von der Mehrheit des Hauses angenommen. Die Demo- Wäre es nicht angebracht, wenn zuerst dahin gewirkt würde, die Samaligen Reichstags mehrheit fällt( Sronzeuge Gesundfraten, die bei der namentlichen Abstimmung über das Miß- Berufslandwirte bei Besetzung der Stellen zu berüdfichtigen beter Michael18! Die Red.), die nach eigenem Eingeständnis trauensvotum gegen die Rechte gestimmt hatten, enthielten und dann die noch offen stehenden Stellen an Difiziere,(!?) mit allen Mitteln darauf hingearbeitet haben, den Widersich beim Vertrauensvotum ihrer Stimme. die mit der Landwirischaft noch nie etwas anderes zu tun gehabt stands- und Siegeswillen zu brechen."( Wenn man diese elenden
War dies schon etwas merkwürdig und auf Erwägungen haben, als daß sie vielleicht von einem befreundeten Ritterguts- Berleumder auffordert, das zu beweisen, so weisen sie totsicher auf zurückzuführen, die mit politischer Einsicht sehr wenig zu tun besitzer, der auch jetzt ihre Anstellung als Inspektor bewirkt und die Prahlereien des Magdeburger Spartakistisch- Unabhängigen haben, so war das Verhalten der Unabhängigen dadurch einen Berufsbeamten erspart, zur Jagd eingeladen Vater hin, und stempeln ihn, trok zehnfacher Richtigstellungen zum Mehrheitssozialisten. Die Red.). noch merkwürdiger. In der namentlichen Abstimmung hiel- wurden? Eines der Hauptgebiete der Berufslandwirte( Bosen und West- Sodann heißt es, Sozialdemokratie, Zentrum und Demokratie ten fie fich gegen die Rechte. Sie lehnten das Mißtrauensvotum ab, in der einfachen Abstimmung über das Ver- preußen) ist durch den Friedensvertrag genommen und nunmehr hätten durch ihre Rebensarten von Verständigung und Völkervertrauensvotum blieben fie fizen. Sie sprachen damit derselben wird tausenden zum Teil berheirateten Landwirtschaftsbeamten die föhnung einen furchtbaren Zusammenbruch und elendes Dasein in Regierung indirekt ihr Mißtrauen aus, der sie vorher ebenso Gristenzmöglichkeit noch dadurch genommen, daß ungelernte Sträfte der Zukunft herbeigeführt.„ Das deutsche Volk ist von den indirekt in namentlicher Abstimmung ihr Vertrauen aus- infolge persönlicher Bekanntschaften vorgezogen werden. Man sollte Mehrheitsparteien betrogen in einer Weise, wie es gesprochen hatten. Dieser Vorgang gehört zu dem vielen Un- endlich einmal damit anfangen, für die Berufelandwirte zu forgen einzig dasteht in der Weltgeschichte."( Nicht wahr, Ihr Grzellenzen begreiflichen, das in diesen Tagen der politischen Abrechnung und mit der unsinnigen Bevorzugung der Offiziere in Tirpit! Ludendorff!! Michaelis!!!„ Einzig in der Weltgeschichte!") Nach weiteren Beschimpfungen der Mehrheitsparteien wird ermit den Trägern des früheren Systems zu beobachten war. diesem Beruf aufzuhören, denn was ein Offizier in diefem Striege Die unabhängige Freiheit" hat ja einen Graefe unter ihre geleistet hat, hat wohl ein jeder andere Mann auch geleistet. lärt, daß lettere thre Unfähigkeit zur Führung des deutschen Fittiche genommen, hat sich halb und halb schüßend vor die Warum also diejenigen aus dem Beruf herausdrücken, die schon Voltes von Tag zu Tag zeigen, indem sie großsprecherische Wortübrigen Redner der Rechten, sogar vor einen Schulz- Brom- während der vor dem Kriege liegenden Arbeitsjahre ihre helden( Wilhelm von Amerongen?) an Stelle befähigter Männer( Bethmann? Jagow?? Falkenhayn??? berg gestellt. Und das alles aus Bruderhaß, um nur ja nicht ganzen Kräfte für Hungerlöhne diefem Beruf gewidmet haben! Michaelis???? Die Red.) sezen und Eigenart und Ziele der an die Seite der Sozialdemokraten zu treten, die dafür soranderen Völker verkennen( Reventlow? Burburg?? Zimmermann???).
gen wollen, daß in dem neuen Deutschland ein neuer Geift Der geistige Moorkultur) paten".
gehen.
v.
Neue Lügen der Deutschen Tageszeitung".
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Blaz greift, und daß mit der Geheimdiplomatie, die soviel Am Schlusse des Flugblattes steht: Weitergeben!"- Aber namenloses Unglück verschuldet hat, gänzlich gebrochen wird. Unter der Ueberschrift„ Die gefährliche Rede des Herrn bitte sehr! Nach Kräften wollen wir für die Verbreitung sorgen, Bieber zerfleischen die Unabhängigen sich selber und die ganze Arbeiterbewegung, als daß sie vermöchten, mit der Graefe Sozialdemokraten dürfen sie nicht lesen", ligt und wir möchten sogar hoffen, daß durch diese Veröffentlichung ganze Arbeiterbetvegung, als daß fie vermöchten, mit der die„ Deutsche Tageszeitung" ihren Lesern vor, der Vor- im„ Vorwärts" die gesamte Arbeiterschaft Deutschlands Kenntnis Sozialdemokratie auch nur einmal den richtigen Weg zu wärts" hätte nicht gewagt, die Rede des Herrn v. Graefe von diesem dummbreisten Wisch erhält, den die Deutschnationale ,, auch nur in einiger Ausführlichkeit zu bringen". Jns- Volkspartei ausgerechnet in den Tagen der Weimarer In der Nachmittagssigung, die um 5 Uhr begann, hat besondere hätten wir die Stellen unter den Tisch fallen lassen, Enthüllungen zu verbreiten wagt! in denen Herr v. Graefe Kritik an der Revolution geübt habe. Weitergeben: Jawohl. An den Staatsgerichtshof! die dritte Lesung der Verfassungsvorlage Ein einziger Blick auf unsere Sonnabend- Morgennummer begonnen. Für die Genercldebatte find jedem Redner bis zu genügt, unt die ganze Lügenhaftigkeit dieser Be um 20 Minuten Redezeit zugebilligt. Sie wurden im allgemeinen hauptung aufzudecken. Tatsächlich haben wir der Rede des Nahrungsmittelkatastrophe in Budapest . am heutigen Nachmittag nicht überschritten. Für die fozial- Serrn v. Graefe eine bolle Spalte( zirka 136 Beilen) Der Korrespondent schreibt, daß die Nahrungsmittelnot so hoch ge„ Daily News" erhält Einzelheiten über die Lage in Budapest . demokratische Fraktion sprach Abg. Rabenstein in einer mir- Raum gegeben. Weggelassen haben wir lediglich eine Anzahl tungsvollen und guten Rede. Der Abg. Haußmann, der für die Demokraten das Wort ergriff, hat den glücklichen Ge. Argumente des deutschnationalen Redners, die schon ein stiegen ist, daß der einst so populäre Erzherzog Josef gezwungen dugendmal in der Deutschen Tageszeitung" gestanden haben war, Brot von den Proletarier ausfrauen zu betteln, danken, für die Verfassung der deutschen Republik, die jetzt und unseren Lesern genau bekannt sind, weil sie im Vor- die mit ihren Familien jetzt in seinem Palast wohnen. Zwei Neffen Verfassung vorzuschlagen. Wir sind überzeugt, daß sich es mit nach Hause zu nehmen. furz vor dem Abschluß steht, den Namen Weimarer wärts" eingehend widerlegt wurden. Tatsächlich hat es Grafen Apponyi gehen bor hunger betteln. Stavallerie dieser Name schnell einbürgern wird, und daß er das Seine Herr v. Graefe anch nicht ein einziges Moment ange- offigiere erbetteln in den Reſtaurants von den Kellnern Brot, um dazu beitragen wird, um dem friedliebenden deutschen Wolfe führt, das nicht schon in unzähligen allbeutschen es mit nach Hause zu nehmen. Agitationsschriften und Flugblättern breitgein der weiten Welt die Achtung und Wertschätzung zurüd- treten worden wäre. Trozdem haben wir Herrn b. Graefes An die Angehörigen von Kriegsgefangenen. zugewinnen, um die es durch Lug und Trug der früheren geistiger Armut breitesten Spielraum gelassen. Machthaber und Kriegsverlängerer gebracht worden ist.
Das Schicksal der Arbeiterschaft im neuen Polen . In Bromberg fand ein Kongreß von 150 Gewerkschaftsdelegierten aus Posen, Ost- und Westpreußen statt. Es wurde die Bildung eines neuen Gewerfichaftsbundes in Aussicht genommen. In der Hauptsitzung verbreitete sich Gewerkschaftssekretär Stöffel in längeren Ausführungen über den Stand der Gewerlichaftsbewegung in Kongreßpolen und Deutschland und fam zu dem Echluß, daß die Gewerkschaften im polnischen Staat dieselbe Realtion vor finden würden, die im alten Preußen geherrscht habe und daß der Kampf der Arbeiterschaft von verre begonnen werden müsse. Als Siz des neuen Gemerkschaftsbundes wurde Graubenz gewählt.
Berufsbeamte und Landwirtschaft.
Man schreibt uns: In der Sonntagsausgabe der„ Deutschen Tageszeitung" vom 20. Juli ist wieder durch die Deutschnationale Volkspartei ein Aufruf eingerückt, wonach die Gutsbesiger auf gefordert werden, entlassene Dffiziere und Kapitulanten zur Aus. bildung in der Landwirtschaft einzustellen, damit ein späteres Ansiedeln den Betreffenden möglich gemacht wird. Wohl ist es gut, daß für diese Leute gesorgt wird, aber warum wird nur dahin gewirkt, fast ausschließlich Offiziere der Landwirtschaft zuzuführen, während Tausende von Landwirtschaftsbeamten, verheiratete und unverheiratete Inspektoren, Verwalter, Assistenten und Eleven, Rechnungsführer usw., die auch infolge des Krieges ihre Stellung aufgeben mußten, zur Erwerbslosigkeit berurteilt find?
Der neue Leiter der Staatsoper.
Mehr als dreist berührt uns dabei die moralische Entrüstung eines Blattes, das oft genug die wichtigsten Reden sozialdemokratischer Redner mit 5 bis 10 un ber ständlichen Zeilen seinen Lesern wiedergibt. chen Zeilen seinen Lesern wiedergibt.
Wir geben weiter.
Ein zeitgemäßes Flugblatt. Die Deutschnationalen lassen in den Straßen Berlins ein Die Deutschnationalen lassen in den Straßen Berlins ein neues Flugblatt verbreiten, das wohl den Gipfelpunkt der politischen Unverfrorenheit darstellt. Wenn man bedenkt, was die ehemaligen Vaterlandsparteiler, die Flandern - Annexionisten, U- Boot- Kriegsheber und Aegypteneroberer, seit der Revolution an Wahlpropagandaerzeugnissen geleistet haben, so will das schon viel sagen.„ Was lehrt uns der Friedensschluß und der Zusammenbruch?" ist dieses Flugblatt betitelt, das folgender maßen beginnt:
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Das Zentralfomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz bittet uns um Veröffentlichung folgender Mitteilung: Naturgemäß werden nach oft jahrelanger, harter Trennung die Angehörigen von Kriegsgefangenen den Wunsch haben, diese bereits in den Durchgangslagern willtommen zu heißen. Im Interesse des Einzelnen sowohl wie der Allgemeinheit ist es dringend erforderlich, von einer derartigen Reise in die Durchgangslager a b zusehen. Die gangslagern aufhalten, so daß ein rechtzeitiges Eintreffen der Kriegsgefangenen werden sich nur wenige Tage in den DurchVerwandten dort kaum möglich sein dürfte, da in den meisten Fällen der Priegsgefangene sich schon auf der Fahrt nach seinem Heimatsort befindet
Die Tage im Durchgangslager sind vollauf damit ausgefüllt, die ordnungsmäßige Entlassung Kriegsgefangenen durchzuführen. Auch im Interesse der Allgemeinheit muß an die Einsicht der Bevölkerung appelliert werden, da zur Verhinderung der Einschleppung an stedender Krankheiten für die Heimgekehrten eine furze Abfonderung erforderlich ist.
" Denten wir zurüd an die Zeit vor einem Jahr, als die deutschen Kanonen Paris beschossen, die deutschen Heere auf der ganzen Front mit unwiderstehlicher Tapferkeit vorstürmten,( Bori Unruhen in Portugal . Die französischen Blätter berichten, daß einem Jahr war bereits der Zusammenbruch des Hasardeurs Ludendorff offensichtlich, da der Rückzug von der Marne am die Lage in Portugal von Tag zu Tag ernster wird, da die Streits 18. Juli begann. Die Ned.) und vergleichen wir mit diesen Er- an Ausdehnung zunehmen. Die Haltung der Streifenden wird folgen den jetzigen Friedensschluß, der uns in Schande und Elend immer bedrohlicher. In den letzten Nächten wurde wiederholt geschossen. Eine Bolschewistenbande hat sich in den Bejiz mehrerer bringt,( Das arbeitende Volt, ja, aber Ihr Kriegsheber und Kriegs- Dörfer bei Lissabon gesezt. Die streitenden Gijenbahner erklären, gewinnler von der schwerindustriellen deutschmationalen Partei, von einer Ginigung mit der Regierung nichts wissen zu wollen; noch lange nicht so, wie Ihr es verdient. Die Red.) so erkennen vielmehr sei es ihre Absicht, die verhafteten Eisenbahner mit Gewalt wir, daß die Schuld an dieser Wendung auf die Parteien der zu befreien.
Musik und Geist sein. Da wird Sporn, gegenseitige Achtung, nicht Reibung sein, wenn Rechte auf Leistungen aus dem Sinn ihrer Temperamente und Begabungen hergeleitet werden. Sie können, selbst Musiker von Kindesbeinen an, auch am ehesten mit altgedienten Vertrauensleuten der Chorsänger, der Orchestermitglieder, der Solisten, über materielle, Penfions-, Gngagements- und Entlassungsfragen beraten.
Leider
Die Wahl Mag Schillings zum Direktor der Staatsoper ist perfekt geworden. Das Vertrauen des gesamten künstlerischen Entscheidung aber wird und muß in einer Hand schließlich Personals hob ihn in die unbestritten erste Position unter den Kandidaten, und die Beamten und Arbeiter des Instituts haben auf ruhen. Für Gutes und Verfehltes muß an einer Stelle appelliert ihr Veto- Recht verzichtet. Damit ist die fundamentale Grundlage werden können, Lob und Tadel über alle Einrichtungen, die nun gegeben, auf der Schillings in eigener Verantwortlichkeit das stolze faktisch das Institut zur Siegeshöhe führen oder zur Mittelmäßig Schiff unserer Operaufbauung flott machen und durch Brandun- teit verdammen, fällt auf ein verantwortliches Haupt. Die eine gen lenken kann. Es hat nicht viel gefehlt und der Ruf dieses be- Sorge nur soll ihm genommen und auf das zuständige Landesdeutenden Instituts wäre zur Durchschnittlichkeit herabgesunken. ministerium abgewälzt worden: daß unsere Staatsoper nicht ein Die Befugnisse der Verantwortlichen waren durch alle möglichen Institut zur Unterhaltung der Multimillionäve werde. Hemmungen beschnitten, zu viele Stimmen redeten in Fragen des sind wir auf dem Wege dazu. Damit aber verlöre die Oper geGeschmacks, der Novitäten- Wahl, der Besetzungen durcheinander, waltig an Bedeutung, Wirkung. Eindrudskraft. Wie eine Fanfare es fehlte der zielbewußte Wille, der einheitliche Stil, fehlte das soll jedes Werk die Herzen bewegen, wie ein Sonnenstrahl das harmonische Zusammenspiel der Kräfte außerhalb der Bühne und wahrhaftig genugsam verdunkelte Gemüt erhellen und durch der wesentlichen Stüßen auf der Bühne. Keine Neu- Aufführung wärmen. Dem Volk, dem ganzen Bolk muß Erhebung kommen vom in einem langeň Winter, die wenigen als Surrogat gebotenen Werk unserer Meister; auch dem Nicht- Begüterten muß in Wochen Wieder- Einstudierungen nur zur Hälfte überragend, zum anderen des Alltags einmal ein Festtag festtäglich das Leid verscheucheh! Teil nur anständig, nicht bedeutend. Schillings ist ein ganzer Mann und ein ganzer Künstler. Er Keine Entdeckung eines neuen Mannes der Partituren, tein neues Spiel- und Sing- Talent. wird Riefenpflichten in Riesenleistungen umzusehen wissen, dann Im Spielplan steht Mozart noch immer nicht obenan, Weber, aber erst wandelt sich der Glückwunsch zum innigen Dank für fein Marschner, Lorking, Cornelius, Nicolai fehlen so gut wie ganz, Opfer! von Verdi das Reifste, der Falstaff. Zufall? Es fehlt der Plan, die Ordnung, die Sichtung, der Wille. Schillings, selbst voll selbst. schöpferischer Mufit( Ingwelde"," Moloch", Mona Lisa "), wird den Willen und die Kraft zur Organisierung des Spielplans aufbringen müffen. Dazu gehört Beit, und das bedeutet für einen Komponisten: Opfer.
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An ausübenden erstrangigen Kräften fehlt es nicht. Dennoch: sie fanden nicht gerade häufig das Betätigungsfeld, das ihrer spezifischen Arbung adäquat ist. Ohne Stern fann unsere Oper faum ihre Stellung behaupten. Dann aber sollen sie im Rausch der Kunst ihr Herzblut verzapfen, und das nicht nur in einer ersten oder zweiten Vorstellung. Schon meldet sich hier und da laut der Drang nach Amerika . Man spricht von Schwarz, von Jadlowfer, von der Dur. Wir denken zu groß von diesen Großen, um anderes zu glauben, als daß reichere Betätigung ihnen den Berliner Aufenthalt verleidet. Ist dem aber so, dann wird Schillings, fonziliant in seinen Formen, erfahren in Theaterdingen und Diplomat genug, auch Eitelbeiten gelten zu lassen, hier Neffeln zu finden wissen, Neffeln aus Rosen und Lorbeeren. Von den Künst Tern aber erwarten wir, daß auch fie imftande find, ihrem Schickfal ins Auge zu sehen. Das aber heißt: Opfer bringen.
Um die Dirigentenschaft ist uns nicht bange: wo Schillings, Blech, Stiedry herrschen, wird bei solcher Kapelle stets Glanz und
Der Kriegsgewinnler klagt.
Bet den Waffern Babels faßen wir und weineten." Düfter sitt ein Mann beim Glafe, Schauer rinnt durch sein Gebein; Boller Gram traust er die Nase: Was, was wird das Ende sein? Schinten fant um zehn Mart achtzig, Kaffee werd' ich nicht mehr los. Selbst der dünnte Säugling macht sich, bei Kondensmilch wird er groß. Gott , wo bleibt denn mein Gewerbe, Stiefel sind mit einmal da; Jits beschlossen, daß ich sterbe? Mehl tam aus Amerika ! Hemden wird aufs neue tragen Jede Dienstmagd, jeder Knecht. Heil'ge Mächte, laßt euch fragen, ist das tunlich, ist das recht? Deutsche Ehre schwand für immer; ja, der bösen Zeiten Lauf traf den Patrioten schlimmer lein Geschäft tut sich mehr auf!
Ach, wo finden wir den Reden, der den Nacheschwur erneut und mit hartem Eisenstecken ibn in Herz und Nieren bläut? Preußen, Bayern , Echwaben, Sachsen , füllt mit Kriegermut den Sinn, daß den Treuen wieder wachsen hundertzehn Prozent Gewinn!
Notizen.
Schlaraff.
Eine Selbst biographie Nostes ist unter dem Titel Wie ich wurde" im Keller- Verlag, Berlin , erschienen, wertvoll durch ihr Eingeben auf Herkunft, Lehr- und Wanderjahre und erstes Mittun in der Arbeiterbewegung und als Ganzes abermals ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Arbeiterklasse feit der achtziger Jahre. Die Schrift gibt auch ein Jugendbildnis Nostes. Sie foftet 1,35 M.
Die Befreiung der Menschheit ist der Titel eines Verlagswertes, das in Fortießungsheften im Deutschen Verlagsbaus Bong& Co., Berlin - Leipzig im Gricheinen ist. Die ersten Liefe rungen führen ein in die Geschichte des Sozialismus der neuesten 8eit bis zu den letzten Vorgängen der Revolution. Unter den Mitarbeitern befinden sich namhafte Angehörige der internationalen Sozialdemokratie. wie: Paul Kampfmeyer, A. Conrady, Ed. Bernstein, Troelstra , Longuet. Auch der reiche Bilderschmnd mit Reproduktionen nach Werken von Hodler, Klinger, Kollwig, Meunier, Daumier , Goya nebst vielen Porträts bekannter Parteimänner verbürgt den Wert der Publikation.
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Kommunale Literatur. Der Verlag Gustav Fischer in Jena hat ein Verzeichnis seiner reichhaltigen kommunalen Literatur zusammengestellt, das an Interessenten kostenlos verschickt
wird.
-beater. Im Theater in der Röniggräger Straße wird morgen, Donnerstag, Baul Aper's Komödie, Der Häuptling au 50. Male aufgeführt. Im Kleinen Schauspielhause geht am 81. Juli zum 260. Male„ Die Büchse der Pandora " von Frant Wedekind in Szene. Lulu : Gertrud Eyfoldt, Geschwig: Hanna Ralph , Rodrigo: Emil Jannings , Schipolch: Werner Krauß .
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Die Kunstausstellung Berlin beweist nach dem Urteil Paul Westheims( in der Franff. 8tg.")" nur eines, daß die Kunst heute mehr als je frantt an einem unübersehbaren, lar. mohant auftretenden Akademitertum und zwar nicht auf der rechten Seite des Hauses, sondern bedenklicher noch unter denen, die den Radikalismus im Munde führen."
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Die Handels- ochichule Berlin zählt nunmehr 960 Studierende, darunter 97 Damen. Die Gesamtzahl aller Be sucher beträgt 3188.
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Eine Lehrstelle für Den! malpflege und Heimat schutz ist von der Deutschen technischen Hochschule in Prag errichtet und dem Architekten Dr. Karl F. Kühn übertragen worden.
Die Kathedrale bon Reims soll als Erinnerungsdenkmal für die im Kriege getöteten Soldaten der Entente wieder hergestellt werden. Die französische Regierung hat zu diesem Zwed in der ganzen Welt eine Sammlung eröffnet, um die nötigen Mittel au beschaffen.