Der Konflikt in den Siemens- promis. Er schlägt einen Mittelweg ein zwischen den For- befänden fich unter den Angeftelten, die nach ihrer Entlaffung feht werken.
Wiederaufnahme der Arbeit in Aussicht.
Die Versammlung der Streifenden, die gestern mittag einberufen war, um zu dem Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses Stellung zu nehmen, wurde nicht abgehalten, weil der amtliche Wortlaut des Schiedsspruchs zu jener Zeit noch nicht vorlag. Die Versammlung findet heute früh um 8 Uhr im Vergnügungspark Jungfernheide statt. Im Anschluß daran wird die Abstimmung über die Beendigung des Streifs vorgenommen.
Wie uns mitgeteilt wird, hat der Arbeitervertreter Rusch nach der Verkündung des Schiedsspruchs in der Sigung des Schlichtungsausschusses namens der Arbeitnehmerbeifizer
erklärt:
Die Arbeitnehmerbeifiber stehen auf dem Standpunkt, daß der Schlichtungsausschuß nicht berechtigt ist, Strafen zu berhängen, und daß sie aus diesem Grunde einem Schiedsspruch, der für die zuerst Entlassenen eine um 3 Tage verzögerte Wiederaufnahme der Arbeit vorsteht, nicht zustimmen fönnen. Eine gestern abgehaltene Konferenz sämtlicher Vertrauensleute der Arbeiter des Siemenstonzerns nahm zu dem Schiedsspruch Stellung. Sie empfiehlt der heute stattfindenden Versammlung der Streifenden die Annahme der folgenden
Entschließung.
Schiedsspruch ist nach unserer Auffassung ein Kom- 1 wurde, noch Arbeit genug vorhanden sei. Viele Kriegsbeschädigte sehr Die Angestellten derungen beider Parteien, indem er die Wiedereinstellung schwer wieder Beschäftigung finden würden. der wegen Plakatabreißens Entlassenen nicht erst von einem sträuben, wenn sich die Arbeiten verringern würden. Die Arbeiten würden sich gegen einen Abbau des Nachweisebureaus nicht besonderen Verfahren abhängig macht, sie also von vorn hätten sich aber durch die bevorstehende Rückkehr der Gefangenen, herein sicherstellt, aber auf drei Tage hinausschiebt. Also ein Herausgabe von Vermißtenlisten usw. noch vermehrt. Es sei zu Kompromiß, ohne das es bei schiedlichfriedlichen Einigungen befürchten, daß man an Stelle der zur Entlassung kommenden Annicht abgeht. Als Strafe war dieser Punkt des Schieds- gestellten Beamte einsehen wolle. Die bisherigen Verhandlungen spruchs wohl nicht gedacht. na mit dem Kriegsministerium seien ergebnislos verlaufen. Ein Vertreter des Kriegsministeriums erklärte, es sei unum= tößliche Tatsache, daß das Nachweisebureau verkleinert werde, es sei auch unbedingt notwendig, die größte Sparsamkeit zu üben. wäre nicht unbedingt notwendig, den Abbau so schnell vorzuBauer( Bureauangestelltenverband) führte dagegen aus, es nehmen. Man sollte an anderer geeigneter Stelle mit der Sparjamkeit beginnen.
Doch wie man die Sache auch auffassen möge, die Hauptsache ist, daß die Vertrauensleute der Arbeiter einen Weg gefunden haben, der zur sicheren Beendigung des Konflifts führt. Wie wir bestimmt annehmen, werden die Streifenden diesen Weg beschreiten und damit den Frieden in den Siemenswerken wiederherstellen.
Verbandstag der Buchbinder.
In der Diskussion sprachen einzelne Redner die Befürchtung aus, daß man an Stelle der Angestellten Offiziere einstellen wolle. Eine Resolution wurde einstimmig angenommen, welche gegen die Entlassungen protestiert und den Angestelltenausschuß beauftragt, mit den maßgebenden Regierungsstellen zu verhandeln. Der Verbandstag wurde beute bormittag vom Verbands. Die Lohnbewegung in den Krankenkassen. vorsitzenden Kloth Berlin eröffnet. Er ist von 115 Delegierten und Verbandsmitgliedern besucht. Die Opposition ist sehr stark In der gestern abgehaltenen Versammlung der in den Orts, vertreten, fie umfaßt ungefähr die Hälfte der Delegierten. Berlin Betriebs- und Innungsfranfenfaffen Beschäftigten berichtete Gris allein stellt 29, Leipzig 12 oppofitionelle Delegierte. Als Gäste über die Verhandlungen mit dem Verband der Krantentassen. Die find Vertreter der graphischen Verbände und der österreichischen Strankenkassen haben ihren alten Standpunkt eingenommen, die sowie der ungarischen Bruderverbände anwesend. Die General 1200 m. einmalige Teuerungszulage abgelehnt und an laufender tommission bertritt Cohen- Beriin. Bulage nur 100 m. bewilligt. Es fei nur noch zugeBor Eintritt in die Tagesordnung kam es zu langen us standen worden, daß die Zulage rückwirkend ab 1. April wird. Maynz teilte einanderfegungen darüber, ob die unbefoldeten Borstands- gezahlt mit, daß die Verbas Angebot gegen 10 Stimmen mitglieder und die nicht als Delegierte gewählten Mitglieder der trauensleute- Konferenz Elferkommission auf dem Verbandstag Sig haben follen. Der abgelehnt und mit überwiegender Mehrheit beschlossen hat, den Verbandstag hatte im bejahenden Sinne beschlossen, die Opposition Schlichtungsausichuß anzurufen. erhob dagegen Einspruch. Mit 59 Stimmen wurde diefer jedoch verworfen. Zum Geschäftsbericht und zur Frage des Rätesystems
wurden der Opposition Korreferate zugestanden. Den hour a duit Geschäftsbericht des Borstandes
Die versammelten Arbeiter der Siemenswerke protestieren auf das energischste gegen den am 28. Juli d. J. gefällten Spruch, des Schlichtungsausschusses Groß- Berlin. Sie schließen sich der Erflärung der Arbeitnehmerbeisiger voll und ganz an und sprechen dem Schlichtungsausschuß das Recht ab, Strafen zu verhängen! Nach Ansicht der Arbeiter steht dem Schlichtungsausschuß das Recht über die Funktionen der Betriebs- und Arbeiterräte zu ur- erstattete hierauf Kloth. Er bekannte sich als Träger der Kriegsbeilen, nicht zu. In dem Spruch des Schlichtungsausschusses die politik des Vorstandes und verteidigte diese in längeren AusBestrafung der Vertrauensleute betreffend, erblicken sie eine durchführungen. Für diese Politik fei er allerdings nicht allein vernichts begründete Ueberschreitung der Rechte und Befugnisse des antwortlich, sondern der gesamte Borstand, der sie gebilligt habe. Schlichtungsausschusses. Außerdem erkennen die Versammelten in Die Politik des 4. Auguft sei die richtige geweien, ihr hätten auch die Vorstandsmitglieder zugestimmt, die sie heute verurteilten. dem provokatorischen Vorgehen der Direktion der Siemenswerte Kloth weist auch die Angriffe gegen die Verbandsangestellten während den Vorstoß gegen die Betriebs- und Arbeiterräte. Dieser Kampf, des Krieges als unberechtigt zurüd. Die Mitgliederzahl den die Unternehmer durchaus heraufbeschwören wollen, wird aus des Verbandes ist im laufenden Jahre stark emporgeichinellt: von gefochten werden müssen. Die Arbeiterschaft ist sich darüber klar, rund 37 000 Ende 1918 auf rund 65 000 zur Zeit, davon find daß sie diesen Kampf nur mit der gesamten Arbeiterschaft aus- weibliche Mitglieder. Ioth ersuchte zum Schlusse seiner Aus fechten kann, die sich den Moment des Kampfes jedoch nicht auf- führungen, die Tätigkeit des Vorstandes nach gewerkschaftlichen und fachlichen Grundsägen zu beurteilen. gingen läßt, sondern ihn selbst bestimmt.
Im Interesse der weiteren friedlichen Neuregelung der Lohnund Arbeitsverhältnisse in der Metallindustrie sind die Streifenden jedoch bereit, den Kampf zu beenden und die Arbeit wieder aufzunehmen unter der Voraussetzung, daß Maßregelungen nicht erfolgen.
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Den Kaffen bericht erläuterte Haueifen Berlin. , Für die Ned attion berichtete Michaelis Berlin: Während seiner Redaktionstätigkeit er war 44 Monate im Militärdienst und wurde durch Kloth vertreten- feien nur wenige Beschwerden eingegangen. Er sei bestrebt gewesen, nicht irgendwelchen parteipolitischen Tendenzen zu buldigen, sondern gewerkschaftliche Fragen in den Fragen in den Vordergrund zu stellen. Den Ausschußbericht gab Otto Leipzig. Mit der Schreibweise Kloths im Verbandsorgan sei der Ausschuß nicht einDas Korreferat zum Geschäftsbericht
In der Diskussion bezeichneten fast sämtliche Redner das Angebot als unannehmbar und empfahlen, den Schlichtungsausiauß anzurufen. Einzelne Redner, die für das Angebot sprachen, stießen auf den dauernden lebhaften Widerspruch der Versammlung. Das Angebot wurde gegen eine schwache Minderheit abgelehnt und beschlossen, den Schlichtungsausschuß anzurufen.
Lohnbewegung der in den Speditionsbetrieben GroßBerlins tätigen Arbeitnehmer.
Die im Deutschen Transportarbeiter Verband organisierten Rollfutscher, Begleiter, Mitfahrer. Bodenarbeiter, Stalleute und Wächter baben den Tarifvertrag, welcher mit dem Lokalverein Ber Liner Spediteure am 1. September 1918 abgeschlossen wurde, gefündigt und für den Abschluß eines neuen Vertrages folgende Forderungen aufgestellt:
Für Kuticher, Begleiter, Bodenarbeiter, Wächter und Stalleute 130 Mart 2ohn pro Woche. Für Abtragen von Gütern bet der Kundschaft verlangen die Rollfuticher und Begleiter dieselben Gebühreniaze, wie sie den Rollkutichern in den bahnamtlichen Betrieben bereits gewährt werden. Ileberstunden für Rollfuticher und Begleiter follen mit 100% Aufich lag zum regu lären Lohn gezahlt werden. Desgleichen für Bodenarbeiter, Stallleute und Wächter. Die reguläre Arbeitszeit beträgt 8 Stunden täglich. Sonntagsarbeiten für Rollkutscher, BeDie Arbeiter verpflichten sich, die auf 3 Tage Gemaßregelten gleiter und Bodenarbeiter dürfen nicht verlangt werden. Stalleute materiell aus Mitteln der Allgemeinheit voll zu entschädigen.. und Wächter haben jeden zweiten Sonntag vollständig dienstfrei. Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiterver- verstanden gewesen. Erholungsurlaub wird verlangt: nach einem Jahre bandes wird beauftragt, die Entscheidung herbeizuführen über die 10 Arbeitstage, nach 3 Jahren 12 Arbeitstage, nach 5 Jahren Frage, ob der Schlichtungsausschuß berechtigt ist, Strafen zu verhielt dann Gäbel. Berlin , der eine scharfe Kritik an der Krieg 28 Arbeitstage. 14 Arbeitstage, nach 10 Jahren 21 Arbeitstage, nach 15 Jahren hängen. politik der Gewerfichaften übte. Drele fei nicht zum Vorteil der Kriegsteilnehmern soll ihre Tätigkeit vor dem Striege angeArbeiterschaft, sondern zugunsten der Unternehmer und der Regierung rechnet werden. Lederschürzen werden den Rolfutichern, Begewesen. Die Gewerfichaften bätten sich freiwillig in den Dienst Berbrechen an der Arbeiterschaft gewesen. Der Verbandsvorstand, zum Lohn gezahlt werden, von 1/4 bis Jabr 1 Woche, von ½½ bis der Regierung gestellt. Das Hilfsdienstgesetz sei eins der größten aleitern und Bodenarbeitern unentgeltlich geliefert und repariert. Ferner soll in Krankheitställen an die Arbeitnehmer ein Zuschuß befonders Kloth. fei mitfchuldig an dem wirtschaftlichen Zufammen 12 Jahren 2 Wochen, über 2 Jahren 3 Wochen, über 3 Jahren bruch Deutschlands , an dem Elend des Volkes, weil die ver- 5 Wochen. hängnisvolle Politik der Generalfommission unterstützt habe. Der Als volljährige Arbeitnehmer find solche zu verstehen, welche Redner unterzog einen weiteren Artikel von Kloth in der Laal. das 18. Lebensjahr erreicht haben. Mitfahrer unter 18 Jahren Rundschau" und andern bürgerlichen Zeitungen einer fritischen Bedürfen nicht eingestellt werden. Das Mitbestimmungsrecht der leuchtung, dabei unter teilweiler Zustimmung des Verbandstages Arbeiterausschüsse bei Neueinstellungen von Arbeitshäften und Ents heftig gegen Kloth polemisierend, der eine chauvinistisch- nationalistiche laffungen wird gefordert. Bolitik getrieben bätte. Zur Verhandlung mit den Unternehmern wurde aus den Reihen Es fezte nun eine lebhafte Diskussion ein, die morgen der Arbeitnehmer eine Kommission gewählt. fortgesetzt wird.
Es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß die Streifenden dem Nat threr Vertrauensleute folgen, der Resolution zu stimmen, also die Wiederaufnahme der Arbeit beschließen werden. Es ist anzuerkennen, daß die Vertrauensleute einen Weg gefunden haben, der den Arbeitern die Beendigung des Stampfes möglich macht trotz des begreiflichen Widerspruchs ihrer Vertreter gegen den Punkt des Schiedsspruchs, der die wegen Platatabreißens Entlassenen noch drei Tage von der Arbeit ausschließt.
Die Auffassung, daß der Schlichtungsausschuß durch diese Maßnahme eine Strafe über die Betreffenden verhängt, erscheint uns anfechtbar, und zwar aus folgenden Gründen: Beide Parteien hatten den Einigungsvorschlag gemacht, der Schlichtungsausschuß solle nachträglich entscheiden, ob die wegen Plakatabreißens verfügten Entlassungen berechtigt seien. Während die Arbeitervertreter berlangten, diese Entlassenen sollten sofort wiedereingestellt und erst entlassen werden, wenn der Schlichtungsausschuß gegen sie entschieden hätte, forderte die Firma, die Entlassenen sollten draußen bleiben und erst wieder eingestellt werden, wenn der Schlichtungsausschuß gegen die Firma entschieden hätte.
Gewerkschaftsbewegung
Proteft gegen Entlassung.
Die Angestellten im Zentralnachtveisebureau des Kriegsministeriums hielten am Dienstag eine Versammlung ab, die Stellung dagegen nahm, daß die Zahl der Angestellten, die 1600 beträgt, auf 800 herabgesetzt werden soll, obgleich, wie ausgeführt|
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Kleinbau und Elmowerf. Die Kollegen und Kolleginnen treffen sich heut früh 8 Uhr im Stadtpark Jungjernheide. Die Dbleute der beiden Werke. Glühlampenwerk Siemens u. Halfe, Charlottenburg . Be riebsbersammlung heute Mittwoch, den 30. Juli, vorm ttags 11 Uhr, im Stadttheater Moabit . Abstimmung über Aufnahme der Arbeit. Berantwortlich für Bolitik: Artur Ridler, Charlottenburg , für den übrigen Teil des Blattes: Alfred Scholz, Neuköln; für Anzeigen: Theodor Glode, Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co. in Berlin , Lindenstr. 3.
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