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aber bei der jeßigen Gemüsefülle beim laufenden Publikum kaum Die ersten Bananen. Seit fast fünf Jahren sind aus Dzzlin

Nationalversammlung zu Weimar   eigung beſteht, jest Wackobſt zu kochen, io ftud viele Geschäftsleute die Bananen verschwunden, die sich in den letzten Borkriegsjahren

70. Sigung, Mittwoch vormittags 10 Uhr. Am Regierungstisch: Dr. Preuß, Dr. David, Müller, Dr. Bell. Bräsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung.

sind

auf die Idee verfallen, sehr begehrte Artikel anzubieten, aber bei wie einheimisches Obst eingebürgert hatten und zu Preifen ber­der Abnahme verlangen, daß zugleich Backobst mit erstanden wird. fauft wurden, die sie auch den Minderbemittelten erschwinglich Gegen diesen Unfug sollte mit aller Energie eingeschritten werden. machten. Jetzt besteht die Aussicht, daß Berlin   im Laufe der näch So schreibt uns ein Leser, daß er bei der Firma: Kaisers sten Woche ein Wiedersehen mit der schmackhaften Frucht feiern Kaffee Geschäft. Filiale Nürnberger Straße ge- wird; allerdings ein Wiedersehen, das, wie alles heute, von den Die dritte Beratung des Verfassungsentwurfs wird fortgesett. brannten Kaffee faufen wollte. Es wurde ihm gefagt, daß er Möten der Zeit schmerzlich getrübt ist: die Bananen, die früher 10 Pf. Abg. Dr. Düringer( Dnat. Vp.): 1 Pfund Kaffee für 6,60 M. haben könnte, er müßte aber auch kostete, wird sich auf 1,50 M. bis 1,70 m. das Stück stellen! Vor­Bfund getrocknete zum Teil schlechte Birnen nehme. Das äufig lagern die Früchte noch auf den amerikanischen   Dampfern, Pfund foftete 4,10 M. Das ganze Pfund davon kostet in jedem die sie nach Bremen   brachten; aber die amerikanischen   Seeleute Geschäft 5,50 M. Streifen und verweigern die Löschung der Ladung, bis ihre For­derungen. Durchführung des Achtstundendienstes und Zahlung von Brämien durch das von Minen verseuchte Nordseegebiet bewilligt

An unserer ablehnenden Stellung gegenüber der Verfassung hat sich seit der zweiten Lesung nichts geändert. Wenn die Demo­fraten nicht die Verfassung abgelehnt haben, weil sie ihnen nicht demokratisch genug war, lehnen wir diese Verfassung ab, weil sie uns nicht fonservativ genug ist.

Wir bleiben Anhänger der Monardjie,

Wir halten auch an dem föderalistischen Charakter des Reiches fest. Es ist falsch, daß mit den Dynastien am 9. November auch die Hindernisse des Einheitsstaates gefallen sind. Das ist eine Groß­Berliner Auffassung, die sich als falsch erwiesen hat. Wir begrüßen die Betonung der Religiosität und des Wertes der Familie in der Verfassung, weil damit wertvolle Züge unseres Volkswesens in den Bordergrund gerückt werden.

Die Abdankung des magyarischen Bürger­

tums.

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Auch aus Neukölln sind uns mehrere Beschwerden darüber zu gegangen, daß dort der Magistrat Zucker an die Bevölkerung aus gibt, dabei aber auch die Entnahme von Backobst abhängig macht. , Pfund Zucker und 1 Bfund Backpflaumen fosten zufammen 5 M., das wäre, da das balbe Pfund Zuder 29 Pf. kostet, für das Pfund Backpflaumen immerhin noch 4,71 m., unseres Erachtens ein reich lich hoher Preis.

Wir wehren uns in erster Linie gegen die Gepflogenheit, den Verkauf einer Ware von der Entnahme einer anderen abhängig zu machen, sonst werden die Hausfrauen schließlich nächstens noch gezwungen, das ja wohl noch reichlich vorhandene Dörrgemüse bei der Eninahme fehlender, sehr begehrter Artikel mit abnehmen zu müssen.

Auf zum Protest!

Zu den Unterschlagungen und Schiebungen bei den Kraftfahrtruppen. werden wir von dem Betriebsrat der Mineralölver Der borläufig legte bürgerliche Staatsleiter Ungarns  , Grafforgungsgesellschaft um Aufnahme nachstehender 3u­Michael Karolyi, veröffentlicht in der Wiener Arbeiterzeitung" schrift gebeten: einen eingehenden Bericht über den Regierungswechsel, der die Bei der Kassenkommission der Betriebsstoffabteilung der In­Mäteregierung ans Ruder brachte. Die Ententote vom 10 März spektion der Kraftfahrtruppen find durch den Zahlmeister Hoferichter batte aus Ungarn   ein kleines Ländchen gemacht. Die tatsächliche Unterschlagungen im Werte von ungefähr 250 000 M. vorgekommen, Macht lag schon längst bei den Führern der Arbeiterklasse. Man beschloß, eine sozialdemokratische Regierung zu bilden, Karolhi sollte Präsident bleiben. Inzwischen, so stellt es Karolyi dar, vers einigte sich die sozialdemokratische Partei mit den Kommu nijten, zu denen 30 000 Eisenbahner und der Soldaten, rat übergegangen waren. Karolyis Rüdtritt war tein ganz freiwilliger, er vollzog ihn, um Kämpfe สิน vermeiden und in der Hoffnung, daß beim Fehlen eines bürger Arbeiter, Gewerkschaftsgenossen, die auf dem Boden lichen Widerstandes nicht alle Schattenseiten des russischen Experiments der S. P. D. stehen, demokratisch gesinntes Bürgertum, wiederholt werden würden. Das Glaubensbekenntnis Karolhis besucht in Massen am Donnerstag unsere Protests lautet dahin, daß die arbeitende Menschheit Europas   das endgültige versammlungen; es gilt zu demonstrieren für die Schidfal Europas entscheiden wird, und nicht ein Häuflein von Solidarität des internationalen Proletariats gegen Heerführern und Diplomaten. Er glaubt, daß das Cogma der Heiligkeit des Privateigentums im alten Sinne Terror und Gewalttätigkeit der politischen Brunnen­nicht aufrecht zu erhalten ist, daß eine weitgehende vergifter, denen das Volkswohl garnichts, der Partei­Sozialisierung der Wirtschaft folgen wird mit Zurüddrängung des Versammlungen sind in Kapitalismus  . Das russische Experiment beweist nichts gegen diese fanatismus aber alles ist. Auffassung. Das russische Volk handelt unter dem Drucke des folgenden Lokalen: Hungers und der Verzweiflung. Wenn nur einmal die Ein heit deg europäischen   Proletariats zustande me.

Bazenhofer Branerei( fr. Bockbrauerei), Fidicinstr. 2/3. Gewerkschaftshaus, Engelufer 14/15. Heinrichs Festfäle, Große Frankfurter Straße 30( am Straußberger Platz).

Braiterei Böhow, Prenzlauer Allee. Germania  - Prachtsäle, Chausseestraße 110. Prachtsäle Moabit  , Wicleffstraße 24. Charlottenburg  : Volkshaus, Rosinenstraße 3.

Der gewerbliche Rechtsschutz im Friedensvertrag. Vielfach ist die Meinung verbreitet, daß im Friedensvertrag die alliierten Mächte sich das Recht vorbehalten haben, die Patente, Muster und Marken deutscher Reichsangehöriger auch in Zukunft mit Beschlag zu belegen. Dies trifft indessen nur soweit zu, als es sich um solche gewerblichen Schutzrechte handelt, die vor dem In­frafttreten des Friedensvertrages von deutschen   Reichsangehörigen in den feindlichen Ländern erworben worden sind. Diese Patente, Muster und Marken dürfen unter verschiedenen Voraussetzungen ron ten feindlichen Regierungen mit Beschränkungen belegt und unter Umständen enteignet werden. Dagegen ist in der Ant- die aus seinen reinen Kassengeschäften der Militärkasse entwendet wort der alliterten Mächte auf die ton der deutschen   Regierung wurden. Zusammen mit seinent Angestellten Goldschmidt hat Hofe­gum Friedensvertrag gemachten Gegenvorschläge ausdrücklich das richter außerdem Betriebsstoffbestände der Heeresverwaltung an Bugeständnis gemacht worden, daß auf die gewerblichen Eigen- Brivate, verschoben. H. und sein Bureau haben mit der Minerat­tumsrechte, die nach Jnkrafttreten des Friedensvertrages ertoor- Bibersorgungs- Gesellschaft m. b. S. nicht das mindeste zu tun, ste ben werden, das von den affiierten Mächten vorbehaltene Recht nur unterstehen lediglich der Inspektion der Kraftfahrtruppen und der dann angewendet werden kann, wenn die erwähnten Beschränkun- Intendantur des Militärverkehrswesens. gen für die nationale Verteidigung oder für das Die Mineralölversorgungs- Gesellschaft und ihre Angestellten offentliche Interesse als notwendig zu erachten sind, und sind bei diesen Vorfomnissen nicht im mindesten beteiligt, ron ihnen auch dann nur gegen eine angemessene Abfindung oder Lizenz in feiner Weise berührt und die Mineralölversorgungs- Gesellschaft gebühr. Diese Möglichkeit einer Beschränkung im öffentlichen auch in feiner Weise geschädigt. Interesse oder im Interesse der Landesverteidigung gegen ange=

Das Berliner Tageblatt", die Vossische Zei. messene Entschädigung ist nichts Besonderes und fand sich schon vor tung" und das 8 Uhr- Abendblatt" bringen demgegenüber dem Krieg in allen Patentgejezen, z. B. auch im deutschen  . Die Berichte, daß Angestellte der Mineralölversorgungs- Gesellschaft die nach dem Inkrafttreten des Friedensvertrages in den bisher feind lichen Ländern von deutschen   Reichsangehörigen angemeldeten Ba­tente, muster und Marken unterliegen also nach dem Friedens­vertrag feinerlei anderen Beschränkungen, als es auch vor dem Krieg der Fall war.( B. E.)

Die

großen Unterschlagungen begangen haben, und dies, wohlgeme, nachdem seitens der Geschäftsleitung der Mineralölversorgungs­Gesellschaft, besonders beim" Berliner Tageblatt", vor Drucklegung darauf hingewiesen worden ist, daß die Mineralölversorgungs- Gesell­schaft mit den Vorkommnissen nicht das mindeste zu tun hat. Politischer Klatsch. Zu unserer Rotiz im heutigen Morgenblatt ganzen Vorkommnisse sind durch die Kontrollorgane der Mineralöl­unter vorstehender Stichmarke wird uns von der Freien Zeitung" versorgungs- Gesellschaft aufgedeckt worden, und die Kriminalpolizet mitgeteilt, daß von einem Reinfall ihrerseits auf die politische wurde von den Kontrollorganen der Mineralölversorgungs- Gesell­Satire Scheidemann   in Rom  " feine Rede sein könne. Sie habe ichaft erst hinzugezogen, nachdem die ganzen diesbezüglichen Atten vielmehr ihre ernsthafte Wiedergabe u. a. in der Deutschen Bei- abgeschlossen waren und nur noch die Verhaftung der Täter in Frage tung" durch humoristische Glossierung der Lächerlich feit überantwortet. Damit fallen auch die polemischen Stellen in unserer Notiz( geistiger Horizont usw.") heraus.

Raisulis Heiliger Krieg" gegen Spanien  . Wie der Bericht­erstatter der Times" as Tanger   meldet, versuchte die spanische Regierung Friedensverhandlungen mit Raijuli an­zuknüpfen. Raifuli soll jedoch erklärt haben, daß er niemals mit Spanien   über den Frieden verhandeln werde, so lange er es nicht aus diesem Teile Maroffos vertrieben habe. Raisuli   trägt jetzt

chen, daß er den heiligen Krieg gegen Spanien   erklärt habe.

Industrie und Handel.

Börse.

fant.

In den Berichten der vorgenannten drei Zeitungen muß demnach eine bewußte Frreführung der öffentlichen Meinung und eine be­wußte Schädigung der Angestellten der Mineralölversorgungs­Gesellschaft erblickt werden, und der Betriebsrat der Mineralölver­forgungs- Gesellschaft protestiert im Namen der Angestellten auf das schärfste gegen diese unlauteren Machenschaften.

Die Berliner   Kraftdroschkenbesitzer gegen die Kommunalisierung.

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find

Der Einführungskursus: Die Geschichte des Sozialismus fält morgen, Donnerstag, wegen der Massenversammlungen der sozial­demokratischen Partei aus. Gr findet endgültig Donnerstag, den 7. August, abends 7 Uhr, statt.

stadt zu Potsdam   sind seit einigen Wochen Erkrankungen auf Ruhrerkrankungen in Potsdam  . In der Brandenburger Bors getreten, welche man anfänglich nicht genügend beachtete und die sich nachträglich als Ruhrfälle herausstellten. Einige Fälle sind bereits tödlich verlaufen, sodaß die Medizinalbehörde sich veranlaßt sah, die Aufmerksamkeit der Aerzteschaft auf die rubrartigen Er frankungen zu lenken und sie aufzufordern, ruhrverdächtige Er­frankungen fofort zur Anzeige zu bringen. Ein Grund zur Be­unruhigung liegt nicht vor, zumal alle Borbeugungsmaßregeln ges troffen sind.

Falsche Kriminalbeamte beschlagnahmten Montag nachmittag bei einem Kaufmann F., der in einem Hotel in der Dorotheenstraße wohnte, 170 französische Fensterleder im Werte von 10 000 m. und 4000 3igaretten. Als der Geschädigte erkannte, daß er Schwindlern ins Garn gegangen war, waren die falschen Beamten mit ihrer Beute längst verschwunden.

Ein tödlicher Unglüdsfall ereignete sich gestern nachmittag in der Landsberger Allee  . Vor dem Hause Nr. 138 lief das vier Jahre alte Söhnchen Heinz des Maurers Berlin aus der Eichenfeldstr. 18 beim Spielen gegen die Straßenbahn und geriet unter den An­hänger eines Wagens der Linie 65. Der Knabe war sofort tot. Wer sind die Toten? Zwei Leichen, die am Friedrich- Karl- Ufer und an der Oranienbrüde gelandet wurden, fonnten bisher nicht refognofziert werden. Es handelt sich um zwei Mädchen im Alter von etwa 20 bis 23 Jahren. Die eine ist 1,63 Meter groß, hat Bußgelenk eine erbjengroße Warze und trug eine schwarzweiß ge­rotblondes Haar, am rechten Fußgelenk eine Narbe und am linken streifte Bluse und ein dunkelblaues Jackett mit ebensolchem Rod. Die zweite Unbekannte ist 1,57 Meter groß und trug eine blau­punktierte Bluse, einen blauen Tuchrod, schwarze Strümpfe und hohe Schuhe. Ihre Wäsche ist J. W. R. gezeichnet. Die Zeichen befinden sich im Berliner   Schauhause.

Arbeiter- Wassersportverband, Kreis I. Sämtliche Teilnehmer an den Schwimmiportionturrenzen am Sonntag nachmittag 2%, Uhr im Stadion, Schwimmtribüne. Eintrittskarten bei den Bereinsschwimmwarten. Schriftliche Mitteilungen an Frik Buchmann, Neukölln, Wipperstr. 17.

Bom

Neukölln. Eröffnung des städtischen Sargmegazins. Magistrat wird uns geschrieben: Das von der Stadt Neukölln im Hause Anzengruberstr. 23 eingerichtete Sargmagazin( Ausstellung und Verkauf) wird am 1. August eröffnet. Infolge überaus günstiger Abschlüsse ist die Stadtgemeinde in der Lage, einwand­freies Material in jeder Ausführung an die Neuköllner Bevölke rung zu mäßigen Preisen abzugeben. Die Leitung des Betriebes, der während des ganzen Tages aufrechterhalten wird, liegt in Händen eines in der Sargbranche bewährten Fachmannes. Eine große Annehmlichkeit für die Angehörigen von Verstorbenen be= steht darin, daß nach erfolgter Beschaffung der Beerdigungspapiere alles weitere entsprechend der im Bureau der Friedhofsverwaltung im Rathause aufzugebenden Bestellung durch die Stadtgemeinde erfolgt. Die Bezahlung der Beerdigungsgebühren einschließlich des Gargfaufgeldes ist in allen Fällen bei der Stadthauptkasse zu

bewirken.

Groß- Berliner   Lebensmittel. August gegen Abgabe der ersten Hälfte des linksitehenden Stontrollabschnittes, Friedrichsfelde  . Kinder erhalten auf Vollmilchfarten für Monat ferner die Jugendlichen auf die untere Hälfte des Abschnittes 41 ibrer Lebensmittelfarte nach Wahl: 100 g( 1 Tajel) Schokolade( 1,60 M.) oder 125 g Stafao.( 2,25 M.) oder 1 Pjund Seks( 1,56 M.). Alle Kinder erhalten auf August- Bolmilchtarte nnd zwar auf die zweite Hälfte des linksstehenden Stontrollabschnites, sowie die Jugendlichen auf die obere Hälfte des Ab­schnittes 41 ihrer Zebensmittelfarte je 1 Paket( ½, Bjund) Gerstemmebl August befinden, erhalten gegen Abgabe des oben rechts befindlichen ganzen Stontrollabschnittes je 2 Badchen Milchpuddingpulver( à 30 Bi.).

Kinder und Kranken, die sich im Besize von Bollmilchfarten für Monat

Der Konflikt in den Siemenswerken. Vor der Abstimmung über den Schiedsspruch. In einer massenhaft besuchten Versammlung fanden sich die streifenden Arbeiter der Siemenswerte heute vormittag im Ver­gnügungspark Jungfernheide zusammen.

Pfaffenschläger berichtete über den Schiedsspruch und den vorausgegangenen Berhandlungen. Er sagte, es müsse beson­ders hervorgehoben werden, daß bei dem Ausstand materielle or berungen keine Relle gespielt hätten, und daß man den Arbeitern in diesem Falle den Vorwurf des Eigennubes nicht machen könne. Es handle sich lediglich um das Recht der Arbeiter auf Selbstbe­stimmung. Die Arbeiterschaft habe die Maßregelung ihrer Ber­trauensleute unter feinen Umständen hinnehmen fönnen. Die Ver trauen leute jeien in ihrer gestrigen Sitzung von tiefgehenden jach­die Tel- aba der Nordstämme und eine braune Müge zum Bei- staltete heute vormittag in den Germania  - Festsälen eine überfüllte Mehrheit ihre Entschlichungen angenommen haben. Der Verein der Straftdroschfenbefizer Groß- Berlins veran lichen Erivägungen geleitet worden, nach denen sie mit großer Würde der öffentliche Tagung fämtlicher Fuhrwerksinteressenten Groß- Berlins, Streif fortgefeßt werden, jo liege die Möglichkeit vor, daß die Ar­um sich mit den das Gewerbe betreffenden Kommunalisierungs- beitgeber die Betriebe völlig schließen, alle Leute entlassen und plänen zu befassen. Es sprachen der Obermeister der Fuhrwerks- später bei Wiedereröffnung eine Auslese vornehmen, wie dies in innung zu Berlin  , Fahrenkrug  , ferner der Syndikus Dr. Esch- den Spandauer   Heeresbetrieben gemacht worden sei. Es müsse dies Köln  , der Vorsitzende des Vereins der Kraftdroschkenbesizer Groß- unter allen Umständen vermieden werden, denn dadurch würde die Berlins  , Ostar Schulze, und ferner u. a. Generalsekretär Richard Bewegung in der gesamten Metallindustrie aufs schwerste gefährdet. Huth- Berlin. Nach ausgedehnter Aussprache wurde eine Ent- Die Arbeiter des Siemens- Konzerns sollten in geheimer Abstim­schließung angenommen, in der es u. a. heißt:" Die Versammlung von nahezu 4000 Fuhrwerksinteressenten Groß- Berlins unter mung selbst entscheiden. Es läge den Vertrauensleuten völlig fern, breitet der Staatsregierung folgenden einmütigen Beschluß: 1. Die ihren Einfluß für eder gegen die Aufnahme der Arbeit geltend zu Versammlung hat davon Kenntnis genommen, daß in dem Ent- machen. wurf des Reichsrahmengeiches über Kommunalisierung von Wirt- In der Diskussion wurde von einigen Rednern der Beschluß schaftsbetrieben für die Gemeinden die Ermächtigung enthalten ist, der Funktionäre für Wiederaufnahme der Arbeit als eine große das Abfuhrweien aus der Privatwirtschaft in die Gemeinwirtschaft Aurzsichtigkeit bezeichnet. Der Schiedsspruch sei eine vollkommene überzuführen. Gegen diese Absicht wird allerschärfster Protest er- Anerkennung der Maßnahmen der Unternehmer.(?) Es wurde hoben. Die Kommunalisierung des Transport- und Verkehrswesens auch angezweifelt, daß die Unternehmer die entlassenen Funktis würde Hunderttausende von Besitzern solcher Betriebe vernichten, ohne daß dadurch dem Gemeindewohl geholfen würde. Das Ge- näre nach den drei Tagen einstellen würden, und die Befürchtung werbe hat vor und während des Krieges feine Aufgabe glänzend ausgesprochen, daß dann die Kollegen nicht mehr aus dem Betrieb gelöst. Vorübergehende Schwierigkeiten kommen auf das Konto herausgehen würden. der behördlichen Maßnahmen. Heute ist das gesamte Gewerbe in der Lage, allen herantretenden Anforderungen gerecht zu werden. Ein fommunalisierter Betrieb arbeitet erheblich teuerer als ein Unznlüffiger 3wang bei Lebensmittelverkäufen. Privatbetrieb. Der Fortfall der Konkurrenz läge nicht im Inter­Es mehren sich die Klagen, wonach jest Geschäftsleute ver- esse der Allgemeinheit. Das öffentliche Wohl erfordert die Bei suchen, ihre alten Ladenhüter meistens noch zu den früheren teuren behaltung privater Betriebe. Das Berliner   Kraftdroschken- und Breifen mit der Entnahme von begehrenswerten Artikeln los Pferdedroschtengewerbe warnt auf das dringendste vor jeder Kom­zuschlagen. Besonders das Badkobst in seinen verschiedenen Arten munalisierung ihres Gewerbes. Ein kommunalisierter Betrieb ist ist ein solcher Artikel, der jetzt in Maffen auf den Markt kommt gar nicht in der Lage, den verschiedensten Forderungen und Wün­und nun von den Geschäftsleuten schnell abgesetzt werden soll. Dal schen des Publikums nur einigermaßen gerecht zu werden.

Die Börse war auch heute äußerst geschäftsunluftig gestimmt, dech fonnte sie im allgemeinen die gestrigen Kurse behaupten. Striegsanleihe allerdings gab weiter nach und notierte etiva 81%. Im Rusammenhang hiermit waren auch die älteren heimischen An­leihen meist etwas niedriger. Am Montanmarkt zeigten Ober­schleitiche Werte rügängige Kurse, während westliche Montanberte im allgemeinen höher notierten. Niedriger waren Schiff fahrtsaftien und Farbwerte, Rüstungspapiere unein­heitlich. Canada   notierten nach mehrfachen Schwankungen etwas

fester.

Groß- Berlin

Stahlberg sprach den Siemensarbeitern seine Aner­fennung aus und ersuchte sie, sich die Abstimmung reiflich zu über­legen. faffenschläger wies in seinem Schlußwort die gegen die Organisation erhobenen Vorwürfe, daß sie den Streif abwürgen wolle, zurüd und mahnte nochmals zu ruhiger Ueberlegung.

Die geheime Abstimmung über die Wiederaufnahme der Ar­beit wurde nach Schluß der Versammlung in den Streiflsfalen der einzelnen Betriebe vorgenommen. Das Abstimmungsergebnis lag bei Schluß der Redaktion noch nicht vor.