Einzelbild herunterladen
 

Die Internationale in Luzern .

( Eigener Verhandlungsbericht.)

Luzern , 3. August. Huysmans: Was können wir dafür, wenn gewisse Sektionen auf die von uns angeregte Aktion verzichtet haben. Unsere Berner Deputation wurde von Clemenceau

empfangen, überreichte ihm in drei Sprachen das Frie densprogramm, und es fand eine kleine Diskussion statt. Ausführlicher wurde dann später mit Lord Cecil diskutiert. Gegen­über Troelstra sagte Huysmans : Die soziale Revolution haben wir allerdings nicht gemacht. Generäle, die warten fönnen, bis die Situation zum Erfolge reif ift, sind nicht immer geschlagen worden. Vom parlamentarischen Kretinismus sind wir keineswegs besessen. In Southport auf dem Kongreß der Labour Barth habe gerade ich den Friedensvertrag schroff triti fiert. Auch die elfak- lothringischen Genossen haben auf ihrem Rongreß gegen den Friedensvertrag

gestimmt, obgleich er ihr Sehnen nach Anschluß an Frankreich ver­wirklicht. Was die einzelnen Zweige der Internationale wollen und tun, unterscheidet sich nur im Tempo, und darauf gründet fich meine Hoffnung auf die Wiedervereinigung.

"

fchaften befchloffen gestern, in einen fofortigen Sympathie T streit einzutreten, um dadurch gegen die Angriffe der Regierung gegen die Gewerkschaftsbewegung" wie es in der Entschließung heißt.- Stellung zu nehmen.

Ungarns neuer Weg.

Verhehung und kein Ende.

Die U. S. P. hielt gestern abend Protestversammlungen gegen die Schuzbaft ab. Es wurden Phrasen gedroschen, gehegt, ge schimpft wie gewöhnlich. Die Versammlungen waren mäßig be­sucht, ein Zeichen, daß selbst den unabhängigen Maffen die Schimpferei zu öde wird. Oberst Cunningham empfing am Sonntag Böhm und Weltner. Einen recht unabhängigen Streich leistete sich ein unabhängiger Die Unterredung bezog sich auf die zukünftige Regierungs- Redner in einer vom Gemeinde- und Staatsarbeiterverband ein form und Politik in Ungarn , insbesondere auf die Bürg berufenen Versammlung, die zur gleichen Zeit in den Germania­schaften der zukünftigen ungarischen Regierung für die Erfüllung fälen tagte. Nach einer rein politisch inhaltslosen, aber defto lan­der Bedingungen der Entente. teren Schimpfrede drängte er der als rein gewerkschaftlich ein­

Nach privaten Budapester Meldungen der Montagsblätter be- berufenen Versammlung eine Resolution gegen die Schuzhaft auf. schloß der Ministerrat, sofort Verhandlungen zur Bildung einer Da ein Redner, der sich gegen diese demagogische Ausschlachtung Koalitionsregierung durch Aufnahme von Vertretern der bürgerlichen der Versammlung wandte, planmäßig uiedergeschrien wurde, ge­lassen und der Bauernschaft einzuleiten. Sie lehne Unterlangte die Resolution zur Annahme. Die eigentliche gewerkschaftliche Tagesordnung wurde danach bandlungen mit der Szegediner Gegenregierung mobilisierung der Roten Armee beginnen. a b. Das Koalitionsministerium werde seine Tätigkeit mit der De furz wie ein notwendiges Uebel abgehandelt. Weitere Aufgaben

würden der Abschluß des Baffenstiftands und die Einberufung der Der Prozeß gegen die Wilhelmshavener

Nationalversammlung sein.

Die

Kommunisten.

Hysterie?

Man geht wohl nicht fehl, wenn man die Bildung einer Koa­litionsregierung auf einen Druck der Entente zurückführt. Haltung dieser Beschüßer der kleinen Bölker" ist überhaupt zwei- Nach vierzehntägiger Verhandlung fällte das Schwurgericht deutig, mit der Phrase, fich nicht in Ungarns Angelegenheiten Aurich das Urteil über vier Kommunisten, die als Rädelsführer am mischen zu wollen, lehnen sie eine flare Stellung sowohl zu dem Wilhelmshavener Kommunistenputich am 21. Januar teilgenommen Nemec( Tschecho- Slowakei ): Amerika führt den Kampf Marsch der Rumänen, wie der Szegediner Regierung gegenüber ab. hatten und denen besonders der Versuch einer Beschlagnahme" bon gegen den Sozialismus in der Tschecho- Slowakei fieben Millionen Reichsbankgeldern zur Last fiel. und in Deutschösterreich mit Gold, indem es Aktien von Die Forderungen der Entente in Budapest . Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage nach vollendetem Industrien auftauft, um diese Industrien gegen den Sozialismus Die aus Budapest eingetroffenen Nachrichten über Verhand- Hochverrat und verurteilten die Angeklagten zu fünf bis sieben Jahren Feftung. zu sichern. 3000 Sozialisten sind in Amerika eingefer- lungen der Entente- Mission mit der neuen ungarischen Regierung Ist es noch nötig zu bemerken, daß die Freiheit" die Tatsachen fert wegen Reden gegen Militarismus und Imperialismus, die über eine bevorstehende Aufhebung der Blockade, Anerkennung so lange wendet und fnetet, bis sie eine Hege gegen die Regierung man in Europa ohne weiteres halten kann. Die Internationale des Ministeriums Beid! und die Möglichkeit von Frie- und ihren speziellen Freund Noste daraus geformt hat? Wohl darf nicht zu sehr gegen die Bolschewisten auftreten, sonst erhöht densterhandlungen werden von seiten der hiesigen Entente- Mission faum, ist es doch stets das alte Sted. fie nur seine Werbekraft bei den Arbeitern in Deutschland und in dahin ergänzt, daß die Entente ausschließlich auf den im der Tschecho- Slowakei sowie in Deutschösterreich, wo trop sozia- Waffenstillstand bom 3. November 1918 festgelegten listischer Ministerpräsidenten und start sozialistischer Regierungen Bedingungen bestehen muß. Im Augenblick ist von einer Auf­- wieder mehr schwarz- weiß! nur so wenig für den Sozialismus getan werden kann. hebung der Blockade, Anerkennung der neuen Regierung und Be- Nicht schwarz- rot- gold Vandervelde( Belgien ): Wenn der Sozialismus heute stärker rufung von Delegierten für Friedensverhandlungen nicht die Rede. Vor uns liegt ein Artifel unter obiger Spißmarte. In ihm ist als je und Die ungarische Regierung müsse vor allem zunächst alle Be- wird nach Herzenslust über die neuen Reichsfarben geschimpft, deren die Internationale schwächer als je, ziehungen zum Bolschewismus abbrechen. Es Busammenstellung ein getreues Spiegelbild der sozialistisch- kommu­nistischen Mehrheit" der Nationalversammlung ist. Von der Herr­fönnte zu Verhandlungen mit der Entente kommen, wenn die neue lichen Republik" ist die Rede, und ein halbes bubendmal findet man Regierung alle Bestimmungen und Weisungen erfülle, die in der die Worte unwürdig und dumm. Das lette Restchen von Achtung" Note der Alliierten vom 26. Juli 1919 in flarer Form enthalten. foll berlorengegangen sein ,,, nachdem wir uns seit dem 9. November auf dem Wege über die rote Fahne glücklich zu schwarz- rot- gold Unverzügliche Neuwahlen. durchgearbeitet haben". Der Verfasser befürchtet weiter, daß viele Beute aus" ökonomischen Rücksichten" sich die neue Fahne nicht kaufen fönnen, tröstet sich aber damit, daß seit dem 9. November teine nationalen Feiertage mehr stattfinden, da unser Königtum" gestürzt und somit kein Grund zum Flaggen vorhanden ist. Von Herrlichen Siegen unter dem alten Banner wird dann noch etwas erzählt und dann der Appell an alle Offiziere mit der bewährten preußischen Gesinnung" gerichtet, nie bie neue Flagge, sondern stets die alte Preußenfahne zu hiffen.

wenn das belgische Proletariat erst nach monatelangem Stampfe zugestimmt hat, daß wir hierher tommen, wenn die Attion in Frankreich und England nicht durchgeführt wurde, so darum, weil die Wunden dieser Länder noch offen sind. Die deutschen Mehr­heitssozialisten haben den Kaiserismus auch noch unterstüßt, als er Budapest , 4. August. Das ungarische Korrespondenzbureau schon vor aller Welt gekennzeichnet worden war, nur Eduard Bernstein hat den Mut zur Wahrheit und selbst zur Unpopu- meldet: Die Regierung hat beschlossen, das durch die Regierung Karolyi herausgegebene Wahlrechtsgesez nahezu un Iarität gehabt. Aber ihr deutschen Mehrheitssozia­liften seid hierher gekommen in dem Gedanken, daß alles aus- berändert aufrechtzuerhalten und die Wahlen für die ver­gelöscht sein soll, was in diesen fünf Jahren vorgekommen ist. faunggebende Nationalversammlung unverzüglich auszuschreiben. Das ist unmöglich.

Rumänische Plünderungen in Budapest .

Die Frage der Berantwortlichkeiten Wien , 4. August. Ein Funtspruch des Wiener Korrbureaus Dieser Artikel steht nicht etwa in einem rbeliebigen allbeutschen muß geklärt werden, vorher kann die Internationale nicht wieder aus Budapest meldet, die Berichterstatter der großen englischen Blatt, sondern im offiziellen Organ der Personalabteilung. dez reaktiviert werden. Entweder erhält der nächste internationale und amerikanischen Blätter hätten nach Paris berichtet, daß die preußischen Kriegsministeriums, dem Militärwochenblatt". Dieses Kongreß euer Geständnis oder er wird euch verdammen. Schließ- rumänischen Truppen die Telephonlinien durch- Blatt besitzt noch dazu die Unverfrorenheit, im Anschluß an das lich wendet sich Vandervelde gegen ein Entgegenkommen an den Schillerwort: Nichtswürdia ist die Nation, die nicht ihr alles freudig schneiden und die Eisenbahnlinien bei Budapest unter­Bolschewismus. Die Internationale müsse an dem demokratischen brechen, ungarische Automobile mit Lebensmitteln Freiheitsmännern würde er( Schiller ) wohl kaum seine Freude fest an ihre Ehre!" die Bemerkung zu fnüpfen: An den neuen Sozialismus festhalten. ausplündern, mit Kanonen die Häuser beschießen und haben." Molkenbuhr( Deutschland ): Wir wollen durchaus nicht schwei- in den östlichen Vororten von Budapest rauben und plündern. Man tönnte über dieses Benehmen des Militärwochenblattes", gen, und nur bei der vorgerückten Zeit erscheint es uns unmöglich, Die Bevölkerung, die vollständig ruhig war, sei sehr erregt und der das beinahe an Hysterie grenzt, den letzten derartigen Anfall bekam Klarheit über die Schuldfrage zu schaffen. Aber die Verhandlun­gen in der Nationalversammlung haben gezeigt, daß wir deutsche Kriegsminister Haubrich lehue jede Berantwortung für etwa ein- es bei Gründung des Republikanischen Führerbundes", mit einem Sozialdemokraten im Einklang mit der deutschen Regierung gegen­tretende Zusammenstöße ab. Die ungarischen Soldaten in Budapest mitleidigen Lächeln hinwegsehen, wenn es fich nicht um das offizielle Blatt des Kriegsministeriums handelte, das in folcher werden weggeschleppt. Die Lage sei sehr tritisch, Gaffenjungenmanier die Regierung anrempelt. Wie lange will fie märtig teine höheren Ziele fennen, als die Schuldfrage restlos auf­Blutvergießen wahrscheinlich. zuklären und alle Schuldigen rückhaltlos preiszugeben. fich diese hysterischen Wutausbrüche noch gefallen laffen? Der Einzug der rumänischen Hauptstreitkräfte solle nach Mög­lichkeit verhindert werden, obgleich Oberstleutnant Romanelli per­sönlich dem rumänischen Divisionskommandanten Befehl Clemenceaus eingehändigt hätte, dauere der Einmarsch an und der rumänische Kommandierende habe Romanelli mitgetrilt, er werde im Junern von Budapest weitere Befehle abwarten.

Vandervelde: Ich habe nicht daran gedacht, eine große Dis­fussion herbeizuführen oder ein Urteil über die deutschen Mehr­heitssozialisten zu fällen sondern ich habe nur angekündigt, daß Belgien sich das Recht nicht nehmen lassen kann, diese Frage auf dem ersten internationalen Kongreß zu lösen. Schluß der Sigung 6 Uhr abends.

Fortdauer des Züricher Generalstreiks.

Das Gebäude des Basler, Vorwärts" wurde am Sonn­abend mititärisch befest. Die Sonnabendausgabe des Borwärts" wurde tonfis ziert.

den

Massenflucht der Kommunistenführer.

"

Bis zu 240 Millionen Goldmark Besatzungskosten.

Berin, 4. August. Der Temps" veröffentlicht den Tert einer am 16. Juni zwischen Wilson, Clemenceau und Lloyd George getroffenen Abmachung. bie wörtlich wie folgt lautet:

Wien , 4. Auguft. Die Mittagspost" berichtet aus Budapest Die afflierten und assoziierten Mächte haben noch nicht darauf Zürich , 4. August. Die Delegiertenversammlung der Arbeiter- daß die Truppen der Szegediner Regierung weiter vor. bestanden, zu erklären, daß die Befaßungsperiode bis zur voll­union Zürich beschloß mit 263 gegen 100 Stimmen, den Streit gerüdt sind und 42 Kilometer bor Budapest stehen. Ihr Einständigen Erfüllung der Wiedergutmachungsflauseln dauere, weil fortzulegen. Die Delegiertenbersammlung der schweizerischen marsch in die Stadt ist noch heute abend, spätestens morgen früh fie glaubten, daß Deutschland verpflichtet werden müßte, alle Arbeiterunion in Olten beichloß, feinen schweizerischen Generalstreit zu flüchten Beweise feines guten islens und alle notwendigen erwarten. Die Kommunistenführer Garantien vor der Beendigung der Periode von zu erklären, sondern die Aktionen den örtlichen Arbeiterunionen zu massenhaft. überlassen. Wien , 4. Auguft.( TK) Gestern abend und heute vormittag 15 Jahren zu geben. Da die durch die Befagung notwendigen find in Budapest Massenverhaftungen vorgenommen worden. Alle Ausgaben eine entsprechende Verminderung der für die Wieder­Personen, denen Verbindung mit dem Rätesystem nachgewiesen gutmachung der zur Verfügung stehenden Summe nach sich werden kann, werden dingfest gemacht. ziehen müssen, haben die alliierten und assoziierten Regierungen durch Artikel 431 des Friedensvertrages festgefeßt, daß, wenn Die Umbildung der ungarischen Regierung. bis zur Beendigung der 15 Jahre Deutschland den Budapest , 4. August. ( T.K.) Die ungarische Regierung soll Verpflichtungen nachgekommen ist, die ihm der Friedensvertrag auf­eine vollkommene Umbildung erfahren. Als Ministerpräsident erlegt, die Besazungstruppen sofort zurüdgezogen tommt Martin Lovaszy in Betracht, die neue Ministerliste werden. Wenn Deutschland zu einem früheren Termin den soll jedoch erst veröffentlicht werden, wenn sich die Regierung dar- Beweis feines guten Willens und die erforderlichen Garantien ge­über informiert hat, daß die Alliierten mit der Zusammenfegung geben hat, um die Ausführung dieser Verpflichtungen sicherzustellen, des Koalitionskabinetts einverstanden sind. werden die daran interessierten alliierten und assoziierten Mächte In politischen Kreisen verlautet, daß die Mitglieber ber bereit sein, unter sich ein Abkommen zu treffen, um der Besatzungs­Räteregierung vor einen Staatsgerichtshof ge- periode früher ein Ende zu machen. ftellt werden sollen. Für jetzt und die Zukunft sind die Mächte, um die Lasten für die Wiedergutmachung zu vermindern, bereit, daß, sobald sie davon

Zürich , 4. Auguft. Heute morgen ist die gesamte aufgebotene Infanterie und Kavallerie in die Stadt ein­gerückt und hat den Schutz der öffentlichen Gebäude, der Banken, der großen industriellen Betriebe und der Hauptstraßen über­nommen. Die Straßenbahner haben der Aufforderung, den Dienst anzutreten, vollständig folge geleistet, so daß der Straßenbahn verkehr seit heute 8 Uhr wieder ganz normal ist. Es wurden Flug­blätter, die zum Ausharren im Streit aufforderten, beschlagnahmt. Durch einen Aufruf teilte die Streifleitung der Arbeiterunion 3n­blätter die zum Ausharren im Streit aufforderten, beschlagnahmt. Arbeiterverbänden, der

4

Berner Arbeiterunion und den Gewertschaften, erfolgten tibjagen( Rücktritt des Miniſteriums Peid!? überzeugt werden, die Gumme, die Deutſchland für die Unter­

an den Generalstreit sieht die schweizerische Preffe den allgemeinen Streit als ausfsichtslos und gescheitert an.

Die Streiklage in Oberschlesien . An zuständiger Stelle erfahren die B. P. N.": Die Lage in Oberschlesien ist unverändert; neue Streifs find nicht hinzugetreten. Die Deutschland- Grube ist weiter geschlossen, auf der Palus- Grube hält der Streit wegen der Einstellung der Grenzschutzsoldaten noch weiter an. Die Kohlenförderung ist an nähernd normal. Wegen Wagenmangels liegen viele Kohlen auf der Halde, so daß die Hütten fedes Quantum, das fie fordern, er balten fönnen. An Betriebseinstellungen in der Hüttenindustrie wegen Kohlenmangels ist nicht au denken, überhaupt find in legter Beit teine Betriebseinstellungen mehr vorgekommen.

Unruhen in Liverpool.

Wien , 4. August. ( TK) Aus Budapest eingetroffene Nachhaltung des Besatzungsheeres auszugeben hat, die Summe von richten besagen, daß das sozialistische Ministerium Beidl bereits 240 Millionen Goldmark nicht übersteigen wird. Dieses Abkommen zurüdgetreten sei. Eine Bestätigung der Nachricht liegt noch tann modifiziert werden, sobald die alliierten und assoziierten Re­nicht bor. gierungen der Ansicht sind, daß eine derartige Abänderung not­wendig ist.

Autonomie der an Polen fallenden

preußischen Gebiete.

Die Warschauer Zeitungen bringen einen Entwurf über die Autonomie für die von Preußen abgetretenen Gebiete. Der wichtigste Abschnitt dieses Entwurfes besagt, daß den ehemals preubischen Gebieten Autonomie für Verwaltung und Gesezgebung eingeräumt wird. Das ehemals preußische Gebiet soll für Verwaltungszwede in drei Woiwodschaften eingeteilt werden: 1. Woiwodschaft Groß- Bolen( Provinz Bofen, und der ohne Bollsabstimmung abzutretende Teil Ober­ schlesiens ).

2. Woiwodschaft Preußen( West- und Ostpreußen , foweit es an Bolen tommt).

Wann ratifiziert Frankreich ? Versailles , 4. Auguft. Der Generalberichterstatter des Frie­densausschusses der französischen Kammer Barthou sowie dessen Vorsitzender Viviani hatten nachmittags eine Unterredung mit Ministerpräsident Clemenceau vermutlich wegen der Frage, ob das Plenum der Kammer den Friedensvertrag tommende Woche oder erst nach dem 26. August durchberaten wird. Im ersteren Falle wäre die Ratifizierung des Friedensvertrages durch Frankreich Ende August, im letzteren Falle aber nicht vor dem 15. September zu erwarten.

Französischer Geschäftsträger in Berlin .

Kopenhagen . 4. Auguft.( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Die Streitauftritte in Liverpool, welche die ganze Sonntagnacht hindurch dauerten und Sonntagvormittag weitergingen, fingen Sonntagabend gegen 10 Uhr wiederum an. Ungeheuere Menschen­mengen rotteten sich beim Aufbruch der Tumulte in den Straßen zusammen, begannen wiederum die Läden au plündern. Militär, bas abfommandiert wurde, gab wirtungslose Barnungsfamen Gerichtshof befizen. Beim Kabinett der Re- Der Friedensvertrag in der italienischen schüsse ab. Eine Stunde später griff Polizei ein, welche von publik Bolen soll sich ein Minister mit Portefeuille ihren Knüppeln Gebrauch machte und auf diese Weise zwar die für dieses Gebiet befinden. An ihn müssen sich alle Straßeft fäuberte, aber auch viele Menschen verwundete. Minister in sämtlichen irgendwie diese Woiwodschaften be­Bis zum Sonntagmorgen waren in Liverpool bereits 200 Berrührenden Fragen wenden, wobei ihm das Recht des Beto haftungen vorgenommen worden. Die Liverpooler Gewerk zustehen soll.

Aus Paris wird gemeldet: Paul Duta sta, der Sekretär 3. Woiwodschaft Schlesien ( der etwa durch Bolts- der Friedenskonferenz, wird voraussichtlich französischer Geschäfts­a ftimmung an Polen fallende Teil Schlesiens). träger in Berlin wenden." Diese drei Woiwodschaften sollen einen gemein­

Kammer.

Haag, 4. Auguft.( H. N.) Aus Rom wird gemeldet: Die Rammer hat heute mit der Beratung des Friedensvertrages mus Deutschland begonnen,