Gewerkschaftsbewegung
Deutscher Eisenbahner- Verband, Bezirksleitung. Alle auf Grund des letzten Streits gemaßregelten Eisenbahner( auch Lehrlinge), welche sich am 5. oder 6. August nicht hier gemeldet haben, werden zum letzten Male aufgefordert, fich in der Bezirksleitung des deutschen Eisenbahnerverbandes, Engel ufer 18, zwecks Wiedereinstellung einzufinden. Die Meldungen müssen bis zum 8. August, nachmittags 4 Uhr, hier persönlich abgegeben werden..
Streit im chemischen Großhandel.
Wir bitten sämtliche Angestellten und Arbeiter, sich auch heute, Donnerstag, früh um 9 Uhr, in den„ Sophiensälen", Sophienstraße 17/18, großer Saal, einzufinden, um einen Bericht über die Streiflage entgegenzunehmen. Zentralverband der Handlungsgehilfen. Deutscher Transportarbeiterverband.
Zum Provisions- Generalagenturen- Streit. Die Streifleitung schreibt: Nach der Krankenkassenstatistik der Ersattasse der Versicherungsbeamten aus dem Jahre 1912 bis 1915 stellten die Angestellten der Provisions- Generalagenturen infolge ihrer überlangen Arbeitszeit, der gewissenlosen Auspreffung ihrer Arbeitskraft und vor allem ihrer elenden Entlohnung ben höchsten Prozentsatz der Erkrankungen an Lungen, Nerben und Verdauungsleiden unter allen Angestellten. Un berantwortlicher Raubbau wurde so von ihren Arbeitgebern an unserer Voltstraft getrieben. Die wertvolle und notwendige Arbeit auf den Provisions- Generalagentur- Betrieben leisten dabei die Angestellten des Innen- und Außendienstes, die so dürftig und darbend mit leeren Händen dahinbegetierten. Die Provisions- Generalagenten selbst dagegen verstanden es, sich ohne volkswirtschaftlich notwendige Arbeitsleistung, allein durch rücksichtslose egoistische Ausnußung ihrer Vermittlerstelle, überreiche Bezüge und fette Pfründen zu verschaffen.
Konflikt in einer Talgschmelzerei.
Bei der Firma Bförtte u Sergt, Berliner Dampf Talgschmelze Wilhelmsberg, Weißenfeer Weg, find Diffe renzen ausgebrochen. Der Zentralverband der Fleischer hat bei der genannten Firma im Auftrage der Arbeiter emen Tarifvertrag eingereicht. Die Firma hat als Antwort auf den Tarifvertrag brei Arbeitern, die schon neun Jahre bei der Firma beschäftigt und Kriegsteilnehmer sind, sowie einer Arbeiterin, die schon fünf Jahre daselbst beschäftigt ist, ohne den Arbeiterausschuß zu fragen und den Gesezesweg einzuhalten, gekündigt. Bis jest wurden bei der Firma immer noch bolle 48 Stunden gearbeitet. Die Firma bezahlt heute noch einen Stundenlohn von 1,20 mart für Arbeiter. Die Arbeiter verlangen einen Wochenlohn von 110 M. und sind eventuell gewillt, bei Arbeitsmangel im Schichtwechsel zu arbeiten.
Die bei der Firma beschäftigten Arbeiter erklären sich mit den gekündigten Arbeitern solidarisch und treten bei Nichtzurüd nahme der Kündigung und Nichtanerkennung des Tarifvertrags in Streit.
Die Firma förtte u. ergt, Wilhelmsberg, Weißenfeer Weg, ist somit für die Arbeiterschaft gesperrt. Zentralverband der Fleischer.
Der Achtstundentag der Bühnenarbeiter. Ferdinand Gregori , der erste Borsitzende der Vereinigung tünsterischer Bühnenvorstände, veranstaltet bei den Mitgliedern der Vereinigung eine Umfrage über die von den Bühnenarbeitern gestellte Forderung des Achtstundentages. Er führt darin aus:
Bilder
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Die Bühnenarbeiter verlangen Sen Achtstundentag. G3 steht schlechten Stellen auf burch Einleitung einer Lohnbewegung. In zu befürchten, daß seine Einführung schwere Schäden des fünft- Düsseldorf , wo alles an Waren, Lebensmitteln, Wohnungen und lerischen Theaterbetriebes zur Folge haben wird. Da und dort allem andern ertra teuer und knapp ist, sind die Verhältnisse find sie bereits zu spüren gewesen. Vor allem bringt die dadurch schlecht. Wir bitten die Kolleginnen, deren Verwandte und Beveranlaßte Ginführung doppelter oder dreifacher Schichten nicht fannte, überall vor dem Zuzug von Hausangestellten nach Düsselnur eine erhebliche Kostenvermehrung mit sich, sondern sie stört dorf zu warnen. Der Zentralverband der Hausangestellten, Ortsauch den Probenbetrieb in empfindlicher Weise. Es kann dann gruppe Düsseldorf und umgegend. nur ausnahmsweise mit vollen Dekorationen, mit Beleuchtung usw. probiert werden. Auch wird es sehr oft vorkommen, daß bei der Generalprobe nicht das gleiche Personal arbeitet wie bei der Erftaufführung. Der Deutsche Bühnenverein erbittet die Mitarbeit der Vereinigung in seinem Bestreben, von der Regierung Sonder bestimmungen hinsichtlich der Arbeitszeit am Theater zu erlangen." Damit die Behörden nicht einseitig durch die Unternehmer in formiert und gegen den Achtstundentag beeinflußt werden, wird es erforderlich sein, daß auch die Organisation der Bühnenarbeiter an zuständiger Stelle die Gründe geltend machen, die für den Achtstundentag sprechen.
Verband der Bureauangeftellten.
Die im Berbande der Bureauangestellten organisierten Angeftelten der Gewerkschaften, Beamtenvereine, Vereine der Wohlfahrtspflege, Vereine der Interessenvertretungen, Wirtschaftsvereine und sonstiger Vereine haben einem dringenden Bedürfnis der Kollegen entsprechend eine Branden. vertretung gewählt. Für diese Angestelltengruppe findet am zweiten Dienstag eines jeden Monats eine Versammlung statt. Das Bersamm lungslofal ift Englischer Hof, Alexanderstr. 270, Tagungszeit 7 Uhr. Die nächste Versammlung ist am 19. 8. Der Kollege Sarl Panzer, Neuföln, Reuterstr. 21, ist Dbmann der Branchenvertretung. Buschriften find an diesen zu richten. Es ist dringende Pflicht eines jeden Angehörigen dieser Berufsgruppe, fich der neuen Branchenleitung anzuschließen, damit Nachklänge zum Streit der Beamten- Aushelfer im Poft die Interessen dieser Angestellten wirksamer vertreten werden können. und Telegraphendienst.
Angestellte der Berliner Luxuspapier- Industrie! Sonnabend, nachmittags 4 Uhr, findet im Restaurant Schultheiß. Brüdenstr. 6B, eine Versammlung aller in der Berliner Luruspapier- Industrie tätigen werkmeister und Direttricen statt. Tagesordnung: Die Anwort der Arbeitgeber auf unsere Forderungen.
Bon gewerkschaftlicher Seite wird uns geschrieben: Funktionäre der Industrieangestellten des Verbandes der Als vor einigen Wochen die Beamtenaushelfer im Post- und Bureauangestellten, Ortsgruppe Berlin , Bersammlung DonnersTelegraphendienst wegen der Ablehnung der wirtschaftlichen For- tag, den 7. August, abends 7 Uhr, Rosenthaler Hof", Rosenberungen in den Ausstand traten, wurden sie bon ihren Dienst- thaler Str. 11/12: Der Stand der Bewegung in der Metallftellen bzw. von der Oberpostdirektion durch Rohrpostbriefe zur industrie. Wiederaufnahme der Arbeit aufgefordert. Die Art, wie die zur Arbeit zurückgekehrten Aushelfer empfangen wurden, zeugt von der Selbstüberhebung mancher Postwürdenträger. Besonderen Ruhm in bezug auf Rückständigkeit scheint Herr Rechnungsrat Laasch vom Amt Moabit für sich beanspruchen zu wollen. Er nannte die Bostaushelfer ein unerträgliches, gemischtes Gesindel" und meinte, Werkmeisterverband für das deutsche Buchbindergewerbe usw. es sei höchste Eisenbahn, daß mit eisernem Besen gesäubert wird". Sonnabend, den 9. August, abends 7 Uhr, im Schultheiß , Neue Jalob. Nicht alle Verwaltungsbeamte offenbaren solche aristokratische" ftrage 24: Bersammlung. Gewerbliches Bersonal der Kriegsgesellschaften sowie der Gedanken. Aber die höheren Spigen des Beamtenapparates sind bestrebt, dieses Säuberungswert nach System Laasch auszuführen. Reichs- und Heeresverwaltungen. Boten, Botinnen, Stanzleidiener, Eine ganze Serie bon aushelfern if inzwischen dabrstuhlführer, Portiers, Wächter, Neinmachefrauen usw. Donnerstag, 7. August, abends 5, Uhr, im Königstadt- Kasino, Holzmarktstr. 72: Ber gemaßregelt worden. Im Interesse der Postangestellten fammlung. 1. Die aufgaben der gewerkschaftlichen Organisation nach der wie auch des Publikums liegt es, daß diese unzeitgemäße Art Revolution. Referent: Kollege D. Ortmann. 2. Die Richtlinien des Reichsder Behandlung des Personals so schnell wie möglich aus der schazamtes für die Entlohnung der gewerblichen Angestellten. Welt verfd windet; denn sie trägt nur zur Störung des ordnungsWerkmeister- Bezirksverein Neukölln 1. Mitgliederversammlung mäßigen Bostbetriebes bei. Mit welcher Leichtfertigkeit gefähr Freitag, 8. August, in der Kindl- Brauerei, Hermannstr. 214. liche Konflikte durch den brüsten Herrenstandpunkt der am grünen Tisch grau gewordenen Bureaukraten heraufbeschworen werden, zeigt auch der Fall der Telegraphenarbeiter. Der beste Schutz des Personals und des Publikums gegen unliebfame Ueberraschungen und allgemeine Störungen des Postbetriebes liegt im Mitbestim mungsrecht aller Postangestellten sowohl in personellen, als auch in verwaltungstechnischen Fragen. An Stelle der Geheimbureaukratie mit ihrem Bleigewicht engbegrenzten Beamtendünkels haben die borwärts- und aufwärtsstrebenden Voltskräfte nach dem Grundfaz" Freie Bahn dem Tüchtigen" zu treten.
Dieses Ziel muß im Interesse aller auch bisher mit Vorrechten begünstigten Beamtengruppen erreicht werden, wenn die gewert schaftlichen Forderungen und Aktionen aller Bostangestellten sich auf breitefte Solidarität ftüßen fönnen. Das Spiel der Postbehörde, eine Gruppe von Angestellten gegen die andere zu mobilifieren, muß bereitelt werden. Der freigewerkschaftliche Gedanke hält auch in diesen Kreisen seinen Siegeszug und durch eine Arbeitsgemeinschaft der beteiligten Organisationen wird die Konzentration der organisierten Kräfte vollzogen werden.
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Briefkasten der Redaktion. Jeber für den Briefkasten bestimmten Anfrage füge man einen Buchstaben und eine Rummer bet. Briefliche Auskunft wird nicht erteilt. Gilige Anfragen trage man in der Juristischen Sprechstunde, Lindenstr. 3, 1. Sof var. terre links, vor. Schriftstücke und Verträge sind mitzubringen. M. D. 5695. Die Beantwortung aller Fragen überschreitet unseren Raum; ein Fremdwörterbuch( Buchhandlung Vorwärts) follte jeder Arbeiter befizen. H. E. 8. Für Unbemittelte fostenlos. Genofie Scharein. Buständig ist der Handels- u. Transportarbeiterverband Berlin , Engelufer 15. -T. A. 34. Fragen Sie beim Vollzugsrat der S. P. D. an, Lindenstr. 114. 5. 1884. Gin Ersatzanspruch besteht nicht. 59. S. 1. Wenden Sie sich an den Magistrat mit dem Verlangen auf Schaffung einer Unterfunit. 2. Der Verwalter tit dazu nicht berechtigt, jedoch kann ein Gerichtss vollzieher mit der Volstreďung des Urteils beauftragt werden. Jor Brief Ww. M. 100. war unirantiert. 2. S. 82. Sie find im Irrtun D. 28. Die Hälfte der Beiträge wird zurüdgezahlt. An1. u. 2. Ja. trag an die Landesversicherungsanitalt.- O. S. N. Ja.- T. Sch. 25. Die zur Auslegung des Schiedsspruches nötigen Informationen fehlen uns. Wir stellen anheim, sich mit gleicher Anfrage an den Zentralverband der Handlungsgehilfen, Münzstr. 20, zu wenden. Otto 1881. 1. Ja. 2. Nein. 3. Ja, falls nachgewiesen werden tann, daß der Schwager im Besiz der Papiere ist. Zuständig ist das Amtsgericht, in dessen Bezir der Schwager wohnt. 4. Ja Mainzer Str. 8. Nein 21. 8. 85. Die Frage ist noch nicht geregelt, darüber ergehen noch Bestimmungen, die dann beröffentlicht werden. E. R. 20. 1. u. 2. Antrag an das Bolizeipräsidium unter Angabe der fachlichen und persönlichen Gründe Der Antrag hat Aussicht auf Erfolg. 8. 30 M., bei nachgewiesener Be A. F. 90. Ja. dürftigkeit fann Ermäßigung bis auf 5 M. eintreten.
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,, Geht nicht als Dienstmädchen nach Düsseldorf !" Diese War nung ruft der Zentralverband der Hausangestellten allen Kolleginnen zu. In Düsseldorf sind über 3300 weibliche Personen, dar. unter auch viele Dienstmädchen, stellenlos und müssen Erwerbs. lofenunterstübung beziehen. Auf eine gute Stelle finden sich in Düsseldorf selbst 10 Mädchen für 1. Aber gerade die schlechten Stellen suchen unter der Hand oder in Inseraten und durch Nachweise" Mädchen, die meist die Dummen sind. Der Zentralverband mußte schon in vielen solchen Fällen helfend eingreifen, wenn sich Berantw. für den redaktion. Teil: Alfred Scholz, Neukölln; für Anzeigen: Theodor die Mädchen mit schönen Versprechungen getäuscht sahen. Die Glocke, Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Vorwärts Ortsgruppe Düsseldorf und Umgegend nimmt den Kampf gegen die Buchbruckerei und Verlagsanstalt Baul Ginger u. Co. in Berlin , Lindenstr. 3.
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