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Zkl» Luzern   wird gemeldet: Die heute angenommenen provisorischen Statuten berücksichtigen folgende Ge­sichtspunkte und Ziele: 1. Politische und wirtschaftliche Organisation der Arbeiter- Nasse zur Eroberung der politische« Macht und Sozia- lisierung der Produktion nud der AuStaufchmdttel durch Ersetzung des kapitalistischen   Systems durch die sozialistische und kommunistische Gesellschaft. 2. Internationale Einheit und Aktion für die Organisation de? wahren BSlkerbuudeS, Kampf gegen ChauviniS- m u s und Imperialismus, allgemeine Abschaf- fuug de? Militarismus und der Rüstungen. 3. Bereinigung der Jnteresieu aller unterdrückten B ö l k e r.. 4, Zusammenfassung der politischen Kräfte der Genossen- s ch a s t e« und Gewerkschafte«, die weiter als a« t o- n o m e Körperschaften betrachtet werden, um gemeinsam im inter  - nationalistischen und revolutiouären Geist zur Erhaltung d«S Weltfriedens vorzugehen. Dazu meldet unser Luzerner   Vertreter, daß die Heber- mittlungsverhältnisse die Mitteilung der programmati- schen Einleitung obiger Gsichtspuntte im Wortlaut nicht gestatten. Er stellt nur fest, daß stch diese Erklärungen ist den Bahnen und Ausdrucksformen der Sozialdemo» k r a t i e vor dem Kriege und vor der Parteispaltunz bewegen. Wir tragen den Wortlaut nach, sobald er in unsere Hände gelangt. Heute geben wir die Fortsetzung deS eigenen laufenden Berichts: Bliesen führte weiter aus: Solange die Axbeiterrate Kampsorganisationen sind, sind sie politisch und daher auch in d-e politischen Organisationen einzureihen; wenn sie aber durch die Gesetzgebun g«o rganisiert sind, dann kann es auch nicht- sozialistisch« Räte geben und diese gehören natürlich nicht in die Internationale. Es ist Sache der nationalen Sektionen, über ein« Vertretung der Arbeiterräte in der Internationale zu ent- scheiden. Vliegen bemerkte weiter, daß nicht pine neue Internationale gegründet werde, sondern die alte wiederhergestellt werden soll. Der Name des Internationalen Bureaus wird geändert inInternationaler Rat". Was die Kraft der Kvngrehbeschlüsse cm- langt, so kann jede angegliederte Sektion dem Exekutivkomitee jeden V e r st o ß gegen die Grundsätze melden, worauf das Exekutiv­komitee«ine Untersuchung anstellt und dem Internationalen Kongreß das Ergebnis vorlegt. Die Einberufung eines Inter  - nationalen Kongresses muh auch dann erfolgen, wenn Sektionen, die zusammen«in Drittel der Stimmen darstellen. eS verlangen. Jede national« Sektion zahlt jährlich mindestens zwanzig Pfund Sterling vro Stimme. Ebassanowitsch sPalästina): Die Anträge von nnS und den Un­abhängige� sind nicht genügend beachtet worden. Die Infer-ationale vor dem Krieg war ein Ideal, sie soll jetzt eine Realität werden. Wir sind in einer Zeit großer sozialistischer Umwälzung. Der Bölkerbund in seiner jetzigen Gestalt dient der Reaktion. Die Internationale muß sein Gegengewicht sein. Im Statut fehlt der SinweiS darauf, daß wir die volitische Macht durch den Klassenkampf erobern wollen. Ein Vorzug ist es, daß der Kampf gegen die Unterdrückung von Völkern in unserem Statut auf- genommen wird. Wir müssen dahin streben, daß auch diejenigen, die beute kein Vertrauen zur Internationale haben, sich ihr an- schliek-en. Erispien lll. S. P.s: Die wahre Demokratie kommt erst, nachdem durch die Diktatur des Proletariats der Kapitalismus be- fieat sein wird. DieKewerkschaftenkönnendaSnicht, sondern nur die politischen Organisationen. Nie kann eine neue Internationale vorübergehen an den Räten. In Deutschland  stehen den gesetzlich abgestempelten stubenreinen Räten die r e v o» lutionären Räte entgegen. Das OrganisationSstatut enthält auch keinen Hinweis auf den Beschluß der einheitlichen Aktion des WeltvroletariatS. Mistral l französische   Mebrheit) beantragt eine Anzahl Aende- ru-ngen im' Statut, die den Inhalt nicht betveffen, aber tne� Form so stellen, daß der revolutionäre Geist des Sozialismus stärker zum Ausdruck homm't. Hierbei wird jedoch, so fügt Mstral hinzu, keineswegs an eine gewaltsame Revolution gedacht. Mokkenbuhr nimmt die Borschläge Mistrals an und führt aus, daß es weniger auf den Wortlaut des Statuts ankommt, als auf die Einigkeit, zu der das Proletariat der ganzen Welt zusammengeschweißt werden müsse, denn wenn auch nicht jetzt, so wird doch sväter sehr bald der Friedensvertrag erkannt werde« als Kriegserklärung des internationalen kapitalistischen   JmperialiS- muS an das Proletariat der ganzen Welt!
öauernfreunüe unü Iuöenfresser. In der in weitesten Kreisen unbekanntenBelgarder Zei- tiing" macht sich ein namenloser Journalist von seinem Haß gegen die Juden im allgemeinen sowie gegen die deutsche Regierung im besonderen Lust. In einem Artikel, dessen Niveau so tief steht» daß er auch den Ansprüchen de? letzten pommerschen Grenadiers nicht genügen dürft«, sucht daS edle agrarische Organ in verhüllter Form die Bauern zum Produktions st reik aufzuhetzen. Daß eS hierbei die bewußte Lüge begeht, eS so hinzustelleti, als sei die deutsche Regierung bauernfeindlich, erwähnen wir nur nebenbei, um die Wahrheitsliebe de» Verfassers festzunageln. Auch in Belgard sollt« man wissen, daß unser Kampf sich gegen die agrarischen Großgrundbesitzer und die mit ihnen versippt« Clique, nicht aber gegen den fleißigen deutschen Bauern wendet. Wenn daS Blatt mindestens fünfmal die ehe- maligen Zivilberufe unserer heutigen Ministergenossen hervorhebt und feststellt, daß sie einst Buchdrucker und Tischler waren, so dürfte daS nur allgemeine Genugtuung hervorrufen. Denn wie stände die Regierung da, wenn fie in ihren Reihen so s ch m i e- rige Journalisten aufzuweisen hätte» wie jenen Artikel- schreiber. Z�m Schluß sei, ohne un» auf Rasfeforschuygen einzulassen das überlassen wir den Belgarder Geistesgewaltigen festgestellt, daß unser Redaktionskollege Kuttner ein Ber- Imer Kind ist und mit Galizien   fo wenig zu tun hat, wie Belgard mit Berlin  , falls dieses noch immer den Namen derStadt der Intelligenz" trägt.
Deutschösterreich verlaugt Milöerungen. St. vermain, 6. August. An dem von der Entente festgesetzten Tage bat die deutschösterreichische FriedenSdelegation der Friedenskonferenz eine Note überreicht, die die E i n w e n- düngen gegen den Bertrag in feiner Gesamtheit ent­hält. Die Note macht den Oberste« Rat darauf aufmerksam, daß Deutschösterreich nur solche Milderunge» des Vertrages verlangt, die für fei» Volk«ine DafeinSnotwendigkeft sind. WaS dir G r en z f r a g r n anbelangt, so habe sich Deutschösterreich um- s o n st auf das Nationalitätenprinzip und ans daS Selbst- bestimmungsrecht der Bölker berufen. ES lehne«pnmehr die Berantwortun» ab und gebe den Erfolg der Entente der Ent» fcheiduug der Goschichte anHeim.
Deutschösterreich ist schon fetzt fest davon überzeugt, daß eS die ihm von dem Bertrag aufgebürdete» ökonomischen Kasten nicht tragen könne und daß eS, wen» sie nicht wesentlich gemildert würden, zusammenbrechen müßte. Dieses Bekenntnis muß so ernst genommen werden, wie es offen- herzig gegeben ist. ES ist Pflicht Deutschösterreichs, zu fordern, daß seine Bürde erträglich gemacht werde. Deutschösterreich will nichts alS leben. Möge ihm die Friedenskonferenz die Gewißheit geben, daß es auch leben wird können. Die Note führt weiter auS, daß eS Deutschösterreich in den nächsten Monaten unmöglich sei, Milchkühe»nd Bieh zu liefern, da doch seine Kinder infolge Fleisch- und Milchmangels hinsterben. Deutschösterreich muß stch unter die finanzielle Kon- trolle der Ententemächte stelle» lassen, erwartet aber, baß die Reparationskommission mit der durch die verzweifelte Lage ge- botenen Schonung vorgehen und Deutschösterreich die notwendigen Kredite zur Beschaffung von Rohstoffen und Lebensmitteln ein- räumen werde.
Znöustrie und hanöel. Börse. An ber Börse gestaltete sich die Tendenz im Anschluß an die Behauptung in New Aoek und London  . Etwas schwächer ange- boten wurden namentlich Montanwerte und Schiftahrtsaktien. Dagegen waren Farbwerke weiter erholt. Am Rüstuagsaktien- markte waren die Umsätze unbedeutend. Kanada   gaben stärker nach und büßten etwa 10 Proz. ein. Von Petroleumwerten zeigte sich gute Meinung für Steaua Romana, deutsche Petroleumwerte waren schwächer, erholten sich aber später. Heimische Anleihen waren gut gehalten. Kriegsanleihen gaben mäßig nach und notierten 80%.
GroßVerlm Eine stürmische Beamtenversammlung. ÄeSoziale Arbeitsgemeinschaft der un- teren Beamten" hatte für gestern abend nach denGer- maniasälen" eine Mitgliederversammlung der unteren Beamten aller Verwaltungen einberufen. Der Andrang war so stark, daß eine Parallelverfammlung abgehalten werden mutzte. Anwesend waren Vertreter des ReichspostministeriumS, des Reichsamts des Innern, des preußischen Landwirtschasts- und des Justizmini- steriums. Redakteur K a m o s s a referierte über das Thema: Wo bleibt die einmalige Beschaffungszulage?" Er berichtete kurz über die verschiedenen Eingaben an die Behörden und die Verhandlungen, die sich daran knüpften und führte dann auS: Die Verhältnisse haben sich nicht gebessert, der Amtsschimmel be- wegt sich immer noch im alten Trab. Die Reichsregierung ist be- reit, unsere Forderungen zu erfüllen(Stürmische Zurufe:Wo denn?") Aber die Erfüllung scheiterte an dem Widerstand des Preußischen Ministeriums, besonders an dem des Eisenbahn  - und KinanzministerS(Großer Lärm.   Rufe:Raus! Fort mit dem alten Zopf!) Aber sie werden nicht Sieger bleiben, man wird über diese Herren zur Tagesordnung übergehen.(Stürmischer lärmender Beifall.) Durch ihr Verhalten haben sie gezeigt, daß sie sich den Teufel um die Wünsche der Beamten kümmern. (Stürmische Pfuirufe.) Es liegt uns an einer Senkung der Pre'fe mehr, als in einer Erhöhung der Gehälter. Aber man erfüllt unsere Forderungen nicht und hält auf der anderen Seite die Lebensmittelpreise kunstlich hoch. Man kann es niemandem verdenken, wenn er in seiner Verzweiflung zum Streik greift. (Stürmischer Beifall.) Wir sind davon überzeugt, daß die Streiks unser Wirtschaftsleben zerrütten und vernichten, aber die ver- kehrte Politik der Preußischen Regierung führt dazu. Man wartet scheinbar auf einen Beamtenstreik, um dann ein Streik- verbot zu erlassen.(Große Unruhe.) Für die Polizei hat die Re- gierung Geld übrig, ihre Neuordnung belastet den Etat außer- ordentlich.(Großer Lärm. Zurufe:I u d e n r e g i e r u n g!") Die Beamten der Heeresbetriebe und des MarstallS   stehen vor dem größten Elend, denn sie sollen nicht mehr voll im Staatsbetriebe belassen werden. Mit einem Appell an die Preußische Regierung, die Beamtenforderungen so schnell als möglich zu bewilligen, schließt der Redner unter stürmischem Beifall sein Referat. Es folgen dann Ansprachen der Vertreter der urtteren Heeres- beamten, der Schutzmannfchaft, der unteren Justizbeämten, der unteren Post- und Telegrapihenbeamten und des Weichensteller» Verbandes., Abgeordneter Rem merS berichtet über die Verhandlungen des interfraktionellen Beamtenausschusses und spricht die Hoff- nung auS, daß die am 12. August in Berlin   beginnenden Verhand- lungen zu dem gewünschten Resultat führen werden. Diese Hoff- nung sei um so mehr berechtigt, als die Beamten heute das Mitbe- stimmungsrecht haben und in Fragen, die ihre wirtschaftliche Lage betreffen, gehört werden. Die Reichsregierung sei bereit, alles zu tun. was für die Beamten nötig ist.(Beifall.) AlS Vertreter des ReichSamtS des Innern führt Geheimrat Falkenberg auS, daß es nicht richtig sei, die Schuld an dem Elend der Beamten nur auf die jetzigen Regierungsmänner abzu- wälzen. Wäre man 1015 schon zur Bewilligung von Teuerung?» zulagen geschritten, dann würden die Beamten beute nicht in dem Elend stecken.(Sehr richtig!) Der preußische Finanzminister hat sich nie gegen die Beamtenforderungen gewandt, sondern nur immer gesagt:Zeigen Sie mir den' Ausweg, den ich verant- Worten kann." Es tst billiger eine einmalige Beschaffungszulage zu gewähren, als die Staats Maschinerie durch ein Versagen der Beamtenschaft zusammenbrechen zu lassen.(Lebhafter Beifall.) Jetzt gilt eS Ruhe zu bewahren und die Verhandlungen des IL. August abzuwarten. In den Regierungsstellen wird absolut nicht verkannt, daß die unteren Beamten heraufwollen anS Licht. (Beifall.) Für das Neue System wird die Parole gelten: Vor- wärtS und aufwärts!(Stürmischer Beifall!) Angenommen wurden zwei Entschließungen. von denen die eine die Gleichstellung der unteren Beamten der Heeresverwal- tung mit den Beamten der übrigen Reichs- und SiaatSverwal- tungen, die Ueberführung der eventuell überzählig werdenden Beamten dieses Ressorts in andere Verwaltungen und die Gleich- stellung der trotzdem überzählig werdenden Beamten mit den un- kündbar Angestellten fordert. Die andere Resolution bezeichnet die sofortige Auszahlung einer erheblichen wirtschaftlichen Beihilfe für unerläßlich. Die Finanzlage des Preußischen Staates dürfe kein Hinderungsgrund für die Auszahlung bilden. Ferner wird in ihr die einmütige Entschlossenheit der unteren Beamtenschaft be- kündet, alle Mittel anzuwenden, um eine Beseitigung der Wirt- schaftlichen Not zu erreichen. An den Reichsministerpräsidenten Bauer und den Preußischen Ministerpräsidenten Hirsch werden Telegramme chbgesandt, in denen die Unterstützung zur Durchsetzung der Beamtenforderungen erdeten wird.
Bekleidungsfürsorg« fiir heimkehrende Gefangene. Um den KleidungS« und Skbuhwarenbedarf der heimkehrenden Kriegs» und ivilgefangenen decken zu können, ist der Deuticke Städtelag an die eichsbckleidungsstelle und Reichsstelle für Schuhversorgung heran» getreten mit der Bitte um Aufklärung über den gegenwärtigen Stand der Bekleidungs- und BefchubungSsüriorge und über die Möglichkeit einer Mithilfe in gemeindlichen Kreiien. Nach AuSkiiüft der RelchsbekleidungSstelle wird diese die Reichszenlralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene zeniral beliefern, während die Zentral- stelle alsdann die Textilien an die Untergeordnelen örtlichen Verbände, die Kriegsgefangenen beimkehrstellen, verteilt, die ihrerseits die Sachen an die heimkehrenden Gefangenen abgibt. Zum Zwecke der
Versorgung mit Schuhwerk ist Bereits eine umfangreiche Hilfs­aktion(u. a. Fabrikation von 500 000 Paar Männersttefel auS Fahlleder) eingeleitet. Kriegsgefangene, welche nach ihrer Rückkehr als Berussarbeiter tätig find, sollen im Falle der Bedürftigkeit auf Anforderung ihrer Arbeilgeber, soweit der Vorrat reicht, mit neuem Berussschuhwerk. andernfalls mit getragenem und instand- gesetztem Militärschuhwerk in auskömmlicher Weise versorgt werden. Ein großer Spiel- und Sportplatz in Hakenselde. Die Span- dauer Stadtverordnetenversammlung wird sich am Donnerstag mit einer Vorlage beschäftigen, die die Anlage eines großen Spiel- unld Sportplatzes im Stadtteil Hakenfelde   zwischen der Straß: Haken» felde, der Wicherm'traße und der Bötzowbahn vorsieht. Die Anlage ist in großzügiger Weise geplant, neben einem Kampfplatz für Rasen- spiele, sowie für Wurf und Sprung, sind Uebungsplätze für Hockey, Nasenspiele, Tennisplätze, Plätze für Schlaaball- und Ringspieke und für Geräteturnen vorgesehen. An der Längsseite des Kampf- Platzes wird eine Zuschauertribüne errichtet, die im Hauptgeschotz terrassenförmig an gelegte Sitzplätze enthält und mit den Plätzen vor der Tribüne rund 1100 Zuschauer faßt. Die Kosten der Anlage stellen sich auf und 933 000 M., wovon voraussichtlich Reick und Staat»inen Anteil von 400 000 M. als UeberteuerungSkosten über- nehmen werden. Bereits seit einer Reihe von Monaten sind die Bauarbeiten im Gange; eS ist zu hoffen, daß im zeitigen Frühjahr 1920 der Sportplatz in Betvieb genommen werden kann. Der Kursus..Streifzüge durch die soziale Dichtung" kann wegen der noch nicht beendeten Renovierungsarbeiten in der Aula de» Falk-Realghmnasiums erst am Freitag, IS. d. M., beginnen. Ein hartnäckiger Selbstmörder. Ein 27 Jähre alter Einrichter aus der Brunnenstraße unterhielt seit längerer Zeit Beziehungen zu einer Arbeiterin. Obwohl verheiratet, wollte er mit dem Mäd» chen ein ernst gemeintes Verhältnis eingehen. Dieses war jedoch damit nicht einverstanden. Als seine Anträge nicht zum Ziele führten, versuchte er sich zunächst im November v. I. in der Woh- nung der Arbeiterin mit Leuchtgas zu vergiften. Sem Vorhaben wurde jedoch rechtzeitig bemerkt und sein Beginnen vereitelt. Zwei Monate später, im Januar 1919, machte er, ebenfalls in derselben Wohnung, einen zweiten Selbstmordversuch. Aber auch diesmal kam rechtzeitig Hilfe. Gestern nun schloß er sich in dem Zimmer der Arbeiterin während deren Abwesenheit ein, öffnete den GaShahn und nahm sich wegen verschmähter Liebe das Leben. Wiederbele- bungsversuche waren diesmal ohne Erfolg. Beim Spielen ertrunken ist der 8 Jahre alte Schüfet_ Ernst Hahn aus der Bärwaldstraße 16. Er fiel an der Bärwaldbrücke in den Landwehrkanal, ging unter und kam nicht wieder zum Vor- schein. Seine Leiche konnte bisher noch nicht geborgen werde«. Ein HS Ktloiiietcr-Radreniic« hinter Zwcisitzerführung wird der Hauptprogrammpunkt des radlportlichen Teiles der Berliner   Meisler- schafte» sein, die nm kommenden Sonntag, 4 Uhr, nachmittag?, auf dem Gebiete des SchwImmenS  , Radfahrens und der Leichtathletik im Stadion abgehalten werden. Das Dnuerrennen, an dem sich dl« besten Berliner   Rennfahrer wie Schreseld, Schaaf, Dobbrack, Richter, Lüderitz be- teiligen, wird durch die Unierftiitziing durch zahlreiche Zweisitzer ein recht lebbiisteS tportlichcs Bild bieten. Pretfe der Plätze S M. für Log«, Borr er- kauf 4 M. bei A. Werttzcim und in den SP ortgesch ästen, 2 M. für Arena- Sitzplatz. ' Botanischer Garten  . Der Anfang der am 13. d. M. im Botanischen Garten Dablem beginnenden Vortragsreihe des Herrn Dr. Ulbrich über eßbare und schädliche Pilze muß wegen Erlranlung des Vortragenden auf den 27. August verlchoben werden. Die gekauften Karlen behalten ihre Gültigkeit oder werden zurülkvergütet. Tie Lichtlplele»Neue Philharmonie*, Köpenlckerstr. 96/97, bringen ab Freitag.Das Narrenfchloß» mit Lotte Neumann  , außerdem den FUm »Der Eibe von SktiUdnigsholm". Tanenßie»> Palast. Freitag: UraufführungFalscher Start". Renn- roman; ferner Uraufführung von, Eine Nacht gelebt im Paradiese", Lustspiel. AdlerShof  . AuS der Gemeindevertretung. In Anwendung des Gesetzes vom 4. Juni 1919 beschloß die Vertretung, die Einkommen von 900 2700 M. in der Gemeindesteuer biS auf 50 Proz. zu er- mäßigen. Die Ginkommen von 6500 bis 8000 M. werden statt mit 25 Proz. nur mit einem Tondcrzuschlag von 5 Proz. belegt. Zur gründlicheren Durchführung der Straßenreinigung wurde Ber- mehrung des Personals und die Anschaffung der nötigen Geräte be- schlössen. Der Antrag der Sozialdemokraten auf Bewilligung freier Lernmittel für die Gemeindeschüler wurde nach Begründung durch den Gen. S ch m a l z mit der Maßgabe angenommen, daß Fibeln. sämtliche Hefte und Zeicheniintensilten vom 1. Oktober ab allen Ge- meindeschülern unentgeltlich zu liefern sind. Auf Antrag des Schöffen Zabel(Soz.) trat die Vertretung dem Schiedsspruch des gemeindlichen Zentralausschusses bei, nach welchem bis zum 30. Sep- tember den ungelernten Gemeindearbeitern eine UebergangSbeihilfe von 14 M., allen anderen Arbeitern ein« solche von 10 M. zuerkannt wird. Der Antrag der Sozialdemokraten, eine der 3. Gemeinde- schule anzugliedernde Förderklasse für Begabte einzurichten, wurde dem Kftratorium derHöheren Schulen" und der Schuldeputation zur Ausführung überwiesen. Wilmersdorf  . Die letzte Ferien-Halbtagswandetung de! Jugend- amteS findet heute statt und bitten wir die Genossen, ihre Kinder mittags 12l/ Uhr zur Gemeindeschule VIl in der Babelsberger Straße zu fchicken. Kinderbelustigungen. Eltern(Selbstpflegersi willkommen. Friebrichsfelbe. Der OlaSpreiS für August beträgt bei Entnahme durch den Privatgasmesser 58 Pf. pro Kubikmeter und bei Automaten ein Zuschlag von 40 Pf. pro Kubikmeter.
Groft-Berliner Lebensmittel., Wittenau  . Von Freitag ab auf Abschnitt 49 der Groß-Berliner Leben!» miitelkarte: 126 g Reis(0,60 M.t; für diejenigen, die in der vergangenen Woche nicht berücksichllgt werden tonnten, der Rest erhält auf dleien Ab- schniit: 230 g Nudeln. Aus Ab'chnitt 64: 260 g Marmelade(0,65 M.), 816« schnitt«6: 260 K Hüisensrüchte(0.63 M.). Die Ware ist bis spätestens Sonn­abend, den 16. d. Mts. abzuholen. Reinickendorf  . Für August entfallen auf Kinbcrkarte A 1 Pfund Kindcrgersteninchl, 4 Pakete Keks zu je 89 Ps., 2 Pfund Zwieback, 1 Paket Puddingpulver zu 30 Ps., llt Pfund Schotoladenpulver zu 1.60 oder, nach- dem die Bestände ausgebraucht sind, l Tafel Schokolade(100 Gr. 1,75 M). Aus Kinderkarte S außer Kindergerstenmebl dasselbe wie auf A, und auf Kinderkarle C 4 Pakete KekS, 1 Pfund Zwieback, 1 Paket Puddingpulver Es dürjen nur die MonatSabschnttte von den Karten abgetrennt werden. Aus die Nummerabschnitte IV A, IV B, IV 0 wird nochmals verteilt.
Vorträge, vereine unü Versammlungen. ReichSbunb der Kriegsbeschädigte««nd Kriegshinterblirbeneu. Sonnlagvvimiltag 10 Uhrc.Massenlundgcbung w der Unionsbrauerei, Hasen- Heid« 22. Mitgliedskarte ist Ausweis; Neuaufnahme im Saaleingang. Tie Zeiiiralftelle für Bolkswohlfahrt veranstaltet, wie im Vorjahr, vom 2. bis 11. Oktober 1919 im Emvetnebmen mit dem preußischen Staatskommissar sür das WohnunqSweien, mit dem Deutschen   und Preu- ßischen Siädtetag« sowie dem Groß-Berliner Verein sür Kleinwohnungs- Wesen einen Lehrgang sür WohnungSausstcht und Woh- nungspfleg«. Der Lehrgang bezweckt die Aus- und Fortbildung der in Dohnungiaussicht und Wodnungspstege täligen Personen. Altersriegenturner Groß. Berlin  . Am Sonntag. 46 Ubr, Zu- sammcuturnen aus dem Fickteiurnvlatz in Treptow  . Nach dem Turnen geselliges Beisammensein mit Angehörigen.
Groß-Serliner partelnachrkchten. Marieudorf- Südeade. Sonnabend, 9. August, 8 Uhr, bei Hoch, Mariendors.. Cbausseestr. 44, Ecke Bergstraße, erweiterte VorstandSsitzung. Erscheinen sämtlicher Funktionäre des WahIvereinS dringend notwendig. Riederschönhausen. Morgen pünktlich»Uhr imSchwarzen Adler», Blankepburgcr Str. 4: Oeffentlicher Vortrag des Genossen Ernst Heil» mann, Mitgl. d. Preuß. LandeSversamml., üb«.Frechett oder Gewalt» Herrschast". Zutritt nur mit Karten a 20 Ps.