Gewerkschaftsbewegung
Der Streit der Bankbeamten in Hamburg . Ein Telegramm der Zentralstreifleitung meldet uns:
Sämtliche Hamburger Girobanken liegen infolge des in geheimer Abstimmung mit 1469 gegen 304 Stimmen gefaßten Streit beschlusses still, trotzdem die aufgestellten Streifpoften durch Lettowtruppen verhindert wurden, vor den Eingängen der Banken Aufstellung zu nehmen. Durch Intervention der Zentralstreikleitung bat das Kommando der Lettowtruppen angeordnet, daß die Streik posten in Zukunft nicht an der Ausübung ihrer Funktion behindert werden sollen. Zu Zwischenfällen ist es nirgends gekommen. Die Hamburger Bürgerschaft ist durch zehntausende von Flugblättern über die Streifursache aufgellärt. Die Stimmung der streikenden Bantbeamten ist ausgezeichnet fest und entschlossen. Ein am Sonntag von der Zentralstreilleitung gemachter Bersuch, in zwölfter Stunde den Streit abzuwenden, wurde durch den Vorfizenden der Hamburger Bankleitungen dadurch hintertrieben, daß Herr von Sydow für die Deputation nicht zu sprechen war.
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Eine Meldung des W. T. B. fagt: Die Banlangestellten der Norddeutschen Bank haben sich dem Ausstandsbeschluß mit 208 gegen 97 Stimmen angeschlossen. Reichswehrsoldaten bewachen die Banken, jedoch wird den Streikposten fein Hindernis in den Weg gelegt.
Die Giro- Banken beschlossen, ihrer Kundschaft bekannt zu geben, daß sie alle laufenden Aufträge in Papieren für die Hamburger Börse infolge des Streits gestrichen haben.
Das Schuldkonto des Zentralrats der Eisenbahner. Der Konflikt zwischen dem Verbandsvorstand und dem Zentrals rat der Eisenbahner hat dazu geführt, daß der Verbandsvorstand eine aus breien feiner unbefoldeten Mitglieder bestehende Kommission mit der Untersuchung der Geschäftsführung und des sonstigen Treibens des Zentralrats betraut hat. Die Untersuchung hat u. a. folgendes ergeben:
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Die Kassenbücher des Zentralrats befinden sich in größter Unordnung; eine flare Uebersicht war daraus nicht zu gewinnen. Einzelne Ausgaben find doppelt gebucht. Die Einnahmen aus Sammlungen und Zuwendungen von von den Ortsgruppen sind überhaupt nicht gebucht. Nur die Beträge, die der Zentralrat von der Hauptkasse des Verbandes erhalten hat, stehen zu Buch, doch fehlen hierbei zum Teil die Daten, an denen das Geld vereinnahmt worden ist. Die ganze Buchführung" macht den Eindruck, als seien die Bücher erst nach der Generalverfammlung in Jena angelegt und die Eintragungen nachträglich ohne Unterlagen, rein aus dem Gedächtnis erfolgt. Eine alte Schreibmaschine ist zu dem horrenden Preise von 1675 M. getauft worden. Es fonnte ferner festgestellt werden, daß die Mitglieder des Zentralrats an Zagegeldern für jeden Tag, obwohl sie häufig nicht in Berlin waren, vierzig Mart bezogen haben. Sie haben diese Beträge auch noch bezogen, bezogen, nachdem nachdem die Generalversammlung des Berbandes die Tagegelber auf 26 M. festgesezt hatte. Außerdem haben Ih die Summe von 217 M. und Bormann die Summe von 580 m. fich extra aus der Hauptkasse des Verbandes während der Generalversammlung in Jena auszahlen lassen, obgleich fie für diese Tagung ebenfalls pro Tag 40 M. bezogen hatten.
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Dem Vorftand war mitgeteilt worden, daß zwei Mitglieder des Zentralrats Hertel und Iüz in einer Nacht 1500 m. berjubelt haben follten. Die Untersuchung durch die Kommission hat ergeben, daß an dem Zechgelage in der Nacht vom 5. Mai 1919
MARKE
GOLDSTÜCK
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Hanai REINEK WEINBRAN
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nicht zwet, fondern mehr Mitglieder des Zentralrats und eine fchaften, um mit ihnen zusammen ein„ Kartell ber beutschen Arbeit Dame" beteiligt waren und daß die Beche in einer Bar zu bilden. allein 2300 Mart betrug. Mit dem Gewerkschaftsbund faufmännischer Angestellten
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Die sogenannte Registratur des Zentralrats besteht in der verbände" ist es also aus. Die beiden Teile, in die der Bund ausHauptsache aus leeren Mappen. Aus einigen Telegrammen ist zu einandergefallen ist, sind und bleiben Gegner des freigewerkschafterkennen, daß die Korrespondenz zwischen den Mitgliedern des lichen Prinzips. Sie werden nach wie vor den Standpunkt der Bentralrats unter Benuzung von Dedabreffen geführt wurde. Ein Interessenharmonie zwischen Kapital und Arbeit vertreten. Die solches Telegramm, das in Frankfurt a. M. aufgegeben, an eine Angestellten in Industrie und Handel, denen es um die konsequente Dame" in Berlin gerichtet ist, lautet: Papiere festhalten, Kurs Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen Interessen zu tun ist, werden zieht an, Termin morgen Donnerstag. Heinrich." fich weder von dem einen noch von dem anderen Teil des aus Staffierer feiner Ortsgruppe trok mehrfacher Aufforderung für das verbände" einfangen lassen, sondern sich den Organisationen anDas Mitglied des Zentralrats Men che Elberfeld hat als einandergefallenen„ Gewerkschaftsbundes kaufmännischer AngestelltenI. Quartal 1919 nicht abgerechnet. Die von dem Koll. Böhler schließen, die in der Arbeitsgemeinschaft freier AnOpladen im Auftrage des Vorstandes am 21. Juni aufgestellte und gestelltenverbände zusammengeschlossen sind. von Menche als richtig anerkannte Abrechnung ergab, daß Menche 1338,45 M. Verbandsgelder nicht abgeliefert hat.
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Angestelltenversammlung der chemischen Industrie. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Der Vorstand hält es für seine Pflicht, den Ehrenschild des Verbandes zu In einer gestern in den Sophiensälen abgehaltenen, von der säubern und den Verband vor der Versumpfung zu schüßen. Aus Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände inberufenen, schr diesen Gründen erfolgte in der Vorstandsfizung vom 25. Juli 1919 start besuchten Angestelltenversammlung berichteten Barte com der Ausschluß der Mitglieder Heinrich Hertel , Friz Zentralverband der Handlungsgehilfen und Liebeskind vom Bormann, Paul Menche und Walter Klü g.
Zerfall des Gewerkschaftsbundes kaufmännischer Angestelltenverbände.
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Bund der technischen Angestellten und Beamten über der Stand der Tarifverhandlungen. Der erste Nedner führte aus, day in am 27. Juli stattgefundenen Verhandlungen eine Staffelung des Tarifes vereinbart worden war, nach der die Angestellten, in verschiedene Gruppen eingereiht, besoldet werden sollten zu Säßen, die Die Handlungsgehilfenorganisationen, die von jeher auf dem den Forderungen nahekommen. Nachträglich hätten die Arbeitgeber Harmoniestandpunkt standen, zum Teil sogar direkt im reaktionären ihre Bugeständnisse insofern reduziert, als sie die verschiedenen BeFahrwasser schwammen, wie der antisemitische Handlungsgehilfen rufsgruppen in der Klassifizierung zurüdgejezt haben, so daß z. B. berband, hatten sich vor einigen Monaten zum Gewerkschaftsbund eine größere Anzahl halb selbständig arbeitender Sträfte in die kaufmännischer Angestelltenverbände" zusammengeschlossen. Dieser niederste Kategorie eingereiht werden sollte. Die Arbeitnehmer Gewerkschaftsbund" stand im Gegensatz zu der auf freigewert hätten diesen nachträglichen Vorschlag abgelehnt. Daraufhin ist fchaftlicher Grundlage arbeitenden Arbeitsgemeinichaft freier An- es am geftrigen Nachmittag zu erneuten Verhandlungen gefommen. gestelltenverbände". Lange hat der Gewerkschaftsbund" nicht zu In diesen Verhandlungen wurde über diese Alassifizierung noch kein sammengehalten. Er ist gespalten, ja vielleicht völlig auseinander endgültiger Abschluß getätigt. Die Rüdwirtung des Tarifvertrages gefallen. Ein der Deffentlichkeit bisher noch nicht bekanntes bis zum 1. Juni wurde von den Arbeitgebern angenommen, jedoc Schreiben, welches der„ Gewerkschaftsbund" am 30. Juli an drei wurde die ausdrücklich geforderte Wirtschaftsbeihilfe von diesen ihm bis dahin angehörende Organisationen fandte, gibt Kunde von rundweg abgelehnt. Auch bezüglich des Mitbestimmungsrechts jelen dem Zusammenbruch. Das Schriftstüď lautet: die Arbeitgeber zu Zugeständnissen nicht bereit. Der zweite Redner führte aus, daß die Verhandlungen zu einem Resultat geführt hätten, das in den Gehaltssäßen einigermaßen befriedigend genannt werben tönnte. Auch dort sei eine Unterteilung in Gruppen borgenommen worden, jedoch hätten sich keine derartigen Differenzen gezeigt, wie bei den kaufmännischen Angestellten. Auch die Tariffommission der Werkmeister sei zu einem Uebereinkommen gelangt. Der springende Punkt, über den die Versammlung besonders zu entfcheiden habe, sei die Ablehnung der Forderungen bezüglich der Wirtschaftsbeihilfe und Mitbestimmungsrecht. Die Verhandlungskommission verlangte von den Anwesenden Verhaltungsmaßnahmen und enthalte sich jeder Stellungnahme zu dem von feiten der Angestellten borzunehmenden Schritte.
An den
Aus den Zeitungen erfahren wir, daß Sie zusammen jegt einen Gewerkschaftsbund der Angestellten gebildet haben. Durch diesen Schritt haben Sie gegen die Sagung des G. K. A. und gegen das Ergebnis der Sigung vom 30. 6., 10. 6. und 10. 7. 1919 gehandelt. Diese Handlungsweise und die bewußt gewählte Wehn lichkeit des Namens Ihrer neuen Vereinigung mit dem unseren machen eine Fortsegung der bisherigen gemeinsamen Arbeit innerhalb des G. K. a. unmöglich.
Wir stellen fest, daß Sie sich damit außerhalb unserer Gesellschaft gestellt haben und nicht mehr zum G. K. A. gehören. Stempel.
Gewerkschaftsbund faufmännischer Angestelltenverbände. Der geschäftsführende Ausschuß.
Für den Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband. gez. Ivers. Für den Kaufm. Verband für weibliche Angestellte. gez. Schulze. Für den Deutschen Bankbeamtenverein. gez. Wilh. Zachar. Der Geschäftsführer. gez. Koslowski.
Also die Organisationen, die einen Sonderbund gegründet hatten, find aus dem Gewerkschaftsbund kaufmännischer Angestellten berbände" ausgeschlossen. Die im Gewerkschaftsbund" zurüdgebliebenen Organisationen fuchen nun wie wir vor einigen Tagen mitgeteilt haben Anschluß bei den christlichen Gewerks
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( Eine Abstimmung lag bei Schluß des Berichtes noch nicht vor.) Deutscher Metallarbeiter- Verband. Donnerstag, den 4. August, nachmittags 4, Uhr, findet im Lokal„ Reichenberger of" eine Besprechung jämtlicher Kolleginnen und Kollegen der Armatureubetriebe- Gürtlerei statt. Angestellten- Ausschüsse Spandauer Werke. Sigung sämtlicher
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Ausschuß- Mitglieder, auch der Entlassenen, Dienstag, den 12. August 1919, nachmittags 4%, Uhr, Spandauer Bock. Deutscher Werkmeister Verband. Bersammlung aller in der chirurgischen Branche beschäftigten Wertmeister Mittwoch, den 13. August, 5 Uhr, im Rosenthaler Hof", Rosenthaler Str. 11/12. Tagesordnung: Unser Tarifvertrag.
Berantw. für den redaktion. Teil: Alfred Scholz, Neukölln; für Anzeigen: Theobox Glede, Berlin . Verlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts. Buchdruckerei und Verlagsanstalt Baul Singer u. Co. in Berlin , Lindenstr. 3. Hierzu 1 Beilage.
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Gute Arbeitskräfte! Zuverlässige Angestellte!
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Wir möchten diesen Angestellten, die uns zum großen Teil in mehrjähriger Mitarbeit den Beweis von Schaffensfreude und Zuverlässigkeit gegeben haben, den Uebergang in ,, Friedensstellungen" erleichtern und bitten daher Behörden, Verbände, Banken, Industrielle, Händler usw. bei etwaigem Bedarf an kaufmännischen Angestellten aller Art( evtl. auch zu etwas späteren Terminen) sich an unsere Personal- Abteilung zu wenden.
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