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Schweiz   besorgt ein Schweizer   Herr unter Hnrantie." DaZ Inserat trug deu banbschriftlichen Vermerk: ,>Schlässt Du Brutus?' Wir schlafen nicht, wir gehen allen diesen Dingen nach. Der Mann, der dieses Inserat erlassen hat, ist übrigen? ein Edelmann und Hochstapler und ich warne jeden Deutschen  . Durch die Mahregeln, die noch gegen die Steuerflucht ergriffen werden sollen, werden übrigen» die deutschen Banknoten, die sich im Auslande befinden, keinerlei Wertverminverung erfahren. In jedem Kalle werden die Mahnahmen hart, sehr hart sein. Aber eS kann auch auf diesem Gebiete keine Mahnahme scharf genug sein, um da? öffentliche Gewissen oGfzurütteln und Gerechtigkeit für alle zu schaffen. Denn wer sich der Besteuerung entzieht, der schädig» nicht nur di« Allgemeinheit, der schädigt jeden einzelnen Staatsbürger. Die bis jetzt in zweiter Lesung verabschiedeten Steuergesetze und die noch zu verabschiedende Erbschaftssteuer werden etwa 5 Milliarden bringen. ES müssen aber LS Milliarden beschafft werden. Dazu sollen in erster Linie dienen die Einnahmen cnS dem ReichSnotopfer, aus der Umsatzsteuer und aus der großen Reichseinkommensteuer. Aber auch wenn ihre Sätze zum Höchstmaß angespannt werden, so werden sie noch nicht ausreichen, und deshalb werden neue W�ge beschri'ten werben müssen. Hierher gehören die Erhöhungen der Postgebühren. In Vorbereitung ist danach ein Gesetzentwurf über die Ve- steuerüna der Mineralöle. Dies hängt allerdings davon ab, ob die Sätze der ReichSeinfommensteuer und der Umsatzsteuer im wesentlichen unverändert angenommen werden. Damit kann ich mich einverstanden erklären, daß die Umsatzsteuer erst dann der- abschiedet wird, wenn die parlamentarische Sicherheit besteht, datz die KeichSeinkommensteuer eine allseitig befriedigend« Lösung sin- den wird. DaS große Vermögensopfer ist der erste Schritt zur Reichsfinanzreform. In finanzpolitischer Hinsicht bietet das ReichSnotopfer die Möglichkeit zur Herabminderung der schwe- benden Schuld und zur Beseitigung der Papiermißwirtschäft und vermindert damit die ungeheure Last des ZinsendiensteZ; sie bringt eine große Stabilität in die Reichseinnahmen, sie ist da» eigentliche Mittel, den Reichskredit zu heben, sie gibt den Anlaß zu einer Generalinventur des Gesamtvermögens, sie nibt das brauchbarste Gegenmittel gegen die verhängnisvolle Er- scheinung der Kapitalflucht. Wenn die breiten Massen, sehen, daß die finanzkräftigen Kreis: bi» an die Grenze ihrer LeistungSfahi gleit belastet werden, dann wird auch moralisch der Weg frei zu in- direkten Steuern. Für die Vermögensabgabe sprechen Volk». wirtschaftliche Erwägungen. Kennzeichnend für den heutigen Zu- stand unseres Wirtschaftslebens ist das ungeheure Mißverhältnis zwischen Nennwert und Sachwert des Volksvermögens. Darin erblicke ich da» wirtschaftliche Grundübel der Gegenwart. Beseitigen wir die Ueberfülle der Geldmittel, dann wird auch der beste Weg wieder frei für die Senkung de? Preis- niveauS. Dabei ist ganz selbstverständlich, daß das Betriebs- kapital nicht so stark gekürzt wird, daß der Wiederaufbau des Wirt- fchaftSlebenS zur Unmöglichkeit wird. Die Verminderung deS flüssi­gen Geldes wird vor allem auch die Besitztitel wieder wertvoll machen und unter anderem den Kursstand der Kriegsanleihe hetben. Sein Sinken ist gleichbedeutend mit Verlust von Bokksvermögen ohne Vorteil für das Reich. Die Vermögensabgabe wird uns ferner wegen der Verminderung der flüssigen Geldmittel und der damit zusammenhängenden Wertsteigerung auch in dem Bestreben unter- stutzen, un» die nötig« Einsuhr zum Weltmarkpreise zu sichern. Zu den Preisen von 1914 werden wir lange Zeit nicht wieder einkaufen können; denn die Preise sind in der ganzen Welt erheblich gestiegen, beispielsweise für Lebensmittel in: Italien   um 4SI Proz., Frankreich   um 368 Proz., England um 249 Proz., Kanada   um 215 Proz., Veveinigten Staaten um 206 Proz. Ein« noch stärkere Steigerung macht sich für ssndusttieprodukte geltend. Im Jahre 1913 führten wir für 11 Milliarden Mar? Waren ein. Infolge der Entwertung unserer Valuta müßten wir dafür heute 33 Milliarden Mark bezahlen. Skach dem Friedensvertrag und erst recht durch seine Mantelnot« hat sichdi« Entente des Rechtes begeben. Hand auf die Einnahmequellen Deutschlands   zu legen. Sollte sie entgegen dem klaren Rechtsstand und im Widerspruch mit ihrer eigenen Rote es versuchen, so bedeutet das einen unerträglichen Eingriff in die Souveränität des Deutschen Reiches, und mit demselben Recht könnte sie jode Steuer, die wir etwa beschließen, mit Beschlag be- legen. DaS wäre gegen ihr eigenes wirtschaftliches Interesse. Außer­dem aber würde die Reichsregierung am 39. September vor die Nationalversammlung   treten, um di« Ermächtigung zu erbitten, das ReichSnotopfer nicht auszuführen. Die Entente«hält ihre Forde- rung in jeder gewünschten Form bezahlt, aber mit Papier kann sie keine einzige Straße in Nordfrankreich neu bauen. Sie braucht dazu hie deutsche Arbeit. Nur' durch sie ist die W iedergutmachung möglich. Die Entente hat das auch mit Rarem Blick erkannt. Das ReichSnotopfer hat aber eine eminent sozial« Bedeutung und muß«ine ethische Wirkung auS- üben, soweit das ein Steuergesetz überhaupt kann. Jedermann muß jetzt für da» Volk arbeiten, und da wir durch den Krieg das Be- wußtfem gewonnen haben, daß das Volk ein« Schickfalsgemeinschast ist. wird das Volk als einzige Körperschaft diese Not wagen und seine letzten Erfatzveferven mobil machen. DaS ReichSnotopfer ist aber auch«in Siihncopfer für den mammon istischea Geist, der weite Kreise deS Volkes erfaßt hatte. Mit ihm hat das Unglück begonnen, und das soll durch daS VermögenSoPfer wieder gut ge- macht tverden. Dieses Bewußtsein waltender Gerechtigkeit wird allen Volksgenossen di« Mitarbeit am Wiederaufbau de« heitzge- liebten Vaterlandes leicht machen. Die Umsatzsteuer begegnet vielfachen, Bedenken. E» sind aber so viele Milliarden zu decken, daß wir nur mit einem Steuer- jystem auskommen, in dem «eben direkte« auch die indirekte« Steuer« nicht fehlen. Die bestehende Umsatzsteuer muß ausgebaut wer- den. Jeder Verbrauch muß stark belastet werden. Auch die Lebensmittel haben nich tverfchont werden können, denn sie betragen 59 Proz. deS Gesamtverbrauches de» Volke». ES muß eben jedes Opfer gebracht werden, um Deutschland   auS der furchtbaren Lage zu befreien, die eine unentrinnbare Folge der Schicksalsschläge deS Krieges ist. Die Umsatzsteuer vereinigt in sich die allgemein« Umsatzsteuer, die DuxuSsteuer, die Inseraten-, Modell- und Depotsteuer. Eine Entlastung kleiner Betrieb« hat sich als technisch undurchführbar erwiesen. Die Reichsabgaben- ordnung schlägt in den Artikeln 8 bi« 59 ein« Reichsorganisation der Steuerverwaltung vor, die unbedingt noch vor den Serien erledigt werde» muß. Mit der Durchführung der reichseigenen Steuerorganisation wird der größte Schritt zur Schaffung eines einheitlichen deutschen Nationenstaates getan. Vor dem Kriege fielen 35 Proz, eines Steueraufkommens von 5 Milliarden dem Reiche zu. Jetzt fallen ihm 75 Proz. von 25 Milliarden zu. Die Einzelstaaten haben mit anerkennenswerter Bereilwrlliakeit da» schwere Opfer de» Verzicht» auf die eigene Steuerverwattung ge» bracht. Da» Opfer wird sich für beide Teil« lohne«. Auf die selbständige Existenz der Einzekstaaten wird ebenso wie auf die der Kommunen die weitestgehende Rücksickt genom- men werden. Alle Befürchtungen, daß ihnen die freie Bewegung «imögltch gemacht fösbes wurde, fenb«nbegrüwdet. fix die
Steuergesetz« zu den in Aussicht genommenen Terminen in Kraft treten zu lasseti, ist es notwendig, die gesamte Steuerreform mit der Steuerorganisation und dem Steuerrecht noch im Laufe dieses Jahres zu verabschiede« und damit ein Werk zu schaffen, da» an Bedeutung hinter der Reichsverfassung nicht zurückstehen, aber auch dem deutschen   Volke zum Segen gereichen wird. Steuern sind sonst keine Wohltat für ein Volk, aber die Steuern, die hier beschafft werden sollen, sollen und werden für das deutsche   Volk eine Wohltat sein; denn nur mit ihnen können wir das schaffen, was wir alle wollen: ein neues starkes deutsches Reich, aufgebaut auf Gerechligictt und Demokratie. �Lebhafter Beifall.) Hierauf wird die Weiterberatung auf Mittwoch 2 Uhr vertagt. Schluß �8 Uhr.
GroßGerlw Gegen den Plakatuufug. Der Berliner   Bürgermeister Dr. Reicke übersendet den Zei° tungen folgenden Aufruf mit der Bitte um Veröffentlichung: Mitbürger! Wo hobt Ihr nur Eure Augen Ekelt'S Euch denn nicht selber vor dieser dauernden Plakatichmutzerei an Euren schönsten Gebäuden und Toren? DaS Brandenburger Tor  , daS der Stolz und die Freude jede? Berliners fein sollte, ist jetzt zu einem wahrhaften Schandfleck im Stadtüilde gewor- den. Zugegeben obgleich nicht gern, daß die aufgeregten Zeiten des Wahlkampfes mancherlei entschuldbar erscheinen lassen, wa? man sonst mißbilligen würde. Aber jetzt, lange da- nach, sollte solchem Unwesen endgültig ein Ziel gefetzt werden. Die Wände und Mauern unserer Baulichkeiten müssen wieder von Plakaten frei werden. Der Herr Polizeipräsident hat sich auch bereit erklärt, daß er bereit fei, dem Unfug eittgegenzu- treten, und hat seine nachgeordneten Dienststellen angewiesen, aogen die Verantwortlichen mit Strafen, gegebenenfalls auch behufs Beseitigung der Plakate mit Zwangsmaßregeln vorzu- gehen. Leider stehen ihm nicht Kräfte genug zur Verfügung, um diesen Mllen überall durchzusetzen.-Es bleibt daher nichts übrig. als eine geeignete Sev.sthilfe. Jedermann sollte vorsuchen, sol- cheS zu verhindern. Und wer Plakat« an einer Stelle antrifft, wohin sie nicht gehören, sollte sie durch Abreißen entfernen. Was nützt eS, den Anspruch eines Kulturvolks zu erheben und sich als solche» zu bezeichnen, wenn wir uns nicht auch so erweisen wollen. Die ausdringliche Plakatkleberei ist aber ein« Kultur- losigkeit schlimmster Sorte." Die Aufforderung, Plakate durch Abreißen zu entfernen, sieht dem Uebereiser des Bürgermeisters Reicke ähnlich Zu solcher Selbsthilfe" sollte man lieber nicht anregen, abgesehen davon, daß sie in manchen Fällen sogar eine strafbare Sachbeschädigung dc�:- stellen würde. Im übrigen ist aber die Klage über den Plakat- unfug nur zu berechtigt._ . Zur Krankenernahruug. Bei der Aufnahme von Kranken in Krankenhäuser, Heil» anttalten, Genesungsheime und ähnliche Anstalten werden ihnen die Lebensmittelkarten abgenommen. Ebenso haben Kranke, die in einem ändern Kommunalverband« ansässig find, die Ab- Meldescheine für ibre Lebensmittelkarten sowie die Reisebrot- nlarken und Reichsfleischkarten abzugeben. Diese Bestimmungen haben dadurch zu Schwierigkeiten geführt, daß den Kranken auch die Karten für die ihnen bewilligten Zusatzlebens- mittel abgenommen werden mußten. Diese tonnten sie dann eist nach neuem Antrag wieder erhalten. Dadurch waren sie bis zur Erledigung diese? Antrage» im Krankenhause anfänglich mitunter schlechter versorgt als im eigenen Hause Ter Reichs- ernährungSminister hat daher die Regierungen der deutschen Frei- staaten ersucht, die Kommunalverbände anzuweisen, den Kranken bei der Einlieferung in ein Krankenhaus die Karten für Kranken- zulagen zu belassen. Wenn Kranke au« einem anderen Kommunal- verbände oder au» einer anderen Gemeinde stammen, fo ist ihnen bei der Abnahme der Karten eine Bescheinigung über die Art und Dauer der ihnen zugebilligten Zulagen auszustellen, und die Kommunalverbände finS verpflichtet, auf Grund dieser Bescheini« gungea die Zulagen weiter auszugeben.
Die gewerbliche Militär rnusit DaS gewerbliche Spielen ist nach einer neuen Verfügung de» KriegSminisierS nur den Musikkorp» ge­staltet, die sich au» Militärmusikern de« Friedensstande» zusammen­setzen. Sie müflen von einem bestimmungsgemäß beförderten Musikmeister oder dessen dienstlich bestimmten Stellvertreter geleitet werden. Bei den SbwicklungSstellen darf eS den spielsähigen Musik- korpS erlaubt werden, wenn sie unter Leitung ihres Musikmeisters oder dessen dienstlich bestimmten Stellvertreters geschlossen auftreten. Im übrigen bleiben die geltenden Bestimmungen in Kraft.
Kommunale Arbeiterräte deS Kreises Niederbarnim  . Donnerstag, 14. August, mittag» 12 Uhr, findet im Kreistags- saal des LandratSamte», Friedrich-Kar l-Ufer 5, eine Versammlung der Obleute der örtlichen Arbeiterräte deS Kreises Riederbarnim statt. Zu dieser Sitzung ist ein Vertreter jeder Partei zu entsenden. Zentralstelle der Lrb.» u. Sold.-Räte de» Kreise» Niederbarnim. Eine Bebel- Gedichtaisfeier findet beute abend um 7 Uhr in Charlottenburg   sLeibniz-Oberrealschule. Schillerstr. 125/127) statt. Da» Programm enthält eine Festrede de» Genossen Dr, Franz Diederich, künstlerische Darbietungen unter Mstwirkung de» Gelang- verein»Namenlos�, deS Kaminermufik-Ouartett« Leißring, Rezi- tationen. Karten zu 75 Pf. bei den Gruppenführern und am Saal- eingang. Weitere Zugrinschränkungen treten am 16. August in Kraft. Infolge der hinter dem täglichen Bedarf immer' mehr zurück« bleibenden Zufuhr von Kohl« fallen vom Freitag, den 15. d. Ml».. ab die Züge V 65 ab Kiel   2 17 nachm. nach Wittenberg  «, V 64 Wittenberge Kiel sowie die Bäderzüge D 64 und D 66 nach Hoher« schleuse, ab Hamburg   9.49 vorn», und 1.38 nachm. au«. Ebenso verkehren die Schnellzüge II 53 und v von Hoyerschleufe nach Hamburg   vom glei-ben Tag« ab nicht mehr. Auf der Strecke Stade Cuxhaven fällt in jeder Richtung ein Perionenzug au«. Während de» regelmäßigen Verkehrs de« Schnellzuge  « O 9 ist der Schnellzug D 11, ab Stettiner Bahnhof 7.45 vorm. nach Warne- münde für den Verkehr zwischen Berlin   und Löwenberg<Mark). Grannsee und Fürstenberg fMecklenburg) gesperrt. Der Schnellzug D 9(ab Stetliner Bahnhof 8.15 vorm. nach Lauterbach) fällt vom 15. d. Mt». ab au», trotzdem bleib« aber der Schnellzug v 11 für den Verkehr nach den obengenannten Stationen bis auf weitere« noch auf Anordnung der Eisenbahndirektion Stettin gesperrt. Der Mord auf der Schiiuwalder Chaussee. Der Ermordete ist al« der Arbeiter Edmund L e m m, Spandau  . Kurstr. 22, ermittelt worden. Er ist am 9. August etwa zwischen l'/e und 1'/, Uhr nach- mittag» von Hau!« mit seinem Rade fortgefahren, um seinen Bruder in Protzen zu besuchen. Der Mord ist zwischen 2,29 und 3 Uhr ge- schehen. Etwa um 3 Uhr hat ein de« Wege» kommender Radfahrer dt« Leiche liegen sehen. Kurz vorher war dieser einem Mann be- gegnet, der ein Rad führte und der als Täter in Frage kommen kann, da dieses Rad mit dem des Ermordeten der Beschreibung nach übereinstimmt. Der Unbekannt« wird beschrieben: Blaues Eackett und Hose, dunkelblau« Rudermütze, weißer Kragen und rawatt«. Da« Rad ist ein Breunabor Tourenrad. Für zweck- dienliche Angaben, die zur Ermittelung de» Täter» führen, ist eine höh« Belohnung in SuSsichi genommen. Meldungen nimmt der Kriminalkommissar vom Dienst in Berlin   entgegen. So« emeat falsche« S«üui«albea»tten heimgesucht wurde der Zi�mshäuUer H a»P« a»I tz«««ichfaPr. 11 z« Keuköllo. Der
Beamte erschien bei ihm im Laden, wies sich durch eine Mark« au», erklärte ihn kurzerhand wegen Schleichhandels mit HeereSgut für verhastet und forderte ihn auf, zur Kommandantur mitzukommen. Henze folgte willig. In der Berliner Straße ließ derKriminal« beamte  " seinen Häftling allein einen Straßenbahnwagen besteigen und gab ihm die Weisung, sich selbst aus der Kommandantur im Zimmer 19 bei Herrn Kammer zu melden. Während Henze aus der Kommandantur im Zimmer 19 bei Herrn Kammer vergeblich suchte und im Zimmer Nr. 19 erfuhr, daß man von seinem angeb- lichen Schleichhandel nichts wisse, ging derBeamte" in sefn Ge- schäft zurück, durchsuchte in Gegenwart seiner Frau auch die Wohnung,beschlagnahmte" 4599 M. bareS Geld und zwei. Ringe im Werte von 1599 M., einen Brillaniring und einen Trauring mit dem Zeichen A. D. und verschwand damit, bevor derVer- haftete' zurückkehren konnte. Der Schwindler ist etwa 39 bis 35 Jahre alt. klein und schlank und trug einen gelben Anzug und einen schwarzen Hut. Ter Einbruch bei der Dresdner Bank. Für die Ermittlung der Täter ist eine Belohnung von 5999 M. ausgesetzt, für die Wieder- beichaffung der gestohlenen Werte 95 000 M. Bargeld und für mehrere Huiidertiau'end Mark Wertpapiere 5 Pro,. deS WerieS biS zu 39 999 M. Vertrauliche Mitteilungen werden gegen bobe Belohnung von Kriminalkommissar Bonbern, Zimmer 33 des Polizei- Präsidiums, entgegengenommen. Große Beute mawten auch Wohnun'Seinbrecher bei einem Kaufmann in der Münchener Str. Ihnen sielen 55 999 M. bare« Geld und für 19 990 M. silbern» und goldene Wertsachen in die Hände.   Ein Raubanfall wurde gestern morgen in der Elbinger Str. 13 verübt, mißlang aber. Gegen 7 Uhr suchten zwei Männer und eine Frau unter dem Vor» wände, englische Zigaretten kaufen zu wollen, den Laden von M. Beyer aus. Plötzlich sprang einer der Männer, der Soldaten-- uniform trug. Beyer an den Hais und würgte ihn. Es gelang aber dem Ueberfallenen, um Hilfe zu rufen. Daraufhin ergriffekt die Räuber die Flucht. Alle drei entkamen. Bei« Spielen tödlich verunglückt ist gestern da» vier Jahre alte Söbnchen Heinz des Lehrers Paelke auS der Hermanustraße zu Neukölln. Der Kleine lief vor der elterlichen Wohnung unter einen Straßenbahnwagen und wurde überfahren. Er war auf der Stelle tot. Ter Leichensund im Landwehrkanal, der auch durch die Ob- duktion der aufgefundenen Leiche deS Inspektor? Karl Blau bisher keine Aufklärung gefunden hat, ist durch eine derBer- liner Volkszeitung" zugegangene Mitteilung in ein eigenartiges Licht gerückt worden. In dem Nachtschnellzuge von München   nach Berlin   ist Blau, der erst kurz vorher auS dem Gefängnis ent- lassen worden war, in Begleitung von zwei, bis jetzt unbekannten' Männern gesehen worden. Diese drei Reisenden, die erst jetzt im Eisenbahnzuge miteinander bekannt wurden und sich gleich- zeitig durch besondere Legitimationspapiere auswiesen, erregten durch ihre Unterhaltung die Aufmerksamkeit der Mitreisenden. Blau verabredete schließlich eine Zusammenkunft für den 1. August in einem Berliner   Cafe. Er stieg dann mit anderen in Leipzig   aus und fuhr mit einem Zuge in der Richtung Magde- bürg weiter. Inwieweit diese Reise BlauS mit feinem Tode in Zusammenhang gebracht werden kann,»st vorläufig nicht fest- zustellen. Für die Ausklärung der Angelegenheit wäre es von Wichtigkeit, wenn sich alle jene Personen melden würden, die während ihrer Fahrt die Unterhaltung Blaus   mit seinen Reise- genossen angehört haben. Die Einheitsschule in Neukölln. Der Magistrat Neukölln hat die Umwandlung der untersten Michaelisklassen der bisherigen Vor- schulen in Bolksschulklossen vom 1. Oktober d. I. ab beschlossen. Entsprechend wird am 1. April 1929 mit den Osterklasien verfahre». Al« zweiter und dritter Schritt ist die Einführung eine« modernen Lehrplanes für die Grundschule(Unterstufe der Einheitsschule) in Groß-Berlin und der Aufbau der Grundschul« nach dem Prinzip der Arbeitsschule geplant. FortbildungSunterricht während der ArbeitSzett..Die städtischen Körperichasten Neukölln« haben die Verlegung de» gesamten Schul- Unterricht» an den Fortbildung«- und Fachschulen der Stadt in die Arbeitszeit(84 Uhr) beschlossen. Die Anlage eines Parkfriedhofs im Gemeindebezirk Rudow   ist von den städlifchen Kärperschaften Neukölln? beschlossen. Da der im Mariendorfer Weg befindliche Friedhof in nächster Zeit belegt sein dürfte, soll mit der Neuanlagc deS ca.. 275 Morgen großen »wischen der Buckow   Rudower   Kreisstraße und der Neukölln Mittenwalder Eisenbahn   gelegenen Parkfriedhof« sofort begonnen werden. Er ist vom Mittelpunkt der Stadt mit der Straßenbahn, Linie 47. in 85 Minuten oder auch mit der Mittenwalder   Klein- bahn schnell zu erreichen. Die guien und bequemen Berkehrsver» hältnisse haben dazu beigetragen, datz sich in der Umgebung des anzulegenden Parks«ine starke Nachfrage nach Bauland bemerkbar macht. Friedrichsfelde  . Zu unserer NotizEigenartige An- sichten über Sozialisierung"(in Nr. 375) schreibt uns der Gemeindevorstand, daß die Gemeindesogar vor dem Kriege die Instandhaltung der Garten- und Parkanlagen und di« Au«- besserung des Straßenpflafter» in eigener Regie ausführen ließ und zu diesem Zweck zur Zeit zirka 299 Arbeiter und Handwerker be- söbästigt." Weiter erklärt er wörtlich:.Soweit ei sich um Ver­gebung von Arbeiten an Unternehmer handelt, sind die« Neubauten. deren Ausführung die Gemeinde in eigener Regie mangels der hierzu umfangreichen Geräte und Gerüste nickt übernehmen kann". Der Sinn dieses Satzes ist nicht ganz klar; anscheinend fehlt darin da» Worterforderlichen". Luftkömpfe bei«»rmeesportfest.«l« Ergänzung dex We'tt- kämpf« auf dem grünen Rasen de» Stadion» und in der Schwimm- bahn wird die jüngste der Waffen, die Fliegerei, ihre Kunst beim Armeesportfest am kommenden Freitag und Sonnabend zeigen. Die besten deutschen Kampfflieger sind vereint, um im Schulfliegen und im Geschwaderkampf ihre Leistungen vorzuführen. Die Lustkämpfe finden gegen Schluß statt. Die Kämpfe beginnen täglich 4.89 Uhr, Vorkämpfe am Donnerstag 3 Uhr. Preise ber Plätze am Donner?- tag 1 M.. an den beiden übrigen Tagen Loge 6 M., Enttritt flir alle Sitz- und Stehplätze 2 M.
Groh-Berliner Lebensmittel. Berlin  , vi» heute für 113.(Teilbez.) Brotkommsssiim. bi» ffreitag lür 113. lTeilbc».). IIb..»29.. 129., 131, und 229. Biotkowmisfion 250 Gramm Käle. Für heimkehrende Krieg«, und ZivIIgesangen« Sonderzuweisung wöchentlich für die ersten 9 Wochen I Pfund Brot.»9 Gramm Fett, 125 Gramm AuSIandSipeck oder Konserven fleisch. 259 Gramm Hülsenfrüchte Berliner   Kartofieltarte 33»« verliert mit Freitag Gültigkeit. Dahle«. Von heut« Mittwoch bis Fieitag s39) 299 Gramm auSl. Gerstenmebl. 599 Gramm auSI. Hülsenfrüchte(69, 70). 600 Gramm Graupen(60). 500 Gramm amerik. Wetzenmebl(V 15, W 16). Gabel- bissen ohne Karten. 2 M. di« Dole. Pom 1l. bis 17. August 50 Gramm Magarine 13). 125 Gramm Schweineschmalz(N 13). Lichterfelde  . 5 Pfund Kartoffeln(33 a e) für 11. 17. August bi» heute zu entnebmen. 5 Pfund(34 ,«) bis Sonnabend. Pankow  . Heute M ttwoch für 11. bi» 17. August 259 Gramm amerik. Speckwaren(A 6). Buchholz. Von morgen Donnerstag 1 Pfund Einmachezmker pro Kopf(5). Hering(15)._ Grost-Serllner parteinachrichten. 9. Abteilung. Zahlabend für 7S./S0. Stadlbezirk bei Waller, Elifvbetb- »fer 11, Pottrag des Gen. Thurau; für S1./S9. Bezirk bei Gloger, Adalbert- strafe 5, Porttag: für 84. Bezirk bei Kollat. Naunhnftr. 67; für 87. Bezirk bei Krüger, Admiralftr. 1»; für 86., 88./8S. vezirl bei Geefe, Slalitzer Straße 17. Vortrag de« Gen. Jakob; für 90. Bezirk bei Koyier. Reichen- berger Straße 154. Vottrag d-S Gen. SchmolinSky: für 91/92. Bezirk bei Kargb, Mantcuffclftr. 77. Vortrag. LS. tlvt. Heute 7>/, Uhr Zahlabende bei Dümke. Ackeiftt. 2; Doell. vergftt. 71; Baerwald«, Schlegelsir. 3; Bvrauch. Pjlugftr. 1: vetje, .Boyeulk. 19.