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Im einer Einmischung des Präsidenten Wilson in ble Frie- Man wollte durch diese Generaloffensive ablenken und zn gleicher bensverhandlungen vorzubeugen, haben wir uns zu einer Beant- Zeit die drohenden direkten Stenern vereiteln. wortung seiner Note entschlossen, die im Sinne unferer Friedens

aktion gehalten ist, aber klar zum Ausdruck bringt, daß wir mit unseren Gegnern direkt zu berhandeln wünschen.

Ew. Exzellenz fehr ergebener

Bauer.

Daß der Generalfeldmarshall v. Sindenburg in Kenntnis der Vorgänge den Sinn der Wendung von dem noch so wertvollen Als auch dieses Kesseltreiben ohne jeden Jagderfolg ver- Stüspunkt" sofort ebenso verstand, geht ja aus seiner Antwort her­lief, besannen sich die Kriegsverlängerer auf die Ausrede, der vor, in der er schreibt: Ich verhehle mir nicht, daß in der Marine Reichsministerpräsident habe nicht den ganzen Wortlaut des und in weiten patriotischen Kreifen ein Verzicht auf die flandrische Küste als ein schwerer Schlag empfunden Am 7. Januar 1917 erhielt dann Graf Bernstorff eine Michaelis'schen Briefes an Hindenburg zur Berlesung gebracht, werden wird, der nur dann gemildert werden wird, wenn Weisung der Reichsleitung, die mit den Worten beginnt: die weggelassenen Sätze, von denen Genosse Bauer sofort be- die auch von Ew. Exzellenz der Marine zuerkannten Kompen­Amerikanische Vermittlung für eigentliche Friedensverhand- merkt hatte, daß sie für die sachliche Beurteilung wertlos fationen zur Tat werden. Ich sehe mit General Ludendorff lungen ist wegen der öffentlichen Meinung unerwünscht... Die seien, würfen auf die Frage ein ganz anderes Licht. Natür- diese Kompensationen in- und außerhalb unseres Kolonialreiches." Frage der Mitteilung unserer Friedensbedingungen wollen Euer lich ein dem Michaelis günstiges. Man ließ durchblicken, daß Die erwähnten Kompensationen" sind ein weiterer Be­P. P. daher dilatorisch behandeln. Dagegen ermächtigte ich Sie, nur durch die Streichung der Eindruck entstanden sei, daß Michaelis weis für den Mangel an Verständnis für die politische schon jetzt unsere Bereitwilligkeit der Mitwirkung an demjenigen ein doppeltes Spiel mit seinen Erklärungen über Belgien getrieben age in der damaligen Regierung und für die Reichhaltig­Teile des Programms zu dokumentieren, für das sich der Präsident habe. Um diese Ausrede zu stützen, brachte Michaelis selbst den 3 möglichkeit während Ihrer Amtszeit scheitern feit des Annegionsprogramms, an dem jede Frie­besonders interessiert( schiedsrichterliche Einrichtungen, Friedens- feinen Brief im vollen Wortlaut in die Deffentlichkeit. Na- bens möglichkeit während Ihrer Amtszeit scheitern mußte und gescheitert ist. liga). türlich erklärten die alldeutschen Blätter, daß nunmehr die Auch in der Stellung zur amerikanischen Friedensvermitt- Sache in ein ganz auderes Licht gerückt sei. Es fehlte nicht Dieser Brief des Genossen Bauer verlegt den Schuldigen lung ergibt sich also ein fatastrophaler Umfall Beth- der Hinweis, daß der Reichsministerpräsident aus Berechnung den letzten Schlupfwinkel. Deffentlich und in den parlamenta­manns vor der alldeutsch - militaristischen Richtung. Erst die betreffenden Stellen weggelassen habe. rischen Kommissionen stellen sie sich, wie wenn die Friedenss sucht man Wilson als Friedensvermittler zit gewinnen, und Dieser Verdächtigung tritt jest Genosse Baner mit möglichkeit an ihrem belgischen Programm nicht zu scheitern dann, wenn es soweit ist, stößt man ihn vor den Kopf! Kann einem Schreiben an Michaelis entgegen. Der Brief brauchte; wenn sie unter sich sind oder Briefe wechseln, ver­man sich da wundern, daß die deutsche Politik überall in den lautet: harren sie bei einem weiten Annexionswillen, den Michaelis Ruf höchster Unehrlichkeit fam? Ew. Exzellenz erwidere ich auf das Schreiben vom 9. August sogar noch auf die flandrische Küste ausdehnt, während Hinden­In Beantwortung Ihres Ersuchens, die in der Nationalver- burg der schweren Schlag dieses Verzichts nur dann ertragen fammlung nicht mit verlesenen Schlußfäße Ihres fann, wenn Lüttich mit Sicherungsgelände zu Deutschland ge­Schreibens an den Generalfeldmarschall v. Hindenburg der Deffent- fchlagen wird. Die Doppelzüngigkeit des schuldigen Michaelis ist aber­lichkeit zur Kenntnis zu geben, hatte ich zunächst den Grund_ange= führt, warum die Schlußfäße nicht mit verlesen worden waren mals schlüssig belegt. nämlich, weil sie für belanglos gehalten wurden gleich- In derselben Richtung mit demselben Erfolg bewegt sich eine Erklärung des Professors F. W. Förster, zeitig aber gebeten, falls Sie auf eine sofortige Veröffentlichung, und zwar auch trotz der bereits von der Nationalversammlung be­schlossenen Veröffentlichung des vollen Wortlautes Wert legen die uns telegraphisch aus Bern zugeht. Wir lassen sie hier sollten, mich zwecks Veranlassung des Erforderlichen verständi. folgen:

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bon aller Nationen.

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Das Verhängnis war im Zuge. Am 9. Januar Beschluß des unbeschränkten U- Bootsfrieges. Am 16. Weisung an Bernstorff: Wir sind entschlossen, das Risiko auf uns zu nehmen." Das Risiko auch des Krieges mit Amerika . Am 16. telegraphiert Bernstorff: Wenn militärische Gründe nicht unbedingt ausschlaggebend find, wäre Aufschub dringend erwünscht. Wilson glaubt Frieden erreichen zu können auf Grundlage der In 8 vorgeschlagenen Gleichberechtigung Es war zu spät! In der Politik entscheidet der Erfolg. Im Januar 1917 war Wilsons Vermittlung nachdem sie im September 16 höchst erwünscht gewesen war. wegen der öffentlichen Mei­nung", die in diesem Fall der Unglücksmensch Helfferich repräsentierte, höchst unerwünscht. Im Oftober 1918 wurde sie wieder dringend erwünscht, diesmal von der Obersten Heeres­leitung, die die alldeutsche Heze gegen Amerika bis dahin eifrigst begünstigt hatte. Jeßt, nachdem man einen anderthalb­jährigen Krieg mit Amerika geführt und verloren hatte, mit all den Vergiftungen der Volksstimmung, die solch ein Krieg zur Folge hat, jetzt richtete man wieder den Blick auf Wilson in der Hoffnung, er werde willens und imstande sein, einen gerechten Frieden zustande zu bringen. Das ist ihm nicht ge­lungen, und die Frage mag für diesmal unentschieden bleiben, wieweit das an seinem Wollen, wieweit an seinem Können gelegen hat. Gerechterweise wird man jedoch zugeben müssen, daß die Schuld an dem Frieden, wie er schließlich zustande ge­fommen ist, nicht allein Wilson zuzuschreiben ist, sondern daß ein großer Teil von ihr auch der kopflosen Zickzackpolitik des Kaiserlichen Deutschland zufällt.

Von Bethmann Hollweg aber kann man sagen, daß er fast immer das Richtige gedacht und schließlich doch das Falsche getan hat. Als eine Kassandra , die das Gefürchtete nahen sah. ging er mit umwölfter Stirn durch den Weltkrieg. Er wußte, daß alles, was die Festedruff- Politiker taten, zum Untergang führte, in den entscheidenden Augenblicken aber drückte er die Augen zu und ließ sie walten. Alle vernünftige Politik blieb in schüchternen Anfängen stecken, der hemmungslose Kriegs­wahnsinn überdröhnte, erstickte, vergewaltigte alles. Das Ver­hängnis war nicht aufzuhalten.

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folgendes:

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gen zu wollen. Dies bedeutet in der Ihnen vertrauten Amts- Als Deutscher, der 1917 im neutralen Ausland viel Gelegen fprache die restlose Bereitwilligkeit zur Veröffentlichung. heit zu authentischer Information über Friedensmöglichkeiten hatte, In der von Ihnen der Presse gegebenen Erklärung heißt es bemerke ich zu den Erklärungen des Herrn Michaelis folgendes: Erstens: Warum wurde nur die Freigabe, nicht aber die dagegen- ich darf wörtlich zitieren: Er( der Ministerpräsident) hat.... sich bereit erklärt, wenn ich die sofortige Veröffent­lichung wünschte, mich mit ihm verständigen zu wollen." Wiederherstellung Belgiens zugesagt, die der Entente sier wird also, soweit die sprachlich nicht klare Fassung eine Deu - genau so wichtig war wie die Freigabe? tung zuläßt, im Gegensatz zu meiner restlosen Bereitwilligkeit eine noch malige Verständigung über die Beröffentlichung vor. ausgefeßt. Ich lege Wert darauf, dies klarzustellen, weil eine un­autreffende Wiedergabe meines Schreibens den Eindruck erwecken tönnte, als wenn ich der Veröffentlichung irgendwelche Schwierig keiten in den Weg gelegt hätte.

Sie haben dann diese meine Bereitwilligkeit mit ser sofortigen geröffentlichung Ihrerseits beantwortet unter der haltlosen Begründung, Sie hätten nicht erwarten können, daß ich meine Meinung ändere.

Welche Meinung? Bezüglich der Beröffentlichung war feine Aenderung notwendig, weil ich mich mit ihr einverstanden erklärt hatte, eine weitere Unklarheit, die zu Mißverständnissen Anlaß geben könnte.

3weiten 8: Falls der kaiserliche Vorbehalt betreffend die Befristung des Zugeständnisses ebenfalls weitergeleitet wurde, fo gab es keine Möglichkeit zum Frieden, da die Gegner mit Recht darauf bestanden, daß die Wiedergutmachung einer Schuld keine Befristung vertrage und auch kein Handelsobjekt sein dürfe.

Drittens: Warum wurde nicht wenigstens der Entschlus zur Freigabe Belgiens öffentlich ausgesprochen statt der immer wiederholten Allgemeinheiten und zweibeutigkeiten, durch die eine bestimmte wirtschaftliche, politische oder militärische Abhängigkeit Belgiens eineswegs ausgeschlossen wurde?

Ganz zweifellos hat dieses Schweigen und diese Halbheit die damals sehr zum Frieden geneigte öffentliche Meinung des Westens völlig lahm gelegt und dadurch die Anbahnung von Ver. fäße Ihres Briefes habe ich allerdings nicht geändert. Jeder, downe sagte damals: Das deutsche Volk wird in bezug auf Meine Meinung über die Belanglosigkeit der Schluß­handlungen entscheidend verhindert. Lord Lans. der Ihren Brief an den Generalfeldmarschall von Hindenburg un­befangen lieft, wird mir zugestehen müssen, daß die fraglichen die Motive belogen, aus denen wir den Krieg fortseyen Schlußfäße für die Beurteilung des wesentlichen Inhaltes des müssen." Diese Worte durfte die deutsche Presse Briefes ohne Bedeutung waren. Der springende Punkt damals nicht veröffentlichen. Vielleicht helfen sie jetzt war doch, warum die damalige Regierung feine ent- dem deutschen Volke, zu erkennen, wo die wahren Schuldigen der sprechende Erklärung über Belgien abgab, das heißt eine Er- Kriegsverlängerung zu suchen find. Hochachtungsvoll F. W. Förster. klärung, berzufolge Deutschland bereit war, Belgien be din­gungslos gung 8108 aufgeben. Gerade durch den Schlußsat Wenn wir auf obiger Grundlage... der Welt den Frieden verschaffen Das deutsche Volk hat dies seit den Weimarer Ents könnten", verweisen Sie nochmals auf Ihr durch Bedingun hüllungen klar erkannt. Es kennt das Motiv, weshalb die gen wertlos gemachtes Programm. Denn in der Freigabe Belgiens nicht öffentlich ausgesprochen wurde: weil obigen Grundlage waren eben die Forderungen inbegriffen, welche die damaligen Machthaber, Michaelis an der Spitze, von der die nach Lage der Umstände erforderliche klare Erklärung Annexion belgischen Gebietes nicht laffen wollten. Das deutsche bezüglich Belgiens anmöglich machten. In der Ihnen nahestehenden Bresse wird nun auf Grund Volk weiß jetzt, daß Lansdowne Recht hatte mit seiner Be­Ihrer letten Erklärung der Versuch gemacht, den Sinn Ihrer hauptung, die Deutschen würden über die Motive belogen, aus Die Weimarer Enthüllungen über die Worte dahin umzudenten, daß Sie mit dem noch so denen herans England den Krieg fortsetzen müsse. Doppelzüngigkeit des Michaelis und die dadurch be- wertvollen Stüßpunkt", um deffentwillen nicht einen Moment länger Das deutsche Volk weiß das jetzt und weiß daher, daß wirkte Vereitelung der Friedensmöglichkeit im Krieg geführt werden sollte, Lüttich verstanden hätten. Mit dieser Michaelis und die Seinen reif sind für den Staats. September 1917 hat die Kriegsverlängerer und Welteroberer erschiebung wird sie wenig Glück haben. Sie wollten auf gerichtshof. Im übrigen ist über die deutsche Kriegspolitik vor den aller Parteien und Lager schwer getroffen. Sie waren in den obiger Grundlage" Frieden schließen. Dazu gehört aber in erster ersten Tagen niedergeschmettert. Kanm daß unbeholfene Ent- Linie bie& orderung von Lüttich und eines Sicherheits- 99 Tagen des Michaelis einiges im heutigen Leitartikel in geländes. Der noch so wertvolle Stükpunkt" ist nichts cnde= schuldigungen oder Ablenkungsversuche versucht wurden. res als die flandrische Küste, um welche damals in der Anknüpfung an einen Brief Hindenburgs an Max von Baden Nach einer Woche der Ratlosigkeit versuchten die All- Deffentlichkeit und im Kronrat heftig gekämpft worden war und zu finden. Die dortige Darlegung ergänzt das Bild, das uns deutschen es mit versönlichen Vorstößen gegen Erzberger . deren Besit eben mit der Annerion praktisch gleichbedeutend war. Der Verbrecher Michaelis bietet.

Neue Anklagen gegen Michaelis.

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Nicht allein!

Wir leben in einer jugendlichen, himmelstürmenden Zeit. Wir das sind die 40 Broz. Sozialisten. Wir fühlen uns kräftig genug, mit Riesenhieben das Unkraut der Verdummung, das taube Kraut, das bis jetzt auf unseren Aeckern gestanden, zu mähen, neue, unfere, Saat zu säen.

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und die anderen?

Wir! Ja Genossen, vergessen wir sie nicht; denken wir daran, daß noch 60 Proz. des deutschen Volkes nicht zu uns gezählt werden dürfen, daß in 60 Proz. der Seelen die Gedankentetten der alten Welt feft eingeschmiedet sind.

Nicht mit rauber Hand können wir ihnen diese Gedanken aus den Seelen reißen; Wunden würden wir ihnen schlagen, in denen Wut und Haß schwären würden, die sie stets erinnern würden, daß wir ihnen ettvas geraubt haben.

Das wollen wir nicht, einwirken wollen wir auf fie, fie be­lehren, bis sie selbst, erwachend, sich als die Unseren bekennen.

Aber noch sind sie es nicht, und sie sind die, die noch vor dem 9. November in Staat und Gesellschaft allein tonangebend waren. Unmöglich ist es, sie in acht Monaten aus allen für die Entwicklung des Volfes wichtigen Stellungen zu entfernen; wir dürfen es auch nicht, wollen wir nicht eine unzufriedene, rachebrütende Bürger­schaft in unserem neuen Staat erschaffen.

Ist es nicht unsinnig, die Regierung deswegen anzugreifen? Wir haben bessere, wirksamere Arbeit zu leisten. Sie kann uns nur die Freiheit schaffen, unsere Ueberzeugung zu haben und weiter zu verbreiten. Die Gewinnung des ganzen Volkes für unsere Reihen ist unsere Aufgabe.

dann wird von selbst sich die Regierung so gestalten, wie wir wollen!

Nicht von oben herab diktiert, von unten sorgsam aufgebaut foll unser Staat werden.

Laßt uns zum Werk schreiten!

Heideblüte.

Saulus!

Aus Hannver schreibt man uns: Die Seide blüht! Diese frohe Botschaft lockt jest wieder Tausende von Naturfreunden in die Gefilde der Lüneburger Heide . Die fleinen Blüten der calluna haben sich wieder in ihrer vollen Bracht erschlossen, und ein rötlich- blauschimmerndes Blütenmeer breitet sich unter der Augustsonne aus. Leider ist diese Augustsonne heuer recht zurück haltend mit ihrem Glanz und ihren Freuden, und das beeinträchtigt den holden Blütenzauber auf stiller Heideflur ungemein; denn nichts bedarf die sonst so anspruchslose Heideblume mehr als Sonnen­schein und abermals Sonnenschein, menn sie ihren Blütenregen ganz ergießen soll über die norddeutsche Landschaft. Trockenheit und mancherlei Nachtfröste in diesem Mai haben der empfindlichen Bflanze nicht unbedeutend gefchadet. Die Regenfälle, die dann ein­fegten und bis in den Juli hinein sehr ergiebig anbielten, beein­flußten den Wuchs des Strauches allerdings sehr zu seinem Vorteil, jegt aber lechzt er nach Sonne, nach sommerlicher Wärme, nach blauem Himmel.

an Stroh gebrach, mehr als sonst noch zu Streuzwecken in Vieh­Stallungen verwendet.

Und doch: so ganz ohne Heide sind wir ja glüdlicherweise immer noch nicht, denn das Lüneburger Heidegebiet, samt den be­nachbarten Gebieten im Stader und Dsnabrücker Bezirk und im Oldenburger Lande, ist schließlich doch zu groß, als daß es in ein paar Jahrzehnten völlig umgewandelt werden lönnte. Der Heide wanderer und echte Naturfreund wird immer noch, je weiter er sich bon großen und fleineren menschlichen Siedlungen entfernt, feinen stillen, unberührten Heidegarten finden, wo er das Walten der Natur in echtester Stimmung erschauen und erleben kann. Und wo­zu haben wir denn auch unser großes Reservat, den Natur. scuzpart von Wilsede? Dort ist ja das Schönste von allen, was die Heide bieten fann, gerettet und vor dem Verschwinden bewahrt erhalten. Wer also jest, nach fünf Kriegsjahren seine Schritte in das Wilfeder Heidegebiet lenkt, wird all die Freuden und Schönheiten einer reinen Heidelandschaft in stiller, tonniger Ergriffenheit von neuem genießen und die Schönheit unseres deutschen Erde preisen.

Notizen.

H. W.

- Eine Landwirtschaftsschule für Industrie. arbeiterinnen. Die erste Landwirtschaftsschule für Industrie­arbeiterinnen ist durch das Zusammenarbeiten des Staatskommissars für wirtschaftliche Demobilmachung in Weimar , der Volkshochschule Thüringen und des Weimarischen Staates in Ballstedt bei Weimar Es werden zweimonatige Lehrgänge zunächst für er­Wir tennen ja die Bilder, die uns unzählige Maler von der entstanden. blühenden Heidelandschaft vor Augen führten: die rosige Blüten- werbslose Mädchen und Frauen gehalten, wodurch diesen der Ueber­Zugleich soll fläche, durchzogen von einsamen, tiefdurchsurchten Heidewegen mit gang in die Landwirtschaft erleichtert werden soll. Wie wir, noch mehr, müssen unsere Genossen in der Regierung seinen leuchtenden Birken, im Hintergrund der graugrüne Waldes- der Kursleiter die Schülerinnen so genau fennen lernen, um jede mit ihnen rechnen, gehören sie doch alle zum deutschen Volk. Sie rand, die Herde von Heidschnucken samt ihrem Hirten zur stillen, einzelne nach Schluß des Lehrgangs in geeignete Stellen empfehlen werden ihnen Zugeständnisse machen müssen. alten Heidekathe ziehend, und über dem Ganzen die Wölbung des zu tönnen. Man hofft, daß sich daraus eine dauernde Siedlerschule flarblauen Himmels mit darauf verstreuten weißen Schäfchen- und eine ländliche Volkshochschule entwickelt. Der, Wohltäter". Man hat ausgerechnet: Carnegie hat wolfen! So leben in unserer Seele die schönen Heidebilder fort, aber in Wahrheit, d. h. in der Wirklichkeit, findet man sie immer etwa 1900 Büchereien und ebensoviele Bibliotheksgebäude errichtet ,. feltener. Die großen, mit ihrer eigenartigen Naturstimmung 4000 Kirchenorgeln gespendet, etwa 600 Millionen- Spenden für ge­den sinnigen Beschauer tief ergreifenden Heidegebiete werden immer meinüzige Bauten, für Universitäten und Forschungsinstitute ge­feltener, fie schrumpfen bei der modernen Kultur des Bodens, macht. Für den sog. Heldenfond zur Belohnung heldenhafter Taten Nur so können wir den Staat immer mehr nach unseren bei der immer weiter um sich greifenden, die Heide fressenden hat er 40 Millionen Mark gegeben, für das Carnegie- Institut in Wünschen bauen, indem wir die bisher Abseitsstehenden zu Jün- Arbeit des Dampfpfluges in immer fleiner werdende Teile Washington 100 Millinnen Mart, für die Universitäten der Ver­zusammen. Der praktische Voltswirt hat Mooren und Heiden den einigten Staaten und Kanada etwa 80 Millionen Mark, für die gern unserer Sache machen. Bernichtungekrieg erklärt: Kolonisieren, Menschen, Bauern schottischen Universitäten 40 Millionen und für die englischen ansiedeln ist jetzt die Losung. Der Weltkrieg hat diefen Ber - 30 Millionen Mart. Das Carnegie- Institut in Pittsburg errichtete störungsprozeß, davon so manche wunderliche Heide- und Moor- er mit einem Kapital von 100 Millionen Mart, gegen 80 Millionen landschaft im Nordwesten Deutschlands betroffen wird, nur noch be- Mart hat er für das Unterrichtswesen der Vereinigten Staaten ge­schleunigt. Der Mensch, der leben will, muß leider- manch stiftet. Für seine Bibliothetsgründungen wendete er mehr als ftillen Winkel der Natur in feiner urwüchigen Schönheit zerstören 200 Millionen Mart auf und für die Friedensbewegung, der er den und an beren Stelle die nüchternen Reihen von Nedern und Feldern Friedenspalaft im Haag erbaute, hat er gegen 80 Millionen Mart feten. Selbst das Heidekraut an fich mußte, zumal während der gegeben. Insgesamt hat er über eine Milliarde Mart gespendet- Kriegszeit, wirtschaftlichen Zweden dienen: es wurde vielfach ge Mehrwert, den er den Stahlarbeitern ausgepumpt oder sonst er­mäht und zu Futterzweden als Heidemehl verarbeitet oder, da es bentet hatte. Die Wohltat" war eine neue Rette.

Jeder neue Anhänger unserer Weltanschauung ist ein Bat­stein für den rein sozialistischen Staatsbau! Darum rüstig an die Arbeit! Sie ist langsamer, mühevoller, als ein schneller Ueberfall, ein heimtüdischer Kampf, aber fie er zeugt auch keinen Befiegten, Rachefinnenden, sie bringt Ertvachende, Genesende zu uns.

Wir stehen nicht allein, 60 Prog. unserer Boltsgenoffen stehen noch abjeita unferea Weges Führen wir fie in unsere Reihen,