Welt geschafft. Mehr und mehr erweist es sich, daß die Liefe- Jausgebentet wird. Gleichwohl bleibt es eine bedeutsame Taf- Cachin hat die Absicht, die Regierung über ihre Stellungnahme rung von Kohlen, die uns die Entente auferlegt hat, weniger sache, daß die internationale Wirtschaftskrise mit gebiete- bezüglich Ungarns und des Regierungsantritts des Erzverzags eine Forderung der Willkür, als eine Forderung der Not ge- rischer Notwendigkeit Maßnahmen erfordert, die in ihrer Joseph zu interpellieren. wesen ist, daß es darum doppelte Pflicht ist, sie im Rahmen Wirkung weit über den Rahmen eines einzelnen Staates Es scheint also doch Franzosen zu geben, die über die des Möglichen zu erfüllen. hinausgehen und eine Verständigung der Völker Beteiligung der Alliierten an dem reaktionären Butich in In den von der Weltproduktionstrise betroffenen Staa- zur Abhilfe ihrer eigenen Not voraussetzen. Budapest anderer Meinung als die offiziellen Blätter find. ten erweist es sich mehr und mehr, daß wie bei uns Es erweist sich also, daß der Krieg, der größte NevoIn Westungarn scheinen die Rämpfe zwischen den Kompolitische Forderungen die Streifgründe find. Tutionär aller Zeiten, die Behandlung der Weltwirtschafts- munisien und den Anhängern des Erzherzogs noch nicht ab. Die Arbeiterschaft ist in den Schügengräben zum Denken fragen böllig umgestaltet hat. Aus den Trümmern der zer geschlossen zu sein, wie folgende mit Borsicht aufzunehmende erwacht. Der Kampf richtet sich gegen die fapitalistische Be- störten Lande, aus den Phantasien der von Hunger und Wiener Nachricht besagt: vormundung und Ausbeutung. Der Eisenbahnerstreit in Elend zermürbten Völker erstehen bereits die ersten Anfänge richten besagen, daß sich die Bauernschaft um den Obersten Baron TU. Wien, 13. August. Aus Westungarn eingetroffene Nach Amerika Hatte zum Ziel die Verstaatlichung der zu einem neuen internationalen Wirtschafts- vehar, einem Bruder des Komponisten, mit Begeisterung ichart, Eisenbahnen. Darüber hinaus wollten amerikanische system, das wenigstens insofern sozialen Charafter trägt, der das Kommando in Westungarn übernommen hat und mit einer Blätter bereits wissen, daß die Berstaatlichung der Bergwerte, als es die Arbeit jedes Einzelnen einstellt auf das Interesse fleinen, gut disziplinierten Armee Ordnung schafft, Pogrome der der Banken und der Schiffahrt zu den Kampfzielen der strei- der notleidenden Gesamtheit. Die heutige Desorganisation Kommunisten verhütet und allenthalben als Erlöser gepriesen fenden amerikanischen Arbeiter gehören. In England geht der der Weltwirtschaft muß überwunden werden. Hierzu ist wird. Graf Anton Sigray, eines der Häupter der Wiener Gegen Kampf um die Verstaatlichung der Bergwerke. Be- aber erforderlich, daß jeder Staat bei sich selbst anfängt, tcpolutionären Gruppe, wurde zu seinem Adjutanten bestellt. merkenswert ist in allen diesen Fällen, daß die sozialistischen daß also die nationale Wirtschaft wieder in Gang kommt. Arbeiter die Verstaatlichung als die erste Form der Lätige Mitarbeit jedes Einzelnen an seinem Blaze allein Sozialisierung ansehen, eine Theorie, die in Deutsch kann dazu verhelfen und darüber hinaus, daß dann auch die land bereits als überholt gilt. Schon an dieser Dentiveise neue internationale Wirtschaft, die im Entstehen begriffen fann man ermeffen, um wieviel der Sozialismus in Deutsch ist, das sozialistische Wahrzeichen trägt. land durch die Nevolution seiner Durchführung näher getommen ist.
Alldeutsche Gefangenenverwertung.
bom 18. August, der Reicheminister Müller habe in seiner Rebe
Die Deutsche Tageszeitung" behauptet in ihrer Abendausgabe vom 12. August auf die englische Behauptung" nicht geanboortet, wonach die deutsche Regierung trop wiederholter Aufforderung noch Schon madjen fich Anzeichen bemerkbar, daß die Staaten teine Delegierten zur Vorbereitung der Südbeförde in gemeinsamer Arbeit die schwere Produktionstrife aliierte Rat hat die entscheidende Beratung über Ungarn abbrechen Hollandsch Nieutvsbureau" meldet aus Paris : Der Oberste rung der deutschen Kriegsgefangenen entsandt habe. Hierzu wird uns von zuständiger Seite mitgeteilt: Der Herr überwinden wollen, die der Menschheit droht. Die furcht- müssen, da die rumänische Antwort auf die verschiedenen Noten Reichsminister Müller hat in seiner Rede ausdrücklich erklärt, die baren Folgen einer allgemeinen Wirtschaftskatastrophe, wie noch nicht bei der Entente eingetroffen ist. Man erwartet, deutsche Regierung fönne vorerst nicht glauben, daß sich derartige sie erwartet werden muß, waren der Entente Grund genug, daß die beiden rumänischen Delegierten in Paris am Mittwoch offenfundige Entstellungen der Tatsachen in offiziellen Befehlen zur Abhilfe der internationalen Roblennot einen interalli abend die Antwort auf sämtliche Entente- Noten überreichen einer englischen Lagerbehörde befinden. Sie habe daher unverzüg ierten Kohlenrat zu gründen. Dieser hat die Aufgabe, Maß- werden. Laut Nachrichten aus Bukarest hat die Note der Entente lich Schritte unternommen, um den Sachverhalt zu tlären und Abnahmen zur Förderung der Steinkohlenproduktion zu treffen, vom 8. August dort große Aufregung veranlaßt. Die rumänische
nötigenfalls durch Organisation einer großen Ausgegangen ist, indem sie selbständig eine Expedition gegen Ungarn lichen Dementi des Herrn Reichsministers die Deutsche Tagesnötigenfalls durch Organisation einer großen Aus- Regierung ist der Ansicht, daß sie nicht über ihre Befugnisse hinaus hilfe zu schaffen. Es ist unverständlich, wie gegenüber diefem deut wandererbewegung. Die Gefahren, die sich für unternahm und dort Material, Nahrungsmittel und wich beschlag- zeitung" behaupten tann, er habe auf die englische Erklärung nicht die deutsche Arbeiterschaft daraus ergeben, machen es in er- nahmte. Sie ist aber bereit, im allgemeinen ben Wünschen der geantwortet. Die Entrüstung der Beitung über den Vorwurf höhtem Maße notwendig, alles aufzubieten, um die Stein- Entente entgegenzukommen, meil sie glaubt, daß nur Ginheitlichkeit des Herrn Reichsministers, daß die Angelegenheit aus parteitohlenförderung über den eigenen Bedarf hinaus zu stei- ihr dauerhaften Vorteil bringen fann. politischen Gründen agitatorisch ausgenügt steigern. Eine aus Bertretern der Arbeitgeber und Rumänien scheint also demnach zu der Einficht gefommen werde, entbehrt angesichts dieser merkwürdigen mißverständ Arbeitnehmer und Bertretern der Reichsregierung zu sein, daß es den Bogen nicht überspannen dürfe. Wählichen Auffassung seiner flaren Ausführungen nicht eines eigenzusammengesette Rommiffion berät zurzeit die Vor- renddessen häufen sich die Proteste gegen die drohende Habs- artigen Beigeschmads. Um einem erneuten Verfuch aur. schläge, die ihnen aus Interessentenfreifen zugegangen burgerherrschaft in Ungarn . Die Pariser Lemps" schreibt Befriedigung gewisser Agitationsbedürfnisse find. In diese Beratungen blazte der oberschlesische darüber: Streit hinein. Es ist jetzt nicht unsere Aufgabe, dazu Stellung zu nehmen, ob er begründet ist oder nicht. Die Arbeit an der Wiederherstellung der deutschen Volkswirtschaft aber wirft er in jedem Falle ein erhebliches Stüd zurüd. Gelingt nicht bald eine Einigung, so liefert der Rückgang der Produktion der Entente weiteres Material, um eigenmächtig in unser Wirtschaftsleben eingreifen zu fönnen. Das muß unter allen, Umständen vermieden werden.
den Boden zu entziehen, fei hier nochmals, betont, daß felbitver fländlich diese angebliche englische Behauptung eine glatte Gr
findung ist.
Das Auswärtige Amt hat unverzüglich die Schweizer Nea sierung als die Vertreterin deutscher Interessen in England gebeten, bei der englischen Regierung festzustellen, ob solche Erklä rungen seitens englischer Lagerbehörden tatsächlich abgegeben worben feien, und gegebenenfalls im Namen der deutschen Regierung energische Verwahrung gegen eine derartige Unterstellung ein. zulegen.
Feinde der Kriegsgefangenen.
Auch die Tschechoslowaken und Gübslaven zeigen fich über die Wiedereinsehung der Habsburger in Budapest beunruhigt. Temps" fiebt auch voraus, daß Serben, Kroaten und Slowenen ebenfalls protestieren werden. Die Rumänen teilten diesen Standpunti. Ihr Vertreter Diamandi fei bereits in Budapest angefom. men und habe Fühlung mit den allierten Militärmiffionen genommen. Inzwischen hat der rumänische Gesandte in Paris Antonescu einem Bertreter des Temps" gegenüber eine beruhigende Erflä rung abgegeben. Erzherzog Joseph fei nicht von der rumänischen Regierung unterstügt worden. Sie habe teinerlei Veranlassung, In diesem Zusammenhange ist die Feststellung bemer- besondere Sympathien weder für den Erzherzog noch für das fenswert, daß man in Frankreich ) ernsthaft daran denkt, auch reaktionäre System, das er vertrete, zu bezeugen. Der Gesandte andere Gebiete der Wirtschaft zu internationalisie- verteidigte die vorgenommenen Requisitionen, jedoch wollten die ren. Der Temps" behandelte fürzlich in zavei Leitartikeln Vertreter Rumäniens in Budapest sich über diese Frage mit den Vor uns liegen zwei Briefe aus englischen Gefangenenlagern, die mit der Kohlen- und Verkehrstrise zusammenhängenden Delegierten der Entente einigen. Jezi müßten die alllierten und die jeder für sich ein interessantes Dokument sind, zeigen fie doch, Fragen und fam dabei zu dem Ergebnis, daß alle beteiligten assoziierten Regierungen in der Zusammenarbeit mit Rumänien wer die wahren Feinde unserer Gefangenen find. Aus dem Staaten eine Gesellschaft zur tebernahme der Stohlen- die Möglichkeit finden, eine Regierung einzusehen, die in der Lage einen Brief geht deutlich hervor, daß den Gefangenen aus der Heiproduktion und des Gisenbahnverkehrs gründen sollten. Diese fet, einen endgültigen Frieden zu schließen. Gesellschaft hätte also auch die Ste organisation des Herzog Joseph und sagt, wenn der Erzherzog Herr der Lage bleibe, durch die einseitige Unterrichtung mit der Zeit an die Böswilligkeit Schließlich nimmt Temps" nochmals Stellung gegen Erz- mat fortgesetzt irreführende Berichte gesandt werden, so daß diese gesamten Lntinentalen Eisenbahnber stelle man in Budapest und vielleicht auch anderwärts das Regime der deutschen Regierung glauben müffen. tebrs zu besorgen. Daß diese Anregung aus Frankreich wieder her, das den europäischen Krieg heraufbeschworen habe. Noch bemerkenswerter ist der zweite Brief, aus, dem die für tommt, wo noch heute die Eisenbahnen in Privathänden Diefe Wiederherstellung ziehe andere nach sich und so tönnte biel unfere Gefangenen geradezu vernichtende Wirkung der allbeutfind, und zudem von bürgerlicher Seite, ift ganz besonders leidt eines Tages Mitteleuropa Glied für Glied aus dem Grabe schen Regierungshebe hervorgeht. Es zeigt sich nämlich, beachtenswert. Man sieht, daß das Spiel der freien Kräfte emporsteigen und an der Spike dieses Mitteleuropa würde natürlichen Regierungshebe hervorgeht. Es zeigt sich nämlich, daß die englische Regierung die Berleumdungen der alldeutschen sich im französischen Eisenbahnwesen bereits unangenehm Gegenüber diesem andauernden Abrüden sowohl der Blätter mit Freuden aufgenommen hat und sie den Gefangenen bemerkbar macht. Man fordert also in konfequenter Be rücksichtigung der internationalen rise für den Eisenbahn- Franzosen wie der Rumänen von Erzherzog Jofeph nehmen weitergibt, wie sich aus folgender amtlichen Antwort auf die Anfrage eines beutschen Gefangenen nach dem Zeitpunkt der Heimberkehr den Uebergang von der Privatwirtschaft in die inter - fich folgende Pariser Meldungen feltjam aus: Paris , 13. Auguft. Humanité" betont, bas tein einziges tehr herausstellt. Die Antwort heißt im Wortlaut: national organisierte Planwirtschaft. Für den Sozialisten bürgerliches Blatt in Frankreich die Havas- Meldung veröffentlicht ist dieses Problem insofern noch nicht spruchreif, als bor - hat, ber zufolge der Staatsstreich des Erzherzogs Joseph in läufig absolut feine Gewähr dafür gegeben ist, daß die inter - 311iger Uebereinstimmung mit der EntentetomStaatliche Betriebsgemeinschaft nicht zu fiskalischen Zweden| mission in Budapest stattgefunden hat.
Unter der Wolke.
Bon Béla Révész.
Einzigberechtigte Uebertragung aus dem Ungarischen von Stefan 3. Klein. Note Schatten gerriffen die Dede der Nacht und umflatterten die Leute. Auf ihre finstern Gefichter schien das Mondlicht und der Sterne Glang. war matter als das Schimmern ihrer Augen. Lange faßen sie fo in ber tiefen, geräusclofen Stille, verstummt. Bar waren fie jeglicher Sehnsucht nach Schlaf. Die Bauern rauchten ihre Pfeife, die Weiber und Kinder lagen müffig auf der Erde, bestaunten der Himmelsgewölbe Sternespiel.
Sie tvarteten auf etwas..
Dies machte die gesäufehlose Stille berebt, bies Bevölferte das Nachtbunkel mit blutreiefenden Schatten. Verschreckte Gedanken schlugen die Wachenden in effeln.
Geficht eines halbwichfigen Knaben entgegen, fein Körper jaitterte.
Seine fleine Seele hatten die Erregungen des Haffes um geworfen. Er war das Dpier der blutaufwallenden Tage. Der Hege ausgefäete Störner waren in des Kindes Seele am üppigsten aufgegangen und hatten seine bebende Seele mit Giftblumen überwuchert.
ihnen das Blut abzapfen..
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Französische und englische Abgeordnete der Rommission jür Heimsendung der Kriegsgefangenen find bereits in Paris einige troffen; aber von Deutschland sind noch keine Vertreter zur bal digen Regelung dieser dringenden Angelegenheit abgesandt
Das Schicksal der deutschen Büchereien in Polen gabe an den Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Bibliothekar Dr. Pieth Charlottenburg hat in einer Ein angeregt, die Ueberführung bedeutender Schätze der deutschen o fener Bibliothet, die jetzt infolge der Umwandlung der Bücherei in eine polnische Universitätsbibliothef unSeine Besinnung war von dem auspofaunten Blutanilage benutzt stehen, zu erwirken. Den Polen sind diese Bestände, d. h. Märchen zertrümmert, feine Gedanken hatten die Spielplätze und alle Werte nicht streng wissenschaftlicher Literatur sowie die reichdie fandhügeligen Gefilde, verlassen wo er Burgen gebaut haltigen schöngeistigen deutschen Abteilungen nur ein Ballast für Der Umstand, daß diese aus den Blumen ber Wiesen Ketten geschmiedet eine polnische Universitätsbibliothet. und er hatte fich auf jene dunkeln Pfade verirrt, wo langbärtige Juden lauern, Bestände völlig unbenutzt dastehen, läßt den Echluß berechtigt ermit scharfgewegten Weffern, wo Christenlinder freischen; Juden Widerstand entgegenseten werden, wenn man dieser Frage in den scheinen, daß die Polen einer Ueberführung dieser Bestände feinen Berhandlungen Raum gibt. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Umstand, daß diese Bibliothek der ganzen Provinz Bosen ge hörte, daß also auch die restlichen preußischen Teile einen Anspruch darauf haben, daß ferner der preußische Staat ntehr als die Hälfte zu den Unterhaltungskosten beisteuerte und die deutschen Berleger drei Viertel des Bestandes geschenkt haben. Auch die Tausende von Dubletten wissenschaftlicher Werke kämen für die Ueberführung in Frage. Gelingt es, diese großen freiwerdenden Bestände für reichsdeutsche Volksbildungsinteressen freizumachen und( viel leicht in Schneidemüht, der geplanten Regierungsstadt des Be girles Westpreußen - Bofen) eine große deutsche Bildung 3- bücherei für den fulturarmen Osten zu gründen, so wäre bas ein großer Erfolg für die Arbeitsmöglichkeit der Bildungspflege. Auch der Bromberger Stadtbibliothet sollte man seine Aufmertfamfeit schenken. Rasches Handeln ist freilich nötig. Die Postsperre berhinderte bisher die flare Einsicht in den augenblidlichen Stand der Sache. Noch aber ist es Zeit!
Schatten hatten des Kindes Geist umnachtet, und seine eine Sand bob sich nicht mehr zum Streicheln, sondern ballte sich zur Faust, um zu schlagen.
Der Knabe legte fich auf die Erde. Er lag im tanigen Gras und Zwischen den Banten, neben ihnen, vor ihren Stiefeln Tagen betrachtete von dort aus die Wachenden. Die schauten mit gesenkten eiferne Heugabeln. Während des Tages waren sie mit ihnen in Köpfen vor sich. Langsam, behutsam schlich der Knabe über die der Gemarlung um die Feiung bemüht gewesen, für die Nachtzeit Wiese. Jäblings sprang er dann in die Höhe und gelangte so jedoch hatten fie fie mit fich beimgebracht. Auf den gleißenben hinter die Häuser. Er begann zu laufen, blieb aber am Dorfende Spigen ruhte der Mondschein. Die beiden Gefunkel trafen ein- stehen. ander, sprangen den Bauern in die Augen und bezauberten ihren Blid.
Ihr Blut, ihr Gehirn war bereits verpeftet, und auch ihre heimlich wuchernben Gebanten waren unbezähmt, ungeflüm. Sie sprachen nicht, die Leidenschaft hielt ihre Seele umarmt, erdrosselten ihre Worte.
Kinderrufe zerfchligten die Sommernachtluft. Mutter, Mutter, die Sterne fliegen.
Er berschnaufte ein wenig und schritt mit müdem Trollen die Landstraße dahiu.
Morgentliches Beben fächelte fein heißes Geficht. Duft der Wiesen strömte ihm entgegen.
Traurig blingelten die Sterne des Himmels. Das Nachtbunkel wurde bereits vom dämmernden Licht bekämpft.
Lässig schleppte fich der Knabe borwärts. Er riß von den auf die Landstraße geneigten Afazienbäumen Blüten und schlug fie
Das blauende Himmelsgewölbe barst an mehreren Stellen, in gegen feine brennenden Augen. Und ließ seinen Blid nach allen ben bogenlinigen Deffnungen funtelte Silberglaft. Richtungen schweifen.
Die Wachenden schauerten zusammen. * Jemand ist gestorben..."
Bon ihren stummen Lippen schwirrten die Worte auf. bruchen die Stille. Aus schweren Gehirnen flogen geftodie Gedanken empor. Warten wir die Gefahr nicht ab... Richten wir beigeiten....
„ Sie tönnen sich hinter den Baun schleichen, die Nacht schützt fte... „ Hererei ist ihr Gebet, damit loden fie die Kinder aus dem Schlaf..."
Wie es im Nachbardorf gefchehen ist..."
Seit Anbench der Abenddämmerung lauern fie Sie verstummten, und in der Stille erklang eine Kinderstimme: Töten wir die Juden..."
Er wollte rasten und lebnte fich gegen den Stamm eines Alazierbaumes. Allmählich schlummerte er ein. Das Wehen des Windes ließ auf fein gerötetetes Geficht Afazienblüten regnen. Weinen und Schreien wedten ihn auf. Ein Kind stand vor ihm, ohne Hut, obne Rod, unter dem bloßen Hemd fror der schwächliche Körper, bor Kälte, vor Angst.
Hänschen, Hänschen, fie töten meinen Bater..." und mit verfagendem Weinen flammerte sich das Kind an ihn. Hänschen rieb sich die Augen und schaute auf die Landstraße. Kinder, Juden rannten berinäult zwischen den Alazienbäumen dahin, hinter ihnen funfelten im Sonnenschein eiserne Heugabeln.
Ein Zuden verzerrte Hänschens Gesicht und er brach in Weinen aus. Dann erfaßte er die Hand feines fleinen Kameraden, des Judenfindes Hand, und fahrie die Landstraße hinauf:
* Ich lebe, bin hier...", und sie liefen der nahenden, rennen
Die Bachenden schauberten, stießen gegen die Heugabeln. Aus der zusammengefauerten Menge blidte ihnen bas den Menschenflut entgegen.
Notizen.
Kunstchronit.„ Die Begegnung Friedrichs des Großen mit Kaiser Josef II in Neiffe im Jahre 1769", das umfangreiche Celgemälde von Adolf Menzel, ist bei Paul Cassiter ausgestellt. Daneben find bedeutende Werfe von Leistikow, Liebermann, Raysti Rösler, Slevogt, Trübner usw. zu sehen.
Der Flug durch den Triumphbogen. Ein atem beflemmendes Schauspiel bot sich an einem der lebten Morgen in Paris den Personen, die in so früher Stunde den Blaz am Triumphbogen überquerten. Auf einem schnellen Nieuport- Eindecker sauste in rajender Fahrt ein Flieger heran und nahm seinen Weg durch den Triumphbogen. Wenn der große Bogen auch die stattliche Breite von 14 Meter bat, so füllte das Flugzeug mit seinen 9 Metern Spannweite diefe doch nahezu aus, und diese schmale Pforte bei einer Fahrt von 150 Kilometern Geschwindigkeit ohne Anstoß zu vasfieren, war ein Wagnis von unerhörter Kühnheit. Der verivegene Flieger war Charles Godefroy. Die Zeitungen äußern ihre Be benfen, ob derartige Fliegerkunststüde in einer von Bassanten belebten Gegend angebracht wären,