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stärken, wenn man ul-er die Gegensätze klar wird und weis;, das; der andere auch seine Grunde hat, das Gefühl der Achtung vor dem Genossen, der in einer andere» Partei»rzarnftert ist. Auch die Parteiblätter sollten sich beim Austragen der Gegensätze, die im Proletariat leider gestehen, grdszerer Sachlichkeit befleisstgen. Sehr gut war«»s, wenn Preßseh den nicht so zum AuSdruek gebracht würden, daß jeder in seinem Blatte auf den Gegner ladschimpft, saudern daß man seine Entgegnung an die ZeftuxA schickt, die man angreifen will. Eine solche Er» widern«» fftßt»an Airger und ruhiger, weil doch die Schrift» leituna fie sanst ablehnen ober mit einem Nachwort versehen würde! B«rn kommen dem Leser die Ansichten beider Teile g» Gchdcht;«nd da» ist sehr wesentlich. Bei« Werben für die Partei darf man eS nie­mand verübeln, wenn er seinen Genossen»zum wahren Glauben bekehren" wt«. Aber das sollte nur i« Ausnahme- fällen geschehe« I Die Hauptarbeit müßte darin bestehen, die noch nicht organisierten Arbeiter zum Antritt in die Partei zu bewegen und die sogialistischen(Sedankeil auch in die Kreise zu tragen, die ihnen noch gleichgültig gegenüberstehen. Viele aber stoßt es ad. wemi die Sozialisten sich gegenseitig als dumm« oder schlechte Menschen hinstellen. Sie treten dann gar keiner sozialistischen   Partei bei. Unsere Gegner aber gewinnen dadurch nur Stimmen und Macht. Wer die Augen nur einigermaßen offen hält, wird ivissen, daß die Reaktion marschiert. Drum sollten die Sozialisten alle» Trennend« zurückstellen oder nur dann er- ledigen, wenn sie unter sich sind. Viel wichtiger ist jetzt eine geschlossene Front nach rechts!. * Nachschrift der Redaktion. Wir haben die Ausführungen des Genossen Fritz Müller mit Vergnügen ab- gedruckt, weil wir wissen, daß sie den Tedanken und Empfin- düngen weitester Arberterkreise entsprechen. Es wird in ihnen ein Ziel gezeigt, daß kein besonnener Politiker der Arbiter- bewegung aus dem Auge verlieren wird, daS aber nicht früher zu erreichen ist, als bis sich gewisse blind fanatische Elemente zu einer klareren Einsicht in die gegebene Lage durchgerungen haben werden. Rotwendig ist die Erkenntnis, daß die Arbeiter- Kasse nur durch geineinsamen Kampf mit gesztzlicksen Rütteln auf dem Boden der Demokratie vorwärtskommen kann. Solange die nicht vorhanden ist. bleiben die arundsätz- lichen Meinungsverschiedenheiten zu groß, als daß ihre AuS- tragrmg in kameradschaftlicher Art und Weise möglich wäre, und der Wille dazu, der in unserer Partei reichlich vorhcmden ist, wird immer wieder durch erregte Angriffe von der anderen Seite aus seiner Bahn geworfen. So bleibt unS nichts anderes übrig, als fest zu bleiben, Geduld zu hoben und für Aufklärung zu sorgen. Die unS anvertrauten Interessen des arbeitenden Volkes sind viel zu wichtig, als daß wir uns auch mn einen Schritt von dem als richtig erkannten Wege abdrängen lassen dürsten. Die Macht der Tatiachen wird mit der Zeit auch drüben die Einsicht zur Reife bringen!
Deutsche   Httwerbuttgen für Rußlanö. PlS«e»er Kegenrrvolution. Die in der lebten Zeit aufgetauchten Gerüchte über Anwcr- bungen deutscher   Staatsangehöriger für die russische gegenrevo- lutionäre Armee finden ihre Bestätigung in folgendem uner­hörten, den wir als Warnung für die maßgebenden Stellen ausführlich wiedergeben. In einem Leipziger   Srzllichcn SlellennachweiS fand sich ein Angebot, auf Grund dessen deutsche bisherige Militär, sowie Zidilärzte im Auslände Mmtäranstellung mit späterer dauernder AiederwsiungSmSglichkcit erhalten sollen. Unser Ge- währSmann schrieb an den Verzteverband und erhielt fol- gend« Mitteilung: 83 SIS. Für Rußland  . Herr Ttat»Zarzt Dr. med. Schäffer, Chefarzt der Freiwiligenabteilung von Peterdorff, Leiter der Vor- dereiwngSstekle für FeldsanitätSformationen in Mitau  -Nußland, Katharinenstr. IV, Feldpost 38«, sucht mehrere junge Aerzte(Assistenz.
bürgerliche. Kon P. Haupt. Air stellen uns der neuen Regierung zur Verfügung, wir find gewillt, am Neuaufbau unsevek zusammengebrochenen Vater- lande» gu helfen: wir machen keine Oppofition, aber wir verlangen auch Schutz unferet Leben», unfern Stellung und Arbeit, wir der- langen Schutz gegen jegliche Sli« schrei tamg. Wir sind Freunde jeder Ordnung und erkennen darum nur Besetz und RegierungS- gewalt Deswegen müssen wir ablehnen, den Arbeiterräten Befugnisse zuzugestehen, die nicht von der Negierung angeordnet sind. Kommt ein Gesetz über die Arbeiter- und Betriebsrat«, so «Mär« ich im Namen aller Fabrikanten des Regierungsbezirks: Erfüllen wir es ohne weiteres. W.r stehen auf dem Boden der neuen Regierung und, nochmals, wir treiben leine Opposition." Unter beifälligem Gemurmel der Herren vom Bürgerrat und der«etadenen Besitzer der vier großen Spinnereien de» Regie- rungsbezirks setzte sich der Sprecher, der einflußreichste Fabrikant des Land»«. Der Vorsitzende des Vollzugsausschusses des Arbeiter- rot» schluckte gewaltsam seine Empörung über die Verstocktheit der Bürger hinunter, zwang sein« Stimme zu höflichem, eindringlich warnendem Ton. .Meine Herren I Ich ehre Zfhre Anschauungen und danke Ihnen im»lamm der»eGiorung. deren KontroSinftan, im hiesigen Bezirk wir. der»slzugsawtfchuß, find. Auch wir stehen völlig «st gesetzmäßigem Beb«, feigen der nach dem gerechtesten Wahl- recht der Welt Ptsemmengesetzte« Nationalversammlung. Sie wird xm Lande ne« Gesetz« schaffen. DaS Besetz über Erngkieberung er BetriedsMe kemmt. Glauben Sie mir,«S handelt sich nur in Wochen, d«m ist e» heran». Worum wollen Sie nun die Ar» oeiterschast den A»pf stahen? Können Sie ihr vorenthalten. a» st« In«»« paar Nochen sicher dekomnit?"(Zuruf des alten .siizrat»,»Mi ton»ersitzenden de» Güvgerrat»:.Weil wir auf Boden der Gesetz« futz««!'').Müssen wir darum verknöchern? »ton Sie doch Rücksicht auf den seelischen Zustand der Massel außerordentliche Zeit verlangt außerordentliche Maßnahmen. sagten, Sie««U«n Rrche und Ordnung haben. Dann dürfen aber nicht da««wegte BoS um eine» kleinlichen Prinzip» n noch mehr«rfregen. Sie all« wissen, welch«in Wahnsinn ?: rock in jetziger Stunde ist. geben Sie nach, e» handelt sich -r um eine Form,«in« zeitliche Vorwegnahm e, die aber die die Ihnen mißtrauisch gegenüberstehen, beruhigt, so daß die ige» Arbeiten im Fluß geholten werden und danstt Ruhe rieben. Meine Herre«» bedenken Sie, welch riesige Verant- t Fhr Verhalten trägt und geben Sie nach." / hatte sich abgezwungen, wo» er an EindvimglichSeit und i. die seine harte Mühe um Ruheerhaltung in der über-
ärzte, Oberärzte oder ehemalige FeldhilsS, und Unterrärzte). Es können sich auch Zidilärzte melden, welche dem mobilen Feld- leben in Rußlands   Innern gcwachj«« sind und genannte Stellen ausfüllen wollen, und zwar werden Aerzte für alle ärzt- lichen Fächer gesucht. Die neu aufzustellenden Feldsanitäisforma- t'onen sind für die deutsch  -russische   Korpsgruppe Wirgolitsch von der Freiwilligenabteilung von Peterdorff bestimmt. Hauptbedingung ist Kenntnis der russischen Sprach«, erwünscht wird Kenntnis der russischen   Schrift. Solche Aerzte erhalten den Vorzug. Da» Hilfspersonal inklusive russisch   und deutsch   sprechender Schwestern ist bereits voll- zähl ig. AnstellungSbedingungea: Gehalt L» 30 M. täglich bei freier Verpflegung, außerdem witd bei Eintritt vor dem 1. Sep- tember 1919 und Dienstleistung bis zur Erreichung de» Endzieles eine Prämie von 6090 M. gewährt. Der Zweck ist folgender: Unter Einreihimg in die neu zu schaffende russische Staatsordnung mit Erteilung de» entsprechend neuen Staatsangehörigkeitsausweises(da alle deutschen   Truppen bekanntlich nach dem Friedensvertrage die bal- tischen Lande verlassen müssen) gehen deutsche Freiwilligenange- hörige zusammen mit Balten und Russen gegen den Bolschewismus biö gu dessen Niederwerfung vor.(Ldmiral KoltschackS Negentenpartei.) I st die» erreicht, wird die Prämie fällig. Zleußcrdsm wirb der neu gegründete rus­sische Staat einem jeden Teilnehmer cm dem Unternehmen weit» gehende Konzessionen, Ausnahme in Zwilstcllen, Siedlung usw. gewähren. Exzellenz v. d. Goltz sctvie namhafte deutsche Führer nehmen teil. Urlaub nach vier Monaten« Wochen, bei Fortgang von Entlohnung und Verpflegung. Ausrüstung wird gegeben. Fürsorge nach russischem Gesetz, welches dem unseren ähnlich ist. Meldungen sofort direkt an Stabsarzt Dr. Schäfjsr (folgt«ingang» genannte Adresse). E.s gibt kein Wort. dnS scharf genug ist. derartige Unge- heuerlichkeiten gebührend zu kennzeichnen. Misten im Deut- schen Reich finden Anwerbungen statt, die dazu dienen sollen, die zurzeit rechtmäßige russische   Regierung zu stürzen. In diesem Falle ist es vollkommen gleichgülstg, wie man sich zu der Bolschewikiherrschast stellt. Man kann sie noch so sehr ab- lehnen, so bietet das doch nicht die geringste Entschuldigung dafür, daß gegen sie Truppenanwerbungen stattfinden. die letzten EndeS zu gegensc evolutionären Zwecken dienen, wie die Ereignisse in Ungarn   beweisen. Zwei Ma­nien scheinen besonders geeignet, um das ganze Unternehmen im rechten Lichte erscheinen zu lassen: Koltschack und o. d. Goltz, beides Hoffnungen der Gegenrevolution, die, falls ihnen der Staatsstreich in Rußland   gelingen sollte, den deutschen   Reaktionären ihren Dank für die gelelstete Hilfe ab- statten werden, indem sie die russischen Heere gegen Deutschland   marschieren lassen und uns wieder zu un- seren ruhmreichen Hohenzollern verhelfen. Die deutsche Regierung sei nachdrücklichst darauf hingewiesen, alles in Be- wegung zu setzen, um diese nicht Nur politisch verdam- menSwerten, sondern auch strafrechtlich unzu- lässigen Machenschaften schon im Kenne zu ersticken. Es kann nicht ihre Aufgabe sein, stellungslos gewordenen Generalen zu neuer Beschäftigung zu VerHelsen i;nd ihnen die Möglichkeit zu neuen Ruhmestaten auf Kosten eines Landes zu verschaffen, mit dem wir in Frieden leben wollen.
Das Rätespftem in Nttßlanö. Räte, die nichts z« sagen haben. Rückkehr znm Stücklohn. Die kommunistisch« Rätekorrespondenz, die von der Zentrale der K. P. D.   herausgegeben wird, berichtet über die Entwicklung des RätowesenS in Rußland  . Mit dielen Worten wird dort aus- etnandergefetzt, wie in Rußland   sozialisiert worden ist. Die Leitung der Betriebe untersteht danach einem Ausschuß, der zu einem Drittel aus Vertretern der höheren technischen und gelehrten Kräfte, zu einem weiteren Drittel aus Der- tretern der Staat»l«itung und nur zum dritten Drittel au» Arbeiter Vertretern de» in Frag« kommenden Industrie» zweige» besteht. Sehr einflußreich sind die beteiligten Arbeiterräte
Hitzton Zeit in ihm aufgespeichert, besah. Ablehnende» Schweigen fanden seine Wort.? auf den Seiten des Verhondlungsdifche». an dem die Bürgerlichen saßen. Mm dicker Herr, Besitzer einer Spinnerei, erhob sich, begann mit nervöser Aufregung:.Ich frage Sie. meine Herren, warum machen Sie Ihren Arbeitern nicht klar, was sie für ein Verbrechen begehen, wenn sie jetzt streiken? Wir haben immerfort nachgegsten. haben un» der Arbeiterregierung zur Verfügung gestellt". Der Gewerkschaftsführer des Textil- anbeiterverbande» nrifchto beängstigend auf seinem Stuhl hin und her. Vergebens ergriff der Vorsitzende de» Vollzugsausschusses beruhigend sein« Hand. Er platzte loS:«Weil Sie Angst batten! Nun sehen Sie, daß Ihnen nicht» geschieht Enttüstungsruf« beim Bürgerrat. Die Glocke d«» Leiter» schrillt«.»Ich ditto doch den Genossen, sich pavlamentavisch zum Wort zu melden." Geraizt fuhr der Spimtoreibesitzer fort:.Meine Herren, in dtosem Ton verhandeln wir nicht. So kommen wir zu keinmn Ziel. Sie können die Arbeiter auf un« hetzen, dann haben Sie alle«, was Sie wollen. Aber Deutschland   verschlingt der Abgrund de« Nichtanbotten». der Ungesetzlichkeit, der Anarchie. Wir wallen Ord- i nung und Gesetz, darum«per müssen wir die Anerkennung der Be- trieb« röte vor einem entscheidenden Gesetz ablehnen." Beifall empfing ihn, als er sich setzte. Noch einmal warnte der Vorsitzende: .Ich bitte Sie. mein« Herren, liefern Sie nicht radikalen Hetzern durch Ihr verhalten Stoff zur Aufpeitschung der Arbeiterschaft. Lassen Sie un» eineg werden Über die Befugnisse der Betrieb»- röte." Umsonst. Di« Versammlung hatte sich gespalten, der Gegen- satz der Bürger- und der Arbeltervertreter war unüberbrückbar aus- geklafft, statt fruchtbarer Arbeit begann ein fruchtloser Zank. Nach zwei Stunden löste sich die Sitzung beschußlos auf. Der Vorsitzende de  » VollzuqdratS wußte, was da» bedeutete. Da» seit Wochen wachsende Gewitter mußte zur Entladung kommen. Es war nicht aufzuhalten. Doch vielleicht. Ob es gelang, bei der Arbeiter- schaft eine Mehrheit für da» Abwart« deS SiegierungSgesetzeS zu bekommen? Wie«ine ungeheure, brandend« Well«, die die Schwärze drohen» der Gewitterwolken hatte, verdüstert« sich die Meng« im Saal. Anklagen über die Nichtachtung der Betriebsräte, über die Woige- vung, ihnen irgendwelche Rechte einzuräumen, spritzten wie Vor- boten de» Sturme» zum Vorstandstisch hinauf. Der Vorsitzende de  » Vollzugsausschusses erhob sich, sprach: Alle seine Sorgen mn da» Wohl der Genossen, alle verderblichen Folgen de» Streiks malte er warnend der Menge; sie grollt« und brummte drohend. Er hielt ihr vor, daß nur wenige Wochen sie von der endgültigen Einführung der LrSeiterräte trennen. Sturmlchwangerc», schwei» geiide» Mißtrauen. Er bittot, den zur Tagesordnung stehende« A»t- trag, bis zur Anerkennung der Arbeiter räie und ihrer festgelegten Befugnisse die Ardett niederzulegen, abzulehnen. Da brach der Sturm loS. Ein einziger, gellend« Schrei heulte zu ihm hinauf,
dort also nicht. Es kommt aber hinzu, daß die Zentralverwaltung daS Recht hat, Kommissare zu entsenden, die beschließende Stimme und Vetorecht haben. Die Leiter des technischen und kauf- mäniiischen Teils der Unternehmungen werden von derSlaats- behöcde ernannt. Sie leiten den Betrieb, setzen den Lohn fest und legen der Zentralverwaltung Rechenschaft ab. Die Be- triedSarbeiterräte(FabriktomitecS) sind beschräntt auf Hebung der Arbeitsdisziplin, Verbesserung der Verpflegung, der Wohnung», und SanitätSverhältnisie und sonstige allgemeine Kulwrarbeit. Mit anderen Worten, sie haben weniger zu sagen, als nach dem deutschen   Betriebsrätegesetz die Betriebsräte bei un» zu bestimmen haben werden. Die kommunistische Rätekorrespondenz berichtet dann, welch große Erfolge die Sowjetrepublik mit ihrer WirtschastSleitung ge- habt habe: Sie habe da» Stücklohn» oder Prämien» l o h n s y st e m eingeführt, entweder werde ein Mindestsatz der Ar» beitsleistung bcsttmmt und für das Uebertreffen dessekbsn eine Natural- oder Geldprämie ausgezahlt, oder eS werde erhöhter Lohn: unter der Bedingung festgesetzt, daß die Arbeiter erhöhte Arbeit»- normen leisten. Diese Methobe wird an sieben Einzelbeispielen er- läutert viel mehr Fabriken sind wohl in Rußland   nicht mehr in Betrieb. Da lesen wir: Fabrik Gerlach-Pulst, Charkow  . Um die Produktivität der Ar» belt zu steigern, ist der Stundenlohn mit Prämienver- t e i l u n g«ingeführt worden. Die Intensität der Arbeit bleibt nur wenig hinter den Leistungen der vorrevolutionären Zeit zurück. Schlüsseldurger Pulverfabrik. Nachdem das Prämien- l o h n s y st e in eingeführt worden ist, erreicht die Produktivität einer Schicht 10V Pub. Kammfabrik Moskau  . Die Arbeiter leisten jetzt dieselben Ar» beitSnormen wie früher während de» Zehustundentages. Tuch- und Wollwarenfabrik M-oskau. Tie Fabrik hat der- suchSwetse den Stücklohn eingeführt, der eine bestimmte Ar- beitsleistung während deS Achtstundentages voraussetzt. Schrotgießerei Moskau  . Di« Fabrik hat die T e r m i n- arbeit«ingeführt. Fabrik von TschitaÄin, Moskau  . Die Terminarbeit ist eingeführt worden. Die Arbeiterlcser der Rätekorrespondenz können sich durch solches Tatsachenmaterial schwerlich dazu angeregt fühlen, für. die gewaltsame Einführung ähnlicher Zustände in Deutschland   Kopf und Kragen zu riskieren.
Eines Verleumders Ende. Der Vorstand de« Internationalen Bunde» der Krieg»- beschädigten und Hinterbliebenen, Ortsgruppe C h a r- l»ttenburg, Ist ein Herr Gerhard Reih, Vorstand des bis» her unbekannten kommunnalen U. S. P. D.  » und K. P. D.  -Arbeiter- ratS Charlottenburg, strammer U. S. P. D.  -Mann, Hauptvorstands­mitglied des Internationalen Bundes der Kriegsbeschädigten und Sinterbliebeneil und Wanderredner der U. S. P. D.  . einst im te menSwerk beschäftigt, wo jeder bv M. Kriegsanleihe zeich­nen mußte. Herr Gerbard Reiß zeichnete, wie seine Gattin selbst sagt«, sogar 600 SU. zu de» Vaterlandes Ehr' und um sich Liebkind zu machen. Da ihm etwa» aufbauen zu helfen zu schwer erschieu. hatte er sich auf da? Handwerk de» Niederreißens gelegt und bei Zer- reißung des ReichSbunde» eine Probe seines Könnens abge­legt. Im Verleumden leistet« er Großartige« und war unüber- trefflich; im Lügen erwarb er sich stet» den Beifall der naiven VersammlungSbglucher. Auch verstand er eS als Borstand de» Internationalen Bunde» der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebe» neu, Ortsgruppe Charlottcnburg, sich in den Besitz der Kasse zu setzen. Selbstverständlich wurde der Gedanke des Kommunismus sofort in die Tat umgesetzt. Die Groschen der Aermsten der Armen konnte der Eflmbe nicht liegen sehen, die diese allmählich in der Hoffnung zusammengetragen hatten, daß dadurch ihre Lebenslage etwa? gebessert werden könne. ES ist traurig, wenn ein Mensch Mein und Dein nicht unterscheiden kann.'AIS  strammer II.®. P D.» Mann betrachtet« er e» als seine Haupt- aufgab«, jeden Andersdenkenden al» Lump oder Verräter zu be» zeichnen. Dieser Mann ist nun endlich entlarvt und au» dem Bund» hinausgesetzt worden. So hat auch diesen Schurken da» Schicksal ereilt. Hoffentlich sehen die Hinterbliebenen und Krieg?» beschädigten bald ein, daß nur im ReichSbund ihre wahren Freund« sitzen.
der, selbst ein Arbeiter, seit 10 Jahren die Genossen führte..Per» rätorl Parteigänger der Bourgeoisie!" Bleich, empört versucht« er im Lärm sich verständlich zu machen, vergeben». Die nicht mehr zu Händigende Menge schreit ihn nieder. Erst seinem Genossen, dem Borsitzenden de» TextrlarbeitorverbandeS, gelingt eS, sie soweit zu beruhigen, daß die Abstimmung vor sich gehen kann. Sie er- gibt eine große Mehrheit für den Streik. Der Streik ist da. Da» Mißtrauen der Arbeiter zu ihren Führern, die da» Beste wollen, ist hoch in» Kraut geschossen. Ziel­lose Schwärmer, gewissenlos« Parte lmenschen zerren die Bande. die Führer und Massen einen, auseinander, suchen da» Ruder in die Hand zu bekommen. Arbeitsscheue Elemente, Kriegsopfer, ver- mehren die schreckliche Spannung, raitben, plündern. Die Bürger schreien nach der starken Faust, nach Militär, da» Leben und Eigen- tum schütz:. In ihren Versammlungen aber entrüsten sich ihre Führer: -Wir find für Ruhe und Ordnung. Wir stehen auf dem Boden der neuen Regirrung, wir fügen un» jedem Gesetz. Wir sind gewillt. , am neuen Staat zu arbeiten. Aber die AMeitor, deren Führer unsere Regierung bilden, streikenl Wir sind unschuldig an der Unordnung und dem tödlichen Stilliegen der Arbeitt" Sie zetern über die Rot de» Staate», aber sie begreifen nicht daß auch sie Stücke von ihren Rechten hergeben müssen al» Mörtel für den neuen Staatslxiu. Sie kleben und hängen an der alten Zeit und wollen mit diesen Anschauungen in der neuen arbeiten. Sie zetern über die Unvernunft der Arbeiter, ckber sie selbst find wie die Ochsen, die nur gehen, wohin sie der Strick am Nasen- ring reißt.
Notizen. Da» Gastspiel russischer Schausvieler im Deutschen   Theater bringt am Sonnabend nachmittags die.Herb st» lichen Geigen' in russischer Sprache zur Wiederholung. Sonn- tag 3 Uhr Erstaufführung de» Schauspiel».Roman" au» dem Englischen. Noch ein Volkstheater. Opernsänger Juliu» Lieban beabsichtigt, ein neue» große» VolkSthvator im Westen Berlin  », nahe der Bülowstraße. zu gründen. soll gleichzeitig der Oper, der Operette, dem Schausptel und dem Lustspiel dienen. Der Isen   heimer Altar urtd die wertvollen Gemälde Grüntvald», die während de» Kriege» zu ihrem Schutz durch die deutsch  « Militärbehörde in Kolmar nach München   gebracht worden waren, kehren nunmehr nach Kolmar zurück. Arbeit und Kultur in Oberschlelien. In Breslau   wird im Oktober d. I.«ine Ausstellung ftattluidui unter dem Titel.Arbeit und Kultur tn Oberschlesien". Die Ausstellung soll einen Uebcrblick gewähren über die oberschlesischc Landschaft ron einst und jetzt sowie die Entwicklung der Kultur und Industrie Oberschlefien»