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Eme englische Kunügebuvg. Keine Berfaffnngsänderung im besetzte» Gebiet. Ter britische Militörgouverneur erlätzt solgeud« Bekauntiaiichuns: Es wird hierdurch bekauuizeg-ibeu, dah, s». lange die britische Militärbehörde die Kontrolle über das von den britischen Trudpeu besetzte Gebiet ausübt, keine Aendrrnngin Verdeutschen Bersassuug diese» Gebiete» erlaubt wird, und d»ü keine neue Autorität ohne vorherige Genehmigung der britische» Militärbehörde anerkannt wird. Jede Person, dir gegen diese Bekanntmachung vcrstötzt oder einer solchen Handlung Hilfe leistet, setzt stch der Gefängnisstrafe oder derAnSweisnng an» dem besetzten Gebiet«»der beiden Strafen ans. Lmksschwevkimg üer Ltaliemjchen Sozial- üemokratie. Au» Mailand wird gemeldet: In dar italienischen So- zialdemolratie tritt die Tendenz, den Herd des Bolschewis- rnu» nach Westen zu verlegen, immer deutlich«: zutage. Heu!« wird Me Macht in den sozialistischen Lagern Italien »ur durch eine extreme Gruppe verkörpert, die hofft, auf dem Parteitag, der vom 7. bis 10. September in Bologna staltfindet, die bisher legale Opposition der Sozialdemokratie innerhalb des bürgerlichen Slaates durch ein ausgesprochen revolutionäres Programm zu ersetzen. Nicht mehr die Umgestaltung des bürgerlichen Staate» nach dem Sinne des Parteiprogramms der SOer Jahre gilt als Ziel der Partei, sondern die Ersetzung dessen durch die Di?- taiur des Proletariats. Die italienischen Maximalisten lehnen den Parlamentarismus gänzlich ab und fordern die Aus- Übung der gesetzgebenden und vollziehenden Gewalt durch die Ar- beiterräte. Trotzdem wollen sie ihre Vertreter ins Paria- ment senden, um propagandistisch zu wirken. Die Kandidaten sollen vor der Wahl ein bindende» Bekenntnis für den Kommunismus ablegen und sich auf das gebundene Mandat verpflichten. ES besteht kein Zweifel, daß diese Auffassung aus dem Parteitage liegen wird. Eine große waffenverfthiedung aufgeöeckt. Tie die.Mindener Zeitung'' berichtet, wurden am vergangenen Mittwoch durch einen Berliner Polizeikomm issor in einem Kiofigen Hotel drei Schieber festgenommen, die beabsichtigten, 80000 Gewehre der Heeresverwaltung an Beauftragt« der polnischen Regierung zu verkaufen, und zwar mit Hilfe von Berliner Mittelspersonen. Di« Verhafteten sind der Zeug- teldwebel Meyer vom hiesigen Artilleriedepot,«in gelvisier Brand aus Paderborn und Wasserflug aus Berlin . Bei dem Geichäft handelte es stch um einen Gewinn von über 2 Millionen Mark für die Beteiligten. Noch ihrer Vernehmung bei der hiesigen Polizeibehörde werden die Brrhasteten nach Berlin transportiert werden. der Schieüsspruch für öie Serline? Metallinüustne. lieber die Differenzen in der Berliner Metallindustrie haben im Laufe des gestrigen Tages nor dem Reichsardeits- amt Verhandlungen stattgefunden, die zu einem Schieds- l'pruch geführt haben. Wenn auch den Wünschen der Arbeiter nur zu einem Teile Rechnung getragen worden ist. so sind doch die Tifferenzen nicht mehr so groß, daß es deswegen zur Archeitsniederlsgung kommen dürfte Die Entscheidung Über Annahme oder Ablehnung des Svruchs muh bis zum 27. d. Mts. erfolgt sein, �n einer Versammlung am kom- menden Dienstag werden dt« Arbeiter zu dem Schiedsspruch Stellung nehmen, lieber den Anhalt des gefällten Spruches werden wir in unserer nächsten Ausgabe berichten. Einw-uderuugSverbot für Australien . Nach einer Reutermeldung aus Melbourne toll das australische Einwanderer« q« s e tz dahin abgeändert werden, daß alle Personen feind- licher Herkunft oder Nationalität für die Dauer von fünf Jahren urcht nach Australien zugelassen werden dtirfen Ein diesbezüglicher Antrag ist bereits im Nepräieniautenhau« einge- brach: worden. Berichtigiiug. In unserer NotizNette Schmi-rgeld- Wirtschaft" muh der zweite Satz heißen:Der Vorgang ist gleichzeitig«in Beispiel für den Wert des MitvestimmtUMrechieZ der Arbeiter und Angestellten." Inöustrie und Handel. Börse. Der ungünstige Abschluß de» Eisen- und Stahlwerk« Sösch wurde in seiner Wirkung durch die letzte Besserung des Martkürses in der Schweiz und die etwa« besseren Nachrichten äus Oberschlesien ausgeglichen. Da» Geschäft war zwar nach wie vor sehr sftll, die Haltung indes widerstandsfähig. A u ö l a n d S we r te gaben mäßig nach, außer Kanada und ausländische Kupons. Kriegsanleihen setzten zwar mit 78'/,«in, erholten stch aber im späteren Verlauf auf 7g Proz. Im Anschluß hieran waren auch die älteren heimischen Anleihen«tWa-Z fester. Am Man- tanmarkt zeigten Deiftsch-Lursmburger, Gelieniirchen, Phönix und Rheinstahl fester« Tendenz, dagegen waren Lothringer Hütten, Bismarclhiüte und Oberschlesische Eisenindustrie schwächer. Auch Schiffahrt« aliirn gingen um l�s Vroz. zurück. Von Elektro- papieren waren A.E.G. begehrt und fest, im übrigen waren die KurSveründerungen gering. Zur Häufle am Häute- uud Ledermarkt. Au» Kreisen des Lederhandels wird uns geschrieben: Die Hausse am HautüWrkt hat derartige Dimensionen ange- nommen, daß es den L e d e r f a S r i k a n t e n schwer fällt, ihre B c- triebe aufrecht zu erhalten. Wenn die Fabrikanten auch für das fertige Leder, da» sie aus ihren früheren Häutebestmchen jetzt fertigstellen, einen sehr hohen Preis erzielen, so ist daS Risiko bei den vorgestern in der 1- Berliner Häuie-Auktwn gezahlten Roh- haptpceisen, die sich für da» Pfund rohe Haut auf 10 bis 12 M. stellen, ein so große», daß unser« großen Lederfabrikauten der An- sichi sind, ihre Betriebe ei nst eilen zu müssen, wann die Rohbäut« die Höhe behalten. Auch der Ledergroßhandel ist entschlossen, um den Wucherpreisen in Leder nicht Vorschub zu leisten und in Anbetracht de» großen Risiko» kostet doch heute ein Ik>v-Zentner-Waggon Bacheleder 170 000 M. bis 180 000 M. gegen zirka 12 000 M. im Frieden die hohen Preise für fertiges Leder uich! zu zahlen, sondern lieber chr Geschäft zu schließen. Die exorbitant hohen Preis« für Rohware können diesen hohen Stand. nach Ansicht der Jntmffente«. nicht behaupten, obgleich die Ware knapp ist und unsere Valuta leider sehr i-blecht steht. E» ist klar, daß die vorgestern auf der Berliner Auktion gezahlten hohen Breils ilnsläuter der von Amerika omKgebenden Hausse sind. Di: Gcfabr ist für die Fabrikanten uud den Handel sehr groß. Die Aufregung in der ganzen Lederindustrie wird sich erst legen, wenn wir, was seriöse Fabrikanten und Grossisten sicher annehmen, wieder annehmbare Preise für Rohhäute und fertige» Leder bekommen.

SroMeelw Tie Milchversorgung für Grosi-Berlin. Die Schwierigkeiten in der Milchversorgung Groß-Berlin» sind trotz der Kcmmunalisierungspläne der Fettstellen noch lange nicht be- hoben, vielmehr dürften ernste und tiesgehende Differenzen erst in den n.chfien Tagen auftreten. Die Meierei Bolle ist seit dem gestrigen Tage in den Besitz der Fettstelle Groß-Berlin übergegangen, fcte nun von hier aus die Zentralisierung der Milchversorgung vornehmen will. Man be- absichttgt, zunächst einmal, um daS große Personal zu beschäftigen. den Versand der Vilich durch Wagen in großzügiger Weise zu or- ganisieren. Die einzelnen Verkaufsstellen der Meierei Bolle sollen dabei als Stütz- und Sammelpunkte dienen, um von dort aus den Kleinhändlern die Ware, wieder zuzuführen. Die bisherige Ge- schäftSleitung dürste allerdings kaum im Amte bleiben, da die Ar- bester der Meierei in einer gestern abend abgehaltenen Betriebs- Versammlung, in welcher man die Kommunalisieruna des.Milch- Wesens als dieeinzig mögliche Lösung" bezeichnete, den bis- herigen Direktoren ein scharfes Mißtrauensvotum aussprach. Di« Verhandlungen zwischen der Fettstelle und der Meierei sind gestern abend ergebnislos abgebrochen worden. Die Fettstelle kündigte der GeschäftIleituna au. daß vom heutigen Frestag um 11 Uhr an bic_ Meierei Bolle offiziell von ihr übernommen werde. Gegen diese Maßnahme kennt« die Direktion selbstterständlich nicht» ein­wenden. Die Fettstelle verhandelte dann über die Höhe der Eni- schädigung für die Aktionäre der Meierei. Man bot für den ganzen Betrieb, der mit allem Inventar ein Kapital von 7 biS 8. Millionen Mar! repräsentiert, eine j-hrlich« Entschädigungssumme von 150 000 Mar! an. Dieses Angebot wurde von der Direktion abgelehnt. ES soll nun eine Schätzunader gesamten Baulichkesten, Maschinenan­lagen. des Fuhrparks. MaterialiendepoiS usw. durch eine Sachver- ständigenkommission stattfinden. In den nächsten Tagen dürste auch die Uebcrnahme der Milch- kuranstali am Biltoriapari und der Interessengemeinschaft mär- lischer Bieichproduzenten erfolgen, da die Betriebe die Forderungen der Arbeiter nicht zu erfüllen vermögen. Tie Edjwierigkeiten für die Feststelle Groß-Berlin dürften jedoch erst beginnen, wenn die Verhandlungen mit den ländlichen Produzenten beginnen. Be- kanntlich haben die Landwirte bereit» zur Frage der Kommunali- sierung des Milchbandel» Stellung genommen und haben dabei nicht verhehlt, dah sie Zwangsmaßnahmen in entsprechender Weise beantworten würden. Die Milchvsri orgung Berlins dürfte deshalb in der nächsten Zeit noch ganz erhebliche Schwierigkeiten zu über- winden haben._ Merkblatt für die Neuwahl der unbesoldeten Gemeinde« Vorstandsmitglieder i,n Kreise Niederbarnim . 1. Die Neuwahl findet nach dem Beschlüsse des Kreisausschussez am Donnerstag, den-t. September d. I., stast. Wo durch besondere Verhältnisse die Wahl bis zu diesem Zeitpunkt nicht möglich ist, kann sie bis zum 30. September hinausgeschoben werden. 2. Zu ioählen sind nur die unbesoldeten Gemeindevor« standsmitglieder. In den Gemeinden, die nur zwei unbesoldete �Schöffen vaben. ist auch ein Scköfsenjtrllverueter zu wählen. 3. Die Wahlen der unbesoldeten Schössen gehen nach der Der- hältniswahl vor sich. Der Gemeindevorsteher und der Schöfsenstell. Vertreter wird nach dem Mehrheitsprinzip gewählt. 4. Als besoldete Gemeindevorsteher gelten alle hauptamtlich Angestellten, die eine TienstaufwandSentschädigung beziehen, welche in ihrer Höhe einem vollen Gehalt gleichkommt. Für diese Per- sonen erfolgt eine. Neuwahl nicht, selbst wenn die Gemeinde unter 3000 Seelen zählt. In ZweifelZfällen entscheidet der RegierungS- Präsident. S. Bei den diesmaligen Wahlen hat der Gsmeindeborstand kein Stimmrecht. Ist der Gemeindevorsteher oder einer der Schöffe» aber zuzleich ge.wvblte» Mitglied der Gemeindevertretung, so steht ihm als solchem daS Stimmrecht zu. 6. Ter alte Gemeindevorsteher leitet die Dahlen und bleibt bezüglich der Durchführnng und Vorbereitung derselben Vorsitzender mit asten R-chten und Pflichten. 7, Ein GemeindevorswndSmiiglied. da» zugleich Gemeindeber- treier ist, hat bei einer Abstimmung nur eine Stimm«. 8. Die Wohlborschläge werden erst zu Beginn der Sitzung ein- gereicht. Es ist zulässig, daß sich olle Parteien aus einen Wahwor- schlag einigen und diesen gemeinschaftlich einreichen. 0. Für die Wahlvorschläge oiirsen in keinem-Falle mehr Unter­schriften gesordert werden als die Zahl der Wahlkörpcrschaften divi­diert durch 5 ergibt. Beispiel: Besteht der Wahlkörper au» 12 Personen, so dürfen nicht mebr als 2 Unterschriften gefordert werden. Bei 15 Wählern 3 Unterschriften uiw. Sich ergebende Bruchteile müssen nach unten abgerundet werden. 10. In den 4 oder 5 Orten de» Kreise», in denen der Ge- meindevorftano von der Gemeindeversammlung gewählt wird, muß erst eine Neuausjtellung der Wählerlisten erfolgen. Die Wähler müssen da» 20. Lebensjahr erreicht haben und mindestens 6 Monat« am Orte wohnen. Stichtag ist in diesem Falle der 1, Juli 1919. Ter Massenmörder von flalkenhage». De Untersuchung über das Treiben de» Schlosser» Friedrich Schumann aus Spandau , der bisher de? Mordes an dem Förster Nilbock und des Doppelmordes an dem Arbeiter Kiewitt und der Arbeiterin Reich überführt ist, zieht immer weitere Kreise. Die Kriminalpolizei prüft nicht nur alle in der Aalkenhagener Gegend in der letzten Zeft verübten Verbrechen daraufhin, ob Schumann für diese in Frage kommt, sondern geht auch seiner ganzen Ver- gangenhett nach und untersucht auch, wo sich Schumann al» Soldat und als Deserteur während de» Kriege» überall aufgehalten hat. Er hat bei mehreren Truppenteilen gestanden und war m verschiede- nen Lazaretten. Tie Ermittelungen erstrecken sich nun darauf, ob nicht auch in jenen Gegenden, in denen er sich vorübergehend auf- gehalten hat. bisher unaufgeklärte Verbrechen, wie Mord«, Raub- Überfälle und Verocwaltigungen verübt worden sind. Festgestellt werden konnte bisher, daß er von Nauheim au» durch vai Gou- vernemsntsgericht Mainz wegen gefährlicher Körperverletzung ge- sucht wird. Der jetzt festgestellte Doppelmord wurde bisher für eine Liebes- tragödie gehalten. Am 8. Juni hatte der Wjährige Arbeiter Kiewitt aus Blankenburg mit seiner Braut Martha Reich aus der Hutten- st reiße einen Ausslug gemacht, von dem das Paar nicht wieder zu- rückkehrie. Wenige Tage danach wurden die Leichen beider aus dem Falkenhagener See gelandet. Im Besitz Schumann» wurden nun eine Uhr und«ine Krawatte gefunden, die nach Bekundungen anderer Personen beide dem ertrunkenen Kiewitt gehört haben. Trotzdem leugnet Scv. hartnäckig, er gibt an, die Uhr von einem Unbekannten gekauft zu haben. Der Raubmord an dem Arbeiter Lemm auf der Chaussee Span- dau Pausin kommt zweifellos auch auf das Konto des Schwerver- brechers. Gestern abend meldete sich noch auf dem Berliner Polizei- Präsidium ein Förster, der den Raubmörder gesehen hatte und der bei einer Gegenüberstellung mit Schumann diesen wiedererkennen will. Dia Ermordung des Lehrers Paul ist wahrscheinlich auch von Schumann verübt worden. Die Beschreibung, die von dem Mörder gegeben wurde, stimmt genau auf Schumann, insbesondere die großen Augen, die damals bei dem Täter aufgefallen waren. Er hatte damals nicht nur den Lehrer Paul erschossen, sondern auch daS Solzbaus, in dem sich Frau Paul mit ihrer Tochter befand, in Brand gesteckt, nachdem er vorher die Tür mit einem starken Pfabl verrammelt hatte, um den Insassen eine Flucht unmöglich zu machen.

»Volk und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.

Ter iuteruationale Zusammenbruch der Rätediktatur. Di« Versammlung in Steglitz war von etwa 500 Personen besucht. Der Verlauf war ruhig. Genosse Er e cke hielt das Rest- rat. Daran schloß sich eine fast zweistündige Diskussion, an der sich di« Vertreter aller Parteien beteiligten. Am Schlüsse wurde unsere Resolution mit großer Mehrheit angenommen. Die Schöneberger Versammlung war von etwa 1200 Per- sonen besucht. Referent war Genosse Mermuth . Der Verlauf der Versammlung war imposant. Die Resolution wurde gegen ganz wenige Stimmen angenommen. Kommunisten und llnab- hängige versuchten wiederholt di« Versammlung zu sprengen, kamen aber mit ihren Absichten nicht durch. In Johannisthal referierte Genosse. Scholz. Unab- hängige und Kommunisten versuchten zunächst den Redner fort- während zu unterbreche», wurde aber nachher sehr ruhig, als ihnen die Ausführungen ihrer eigenen Theoretiker Vorgehalben wurden. Die Diskussion währte zirka ein« Stund«. Im allgemeinen war der Verlauf der Versammlung sehr ruhig.' Zur Schlamperei in der Berliner Mehlversorgung. Auf di« im Schluß des Artikels in Nr. 423 beiläusig an den ReichSenräbrungS- minister gerichtete Frage:Warum wird auch in diesem Jahr die Drnschprämie gezahlt bei solchem Mehlüberschuß?* teilt das RcichS- ernährungSmrnislerium uns mit, daß eine Flühdruschprämie in diesem Jahre nicht gezahlt wird. Seinen Better erschessen hat gestern der 20 Jahr« alte Grenz- schutzsoldat Rudolf Berger vom Piomevbataillon Gra venstein. Ber- ger befand sich hier auf Urlaub und hatte seinen 19 Jahre«ltcn Vetter Edmund Beiger in feiner Wohnung. Westend 20 zu Ober- schöneweide, besucht. Bei dieser Gelegenheit zeigte er diesem viel Geld. Der Vetter machte«ine abwehrende Bewegung und sagte zu ihm:.Laß doch das Schlot ndölgeld wog." Darauf erwiderte ihm der Soldat, daß er ja auch etwas anderes sehen könne, griff in die Tasche und hotte einen Revolver hervor, hantierte damit herum und plötzlich krachte auch ein Schuß. Die Kugel drang seinem Vetter in die Hüfte und verletzte ihn todlich. Der Revolverheld ergriff dann die Flucht, entkam und wird jetzt gesucht. Er stammt au» Polen , spricht Deutsch . Polnisch und«usstsch, ist 1B8 Meter groß und untersetzt, hat dunkelblondes Haar, einen dunklen Schiuixr bariauflua, große Hände und Füße, und auf der rechten Wange «inen Jeverfleck und trug eipe feldgraue Uniform mit W-ckal- gama scheu und Feldmütze. Tödlicher Eisrnbahuunsall. Gestern nachmittag kurz nach 3 Uhr geriet der Bahnavheiier August Adler au» der Frankfurter Allee Nr. 208 auf dem Bahnhof Warschauer Brücke beim lledcrschretteu de» Bahngleiseö unter einen vorüberfahvenden Zug, der ihm den Kopf vom Rumpf trennte. Eine Reisetasche mit 40 000 M. Bargeld eckeuMe gestern ein auf der Strecke Tchneidemühl-Bersin. Er stahl dort einem Äaufmaun au» Rostuberg eine braune Lcderl>andtajche, die 40 000 M. in Fünfzigmarkscheinen enthielt. Al» der Beswhlene den Diebstahl entdeckte, mar der Dieb bereits ausgestiegen. Nächtlicher Uebrrfall auf einen Posten. Der Dragoner Skarl vom Piouier-Balaillon Reichswehr-Brigade 80, Friedrichshagen , wurde in der Nacht zum Donnerstag auf Posten von tlnbe- kannten überfallen und so zugerichtet, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Sein Bataillon liegt in einer Baracke der Alba- troS-Werke, FriedrichShagen -Neu-Kamerun. Hinter der Baracke waren mehrere Wagen der Kompagnie aufgefahren. Skarl hörst: an diesen Wagen Geräusch, konnte aber in der Dunkelheit nichts erkennen und ging näher heran. Da wurde er von hinten gepackt und so gewürgt, tag er leinen Laut hervorbringen konnte. Er webrte sich verzweifelt. Dabei gelang es ihm, einen Schuß abzu- geben, der die Kamgraden i.n der Baracke alarmierte. TIS sie her- aus'türzten, sahen sie nur noch Gestalten im Walde verschwinden, die unerkannt entkamen. Die Angreifer waren auf dem Dragoner. nachdem er. ohnmächtig-usammengebrochen war, herumgetreten und Satlmr ihm schwere UnterleibSverletzungen beigebracht. Im Dchweizergart-n. am FrWnichZha'n 29/32 beginnt am Somtta-i jci« groß« IMcrnattoua!« Zliuglampf-Sonkurrcnz. Die Direktion des ftitfo* euitfi bittet uns, um vielfach»ifeetr- ftöndlichen Autinsiimgen erugeg-nzutreten, ml.»Meilen, daß sie mit den im Auws»chch-KepSche seit Juli stattfinden?«n BoASmpsen, Film- und Aarislö-Poistellungen nichts zu tun hat. Dai.Paul Buich-Gebaud« Ut bis Ende August diese« Wlhi» vermielet und die bei der Direltw» des ZIrkuS Büsch eingelaufenen Anfragen, hatten darum an dt« jetzigen Bar- kampssplelleiiung wcttergereicht werden miiffen. Neukölln . Zu Heu Bcschlagnabmunge » des Neuköllner Arbeiter. rates schreibt unS das dortige Polizeipräsidium: Die Neuköllner Lokalpresse sowie verschiedene bürg-rliche Zeitungen brachten vor einigen Taaen ein« Notiz des kommunalen ArbciterrateS, worin er seine angeblichen Erfolg- auf dem Gebiet der Bekämpfung des Schleichhandels mitteilt und eine ganze Reihe von Besmlagnahmun- gen anführt, di« auf seine Tost Mit zurückzuführen seien. Diese Notiz ist geeignet, das Publikum glauben zu machest, alz ob der hiesige Arbeiterrat berechtigt wäre, Beschlagirahmungen vor zu- nehmen. Das ist keineswegs der Fall. Der Arbeiterrat gibt ledig- lieft Anzeigen, die ihm aus der Bevölkerung zugehen, an dl« Psltze: zur Bearbeitung weiter. Damit ist seine Tätigkeit in diesen Sachen erschöpft. Einzig und allein die Beamten de». Kiesigen Polizei- Präsidium», d'« alz Hilfsbeamte der StaatSanlvaltschaft gelten, und sich dementsprechend ausweisen können, sind Lcrechtigt, derarttge Beschlagnabmungen vorzunehmen. Das Publikum wird daber erneut gebeten, um Verzögerungen usw. bei derartigen Vorkommnissen zu vermeiden, sofort all« Au- zeigen dieser Art bei dem nächsten Polizeirevier oder beim h'esigev Polizeipräsidium, Zimmer 75, anzubringen. Anonym« Anzeigen können nicht beachtet werden. Dermsdorf. Aus der Gemeindevertretung. Dem Antrage der Vertreter der S. P. D., die durch da» Gesetz zugelassen« Staffelung der Genreiudeeinkommensieuer anzunehmen, wurde einstim-mig zu- gestimmt. Der dabei entstehende Ausfall von 02 000 M. soll von den Zensiten. mit einem Einkommen über 0500 M. aufgebracht worden. Bemerkenswert ist die Tatsach«, daß ein Führer der ll. S. P., der die Stell« eines Sekretärs im VollzugSrat bekleidet, die Unterstützung des Antrage» abgelehnt hatte. Gegen die Eingemeindung in Groß-Berlm beschloß die Versammlung Einspruch zu erheben. Bei der Besprechung der Siedlungs- angelegeuheit und der Bebauung de»Hohen Felde»" wandten sich die Genossen K u n k e und Ne mdzig(©. P. D.s lebhaft gegen die von dem Gemeindevorsteher Clemens verschuldet« Verschleppung dieser äußerst bringenden Angelezenhvit. Der Herr ist wieder auf Urlaub gegangen, ohne für die Förderung der Sache während seiner Abwesenheit das Geringste veranlaßt zu haben. Er ist vielmehr der Ansicht, daß es ohne ihn nicht geht. Also möge man warten, bis er aus der Sommerfrische zurückkehrt. Glenso wie diese Gleichgültigkeit gegen lebenswichtige Interessen der Ge- meindemftglieder fand die Tatsache allgemeine Mißbilligung, daß die seit 4 Wochen beschlossenen Maßnahmen zum Mieterschutz bis jetzt noch nicht einmal zur Vcröfftntlichung gebracht worden sind. Auf Antrag des Genossen Ne mdzig wurde beschlossen, gegen die Festsetzung der Kehlenmenge Einspruch zu erheben und zu verlangen,' daß Urft neigender Zimmerzahl die Staffelung der Kohlenmenge falle. Schließlich gelangte ein Antrag desselben Ge- nassen zur Annahm«, der mit Rücksicht auf die herrschende Ikotlage die Zulassung monatlicher Zahlung der Steuer fordert.

Grsß-Serttner parteinachrichten. vlankenburg i. M. Sonnabend 8 Uhr bei Ecke: Otff entliche ver. sammlungi.Die Smialdemolratie im neuen Deutschland ". Referent Genosse Max Kevmitz-Berli».