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3 lefen im Grunde ein einziger großer Niederschlag des| Arbeiterklasse ein. So wächst auch naturgemäß ihr Intereffe| gelehrt. Will das neue Breußen nicht dabon lernen? Glaubt mon Geistes jener Revolution ist, Raffalle nennt in diesem Wert am Parlament. Es wächst und muß wachsen, weil es undent- mit der Großstadt auch die Macht zu haben? Zurüd, che es zu den Moment, was bei ihm das höchste Rob war, diese philo- bar ist, ein modernes Staatswesen ohne Gefeßgebung und spät ist, denn die Landlehrerschaft ist nicht mehr gewillt, das Stief­sophische Versammlung", und im Anhang in seinem Werk Geseze in gesunder Funktion zu erhalten, woran die Ar- tind des Staates zu sein. Sie wird und muß sich den Parteien Bastiat- Schulze schreibt er von den französischen   Nationalber- beiterflasie nicht minder interessiert ist als irgendeine zuwenden und mit denen arbeiten, die ihr geben, worauf sie be sammlungen: Ronftituante, Legislative  , Konvent: andere Klasse der Gesellschaft. gründete Anrechte hat.

Sie standen auf der höchsten theoretischen Höhe jener Zeit, auf dem Bildungsgipfel derselben! So waren sie der lebendig gewordene Geist ihrer Zeit und ihres Landes, und daher die

Macht, mit welcher fie über dasselbe verfügten, die hinreißende

Begeisterung, mit welcher sie dasselbe erfüllten!"

Stieflinder des Staates.

In weniger gehobener Sprache, aber im gleichen Sinne baben Marr und Engels von jenen Parlamenten gesprochen. Das mag sein, werden unsere ganzen und halben Jünger Die Land- und Kleinstadtlehrer hatten sich am Sonntag, den des Bolschewismus antworten, es gelte jedoch nur für das 7. September, im Lehrervereinshaus zusammengefunden, um einen 18. Jahrhundert. Von den Nationalversammlungen des Jahres 1848 haben die Marr, Engels, Lassalle dagegen schon festen Zusammenschluß zur Erreichung menschenwürdiger Lebens­Jahres 1848 haben die Marr, Engels, Laffalle dagegen schon weise zu erlangen. Aus allen Gegenden Preußens waren sie ber­ganz anders gesprochen. Mit welchem Spott haben sie nicht die in der Paulskirche zu Frankfurt am Main   tagende die in der Paulskirche zu Frankfurt am Main   tagende Nationalversammlung übergossen. Gewiß, Mary, Engels, Laffalle haben die Baulskirche mit Gewiß, Mary, Engels, Lassalle haben die Paulskirche mit argem Spott bedacht. Aber um aller möglichen Schwächen willen, nur nicht deshalb, weil sie ein Parlament war. Son­dern vielmehr deshalb, weil sie nicht genug Parla ment war, weil ihr zu einem wirklichen Barlament die wichtige Eigenschaft der Macht fehlte und sie nichts Ent­scheidendes tat, sich diese Macht zu verschaffen. Der preußischen Nationalversammlung, die ihrer Zusammensetzung nach von feinem besseren Staliber war als die der Paulskirche, die massenhaft Fehler beging, aber immerhin festeren Boden unter den Füßen hatte, als jene, haben sie viel mehr Aufmerksamkeit im Jahre 1859 schreibt Marr an Engels von dem mittlerweile gewidmet und in ganz anderem Ton von ihr gesprochen. Noch dem Dreiflassenwahlrecht unterstellten preußischen Abge­

ordnetenhaus?

In der Tat ist viel mehr revolutionärer Anhalt an den preußischen Kammern, die Budgets zu bewilligen haben und hinter denen in gewissen Eventualitäten ein Teil der Armee und der Berliner   Mob steht, als in einem Dreiklassenklub unter der Firma Reichsparlament!"( Brief vom 18. Mai 1859.)

Daß sie der Macht ermangelte, ihren Beschlüssen Geltung zu verschaffen, machte die Nationalversammlung in der Pauls­firche schließlich fast zu einem bloßen Debattierklub. Ihr gegenüber mochte man daher mit einem gewissen Recht den Ausdruck Schivaßbude" anwenden. Er hat auch die Be­rechtigung, wo ein Barlament seine Zeit mit überlangen Reden vertrödelt. Wenn es aber jemals ein Parlament ge­geben hat, von dem das nicht gesagt werden kann, ein Barla­ment, das mit seiner Zeit weitgehende Dekonomie getrieben hat, eher zu schnell als zu langsam gearbeitet hat, so ist es diejezige Nationalversammlung in Weimar  getvejen. Das sagt natürlich noch nichts darüber, wie das Werk einzuschäßen ist, das sie geschaffen hat. Aber man kann daraus erkennen, daß es ein bloßes Nachschwäßen alter und längst hinfällig gewordener Redensarten ist und jeder tatsäch lichen Grundlage entbehrt, wenn, wie man es heute nur zu oft vernehmen kann, fich für radikal haltende sozialistische Neulinge sich in Versammlungen hinstellen und mit der Miene größter Ueberlegenheit über die Schwazzbude in Weimar  " höhnen.

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Indes, von Weimar   ganz abgesehen, ist der Barla­mentarismus unserer Tage etwas vom Parlamentarismus der Mitte des vorigen Jahrhunderts sehr wesentlich Ver­schiedenes. War der lettere fast ausschließlich eine Sache der Bourgeoisie, so ist der unsere in den vorgeschrittenen Ländern dies schon längst nicht mehr. Die allgemeine soziale Entwvid­Iung, das zunehmende Eindringen von Vertretern der Ar­beiterklasse in seine Stätten und der kontinuierlich ausgeübte Drud der stetig wachsenden Arbeiterbewe­gung haben ihren Geist und ihre Arbeitsweise nicht under­ändert gelassen. Die Parlamente sind heute fast überall die Macht, mas sie beschließen, wird Gefeß, und die Gesetzgebung unserer Zeit greift immer mehr in die Lebensbedingungen der

Wiedersehen.

Wie seltsam Angen taften können

über Haare, Stirn, Mand, Gestalt, bis in die Seele Geliebter! Sohn!

Blöglich ist nichts verborgen: Fron in fremdem Land, gednct nuter Haß, zerbrochen im Leid

und Fernsein von Freude und dem leise gedeckten Abendtisch in der Heimat, an dem die Sehnsucht sak und weinte..

Stunden wachen auf, da Berzweiflung zerriß, was Hoffnung zaghaft in die gemarterte. Seele gewebt.

Zwang zwölf Stunden, Angst, wüste Träume des Nachts, Empörung,

Trot, Berzagtsein, Bitterkeit, Ausgestoßensein, Verlassenheit, Mutlosigkeit und Sehnsucht, viel Sehnsucht nach Liebe. Alles Erlittene ertasten Augen im Wiedersehen, Augen, die in die Seele greifen wie schöpfende Krüge im Brunnen

nud alles Leib vergangener Jahre ans Licht ziehen( schwer ist die Laft) and träneulos starren in einer wildanfbrechenden Frende: das alles vorüber..

"

Hans Gathmann.

Berlins   geue Theater.

Soweit der Bericht. Es ist ohne weiteres zuzugeben, daß der Landlehrer in vielen Gegenden Deutschlands   noch heute der Hungerleider" und das Mädchen für alles der Ge­auf unser gesundes, biederes Landleben" und vor allen ministeriums mit diesem Zustand einverstanden ist, nimmt Eine Versammlung, die geeignet war, ein grelles Licht meindeverwaltung ist. Daß ein Geheimrat des Kultus­Dingen auf das idyllische, polnische Landlehrerdasein" zu Wissenden nicht wunder, streiten sich doch von jeher der werfen, fand am vergangenen Sonntag im Lehrervereinshaus preußischer Offizier und Geheimrat um die Krone der Naivität ftatt. uns ging darüber folgender Bericht zu: in der Beurteilung anderer Lebensverhältnisse und Klassen. Unsere Minister haben da noch viel Arbeit zu leisten. Daß selbst sozialdemokratische Landräte Pfarrer zu Schulvorstehern ernennen, ist kaum glaublich, schade, daß kein spezieller Fall genannt wurde. Andererseits sind aber auch die Landlehrer beigeeilt, von der Not getrieben. Die Versammlung zeigte tiar, wie die Beamten im allgemeinen nicht ganz von Schuld frei­daß die Landlehrerschaft mit mindestens derfelben Not zu kämpfen zusprechen, wenn über sie in unseren Kreisen Unklarheit wohl vorbeitragen, blieb aber vom Bezuge ausgeschlossen, weil der die fich über Politik erhaben dünfen und ihre individuelle hatte und hat wie der Großstadtlehrer. Die Hamsterwaren sah er herrscht; gibt es doch heutzutage unter ihnen noch allzuviel, Lehrer nicht die Bucherpreise zahlen konnte. Die Versorgung mit Freiheit feiner parteipolitischen Festlegung opfern wollen". ftaatlich gelieferten Lebensmitteln kannte das Land nicht. So ge- Wir können den Landlehrern nur zurufen: Arbeitet mit in rieten die Beamten und Behrer auf dem Lande in Not und Be. einer Partei, nicht auf neutralem Boden", nur dann werden drängnis und erhofften von per jetzigen Regierung die Erlösung. die falschen Ansichten verschwinden, eure Forderungen mit Statt deren kam die Einteilung in sehr teuere, tenere und billige aufgenommen und tatkräftig vertreten werden! Orte. Infolge Unfenntnis der Lage war das Land natürlich Klasse III, während die Stadt mit besserer Belieferung menigstens zu den teueren Orten gerechnet wurde. Immer wieder wurde be. tont, daß dadurch die Ungerechtigkeit gegenüber der Landlehrerschaft, die die albe Regierung schon zu zwei Dritteln beseitigt hatte, ihren der Herren über den Besuch im Ministerium berichtete, wo ein Herr Söhepunkt erreicht habe. Eine große Erregung entstand, als einer Geheimrat das Landlehrerleben als Ideal" schilderte, weil ja der Landlehrer alles habe und haben könne. Die ungeheure Menge der Nebeneinnahmen schaffe einen Besoldungsausgleich. Dem Land. lehrer stehen doch alle Stellen offen. Er könne Gemeindeschreiber, Postagent usw. werden. Der Einwand, daß die Postagentur Arbeit in der Schulzeit erfordere, wurde vom Herrn Geheimrat   mit den Worten entfräftet: Die kurzen Unterbrechungen kämen nicht in Betracht." Stürmische Entrüstung folgte den Ausführungen, und es wurde geraten, auch den Nachtwächterposten dem Lehrer zu über­fragen, da er sich in der Schulzeit ja ausschlafen könnte!"( Sehr gut!) Der Herr Minister sollte solchen Herren die Pforte zur Pensionierung möglichst weit öffnen.

Einen sehr wichtigen Punkt bildete auch das Wohnungswesen auf dem Lande. Die Dienstwohnungen sind vielfach völlig unge­nügend, ihr Zustand ist oftmals mehr als miserabel, weil die Auf sichtsbehörde sich zu wenig darum fümmert und die ländlichen Schulunterhaltungspflichtigen felten freiwillig bessern. Die Schul­laffen verdienen oft den Namen nicht, die Ausstattung ist faft immer dürftig, trotzdem vielfach nur 100 bis 150 Prog. Buschläge erhoben werden.

Gegen Bourgeoisie und Militärdiktatur.

Der französische nationale fozialistische Kongres in Baris

begann am 12. nachmittags, nachdem er die Redezeit auf 20 Mi­demokraten allein in den Wahlkampf gehen gegen alle bürgerlichen uten festgesetzt hatte, die Diskussion über die Wahlpropaganda. Als erster Redner trat Marcel Cachin   dafür ein, daß die Sozial­Parteien. Wenn man den Kampf gefchidt führe, meinte er, fönne man in revolutionärer Hinsicht gute Resultate erzielen; wenn man die Arbeiterbewegung in verschiedenen Ländern Europas   unter­brüden lasse, dann arbeite man in allen Ländern für die Reaktion und das bedeute auch für das französische   Proletariat einen großen Rückschritt. Ueber die russische Revolution sagte Cachin, die ruſſi schen Revolutionäre könnten sich vielleicht über die Methoden, die angewandt werden sollten, täuschen, aber über das Ziel täuschten sie sich nicht, denn dieses Ziel sei auch das Ziel der französischen  Sozialisten. Im bevorstehenden Wahlkampf müßten die franzö fifchen Sozialdemokraten ihre Solidarität mit den russischen Ge­noffen betonen.

Das Wahlprogramm müsse bie Bourgeoisie scharf bekämpfen, die sich bereits wieder anschide, ihren alten Verleumdungs­feldzug gegen die Sozialdemokratie aufzunehmen. Die Berhandlungen über den Friedensvertrag zeigten, daß die Regierenden unfähig feien, Ordnung in Europa   zu schaffen.

Im weiteren Verlauf der Debatte ergriff der Elsässer Grum­bach das Wort, der wiederum wie auf dem Barteitag im April barte Klage führte über das Regime in Elsaß  - Lotharingen, das er als eine Art Diktatur bezeichnete. Er verlangte die Aufhebung des Belagerungszustandes und der Zensur..

Der Parteitag beschloß mit 473 gegen 107 Stimmen, daß das auf dem Barteitag im April festgejezte Wahlprogramm auf­rechterhalten werden soll.

Die Kürze der Zeit geftattete nur furze Andeutungen. Da der Saal um 43 Uhr anderweitig vergeben war, bildeten sich nach Schluß überall Gruppen, die die angeschnittenen Fragen lebhaft besprachen. Ueberall hörte man den Ruf Landlehrer in die Re- Die Sauregurkenzeit, einst die Erholungsspanne der geplagtert sierung und ins Ministerium!" In völliger Unkenntnis des Lande Zeitungsmenschen, will offenbar nach fünfjähriger Ausschaltung lebens wird heute, genau wie früher, oben geurteilt. Das alte Re- mit anderen Friedensgenüssen zurückkehren. Wenigstens muß einen gime ist bestehen geblieben. Die Informationen" tommen immer die Bossische" auf diesen Gedanken bringen. Sie macht fich noch von Leuten, die das Bandlehrerleben niot lennen. Die nämlich aus der Tatsache, daß Scheidemann zurüdgefehrt ift Staatsumgestaltung hätte dem Landlehrer geben können, was ihm und in Gaffel geredet hat, den Bopanz einer neuen Minister­gehört. Es ist nichts geschehen. Dafür schlägt man uns Landlehrer schaft Scheidemanns zurecht und haut nun darauf mit einer nach altem System immer wieder vor den Kopf in der Meinung, Vehemenz los, die man bei dieser Hize nicht vermuten sollte. Um nun Ruhe geschaffen zu haben, ernennen noch heute sozialistische den Minister Scheidemann, von dem sonst noch feiner was gehört Landräte Pfarrer zu Schulverbandsvorstehern! Die Landlehrer­schaft ist heute entschlossen, den Weg zu gehen, der sie aus der Misere herausführt, ihr die Stellung gibt, die sie fordern darf und fordern muß. Sie will nicht mehr ein Spielball der Launen sein. Sie will ihr Geschick in den Händen von Leuten wissen, die ihre Nöte am eigenen Leibe gespürt haben und noch spüren. Wer aber die Lehrer hat, der hat die Zukunft, denn des Bulkes Jugend ist in ihre Hand gegeben. Das hat der Umsturz den alten Machthabern

hat, gang ficher totzuschlagen, wird der Er- Ministerpräsident in Grund und Boden vermöbelt. Aber man weiß ja sowieso, daß der Mann der Bossischen" alles piel besser gemacht haben würde. Wenn fie aber jetzt den Redner anfällt, der warnend auf die militaristische Reaktion Hinweist, so findet sich die Bossische" wieder, wie einst in unbeschränkten U- Boot- Tagen, mit den Alldeutschen zusammen. Der Zug des Herzens ist bei ihr offenbar immer noch des Schicksals Stimme.

Ferner entsteht als neues Theater das Eden Theater  "| fleinere in der Sammlung Geisteshelden". Es sollte einer danach in der Alten Jakobstraße, das aus dem alten Centraltheater her- ein wirklich volkstümliches Buch machen( am besten Bölsche selber. gerichtet wird. Es bietet tausend Personen Plab. Das veraltete Die Red.). Gestühl des Centraltheaters ist entfernt worden und durch moderne Klappstühle erjebt. Der Zuschauerraum wurde parkettiert, die Ränge find amphitheatralisch erhöht, die Logen vergrößert worden. Das Edentheater wird von Viktor Holländer als Revuebühne geführt.

Schließlich sollte noch der Saal des Landwehr- Casinos in der Hardenbergstraße in ein neues Theater umgewandelt werden, die baulichen Schwierigkeiten sind aber so groß, daß diefes Unternehmen in der laufenden Spielzeit wahrscheinlich nicht wird eröffnet werden können.

Hoffentlich werden nun auch die Pläne, die Staatstheater zu erweitern, bald greifbare Form annehmen.

Neue Filme.

Ein neues Raturgesch ist gefunden: Jeder wirtschaftlich nuglose Hohlraum fann gewinnbringend als Kino verwendet werden. Je größer desto besser". Nach diesem Gesetz hat man nun einen der größten Räume Berlins  , den Sportpalast in der Potsdamer Straße  , zu einem gewaltigen, 3000 Personen fassenden Kino umgebaut. Die architektonische Aufgabe ist gans gut gelungen, wer aber im Hintergrund des Theaters fizt, fann vermutlich nicht viel. sehen, weil die Beleuchtung sehr dünn ist. Vielleicht liegt das an dem neuen stromsparenden Verfahren, auf das der Sportpalast so stolz ist. Als Vorführung gab es einen Fern Andra- Film, der aber das negative Urteil über diese Schau­spielerin nicht ändert. Der Filmstern war selbst anwesend, und es begab sich der übliche Tamtam persönlicher Huldigungen.

Jm U. T. Kurfürstendamm   wird ein neuer Magim­Film Die Liebschaften der Käte Keller" gezeigt. Er spielt wieder unter furchtbar feinen Beuten, wo der Mensch erst beim Erb­grafen anfängt, und die wenigen Vertreter bürgerlicher Schichten, unsympathisch. Sehr gut sind Irmgard Bern, Margarethe Kupfer und vor allem Reinhold Schünzel  , der in der Rolle eines jungen Grafen geradezu Mustergültiges in sprechender und doch famos beherrschter Mimit gibt. Die technische Leistung ist so gut, daß man statt des ewigen Gesellschaftsfilms" von diesen Kräften cinmal einen großen phantastischen Film sehen möchte.

Was ist von A. Humboldt   noch lebendig? Die schöne Eitte der Gedenktage, die freilich durch ihre Heber­treibung schon beinahe eine Unfitte geworden ist, soll vor allem den Gefeierten wieder Leser zuführen. Auch von Alexander Hum­ boldt   gilt leider, daß er viel genannt, aber wenig gelesen wird. Und doch sollte es anders sein. Wilhelm Böliche gibt im Kunst­wari" Fingerzeige für die große Leserschaft, was heute noch in Büfettmamsell, Restaurateur und Portier, sind menschlich recht des großen Naturgeschichtsschreibers Werken uns angeht und fesselt. Für den Volksleser, schreibt er, leben noch drei Humboldt­werke, alle drei ursprünglich bei Cotta erschienen und dort auch noch in billigen Nachdrucken erhältlich. Nie Ansichten der Natur", in der ersten Frische der Heimkehr vom Orinoko   geschrieben, in den Naturschilderungen überhaupt nicht veraltbar, aber selbst noch in den Anmerkungen ein Schatz an Belehrung für jeden Neuling. Ich habe sie als ersten ganz billigen Humboldt  " nach Freiwerden des Verlagsrechts bei Reclam   herausgebracht, ganz unverfürst und mit einer langen Einleitung. Dann die deutsche Ueberseßung der anfangs französisch geschriebenen Orinoforeise, von Hauff, wirft ebenfalls noch fast ganz in ursprünglicher Kraft, liest sich leicht und flott und erfreut neben den unvergleichlichen Natur­bildern besonders noch durch einen Hauch warmer Menschlichkeit bei der Beurteilung sogenannter Wilden". In verschiedenen Aus­Die Verfassung der Staatstheater. Die zügen verbreitet, unter anderem auch von mir in meinem Bande Endlich Sabungen für die Staatstheater in Berlin   find vom Gesamtmini­Neue Welten", 1916, mit fortlaufender Terterläuterung. der erste und zweite Band Kosmos", etwas verschörtelter Alters- fterium genehmigt worden. Die Staatstheater unterstehen bis auf stil.( Der dritte und vierte Band sind nur veraltete Ausführun- iveiteres der Staatsregierung, die bestimmt hat, daß die Oberauf gen.) Humboldts Hauptwerk! Band 1 über Kunst und Natur und sicht vom Kultusministerium ausgeübt wird. Musif. Jni 2. Konzert des Verbandes der Freien das große Naturgemälde. Band 2 die menschliche Kulturgeschichte

Im Marmorhaus läuft ein Film Moderne Töchter", die erste der vielen uns noch angedrohten Verfilmungen des Demi- Vierges"-Romans. Warum das Spiel als satirisches Drama" bezeichnet wird, ist nicht recht erfindlich. Gut und tempe ramentvoll ist die bulgarische Filmschauspielerin Manja R. B. zatschewa.

Notizen.

Trph der Bauschwierigkeiten werden in diesem Winter wieder eine Reihe reuer Theaterräume eröffnet. An ihrer Spize steht Reinhards Großes Schauspielhaus". Das ist der nach den Plänen von Profeffor Pölzig umgebaute Zirkus Schumann. Das Haus wird für 3600 Zuschauer Plaz haben. Obwohl die Arbeiter in Doppelschichten tätig sind, wird sich der für den 1. Oktober vorgesehene Gröffnungstermin noch weit hinausschie­ben. Der Bühnenraum zerfällt in zwei besondere Teile, die eigentliche Bühne, die als Drehbühne umgebaut ist, und einen gewaltigen Vorbau nach dem Muster der antiken Bühne. Während das Große Schauspielhaus Berlins   größtes Theater fein wird, wird die Tribüne" Berlins   Kleinstes Theater wer­den. Sie faßt nur 300 Personen, die in einem Saal des Hanse  - vom Standpunkt der Entwicklung unseres Naturwissens, überaus Boltsbühnen( Sonntag, 21. September) singt Frau Barbara mann- Hauses in Charlottenburg  , Berliner Straße 37, unter- reich und ohne jede Gefahr des Veraltens. Diese Natur- Kulturge- Kemp von der Staatsoper Lieder von Edhubert und Mar Schillings. Der San& gebracht werden. Da die Bühne ohne Dekorationen spielen wird, schichte samt den ästhetischen Teilen als handliches Taschenbändchen Der a cappella- Chor der Eingafademie singt Chöre. maren menig bauliche Veränderungen nötig. Es ist nur für ein in der Deutschen Bibliothet" 1913. leber Humboldts märchen- fitner Verein für. Deutsche Tontunst veranstaltet am Foher noch gesorg: worden. Die für den 15. September angejezte haft spannendes Leben eristiert eine große dreibändige wissen 22. September in der Singafademie sinen Sans- figner- Abend. Gröffnung wird sich verzögern, da infolge des Tischlerstreits das schaftliche Biographie bei Brockhaus, mit vorzüglichen Beiträgen. Mitwirkende: Birgit Engell. Luise Willer  , Bruno Walter  , Alegan aber stellenweise heute mehr veraltet als Humboldt   selbst. Eine der Betschnitoff, Josef Discles. Gestüt noch nicht geliefert werden ionnte.

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