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Zum Fall Reinhard.

Gebolution, die nur die Folge, nicht die Ursache] der Niederlage war. Und trotzdem wagen diejenigen Parteien und Schichten, die die ganze unermeßliche Schuld tragen, ellbertreter Neuendorf aufrecht und bringt betaillierte Die Poft" hält ihre Anschuldigungen gegen den Offizier schon wieder den Kopf zu erheben und die Verleumdung aus Angaben, die Neuendorse angebliches Vorleben und angebliche zusprengen, daß die Revolution unser Unglück verursacht habe. Worstrafen betreffen. Die uns vorliegenden Papiere Neuendorfs Ihnen fällt jetzt der englische Publizist kräftig in die Parade. reichen nicht aus, um im Augenblick die Behauptungen der" Post" Im August 1917 gab es bicles, was tein Deutscher nachprüfen zu können. Einzelne Angaben der" Post" stehen zu wußte. Zwei Jahre später gibt es vieles, was jeder dem Inhalt der Militärpapiere in Widerspruch andere sind Deutsche   weiß. Dazu gehört in erster Reihe, daß wir unseren nicht nachtontrollierbar. Aus anderen geht aber hervor, daß die militärischen wie zivilen Eroberungssüchtigen den Niederbruch" Post" teine andere Person, sondern denselben Offizierftell­Deutschlands und den Gewaltfrieden von Versailles   zu ber- bertreter Neuendorf meint, dessen Papiere in unseren Sänden danken haben. find. Unter diesen Umständen muß das Resultat der amtlichen Nachprüfung abgewartet werden. Im übrigen betonen wir immer wieder, daß es sich nicht um die Person Neuendorfs, sondern um die Aeußerungen des Obersten Reinhard handelt.

Republik Birkenfeld."

Wie die Frankfurter   3tg." bernimmt, ist die sogenannte Regierung Zöller" in Birkenfeld   bereits vergangenen Sonnabend durch die alte Regierung, an deren Spize Har­tong steht und die vom Willen des ganzen Ländchens ge­tragen wird, ersezt worden. Die Regierung Hartong habe die ausgewiesenen Beamten sofort zurückgerufen.

Parteitag

der Sächsischen Sozialdemokratie.

mitgliedern und Gemeinderäten( Stabtverordneten) gemeinsam be schließt. In Preußen wie in Sachsen   herrsche jetzt aber vielfach die meinderäten( Stadtverordnetenkollegien) zugestehen dürfe. Auffassung, daß man das Beschlußrecht nur den Ge.

dazu neige, so müsse man das englische System vorziehen, Ob das vorteilhaft sei, stehe noch dahin. Wenn man aber schon das überhaupt feine verantwortlichen Amtspersonen in unserem fommunalpolitischen Sinne tenne. Jebenfalls müsse man auf das Einkammersystem fommen. Das müffe auch in Sachsen   geschehen, wo außerdem auch der gemeinde rechtliche Unterschied zwischen Stadt- und Land­auch der gemeinde rechtliche Unterschied zwischen Stadt- und Land­gemeinde beseitigt werde.

Unser Programm fennt weder die Instanzen des Land rates, noch des Amts- oder Kreishauptmanns und deren Bevors mundungsrechte. Die Gemeinden sollen völlig frei davon sein, in ihren Handlungen nur der Kontrolle und der Beurteilung der Ge­richte unterstellt.

In Frankreich  , angeblich auch einer demokratischen Republif, herrsche das von den Bonapartes eingeführte Präfetten. system, das den Regierungsmechanismus mit seiner Diktatur darstelle, mit einer demokratischen Einrichtung sehr wenig Aehnlich­feit habe, dafür aber dem Präfeftensystem gleiche, das bis zur Re­evolution in Deutschland   geherrscht habe.

Der Vorfibende Genosse Sindermann eröffnet am dritten Sigungstage die Sibung um 8% Uhr und bemerkt, daß aus Del Der Umschwung in Birkenfeld   sei auf eine Unterredung giertenfreifen der Wunsch an ihn ergangen sei, eine Defini bon zwölf Vertretern der Birkenfelder Bevölkerung tion des Antrags 14, Beseitigung der Doppelmandate, mit General Mangin zurückzuführen. Der französische herbeizuführen. Er will nun wissen, ob unter diesen Fall auch die Oberfommandierende babe sich offenbar überzeugt, daß die Stadtverordneten  - und Gemeinderats mandate ein anständige Bevölkerung so gut wie geschlossen hinter der auschließen ſeien. alten Regierung stehe und 8öller und Genossen nur Verachtung entgegenbringe.

Verteidiger der Reaktion.

Unfere Betrachtung über die Tätigkeit der A.- und S. Rate hat die, Deutsche Tageszeitung" geärgert. Sie bemüht fich, unsere Angaben über die Tätigkeit der Räte zu entkräften, indem sie auf die Weiterarbeit des Beamtenapparats hinweist. Dadurch werden die Berdienste der A.- und S.- Räte in teiner Weise geschmälert. Sie hatten zu kontrollieren und haben durch diese Tätigkeit ganz enormen Nugen für das Volk gestiftet. Damit nicht genug bat die Kontrolle durch die A.- und S.- Räte die Weiterarbeit des Beamtenapparats auch dort erreicht, wo sie durch Passivität oder Obstruttion andernfalls ins Stoden geraten wäre. Denn auch folche Stellen hat es hier und da und je länger je mehr ge­geben.

Die von uns als Falschmeldung gebrandmarkte Mitteilung des angeblichen 800 Millionenverbrauchs der. und Räte sucht die Deutsche   Tageszeitung der Sozialdemokratie in die Schuhe zu schieben, indem sie uns die durchaus nicht neue Eröffnung macht, daß die Angabe zuerst von den Pol. Parl. Nachr." in die Welt gesandt worden set.

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In ihrer Behauptung, daß die Sorrespondenz eine fozialdemo tratische sei, sekundiert ihr lebhaft die Freiheit", die die Sen­sationsmeldung bringt, daß die P. P. N." ihr Lager im Hofe des Borwärts"-Gebäudes aufgeschlagen habe. Die tongeniale Art, mit der die Freiheit" der Deutschen Tageszeitung" zur Seite springt, überrascht uns bei der gewohnten Kampfesweife der Unab­hängigen gegen die Mehrheitssozialdemokratie durchaus nicht. Aber fie müßte schon in etwas wahrheitsgetreuerer Weise ihre all deutige Freundin stügen. Denn es dürfte den Freiheit" Rebatteuren nicht ganz unbekannt sein, daß die P. P. N." eine tendenzlose Korrespondenz sind, die im Dienste feiner Partei steht. Im übrigen weisen wir die Freiheit" darauf hin, daß im gleichen Gebäude Weinlager, Konfettionsgeschäfte und verschiedene andere Betriebe hausen, für deren Leistungen und Produkte die Sozialdemokratie ebensowenig verantwortlich gemacht werden fann wie für die Meldungen der Pol.- Parl. Nachrichten".

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Silfskanzleibiener und Zeuerungszulage." Bu der in der Morgenausgabe von Dienstag unter diejer Spigmarte gebrachten Notig wird uns berichtigend mitgeteilt, daß die fommissarische Be. sprechung bereits am 19. September, nicht am 19. November stattfindet.

Am Jadebusen  .

Bon Josef Kliche

Am Nordseestrand in Wilhelmshaven  . In uraltem Rhyth nus branden und brausen die grauen Wellen an die steingefaßten Böschungen der weiten Bucht. Sie umtosen den Beuchtturm, der brüben hoch und einsam ragt, brechen sich an den zungenförmig borgestreckten Molen und plätschern im ruhigeren Busen der Jade an dem spärlichen Rest der einst so stolzen laiserlichen Armaba. Wehr und Waffen des wilhelminischen Beitalters sind zu grotest­tomischer Dürftigkeit zusammengeschmolzen. Und angesichts der wenigen im Hafen liegenden Kriegsfahrzeuge zweiter und dritter Garnitur gemahnt das laute Gepolter alldeutscher Kriegsbarden drinnen im Lande an die hoffnungslosen Fahrten des Cervantes

schen Helden.

mung sind Altermann und Schiller- Chemniz. Richter- Chemnik bejaht diefe Auffassung. Derselben Mei.

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Hagen  - Leipzig   wendet sich entschieden dagegen, während Lofereft- Chemnitz die Auffassung vertritt, daß die Frage je nach den örtlichen Verhältnissen geregelt werden solle.

Nitsche- Dresden   bemerkt, daß man diese Definierung im An­trag 14 hätte zum Ausdrud bringen müssen. In diesem Falle wäre er aber sicher nicht angenommen worden. Es sei ganz un­möglich, die Gemeindemandate in diesen Beschluß einzubeziehen. Die Bariei werde dadurch höchstens schwer benachteiligt, denn sie wisse schon heute in vielen Orten nicht, wo sie die Kräfte für Stadtver­ ordneten  - und Stadtratsmandate hernehmen solle.

Die gleiche Auffassung bertritt Sager Schneeberg  . Gine abermalige Abstimmung ergibt, daß unter Doppelman­baten nur Reichstags- und Landtagsmandate zu verstehen sind.

leber

die künftige Gemeindeverwaltung referiert sodann Genosse Edmund Fischer  :

Auch die freieste Verfassung im Reiche und in den Bundes­Staaten bringe uns nur wenig, solange die demokratische Verwaltung nicht durchgeführt werde. Das geht nicht mit einem Male, aber geschafft muß es werben. Der Weg geht über die Gemeindeverwaltung. Durch die Gesetze über die Gemeinde­und Bezirksvertretungen ist ein neues großes Stüd Demofratie ge­schaffen worden. Aber das war nur der Anfang. Die eigentliche Reform muß erst nody beginnen.

Es fommen auch sonst noch eine große Reihe Fragen in Be­tracht. Die sächsische Gemeindeverordnung sei über ein halbes Jahr hundert alt. Das merkwürdige an der Sache sei, daß sich selbst die Demokraten gegen die Demokratisierung

müsse es, wenngleich schließlich von sozialistischen   Beamten befest, Wenn das auch in Sachsen   momenton noch vorhanden sei, fo müsse es, wenngleich schließlich von sozialistischen   Beamten befezt, einst doch fallen, um dem einzig möglichen bemofratischen Selbst­verwaltungsrecht der Gemeinden Platz zu machen. Unsere Hauptaufgabe bestehe in der Kommunalisierung der Amts- und Kreishauptmannschaften und der Durchführung der großen gemeindlichen Eelbstverwaltungsförder Erst dann werde neues freiheit. als eine staatliche Einrichtung. liches Leben und Streben in unfere fommunalen Körperschaften einziehen und fruchtbringend im Interesse der Allgemeinheit wirken. So gut der zentralistische Gedanke in gewiffen Stadien unserer politischen Entwicklung fogar als revolutionäres Silfsmittel gewesen sein möge, so müsse doch der demokratische Grundsatz der Selbstverwaltung von ganz allein zu der ge funden Dezentralisation führen, die das Wesen der Demokratie in der Mitbestimmung des ganzen Wolfes voraussehe.

Sachsen   sei ein sozialistisches Land, werde sozialistisch regiert und müsse daher auch von jenem Geiste durchtränkt und geleitet werden, der die Gewähr dafür böte, daß Sachsen   fünftig den freibeitlich am besten geleiteten und ausgestalteten Staatenkörper, im Reiche darstelle.( Beifall.)

G3 liegt ein genügend unterstützter Antrag vor, das Referat des Genossen Fischer als Druckbroschüre herauszugeben. Altermann Chemnik: Unsere Selbstverwaltung ist sehr re­altionär. Das Einfammersystem müsse geschaffen werden. Redner tritt für die Entschädigung der Gemeindevertreter ein.

Der

Mehnert- Chemnik: Schon in früheren Jahren hat sich unsere Bartei eifrig der Reform der Gemändeverwaltung angenommen ber unsere Forderungen in dieser Frage sind noch nicht genügend fonzentriert. Dazu bedarf es noch einer großen Klärung und längerer Diskussion. Der Redner wünscht, daß die Reform der

Gemeindeverwaltung

in einem rafcheren Tempo betrieben wird. Die Regierung ist augenblicklich dabei, Erhebungen und Gutachten bei allen interessierten Kreisen zur Reform der Ge­meindeverfaffung einzuholen.

Fellisch- Chemnih: Obwohl in der Bresse   bescheidene Anfänge der Gemeindevertaltung wenden, wie sie durch die Revolution ein­geleitet worden sei. Aber das kommunalpolitische Leben und Wesen der Diskussion über die Verwaltungsreform der Gemeinde gemacht dürfe weder eine Diktatur der Minderheit noch der Mehrheit auf wurden, sei es doch nicht gelungen, ein weitgehendes Interesse bei weisen. Die Minderheit müsse von der weitgehendsten kommunalen der Maffe der Arbeiter dafür wachzurufen. Der Redner tritt für Selbstverwaltung durch die Mehrheit geschüßt werden. Nur dann das Gintammersystem und die Beseitigung des gemeinde­fönne ton einer wahren Demokratisierung die Rede sein. rechtlichen Unterschiebes von Stadt- und Landgemeinden ein. Redner geht näher auf die Frage des Gin- oder 3 weitam. Infere Genossen sollten mehr Mut bei der Besetzung ntlicher meristems in der preußischen und sächsischen Kommunalgeje Verwaltungsämter zeigen und sich nicht nur in folche Steuen drän gebung ein. Im Rahmen der letteren spielen die Stadtbergen   lassen, in denen sie zwar die Fülle der Verantwortung ordneten die Rolle eines Aufsichtskontrollorgans, der Stadt. hat die des selbständig ausführenden Organs, bas vieles erledige, hätten, während sie, weil nicht im Hauptamt beschäftigt, den was den Anschauungen in der Masse der Wähler noch der Stadt- nötigen Ueberblick über ihr Neffort oftmals auch beim besten Willen verordneten entspreche. Der Wunsch der Beseitigung dieses Zustandes fei berechtigt. und bei intenfibster Anspannung aller ihrer Kräfte gar nicht haben Redner sfizziert die meist in Preußen vorhandene Bürgermeisterei­berfassung und ihre Vorzüge in technischer und allgemeiner meinbegejebgebung wende die Gemeindeverwaltung vielfach unlieb Hinsicht. Sie könne troß allebem

vor der Demokratie nicht bestehen. Dafür aber das Gintammersystem, bei dem der Gemeinde­rat, bestehend aus den besoldeten Gemeindevorstands- und Rats

schmalen Straßen, und wenn ein Ribilist in eine Wirtschaft tritt, wird er in zuvorkommenderer Weise behandelt als früher, wo das Bibil nichts, bas Militär alles galt. Nach und nach wurden's ihrer immer weniger. Und heute sind es nur noch einige Fähnlein Noskescher Reichswehrtrubben, die die Stadt bevölkern.

Lönnten.

Schneider- Chemnih: Durch das Rahmengeseh der neuen Ge

fam gestört. Man behandle die Gemeinden bald nach den alten, bald nach den neuen Bestimmungen.

Die Unterstellung der Gemeinden und ihrer Beschlüsse unter die Gerichte sete Reform der Rechtsprechung und der Gerichte selbst

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Kriegsboote zu spotten, die einstmals hier das Meer durchfurchten. Das emige Siegeslied der Kraft. Wird es dem deutschen   Volk gelingen, die Zeiten alldeutscher Gewaltpolitik zu vergessen und sich kraftvoll aus des Jammers Gegenwart hochzurecken?

Der Adler als Vielfraß.

Welche ungeheuren Mengen von Fleisch ein Adler berzehrt, ifr

Wo einstmals von Minute zu Minute vom Meere her scharfe Sirenenpfiffe die Luft zerrissen, ist heute Alltagsstille. Fort   ist alles Kriegsgeschrei. Geruhiger Werktagsfrieden mischt sich in den Sonnenuntergang. Wohl hämmerts, pochts und schmiedets in den wenig bekannt, und diese Feststellung wird in unserer fleischarmen geräumigen Werkstätten, die Feuer sprühen, und schwarzer Qualm Reit Verwunderung und Neid erregen. Die Frage wind behandelt mogt aus hohen Schornsteinen. Wie all die Jahrzehnte lang wälzen in einer Buschrift an die" Times" auf Grund von Beobachtungen, fich des Nachmittags am Arbeitsschluß die rußigen Arbeiterscharen die der englische Naturforscher H. B. Macpherson gemacht hat. Der Das eine Adlerjunge ver­aus den Toren der Werft, ergießen sich in die Hauptstraßen und Gelehrte beobachtete und photographierte ein Adlernest, in Sem berlieren sich in den Nebengassen. Indes der militärische Kom- sich zunächst zwei junge Adler befanden. mandoton ist mit dem Heulen der Sirenen verschwunden. Ueber schwand bald; das andere und die beiden Alten aber beobachtete die Arbeiter ist etwas Freies gekommen. Etwas Freies, das sie Macpherson in einem Zeitraum von 62 Tagen an 22 Tagen. An Grau und einsam liegen die von der Ablieferung verschont früher, als die Zeit der Angeberei und des Herrentums auf der Nahrung, die die alten Abler dem jungen Tier herbeibrachten, zählte er während dieser 22 Tage 9 Hasen, 15 Kaninchen, 33 Wildhühner, gebliebenen Schiffe. Ein paar Soldaten halten Wacht, damit nicht" taiserlichen" Werft ihre Heimat hatten, vielfach nicht kannten. Freilich, das Umstellen der Werft machte auch eine Anzahl 2 Schneehühner, 1 Ratte und einen fleinen Vogel, den er nicht von den eigenen Landsleuten das noch vollends gestohlen wird, während des Krieges tätiger Arbeiter und Angestellter überflüssig. näber feststellen tonnte. Dabei nährten fich die beiden alten Tiere was uns der unerbittliche Feind gelassen. Eine stille, stumme Der Bau von Fischdampfern, Lokomotiven und metallenem oder außerhalb des Nestes, und der allergrößte Teil von dem, was sie Welt breitet sich heute dort, wo einst laute militärische Drillworte hölzernem Hausgerät benötigt nicht mehr jene Maßen, die während herbeischleppten, wurde von dem jungen Adler verzehrt. An einem erschallten. Damals, wo unsere Rukunft noch auf dem Wasser lag der Kriegsjahre in emfiger Arbeit bemüht waren, dem gefräßigen Tage beobachtete Macpherson, daß große Stüde   rohen Fleisches, Abmontieren die lehte Herrlichkeit ist heute zur Zosung g Moloch das verderbenbringende Futter in den weitgeöffneten Rachen die er als die leberrefte von einem Wildhuhn und zwei Kaninchen worden. Unerbittlich und unermüdlich greifen täglich schwere Ar- zu werfen. Dem Tribut, den alle Kriegsschiffwerften nach dem feststellte, aus dem Nest herausfielen. An demselben Tage brachten beiterhände den schwimmenden Eisenkäften in die Eingeweide, um militärischen Zusammenbruch zahlen mußten, sind auch Wilheims- vie Alten innerhalb von 45 Minuten 4 Wildhühner an, und zwar nach und nach die unzeitgemäß gewordenen Werte in ihre einzelnen haven und Rüstringen, die Schwesterstädte an der Jade, nicht ent- im Juni, also in einer Zeit, wo die Jungen eben ausgekrochenen Teile zu zerlegen. Indes projektieren drüben auf den ausgegangen. Doch wie anderwärts, so bedingten auch hier die großen, Wildhühner der Pflege ihrer Eltern dringend bedürfen. Das ist Sehnten Werftanlagen in den technischen Bureaus die Ingenieure mit Millionenkapital geschaffenen Anlagen, die weiten Docs und ein Beweis dafür, wie schädlich die Gefräßigkeit der Adler für die neue Friedenswerte, zu deren Herstellung jest die Werft umgebaut die geräumigen Sallen, die schweren Maschinen und die hohen übrigen Vögel ist. Der Gelehrte hat auf Grund seiner Beobach wird. Und auch über die zukünftige Ausnüßung des Jadebusens Riesenträne ihre Nubbarmachung. Und die Reichsregierung hat tungen berechnet, daß diese drei Adler innerhalb von 63 Tagen mindestens 224 Pfund Fleisch verzehrt haben, und er stellt fest, finnen und denten die Volfswirtschaftler und Geographen. daß dies eine Fleischmenge darstellt, mit der nach der dem Eng­länder von der Regierung bewilligten Fleischration drei Menschen 75 Wodjen auskommen müssen.

Der Kriegshafen und die Werft standen jahrzehntelang in enger edelwirkung. In emfiger Untermüdlichkeit wurde in den Werkstätten Stahl und Eisen für Reparaturzvede gehämmert. Und auch die Stadt, die in lässigem Salbkreis vom Wasser umschäumt mind, hatte teil an dieser Wechselwirkung. In der Freude wie im Schmerz. Maat und Auli" stellten den wesentlichsten Teil des Publikums in den Straßen und Lokalen. Enge Verwandt schaftsbande fesselten Militär und Zivil. Und so fam es auch, daß, als die zu stolzer Siegesbotschaft umgelogene Scharte von Stager­raf ihre graufige Kunde in die Stadt warf, die Frauen und Bräute in banger Sorge nach dem Hafen drängten, allwo die ersten Boten bes Jammers ihre Schatten warfen.

In unendlicher Gräberreihe ruhen die Toten von Stagerrat auf dem großen Friedhof in Wilhelmshaven  . Ludendorff- Tirpitsche Diplomatenkunft aber machte aus dem blutigen Treffen einen Herrlichen Sieg der deutschen   Waffen, und der oberste Kriegsherr schickte an Strupp ein begeistertes Huldigungstelegramm ob ber Güte des deutschen   Stahls. Auf diese Weise lullte man Heimat und Schüßengräben ein. Der Wilhelmshavener Bresse war streng­fles Schweigegebot anbefohlen.

Heute zeigt die Stadt ein anderes Geficht. Nüchterner und prosaischer. Weder Maat noch Maatin promenieren durch die

alle Vorsorge getroffen, damit die wirtschaftliche Zukunft diefes Industriegebiets gefichert ist. Damit nicht diesem industriellen Ausläufer des oldenburgisch- oftfriesischen Bauernlandes ein ober: irdisches Vinetaschicksal beschert wird. wie es die Sage von der auf dem Boden der Nordsee   ruhenden Etadt zu berichten weiß, dere i Gloden man an stillen Sonntagnachmittagen flingen hören soll...

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Notizen.

Die Zeiten fommen und gehen. Vor einem Jahrhundert hat In der Wolfsbühne findet die Erstaufführung von hier auf dem weitestvorgestreckten Rüstenvorsprung Napoleon_ge­standen und strategische Pläne geträumt. Drei Menschenalter später Georg Saijers Drama Die Bürger von Calais" am 27. Septem­tam weiland Wilhelm der Zweite. der oberste Kriegsherr", nahm ber statt Die neunte Symphonie als Völlerband Jm ben Dreizad in die Faust" und hielt grimme Reden übers Meer hinüber zu den angelsächsischen Bettern. Alles ist vergänglich. Der Conservatorio Verdi in Mailand   wurde Beethovens Neunie Shm­Cäsarenwahnsinn eines Napoleon   und der eines spätgeborenen phonie mit fast beispiellofem Erfolge zur Aufführung gebracht. Wäh­Aleineren zerichellten. St. Helena und Amerongen wurden stille rend des Arieges war es in Italien   nicht möglich, deutsche Musik in ein Konzertprogramm aufzunehmen; selbst Beethoven   und Asyle für gewesene und angehende Weltenherrscher. Und nun steht ein neues, friebfertiges Geschlecht am schüßen. Wagner waren ausgeschlossen. Ein norwegischer Theaterverfuch. Um die den Nordseedeich, grüßt das Meer, wie einit zehntausend Griechen­herzen und hofft und wartet in banger Sehnsucht und Sorge der vielen engagementslosen Schauspieler zu beschäftigen und Künstler, reichen Kaufmannsschiffe, die von fremden Geftaden an die deutsche die in Vergessenheit geraten find, bekannt zu machen, plant der norwegische Schauspielerverband Mittagsvorstellungen. Bei diesen Rüfte tommen sollen. Thalatta! In uraltem Rhythmus branden und braufen die Veranstaltungen sollen Stüde   aufgeführt werden, die von den Verkünden und verkörpern das ewige Theatern bereits angenommen find aber Jahr für Jahr liegen grauen Nordseewellen. Siegeslied der Straft und scheinen der eifen und waffentlirrenben bleiben, ohne aufgeführt zu werden.

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