1.48.86.Jahrg.

Bierieljähri.-, monefi. 3-921. frei ins Haus, serans jabber. Beib heang: Ronati&-, l. 8u­Stellungsgebühr. Unter Streusband für Deutschland   und Desterreich- Ungarn 6.25 t, fie bas übrige Husland 10.25 M, bet täglich einmal Buftellung 8.25 Mr. Boftbeftellungen nehmen an Dänemark  , Holland  , Buzemburg Schweden u. bie Schwels. Eingetragen in bie Boft- Zeitungs- Breislifte. Der Borwärts" mit der Sonntage bellage Boll s. Beit" erscheint wochen täglich weimal. Gonntags einmal

Relegramm- breet Sozialbemotrat Berfin.

Abend- Ansgabe.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

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Die adtgespaltene Nonpareillezetle Loftet 1,50 Lleine Anzeigen". bas fettgebrudte Wort 60 Pfg.( zulässig 2 fettgebrudte Borte), jebes weitere Bort 46 Bfg. Stellengesuche und Schlafftellenanzeigen das erfte Wort 50 Bfg., jebes weitere Wort 30 Bfg. Borte über 15 Buchstaben zählen für zwei Borte. Teuerungszuschlag 50%. Familien Anzeigen, politische und gewertschaftliche Vereins Anzeigen 1,50 Mt. bie 8eile. Anzeigen für die nächste Summer müssen bis 5 Uhr nachmittags im Hauptgeschäft, Berlin  6% 68, Lindenstraße 3, abgegeben werden. Geöffnet von 9 Uhr früh bts 5 Uhr abends.

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenstr. 3. Fernsprecher: Amt Morinplak, Rr. 15190-15197.

Freitag, den 19. September 1919.

Vor dem Kriegsende mit Frankreich  .

Ruhe in Röslin.

Obwohl anerkannt wird, daß das Frießensabkommen von der Bariser Boltsvertretung ratifiziert wird, und zwar wahrscheinlich Freitag abend oder Sonnabend früh, wird doch Aus Aislin wird ben B. B. R." gebraftet: In Austin ift die Zahl der Kammermitglieder, die gegen den Antrag stimmen seit gestern, nachdem aus Rolberg und Stsip Truppen in die Stadt werden, immer größer. Fast tein Mensch ist mit dem Abkommen einverstanden, and be. eingerückt find and die öffentlichen Gebäude und den Bahnhof be­sonders die finanziellen Bedingungen werden fortwährend fest haben, Ruhe eingetreten. Nach Bereinbarung ber beiben fritifiert. Die Erklärungen von Kles, daß Frankreich   im 3n- fszialbemstratifden Berteien unb ber Gewerkschafts­fammenhang mit den Wechselkursen Sondermaßnahmen be, führer mit ben militärischen Kommandostellen wird das Militär süglich der Einfuhr treffen müsse, werden allgemein sehr kritisch be. zwar zurüdgezogen, aber fo gelegt, daß es jeberzeit erreichbar trachtet. Glémeutel hat erklärt, daß man alle Kräfte dafür an- ist. Der Sicherheitsdienst in der Stadt wird durch eine aus Bür­spannen müsse, von Amerika   eine Aenderung seiner Ansichten bezüglich der alliierten Miffionen an erzielen, die sich mit gern aller Streife bestehende Drbungswehr ausgeübt. hem Geschäftsgang in Deutschland   an befaffen haben.

Die Arbeiten des Wirtschaftsrates.

Die Lage in Braunschweig  .

Wie bie B. B. R." aus Braunschweig   erfahren, if bott ver Wie der Telegraaf" aus Brüffel melbet, wird sich der Oberste geftrige Tag ruhig verlaufen. Im übrigen find bie Zeitungsbe­Wirtschaftsrat, der am Sonnabend in Brüssel   zusammen- richte über die bartigen Unruhen als start übertrieben zu bezeichnen. tritt, u. a. mit folgenden Gegenständen befassen: Wirtschaftliches Zusammenarbeiten nach dem Friedensschluß, Blockade

ungarus und des bolschewiſtiſchen Rußlands  , Handel zwischen

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Der Mut zur Wahrheit!

Bon. Merrheim- Baris,

Der Name des franzöfifchen Getverkschaftsführers Merrheim ist in der sozialistischen   und gewerkschaft­lichen Bewegung aller Länder schon lange vor dem Kriege betannt gewesen. Auch während des Krieges ist er als fogenannter Rienthaler" hervorgetreten. Damit ist zugleich betont, daß er sicherlich nicht zu den Freunden der deutschen   Mehrheitssozialbemotratie gehört. Um so wertvoller und unbefangener find aber die folgenden Ausführungen, die er als Vorwort zu einer jüngst als Broschüre erschienenen Rede von ihme über Die wirt­schaftliche Revolution" schrieb, und deren Uebersetzung wir dem Genossen P. Rieble- Pantom, einem in den letzten Jahren vor Kriegsausbruch in den deutschen   sozialistischen  Vereinen in Baris tätigen Parteimitglied, verdanker. Jeder deutsche Arbeiter sollte die hervorragenden Ge banten Merrheims lieber stoeimal als einmal lesen. Mag Merrheim als Menthaler" mit dem radikalen Flüge! der deutschen   Arbeiterschaft mehr sympathisieren als nuit unferer Nichtung, er hat im Folgenden ein vernichten­des Urteil über die unabhängige und tommunistische Demagogie gefällt:

Als ich am 19. Januar dieses Jahres in Corbeil   antam

Gegen den Schleichhandel in Oberschlesien  . dachte ich nicht daran, daß man die Ausführungen, die ich in

Defterreich und Ungarn   und Lebensmittelver­In einer Bersammlung der Arbeiterobiente der Be  - der dortigen Metallarbeiterversammlung machen sollte, steno­forgung beider Staaten, Handel zwischen Deutschland   unb Desterreich, Durchfuhr durch Deutschland   nach Ungarn   triebsausschiffe ber Gleiwiger Berte wurbe folgende Ste- graphieren würde. Als ich dann das Stenogramm der Rede solution angenommen: fah, zögerte ich lange, bevor ich einer Veröffentlichung zu­und dem bolichemistischen Rusland, Berteilung und Benugung des „ Der Abgeordnete Beder Gleiwis tirb beauftragt, burch stimmte. feindlichen Schiffsraumes, Benutzung des Adriahafens, Es bedurfte der unausgesetzten und freundlichen Ein­Berfehr auf Donau  , Rhein   und Elbe  , Schiffsraum für die eine Interpellation in der Nationalberfammlung dahin zu Lebensmittelversorgung der Zschechoslowate i Be- wirken, daß dem Schleich handel und Schiebertum in wirkung meines Freundes Dulot, um mich zu veranlassen, mugung von Antwerpen   als Ausschiffungshafen für Deutschland  . Oberfchlefien in der Weise entgegenzutreten ist, daß in allen Fällen fie im Monat Mai in der Information Duvrière et Soziale" Ferner werden folgende Fragen zur Beratung kommen: Weitere bei Ueberschreitung der öchstpreise der tausendfache erscheinen zu lassen. Nicht als ob diese Rede auch nur das Betrag als Strafe zu erwirken ist. Jeder, der eine solche Mindeste enthielte, das mich genieren könnte, im Gegenteil; Lebensmittelversorgung Mitteleuropas  , Kohlen­daß infolge der gegenwärtigen lieferungen an 3talien und Serbien   und die durch Deutsch  - Uebertretung aur Anzeige bringt, bat durch gesetzliche Stegelung aber ich fürchtete, Land an Frankreich   zu leistenben 2ieferungen, Getreibe- 25 Prozent von der Strafe als Brämie au beanspruchen. Bei Verwirrung der Geister, infolge des herrschenden Steptizismus frage, die finanziellen Beschränkungen in Deutschland  , Be- Richtbeitreibung des Geldes tritt entsprechende Buchthaus- und in dem Durcheinander der Gemüter meine Ausführungen nicht verstanden werden würden. schlagnahme von Geb und Werten in Desterreich, Be- ftrafe ein." zahlung der gelieferten Lebensmittel, die riegs­

gefangenen, besonders ihre Heimbeförderung, bie

russischen   Gefangenen in Deutschland  , die Berhältnisse in Süd- und Osteuropa   und die Verwaltung der besetzten Gebiete.

Die Schweizer   Urabstimmung.

Ich habe jedoch ohne weitere Borbereitung, ebenso wie Saarbrücker Bergarbeiterdemonstration. in Corbeil  , dieselbe Rebe in Annecy  , in Agen  , in Albi, in Lyon   und noch in vielen anderen Städten gehalten und mich Wie die.. N." aus Saarbrüden erfahren, handelte es überführt, daß gerade das Gegenteil der Fall ist. sich bei dem großen Festumzug der Bergleute am Sonntag Von zahlreichen Kollegen, und insbesondere von solchen um eine Feier zum Gedenktag der ersten großen Bergarbeiterber- aus den Reihen der Eisenbahner und auch aus verschiedenen sammlung auf dem Bildstod im Streifjahr 1889. Der gewaltige Organisationen erhielt ich zuschriften, in denen verlangt wurde, Feftzug, deffen Borbeimarsch eine volle Stunde dauerte, bewegte daß ich die Rede als Broschüre veröffentlichen solle, weil sie Bern  , 19. September.  ( Eigener Drahtbericht des Borwärts") fich zwei Stunden durch die Hauptstraße. Etwa 30 Musikkapellen fich gerade mit den Dingen beschäftige, welche die organi­Das Resultat der Ir abstimmung in den Sektionen der Schweizer   spielten vaterländische Weisen, dagegen durften beine Fahnen im fierte Arbeiterschaft gegenwärtig hauptsächlich interessieren. fozialistischen Partei, wie es von den Agenturen Havas  , Ste- Buge getragen werben. Die Genehmigung der Besetzungsbehörde Doch nicht allein, um den Wunsch meiner Freunde zu fani und Wolff verbreitet wurde, ist ungen an. Das offiziell war erst im letzten Augenblick erteilt worden, als feststand, daß die entsprechen, habe ich mich schließlich zur Veröffentlichung von dem die Abstimmung überwachenden Barteikomitee verkündete Bergarbeiter den Umang unter allen Umständen durchsehen bereit erklärt, sondern vor allem weil wir uns in einer en t- Resultat ist folgendes: Der Eintritt in die dritte Internationale ift würden. abgelehnt mit 14 364 gegen 8599 Stimmen.

Danach ist das Wahlergebnis für die Anhänger der britten Internationale noch ungünstiger.

Völkerbundsvertrag einst und jetzt. Nach einer Meldung aus Washington vom 18. hat Bullitt im Laufe seiner Erklärungen in der Senats­fommission ein Exemplar von Wilsons urspünglichem Bölterbundsvorschlag überreicht, das von Wilson eigenhändig auf seiner eigenen Schreibmaschine geschrieben tar. Dies Exemplar hat Bullitt seinerzeit von Oberst House erhalten. Bullitt erflärte noch, daß Lansing, White und Bliß ihre Meinung über den Friedensvertrag so deutlich wie nur möglich ausgesprochen haben und daß ihre Ansichten darüber nicht weniger als begeistert waren.

Keine Veränderungen im Kabinett.

Bon gut informierter Seite erfahren die ,, P. P. N.", daß die auch von der Freiheit" wiedergegebene Notiz der Freien Zei­tung" über bevorstehende Veränderungen im Reichskabinett, fo­weit sie fich mit speziellen Angaben befaßt, nichts weiter ist als das Produkt einer müßigen Stunde der jetzt noch geltenden poli­tischen Ferienzeit. Was aber das grundsätzliche Problem des Wiedereintritts der Demokraten in die Reichsregie­rung betrifft, so ist hierzu heute nichts neues zu sagen.  

Berlin macht Schule.

scheidenden Stunde befinden, in einem Moment, wo wir in der Arbeiterbewegung Tätigen den Mut haben müssen, zu sprechen; weil wir uns Die lieblichen Sitten, die sich neuerdings in   Berlin nicht von der unorganisierten Masse, von bel Stabtverordnetensizungen geltend machen, der entfesselten Menge beherrschen und scheinen ansteckend zu wirken. So wird aus   Stettin ge- mitreißen lassen dürfen, die durch die Not auf die Straße gestoßen wurde und nun meldet: Die Stadtverorbuetenbersammlung wurde von einfach die Befriedigung ihrer materiellen bemonstrierenden Magistratsbeamten gesprengt Sie Bedürfnisse mit Hilfe von Lohnerhöhungen hatten die Tribünen des Sigungssaales besetzt und forderten von dort aus mündliche Verhandlungen mit dem Oberbürgerschulden der Masse die Wahrheit, die volle Die Führer in der Arbeiterbewegung meister wegen ihrer Gehaltsforderungen. Dabei kam es zu wahrheit. Selbst wenn diese Wahrheit derartig lärmenden Rundgebungen ,, daß die Sigung aufgehoben ihnen den Haß und die Verleumdung ein. trägt und wenn es selbst ein unbe­Demgegenüber muß auf das entschiedenste das unbe­hinderte Tagungsrecht der Barlamente betont grenzter Haß ist, dem sie sich aussehen. und durchgesezt werden.

werden mußte.

Dänische Arbeiter für   deutsche Kinder.

Dänische Arbeiter haben sich in Klassensolidarität der armen

verlangt.

Das alles darf uns nichts bedeuten. Der Moment ist gekommen, uns der Rede von  Jaurès an die Jugend zu erinnern, als er ihr den Mut erläuterte, den jeder Mensch im Leben haben und in die Praxis umsetzen sollte.

un terernährten Kinder ihrer   deutschen Brüder ange- Mut bedeutet", sagte er ihnen, die Wahrheit zu suchen nommen und mit schneller Hilfsbereitschaft 700   deutsche Ar- und zu sagen; Mut bedeutet, fich nicht dem Gesetz der beiterkinder aus   Berlin,   Leipzig und   Chemnitz ins Land triumphierend vorüberziehenden Rüge zu beugen und unsere geholt, damit sie der Winter gestärkt und gekräftigt findet. Am Seele, unseren Mund und unsere Hände nicht zum Echo törich­24. sollen noch 192 Kinder aus   Berlin und am 26. noch 200 weitere ten Beifalls und fanatischen Geschreies zu machen." Nun ist es aber eine Wahrheit für alle aus Halle,   Zwickau und   Plauen dazukommen. Alle diese Kinder werden in dänischen Arbeiterfamilien unter diejenigen, welche denten können, daß auf Alle diese Kinder werden in dänischen Arbeiterfamilien unter Annahme der Ententeforderung. Der Ausschuß der National gebracht. Ein Telegramm der sozialdemokratischen Lehrer in die Unrast, von der die Massen durchrüttelt bersammlung für auswärtige Angelegenheiten bat in feiner   Breslau bat um die weitere Unterbringung bon 120 blutarmen werden, alle einzig und allein auf die Er. Unter-   Breslau Eibung am Dienstag der Forderung der Entente nach Unter- Kindern. Auch diese hofft man unterzubringen, und manche Kinder böhung der Löhne hinauslaufenden ösun­zeichnung des Protokolls zur Nichtigkeitserklärung des Artikels 61 der Reichsverfassung augestimmt. Die werden über die im allgemeinen abgemachte Zeit von 4 Wochen gen nicht nur ohne Einfluß sind, sondern auch im absoluten Gegensatz zu den natür. Reichsregierung wird der Entente durch den   Freiherrn v. Lersner im Lande bleiben können. mitteilen lassen, daß   Deutschland ihren Wünschen nachkommt. Der Dieser schöne Beweis echter Böllerbrüderlichkeit wird das lichen wirtschaftlichen Gesezen stehen. Es ist parlamentarische Ausschuß beschäftigte sich auch mit der Frage des Freundschaftsband zwischen   deutschen und dänischen Arbeitern noch unabwendbar, die gegenwärtige Form der Güterproduktion und Verteilung völlig tändigen Staatsfetretariats, das im Auswärtigen enger Inüpfen umauformen, wenn man eine wirkliche und mt neu gefchaffen werden soll. Eine Entscheidung über diese dauerhafte Besserung erzielen will und man fann und foll dazu gelangen durch die Macht 8ur Stunde wird jede durch die Arbeiter errungene Bohnerhöhung unmittelbar ber

Frage wird erst das Plenum der   Nationalversammlung treffen. Dodarbeiterstreit in sull. Aus   London wird gemeldet, daß Baderewski in Baris. Der polnische Ministerpräsident Bade. infolge des gesetzwidrigen Streits von 5000 Dodarbeitern rewsti ist am 4. September in   Paris eingetroffen. Bunächst in   Hull 130 Schiffe untätig in den Dods liegen, wodurch große der Organisation. foll die polnische Oftgrenzenfrage auf der Friedenstonferenz Mengen von Lebensmitteln dem Berderben preisgegeben zur Entscheidung fomman werden.