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Telegramm- Abreffe: Sozialbemotrat Berlin  .

Abend- Ausgabe.

Vorwärts

Berliner Volksblatt.

15 Pfennig

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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion und Expedition: SW. 68, Lindenstr. 3. Fernsprecher: Amt Morigplas, Nr. 15190-15197.

Dienstag, den 23. September 1919.

Vorwärts- Verlag G.m.b. H., SW. 68, Lindenstr. 3. Fernsprecher: Amt Morigptas, Mr. 117 53-54.

Kundgebung der Sowjetregierung. Die preßheiße gegen die Berg­

In der Londoner Bresse wird eine Kundgebung der Sowjetregierung veröffentlicht, die sich mit militäri. schen und wirtschaftlichen Fragen Mäteruk­Iands beschäftigt.

arbeiterschaft.

fich freiwillig in die Sände seiner Feinde. Die Fabriten Trot wiederholter Mahnung, die mit unserer Kohlen­sollen wieder in Betrieb gesezt werden. Eine geregelte Arbersorgung zusammenhängenden Fragen mit strenger Sach­beit wird die Niederlage Denikins zur Folge haben. lichkeit zu behandeln, wird in der Bresse andauernd mit In­

Die militärische Lage der Sowjetrepublik ist heute noch formationen" gearbeitet, die alles andere, nur feine Milde­In der Rundgebung wird gefagt, daß die Bolschewißten De nicht soweit geflärt, daß ihre Behauptung von der Nieder- rung der Kohlennot zur Folge haben können. Obgleich nach­nitin nicht mehr zu fürchten hätten. Weiter wird erklärt, das werfung der Koltschatschen Gegenrevolution weislich sowohl in England als auch in Amerika   eine gewal­russische Bolt wisse sehr wohl, wie stolti chat gegen die Sow- bereits als im vollen Umfange zutreffend bezeichnet werden tige Verminderung der Kohlenförderung eingetreten ist- jetrepublik operiere, daß er aber zurüdgeworfen wurde fönnte. Interessanter als diese militärische Frage ist aber die sich in den Bereinigten Staaten laut amtlicher Auskunft und die Sowjettruppen ihn bis nach Sibirien   verfolgen. Die bas erneute Bekenntnis Räterußlands zur Arbeit und die schon bis Ende Juli auf 84 millionen Zonnen Schwäche der Sowjetregierung gegen Denikin   habe darin be. Einsicht, daß lediglich die Wiederaufnahme eines eich koble( über 25 Bros. gegen die Förderung in der standen, daß man nicht schnell genug mit den Banden Gre- geordneten Wirtschaftslebens Rusland   zu retten gleichen Zeit 1918) beläuft fährt die offensichtlich von goriews abgerechnet habe. Diese Regimenter hätten die imstande sei. Aber dieses Bekenntnis hören wir nun schon deutschnationaler" Seite inspirierte Presse fort, unsere För­Nachhut der Sowjettruppen geschlagen und dadurch die Front feit Jahr und Tag, ohne daß es bisher über Dekrete, Wer. derungsverminderung als ein Resultat der Revolution erschüttert. Außerdem habe die Führung der Sowjettruppen fügungen, Zwangsmaßnahmen usw. hinausgekommen wäre. In Verbindung mit der Nachricht von der Kohlennot der und der Arbeitsunlust der Bergarbeiter zu denimzieren. nicht genügend mit den Gefahren an der Südwest front ge- Heute, wo Rußlands   wirtschaftliche Kraft stärker erschüttert n Verbindung mit der Nachricht von der Kohlennot der ist als vor Monaten, erscheint uns die Möglichkeit seiner Auf- Bergbau der Sech 3 stundentag, der in Wahrheit einer Berliner   Gaswerfe wird frischmeg behauptet, es bestehe im Weiter heißt es dann in der Kundgebung: Wer fchläft, ergibt richtung fraglicher als je. bier stündigen Arbeitszeit entspricht". Im preußischen Landtag sprach am 19. b. M. ein Redner der Rechten immer­hin noch von der nur 31stündigen Arbeitszeit der Berg­leute". Unlängst fonnte man in einem rheinischen Kriegs­oder dreieinhalbstündiger Arbeitszeit wieder aus", treiberblatt jogar lesen, die Bergleute führen nach drei­sie geräumen die Sohle, wo es am bequemiten ist", die Ar­beiter hätten die Betriebsleitung an sich gerissen.

rechnet.

Polnischer Chauvinismus.

( igener Drahtbericht des Borwärts".) Die Warschauer   polnische Regierung weigert sich, länd­

liche Saisonarbeiter nach Westpreußen   abzugeben, weil sie be­fürchtet, daß Westpreußens   Ernteerträge nach Deutschland   aus geführt werden. Das Ansiedelungsamt in Bosen, die Polnische Anfiedelungskommission", warnt durch öffentlichen Aufruf in polnischen Zeitungen, Befihungen an fremde b. h. deutsche Hände zu veräußern. Ste droht, bei weiteren Fällen die Namen der die nationale Sache verleugnendeu" Bestäufer öffentlich bekanntzu­geben.

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Deutsche   und tschechische Hilfe für Wien  . Die Kohlentrise hat sich bisher nicht im geringsten gebessert, sondern eher noch verschlechtert. Eine Besserung der Rage steht bisher nicht in Aussicht, obwohl einige nicht uner­freuliche Meldungen von auswärts vorliegen. So wird gemeldet, daß der deutsche   Reichspräsident Ebert dem

öſterreichischen Vertreter Profeffor Hartmann, der ihm die

Landarbeiterstreik bei Thorn.

( Drahtbericht unseres Thorner Korrespondenten.) In der Thorner Weichfelniederung ist ein Landarbeiter ftreit ausgebrochen. Da in dem neuaufgestellten Lohntarif den Freiarbeitern", b. h. den Arbeitern, die nur seitweise bei ben Besitzern beschäftigt find, die geforderten hohen Lohnfäße nicht be. willigt wurden, legten die Arbeiter in zehn Niederungsdörfera die Der Thorner Buch brederstreift burch Bergleich beendet

Arbeit nieder.

worden.

Abstimmung in Nordschleswig.

Ein Bariser Korrespondent brahtet: Wegen der Hinaus fchiebung der Ratifizierung des Friedensvertrages in Frankreich   und Amerita kann die Abstimmung in der ersten 8one in Schleswig   erst Mitte November stattfinden, die Ab­ftimmung in der zweiten Zone fann sogar erft 1920 vor­genommen werden.

Was glaubt man wohl mit dieser Sezze gegen die Berg­arbeiterschaft zu erreichen? Glaubt man, durch die Verbrei­tung von beschimpfenden Unwahrheiten und beunruhigenden Fälschungen würde man die Belegschaften bewegen, längere Schichten oder, als Rotstandsarbeiten, Ueberschichten zu ver­fahren? Oder glaubt man den deutschen   Kredit im Aus­lande zu erhöhen, indem man unsere Wirtschaftszustände schlimmer erscheinen läßt, als sie sind? Daran kann nur ntereffe haben, wer sich, jei er nun Monarchist oder Bol­schemist, dem Wahnglauben hingibt, erst nach einem völli gen 3usammenbruch des deutschen   Wirtschaftslebens würde es besser".

Tatsache ist, daß sich die große Masse der Berg­arbeiter Mühe gibt, den an sie im Interesse des Gemein­sprechen. Würden nur alle arbeitsfähigen Deut­ schen   sich so produktiv betätigen wie unsere Bergleute, es

Stillegung des Bremer   Straßenbahn­Stillegung des Bremer Straßenbahn  - wohls zu stellenden Anforderungen nach Kräften zu ent­verkehrs.

Kohlennot Wiens schilderte, die Busage machte, sich sofort mit den betreffenden Ministerien ins Einvernehmen zu setzen, um für eine sofortige Belieferung Desterreichs mit Kohlen nach Nachdem das 2 e riffättenperional bereits am Sonnabend stünde viel beffer im uns. Ich berufe mich dabei auch auf Kräften Sorge zu tragen. Ebert wies dabei aber auf die die Abeit niedergelegt hat, ist Montag auch das gesamte Berfonal das Zeugnis von Bergwerfsunternehmern. Der drückenden Verpflichtungen hin, die Deutschland   Frankreich   in den Streit eingetreten. Der Straßenbahnverkehr ruht voll- Vorsitzende des Aufsichtsrats der A.-G. Arenberg fonstatierte ständig. gegenüber auf sich nehmen mußte, wodurch es ausgeschlossen Den Anlaß zu diefem Streit bat die Instandsetzung in ihrer Generalversammlung, die Kohlenförderung pro Kopf erscheint, daß die Lieferungen aus Deutschland   allein die öster- reparaturbedürftiger Wagen durch Angestellte Wagen durch Angestellte der reichische Kohlennot zu beseitigen imstande sein werden.

Ferner hat der tschechische Gesandte dem Staatsfanzler mitgeteilt, daß der Prager   Ministerrat das zwischen den Vertretern Deutschösterreichs und der Tschecho­flowakei am 18. August abgeschlossene Kohlenabkommen ratifiziert habe. Danach würde Deutschösterreich monatlich an­sehnliche Mengen aus der Tichechoslowakei erhalten. An eine Besserung der Lage durch diese Lieferung ist jedoch erst dann zu denken, wenn diese Kohlenquantitäten tatsächlich nach Wien  zur Berladung gelangen.

Der Wiener Oberbürgermeister hat sich gleichfalls beisimistisch über die Kohlennot ausgesprochen und bei diefer Gelegenheit auf eine zweite Ralamität hinge. wiefen, der die Stadt Wien   entgegengehe. In der vorigen Woche mußten bereits 230 Waggons Mehl dem Eisernen Best and entnommen werden, und jetzt sind weitere 40 Wag­gons freigegeben worden.

Volksabstimmung in Teschen  .

Reuter meldet aus Paris  , daß der Oberste Rat dem Bericht der Sonderkommission für Teichen zugestimmt hat. In dem Bericht wird empfohlen, die Volts abstimmung in brei Monaten staufinden zu lassen.

Gegen die rheinische Republik  . Freiherr von Lersner übergab Bichon eine Note, in der gegen die Haltung des Majors Bastiani protestiert wird, der an­läßlich von Unruhen in Birkenfeld   versucht hatte, in diesem Lande eine unabhängige rheinische Republik   ausrufen zu lassen Bersner verlangt von der Friedenskonferenz Sanktion.

Drohenber Lehrersivelt in Spanien  . Die Schullehrer der Broving Pamplina regen eine Hauptversammlung aller spant schen Lehrer in Madrid   an behufs Gründung einer Silfs talje fowie Erflärung des Generalftreits. wenn eine Gehaltserhöhung nicht erfolgt.

Straßenbahngegeben, wobei sich das Fahrperional nach einer ange­nommenen Resolution nicht einverstanden erklärt hatte.

der Belegschaft habe sich von 0,65 Tonne pro Schicht in der unruhigsten Beit" nun auf 0,80 Tonne gehoben. In einer Buschrift an das Berliner Tageblatt", das diese Förder­zunahme optimistisch fonstatiert hatte, bestätigte der Aufsichts­Besprechung der deutschen   Finanzminister. ratsvorsitzende, Serr Kraveh I, bie Verbeffreung des För­dereffefts, er fügt jedoch bingu, daß auf unseren Anlagen Unter dem Vorsitz des preußischen Finanzministers, in rubigen Beiten" die normale Leistung" immer mehr Dr. Südekum Berlin  , find am Montag die Finanzminister als eine Tonne betragen habe". mmer" nicht! In den der Länder Preußen, Bayern  , Sachsen  , Württem- ahren 1900, 1901, 1907-1909 blieb selbst auf den guten berg. Sessen und Baden zu einer streng bertrau- Arenbergschächten der Effeft pro Arbeiter und Schicht zum lichen Besprechung zusammengetreten. Die Beratungen Teil erheblich unter einer Tonne. werden zwei Tage in Anspruch nehmen und dienen einer Im Anschluß an den erwähnten Kommentar des B. T." Aussprache über die Finanzlage der einzelnen Bundesstaaten. fchrieb dann das Unternehmerorgan, die Deutsche Berg­Der Besprechung wohnt auch der preußische Minister für wertszeitung"( r. b. 13. Sept.) so von oben herab zur Be­öffentliche Arbeiten, Oeser, bei. lehrung des Berliner   Blattes:

Das einstimmige Vertrauensvotum".

Zu dem einstimmigen Vertrauensvotum", das Oberst Reinhard von seinen Vertrauensleuten erhalten haben soll, find wir in der Lage, nunmehr folgendes festzustellen: Von zehn ins Reichswehrministerium berufenen Vertrauensleuten haben vier, deren Namen uns bekannt sind, in der Borbespre chung Herrn Major von Gilja gegenüber erklärt, daß die Angaben Neuendorf3 im Vorwärts" der Wahrheit entsprechen. Insbesondere haben sie be­stätigt, daß Oberft Reinhard vor versammelter Mann­ichaft die Regierung als Gesindel". Erzberger als einen

Dem Renner der Verhältnisse des Ruhrbergbaues ift es bekannt, daß bei den meisten Bechen   mit dem Aufhören der Streiks und dem Eintritt rubigerer Berhältnisse eine Steige­rung von Leistung und Förderung eingetreten ist. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von weniger gut geleiteten (!!!) und noch nicht böllig ausgebauten(!!!). Bechen  , wo die Leistung sich noch heute um 0,6 Tonnen( pro Arbeiter und Schicht. D. B.) bewegt. Auf den großen und mo­dernen Schachtanlagen, wie denen der Arenberger A.-G., 6e­wegt sich die Leistung aber allgemein heute auf dem bom Bergassessor Arabehl angegebenen Stand... Berücksichtigt man die außerordentlich großen Ausfälle, die die Streits und die geringen Beistungen der früheren Monate gebracht haben, so ist es far, daß sich die Leistung zunächst noch weiter heben muß, ehe eine spürbare Besserung der gesamten Sohlenlage ein­tveten tann. Ins Gewicht fällt ferner, daß auch heute noch die Zahl der wirklich vor der Koble arbeitenden Bergleute prozentual geringer ist(!!!), als in der Kriegszeit, wo start gefördert wurde und die Aus- und Vorrichtungsarbeiten zurückblieben."(!!!) Das ist eine Ehrenrettung der als arbeitsunluftig" be­Weit entfernt alio, mit einem Vertrauensvotum für Oberst schimpften Bergleute in aller Form. Die Bergwertszeitung" Reinhard geendet zu haben, hat die Unterredung im Reichswehr- fonstatiert seit dem Frühjahr eine erhebliche Zunahme der ministerium bielmehr den vollen Beweis der Wahr- Arbeiterleistung im Bergbau und sagt uns weiter, wo sie nicht beit für die im Borwärts" erhobenen An- in dem Maße, wie z. B. auf den Arenbergschächten( wo es im schuldigungen erbracht. Frühjahr sehr wild zuging!) eintrat, da läge dies an der weniger guten" Betriebsleitung und an den noch nicht völlig ausgebauten" Anlagen, also nicht an den Arbeitern. Und endlich bestätigt das Unter­nehmerorgan, daß im Kriege auf Kosten der( notwendigen)

um pen" bezeichnet hat. In der Unterredung mit Noske bat einer von den vieren diese Aussagen wiederholt, die andern drei hatten feine Gelegenheit dazu. Ein fünfter Ber­trauensmann hat erklärt, daß er sich des Vorgangs nicht mehr erinnern fönne, die fünf übrigen, daß sie bei den betreffenden Anlässen nicht zugegen gewesen sind.

Schnellzug Wien  - Berlin  . Vom 5. Oftober ab wird breimal Eisengießerstreit in London  . Wie der Telegraaf  " aus Lon­wöchentlich ein Schnellzug über Brag nach Berlin   geleitet bon meldet, hat der Lohnstreit der Eisengieger gestern begonnen.

werden.

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