der aufgepumpte Kronprinz.In seiMN Erinnerungen aus dem Weltkriege schildertGraf Czernin seine Erlebnisse mit dem deutschen Kronprinzen.Wenn der Kronprinz jenials kriegerisch war, so war er es nachAnsicht Czernins jedenfalls 1917 nicht mehr. Cr sprach sehrruhig und vernünftig und trat persönlich dafür ein, auchterritoriale Opfer zu bringen, namentlich hinsichtlichElsaß-Lothringens, um zum Frieden zu gelangen.Er nur nie allerdinaZ, daß daS Volk diesen Abschluß nicht be-greifen würde, während die Armee noch im Feindesland stehtund die Generale fortwährend vom Endsieg reden.Czernin redet- dem Kronprinzen dennoch zu, mit seinem/ Vater über die Abtretung zu sprachen. Er war ganz sinvcr-standen. Tann lud Czernin ihn im Namen des Kaisers Karlnach Wien ein, was der Kronprinz m tun versprach, sobalder die Erlaubnis erholte.— Zurückgekehrt, schrieb KaiserKarl an den Kronprinzen einen(von Czernin verworfenen)Brief, in dem er dem Kronprinzen feine Freude überseine Aussprüche ausdrückte, weil sie auch seine Auffassungvon der Lage widerspiegelten. Auch er, Kaiser Karl, sei über-zeugt, daß trotz aller übermenschlichen Leistungen der Truppendie Lage im Hinterlande das Ende des Krieges nochvor dem Winter erforderte. Er habe bestimmte An-zeichen, daß Frankreich für den Frieden aewor.TKM werdenkönne, wenn Teutschland sich zu gewissen territo-rialen Opfern in Elsaß-Lothringen entschließenkönne. Er wolle nicht, daß Deutschland daS Opfer allein trage,sondern er selbst würde den Löwenanteil tragen, indem ernicht nur auf ganz Polen verzichte, sondern auch Galizienan Polenabtrete und dieses N-eich an Deutschland a n-gliedern helfe. Karl bittet den Kronprinzen als Erbender deutschen Kaiserkrone sein gewichtiges Wort in die Wag-schale zu werfen. Verharre Deutschland auf seinem a b l e h-n e n d e n Standpunkt und zerstöre es einen möglichen Frie-den, so sei die Situation in Ocsterreich-Ungarn sehr kri--tisch.— Czernin fährt in seinen Aufzeichnungen fort:Die Anlwott de? Kronprinzen war eure sehr freundlich«und entgegenkommende, bewegte sich jedoch in allgemeinenPhrasen, und eS war klar, daß cS den deutschen Militär?gelungen wer, seine Bestrebungen im Keim zu e»-sti«ken. Alsich SJudendorfsi einige Zeit später in Berlin traf, wurde meineAnschauung durch die Worte bestätigt, mit welchen er mich apo-strophierte:„Was haben Sie denn mit unserem Kronprinzengemacht, der ist ja ganz schlapp zrwordeu? Aber wir haben ihnwieder aufgepumpt."DaS Spiel war imm«r dasselbe. Die letzte KriezSzeitgalt in Deutschland ein rinzizer Wille und dies war der LZilleLudendorffS. Sein Denken war bloß Kämpfen und seineSeele Sieg.Für Ludendorffs unheilvolles Wirken ist diese Stellevom schlapp gewordenen und� wieder aufgepumpten Kronprinz äußerst bezeichnend.___KommunistWe Exkommunikation.Vor kurzem gaben wir hier die Erklärung der Jen-trale der Kommunistischen Partei Deutschlandswieder, durch welche die„Note Fahne" von Berlin wegenketzerischer Irrlehren mit dem großen Kirchenbann belegtwird. Die also Ausgeschlossene setzt sich nun in ihrer Nr. 59/Wgegen das parteipäpstliche Verdikt, daS ihr die Parteizugehörigkeit abspricht, energisch zur Wehr, Ein zweiter Luther,verbrennt bis„Rote Fahne" die Bannbulle der Zentralleitungund rückt dieser selbst eklich auf den Pelz.Zunächst wirft sie der Parteileitung vor, daß di« Zitateau? der„Roten Fabne", auf denen das Ausschlußurtei! be-ruht,„gefälscht find, um eine unbequeme Op-positiou zu diskreditieren". Der Vorwurf derFälschung gegen die Zentrale kehrt noch einige Male wieder.Aber diese Parteigenössische Beschimpfung ist nur der Auf-takt zu schwererem Vorgehen. Spricht die Zentrale der„Roten Fahne" die Parteizugehörigkeit ab, so setzt die„RoteFahne" dafür die Zentrale ab. Sie„enthüllt" die Zen-trale als merkwürdige Körperschaft, von der ausgeführt wird:Krank Weöekinö:„Schloß wsMrftdn*.Theater iq der Königgrätzcr Straße.Im SsbsiMver?« Frank Wedekinds bedeutete„SchloßWetlerstein" Abrechnung und Äugst. Der alternde Mann wollt«das große Abschieds wort zu den~!m Alkoven vollführten Heldentaten LuluS sagsn.(tr schuf ihr ein« Schwester, daS HetärengemeEfft«. Efsie ist nobler, ste ist weniger Trieb alz Luln, sie ist tl!i.,',er,sie hat beinahe Verstand und nicht nur verlockende Schönheit. IhreGesellschaft sind nicht das tolle Mannsweib, der Lump, der RostigeAthleten koloß und der abgetakelte Fürst. Effi« schleppt hinter sicheinen Troß von Köpfen. Mögen diese Häupter auch etwa? hohlund überspannt sein, so gehören sie doch zu einer Akademie derGelehrten, der Sänger und sogar der Priester. Wedekindklammert sich mit alter, nur vertiefter Inbrunst an dieses Frauen-rätsel. Er will daS verluderte Seelchen fester als jemals in dieruinierte Weltenordnung einreihen. Darum treibt er sehr spitz-findig» Hintertreppenpsychologi«. Effies Mutter stnett mit derTochter. Und dies« Dam« ist so vorzüglich in chtS Stu fenleben derHetäre eingestellt, daß auch von ihr ein beträchtlich schimmernderHalbweliglanz ausgeht. Sie wirft sich mit einem Zirkus- undKolpor tagstchwu ng'in die Arme des Manne!, der ihren Gattengemordet hat. Obwohl sie nachher aufheult, ist sie es doch ge-Wesen, die den dickfelligsten Draufgeher zum Revolver gejggt hat.Und daß sie hernach mit weißem Scheitel da» Heiligendasein einerpenfronienen Zuhälterin führt, ist beinahe ein psychologischesGesetz. tDerartiges ergrübelte sich der alternde Wedekind,«in gräßlichzusammengesetztes Flechtwert von moralischen Verrenkungen undPantomimen der Unsiitlichkeit, ein Gesprüy« und Gezetere gegenalle, die nicht glauben wollen, daß aus dem Fleisch der desondereGeist rede. E» überwiegt da» Gezetere.«S überwiegt bei d?mAlternden da» Echo au» der Jugend. Und die Höhe- und Halte»piknkt« dieses Hetärenlebens zehren nur noch von verwelkter Bunt-heit. Wedrkind war ein kindischer Fremdling selbst in dem Herzender LuluS,'dem die dreißig abgerackerten Jahre seine» Studiumsgegolten haben.Aber c! lebt in dem Halbgreisenstück ein Mensch, her mächtigWedekindS Unheilslehre hinausschreit, dieser Herr von Wettcrsteinnämlich, dessen Mutter«ine geborene Goldstaub war. Er ist einGemisch von einem Pfaffen u.nd einem Clown und einein KasparHauser, ein dröhnender Sucher nach der Liebe, zum Schluß derabgesetzte Herbe ugSvater einer Dirne. Er ist also«in Geknickter,»r sollte WedekindS CbenbildinS sein, da»r ganz Spießer, Mucker,verkrochener Drückeberger wird. Nicht? anoerei, obwohl er sichnoch ein wenig aufblasen will. Hat Wedekind alle» verneint, wasMann ist. ha: er nur alles verklan. was Hetäre ist? Man finde:sich nicht mehr zürecht. Da» bißchen genialer Menschenlotterei,daS er einstmals entlarvt hat, scheint so armselig, daß der ganzeApparat von»Schloß Wetterstnn� kläglich verrasselt und nur di-Erinnerung an etwa! ohnmächtig Gekräuselte» und Aufgebauschteszurückläßt. Effie, die ihren Gatten abschüttelt, um in MonteKarl« zugleich drej Männlein zu beglücken, Esfie. die vor keinemWenn schließlich die Zentrale über Verfasser und Verantwort-liche der betreffenden Artikel, die übrigens identisch waren, denB a n n st r a h l schleudert und ihnen die Parteizugehörigkeit ab-erkennt, so zwingt uns da», bisher beobachtete Rücksichtenfallen zu lassen. Die„Erklärung" der Zentrale ist derMeinnnqsauSdrnck eine? engeren Ausschusses, von dessen Existenzweite Krcise der Parteimitglieder wahrscheinlich keine Kenntnishaben. Die Erklärung„der Zentrale" hat weder sämtlichen Mit-gliedern der Zentrale vorgelegen, noch wird sie in ihrem Inhaltvon sämtlichen Mitgliedern gedeckt. Ein Recht, Parteimitgliederndie Parteizugehörigkeit abzusprechen, besitzt die Zentrale nicht.Diese? Recht besitzt die Ortsgruppe, deren Entscheidung von denGenossen, über, die excorniminicatio major(der große Kirchenbann! Rcd. d..sV."i von den Päpste« der Zentrale(wörtlich! Red.d.„V.") ausgesprochen werden sollte, angerufen worden ist. Diese?»Reckt stclt in letzier Instanz dem Parteitag zu. Auch hierhat sick wieder die auffälligeNeigungder Zentrale offen-bart, sich über Rechte und Wünsche der unterenInstanzen der Partei, die den Willen der Massen interpre-tieren. hinwegzusetzen. Wir haben die bekannte Stellung-«ahme der Zentrale in Sachen Parlamentarismus, Gewerkschaftund Betriebsorganisation sachlich bekam oft und haben peinlichvermieden, in den flehässi-ien und rüden Ton zu verfallen, in demsich die Zentrale in der Polemik gegen die Opposition gefiel undder sich bi» zur Verunglimpfung der Person des Gegners in kaumglaublichen Ausdrücken steigerte. Heute nehmen wir Anlaß zu er-klären, daß wir die Praktiken der Männer, die für die obige„Er-klärung der Zentrale" die Verantivortui'g tragen, für eine Gefahrund für ein Hindernis in der Partei halten.Tos sind allerdings erbauliche Zustände: Eine Zentraleist das, von der die Mitglieder gar nichtswissen. Tiefe Zentralpäpste schlendern nichtsdestowenigerans dem Dunkel ihren Bannstrahl. Sie erklären.das Haupt-städtische Parteiblatt als nicht mehr zur Partei gehörig undwerden dafür ihrerseits für eine Gefahr und Hindernis fürdie Partei erklärt. Wirklich, für eine alleinselig-machende Kirche, die von dem blinden Glauben ihrerAnhänger an die Unfehlbarkeit ihrer Lehren lebt, eine rechtprekäre Lage.die reaktionäre VerleumKermethoZe.Die Art, wie die reaktionäre Ofsizierscligue des alten Systemsihr unbequeme Personen systematisch zu vernichten und vor derWelt unmöglich zu machen suchte, erfährt durch den Fall Portenein« grelle BeleuchtungDer Fliegerleutnant Fritz Porten hatte sich im November d. I.offen zur Revolution bekannt und war Mitglied eine» Soldaten-rat» bei der Ostarmee geworden. DaS paßte natürlich seinen feu-talcn Kameraden nicht, und dem»roten Fliegerleusiiant" wurdeRache gesitwaren. Eine» Tag-? tauchte in einem großen Teil derPresse, hauptsächlich der rechiSstohenden, ein Artikel adf, der sichauf die Angabe von Offizieren de» Ostens stützte. In diesemArtikel wurde Porten alS ein Hochstapler und Schwindler erstenRange» hingestellt. Es wurde ihm v-org-worfen, den Zlicgervarkvon Wilna im Werte von 11 Millionen Mark für 2 Millionen Markan die Bolschewisden verkauft und das Geld in feine Tasche gestecktzu haben.Ein ErmiitlungSverfahren, das Porten sofort gegen sich bean-kragte, hat die völlige Haltlestxkcit d-r Beschuldigung ergeben. Eswurde rm Gegenteil festgestellt, daß Porten den Fliegerpark nachDeutschland ges chafft und dort ordnungsgemäß ab-geliefert hat. Er hat durch sein- Tätigkeit dem DeutsckenReich Millionenwerte erhalten, wofür ihm nicht Be-schimpfunz. sondexn Dank gebühr-.Durch diese Feststellung sind Verleumdung und Verleumdergleichermaßen gebrandmarkt. Dieselben kastenstolzen Männer, siejeden vor die Pistolenmündung fordern, der nur im leisesten ihreWahrheitsliebe anzuzweifeln wagt, haben sich nicht gescheut, dieschmutzigsten Ehrabschneidereien frei zu erfinden, um den ihnenpolitisch unbequemen Mann unmöglich zu machen.Vielleicht trägt per Fall'Porten dazu bei, daß die Oeffewt-iichkeit künftig weniger auf die Verleumdungen hineinfällt, dieerfahrungsgemäß prompt auf jedermann nivderhageln, der indaS Treiben reaktionärer Offizierscliquen hineinleuchtet.Revalverschuß mehr zitiert, den Sänger, den Philosophen, denGeistlichsu au? der Menschengeselllchast reißt und sich um hundert»tausend Dollars zum letzten Male verkauft, damit ihrem Jockey-Prinzen da! Krönlein gerettet wird, ist«in höchst langweiliges, garnicht geheimnisvolles und sehr dürsiige! schöpf lein.Da Fräulein Orsta jbr nur da» Pfeiflein ihrer Siimme,nur die häufig grundlos entblößten Schultern und eine dem zarte-ren Geschmack widersprechende Ti ngelt anaelanmu t geben konnte.hatte Mister Tschamper aus Atakama allein reckt, der betont«, dager so etwas sehr häufig für einen Dollar gekauft habe. So«ttva»lohnt nicht die Tragödie, da die Tragödin so viel Geistige» schuldigbleibt. Diesen Wciberkenner spielte Herr Hartau. Als das Stückin Zürich aufgeführt wurde, schrieb der noch lebende Wedekinddem Kouckdiauteu eine Totenmaske vor. Denn er sollte der ver-kappte Toten en gel sein, unter dessen Zureden auch die genialeDirne zum Blausäurehumpen greift. Herr Hartau war nur Ge-suvdheil, nur Spekulant auf Mädckenleichen in der ihm sehr gutanstehenden Maske eines Bankdirektors. Wedekind versuchte sichemstinalS selber an Rüdiger von Wetterftein, diesem Don Juanmit 1er ZuchihäuSlerpathetik, der so kläglich vom Geschäft zurücktritt. Ein Zögernder, ein Svrauchelnder,«in krainpfhaft Auf-trumpfender spielte. Herr Riemann ist viel zu lyrisch undnur auf Baafi'chliebhaber eingestellt. Seine Sprach« und seineBewegungen erstarrten in den Aeußeickichketen eine? sanftorenS herlock Holme?. Herta von Hagen die Wedekind selber grrnals Effrie» Mutter sah, kann wohl in einem großen Fraurnschmerzaufzucken, jede Dämonie seblte ihr. So hat Wedekind sich überdie Glut der Menschen getäuscht, die ihm nahestanden. So täuschteer sich«nick über die teusicsche Bekehrungskcaft ioines ganzenWerkes. M. H.TaS heimatlvse Denkmal. In der»Franks. Ztg." lesen wir:E» ist da» Denkmal von Fvaneisco Ferrer, deS spanischen Frei.deukerS, da» auf die Wanderschaft gebt wi« das Denkmal HeinrichHein«?. ES stand in Brüssel. Bevor-S errichtet war, umtobt« eSder politisch« Kamps, noch mehr, als es auf dem Platze an derKaiharinenkirche stand. Die Brüsseler haben eS in einer Aufwallung gegen die Erschießung Ferrerö gestiftet und der Stadtratbestimnite dem allegorischen nackten Jüngling den Platz, der rechtausgesucht schien, um die politischen Gegner der WeltanschauungFerrer» zu reizen. Während der deutschen Besetzung ruhte derheiß« Kampf um da» Denkmal nicht. ES wurde nacht» öfter b«-sudelt. Ilm diesem Treiben ein Ende zu setzen, wie die offizielleBegründung lautete, holten die deutschen Behörden die Statue desAnstoßes voi» ihrem Sockel herab und brachten sie irgendwo unterDach und Fach. Die Brüsseler behaupteten damals, die Deutsckfenhätten e» um der lieben Augen der belgischen Katholiken willengetan, die andern, um Spanien einen Gesallen zu erweisen, dennda» Denkmal in Brüssel war«ine dauernd« Kritik, an dem Tode?»urteil, da» aus dem Montjuich bei' Bareelonck vollstreckt wordenwar. Die Deutschen haben Brüssel verlassen, das Denkmal blieb,und nun soll eS wieder auf seinen alten Platz kommen. Die Sozia-listen wenigstens wollen dos. und der Stadtrat von' Brüssel hat sichtu einer hitzigen Sitzung sehr aufgeregt, Der spanische GesandteMUktärischer Gehorsam?Von verschiedenen Seiten wird uns mitgeteilt, daß am Miit»woch abend kurz nach 3 Uhr eine Abteilung Reichiwehnrappenunter Voraniragung mehrerer großer schwarz- weiß-roter Fahnen Straßenzüge des Berliner Ostens iAudrra.-straße. Große Frankfurter Straße usw.) durchzog. Durch bea ric-laß des Reichswehrministers ist den Truppen das Führen der au-deutschen Partelfahne bekanntlich verboten worden. Derartigeoffensichtliche Verstöße gegen eine ministeriell« Anordnung könnenim Publikum nickt den Glauben an Zuverlässigkeit und den Ge-horsam der Reichswehrtruppen erhöhen.�agöbsre Sciketts.Der Reich? komnitz ssar für Kohlenderteilunz schreibt uns:„Pereinigen Tagen ist in Ihrem Blatte unter der Ueberschrlf!» Ferch«bare BrikettS" ein Inserat der»Deutschen Jäger Zeiwng" b>sprachen worden, durch welches ein Bergwerksdirektor Abschuß einesHirsche» gegen Ueberlassung eineS Waggons Brilelts sucht. ESist selbstverständlich, daß derartige Tauschgeschäste unzulässigsind, weil dadurch die gleichmäßige Verteilung der leider sehrknappen Kohlen gestört wird. Ich habe da her Vorsorge getroffen,daß das geplante Tauschgeschäft nicht ausgeführt wird und bitt,hiervon Notiz zu nehmen."Sie hat P!Qch!Als in Halle gegen die Mörder K l ü b e r s verhandeltwuide, brockte die»Freiheit" keine Prozeßberichte. Sie behaiipieie.dafür kein, Papier zu haben, außerdem ergäben die seniaiionellaufgemachten Prozeßberichte dock kein Bild. Dabei faß ein Bericht«erstatter der unabhängigen Presse während der ganzen Zeil imZuhöreiraum.Ebenso wollte die»Freiheit"— natürlich wieder aus Ranm«manoel— über den Prozeß gegen die Mörder NeuringSnur am Schluß»zuiammensassend" berichren.lieber den Münchener Geisel mordprozeß brachtedie.Freiheit" nur ganz kurze Berichte, die im wesentlichen nur dieSiellen brachten, die für die Angeklagten günstig waren, dieanderen wurden weggelassen oder bis zur Unlenntlichkeit verkürzt.Jetzt wird in München gegen die RegierungSsoldale» verbandest, welche die bestialische Mordtat an den katholische nGesellen vollbrachten— und auf einmal h a t die»Frei-heil' P l a y I Die Länge ihrer Berichte, die Lebhaftigkeit derAuszeichnung kann cS-mit der Berichterstattung der größten Blätteraufnehmen.Wir wünschen durchaus nicht, daß die Schandtat der Regierung?«tcupp'en totgeschwiegen wird und lünnen konstaiieren, daß uniersParieivresse mir der'elben Genauigkeit darüber berichtet wie überde» Geiselmordprozeß. Aber dos ist jetzt auch sicher, daß die Wort«kargheit der.Freiheit" bei den srühereu Prozessen gegen ihre An-Hänger weder auf Papiermangel, nock auf grundsätzliche Sckeu vorseusaiionell aufgemachten Prozeßberichten zurückzuführen war. DieGründe liegen tiefer._Kleine politisihe Nachrichten..Tie KoutSkyakten. Zur Veröffentlickiing der Vor-? r i e g s a k l e»(K a u t s! y s a in m I u n g) erfahren ivir, daß dieeiste Lesung der Korrekturbogen voraussichtlich am Mon-tag, den 27. Oktober, zu Ende geführt sein wird.Annahme deS GeseheritwurfZ übrr RcichSnotopfer. Im Ausschußder Nationalversammlung für das N e i ck S» o l e v- e rwurde der G e i- tz en t w ii r f in zweiter Lesung dös Ausschüsse«mit 17 gegen 4 Stimmen der Teurschiiattocialen und der DeutschenVolkspartet angenommen.Opfer de? KriegZwahnsinn?. Nach dem amtlichen Be-völkerungSberichthat Bayern bis Ende 1913 etwa lkll WMGefallene aufzuweisen und außerdem unzefähr 70 COO Zivilpersonendurch die Wirkung cher. feindlichen Hungerblockade verloren, sowieeinen Geburtenausfall von etwa 400 000 tingeborenen 5cin-bern zu verzeichnen.hatte in einem Brief an den Bürgermeister Max gebeten, die»Denkmal nicht wieder in Brüssel aufzustellen, sondern cS ihm abzutreten. um e? in Spanien aukstetlen zu lasse». Mit dem divlo-mattschen Beschluß, vorläufig zu warten, biS«in Platz in Spaniengefunden sei, und dann erst endgültig zu entscheiden, zog sich derGemeinderat au» der bedrängten Lage. Wo wandert nun da?Denkmal hin? Vielleicht in eine Versenkung der hohen Politik, dienoch immer so kleine Sorgen hat.Eine ReichStheaterkinferenz fand am Donnerstag im Reichs»Ministerium de» Innern statt, an der-Vertreter sowohl der Reiche»wie der Landesministerien und de» Teiitschen Städtetaget teil-nahmen. DaS Schicksal der früheren Hofbühnen wurde eingehendbesprochen. Man war sich einig darüber, daß sie cckZ SiaatStheaterunter angemessener finanzieller Beteiligung der Gemeinden fortzuführen seien. Angeregt wurde, auchchie Ueberschüsse der kommunalisierten Kinos zur finanziellen Stärkung der Theater heranzuziehen. Die Konferenz beschäftigte sich weiter mit dem Ler»hältniS zwischen dem Bühnenverein und den' LandeSregiernuge»sowie mit den Tarisvertrögen der Bühne nangehörigen. Zur Schaffung einer ständigen organischen Fühlung zwischen den Ländernuntereinander und dem Reich und zur weiteren Klärung'd-rTheaterfragrn wird ein besonderer AuSschntz unter der LeitungdeS Neichsministerii'.m» des Innern ernannt werden. Die lieber-tragung der Polksbühnenidee auf daS ganze Reich wurde als eineAufgabe de» Reich» anerkannt.(Die Presse war zu diesen Verhandlungen nicht zugezogenund mutz sich daher auf den durch Wolfs verbreiteten, nicht gerade.durch Klarheit sich auszeichnenden Bericht beschränken.)Strauß' neue Oper in Dresden. Zur Aufführung der»Frauebne Schatten" in Dresden wird geschrieben: Die Over leideteffenstchltick an einftn Zuviel. Sowohl motivisch w,e rein cr-ickeinungsmäßig. HofmannSthal wie Strauß sind zu uuökonomisck.Der ersse Skl ist zweifellos der volllommenste. Der zweite unddritte sind zu breii. Die musikaliicteii Höhepunkt« setzen nack zulangen Strecken der Erwartung cin. Ein Meisterstück nrebr im Zu-ianimengesetzten al? der Jniensilät nack. HossmonnSibal bat ge-ztigt, daß die Dichtung von der»Frau obne Schallen" im Grundeepisch ist. Und auck Strauß gibi zuviel sinfonisches Musizieren,anitntt dramatisches Grsüge und reinen Gesang. Iliiier d eleu Ein-drücken war der Beifall nach dem ersten Akt am echtesten undstärksten. E- ist nicht zu erwarten, daß sich das schwer verständlicheWerk hier einbürgert, wo man Strauß nur bis zum»Rosen-lavalier" treu blieb. k..(J.Eine Tognnd deS Deutschen BühnenvrreinS sanktioniert« dieBeschlüsse de» TarifauSschusseS über da» Mindesteinkommen, wo-nach jede» zwei Jahr« dem Theater angehörende Bühnenmitgliedein Mindesteinkommen von monatlich 40? M. zu erhalten hat. Fürdie Mitglieder de» Chorsänger- und BalletverbandeS, die darstelle-risch wirken, gilt eine analoge Bestimmung. Ferner wurde de-schlössen, die Sozialaligobe vom 16. November ab von 5 auf 10 Pf.(bei Karten von 2 M. an) zu erhöhen und auS diesen Mehrern-nahmen die Kriegseinbußen(besonders die Gagenabzügc) zu er-