Groß- Berlin
Achtung, Parteigenossen!
Heute abend 7 1hr finden für Groß- Berlin 30 große öffentliche Versammlungen statt, die sich mit dem Thema beschäftigen: Die Revolution und die neue Reichsverfassung. Die Leiter der Versammlungen werden ersucht, noch heute abend der Redaktion einen kurzen Bericht zu übermitteln.
Der Gesezentwurf Groß- Berlin.
Der Gefeßentwurf Groß- Berlin, der zurzeit dem Staatsministerium vorliegt, soll nach dessen Wünschen in der Landesversammlung zusammen mit dem Entwurfe der neuen Städteordnung beraten werden. In seiner ersten Form war der Entwurf schon im Sommer den beteiligten Gemeinden und Gutsbezirken zur Aeuße: rung ihrer Wünsche und Einwendungen zugesagt worden; auf Grund der Stellungnahme der Gemeinden wurde er im Ministemalige Einholung gutachtlicher Aeußerungen der Gemeinden vor rium des Innern überarbeitet und teilweise geändert. Gine noch der Einbringung des revidierten Entwurfs in der Landesversamm. lung ist nicht möglich, da sie das Zustandekommen des Gesezgebungswerks erheblich verzögern würde. Die Genteinden haben vor und während der Beratung des Entwurfs in der Landesversammlung Gelegenheit, zu ihm erneut Stellung zu
nehmen.
Differenzen in einer Gemeindeschule. Von einer Lokalforrespondenz geht uns folgender Bericht zu: Gin heftiger Konflikt, dessen Beilegung vom Kultusminister verlangt wird, hat sich zwischen den Eltern der Schüler an der 113. Gemeindeschule in Moabit und dem dortigen Lehrerkollegium entwickelt. Am Montagabend fand im Artushof eine Elternbersammlung statt, in der Filmregisseur Berger über die Vorgänge Bericht erstattete. Der Redner führte aus: Am 27. August hatte der Lehrer Schöne den Eltern der Schüler einen Vortrag über" Sozialistische Kindererziehung" gehalten. Zwei Tage darauf befaßte sich das Lehrerfollegium ber 113. Gemeindeschule mit der Angelegenheit und verlangte die Versehung des Lehrers. Es fanden Verhandlungen zwischen dem Rektor Nowfa, dem Lehrerkollegium und dem zuständigen Schulinspeftor statt. Um eine Erregung unter der Lehrerschaft zu vermeiden, genehmigte der Schulinspektor die Versehung des Lehrers. Schöne an eine andere Schule. Hiergegen erhoben die Eltern Protest und versammelten sich wiederholt, um vom Rektor und Lehrerfollegium eine Aufklärung über den Vorfall zu erhalten, der nach ihrer Ansicht lediglich eine Maßregelung des Lehrers sei. In der Verjammlung tamen auch andere Vorgänge zur Sprache. So wurde von mehreren Eltern bitter darüber Klage geführt, daß ihre Kin ber, die sie vom Religionsunterricht befreit wissen wollten, schifaniert würden. So sei den Kindern von mehreren Lehrern erklärt
die Person des Täters und feinen Beweggrund herrscht augenblid. Lohnbewegung der Wächter bei der Wirtschaftsgenoffens lich noch völliges Dunkel. Die Leiche wurde beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht. Für sachdienliche Mitteilungen, die zur Aufklärung des Verbrechens und zur Ergreifung des unbe- nahmen am Sonntag im Gewerkschaftshaus Stellung zu den Ver Die Wächter und Wächterinnen der Wirtschaftsgenossenschaft fannten Täters. führen können, ist eine Belohnung von 3000 Mart ausgesett. handlungen, welche vor dem Schlichtungsausschuß stattgefunden haben. Leube gab einen ausführlichen Bericht über die Ver Zu dem Erpressungsversuch an dem Generaldirektor Gerstens handlungen und wies darauf hin, daß die Kommission sich alle berg wird mitgeteilt, daß der Täter, der sich bei dem Anfall in erdentliche Mühe gegeben habe, um eine weitere Aufbefferung des Karlsbad Haffner und jetzt bei seiner Festnahme Rocholl nannte, Lohnes zu erreichen. Jm Durchschnitt seien durch den geschaffenen vom Erkennungsdienst der hiesigen Kriminalpolizei festgestellt Vergleich 40 M. Lohnzulage pro Monat erzielt worden. Die wurde als ein 32 Jahre alter Friseur Franz Thiele , der wegen kommission mache den Vorschlag, da obne Kampf nicht mehr zu er Zuhälterei vielfach mit Zuchthaus vorbestraft ist. Nach seiner Ent- reichen sei, dieses Zugeständnis als Abschlagszahlung anzunehmen, Tarbung spielt er jetzt den wilden Mann. Während er zunächst da ja dieses Abkommen nur bis zum 31. Dezember Geltung habe. alles zu bestreiten und zu widerlegen versuchte, hat er plöblich sein Diesem Vorschlag stimmte nach längerer Distusfion die Vers Gedächtnis verloren", so daß er gar nichts mehr wissen will. Thiele sammlung zu. wurde heute vormittag dem Untersuchungsrichter vorgeführt.
maren fürzlich auf unaufgeklärte Weise awei Waggons Alt. Verschiebung von Alteifen. Aus der Artilleriewerkstatt Spandau Der Streik im Eisenhandel. Man schreibt uns: Die Arbeitgeber im Eiſenbandel werden eifen abbanden gekommen. Es stellte sich heraus, daß die Ladung elegiich. Am Montag ließen sie an den Säulen ein Platat an Schleichhändlern zugeführt werden follte. Die Waggons folagen, in dem sie den streifenden Arbeitern Gefühlsroheit vore dem Reichswert Spandau , wieder zugestellt. wurden in Magdeburg beschlagnahmt und ihrem Eigentümer, werfen, weil sie beschlossen haben, die Pflege und das Füttern der
-
-
Reichsbund der Invaliden nsw., Ortsgruppe Groß- Berlin. Deffentliche Bei sammlung aller Unfall. Arbeits-, Alters- und Armenrenten bezieher Sonnabend. 6 Uhr in der Gemeindeschule Bremer Str. 13/17 und in Lichtenberg im Realgymnasium, Parfaue 12. Montag, den 3. 9ob., 6 Uhr, in der Gemeindeschule. Gotenburger Str. 2, und in Beißensee 6 lbr im Realgymnasium, Boeldpromenade 38. Referenten: Leidens genossen Subte und Scharte. Thema: Das Hungerelend der Invaliden usw. Eine Besichtigung der Klosterkirche( C, Klofterstraße), nach einem Vortrage und unter Führung des Herrn Pfarrers Göhrte findet statt am nächsten Mittwoch, den 29. d. M., abends 8 Uhr. Deffnung der Kirche 7%, Uhr. Eintritt frei.
Schöneberger Volksbücherei. Die Lesesale der Schöneberger Bolfsbüchereistellen in der Ebersstraße und der Freisinger Straße sind seit dem 1. Oftober wieder Sonntags nachmittaas 3-7 Uhr geöffnet. Die Lesehalle in der Hedwigstraße wird zum 1. November in Betrieb ges nommen. Almonatlich sollen im Lesesaal in der Ebersstraße Vorträge zur Einführung in die rechte Art des Lebens toffenlos abgehalten werden. Den ersten Vortrag wird Herr Stadtverordneter Dr. He uz halten.
Steglit. Am 29. Ottober auf-Liter- Strantenfarten nur/ Riter Milch. Hülsenfrüchte( 74 und 75); 150 Gramm Nudeln( 94); Malzertratt auf Dahlem . 250 Gramm Graupenmehl( 73); 500 Gramm ausländische ärztliches Atteit. Freiverkauf: Salzheringe, Leberwurst in Dosen, Krabben ertratt. An Kriegsbeschädigte von 50 Broz. und darüber gegen Bezugsschein 500 Gramm Nährmittel. Ber für 20. bis 23. Dttober tein Fleisch entnommen hat, erhält 500 Gramm Nährmittel.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Lankwitz . Gennralversammlung Mittwoch 8 Uhr Gesellschaftsbaus, Kaiser- Wilhelm- Str. 34. Tagesordnung: 1. Gen. Horlig:„ Die Revolution und die Verfassung." 2. Distusion. 3. Rechenschafts- und Vorstands bericht. 4. Allgemeines. 5. Vorstandswahl. Niederschöneweide . Donnerstag, 7 Uhr, im Styffhäuser": Deffent liche Bersammlung. Tagesordnung:" Kirche und Schule in der neuen Reichsverfassung“, Ref.: Frau Dr. Krieschel, Adolf Hoffmann , Kultus. nef.: Genoffin Todenhagen:„ Die neue Verfassung". Mahlsdorf . Frauenabend heute bei Anders, Bahnhofstr. 38, 7%, Uhr. 46. Abt. Frauenabend Mittwoch, 7%, Uhr, bei Groll, Hennigsdorfer Straße 10.
minister a. D.
Gewerkschaftsbewegung
Pferde einzustellen. Weiter behaupten die Unternehmer, daß ihr lettes Angebot 25 Proz. Aufichlag gegenüber den bisherigen Löhnen bedeute. Wir fragen nun, ist es nicht eine größere Gefühlsroheit, wenn die Arbeitgeber Löbne bieten, auf Grund deren die Familienbäter ihre Frauen und Kinder hungern lassen müssen? Auch scheint die Rechenkunst des Arbeitgeberberbandes nicht auf der Höhe zu stehen, denn wenn bisher in einer großen Anzahl Betriebe Stundens löhne von 2.30-2,60 m. bezahlt worden sind, und das Angebot der Herren 2,85 m. war, so vermögen wir beim besten Willen feine 25 Broz. Erhöhung herauszurechnen.
Die Sicherheitstruppen haben auch am Montag bei der Eisenlager gemeinschaft, Sidingenstr. 7/11, und Thyssen, Torfstr. 32, wieder fleißig Waggons entladen, obwohl vom Polizeipräsidenten am Sonnabend ausdrücklich diese Arbeiten verboten worden sind. Die Handlungsgehilfen haben sich nunmehr bis auf wenige eben. falls soweit solidarisch erfärt, daß sie Streifarbeit nicht mehr ber richten. Nur bei Regeler u. Co., Ritterstr. 71/75, und bei Ravené Söhne, Wallstr. 5/8, fann es ein Teil der Handlungsgehilfen nicht unterlassen, Streifbruch zu treiben.
A. Borsig , Tegel . Mittwoch, 29. 10., bont 11-1 Uhr, Auszahlung der Grtraunterſtügung für die 4. Woche. Freitag, 31., bon 10-12 Uhr, Unterschreiben der Quittingen. Sonnabend, 1. 11., von 11-1 Uhr, Auszahlung der regelmäßigen Unterstützung.
im Bürgerpart, Oberschöneweide . Erscheinen aller erforderlich. N. A. G. Mittwoch, den 29. 10., 12 Uhr, Funktionärbesprechung
Gerichtszeitung.
Räuberpläne im Kommunisten- Café.
Alle
Gin abenteuerlicher Raubüberfall auf einen Juwelenhändler worden, es sei eine Schande, ohne Religionsunterricht zu bleiben beschäftigte gestern das außerordentliche Kriegsgericht. Angeklagt und sie könnten infolge einer solchen„ Ehrlosigkeit" auch nicht fonwaren der 20jährige Schlosser Mar Fichtmann und der 17jährige firmiert werden. Die Eltern behaupteten, daß den Kindern infolge Schlosser Albert Manzte. Fichtmann, ein Deserteur, war im der Befreiung vom Religionsunterricht von einigen Lehrern Juli, trok seiner Jugend, Inhaber eines Cafés für Arbeiter", das Schwierigkeiten bereitet würden. Allgemeine Empörung löste jedoch sich in der Parochialstraße befand und nach den Beobachtungen der die Tatsache aus, daß der Lehrer Kanik, der achtjährige Kinder zu Polizei ein Treffpunkt fommunistischer Elemente war; es soll dort unterrichten habe, die Schüler mit einem Gummischlauch auf das empfindlichste züchtige. Damit überschreite der Lehrer das ihm eine Terror- Zentrale der Spartakisten" ihren Siz gehabt haben. In diesem Lotal verfehrte unerfannt ein Unteroffizier der Reichszustehende Züchtigungsrecht ganz gewaltig. Der Angegriffene, wehrbrigade, um die Gäste und ihr Treiben zu beobachten. Als der in der Versammlung anwesend war, erklärte, daß er eines Tages darüber beraten wurde, wie man Mittel für Propaohne ein Züchtigungsmittel nicht auskommen gandazwecke beschaffen könne, machte einer der Anwesenden den könne. Er müsse es sich ferner verbitten, daß die Elten der Vorschlag, einen Juwelier Orlowski zu überfallen. Der Plan Schüler sich in das von ihm ausgeübte Erziehungssystem einmischwurde am 31. Juli zur Ausführung gebracht. Man kam überein, ten.( Große Unruhe.) Der Rektor der Schule, Now fa, der zu eine falsche Patrouille der Reichswehr zu bilden, Orlowsti auf der dem Fall Schöne das Wort erhielt, versuchte die Maßregelung des Forderungen der Musikinstrumentenarbeiter. Straße zu verhaften und joinen Besitz zu beschlagnahmen. Die Lehrers dadurch zu rechtfertigen, daß er erklärte, es sei ihm zu Das gegenwärtig geltende Johnabkommen der Berliner Musik- Führung mußte der Reichswehrunteroffizier übernehmen. Ohren gekommen, daß Schöne kein einwandfreier Mensch set. Die instrumentenarbeiter läuft bis 1. Dezember Infolgedessen waren waren bewaffnet und trugen Uniform mit Stahlhelm. Orlowski Versammlung antwortete bierauf mit lebhaften Entrüftungsrufer sie außerstande, eine Lohnaufbessering zu fordern, während die wurde abends auf dem Heimwege nach seiner Wohnung am Molbenund verlangte von dem Rektor, daß er über diese angeblichen Ver- übrigen, Holzarbeiter eine Erhöhung ihrer Teuerungsanlage von martt angehalten und unter dem Vorwande, daß sein Ausweis nicht fehlungen Schönes foforf Einzelheiten bekanntgeben solle. Nowia 35 Bi. pro Stunde erreichten. Die Musikinstrumentenarbeiter haben in Ordnung sei, aufgefordert, mit zum Stabsquartier" nach Fried war hierzu jedoch nicht in der Lage. Die Versammlung nahm aber die Zeit ausgenugt, in den Betrieben, wo die Löhne noch richshagen zu fommen. Man ging mit ihm bis zur Station schließlich folgende Entschließung an: besonders niedrig waren, eine Aufbesserung durchzusehen, wodurch Jannowitörüde, wo ein leeres Abteil bestiegen wurde, in dem man Die Elternbersammlung nimmt mit Entrüstung Kenntnis von den im Widerspruch mit einer eansthaften Erziehung stehenden also ein Ausgleich der Bohnverhältnisse nach oben erreicht ist. Im die Fahri bis Hirschgarten zurücklegte. Dort nötigte man Orlows Vorgängen in der 113. Gemeindeschule. Sie kann nicht anders, als Montag in ihrer außergewöhnlich stark besuchten Branchenverfamm- macht und Orlowski auf Waffen untersucht. Man fand, da der allgemeinen stehen aber die Musikinstrumentenarbeiter wie am zum Aussteigen und führte ihn in den Wald. Hier wurde halt gedokumentieren, daß ein Geist freiheitlicher Erziehungsmethoden lung ausgeführt wurde im Verdienst hinter den Holzarbeitern Unteroffizier mit Abficht oberflächlich borging, mir eine Brieftasche bster nicht Blak gegriffen hat. Die Versammlung ist empört über anderer Branchen so weit zurück, daß sich eine höhere Teuerungs- mit 1900 M. Jnhalt, 120-000 m. und eine Schachtel Brillanten die Machinationen im Lehrerkollegium, die zur Entfernung des zulage als die den Holzarbeitern zulegt gewährte rechtfertigt. Da blieben unbemerkt. Die 1900 M. wurden beschlagnahmt". Nun Lehrers Schöne von der 113. Gemeindeschule führten und verlangt die Musikinstrumentenindustrie augenblidlich eine glänzende Kon. endlich kam dem Ueberfallenen die Erkenntnis, daß er Räubern in die sofortige Rüdversehung. Die Versammlung verlangt bom junftur hat, tann sie eine entsprechende Lohnerhöhung ohne weiteres die Hände gefallen sei. In diesem Augenblick erhielt er von Ficht Kultusminister Haenisch, daß er sofort eingreift und freiheitlichen tragen. Abweichend von dem Beschluß der Bertrauensmänner- mann einen Kolbenschlag auf den Kopf, hatte aber noch die Kraft, Geist in die Schulen einziehen läßt." bersammlung, die eine Erhöhung der Teuerungszulage um 1 M. zu entfliehen und im Dunkel des Waldes zu verschwinden. Fichtpro Stunde einschließlich des Ausgleichs für die Verkürzung der mann fandte noch einen Schuß hinter dem Flüchtling her, fehlte Ein Berliner Bichhändler spurlos verschwunden. Arbeitszeit von 48 auf 46 Stunden gefordert hatte, beschloß die jedoch sein Ziel. Das geraubte Geld wurde von den Mitwirkenden Der Viehhändler Wilh. Klöppel aus Berlin , Straßmann- Branchenversammlung auf Antrag der Kommission, außer der Ver- geteilt. Der Reichswehrunteroffizier erstattete dann seiner vorstraße 20, ist seit dem 9. Oktober spurlos unter Zeichen verschwun. fürzung der Arbeitszeit, auf 46 Stunden und den dadurch bedingten gesetzten Behörde Anzeige von den Vorgängen.- Während der den, die vermuten lassen, daß er das Opfer eines Ver- Lohnausgleich eine Erhöhung der Teuerungszulage um 75 Pf. pro gestrigen Berhandlung stellte sich heraus, daß der bisher noch brechens geworden ist. Klöppel hat vom 27. September bis zum Stunde zu fordern. Ferner beschloß die Bersammlung die Kündi. un entdeckt gebliebene Teilnehmer an dem Raub. 9. Oftober in einer Greifswalder Gastwirtschaft gewohnt. Am gung des bis zum 15. Februar 1920 laufenden Reichstarifs der zuge im Zuhörerraume faß. Er wurde alsbald Tage vorher hat er zusammen mit einem Greifswalder Schlächter, Musikinstrumentenindustrie. berhaftet. der mit ihm in enger Geschäftsverbindung stand, zwei Pferde an einen bei Greifswald wohnenden Fuhrmann Kasch für 4500 m. auf einen Wechsel verkauft, der auf den Namen des Schlächters Mar Schüß aus Greifswald ausgestellt war. Den Wechsel foll Klöppel in Verwahrung genommen haben. Am 10. Oftober wollte Alöppel nach Stralsund fahren und dort bei einem anderen Geschäftsfreund auf den Wechsel Geld zu erlangen versuchen. Diese Reise hat er nach den polizeilichen Feststellungen augenscheinlich nicht mehr ausgeführt. Er hat am 9. Oktober die Gast. wirtschaft, in der er in Greifswald abgestiegen war, berlassen, und jeither fehlt es an jedem Nachweis über feinen Verbleib. Seine Ehefrau, die in Greifswald weilt, um nach ihm zu forschen, hat die lehte Nachricht von ihm durch Kartenbrief am 6. Oftober aus Greifswald erhalten. Gegen Klöppel, der im falschen Verdacht eines Verräters der Schleichhändler steht, sollen von zwei Personen Drohungen ausgesprochen worden sein. Von großer Wichtigkeit ist die Feststellung, ob der auf den Namen des Schlächters Schüß in Greifswald lautende Wechsel über 4500 Mart am 9. Oktober oder später von Klöppel oder einer anderen Person zum Angebot gebracht oder Geld darauf zu erlangen versucht worden ist.
-
Die Löhne der Mühlenarbeiter.
-
Das Gericht verurteilte Fidytmann wegen versuchten Mordes und räuberischer Erpressung zu 12 Jahren Buchthaus, In einem vom 22. Oktober datierten Schreiben an den Manzt, e wegen räuberischer Erpressung zu Brauerei und Mühlenarbeiter.Verband teilen die Mühlenbefizer 2½ Jahren Gefängnis. Groß- Berlins mit, daß sie jetzt gewillt find, dem vom Schlichtungs. ausschuß am 25. September gefällten Schiedsspruch ihre Zustimmung zu erteilen, und sich demselben zu unterwerfen.
Damit treten die vom Schlichtungsausschus festgesezten Lohn. fäße rückwirkend ab 15. September in Kraft.
Aus aller Welt.
Schwere Gasgranatenexplosion.
Der wöchentliche Mindestlohn beträgt von nun ab für WalzenBou der Kommandantur des Gasplakes Breloh führer, Müller, auch wenn sie als Gader tätig sind, Heizer und Maschinisten, Handwerker aller Art und Walzenriffler 117,50 m., ist uns aus Munsterlager folgende Meldung zugegangen ungelernte Arbeiter: Bodenarbeiter, die gelegentlich Sade tragen, Am 24. Ottober, vormittags 11 Uhr, entstand aus bisher unge Reffelreiniger, Kohlenfarrer usw. 112,50 M., Frauen 70 M. flärter Ursache auf einem der Werke des Gasplakes Breloh Für Kesselreinigungsarbeiten im Innern des Kessels, außerdem Rüneburger heide) eine Explosion von Ga3graein Zuschlagslohn von 20 Pf. pro Stunde. Bereits bestehende naten. Die Explosion griff weiter um sich und vernichtete weihöhere Löhne werden in der bisherigen Höhe fortbezahlt. tere Stapel von Gasmunition und zugehörige Schuppen, blieb Ueberstunden werden in der Woche mit 25 Proz. und Sonn- aber auf diese beiden Werke beschränkt. Wegen der sich entwickeln. tags mit 50 Broz. Aufschlag zum regulären Lohn bezahlt. den Gasschwaben mußten einige gefährdete Dörfer Nun ist ein lang ersehnter Wunsch der Mühlenarbeiter in Er. füllung gegangen. Die Schranken sind gefallen. Die Müller sind vorübergehend geräumt werden, aber nur auf einige Stunden. ebenfalls unter die Kategorie gelernter Arbeiter gerüdt. Auch ist Ebenso wurde die Bahn zwischen den Stationen Munster der Unterschied der Löhne zwischen Gelernten und Ungelernten( Lager) und Brochöfe( Strede Bremen Berlin) vornicht mehr ein so gewaltiger. Das eine fann aber heute schon ge- übergehend unterbrochen. Die Gefahr kann als beseitigt fagt werden, zu einem menschenwürdigen Leben reichen auch die gelten. Menschenleben sind nicht zu beklagen. jezigen Löhne nicht aus!
Ein uneiniger Schlichtungsausschuß.
Ein Todesurteil.
-
Ein unaufgeklärtes Verbrechen, dem ein Sicherheitssoldat zum Opfer fiel, ist heute in früher Morgenstunde in der Frankfurter Allee verübt worden. Gegen 4 1hr teilte ein Straßenbahner einer Patrouille von Polizeiwachtmeistern mit, daß vor dem Hause Frankfurter Allee 33 ein toter Soldat auf dem Bürgersteig liege. Die Beamten stellten fest, daß der Mann einen Schuß quer durch den Kopf erhalten hatte. Er selbst trug feine Vor einiger Zeit wurde über einen Borgang berichtet, der sich Das Volksgericht der Reichswehrbrigade 32 in Rattowit Waffen bei sich. In dem Toten wurde der 28 Jahre alte aus vor dem Schlichtungsausschuß Groß- Berlin abgespielt hat. In einer verurteilte den 25 Jahre alten Bizefeldwebel Ostar Bod, gebürtig Könnern gebürtige Unterfeldwebel Hermann, der bei seiner Streitsache zwischen dem Arbeitgeberverband der deutschen Film- aus Mühlhausen in Thüringen wegen Ra ubmordes, Raubes Mutter in der Liebigstr. 17 wohnte, festgestellt. Hermann war bom industrie und der Organisation der Arbeitnehmer in der Film und Plünderung, begangen in Oberschlesien , zum ienste dispensiert. Die Mordkommission nahm fofort die Ermitte industrie hatten die Arbeitnehmer- Beisiger den unparteiischen Vor- Tode und 15 Jahren Zuchthaus. lungen auf und konnte in einen Jungen auch bereits einen Beugen fizenden als befangen abgelehnt. Dieser Tage fand nun ein neuer bernehmen. Dieser hat, wie er aussagt, aus größerer Entfernung Termin zur Festsetzung der durch die Ablehnung des Vorsitzenden gefehen, wie ein Bibilist auf den Sicherheitsfoldaten damals unmöglich gewordenen Verhandlungen statt. Der Arbeit. fchoß und wie dieser gleich nach dem Schuß auf dem Bürgersteige geberberband der Deutschen Filmindustrie lehnte es jedoch ab, unter Die weiter bedeutende Zunahme der oberschlesischen Rohlen. zusammenbrach. Weitere Ermittelungen ergaben, daß eine einem neuen Vorsitzenden zu berhandeln, weil Beisiger niemals halden hat zu einem neuen Brand einer großen Halde geführt. Wiertelstunde vor dem Schuß und dem Auffinden der Leiche fünf ein Recht zur Ablehnung des Vorfizenden haben fönnen. Diese handelt sich um die Vorräte der Ferdinand.Grube bie Männer aus dem Hauje Frankfurter Allee 332 Herausgekommen Verhandlung verfiel daher der Vertagung. Außerdem hat; im und in der Richtung nach der Taerstraße zu weggegangen waren. Sinblid auf die prinzipielle Bedeutung der Angelegenheit, der Ar. seit drei Tagen brennen. Am Sonntag tamen die Flammen Die Kriminalpolizei ist bemüht, diese Männer ausfindig zu machen, beitgeberberband der Deutschen Filmindustrie und die Bereinigung sum offenen Durchbruch. Gelingt es nicht, den Brand zu erstiden, meil vielleicht mit ihrer Hilfe weitere Beobachtungen, die zur Auf der Deutschen Arbeitgeberverbände eine Beschwerde an den Reichs so besteht die Gefahr, daß die ganze alde dem Brand zum flärung des Verbrechens dienen tönnten, zu erfahren sind. Ueber.] arbeitsminister erhoben, dessen Entscheidung berlangt wird. Opfer fällt.
b
Brand einer Kohlenhalde.