Nr.560.86.Jahrg.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt
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Sonnabend, den 1. November 1919.
Einstellung des Personenzugverkehrs.
Vorwärts- Verlag G.m. b. H., SW. 68, Lindenstr. 3. Bernfvrecher: Amt Moritplas, Nr. 11753-31.
Billige Schulreformen.
Wir haben kein Geld!" tönt es zurüd, wenn man in den Regierungswaid hineinruft: Reformiert endlich das Schul
Das Reichskabinett hat in seiner heutigen Situng Ausnahmen sind nur zulässig zugunsten des unbe. toefen, damit nicht auch das neue Geschlecht ins alte Berfolgenden Beschluß gefaßt: Auf Grund der wirtschaftlichen dingt notwendigen Arbeiterverkehrs und des Borderben bersinft!" Und der Fordernde soll verstummen! Er berstimmt auch, wenn er müden Geistes ist, phantasielos am Demobilmachung betreffenden Befugnisse wird nach Maßgabe ortsverkehrs der Großstädte. des Erlasses die Auflösung des Reichsministeriums für mirt- 2. Nach dem 15. November 1919 dürfen auf den zu 1. be. Serfömmlichen flebt oder feine eindringende Eachkenntnis fchaftliche Demobilmachung vom 26. April 1919( Reichsgefeß- zeichneten Bahnen bis auf weiteres für den Personenver- befitt. Const aber weiß er mancherlei anzuführen, was fich die Verbesserung der Kartoffel- und Kohlenver- fchaftslebens unbedingt notwendigen Büge misch gebieten Lehrern und Lehrerinnen an deutschen Schu blatt Seite 438) mit Rüdsicht auf die Transportnot und fehr nur die im Jnteresse der Erhaltung bes Birt. fostenlos oder billig reformieren läßt. Der Bund entschiedener Schulreformer unter den akadejorgung in Uebereinstimmung mit den Eisenbahnverwal- gefahren werden. tungen der Länder angeordnet, was folgt: hat bie len" will demnächst, seiner Stolle als revolutionärer Anreger entsprechend, an das Preußische Ministerium für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung mit einer Vorschlagsliste fofort angreifbarer und billiger Aenderungen im Schulbetriebe herantreten. Hier seien einige dieser Forderungen furz erwähnt, weil die offentliche Erörterung von Schuland Erziehungsfragen notwendig ist, soll die Mitwirkung der Laien, der Eltern in Fragen der Jugendbildung wirklich über die einer leblosen Staffage hinausgehen.
1. In der Zeit vom 5. bis zum 15. November 1919 ein. schließlich ist auf sämtlichen, dem öffentlichen Verkehr dienen. ben vollspurigen Haupt. und Nebeneisenbahnen der gefamte Personenzugverkehr einzustellen.
Es handelt sich um eine Studienkonferenz eines englischen Komitees. Irgendwelche Hoffnungen auf baldige Wirkung wird man nicht daranf setzen können. Aber als Anfang zur Wiederanknüpfung solidarischer Beziehungen zwischen den Bölkern trot Versailles ist auch dieser Versuch zu begrüßen.
Das Reichsverkehrsministerium Durchführung dieser Verordnung zu überwadjen. Berlin , den 1. November 1919.
Die Reichsregierung.
Bauer. Schmidt. Bell.
Das Zusatzprotokoll.
Blow verfenften Schiffe,
bahnmaterials nicht abgeliefert worden jet,
3. daß Deutschland nicht die vollständige Sahl ber Sanbelsfahrzeuge ausgeliefert habe, besonders bie vor geschriebenen Tantschiffe,
Lant ,, Times" hätten Ed. Bernstein, Kautsky und Am wichtigsten erscheint uns die Frage der VerfuchsZur Verlängerung der Gültigkeit der von uns angeblich einbeitsschulen. Man müßte enca in einem Stadtdie Professoren Bonn und Brentano die Bässe vom britischen nicht erfüllten Verpflichtungen des Waffenstillstandsvertragsviertel einer Großstadt planmäßig das Schulmesen in allen Konsul in Rotterdam erhalten. Wie wir hören, trifft das soll nach französischen Blättermeldungen Deutschland in einem feinen Berzweigungen aufbauen, un dabei die sich erst in der wenigstens für Gen. Bernstein nicht zu. Er reist aber gemäß Protokoll anerkennen, der erhaltenen Weisung Sonntag früh nach Rotterdam . 1. daß es eine Stompensation schulbe für ble vor Scapa dung zu studieren. Neue Kosten brauchen dabei nicht zu Pragis herausstellenden Schwierigkeiten und ihre lieberwinentstehen, da die neuen Schulförber stufemveise an die Stelle 2. baß ein Teil des im Waffenstilstand feftgefesten feber alten treten. Natürlich müßte man zu einem solchen Aufbau nur reform willige Lehrkräfte heranziehen, weil det erste Versuch ganz andere Energien erfordert als spätere Nachahmungen. In Hamburg ist man so borgegangen, daß man Wahl follegien der Lehrer gebildet hat, in denen fich für eine bestimmte gemeinsame Erziehungsauffassung be 5. daß es sich geweigert habe, die Liften berjenigen Titel geisterte Menschen zu gemeinsamem, durch keinerlei Gefin5. baß es fich geweigert habe, bie Liften berjenigen Titel nungsträgheit oder gar bewußtes Widerstreben gehemmten und Werte abzuliefern, die bie beutschen Truppen aus dem Tun an der Jugend zusammenfanden. Wieviele Menschen befekten Frankreich und Belgien mitgenommen hatten. Außerdem foll Deutschland anerkennen, baß es feiner Ber.atmen da erlöst auf und vermögen dann endlich ihre GestalterAußerdem foll Deutschland anerkennen, baß es feiner Ber fraft auszuproben. Wehnlicher Austausch harmonierender Lehpflichtung, feine Truppen aus dem Baltikum zurückzusichen, rer wäre in jeder Großstadt sofort möglich, wenn man nur aus dein Aftenbetrieb heraus wollte und nicht vor allerlei Möglich. Amerika foll angeblich die Ausführung des Versailler feiten des persönlichen Verlegtjeins zurückschreckte. Wie will Diktats dem Bölferbund vorbehalten wollen, Clemenceau - man anders ergründen, was Erziehung überhaupt vermag. wie dem Marschall Foch.
Zu unserer Mitteilung über den von Dr. Friedrich Adler auf dem Wiener Barteitag enthüllten Butschplan erhalten wir folgende drahtliche Ergänzung:
noch nicht nachgekommen fet.
Der von Offizieren ausgearbeitete Teilplan, ber der Bolts. wehr in die Hände gefallen ist, besicht sich auf ben nördlich ber Donau gelegenen Arbeiterbezirk Floridsdorf ( Wien 21). Das Schriftstüd ist vom 25. Oktober batiert. Der Beginn sollte um 410 Uhr abends erfolgen, und bis 8 Uhr früh sollte der Putsch burchgeführt sein. Es ist genau festgestellt worden, wer sich auf jede der nach Floridsdorf führenden Brücken zu begeben habe and welche Waffen, darunter Maschinengewehre und Minen werfer auf ben einzelnen Brüden aufzustellen find. Die Boltswehr und die Stadtschuhwache, die zur Polizei gehört, Die Information" will wiffen, daß eine Note der follten entwaffnet und interniert werben. Als Lofung Alliierten an Deutschland bevorstehe, die sich mit der Teil wurde das Deutschnationale Begrüßungswort, eil", als Feld. nahine Deutschlands an der Blodierung Sowjetrußlands be. ruf Sonne" ausgegeben. In der geheimea Rorrefpondens faßt. Der Nat der Alliierten könne auf den Anschluk Deutsch . wurden die Maschinengewehre mit Fässer" und die Minen- lands an die Absverrung der russischen Räterepublit auf werfer mit Paprika" bezeichnet. feinen Fall verzichten.
Nach einer Pariser Reutermeldung sprechen sich die aus Berlin verlangten Gutachten der alliierten Kommissionen gegen eine weitere Milderung der Ostfee. blodabe aus!
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Frit Adler fagte: Die Gefahr ist für den Augenblic vor. über, weil der Plan verraten ist. Die Situation wird sich im Laufe des bevorstehenden Winters noch verschärfen. Man wird versuchen, die Arbeitslosen gegen die Republik im Dienst der Reaktion zu benuten. Wie können daher nicht genug Vorsicht an den Tag legen.
Die Räumung des Abtretungsgebietes.
Rönne" ist ein blutiger Hohn, da zwischen uns und Sowjetrußland Ententegebiet ist.
Nach einer New Worker Zeitungsmeldung aus Buenos Aires müssen die deutschen Schiffe, die sich augenblicklich in dem neutral gebliebenen Argentinien befinden, den Alliierten ausgeliefert werden.
Der Sieg des Entente- Kapitals.
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( 2örraber Drabtbericht des Berwärts.) Am 24. v. M. ist auch die Frage ber militärischen Räumung Gegenwärtig wird die gerichtliche Liquidation der deutschen ber an Polen abzutretenden Gebiete durch die beutschen Truppen Unternehmungen in Elsaß- Lothringen durchgeführt. Sie werden vertraglich geregelt worden. Das Abkommen, dessen Infrafttreten zu billigen Preisen französischen Aktiengesellschaften überlassen. übrigens davon abhängig ist, daß der Gesamtvertrag mit Bolen au ftande femmt, ist in Berlin unterscidhnet werden.
Der volnische Bormarsch beginnt hiernach erst am 7. Tage nach Niederlegung des Brotokolls über die Ratifikation bes Friebensvertrages durch die Hauptmächte in Paris . Dieser Tag gilt als erster Räumungstag, von dem ab die nachfolgend angegebenen Termine rechnen.
Die Verluste der Franzosen bei Verdun .
Aus ben fortgefesten Beröffentlichungen der stenographischen Brotokolle ber vertraulichen Kammerſibungen vom Juli 1916 gebt hervor, daß die Werteidigung Berduns den Franzosen mehr Blut foftete als der Angriff den Deutschen . Die Franzosen verloren da, mals vor Berdun 800 000 Mann, die Deutschen nur 700 000 Mann. Hilfe für Wien .
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Bom 1. bis zum 3. Tage wird ein schmaler Streifen südlich ber Linie Schönfce- Gulmfce- Bromberg- Natel- usch mit ber Stadt Thorn von den Polen befest; Thorn wird am Mittag bes Bürgermeister Gen. Neumann teilte dem Stadtrate mit, daß 2. Tages von uns geräumt. Zwischen dem 4. und 7. Tag wird das sich die neugebildete englische Mission für internationale Spitalsgesamte Abtretungsgebiet östlich der Weichsel befeet, und zwar hilfe in Wien erbötig genacht hat, der Stadt Wien 300 Kühe zu Gulm am 6., Graudenz am 7. Zage. Weftlich der Weichsel werden beschaffen, deren Wilch an Spitäler abgegeben werden soll. Wien im gleichen Zeitraum Bromberg ( am 4. Tage), Natel, Krotoschin muß trop der wertlosen Valuta amerikanische Kohle faufen und daund Wirsis und das Land nördlich davon bis zur Linie Gulm für Teile seines Besites verpfänden. Eine französische Gesellschaft nördlich Zempelburg befest. Der 8. Tag ist allgemeiner Ruhetag. will diese Stohle beziehen und dafür Saartohle in franzöfifchen Zwischen dem 9. und 12. Tage merben wir das Gebiet bis zur Linie Wagen nach Wien schicken. Der Amsterdamer Telegraaf" meldet füblich Dirschau - Br. Stargard- Gzerst- füblich Zuchel- füblish aber, daß Amerika die Kohlenausfuhr verboten hat. Konig räumen. Bom 13. bis 16. Tage wird bas. Land bis nördlich Berent von den Bolen bescht und zwischen dem 16. und 19. Tage bas übrige Abtretungsgebiet bis zum Meere. Die einzelnen Tages. gonen werden durch Vereinbarungen zwischen den örtlichen deutschen und solnischen Kommandosteten festgelegt werden.
Die Regelung einer Reihe ergnzender Buntte ist weiteren Berbandlungen vorbehalten.
batte gestern 402 Grad Fieber. Da er auch sehr matt ist, muß man leider die größten Besorgnisse um sein Aufkommen begen. In der Nacht hatte der Patient Schüttelfrost, heute morgen war er fieber frei. Der Zustand ist, wie wir bei Redaktionsschluß erfahren, recht bedenklich
will man experimentell und anders ist nichts auffindbar- ohne solche Freiheit die an einen als Lehrer und Erzieher fruchtbaren Menschen zu stellenden Anforderungen entdecken? Der einzelne ermüdet unter den pädagogischen Automaten, bestenfalls verhindert er durch seine Eristenz einige Orgien der Mechanisierung, aber das Bild„ bes, das er werden soll", wird ihm nie entschleiert.
Allein solche Musteranstalten vermögen auf das funge Erziehergeschlecht begeisternd au wirken, allein die Be freiung der Sphäre des Handelns fann Menschen von innerem Reichtum, bon felbftlofer Hingabe in diesen schweren Beruf" in dem jezt soviel Unberufene scharwerfen, verlocken.
Also Reform, am besten Beseitigung ber Dienstanweisungen. Jedes Lehrerkollegium vermag fich selber seine Ordnung zu schaffen. Rollegiale Schulberfaifung! Die demokratischen Lehrer berlangen die fo gut wie die fozialistischen. Mögen fie mit ihren Abgeordneten einmal ein männlich Wörtlem fprechen. Die paar Unzuträglichkeiten, die fich in der Uebergangszeit ergeben würden, wären weit ungefährlicher als die jeßigen Disziplin" widrigkeiten der reaktionären Schulleifer. So sten macht das nicht, denn die bisherigen Schulleiter beziehen ihre Gehälter weiter, neue Gehälter der Art treten nicht mehr auf!
Die Bebrerbildung auch die ber Oberlehrer!- läßt sich auf eine neue Bafis stellen. Man lege mehrere Seminare zu pädagogischen Alademien aufammen, die in Busammen hang mit den Universitäten gebrecht werden. Man schreibe fofort den Studierenden des höheren" Lehrfachs die Beteiligung an pinchologischen und pädagogischen Uebungen bor , damit rechtzeitig eine Auswahl unter den Anwärtern getroffen werden kann. Man gebe den Lehrern die Gelegenheit zu tatsächlicher Selbstverwaltung durch schnelle Schaffung allgemeiner Lehrerkammern, die aber vor ziinftlerischen Ent artungen durch die planvolle Mitwirkung des Laientum 3 bewahrt werden müssen.
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Unter folchen Umständen würden tüchtige Bebrer und Erzieher fich entfalten fönnen, wenn sie in einer Musterschule eine der Kadettenanstalten? fich tummeln dürften. Natürlich dürfte solche Verfuchsschule nicht mit dem Fluch der Berechtigungsprüfungen beladen werden. Wie denn ja die eifeprüfung" reif für die A5. Ichaffung überhaupt ist: Eine große Qual, eine schlechte Sicherung!
Noch mehr sollte man abfchaffen, zuerst die schrift lichen häuslichen Zwangs arbeiten, diefen Quell der Schulliige und des Schulbetruges. Man beschränke den Gedächtnisstoff, sondere die Schüler noch Interesse und Tüch tigkeit und laffe die Nachmittage frei für ein freudiges Leben in freiwilliger Arbeit und körperlicher Stählung. Man führe