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Beilage zum Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Nr. 98.

Wähler des 17. Kommunal­Wahlbezirkes.

Kandidat der sozialdemokratischen Partei ist unser bewährter Genosse, der Zigarrenfabrikant

W. Börner.

Es gilt, ihm zum Siege zu verhelfen und durch seine Wahl Protest zu erheben gegen die deutschfreifinnige Parteiherrschaft im rothen Hause. Auf zu reger und unermüdlicher Agitation! Das Wahlkomitee.

Der rheinisch- westfälische Bergarbeiterstreik.

Es lautet:

Kameraden! Der so plöglich und unerwartet ausgebrochene Streit veranlaßt uns, nach Bedürfniß ein Extrablatt herauszu geben, um Euch über den Stand der Bewegung, welche große Ausdehnung anzunehmen scheint, zu unterrichten, da man er­fahrungsgemäß den Berichten sämmtlicher Blätter, mit Ausnahme der Arbeiterpresse, absolut keinen Glauben beimessen darf.

Mittwoch, den 29. April 1891.

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8. Jahrg.

streifen, fehlt in ihm. Wir sind also auf die unkontrollirbaren zu sorgen, endigt der Aufruf:" Denkt an die bittenden armen Angaben der Depeschenbureaus und anderer Zeitungen an- Kinder, blickt auf Eure eigenen Kinder, und schließt Euch gewiesen. Während der Korrespondent der Frants. 3tg." im nicht aus!" Kohlenrevier seinem Blatte von 40-50 000 streifenden Berg- Wir sind nun weit davon entfernt, den direkten Veranstaltern In kurzer Zeit steht unserem Bezirke die Stichwahl für die arbeitern zu berichten weiß, melden das Wolff'sche Telegraphen- und Begründern des ganzen Ferienkolonien- Instituts irgendwie Kommunalwahl bevor. Bureau" und das Bureau Herold", daß der Streit im Abnehmen Motive unterschieben zu wollen, die sie selbst nicht haben; das begriffen sei. sind in der Regel natürlich schleichen sich auch manchmal ehr­Wir lassen einige dieser Telegramme folgen: geizige, ordenslüsterne Streber ein gutherzige Bourgeois, Effen a. d. Ruhr, 28. April. Der Streik im Essener Rentiers, die ihr Schäfchen ins Trockene gebracht haben und nun Revier zeigt entschiedene Abnahme. Auf den meisten Zechen, auch etwas für die leidende Menschheit" thun wollen.- wo Belegschaften ausständig waren, fehlen nur wenige. Uns fann man nun doch nicht den Standpunkt cines gut Im Gelsenkirchener Revier ist alles ruhig. Im Bochumer Revier herzigen Bourgeois" zumuthen; wir halten uns für verpflichtet, ist, wie die Rheinisch- Westfälische Zeitung" meldet, auf Schacht 1 der Sache aus dem Gesichtspunkt des Interesses der von Constantin der Große " die Belegschaft neu in Streit ge- Arbeiterklasse auf den Grund zu gehen. Vor allen rathen. Die Bergleute waren schon angefahren, als 119 Mann Dingen aber müssen wir fordern, daß dem Dinge das sammtene wieder aus der Grube ausfuhren. Auf den meisten übrigen Zechen Mäntelchen abgenommen wird, und dann finden wir, daß es sich ist das Verhältniß eher besser als gestern. Auf Marianne" vom entpuppt als ein neuer Aufguß der modernen Armenpflege. Und diese Bochumer Verein fuhren 63 von 515 unter Tage und 307 von Wohlthätig feit" kommt nicht einmal den Bedürftigsten, den wirklich 323 über Tage an. Auf der Krupp 'schen Zeche Hannover", Bedürftigen zu Hilfe: nein, die Ferienkolonien, wie sie heute be­Schacht 1, fuhren von 540 unter Tage 301 und auf Schacht 2 stehen, sind ein Institut für die Kinder der Kleinbürger, und nicht von 355 unter Tage 67 an. Jm Dortmunder Revier ist die Lage für die Kinder des Proletariats. Die Kinder der wirklich Armen ebenso wie gestern. Auf Zeche Germania " Schacht 1 von der müssen in der dumpfen Luft unserer Häusermassen zurückbleiben, Gelsenkirchener Bergwerks Gesellschaft fuhren 134 von 329, weil sie keine Garderobe mit in die Ferien nehmen können, weil auf Zeche Kaiser Friedrich" fuhr die Hälfte der Belegschaft sie nicht die nöthige Wäsche, nicht die nöthigen Kleider, nicht die Als authentische Mittheilung aus dem Kohlenrevier liegt uns wieder an. nöthigen Schuhe besitzen, weil sie in Lumpen umhergehen müssen. heute das erste Extrablait der Zeitung der deutschen Berg­leute" vor. Bekanntlich wurde auf der Delegirtenkonferenz in werts- Aktiengesellschaft gehörigen Bechen arbeitet auf Grin", beitskraft ihrer Väter und Mütter den Mehrwerth destillirt, der Bochum , 28. April. Von den der Gelsenkirchener Berg- Und warum müssen sie das? Weil der Kapitalist aus der Ar­Bochum mitgetheilt, daß diese Extrablätter nach Bedürfniß zur" Hardenberg"," Sanja" und" Bollern" Alles, dagegen sind es ihm erlaubt, die Rolle des Menschenfreundes" zu spielen, Ausgabe gelangen würden, um wichtige Mittheilungen allen auf Germania" I" 195, auf" Germania II" 18, und auf und mit Bezeichnung der ganzen Firma und Veröffentlichung des Bergarbeitern sofort in wahrheitsgetreuer Form bekannt zu machen." Minister Stein " 72 Arbeiter ausständig. Auf Zeche Ver- Namens in den Blättern 10 oder 20 M. für die Ferienkolonien gesellschaft) sind von insgesammt 542 Arbeitern nur 229 ange- tektion in die Kolonieen gebrachten Kinder einen reinen Genuß einigter Präsident", Schacht 1( Bochumer Bergwerts- Attien- 3u spenden. Können ferner die, mitunter durch das Mittel der Pro­fahren; auf Schacht 2 arbeitet die ganze Belegschaft. der Annehmlichkeiten während der Ferien haben, wenn Bochum , 28. April. Auf den Zechen" Hagenbeck ", Kon- sie beständig von dem Gefühl des Almosenempfangens nieder­werden? Was weiter fordia"," Germania ", Kolonie"," Heinrich"," Altstaden" find die gedrückt ersprießlich, daß die Bergarbeiter heute nicht angefahren. Kinder auch zu wohlhabenden Privatleuten gegeben wer­Eintracht seinen eigentlichen Anfang, nachdem unsere Brüder revier auf dem Bochumer Delegirtentag vertreten war, wird auf mit den Eltern nach den Ferien ein recht schaveres Wert auf­Aachen, 28. April. ( W. T.-B.") Trotzdem das Murm- den, die, selbst kinderlos, einmal für vier Wochen sich den Spaß leisten, und nun die Kinder, statt zu erziehen, verziehen, und da auf den Zechen Trappe und Rabe vergeblich um ihr gutes allen Bechen derselben ruhig weiter gearbeitet, ebenso beim Esch- bürden?- Recht gerungen. Die Ursache des Ausstandes auf Zeche Gin- weiler Bergwerksverein. tracht ist vornehmlich darin zu suchen, daß der Schacht ge= Diese letzte Depesche könnte den Glauben erwecken, als sei stalten, um nachher, wenn die Arbeiter ihr Recht fordern, mit Aber unsere Bourgeoisie braucht diese Bamherzigkeits- An­schlossen wurde, damit die dortigen Kameraden nicht eher als an einen Streit im Wurmrevier auf dem Bochumer Delegirten dem Brustton der Ueberzeugung über die Maßlosigkeit" der Ar­bis nach 1 Uhr herauskonnten. Hierüber wurden unsere tag gedacht worden. Das ist nicht der Fall. Der Delegirte aus die Arbeit nieder. Am 17. April streiften dann beide Schächte. revier, aus Sachsen und Schlesien in Bochum nur anwesend, sundung der schwächlichen Kinder während der vier Wochen im Kameraden ungehalten und legten bereits am 16. April 60 Mann dem Wurmrevier war ebenso wie die Delegirten aus dem Saar- beiter herfallen zu können, über ihre" Undankbarkeit" u. f. f. Und dieselbe Bourgeoisie, die den Klingelbeutel für die Ge­Drei Delegirte, die mit der Zeche unterhandeln wollten, wurden um den rheinisch- westfälischen Kameraden ihre thatkräftige Sommer herumgehen läßt, lehnt unter Lachen und nicht anerkannt. Nur mit dem dortigen Amtmann verhandelte Sympathie zu versprechen. man und das Resultat war: Die Beche bewilligte nichts! Besser als über den Gang der Streitbewegung sind die ärmen in der Stadtvertretung den Antrag Die streifenden Kameraden auf Zeche Eintracht durch Geld- Depeschenbureaus über die Maßnahmen der Unternehmer und der ab, den Kindern im härtesten inter warme mittel genügend zu unterstützen, war nicht möglich und zwar Regierung unterrichtet. Die wichtigste Meldung darunter ist, damit die jungen Menschenkinder dem Unterricht auch wirklich Essenportionen in der Schule zu verabreichen, deshalb nicht, weil alle übrigen Kameraden gerade so daß der Bergmann Bauer Weitmar, der Vorsitzende der arm find wie jene auf Zeche Eintracht. Deshalb machte sich Bochumer Delegirtenkonferenz, wegen Aufreizung zum Streif folgen können; lehnt mit eherner Stirn den Antrag auf fofort an vielen Orten die Solidarität, die Gemeinsamkeit verhaftet worden ist. Auch andere Delegirte sollen verhaftet unentgeltliche Ueberlassung der Lehrmittel ab, eine Ausgabe, an gelegt wurde in dem Glauben und der Hoffnung, dadurch den Kameraden. Mehrere Delegirten sind sofort gemaßregelt der Arbeiterinteressen bemerkbar, indem die Arbeit nieder- sein, ebenso mehrere Bergarbeiter wegen Bedrohung arbeitender beren Stelle der Vater seinen Kindern bessere Nahrung zuführen berechtigten Wünschen der Kameraden zum Siege zu ver- worden. Dieselbe Bourgeoisie läßt Miethetasernen aufführen, die helfen. Die Streitbewegung hat indessen jetzt, wo wir diese Beilen schreiben, einen solchen Umfang angenommen, daß fast von dem das W. T. B." sofort einen Auszug verschickt. Der bergbauliche Verein hat auch bereits einen Utas erlassen, wahre Höhlen der Finsterniß sind, in die die Sonne nicht hinein­bringen fann; dieselbe Bourgeoisie gestattet den Kindern nicht alle Zechen still liegen. Kameraden! In einem so großen Ringen handelt es sich gegenwärtige, unter Bruch des Arbeitsvertrages sich vollziehende In dem Rundschreiben wird betont, daß es für die das Spielen auf den Höfen, fa, gestattet oft den Miethern nicht den Luxus" der Kinder überhaupt. nicht mehr um fleine, allerdings berechtigte Wünsche, sondern um Ausstandsbewegung der Bergarbeiter an jedem Grunde gebreche. Das ist dieselbe Bourgeoisie, die durch ihre politische Ver­das Große und Ganze, und so sehen wir denn auch, daß jetzt Der gleichen Anschauung sei ein Theil der Bergarbeiter selbst. tretung im Parlament die Kinder in die Fabriten schleppen läßt, überall Die bekannten Forderungen der deutschen Bergleute auf Denn nur so sei es zu erklären, daß auf einer Reihe von Zechen nach Kinderarbeit zu verweisen. Hut ab vor ihr, die nicht allein die sich nicht dazu aufschwingen kann, den Fabrikanten den Hunger den Schild erhoben werden. Die Lebensmittel sind durch die Gründe für den Ausstand seitens der Belegschaften überhaupt Wunden zu schlagen weiß, sondern, die sie auch heilt. Schutzzollpolitik erheblich vertheuert worden, die Löhne sind dagegen nicht angegeben worden seien, die Mehrzahl derselben vielmehr, dafür, für diesen Mummenschanz, muß dann Vater und Mutter nicht nur nicht gestiegen, sondern an vielen Orten noch reduzirt ohne überhaupt Wünsche zu äußern, die Arbeit niedergelegt hätte kommen und schönen Dank sagen, und dann müssen sie sich brav" worden. Ueber Gedingeverkürzung haben die Kameraden nament- oder von derselben einfach fortgeblieben sei. Im eigensten lich in letzter Zeit vielfach Beschwerde geführt. Man braucht sich Interesse der Vereinszechen richtet der Vorstand schließlich an halten

Kameraden! Der Ausstand nahm in Steele auf Beche

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unter brav" fann man viel verstehen

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also nicht zu wundern, wenn heute mehr denn je die Forderungen dieselben das Ersuchen, bis auf Weiteres überhaupt keinen Ar- mit ihr Kind im nächsten Sommer wieder der Wohl= der deutschen Bergleute, gestellt in der Delegirtenversammlung am beiter in die Belegschaft aufzunehmen, welcher wegen Bruchs des that theilhaftig wird. Der Arbeiter soll den Eindruck 15. Febr. 91 Bochum, reklamirt werden. Diese Forderungen, für welche Arbeitsvertrages aus einer anderen Belegschaft ausgeschieden sei. gewinnen, daß ihm etwas gewährt wird, auf das er keinen recht­alle Kameraden eingetreten und noch eintreten, die aber seitens Jede im Ausstande befindliche Vereinszeche werde für sich zu erlichen Anspruch hat, daß ihm eine Wohlt hat erwiesen wird, der Grubenverwaltungen unbeachtet geblieben sind, lauten: 1. Achtstündige Schicht, einschließlich Ein- und Ausfahrt. wägen haben, ob und unter welchen Bedingungen sie bei ihr für die er sich bedanken muß. 1. Achtstündige Schicht, einschließlich Ein- und Ausfahrt. ausständig gewordene Arbeiter wieder annehmen wolle. Eine Diejenigen Arbeiter, die selbst kinderlos find, oder sich in Sechsstündige Schicht einschließlich Ein- und Ausfahrt bei nasser Annahme von Arbeitern, welche unter Vertragsbruch feierten, einer etwas günstigeren wirthschaftlichen Lage befinden, werden Arbeit, Hize oder Wettermangel. auf einer anderen als ihrer bisherigen Arbeitsstelle, sollte nach sich daher wohl hüten, ihre Groschen den bürgerlichen Wohl­2. Berbot der Ueberschichte zur Rohlenproduktion. thätern hinzutragen. Die Arbeiter haben für ihre überflüssigen Menschengefährdung oder Betriebsstockung nur gegen dop- Ansicht des Vorstandes ausgeschlossen sein."

pelten Lohn.

Bei

3. a) Gine pro zentuale Lohnerhöhung von 25 pet. für alle nicht im Gedinge arbeitenden Bergleute unter und über Tage; 40 pCt. allen Hauern, die in den letzten beiden Monaten unter 4 M. pro Schicht nur verdienten, und 25 pet. solchen Hauern, die über 4 m. verdient haben. 30 pet. für Schlepper, die nur 3 M. und darunter erhielten, und 25 pet. allen Schleppern, die

über 3 m. verdient haben.

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Noch besser versteht es Herr Wilhelm Funke in Hagen , der Groschen eine bessere Verwendung! Sie opfern sie für den Kampf bekannte Chef der großindustriellen Garde, den wir in einem um Verkürzung der Arbeitszeit, um einen höheren Lohn, und da­Artikel Funkengarde" vor längerer Zeit gewürdigt haben. Er mit um eine gesteigerte Lebenshaltung! Sie opfern sie für die erklärt einfach, wer feiert, dürfe zur Arbeit nur gegen eine an Idee, die ihren Kindern nicht für vier Wochen, sondern für das die Knappschaftskaffe zu zahlende Buße von fünfzig Mark ganze Jahr Luft und Licht, und als deren schönstes Ergeb wieder zugelassen werden. niß, die Gesundheit, bringen wird, die die Erziehung der Kinder Die Stellung der Regierung zum Ausstande wird am besten aur wichtigsten Aufgabe der Gesellschaft machen durch die lakonische Mittheilung beleuchtet: wird. Die Garnisonen in Wesel und Minden haben den Befehl 3. b) Ein Minimallohn für: Hauer 4,50 Mark, Zimmer erhalten, sich marschbereit zu halten, um sofort in die Ausstands n der großen Menge der kaufmännischen Arbeiter herrscht noch Den Rittern von Sankt Manchester ins Stammbuch. hauer 3,75 Mart, Schlepper 3 M. Diese Beträge sollen auch in allerdings ein Köhlerglaube Außerdem schreibt der Reichs- Anzeiger" in seinem nicht immer der Glaube den schlechtesten Zeiten rein zur Auszahlung gelangen, weil bei bezirke einzurücken. - vor, sie geringerem Lohn die Bergleute nicht existenzfähig bleiben. amtlichen" Theile: Aus den über die gegenwärtigen Theil- befänden sich in einer ganz anderen Situation, als die sonstigen 4. Einstellung der gemaßregelten Arbeitslosen auf denjenigen ausstände im rheinisch- westfälischen Kohlenrevier erstatteten Be- Arbeiter. Wenn man unter der anderen Situation" eine noch Gruben, wo sie entlassen sind. 5. Anerkennung der Arbeiterausschüsse. Dieselben sollen auf richten hat sich die bedauerliche Thatsache ergeben, daß die aus schlechtere versteht, dann mögen die Herren Recht haben. Aber jedem Schachte bestehen und zwar nicht unter 5 Mann, die mit ständigen Bergleute die Arbeitohne Kündigung, sogar ohne Angabe von das meinen die Herren ja nicht, und deshalb halten wir es für Gründen eingestellt haben, also auch jest wieder in derselben un- angebracht, ihnen wieder etwas that sächliches Material vollständiger Machtbefugniß ausgerüstet sind, um die Rechte der wie der Waffenschinied Bergleute zu wahren und zu schüßen. 25jährige Arbeiter, welche gefeglichen Weise zum Ausstand geschritten sind, wie bei dem zu unterbreiten; es darf ihnen jedoch Ausstand im Mai 1889. Infolge deffen sind die betheiligten Befagt nicht unangenehm" fein. Vor einem Jahre brachte ein Jahr auf der betreffenden Grube gearbeitet, find wählbar; hörden der allgemeinen und der Bergverwaltung im Auftrage die Kaufm. Presse" in Frankfurt a. M. eine Statistit, nach der 21jährige Arbeiter, welche ein Jahr auf der Grube gearbeitet, der Minister für Handel und Gewerbe und des Innern durch die 7 pt. der Besucher der Arbeiterkolonien sich aus stellen losen find wahlberechtigt. Wahlen geschehen in öffentlichen Belegschafs- Oberpräsidenten von Rheinland und Westfalen angewiesen worden, Kaufleuten unter 35 Jahren rekrutirten. versammlungen. den unter Kontraktbruch ausständigen Berglenten ihre Vermitte­Jetzt geht durch Magdeburger Zeitungen folgender Aufruf: Kameraden! Ueber die Berechtigung dieser Forderungen lung im Falle der Anrufung zu versagen." Herzliche Bitte. Für Kaufleute, Schreiber, Lehrer und brauchen wir heute kein Wort mehr zu verlieren; sie sind Dagegen kommt der Herr Eisenbahnminister der bedrängten sonst gebildete Kolonisten und Verpflegungsgäste( übrigens ein netter wiederholt in unserem Verbandsorgan erörtert und von Euch an- Landesindustrie" dadurch zu Hilfe, daß er die zeitweise Herab­Ausdruck für die Infassen der Arbeiter kolonien). denen erkannt werden. Heute handelt es sich um die Gemeinsamkeit, feßzung der Frachtsätze für Kohle angeordnet hat. das Grabent und Holzzerkleinern recht um die Einigkeit aller Kameraden, damit wir in dem schweren schwer fällt, bitte ich um schriftliche Arbeiten. Adressen­und ungleichen Kampfe nicht unterliegen. Dieser Kampf foll ge­schreiben, Abschriften, Rechnungsauszüge, hektographische Verviel führt werden durch unser festes Zusammenhalten, durch Solida fältigungen u. f. w. werden unter Aufsicht des Hausvaters ge rität und durch die Liebe, welche gerade die Bergarbeiter be­wissenhaft und billigst(!) ausgeführt. Aufträge nimmt mit bes thätigen. Nicht durch Gewaltthätigkeiten gelangen fonderer Freude dankbar der Hausvater der Arbeiterkolonie und wir zum Siege, sondern durch Ruhe und Ueberlegung. Kame= Verpflegungsstation. Ed. Schröder. raden! sorgt dafür, daß die öffentliche Ordnung in Es ist ja auch ertlärlich: Durch die übermäßig ausgedehnte

Kameraden!

Lokales.

Ferienkolonien. Wir meinen bamit nicht die bekannten

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teiner Weise gestört wird, damit nicht wieder, wie bei Ferienkolonien" des Generals Bogel von Falckenstein, sondern Arbeitszeit, durch den geringen Lohn, durch die Entbehrungen wenn dürftige und tränkliche Kinder während des Schulausfalles in ihnen die Schaufel oder die Art aus der Hand fallen. Aber die von chulaus allez bez werden, bewahret auch dann die Ruhe, irgend ein Mißgriff gethan werden sollte. Im frische Luft zu schicken.- Dant dem bewährten Wohlthätigkeitsfinn der Berliner ", so ist ein Mann, der mit Herablassung die Arbeit erklasse betrachtet, stolz lieb' ich den Spanier", der kaufmännische Arbeiter, oh, das Ausstand befinden sich bis zur Stunde 30 3e chen. Mochmals bewahret Ruhe und Ordnung, hieß es in den letzten Wochen auf großen einen an den an den dabei ſelbſt der Schuh vorn und hinten drückt; ja, er spotter laßt Euch durch Niemanden provoziren, dann wird sich schlagfäulen, vermochten wir im vorigen Sommer schon 2320 seiner selbst und weiß nicht wie". der Sieg an unsere Fahne heften und unsere ausländischen Kinder aus der dumpfen Luft unserer Häusermassen hinauszu­Kameraden, die bereit sind, uns zu unterstützen, werden alsdann senden in Luft und Sonne. Den minderbegüterten Eltern konnten Der National ,, dank" des deutschen Volke3" dem um so lieber und begeisterter für unsere gerechte Sache eintreten. wir ihre Lieblinge gefräftigt an Seele und Körper zurückgeben." National Herps. Der geschäftsführende Ausschuß des Zentral­Nachdem dann gefagt worden ist, daß trotz größter Sparsamkeit Komitees für ein Nationaldenkmal für den Fürsten Bismarck in Hoch die internationale Einigkeit der Bergleute!" Dieses Extrablatt ist von Dienstag, den 28. April, datirt. bisher, wegen der verhältnismäßig geringen Geldmittel, nur ein der Reichshauptstadt" veröffentlichte dieser Tage die Summe der G3 enthält nur die Nachrichten, die bis Montag Mittag etwa fleiner Prozentsatz der bedürftigen Kinder an den Wohlthaten der bisher freiwillig" gespendeten Beiträge zu demselben; es ist da Ferienkolonien sich erfreuen fonnte, es aber das Bestreben des schon ein reecht erheblicher Betrag zusammengekommen, nahezu Eine bestimmte Angabe, wieviel Bergarbeiter gegenwärtig komitees iſt, für jedes kränkliche Kind während der Ferien eine Million- 949 070,82 M. Gin recht nettes Sümmchen!

eingelaufen find.