Einzelbild herunterladen
 

Nr. 564 36. Jahrgang

Groß- Berlin

Zum 9. November.

Beilage des Vorwärts

Stralau: Taverne, Alt- Stralan, Beginn 5 Uhr.

Dienstag, 4. November 1919

Zwangszustände handelt, die in dem unbewußten Seelen=

Johannisthal : Otto Senftlebens Festfäle, Friedrichstr. 48, Be- leben wurzeln. Der Krieg hat zu einer Fülle derartiger Gr­

ginn 6 Uhr.

Schmückwin: Restaurant Storchenneft, Beginn 5 Uhr. Friedrichshagen : Brauerei, Seeftraße, Beginn 8 Uhr. Zeuthen : Gesellschaftshaus, Beginn 5 Uhr. Wandlik: Gesellschaftshaus Paepke, Beginn 8 Uhr. Fredersdorf - Petershagen : Beginn 7 Uhr.

frankungen geführt. Daß Eindrücke, die ins Unbewußte verdrängt wurden, die Grundlage bilden, zeigte der Referent in wissenschaft­licher Begründung durch die psychoanalytische Theorie von Freud. Die Behandlung ist eine psychische unter Benubung von Traum und Hypnose. Veriverflich ist das gegenüber Kriegsbeschädigten manch­mal angewendete Verfahren, solche Kranken durch eine möglichst unangenehme Behandlung kurieren" zu wollen. Der Referent betrachtete auch vom Standpunkt der Ethik aus die Nachwirkungen, die der Krieg mit seiner Weckung des in jedem Menschen schlum­mernden Grausamkeitstriebes gehabt hat. Die Kriegs­Die Freie Vereinigung der Krankenkassen der neurose sei eine soziale Erkrankung, die das In­Provinz Brandenburg berhandelte am zweiten Tage ihrer dividuum in Konflikt mit der Umwelt bringt. So Konferenz über die kommende Reform der Reichsversiche- müsse man viele Erscheinungen dieser Zeit erklären,

Krankenkassenkonferenz.

Zur Erinnerung an den Tag, an dem aus den Trümmern einer zusammengebrochenen alten Herrlichkeit die junge deutsche Republit emporstieg, veranstaltet der Bezirksverband Groß­Berlin eine Reihe von Abendfeiern. Sowohl die besonderen Umstände, unter denen sich die Umwälzung bei uns vollzog, wie auch die Verhältnisse der Gegenwart sind zu ernst, als daß man diesen Tag durch rauschende Feste begehen könnte. Andererseits hat die Sozialdemokratische Partei alle Ursache, diesen Tag als den größten Wendepunkt in der Geschichte rungsordnung. des deutschen Volkes und der Arbeiterschaft, besonders Das Referat des Direktors AI b. Sohn von der Allgemeinen in seiner vollen Bedeutung zu würdigen. Der Bezirks- Ortskrankeskasse Berlin schilderte eindringlich die furchtbaren Ver­verband Groß- Berlin hat daher beschlossen, am Abend heerungen, die in dem Gesundheitszustand des deutschen Volkes des 9. November, würdige, künstlerische Feiern zu ver­anstalten. Es ist gelungen, eine große Anzahl hervor. ragender Künstler zu gewinnen u. a.: Prof. Mayer­Mahr, Kammerfänger v. Raaz- Brodmann, Frau Fischer Maretti, Direktor Friedrich Moest, das Heute nachm. 6%, Uhr im Lehrervereinshaus: Verfamm­Bozniak- Trio, Eugen Brieger, Margarete lung aller der S. P. D. angehörenden Mitglieder des Metall­Brieger Palm, Hermann Vallentin, Mora arbeiterverbandes. Die äußerst wichtige Tagesordnung macht Maria v. Goez, Ernst Lehmann, Sascha Spi- das Erscheinen aller Kollegen notwendig. Partei- und Ver­watowski, Paula Weber, Dora Busch, Paul bandsbuch legitimiert.

Bauer, Cesar Krause, Gina Göz- Levy,

Felix Dyd, Wilhelm Guttmann, Geza und

und viele andere.

Achtung, Metallarbeiter!

Arbeitsunfähigkeit und Streiklust, Gewalttaten und Grausam feiten, wie sie in den Revolutionstämpfen auf beiden Seiten vorgekommen sind. Den Aerzten hätte schon lange vor dem Ende des Krieges klar sein müssen, daß die Seelen die Last des auf sie Anstürmenden nicht mehr würden ertragen können. In seinen Schlußausführungen empfahl Simmel den Krankenkassen, für die Kranken durch Einrichtung von Neurofestationen eine psychotherapeutische Behandlung zu ermöglichen und ihnen auch durch zweckmäßige Berufsberatung aufzuhelfen. Der Vortrag fand lebhaften Beifall; auf Diskussion wurde verzichtet. band deutscher Ortstrantentassen über Die Pensionsver. sicherung des Versicherungsvereins deutscher Krantentassen" betonte die Pflicht, die Zukunft der Ange stellten und ihrer Angehörigen durch Ruhegehaltsregelung zu sichern. Die jebige Rechtslage ermögliche es den Kassen, allen Angestellten einen Ruhegehaltsanspruch zu geben, und das sollten sie unter Be­feitigung des bisherigen Notbehelfs der Zuschußversicherung baldigst tun. Die Bensionsversicherung werde die Mittelaufbringung er leichtern. Widerspruch gegen diese Ausführungen wurde nicht ge­berbandes der Angestellten, zur Verhandlung über den Die Konferenz nahm Kenntnis von der Bitte des Zentral=

Gin Referat des Geschäftsführers Lehmann vom Hauptver­

Nora v. Krész, Ellen Byt, Vallentin Ludwig durch den Krieg angerichtet worden sind. Der Nachwuchs ist schwer geschädigt, bie Tuberkulose hat in erschredender Weise um Als Festredner für den Abend haben zugefagt: Die fich gegriffen und wird die typische Krankheit sein, die der Strieg Genossen Dr. David, Klara Bohm- Schuch, Richard uns hinterlaffen hat. Daraus wird sich eine schwere Belastung der Fischer, Mar Grunwald, Marie Juchacz , Stranfenfassen hat bei Aufstellung seiner Forderungen zur Reform Krankenkassen ergeben. Der Vorstand des Hauptvereins deutscher Ernst Heilmann , Franz Krüger , Hermann Lüdemann , Adele Schreiber , Philipp Scheide Vorschäge sollen von den Unterverbänden und den ihnen ange. Reichstarif einen Termin anzujeßen, und wählte eine Tarifa

nt ant nu. a.

L

Die Feiern finden statt:

In Berlin :

Jm Kleinen Schauspielhaus, Fasanenstr. 1, Beginn 5 Uhr; Walhalla Theater, Weinbergsweg 19/20, Beginn 7 Uhr Bernhard- Rose- Theater, Gr. Frankfurterstr. 132, Beginn 7 Uhr; In der Aula des Luisenstädtischen Gymnasiums, Gleimstr. 49/50, Beginn 7 Uhr; In der Aula Grünthaler Str. 5. Beginn 7 Uhr;.

"

W

W

Hohenlohestr. 11, Beginn 7 Uhr;

des Lessing- Gymnasiums, Banfftr. 28, Beginn 7 Uhr; der Königstädtischen Oberrealschule, Pasteurstr. 44/46, Beginn 7 Uhr;

In der Bodbrauerei, Fidicinstraße. Beginn 7 Uhr.

Charlottenburg : Voltshaus, Rosinenstr. 3, Beginn 7 Uhr. Schöneberg : Bürgersaal des neuen Rathauses, Beginn 7 Uhr. Neukölln: Kliems Festsäle, Hasenheide 13, Beginn 6 Uhr. Wilmersdorf : Prachtfäle des Westens, Spichernstr. 3, am 8. Nov., Beginn 7 Uhr. Lichtenberg : Pestalozzi- Lyzeum, Prinz- Adalbert- Str., Beginn 7 Uhr. Jahn- Realgymnasium, Bartaue, Beginn 7 Uhr. Steglis: Aula des Lyzeums I, Rothenburgstr., Beginn 71, Uhr. Mariendorf : Aula des Gymnasiums, Kaiferftr., Beginn 6 Uhr. Treptow : Aula des Realgymnasiums, Neue Krugallee, Beginn

6 Uhr.

Reinidendorf- Oft: Aula des Realgymnafiuns, Berner Straße, Beginn 7 Uhr.

Bankow: Aula des Lygeums, Gorschstraße, Beginn 7, Uhr. Nowawes : Schmidts Festfäle, Wilhelmstraße; Beginn 7 Uhr. Oberschöneweide : Aula des Realgymnasiums, Beginn 7% Uhr. Adlershof : Lehmgruber, Restaurant, Bismardstr., Beginn 8 Uhr. Lichterfelde : Drafeftr. 72/75, Beginn 6 Uhr.

Lantwith: Lankwitzer Gemeinde- Festhalle, Dillgesstraße, Beginn

7 Uhr.

Schmargendorf : Schüßenbaus, Hundekehlstr. 20, Beginn 7 Uhr. Wannsee : Fürstenhof, Rönigstr. 40, Beginn 127 Uhr.

Seine

=

äußert.

fommission.

Der Vorstand des Hauptverbandes deutscher Orts­frankenkassen lehnt ab, zu den Tarifverhandlungen den Bund der deutschen Krantentasenangestellten hinzuziehen. Dieser wünsche gar einen Tarif, sondern wolle die Angestellten zu Gemeindebeamten Siermit endete die Tagung.

machen.

Am Bankschalter.

schlossenen Kaffen geprüft werden. Gefordert wird organisa torische Zusammenfassung durch Schaffung von Bezirks­berbänden, in denen die Organisationen der Sozialversicherung und der Wohlfahrtspflege bereinigt sind und ihre Leistungsfähigkeit steigern fönnen. Notwendig ist eine ganz andere Berarz= tung, besonders auch im Hinblick auf die Familienversicherung, rischen Einführung der freien Arzahl liegt das Heil, sondern wir deren Einführung sonst nicht möglich ist. Nicht in der obligato­brauchen eine Abkehr vom Kleinbürgerlichen ärztlichen Einzelbetrieb, Unter den vielen Wartenden in der großen Halle Zwei, die eine Sozialisierung der eritefchaft. Beratungsgleich auffallen. Ein russischer Offizier, der flein , beweglich, ein stellen sollen die Gelegenheit zu frühzeitiger Rateinholung und fröhlicher Alter ist, zu dem die Uniform so gar nicht paßt. Und Behandlung erleichtern, die für den Kampf gegen Berufskrankheiten ein Zivilist mit ihm, groß, schlank, schwarzhaarig, militärisch und wichtig. ist. Gedacht wird sogar an planmäßige periodische Unter­fuchung aller Maffenmitglieder nach dem Muster ärztlicher Ueber- fehr elegant in seinem gelben Regenmantel. Er spricht ruffisch zu wachung von Schulkindern. Ungeheure Werte gehen durch die Er- dem Andern und man versteht soviel, um zu entnehmen, daß er frankungen der Arbeitsfähigen verloren, da müssen wir Menschen- ihm eine Adresse In den Zelten fagt, wo er die zwischen ihnen be­ökonomie treiben und alles tun, den geschwächten Bolf& fprochene Angelegenheit betreiben könne. Jetzt werden kurz nach­förper zur Gesundung zu führen. In die Hände der einander Beider Namen gerufen, sie geben die Kontrollmarken ab Krankenkassen ist die Macht gelegt, daran mitzuarbeiten. und erhalten ihre Schecks ausgezahlt. Man merkt dabei, daß der militärische Zivilist, der die Kleinigkeit von 62 500 m. abhebt, tadellos deutsch ohne jeden slawischen Akzent spricht, während der uniformierte Zivilist bei seinem Dant' schön" sofort den Russen Folgende Resolution wurde angenommen: Die 14. Kon- berrät. So hat man, ohne bestimmt behaupten zu können, daß es ferenz der Freien Vereinigung der Krankenkassen der Broving Werber sind, förmlich die Freiwillige Russische Westarmee" in Brandenburg stellt sich nach Anhören des Vortrags des Kollegen Alb. photographischer Verkleinerung vor sich: das aktivere Element ist versicherung und der Wohlfahrtspflege, die der Hauptvorstand deut. Rohn auf den Boden der Grundzüge einer Umgestaltung der Sozial- deutsch. seher Ortstranfenfaffen veröffentlicht hat. Jede Verbesserung der Sozialversicherung setzt vor allem eine Neuordnung der ärztlichen Versorgung der Versicherten voraus. Nur dann ist die allgemeine Einführung der Familienkrankenhilfe möglich. Die Sozialversiche rung wird nur bei gründlicher Umgestaltung erfolgreich an der Hebung der Volksgesundheit mitwirken und damit den Wiederauf­stieg des deutschen Volfes sichern können.

In der Diskussion wurde unter anderem hingewiesen auf die als Nepperei zu bezeichnenden unverschämten Ueberforderungen von Kaffenärzten bei Behandlung von Familienangehörigen der Kaffenmitglieder.

"

N

Gebührenfreiheit für Urkunden zur Volksabstimmung. Berliner Zeitungen berichteten lehthin, daß entgegen der Be. tanntgabe des Deutschen Schutzbundes für die Grenz- und Aus­landsdeutschen" einzelne Standesämter für die Ausstellung der Geburts- und Heiratsurkunden Gebühren verlangten. Namentlich genannt wurde hierbei das Standesamt Tarnowiß. Auf telegra phische Anfrage teilte uns dieses Standesamt mit, daß es keine Ge­bühren erhebt. In einem Erlaß des Ministers des Innern vom Die Standesbeamten werden sich die schleunige Erledigung solcher 1. September d. I. an die Regierungspräsidenten heißt es u..: Anträge( auf Ausstellung von Urfunden) besonders angelegen sein müssen.... Die Ausstellung hat in jedem Falle to stenfrei zu erfolgen."

Der Arzt Dr. Ernst SimmelI behandelte in einem fesseln. den Referat Die Bedeutung der Neuroje als Nach­wirkung des Krieges". Die Neurose ist nicht bloße Nerbo­fität; erfrankt ist dabei das ganze Seelenleben. Eine ganze Reihe Erkrankungen, denen wir bisher machtlos gegenüberstanden, find letzten Grundes seelisch bedingt. Heute wissen wir, daß es sich um mit einem Stern, so doch als erstes zwischen den recht an-| den gleich auf der Schwelle einen merkwürdigen Eindruck von ständigen fleineren Hotels. Man wußte, daß die Künstler- diesem seltsamen Hotel, das Klarheit in so viele Geheimnisse bohème sich in frohen Stunden bisweilen dorthin begab. bringen sollte. Der Pfau" war wegen seiner vorzüglichen Rüche bekannt, Zuerst famen sie in einen kleinen viereckigen Vorraum, die sich dem Geschmack des internationalen Artistenpublikums der durch Vorhänge abgeteilt war, die in schweren Falten anpaßte. Hier konnte der Italiener seinen Knoblauch und von Messingstangen harabfielen. Dh, diese Cafévorhänge, feine Mattaroni bekommen, der Franzose sein escargot", dachte Strag mit einem leisen Schauder, diefe ewigen Café­Dann sagen wir vielleicht lieber Impresario, Speziali- der Deutsche sein Sauerkraut und der Russe seinen Wodka. vorhänge, die wie Löschpapier alle Art Gerüche von Zigaretten, tät Boren. Wir haben augenblicklich teine Boxer im Hotel, Chinesische Taschenkünstler aßen gebratene Ratten mit Stäbchen Likören und unbezwinglicher Faulenzerei an sichy ziehen. Die das paẞt also gut. Um halb zehn erwarte ich die Herren, in einem Raum für sich. beiden Detektivs schoben die Vorhänge beiseite und traten

18]

Montrose.

Detektibroman bon Sven Givestad.

Aber Bänkelsänger," brummte Keller unwillig.

Rudolf betrachtete den Detektiv musternd.

Nachdem er nochmalige Versicherungen wegen absoluter Verschwiegenheit empfangen hatte, zog Rudolf fich unter Ver­beugungen zurück.

"

Was glauben Sie?" fragte Steller.

Ich glaube, daß er die Wahrheit sprach", antwortete Strag, der sehr ernst geworden war. Und ich glaube, daß es Abbé Montroses Rock ist, der auf der Zentralheizung liegt. Es sieht nicht gut aus für den lieben Abbé. Ich fürchte, daß er nicht mehr am Leben ist. Falls er aber ermordet ist, dann hat einer seiner Mörder heute vormittag im Hotel Bum vergoldeten Pfau" gewohnt."

ich werde im Café sein. Vergessen Sie nicht, meine Herren, Natürlich wurde auch in diesem Lokal ein besonders ins Café. daß Sie nicht durch den Torweg, sondern durchs Café herein- billiges, aber wohlschmeckendes Gericht, Gulasch, für Diri- Es war eine Bar. Aber rechts und links führten Türen fommen. Ueber der Tür ist ein Pfauenschwanz gemalt. genten von Negerorchestern serviert, doch nur für Dirigenten, zu anderen Cafóräumen. Hinter dem Bartisch saß das weiße Leichtes Handgepäck ist erforderlich." farbige Musikanten hatten, feinen Zutritt. und rote Morgengewölt. Mehr Zeit zum Beobachten hatten Es hatte angefangen zu dämmern, als das Auto der die Herren nicht, denn jegt näherte sich ihnen eine Manns­Detektivs vor dem kleinen Hotel hielt. Die Straße war eng person und griff nach ihren Handtaschen. Es war Rudolf. und winklig, und die hohen Häuser, die sich zu beiden Seiten. Die Herren wünschen Zimmer," sagte er, groß oder der Straße eng aneinanderdrängten, erhoben sich wie fteile flein , Einzel- oder Doppelzimmer?" Wände um eine Kluft. Ueber der Kluft hing der nebelgraue Zwei große Einzelzimmer." antwortete Keller. Bringen Abendhimmel, an dem ein einsamer blasser Stern schimmerte. Sie bitte unser Gepäck hinauf, wir wollen uns noch ein Glas Es war ein ungewöhnlich schöner und warmer Abend. Das zu Gemüte führen." Halbbunkel der Straße, Lichter, die hier und dort in den..Sehr wohl." Säusern, angezündet wurden, und matt und sinnlos durch Rudolf wandte sich mit den Taschen in der Hand an das den schwindenden Tag leuchteten, die phantastischen Umrisse Morgengewölf, aus dessen rötlichem Abgrund jetzt einige der Schilder, die blanken. Messingbecken der Barbiere, die Laute tamen, die mehr eine Aehnlichkeit, mit einem tierischen gewölbten Portale der Kinos, die Schritte der Menschen- Grunzen, als mit menschlicher Rede hatten, worauf Rudolf massen auf den Fußsteigen- fie flangen wie feiner Regen fagte: das Schwirren von Stimmen, das Töff- Töff der Autos, Nummer sechs und acht, meine Herren" und ver­die lebhaften Signale der Fahrradglocken und der unbeschreib- schwand, leise vor sich hinpfeifend, mit den Taschen. liche Geruch von alten Steinhäusern und zahlreichen Alt- Strag erinnerte sich, daß Nummer sechs Thomas Uris leiderhändlern das alles sammelte sich zu dem über- Bimmer gewesen war. zeugenden Eindruck des mannigfaltigen Lebens der Stadt, eines Eindrucks, wie man ihn sonst mur von Reisen aus fernen Ländern mit heimbringt.

"

Auffallend ist" sagte Keller. daß Arnold Singer eben falls Verbindung mit diesem Hotel hat. Ich glaube, wir sind einer Lösung des Rätsels näher als wir ahnen.' ..Es wird sich zeigen," antwortete Strag nur. Das Hotel Zum vergoldeten Pfan" lag im Mayonnaise Viertel, doch nicht in dem schlimmsten Teil desselben. Seller kannte es von Hörensagen und teilte Strag einiges darüber mit, während sie im Auto dorthin fuhren, jeder mit einer Handtasche versehen.

--

Außer den bekannten Taburetts vor der Bar gab es auch fleine Tische mit bequemen Ledersesseln. Die beiden Detet­tive nahmen an einem dieser Tische Platz und ein servierender Es war, wie Rudolf ganz richtig geschildert hatte, ein Die Detektivs bezahlten das Auto, schieten es fort und Jüngling in einer weißen Schürze, den Arm voll von ver­Artistenhotel. Ein paarmal hatte es unter polizeilicher blickten sich unt. Von draußen sah das Hofel sehr einfach schiedenen Flaschen, fam auf sie zu. Seine Backen waren Aufsicht gestanden. Das eine Wal, ale es sich um eine aus. Es hatte eine schmale Fassade, darum fonnte es aber gelblich- weiß, feine Lippen aber feuerrot, und er fragte lachend Spielaffäre handelte, das andere Mal war ein junger doch von einer bedeutenden Tiefe sein. Ueber dem Torweg mit fast lasterhafter Kindlichkeit: Herr aus der besten Gesellschaft in den Jrrgängen stand Hotel und über dem Caféeingang Restaurant. Zu Des Hotels verschwunden, mie man behauptete, legterem führte eine fleine Treppe mit einer Messingbalustrade. grün?" bei der Jagd nach einer hübschen Seiltänzerin Der Ueber der Tür prahlte ein vergoldeter Pfauenschwanz, nur Ohne allzugroße Neugierde an den Tag zu legen, bc­Besizer aber hatte immer verstanden sich reinzuwaschen und der Schwanz, der Vogel schien bereits auf dem Weg durch nutzten die Detektive die Zeit, um sich umzublicken. das Hotel stand auf der Liste der Polizei, wenn auch nicht die Wand zu sein. Auf diese Weise empfinden die Besuchen­

Einen fleinen Liför, meine Herren, gelb, braun oder

( Fort. folgt.)