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Die Thatsache, daß kürzlich eine größere Anzahl der alten Bäume, welche die Potsdamer Straße geziert, dann aber abgestorben sind, unter der Art haben fallen müssen, giebt dem Profeffor Dietrich in der Baugewerfs- Beitung" zu dem Aus­drucke der Besorgniß Veranlassung, daß die neugepflanzten Bäume schwerlich besser gedeihen werden. Man hat sich noch immer nicht dazu entschließen können, dem Vorbilde anderer Städte folgend, die Stämme mit einem in Höhe des Trottoirs liegenden Eifengitter zu umgeben, unterhalb deffen die Oberfläche des Erd­reichs locker zu bleiben, also Wasser aufzunehmen und Gas aus­zudünsten vermag. Durch dieses Mittel wird in den Straßen von Paris der Baumwuchs mit Erfolg gepflegt. In Berlin be­schränkt man sich darauf, in recht kleinstädtischer Weise im Sommer zeitweise den Boden um die Bäume herum aufzugraten, eine ringförmige Umwallung zu machen und Wasser in dieselbe zu gießen. Diese Arbeiten könnten entfallen, wenn Baumgitter der beschriebenen Art vorhanden wären. Auch die Maßregel, einen schmalen Streifen des Fußweges nicht mit Asphalt sondern mit Mosaitpflaster abzudecken, kann zur Bodenlüftung und Be wässerung nicht als ausreichend erachtet werden.

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1. oder 3. Mai

Aber wenn man sich vergegenwärtigt, welche Zwangsmittel von der Angezechtheit für Stammtisch- Wize sehr zugänglich war.| Bitten nicht nachgekommen, infofern, als es die Befolgung des gewiffen Seiten gegen Taufende angewandt sind, um diese zu Papa Kaumann liebte es in letzter Zeit, von seinem Tode zu in der Rellnerfrage gefaßten Beschlusses betrifft, insofern veranlassen, von ihrem fargen Lohn oder Einkommen einen reden. Er erzählte gern, daß sein Neffe und einziger Erbe, der als wir Euch baten, dafür zu sorgen, daß diejenigen, welche nennenswerthen Beitrag freiwillig" zu liefern, so kann uns die Kaufmann Wilh. Aug. Beseler, bei welchem er wohnte, etwa durch die Arbeiter- Maifeier Arbeit und Verdienst haben, auf dem große Summe gar nicht so sehr wundern. Ob aber gerade die 12 000 m. von ihm erbe, daß er aber auch seinen alten Stamm- Boden der modernen Arbeiterbewegung Ihr Klaffen, welche dem" Herren" zu so großem Dank verpflichtet tisch nicht vergessen, sondern dafür sorgen werde, daß derselbe von den Wirthen, bei denen Ihr am stehen, daß find, die Börsenbarone und Landlords, für deren Interessen, als 75 m. aus seinem Nachlasse erhalten solle, um das Fell zu Einkehr haltet, verlangt, daß die nöthigen Hilfskellner unserem auch mit die feinigen, der wackere Welfenfonds Verwalter und vertrinken". Diese Ankündigung rief natürlich immer den Arbeitsnachweis entnommen werden. Noch ist von einem dies­schneidige Sozialistenfresser so vortrefflich gesorgt hat, ob auch lautesten Jubel hervor und auf die 75 M. hin wurde häufig so bezüglichen Erfolg in unserem Bureau, welches sich Annenſtr. 14 diese zur Bethätigung ihrer sehr berechtigten Dankbarkeit sich manches Glas geleert. Eines Abends war Papa Kaumann wieder befindet, nichts zu spüren gewesen. Bei Agenten, bei Seelen­noch veranlaßt gesehen haben, der gefallenen Größe den Dank in sehr seliger Stimmung, man bestürmte ihn, die 75 M. doch verkäufern, bei Wucherern, bei unserer Bewegung feindlich gegen­barkeitsobolus zu spenden, das ist eine andere Frage. bei dem Wirth zu hinterlegen und setzte es endlich durch, daß der überstehenden Kellnervereinigungen, deren es in Berlin ca. 10 Wenn denn die Herren Börsenfürsten pardon das Volt alte Herr sich bereit erklärte, einen Wechsel über 75 m., zahlbar giebt, sind die Kellner, welche Euch am Feiertag" bedienen aber wirklich dem Nationalhelden eine Freude bereiten wollte, so nach seinem Tode und bestimmt für alle Diejenigen, welche seiner sollen, bestellt worden, so daß unser Arbeitsnachweis, follte es doch lieber ihm das gesammelte kleine" Sümmchen Leiche das letzte Geleit gäben, in specie für den Stammtisch aus ein gutes Agitationsmittel, nicht zur Geltung kommt. In den es werden, wie es in der Veröffentlichung heißt, weitere Spen- zustellen. Flugs war ein Wechselblankett herbeigeschafft, einer Zeitungen werden Inserate von Agenten erlassen, daß nur Gast den" noch immer gerne entgegen genommen dem armen Heros der Stammgäfte schrieb mit all' den humoristischen Busäßen, wirthsgehilfen mit dem giltigen rothen Erkennungszeichen Arbeit zur freien Verfügung zu den bekannten wohlthätigen Zwecken welche ihm den Charakter eines Wechsels sofort wieder raubten, bekommen können. übermitteln. aus und Papa Kaumann schrieb seinen Namen quer, während Woran liegt das? der Wirth seinen Namen als Aussteller darunter fezte. Der Stammtisch wollte jedoch noch sicherer gehen, er verlangte auch mit dem Wirth nicht daran denkt, daß Ihr uns in dem schweren Einfach daran, daß Ihr bei der Abmachung der Festlichkeit die Unterschrift des Universalerben und auch diese wurde Kampfe gegen das Unternehmerthum unterstützen sollt, weil Ihr von Herrn Beseler gegeben, nachdem er von dem Wirthe es könnt! die Versicherung erhalten, daß es sich ja nur um einen Scherz" handele, um den Stammtisch zufrieden zu stellen. So ver- vom 2. April beschloß, daß jeder Kellner, welcher am 3. Mai Genossen! Arbeiter! Die öffentliche Kellnerversammlung gingen Monat auf Monat. Als Herr Theefs sein Geschäft ver- arbeitet, i M. für den Maifonds( Hamburg ) zu zahlen hat. kaufte, ging der Wechsel als Inventarstück mit an den Nachfolger Wenn aber die Kellner nicht von unserm Arbeitsnachweis ge­über und als Herr Schumacher schließlich Eigenthümer der nommen werden, sondern von Agenten 2c., die mit den Wirthen Schankwirthschaft wurde, hatte er damit auch gleichzeitig den in den meisten Fällen gemeinschaftliche Sache machen, fo entgeht Wechsel zu überwachen. Der letztere ruhte behaglich in der uns die Kontrolle über diejenigen, welche am 3. Mai arbeiten Schublade und wurde erst ans Tageslicht gezogen, als beim und infolge dessen 1 M. zum Maifonds zu zahlen haben; Stammtische eines Tages die Nachricht einlief, daß Papa Rau- wären die Kellner von unserm Arbeitsnachweis genommen mann mit einem friedlichen Lächeln zu seinen Bätern heim- worden, so wüßten wir, wer i M. für den Maifonds zu zahlen gegangen sei. Da erinnerte sich der Stammtisch weniger seiner hat. Genossen! In vielen Fällen dürfte nun ein derartiges Ehrenpflicht, dem Alten das letzte Geleit zu geben, als vielmehr Einschreiten zu spät sein; wir ersuchen Euch nun, daß Ihr am jenes Papisrs, welches dem jovialen Herrn in lustiger Stunde Feiertag darauf achtet, daß die Euch servirenden Kellner Mit­abgetrost worden war und er machte Herrn Schumacher zum glied unserer Gewerkschaft sind, indem sie sich durch das von Kaffenboten die 75 Mark einzutreiben. pünktlich bei Herrn Beseler erschien und den Wechsel, mit mit dem Stempel unserer Gewerkschaft: Verein Berliner Als dieser uns eingeführte rothe Erkennungszeichen", welches auch dessen Hilfe der Stammtisch eine vergnügte Mittelleiche" Gastwirths Gehilfen" versehen sein muß, auszuweisen fühlte gar nicht den Drang in sich, von seinen mühsam ererbten daß sie Veranlassung haben, aufzuwachen, macht ihnen plausibel, feiern wollte, präsentirte, wurde Herr Beseler sehr ungehalten, er im Stande find. Macht ihnen, den Schlafenden, begreiflich, 12 000 m. dem Stammtisch die Bagatelle von 75 M. abzugeben daß sie eine Pflicht haben, mit uns zu marschiren, gegen den und zerriß kurzer Hand den Wechsel in mehrere Stücke. Er be- gemeinsamen Feind, den Unternehmer, den Kapitalisten. Laßt hauptete, daß die ganze Sache nur ult" gewesen sei und der Euch aber nicht täuschen, wie man Euch so vielfach zu täuschen Wechsel gar nicht zur Präsentation bestimmt war. Der Stamm- versucht, nur derjenige ist ein organisirter Kellner, der das rothe tisch verstand aber den Scherz falsch. Man hielt besondere Ver- Erkennungszeichen bei sich führt, nicht aber derjenige, der da sagt: sammlungen ab, in welchen über diesen schwierigen Fall eifrigst Ich habe es nicht bei mir 2c. 2c. August Be se l'er gestern unter der Anklage der widerrechtlichen debattirt wurde, und das Ende vom Liede war, daß Herr Wilh. Vernichtung einer Urkunde vor Gericht zu erscheinen hatte. Er gab das Berreißen des Papiers zu, behauptete aber nach wie vor, daß dasselbe überhaupt keine Urkunde gewesen, sondern nur aus Scherz beschrieben worden sei. Ihm Mariendorf . Wir machen hiermit bekannt und erinnern trat der gesammte Stammtisch in corpore gegenüber und jeder die Genossen Berlins und Umgegend daran, daß in Mariendorf der Betheiligten wand dem Bapa Kaumann noch einen Kranz der Die Maifeiertags- Kommission der Berliner Gastwirths- Gehilfen. nur zwei Lokale für Versammlungen zu haben sind. Dies sind: Dankbarkeit und versicherte, daß dieser Wechsel ein ganz ernsthaft J. V.: Ebert, Jakobs, Niederlein, Kusserow und Mann. D. Schensch, Deutscher Reichsgarten, und E. Blocksdorf's aufzufassendes Vermächtniß seines guten Herzens fei. Der Alte Restaurant. Wir bitten, bei Arbeiterausflügen besonders darauf habe seinen Bechgenossen bei seinem Tode auch einen vergnügten schäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen. In der öffentlichen Ver­Aufruf an alle in der Musikinstrumenten- Industrie be zu achten. Die Lokalkommission. Tag" machen wollen und überdies sei der Wechsel vorschrifts­mäßig gestempelt und gerirt. Der Staatsanwalt theilte im We- fammlung am 20. d. M. wurde einstimmig beschlossen, daß jeder Die Lokalkommission von Wilmersdorf bringt den Gesentlichen die Ansicht des Stammtisches und beantragte 1 Woche am 1. Mai Arbeitende einen Theil seines Verdienstes der Ar­noffen Berlins und Umgegend zur Kenntniß, daß von den hiesigen Gefängniß. Der Gerichtshof erkannte aber auf Frei- beiterfache opfern solle. Das unterzeichnete Komitee giebt zu Lokalen: Seeschlößchen, Kaiser- Allee, Viktoria- Garten, Wilhelmsau, i pre chung. Nach Ansicht des Gerichtshofes war das be- diesem Zweck Marken aus, und der Ertrag wird dem General­Restaurant Rudolf, 3ithelnisau, Seebad, Augusta- und Seestraßen- fchriebene Stück Papier , auf welchem gar keine Zahlungszeit und fonds der Gewerkschaften Deutschlands überwiesen. Um eine Ecke, Pitsch's Voltsgarten, Berlinerstraße und Restaurant Meier, auch nur der ganz unbestimmte Begriff der Stammgäste" ange- rasche und sichere Sammlung zu erzielen, empfiehlt es sich, daß Augufta- und Berlinerstraßen- Ecke, zu Volksversammlungen geben war, überhaupt feine rechtsgiltige Urkunde und der Ange- iede Fabrit einen Delegirten ernennt, der die Marken nach Be­gegenwärtig feines den Arbeitern zur Verfügung steht. Der Be- flagte konnte den Wechsel" mit Recht für werthlos halten, als darf von uns abhebt. Die Sammlung muß, um Eindruck zu fizer des Boltsgarten, Herr Pitsch, hat denselben jest verpachtet er ihn zerriß. Vielleicht findet der Stammtisch nun darin einen machen, in ganz furzer Zeit geschlossen sein. Kollegen, thue baher und seinerseits in Berlin auf dem Wedding ein Lokal eröffnet. Ausweg, daß er die gar nicht unbedeutenden Zeugengebühren, ein jeder seine Pflicht, damit auch wir in der Lage sind, eine Der Herr glaubt nun für sich und den Bächter die Konzession welche der Staat nun den zahlreichen Zeugen zu zahlen hatte, unferer Lage nach würdige Summe abzuliefern. Marken sind zu leichter zu erlangen, wenn er den Saal des Volks- Garten, für auf Papa Kaumanns Wohl vertrinkt. haben bei den Kollegen E. Sparfeld, Sorauerstr. 27, v. III, den er noch im Besize der Konzession ist, zu Versammlungen nicht H. Mahnke, Reichenbergerstraße 120, Hof II. Das Agitations­mehr hergiebt. Infolge dessen wird auch das Stiftungsfest des komitee der in der Musikinstrumenten- Industrie beschäftigten Ar­Arbeiter- Vereins daselbst nicht stattfinden. Der Vorwärts" und beiter und Arbeiterinnen. J. A.: Ernst Sparfeld, Sorauer­Teltower Voltsblatt" liegen daselbst noch aus. Der Vorwärts" ftraße 27. liegt ferner in folgenden Restaurationen noch aus: Gräz, Brandenburgische Straße, Landhaus, Berlinerstraße und Kaiser Allee- Ecke. Für die am 3. Mai hier durchkommenden Berliner Genossen sind letteren beiden Lokale besonders zu empfehlen.

Am 1. März fand hier eine öffentliche Verfammlung der Kutscher und der im Fuhrwesen beschäftigten Arbeiter statt. In dieser Versammlung ergriff auch der Schlächter Herr Friz Gaßmann, Lindenstr. 10, das Wort und soll in seinen Aus­führungen das hiesige Polizeipräsidium beleidigt haben. Es ist nothwendig, daß die Namen derjenigen Personen festgestellt werden, die in jener Versammlung das Bureau bildeten. Ebenso werden alle Genossen gebeten, die sich der Aus­führungen Gaßmann's genau entsinnen, ihre Adressen bei G. ab zugeben.

Der Arbeiter Bildungsverein zu Wilmersdorf feiert am Sonntag sein Stiftungsfest.

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darauf zu bringen, daß kein anderer Arbeitsnachweis benutzt wird Aber in Zukunft bitten wir Euch, bei den Wirthen als derjenige unserer Gewerkschaft Annenstr. 14, Telephon Amt 9 Nr. 1116.

Also Genossen! Auf zur Maifeier, auf zum gemeinsamen Rampf, auf zum Sieg der Arbeit über das Kapital! Mit sozialdemokratischem Gruß:

Kollegen! Laut Beschluß der öffentlichen Versammlung vom Achtung, Lederarbeiter Berlins und Umgegend! 12. April d. I. ist jeder am 1. Mai arbeitende Kollege verpflichtet, mindestens ein Viertel meinnützigen gewerkschaftlichen Zwecken zu opfern". feines durchschnittlichen Zagesverdienstes zu ge­

neten Kommission, die andere Hälfte der Generalfommission in Von der Gesammtsumme soll die eine Hälfte der unterzeich Hamburg überwiesen werden. Zur Ausführung dieses Beschlusses empfiehlt die Kommission den Kollegen, sich für ihre betreffende Werkstatt eine kleine Sammelliste anzufertigen und sie dann-

Lederarbeiter Berlins und Umgegend, thut Eure Schuldigkeit!

Als eine Mahnung, gerichtliche Eingaben nicht bis zur legten Minute zu verschieben, kann folgender Vorfall dienen, der gestern die Berufungs - Straftammer VIa beschäftigte. Der Posa­mentier 2. war wegen groben Unfugs mit einem polizeilichen Strafmandat in Höhe von 10 M. bedacht worden und hatte das gegen auf richterliche Entscheidung angetragen. Zur Hauptver handlung vor dem Schöffengericht war ein Termin auf den Die Lokalfommiffion von Friedrichsfelde bittet um Auf- nämlich am 29. Januar, übergab derselbe der gerichtlichen Brief­30. Januar angesetzt worden, einen Tag vor dem Termin aber, nahine des Folgenden: Wir machen die Genossen darauf auf- annahmestelle des Amtsgerichts- Gebäudes in der Neuen Friedrich­mertfam, daß folgende Gastwirthe in Friedrichsfelde ihre Säle straße eine Eingabe, in welcher er die Zurücknahme feines Ein­zu Arbeiterversammlungen nicht geben: Meste, Berlinerstr. 18; fpruches anzeigte. Diefe Eingabe tam aber erst 2 Stunden nach Barthold, Berlinerstr. 49; Salzmann, Wilhelmstr. 40: Abhaltung des gerichtlichen Termins in die Hände des Vorsitzenden Meitofsty, Wilhelmftr. 11; Kohlhaase, Schloßstraße, des Gerichtshofes. Inzwischen hatte sich die Situation zu Ungunsten des neben Part. Die Arbeiterblätter liegen aus bei Rirchbach, Betreffenden wesentlich verschlechtert. Die Verhandlung wurde wie wir erwarten, von allen in der betreffenden Werkstatt Be Prinzen- Allee 9; 2ange, Frants. Chauffee( Kamerun ); Mom- in Abwesenheit des Angeklagten geführt und das Schöffengericht, schäftigten gezeichnet mit dem Sammelertrage der Agitations ber, Wilhelmstr. 10; Müller, Berlinerstr., Ecke Schloßstraße. welches an die polizeiliche Strafverfügung nicht gebunden ist, kommission gegen Einhändigung einer Quittung zu überliefern. Wir bitten die Genossen, beim Besuch von Friedrichsfelde diefes änderte die kleine Geldbuße in eine vierzehntägige Haftstrafe Die Kommission wird, wie alle Sonntage, auch am Sonntag, zu beachten. Der so unangenehm Ueberraschte legte nun durch den den 3. Mai, Vormittags von 10-12 Uhr, bei Zehlendorf . Am Sonntag, ben 19. April, wurde in öffent- trat nach sorgfältiger Prüfung der Verhältnisse der Ansicht des Kollegen dafür sorgen werden, daß ihr an diesem Tage viel, viel Rechtsanwalt Dr. Sello die Berufung an und die Strafkammer Reßner, Annenstr. 16, anwesend sein und hofft, daß die Ticher licher Bersammlung beschlossen, ein Arbeiterfest zu Gunsten des Wertheidigers bei, daß hier gewissermaßen eine höhere Gewalt Arbeit erwächst. Und deshalb: es uns nun nicht möglich ist viel zu bieten, so möchten wir die vorlag, welcher der Angeklagte zum Opfer gefallen. In Gemäß­jenigen Gefangvereine, welche dem Arbeiter Sängerbund ange- nahm der Gerichtshof an, daß in diesem Falle der Einspruch als heit der Abstempelungen der Brief- Annahmestelle des Gerichts hören und noch nicht anderweitig in Anspruch genommen sind, wirksam zurückgenommen zu gelten habe und dem Angeklagten mit anziehender Tagesordnung stattfindenden öffentlichen Versamm­Das Resultat der Sammlung wird in der im Monat Mai bitten, uns am Sonntag, den 8. Mai, zu unterstützen. Sollte hierdurch veranlaßt, ein Gesangverein gewillt sein, uns zu unter eine durch den inneren Betrieb der Briefstelle verursachte Verzöge- lung bekannt gegeben werden. stügen, so möchte ich denselben ersuchen, sich an meine Adresse au rung nicht zur Last gelegt werden fönne. Die Haftstrafe wurde Mit follegialischem Gruß Die Agitationstommiffion. wenden. Emil Hartmann , Vertrauensmann in Zehlendorf , infolge dessen dem Angeklagten wieder abgenommen. Achtung! Der Streit der Glasschleifer bei der Firma Linde Beim Beginn der Bausaison machen die Bauunternehmer und Scheurich , Stallschreiberstr. 18, ist durch gütlichen Vergleich Polizeibericht. Am 27. b. Mts. Morgens wurde eine Frau häufig Kontrakte mit den Arbeitern, speziell mit den Rolonnen- beendigt. in ihrer Wohnung in der Lübeckerstraße erhängt vorgefunden.- führern der Steinträger. Es wird da verabredet, daß die Die Aktienbrauerei Friedrichshain theilt uns mit, daß Im Spandauer Schifffahrts- Kanal hinter dem Grundstück Rieler- Steine per 1000 Stück für einen bestimmten Preis zu tragen straße 20 wurde Vormittags die Leiche des seit drei Wochen ver- haben, und zwar so, daß für jede höher gelegene Etage 25 Pf. die gestern von uns gebrachten Mittheilungen über einen Aus­pro 1000 mehr gezahlt werden. mißten Milchhändlers Griepe und in der Spree am Schleusen- beiter ein, daß der verabredete Preis zu niedrig bemessen war, nissen entsprechen. Es haben nur 18 Arbeiter die Arbeit einge­zu spät sehen dann die Ar- stand der Flaschenspüler nicht ganz den thatsächlichen Verhält­Ufer die Leiche eines unbekannten etwa 35 Jahre alten Mannes und glauben nun durch Einstellung der Arbeit mehr er ſtellt. Von Abzügen für die Ueberstunden soll keine Rede ge= angeschwemmt. Vor dem Hause Bergmannstr. 92 wurde Nach­mittags ein dreijähriger Knabe von einem Schlächterwagen über- lung vor der II. Straffammer des Landgerichts II zeigte, gens 5 Uhr festgesezt worden, eine Maßnahme, die mit dem zielen zu können. Es kommt, wie die gestrige Verhand- wesen sein. Der Beginn der Arbeitszeit ist allerdings auf Mor­fahren und am Knie bedeutend verlegt. Als gegen Abend der Bau- Unternehmer Mügelberg in seiner Wohnung Schwedterstr. 21 bei solchen Gelegenheiten in Betracht, daß die Leute Sommerbetrieb zusammenhängt. Die Ueberstunden werden mit dem Kaufmann Nowacki frinen Revolver zeigte, entlud sich ein vermöge ihrer geringen Schulbildung von der Rechtsverbindlich- 25 Pf. von der Brauerei bezahlt. Schuß und drang die Kugel Letterem in die Schläfe, so daß er Der Streit soll helfen, ihnen den vermeintlich zu beanspruchenden und Berufsgenossen! Kollegen! Berufsgenossen! Der Freitag als teit" eines solchen Kontraktes" ost kaum eine Ahnung haben. Steindrucker! Aufruf an die Lithographen, Steindrucker nach dem Augusta- Hospital gebracht werden mußte.Bu ber- Lohn zu verschaffen. Daß all dies den Herren Bau- Unternehmern Feiertag aller Arbeiter der zivilisirten Welt naht heran und es felben Beit wurde ein 8jähriger Knabe auf dem Holzplatze Tegeler- wohl befannt ist, beweist schon die Thatsache, daß ein bestimmter ist an uns, daß auch wir uns zusammenschaaren. Deshalb bittet Straße 55/56, dessen Baun er unbefugt überſtiegen hatte, von dem Betrag pro Tag resp. Woche als Raution" zurückbehalten wird. unterzeichnetes Romitee, am Freitag im Elysium zahlreich zu er­dort befindlichen Hunde gebissen und am Unterleib und am Bein um eine auf solche Art zurückbehaltene Kaution von 20 m. zu scheinen.( Siehe Inferat in heutiger Nummer.) Um die Demon­bedeutend verlegt. Nachmittags fand Boyenstr. 5 ein kleiner erlangen, die nach dem Kontraft" dem Bau- Unternehmer ver- ftration zu einer glänzenden zu gestalten, und auch unsere Frauen, fallen war, begab sich der Steinträger Januste nach dem Neubau sowie den Arbeiterinnen unserer Gewerkschaft Gelegenheit zu geben, des Baumeisters Brösicke in Charlottenburg . Dieser verweigerte fich von dem Ernst und der Tragweite der Achtstunden- Bewegung die Auszahlung der 20 M., auf sein gutes Recht" pochend. Es eine Ueberzeugung zu verschaffen, ist in der öffentlichen Versamm­entstand ein Streit und Januste soll sich dabei des Hausfriedens- lung vom 21. d. M. der Beschluß gefaßt, diese Versammlung mit bruches und der Bedrohung schuldig gemacht haben. Der Richter Frauen abzuhalten und es liegt an Euch, Kollegen und Genossen, schützt den durch den kontrakt gesicherten Arbeitgeber und Mann für Mann in dieser Versammlung zu erscheinen und dafür verurtheilt den Angeklagten zu 3 Wochen Gefängniß!

Königstr. 20,

Brand statt.

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Gerichts- Beitung.

Der felige Toupinel" hat seinen Hinterbliebenen kaum fo viele aufgeregte Stunden bereitet, als Papa Raumann", um deffen Hinterlassenschaft gestern ein heftiger Streit vor der II. Straftammer hiesigen Landgerichts I geführt wurde. Papa Raumann war ein alter, jovialer Herr, welcher seinen Lebens­abend forgenlos verbrachte und das dolce far niente zumeist in der Teefs'schen Schantwirthschaft in der Mittenwalderstraße

Soziale Uebersicht.

Sorge zu tragen, daß die Frauen möglichst zahlreich vertreten find. Gleichzeitig spricht das gewählte Komitee den Wunsch aus, daß diejenigen Gewerkschaften, welche nicht Gelegenheit hatten, für sich eine Versammlung abzuhalten, sich uns anschließen und zahlreich erscheinen. Um auch in materieller Weise dieser Demon­stration Ausdruck zu geben, mag noch an den Beschluß der öffent

genoß, wo er einer dauerhaften Stammgesellschaft angehörte. An die Vorstände der Gewerkschaften und Vergnügungs- lichen Verfammlung vom 21. d3. Mis. erinnert werden, wonach Eer Stammtisch erheiterte sich gern mit dem alten Herrn, der und Agitationskomitees von Berlin und Umgegend. Genossen! ein Biertel des Tagesverdienstes geopfert werden soll. Marken manchmal etwas komisch war, hier und da auch seiner Vorliebe Arbeiter! Der internationale Arbeiterfeiertag, der 1. resp. der sind von der Generalfommission in Hamburg zur Stelle. Das für feuchte Getränke etwas über Gebühr fröhnte und im Stadium 3. Mai steht vor der Thür. Noch immer seid Ihr unseren Komitee. J. A.: F. Rose, Landsbergerstr. 16,