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Die Rache.

Die Sulgarische Regierung hat in Sofia die hervorragendsten Mitglieder der Bartei des deutschlandfreundlichen Ministerpräsi benten im Kriege, Radoslawow, verhaften laffen. Die offiziöfen Blätter erklären diese Maßnahme durch die Notwendigkeit, die Ver­antwortlichkeit derjenigen festzustellen, die Bulgarien in den Krieg gezogen haben. Die Regierung will Berhandlungen mit den benach barten Staaten einleiten, um die Anslieferung des früheren Saren Ferdinand, Nadoslaworos und mehrerer Generäle zu erreichen. Der Oberfie Nat hat beschlossen, eine Kommission zu ernennen, bie die Liste der von Deutschland Auszuliefernden, die von den Mächten aufgestellt wurden, zu vergleichen. Sie foll ebenfalls den Siz bes Gerichtshofes, feine Zusammenfesung sowie die Prozeß führung der Gerichte, die im Artikel 229 des Diktats von Versailles vorgesehen find, feftfeuen.

Wenn der Corriere della Sera " recht unterrichtet ist, bäm mert es um die Gottähnlichkeit des Obersten Rate. England und Amerits wollen Schluß damit machen und die noch ausstehenden Regelungen" Batfchafterkonferenzen oder dem diplomatischen Weg überweisen. Clemenceau natürlich bangt, daß dann die Solidarität ber Entente zum Teufel gehen und Deutschland ermutigt würde, bie Bedingungen nicht zu erfüllen. Die Amerikaner wollen Weih­nachten zu Hasis fein. Italien macht ben Bermittlungsvorschlag, die. Ronferenz am 10. Dezember über Weihnachten zu vertagen.

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Mit bem Austausch der Natifikationsurkunden müßte an die Stelle des Obersten Kriegsrates ber at bes Bölkerbundes treten also an den Play der militaristischen Zentrale eine zibile Institution. Aber man will Deutschland , weiter unter dem Drud ber Militär fäufte behalten, und beshalb wird ein General ftab ber Alliierten für das befette Gebiet mit Fodh an der Spige Begründet. Die Amerikaner brotestieren und verlangen, daß bie belegten Gebiete bem Rat bes Völker bundes unterstelli werden.

Wir wollen bas Versailler Diktat erfüllen, aber es gibt uns in bie and bes Völker bundes und nicht in die Sand übermütis

grr Generäle.

Werftarbeiter für Akkordarbeit.

( Drahtbericht unseres Bremerhavener Storrefpondenten.)

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Auf den Unterweser Werften fand eine Abstimmung über Wiedereinführung der Affordarbeit statt. Von 5728 Abstimmenden stimmten 2947 mit Ja, 2640 mit, Nein, un gültig waren 141 Stimmen. In dem start kommunistischen Eins warden( Oldenburg ) stimmten 327 Arbeiter mit Ja und nur 117 mit Nein, sicher ein beachtenswertes Resultat.

Die Demonstration der Kommunisten am Gedenktag der ruifi­schen Revolution erwies fich in den Unterweser Drten als ein Schlag ins Wasser; die Aufforderung zum Generalstreit wurde nicht befolgt, die Teilnehmerzahl an der Demonstration betrug genau 171, barunter noch viele Jugendliche.

Schweinitz wird frech.

über die Einführung neuer Flaggen gebracht, in dem als die Das Marineberordnungsblatt hatte füngst einen Erlaz Flagge des Reichswehrministers bezeichnet wurde die Reichs­farben mit dem Eisernen Kreuz in der Mitte. Sierüber ent­rüstet sich ein ehemals Kaiserlicher" folgendermaßen in der reuz- Zeitung":"

Clerin muß eine doppelte Herausforderung erblickt werden. Wie darf sich der sozialdemokratische Reichswehrminister das bon Preußens Königen gestiftete und schon aus diesem Grunde jedent guten Preußen heilige Kriegsehrenzeichen als Symbol seiner Person und Stellung anmaßen und wie darf er es wagen, dieses für alle Zeiten Königlich Preußische Kreuz" in Verbin dung zu bringen mit den Farben schwarz- rot­gold", die für uns Revolution, Um it urz und Berrat be­deuten. Wir lassen unser Heiligstes nicht in den Schmuz ziehen, bas follen tommende Zeiten lehren.

b. Schweint,

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Ein wackerer Bürgermeister.

Eigenartige Zustände im Städtchen. Hechingen in Hohen­ zollern beleuchtet ein offener Brief, der dieser Tage in den Hohenzollernschen Blättern" abgedruckt und an den Bürgers meist er ber Stadt gerichtet war. Der Brief enthält folgende, den Bürgermeister außerordentlich belastende Säße:

Herr Bürgermeister, Sie find oberste Amtsperson auch für die Verwaltung des Eugenienstifts in Hechingen . Das ist bekanntlich die Zufluchtstätte für Verarmie hiesiger Stadt. Es ist bekannt, daß diese die Kriegs not doppelt schwer emp­finden. Trotzdem scheuen Sie sich nicht, die Butter jener Anstalt, die diese für sich selbst, d. h. für die Armen erzeugt, von städtischem Dienstpersonal in Ihr Haus zu Ihrem Ver­brauche bringen zu lassen. Sie entziehen also dadurch den n31­leidenden Insassen des Armenhauses das bißchen Fett, das ihnen allein zusteht.

Hierauf folgt Angabe mehrer Zeugen. Der offene Brief führt

fodann fort:

Herr Bürgermeister! Die Reklamationsgesuche des Walkenmüllers Budenmater fino lange Zeir un berücksichtigt geblieben. Dagegen onnte nichts eingewendet werden. Auffallend ist die Tatfre. daß son dem Augenblid an, mo bonseiten des Reflamierten Ihrem Wunsche auf Meh1 belieferung für Ihre Familie entsprochen wurde, die Res. flamationsgesuche plöblich anstandslos und warm befür wortet durchgingen, Walkenmüller Budenmaier zu Hause bleiben konnie und Sie auch ferner mit Mehl belieferte.

Hierauf folgt Angabe mehrerer Zeugen. Der offene Brief fährt einer Stadtratsiibung erklärte der Herr Bürgermeister, er habe Die Wirkung dieses Briefes war eine überraschende. In wohl von der Butter gegessen, aber nicht gewußt, woher diese ge­kommen sei. Diese nicht gerade glaubwürdige Angabe suchte er ehemals Kaiserlicher Kapitänleutnant b. S. dadurch zu bekräftigen, daß er erklärte, er habe seine Frau Ja, wie darf? Wenn wir schon beim, Dürfen sind, so nach der Herkunft der Butter gefragt und diese habe zugegeben, soll sich lieber einmal Herr v. Schweinig die Frage vorlegen, daß sie vom Eugentenstift Butter und von der Walten. wie es fommt, daß er in der Republik folche Frechheim ühle Mehl ohne sein Wissen angenommen habe. Hierauf habe ten schreiben darf, ohne daß ihn eine andere Strafe er, der Bürgermeister und das ist der Gipfel der Komödie- als die verdiente öffentliche Bloẞstellung trifft! Leider scheint bei der Staatsanwaltschaft Strafantrag gegen foine Herr v. Schweinitz durch diese nachsichtige Behandlung im Frau gestellt. ( Eigener Drahibericht des Vorwäris".) Zeichen der Meinungsfreiheit nur uni jo anmaßender zu Ter Schweizer Bundesrat bereitet ein vorübergehendes Gin. werden. Sonst könnte er nicht in dieser schnoddrigen Weise fuhrverbot gegen benische Industrieerzeugnisse vor, um die Schweizer Rücksicht auf feine heiligsten Gefühle" verlangen, während Industrie vor der Konkurrenz zu schüßen, die durch den niedrigen er selber gleichzeitig die Gefühle anderer Leute mit Stand der deutschen Währung und die badurch abgrundtief herab. Dred bewirft. Unter diesen Umständen wollen wir Stand der deutschen Währung und die badurch abgrundiief herab. Serin v. Schwveinis nur ruhig sagen, daß wir jede Nücht Diese Maßnahme zeigt wieder, wie notwendig es ist, bie deut.nahme auf die Gefühle solcher arroganter Kaiserlicher" für höchst unangebracht halten, und wenn ihnen das nicht paßt, dann sollen sie ihrem ausgefniffenen Idol nach Amerongen nachreifen.

Schweizer Maßnahmen.

gestützten Einkaufspreise gefördert wird.

schen Warenpreise gegen das Ausland su vervielfachen. Die Einreise in die Schweiz wird erleichtert. Die Auslands. vertretungen fellen die Bewilligung auch ohne die Anfrage in Bern ericilen dürfen.

Eisenbahnerstreik in Paris .

Jim Proteft gegen die antibolfchewistische Einmifuitg in Muh lenb und gegen die Berzögerung der Amnestie sind Freitag die Bariser Eisenbahnarbeiter in den Ausstand getreten und die Eisen­behnarbeiter mehrerer Bahnhöfe fcheinen sich ihnen angeschloffen zu haben. G8 wird auch ein Anfangsjahresgehalt von 4800 Fr. ge­forbett,

Das ist durchaus korrekt gehandelt, wenn es auch die Frau Bürgermeister als etwas lieblos empfinden dürfte. Entkräftet scheinen uns jedoch die durch Zeugen erhärteten Angaben des offenen Briefes nicht zu sein, und so würden wir es doch für rich­tiger halten, wenn der Herr Bürgermeister entsprechend dem An­trage des fozialdemokratischen Stadtberordneten 3immermann fein Amt freiwillig nieberlegen würde, bis die Sache gerichtlich geflärt ist.

Keine Revolutionsfeier in den Schulen. Den Provinzial iulfollegien hat das Minifterium für Wissenschaft, Kunst und Volfsbildung folgende Berfügung zugehen lassen:

Das Ende einer Verleumdung. Durch die unabhängige Breffe ging vor einiger Zeit die Meldung, daß Genosse Leinert in der Preußischen Landesverdie jammlung am 23. Oftober erklärt habe: Wenn die Eisen bahnhandwerker die Affordarbeif nicht freiwillig auf nehmen, werde ich jie dazu zwingen."

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So wünschenswert es an sich wäre, die Schuljugend auf große Bedeutung des 9 November nachdrücklich hinzuweisent, erideint es doch bei der Gespanntheit der politifchen. age, bei der Gespaltenheit der politischen Jugendbewe Rationalversammlung, die eine Feier durch Beschlußz gung und vor allem bei der unzweideutigen Stellungnahme der vom 15. April dieses Jahres ausdrücklich abgelehnt bat, nicht med mäßig, eine allgemeine Anordnung über eine besondere is Beranstaltung in den höheren Schulen ergehen zu laffen.

Silla idundred

Haenisch." Dr. Bah. Zu dem Dementi des Auswärtigen Amtes werden vir bon perfchiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht, daß der in den Schreiben, genannte Dr. Bach, awar nicht im Ausvär. igen Amt, aber in einer anderen Reichsstelle, nämlich dem Reichsverwertungsamt befindet.

Unier Hallenser Bezirksvorstand hat deswegen an Ge noffen Leinert eine Anfrage gerichtet, und von ihm am 4. No­pember die bündige Antwort erholten, daß er eine det Der Einheit der Arbeiterschaft, welche die Confédération artige Aeußerung niemals getan hat. In generale du Travail " berkörpert, droht ein 8 miespalt. Die Wirklichkeit hat Genosse Leinert auf das Verhalten der linfaffehenden Syndilalisten haben die Abwesenheit der Führer der Bergarbeiter hingewiesen, die sich vielfach erboten C. GT Zothaug und Mercheint, zur Konferens in shitzten haben, Ueberschichten und Sonntagschichten zu bereits Enbe Ottober bazu benust, um in eines geheimen Sizung verfahren, um der notleidenden Bevölkerung aus brand den. Streitbeschluß für den 7. November durchzusehen. Es war von fohle zu liefern. Diese Silfsaltion fönne jedoch nicht ins Unfang an vorgesehen, daß die Extremisten an Stelle der Bere Werk gejetzt werden, felange es an Eisenbahnmate tonltungsfommiffion der C. G. T. den Streifbefehl ausgeben würri al feble, um die Koblen abzufahren. Genosse Leinert hat ben. Zelfäclio war die Verwaltungskommission für den Streit darauf hingewiesen, daß es unter solchen Umständen feine Ziele der Kultur" lautete das Thema eines Vortrags, mit nicht, eingenommen und die Extremisten entschloffen sich zu einer Schande fein würde, die Eisenbahner aufzufordern, auch Sonderaktion. Die Initiative hierzu ergriffen die Varifer ihrerseits freiwillig Mehrarbeit zu leisten, Gisenbahner. die natürlich besonders bezahlt werden foll. Von der Anwen­dung irgendeines 3wanges ist jedoch keine Rede ge­wefen und alle derartigen Behauptungen sind böswillige Erfindung und Berleumdung.

Berbotene Pelenblätter. Die polnischen Zeitungen Szandard Bolsti" in Gleimniß und der in deutscher Sprache erscheinende, Weiße Abler merden von der Bolizei berboten.

Deutsches Theater.

dem Gesamttitel Organisation der Kultur" einle tete. Er stellte dem Genosse Dr. Tichauer eine Reihe von fünf Vorträgen unter das Kulturproblem als ein Organisationsproblem dar und wies auf die Wechselbeziehungen zwischen Führer und Masse unter Serangichung geschichtsphilosophischer, insbesondere Hegel­fcher Gedankengänge hin. Die Vorträge finden jeden Freitag abend in der Dorotheenstr. 12 statt.

Leidens, die sich zur Anflage wider die göttliche Weltordnung er-| ale cb die Arrangeure an ben füßlichen Nichtigkeiten eines Stud, hebt. In der Embörung dieses Schmerzes dünkt ihm das Wesen 8. A. Kaulbach und Ihresgleichen mehr Geschmad gehabt haben Jaakobs Traum von Richard Beer- Hofmann . bes unbefanntes Gottes, den er ahnt, wahrhaftiger ausgebrüdi als als z. B. an den Meisterwerfen ofmanns, die an einer in bem Jubeldor der anderen. Und dennoch, gewarnt von Samuel, 8wifchenwand so schecht gehängt sind, daß sie von feiner Stelle aus daß Gottes Ruf den Ruf zum Leiden für ihn und sein Bolf bebente, richtig fichtbar werden. nimmt er die Eendung dankbar glärbig in feiner Seele auf. Die mystische Erlösungshoffnung, daß die erwählte Bahn durch alle Finsternis doch einft zum Licht führen werde, zur Vereinigung mit jenem Söchsten, dem seine Sehnsucht gilt, erfüllt ihn mit inbrünstig felfenfefter Bubersicht.

Die Sprache, die fich mehr an den berpeilend nachdenklichen Leser als an den Zuschauer im Theater wendet, hat innig zarte Inrische Schönheiten. Moiffi war ein oft wundervoller Interpret, vor allem in dem letzten großen Austlang der Vision; sehr gut auch Maria ein als efstatische Mutter und Hartmann in der Figur des Teidenschaftlich ungeftimen Giau. Meinhardts Regie. durch treffliche Sprecher( Berr Deutsch als Samuel) unter­stüßt, wurde der außerordentlichen Bühnenschwierigkeiten, die die fang ausgesponnene Engelesgene bietet, glücklich Herr. Das Publi­fum, an dessen Aufmerksamkeit und aufen Willen das Wert hohe Anforderungen stellfe, danfte am Schluß mit anhaltendem Applaus, dem fich nur rereinzelte Aeußerungen der Oppofition entgegen

Dec. Wiener Beer- Hofmann, dessen, einem alten englischer Schauspiel nachgebildeter Graf von Charolais vor Jahren einen starten Bühnenerfolg erzielte, strebt in dem neuen Drama, bas Ber fonen und Softüm dem alttestamentarischen Legendentreis ent nimmt, ben öhen fumbolischer Gebaniendichtung zu. Stimmen der Erzengel , Mocht und Serrlichkeit der Gottheit preifend. ertönen ba wie im Prolog des Frauit. Jaakob, der menschlich allzumenschliche Sprosse aus Abrahams Geschlecht, der den unbedachten schwer fälligen Bruber Gina um ein Zinsengericht das Gritgebuttsrecht und in Gjaus Gemand bem sterbenben, hafblinden Baler seinen Gegen ablistet, tied hier zum Träger geläutert- reinen religiösen Ririgene. Der Traum ber Himmeleleiter und die findlich- naiven Berichte wie Jehova feinem Liebling half, find hier zu Gleich nissen gewandt, in denen sich die Beziehung des Menschlichen zum Göttlichen und der Glaube an die besondere Sendang Jfraels im Gang der Weltgeschichte spiegeln foll. Wie man zur Gedanken und Gefühlsivelt, um velche diese Did hung freift, auch immer stehe, ftellten, man hai ten Einbrud eines aus eigenem religiöfen Erleben ahit­boll herborürechenden Befenentnisses, bas augleich auf gewiffe Rich tungen umb Tendenzen des jüdischen Geifles ein bedeutfames Licht wirft. Sofmanns Jrafob ist gleichsam ein Johannes, der auf das Sommen eines Größeren, eines Jeju, dem er innerlich verwandt iit, hinweift. In ter Ausmalung des Ahasverusschidials feines Stamms, das er voraussteht, flingen von fernher sionistische Tome an.

Conrad Schmidt .

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Seit dem Beginn der Revolution ist immer wieder von den Aufgaben und Wegen einer fommunalen Kunstpflege die Rede ges wesen, und es wäre nun endlich an der Zeit, wenigstens einen bes scheidenen Anfang damit zu machen. Aber es scheint, daß es, wenn nicht an den nötigen Mitteln, so doch sicher an der nötigen Sach funde mangelt. In der Schöneberger Ausstellung fehen wir auch Kunstwerte, tie bon der Stadtverwaltung bestimmt sind, den Sibungsfaal des Magistrats und den Ratsteller zu schmüden. Einige Zeichnungen die etwa auf dem Niveau mittelmäßiger Tagesillustrationen stehen und zwei Delgemälde, denen man nut wünschen fanm, daß sie in der Dusternis tes Ratskellers möglichst radital verschwinden, sollen diesem monumentalen Zwed dienen. Solange an den maßgebenden Stellen ein derartiger Tiefstand der Geschmadskultur herrscht, darf man sich von einer städtischen Kunst­pilege allerdings nicht viel versprechen. Aufgabe der fommunalen Arbeiterbertreter ist es, tier energisch Wandel zu schaffen und da für zu forgen, daß die Erledigung ber die Kunst betreffenden Fra gen nicht länger irgendwelchen ichhöngeistigen Bureaufraten übere laffen bleibt, sondern daß man diese Angelegenheiten als eine beilig­ernite Sache betrachtet und ihre Organisierung und Verwaltung ebenjo forgfältig betreibt, als wenn es fich uni fogenannte prats tische Dinge handelte. Ta von einer volkstümlichen staatlichen Kunstpflege im Lande Breußen leider noch immer nicht biel au merken ist, follfen sich die Kommunalverwaltungen um jo mehr threr Pflicht bewußt sein und den ministeriellen Kunstgeheimräten mit gutem Beispiel vorangehen.

Der Kunstbesitz der Stadt Schöneberg ist im neuen Rathause am Stadtpart ausgestellt. Die Stadt verdankt diesen Besitz dem ehemaligen Leiter der Maison de Santé". Dr. Levinstein. der ihr eine flerne Gemäldesammlung überlassen hat. Für die funstgeschichtliche Forschung ist diese Sammlung iniitern inter effant, als sie eine Anzahl Frühwerfe von später berühmt gemors Sebatia. Jaafone Mutter, die den milden Giau von des Vaters denen modernen Meistern enthält: lingers Sommerglund" Neue Filme. Am Sportpalajt" ein. Drama Frauen, die Gdelle meist, berfundet ihrem Jüngston, daß ihm, als Gripählten( 1885). Liebermanns Bolländisches Kind"( 1974) von einer Gottes, Gnade über jedes Maß beschicken fei. Von Saß verzerrt, fait altmeisterlichen Tonigfeit, ein foloristisch feines Anabenbild nicht heiraten follen" mit Efiber Carena in der Haupt. ftürmt jau Fort, ben Bender, der im Gebirg die valerlichen Herden nis en bas( 1867), levogts Jugendaro: it Der Menia" tolle als berühmte Aerziin. Genau so babe ich mir bedeutende 1 mit Spud oden tief in die Stitn reibet. zu erihlagen. Mit chriftlich fanften Worten tritt der dem u. a. Außer Ludwig b. of manns Bidera Jünglingen weibliche Mediziner vorgestellt Birenten entregen. Cin grenzenlof: Trieb, allen Areahren und Blütenzauber", die die fünstlerisch werten Stide der geflaticht. Reben wir nicht weiter daven. In den Kammerlichtspielen" das Schidiat det Carola moflautun, wohnt in des Jünglings Seele. Den faven, der ihm Sammlung find, wären ein paar charafiechide, wenn auch nicht ban Geldern" Tas Stüd ift. genau so wie der Titel, die Stahruns bringt, erllant er feiner Dienste, schenkt dem Bedrüdlen erstklassige Werte von Corinth , babermann, Stald. Mie erfehnte freiheit; birat bas Lammben, das der Bufschlag des reuth. Trübner und ein feines Aquarell von Menzel übliche Tragödie unter feinen Leuten mit Tuell usw. Aber sauber inszeniert und gut gespielt, auch von Lotte Neumann in der Haupt­ferdes vermindete, an feiner Bruit. Der feil des Bruders, der hervorzuheben. ibn töten follte. trifft das Tier. Gin Beichen, das Eiaus harten Da die Stadt Schöneberg diefe, Sammlung nicht geschaffen bat, rolle. Allmählich wirkt es fomisch, daß feine Leute nach Kino.. Sinn erfreicht, und Jakob fröstet den von Meneschmerz Grfaßten: fo fann fie auch für die Auswahl der einzelnen Werke, unter denen begriffen fiets in ungeheuer großen Räumen frühstäden. Zimmer Et fei nicht hinderen Wertes als er selber, Gott hab fedem in sich reichlich viel Schund findet, nicht verantwortlich gemacht mer gibt es in Filmschlössern überhaupt nicht, nur Sale.. gleicher Liebe fein Tun und Sandeln vorgeschrieben. So nimmt den. Dagegen fällt die Anordnung der Ausstellung auf ihr Konto. er von ihm Abschieb und ftreft jidi der Gottheit nachinnend, in Und da muß man die Frage stellen: welchen Zwecken soll diese Ver. beren Bolten Senen und Qual, Herrliches und Furchtbares geheim anstaltung dienen? Eie foll doch trobl erstens den Bürgern zeigen, nisbol und uncutlöst für jeden Menschenfium fid) burcheinander daß die Stadt zu einem wenn auch, fleinen, jo boch teilweise wert idlingt, zum Schlummer an den Rand des Brunnens nieber. bollen Kunstbefit gelangt ist, und fie foll zweitens den Besuchern Hmmen ber Motur reben zunt ramtenben, die Engel Michael, einen fünstlerischen Genuß bereiten und zu ihrer ästhetischen Er Gabriel, Raphael. Uriel eticheinen am intlihen geftirnten Firziehung ein wenig beitragen. Für beide 3rede, wäre es nötig ge­moment, Glanta und um ihn felbft und feinen Baus verbeifend. wesen, die wertvollen Bestandteile der Sammlung Har und beut. Weer tiefer als alle Bilder solcher Mat berühren in die Worte fich hervorzuheben und das Uebrige zurüdtreten zu laffen. Dieis Samuels, des verfloffenen Engels- die Stimme menschlichen Prinzip ist aber leider nicht befolgt worden. Es scheint vielmehr,

M. P.

Die Palestrina ".Aufführung im Creinbaule am Sonntag beginnt bereits um 5 Uhr nachmittags.

Im Vortragsabend im Bübervereinshaus am 8. Nov. wird night Fürftin Lichnoweth lesen, sondern Editard Studen sowie Eduard von Binterstein aus Studers Werken lefen.

Kunit. Eine Ausstellung älterer und neuerer Arbeiten von Lovis Corinth , Gurt Herrmann und dem Bildhauer Karl Edgarb wurde bei Friz Gurlitt eröffnet.