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Ein Gemütsathlet.

Im Anschluß an die von uns veröffentlichten Kron prinzen Telegramme in Nr. 564 vom 4. November brin. gen wir nachstehend noch eins, aus dem Hauptquartier in Stenay am 1. Februar 1915 an den Kaiser- Bater nach Berlin gerichtet. Es wirft wegen der frivolen Berquidung eines tiefernsten Kampfberichtes mit geradezu ordinären Alltäglich keiten wieder mal ein sehr bezeichnendes Licht auf Absender und auch Adressaten und lautet:

Hoffe, daß der Genuß Edamer Käse und Beschreibung der beiden Damen feine nachteiligen Folgen haben werden. Die gestrigen Kämpfe im Argonnerwald betreffend ist zu melden, Saß 1100 gefallene Franzosen vor der Front gefunden worden find, darunter 1 Stabsoffizier und 6 Offiziere an einer Stelle, Regiment 155 muß vollständig aufgerieben sein...

Also zunächst die erschütternde Mitteilung, daß Wilhelm ber Bater sich beinahe damals den allerhöchsten Magen mit Edamer Käse verdorben hätte, ohne daß Absender damals natürlich schon ahnte, daß die Heimat dieses verflirten Räses ihm später als Eril dienen würde. Nicht genug damit, daß mit derartigen Albernheiten die ohnehin mit dringlichen Heeresmeldungen überlasteten Telegra phisten und Leitungen in Anspruch genommen wor den sind, bringt der gefühlvolle" Absender es fertig, im felben Atemzuge von dem Heldentod Tausender bon tapferen Kriegern zu drahten, ein Beichen von Gemütsroheit, das fast noch die Aeußerung des Duisburger Reeder- Prozen Karl Schroers in den Schatten stellt, der früher mal gesagt hat: Meine Arbeiter sind mir genau so viel wert wie ein Stück Räje; solange es mir schmedt, esse ich es mit Wohlbehagen, schmedt es mir nicht mehr, so schmeiß ich es einfach zum Fenster hinaus!!!" Nun fommt es ja frei­lich auch vor, daß man, wie das Beispiel des Kronprinzen Beigt, felber rausgeschmissen wird, und zwar gründlich.

Stöffingers feelische Läuterung.

Der Herausgeber der unabhängigen Freien Welt", Felix Stössinger, dessen Bemühungen, Berachtung und Ab­schen vor den Verbrechern durch rüdsichtslose Aufklärung in den Massen zu erweden" wir in Mr. 582 nach Kräften unter­stützt haben, sendet uns folgende Berichtigung, die wir gern der Mitwelt zur Kenntnis bringen:

" 1

1. Es ist unwahr, daß ich im Mai 1915 freudeftrahlend ins Café des Westens gestürmt tam und jubelnd die Botschaft von der Versenkung der Lousitania" verkündete". Wahr ist vielmehr, daß ich die Versenkung der Boufitania" im Laufe einer Privatunterhaltung verteidigt habe, wie ich schon in der Freiheit" vom 81. 8. 1919 mitgeteilt habe.

2. G3 ist unwahr, daß sich darauf der bekannte Dichter Leonhard Frant erhob und dem wortlos berblüfften U Boot Schwärmer ein paar träftige Maul. schellen hieb".

Wahr ist vielmehr, daß ich nicht wegen meiner Verteidigung der Versenkung attadiert worden bin, sondern nur deswegen, weil ich die Einmischung des Dichters, mit dem ich mich kurz vor­her verstritten hatte, aus persönlicher Gereiztheit mit einer Grobheit zurückgewiesen habe. Nur wegen meiner Worte gegen ihn, nicht wegen meiner Worte über die Versenkung entstand dieser Streitfall. Felig Stössinger.

14. November 1919.

Abschiedsdemonstration.

Hindenburg ist am heutigen Donnerstag morgen um 8 Uhr 30 Minuten vom Bahnhof Charlottenburg abgereift. Die All­deutschen, deren Anhänger ja meist der Notwendigkeit einer ge­regelten Beschäftigung enthoben sind und daher gerade auch zu jenen Tagesstunden Zeit haben, in denen andere Menschen at beiten, hatten auch diesmal eine Demonstration veranstaltet, die außer den üblichen Hochs und Nieder auch Auf Wiedersehen als

Reichspräsident" rief.

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Außerdem war diesmal auf offizielle Veranlassung eine Ehrenfompagnie gestellt worden. Nach der merkwür. bigen Erflärung, die Hindenburg und Ludendorff über die Grünbe ihres Erscheinens in 3ivil veröffentlicht haben, sollte man eigentlich annehmen, daß sie selber auf die Etellung einer Ehren­tompagnie den allergeringsten Wert gelagt hätten.

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Wie die Kreuzzeitung " berichtet, wird Major v. Lühow, der mit seiner Truppe die eigenmächtige Hindenburg - Demonstration unternommen hat, vom Reichswehrminister seines Postens enthoben werden.

Der Sozialdemokrat in ebrosof

Der Sozialdemokrat ist ehrlos.

Sie haben zu gut abgeschnitten bei dem Konkursgeschäft des alten Regimes, die monarchistisch- reaktionären Krautjunter. und balten die Zeit für gekommen, wo sie das Volk" wieder mit Knute und Stüraffierstiefeln traftieren und den Sozialdemokraten auf ein. famem Posten in brutaler und gemeiner Weise verfolgen und zum ehrlosen Wicht stempeln fönnen. Das beweist ein Vorkommnis im Dorfe Fröhden bei Jüterbog , über das uns folgender Be­richt zugeht.

bas Treiben der Reaktion zu fügen, als in Mostau, in den

ersten Augusttagen des vorigen Jahres, auf vorgeschobenem P- len" seinen Mann zu stehen.

Nachdem Graf Mirbach am 6. Auguft ermordet war und Helffetich kaiserlich deutscher Gesandter" in Moskau geworden war, wurde natürlich alles zu seiner persönlichen Sicherheit auf­geboten. Wie ein Blitz aus heiterm Himmel verbreitete fich eines geboten. Wie ein Blizz aus heiterm Himmel verbreitete fich eines Nachmittags unter dem Personal der Gesandtschaft die Nachricht: Nachmittags unter dem Personal der Gesandtschaft die Nachricht: Selfierich ist nach Berlin getürmt; wir fahren morgen noch Beters burg!" Daß dem neuen Gesandten das Herz so schnell in die Sosen fallen würde( Selfferich war vier oder fünf Tage in Moskau ) batte von uns denn doch niemand erwartet. Wenn auch die Lage etwas fritisch war, etivas mehr Mut hätte man bei diesem echt­teutfchen" Mann bestimmt vorausgefest. Theorie und Pragis. Ein Beispiel von den hohen Herren, die den Mund über Aus­halten, Durchhalten" usw. nicht voll genug nehmen fonnten und dabei das Wichtigste vergaßen: das Maulhalten!

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Landesausschuswahl in Eutin .

Da endgültige Ergebnis der Landesausschuswahl vom 16. No­bember bringt gegenüber den ungü'tigen Wahlen vom 17. August dieses Jahres allen Parteien einen Stimmenzuwachs. Die weitaus meisten Etimmen haben unsere Genossen erhalten. Im folgenden geben wir die einzelnen Ergebnisse( die ungültigen Wahlziffern vom 17. Auguft): 7407( 6701) Stimmen 865( 654) 5055( 4461) 721( 548) 3543( 3431)

E. P. D. 11. S. P. Drat. Vp. D. Vp. Dem.

11( 11) Sibe

19

1( 1)

"

8( 8)

B

1(-)

n

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5( 6)

"

Nach einer Werbebersammlung der S. P. D. in F. am In der Stadt Eupen war das Ergebnis: S. P. D. 1036( 758), 14. b. Mts., auf der sich die deutschnationalen Wort. S. P. 45( 18), Dnat. p. 879( 764), D. Bp. 196( 153), führer über die Haltung der Landarbeiter und Sicin. Dem. 555( 624). bauern, die das fnechtselige Ersterben" vor dem gnädigen Herrn" nicht mehr mitmachen wollen, erfolglos entrüfteten und fich eine geradezu beschämende Abfuhr halten, blieben die Genossen und Ge­nofsinnen zahlreich im Versammlungsraum, um sich zu einem ahlbere in zu organisieren. Die Deutschnationalen ließen einen Spitel in dem jugendlichen Wirtschaftse.even Meyer­arend zurüd.

In Stockelsdorf , dem Wohnsitz der meisten Kandidaten der 11. S. 3. blieb diese doch mit 246( 247) gegen die S. P. D. 713( 673) weit zurüd. Bürgerliche 614( 546) Stimmen. Seeres( Hochoferierfacheiter): E. P. D. 820, 11. S. P. 11, Dnat. Vp. 26, D. Vp. 3, Dem, 20.

Cem. 201

Hilferuf aus Deutsch österreich .

Dieser Jüngling, der schon während der Verhandlungen eine völlige politische Unreife und ein aufgeblafenes Wefen zu Die Ernährung der Wiener Bevölkerung ist mit den staatlich erkennen gegeben hatte, sollte beobachten, um dann als Ge. für Kopf und Woche 1260 Gramm Brot, zugewiesenen Rationen währsmann seiner Auftraggeber zu fungieren. Der Ver- Bid. Mehl, 1, Bid. Neis oder Hülsenfrüchte und dergleichen, sammlungsleiter hatte anfänglich nichts gegen dessen Anwesenheit 120 Gramm Fettstoffe, in 2 bis 3 Woven(!!) 1 Bid. Kartoffeln, und stellte ihm jogar Papier und Bleistift zur Verfügung. in 4 Wochen 100 Gramm Fleisch und Stohlen unregelmäßig 2 Bfund aber die Arbeiter seine Entfernung bringend forderten, mußte der für den Tag und Haushalt- nicht aufrechtzuerhalten und junge Mann durch den Vorsitzenden veranlaßt werden, zu geben, muß allgemein durch Schleichhandelsläufe ergänzt werden. Der Genosse Lehrer Finten städt, der die Versammlung ge­Die Reichsdeutichen drüben erbitten Hilfe bom Reiche, leitet hatte, erhielt am nächsten Tage folgende Buschrift: In einer Eingabe sagen fie: Die Aufbringbarkeit der als Mindest muß erbetenen Mengen erscheint, trok der Nöte, im Reiche durdaus möglich, da die Reichsbevölkerung nur auf 3,5 Gramm Kartoffeln, 2 Gamm Mehl, 01 Gramm Fetiftoff. 0.42 Gramm Hülsenfrüchte pro Kopf und Jahr zu verzichten brauchte.

Anbei übersende ich Ihren Blei. Bum Borfall am gestri­gen Abend gestalten Sie mir die letzte Bemerkung, daß ich es tief bebaure, daß Sie sich- als einstiger Ehrenmann als deutscher Offizier zu den Taktlosigkeiten haben herabgewürdigt. Meher Arend. Es fennzeichnet Cie.

Bei dem Eiend drüben tönnen wir die Wünsche unserer Lande­leute nur unterstüßen.

Die Mitteilung des Wiener Bürgermeisters Gen. Reumann, daß die Brotration nicht einmal zur Hälfte gededt ift, bat angesichts des schon vorhandenen Mangels an Fleisch, Fett, Gemüse und Kartoffeln die größten Befürchtungen hervorgerujen. Dazu kommt der Mangel an Kohlen und Holz für den Küchen­brand. Die Tariferhöhung bei den städtischen Unternehmungen, a. B. Festseßung des Fahrpreises der Elektrischen auf eine Arone, und der katastrophale Nüdgang des Kronenkurses, der eine neue Teuerung erwarten läßt. Gine dumpfe Verzweiflung be Ein ehemaliger Angestellter der Kaiserlich deutschen diplo- mächtigt sich der Wiener Bevölkerung. matischen Vertretung in Moskau " schreibt uns:

Wir veröffentlichen diesen Erguß. von dem wir nicht wissen, ob die Dummheit seines Urhebers oder die Gingebungen der poli­tischen Ratgeber den stärkeren Teil an ihm zu beanspruchen haben, da er bezeichnend ist für die verbetende Arroganz des Auftretens Was will Stöffinger eigentlich? Er gibt selbst zu, die und für die unverschämte Kampfweise der Agrarier, die gegen die Versenkung im Gespräch verteidigt zu haben. Aus Republif in aufreizender Weise frondieren und jeden Genossen, welchem Grunde ihm Leonhard Frank Ohrfeigen gegeben der ihnen mannhaft entgegentritt, mit Jauchfübe'n aus ihrem agra hat, ist dieser Feststellung gegenüber sehr nebensächlich, te d- rischen Schimpflegiton begicßen. lich verdient waren fie auch nach Stöffingers eigener Darstellung. Daß Stössinger die für ihn blamable Sache durchaus noch einmal aufwärmen muß, beweist, daß er nicht nur, wie wir ursprünglich annahmen, ein dreister Bursche ist, der sich zum sittlich entrüsteten Ankläger von Verbrechen auf­wirft, die er selbst bei ihrer Begehung verteidigt hat, sondern daß ihm die gütige Natur daneben zum Aus­gleich noch eine immense Bortion Dummheit beschert hat.

Helfferich einst und jetzt.

Eigentümlich berührt es, wenn man täglich vor dem Unter­suchungsausschuß Selfferich sich als mutigen Mann aufspielen sieht. Es ist allerdings etwas anderes, hier in Berlin sich auf 1890 und 1909, von denen eben die Nede, so war es auch in diesem bieten gewissermaßen nach allen Seiten hinausgepreßt wird, so haben wir seit Anfang November falte nordöstliche Winde Diese fühlten Norddeutschland so stark ab, daß alle Feuchtigkeit, die mit Tiefbrudkgebieten vom Meer herfam, als Schnee vom Himmel fallen mußte.

Genosse Trocfftra ist nach den Meldungen Amfterdamer Blätter zum Chefredakteur unseres holländischen Parteiorgans het Boll" ernannt worden.

Die Ursachen und Gefahren des frühen Jahr. Da die Luft durch den hohen Druck aus den genannten Ge- Treue halten werden, wenn hoffentlich in nicht allzu langer Zeit

Schneefalls.

Bon Dr. Victor Engelhardt.

Dieser Herbst brachte uns wieder einmal jenes berühmte Wetter, von dem die ältesten Leute" behaupten, daß es noch nie­mals dagewesen sei". Gewöhnlich haben diese ältesten" Leute ein furzes Gedächtnis, benn das, was sie als nod) niemals dagewesen" bezeichnen, kam sehr oft schon zu Lebzeiten unserer jüngsten Rinder vor. Diesmal dürften aber sogar hundertjährige Greise recht be­halten, wenn fie Wettererinnerungen austramen und finden, daß so ein November ganz sicher nicht drunter sei. " Freilich damals anno 49 da wars wohl kalt,"

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und dem wir auch, wie es deutschen Helden ziemt, wieder die der Nache und Vergeltungsfrieg gegen das belabente niederträchtige Frankreich loebricht, wieder in seinen Thron und alle seine Rechte eingefest wird, vorausgefeßt, daß Seine Majestät, unser allergnädig ster Kaiser, überhaupt noch geruhen werden, den von dem Luder­geruch der Revolution verunreinigten Stuhl seiner hochfeligen Väter höchstselbst einzunehmen.

Die weiße glibernde Landschaft um uns fönnte wunderschön Und Kameraden, ganz ebenso selbstverständlich ist es, Same­fein, wenn sie nicht so heimtüdisch gefährlich wäre. Der Verkehr raben, daß, wie Seine Saiserliche und Königliche Hoheit, der oberste stodt, sie Kartoffeln erfristen und die Kohlen die Koblen, Flottenchef, zu äußern geruht haben, daß sämtliche deutsche Fürsten , die wir jetzt so dringend brauchen lommen nicht zu uns. Un noch als ba sind die allerdurchlauchtigsten großmächtigsten Könige. bie eins. Um den kommenden Winter muß uns bange werden. Wenn durchlauchtigsten Großherzoge und Herzoge und Fürsten , wieder diefe Schneemassen draußen auf dem Lande balb megtanen, befom- bie Throne ihrer in Seligkeit ruhenden Bäter besteigen werden. Dann, liebe Someraden, wird ein Jubel ohne gleichen in beutichen men wir eine Kälte wie johon lange nicht mehr. anden herrschen und dann kann es wohl geschehen, daß im über­schäumenden, überquellenden Freudentaumel die Laternenbjähle nicht ausreichen werden, um alle roten Salunken, die jetzt die Macht, Die Herrlichkeit und die Größe des erhabenen Thrones geschändet haben, aufzuziehen.

Einen harten,

erzählte strengen Winter. Die geringe Wärme, welche im Dezember und mir mein Großonkel, der im 48er Jahr als ganz junger Student Januar von der Sonne tommt, fann dann die Erde nicht erwärmen, tapfer mitgemacht hatte, aber ich weiß nicht mehr recht obs weil sie verbraucht wird, um den Schnee oberflächlich wegzutanen. wirklich so falt war, oder ob uns nur wegen all der enttäuschten In der langen sternklaren Nacht aber, die auf einen sol hn Son­Hoffnungen fror. Und dann vor 29 Jahren weist du wie nentag folgen würde, verliert eine schneebededte Erde viel, viel mehr mir meine Jüngste den ersten Enkel schenkte das war auch im Wärme als eine fd neefreie. Denn sie strahlt" ungeheure Wärme November, am 26., wir haben damals in Königsberg gewohnt mengen in den falten Weltraum hinaus. So fönnen wir nur da hatten wir 18 Grad Kälte. Aber Anfang November! Und hoffen, daß eine durchgreifende Aenderung der Wetterlage uns diefer Schnee! Das hab ich so alt ich bin noch niemals warme westliche uns füdwestliche Tauwinde bringt, bevor die eigeat erlebt."-Doch, doch," warf ich ein, ich kann mich selber noch er- lichen Wintermonate beginnen. Aber trop aller Hoffnung müssen innern 1909 hatten wir Mitte November wahnsinnig viel Schnee." wir auf der Sut sein, den Schneefall als Warnung auffassen und Der alte Herr glaubte mir nicht, und so holte ich die Wetterkarten unsere häuslichen Kohlenvorräte ftreden, so gut es irgend geht. jener Tage hervor. Da stand es schwarz auf weiß am 16. und

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17. November überall Schnee, in Berlin , in Dresden und Königsberg .

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Ansprache des Oberst Schnüffel

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12 und 15 Zentimeter hoch lag der Schnee aber es war nicht falt und es dauerte nicht lange. Und doch schrieb man damals: so in der Situng des Kriegervereins zu Butterstädt. früher und so starter Schneefall stehe in Deutschland gana beispiel. Wameraden!

Tog da.

Um daher diesen hehren im chriftlichen wie im germanischen Sinn gleich ehrenbollen Tag herbeiguführen, bedarf es der Vor. bereitung. Und diese Vorbereitung muß schon jett begonnen werden. Rameraben, treibt monarchische Propaganda! Tut alles, was ge eignet ist, die Republik zu schädigen. Bielleicht kommen wir noch dazu, bie Steuern zu verweigern, Aber das alles ist nur ein Vorspiel. Wenn wir nur erst wieder an der Spipe stehen, dann wollen wir eine Saubab veranstalten und der Ebert fällt zuerst und der ganze andere Krempel hinterher. Dann wird sich Seine Majestät an die Suite feiner Truppen feben und den Nachefrieg gegen Frant­reich eröffnen. Und dann, Kameraden, wird der Krieg, der ja jebt mur bertant ift, zu einem glorreichen Ende geführt werden. Ja erhebe mein Glas auf unsern allergnädigsten Kaiser und Herrn, auf unfer unübertreffliches frniastreues Offigierkorps und auf den hoffentlich recht bald fommenden Rachefrieg.

Hurra! Hurra! Hurra!

Städtische Boltssymphonie- Ronzerte. Das Blüthners Dreiter veranstaltet im Auftrage der Stadt Berlin unter Leiting Also, der hochselige Vorfahr unseres unvergeßlichen Kaisers, feines Dirigenten Baul Scheinpflug eine Reihe von Volkssymphonies Konzerten. Ein Beethoven Wagner Abend findet am 15. Dez. Friedrich Wilhelm der Vierte, hat schon mit Recht von dem Luder abends 7, Uhr in den Germanialälen, Chauffee rate, fatt geruch der Revolution gesprochen. Auch heute herrscht wieder solch starten zu 30 Vf. in der Buchhandlung des Vorwärts", in den Plakat­Bubergeruch in ganz Deutschland . Und er wird mit jedem Tag ausbangitellen und auf dem Orchesterbureau. schlimmer, so daß man meint, unser Land sei eine Schinderfuhle. Ueber Boch Vakuumpumpen smd über ein neues Hoch- Bakuum. Aber, Kameraden, so geht das nicht weiter. So geht das wirklich manometer sprechen die Herren A. Gabrts und nicht weiter, Stameraden. So kann das gar nicht weiter gehen. 21. November, abends 7, br, in der Deutschen Geirufchait für forschende Bonfit im großen Hörsaal des Phyfitinstituts der Technischen Hochschule, So geht es auch auf feinen Fall weiter. Charlottenburg .

Ich halte mich nicht lange mit Borreden auf und gebe gleich Was soll man ba in diesem Jahr schreiben?! Seit dem auf die Sache los, die mir am Herzen liegt. Wir sind hier lauter 3. November schneit es fast ununterbrochen. Am 15. Tag der Schnee monarchisch gefinnte fönigstreue Männer und wollen so ehrlich und in Berlin 25, in Dahme sogar 31 Bentimeter hoch( von Frant- aufrichtig fprechen, wie es sich unter deutschen Männern aiemt. furt a. D. werden gor 42 Bentimeter gemeldet). Und dabei an( Kellner, gehen Sie hinaus, machen Sie die Tür zu und schließen dauernde sibirische Stälte.-7 Grad in Berlin , bis-13 Grab in Sie auch die Türen zu den Tribünen ab.) Königsberg . So etwas scheint soll ich dem Grinnerungsvermögen meines Großonfels glauben wirklich noch nicht dagewefen zu fein. Es ist, als ob uns die Bolschewiki Feindschaft geschworen hätten und uns den Winter, der jabraus, jahrein in Sibirien vom Sommerschlaf erwacht, frühzeitig auf den Belz schiden wollen. Denn in Sibirien ist die Kälte gemacht, die wir jetzt in Europa haben. nicht weiter, Stameraden, Sibirien ist ein großes flaches Lanb. Das verliert seine Wärme Und da meine ich denn, da hat Seiner Majeftät unseres aller. fehr viel rascher als das umgebenbe Meer. So wird auch die Luft über Sibirien falt und zieht sich zusammen, wie jeber Körper, der durchlauchtigsten großmächtigten, unferes allergnädigsten Raisers, talt wird. Sie wird dichter, schwerer. Schwere Luft bringt hohen Königs und Herrn Bruder, Seine Raiserliche und Königliche Hoheit ber alleroberste Flottenchef unserer von ihrer Befahun to famählich Luftdruck hervor. Darum liegt über Innerasien im Winter stets und niederträchtig verratenen Marine, Bring Heinrich, gang recht, ein Gebiet hohen Luftdrucks. In manchen Jahren breitet sich dieser menn er seinerzeit forderte, daß Seine Majestät, unser allergnädigster hohe Luftdrud bis nach Nordeuropa aus. So war es in den Jahren Kaiser und Herr, dem wir alle Treue bis in den Tod gelobt haben

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Riegger am

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Neve industriewiffenschaftliche Forschungsinstitute. Ein Inflitut 61abfurt unter Mitwirtung bes Stalifynbifate erichtet werden. für stali foridung wird, wie im Biometheus berichtet wird, in soll die Verarbeitung und Auswertung des deutsch n Kalis und der Neben­erzeugt iffe der Kaliinduftuie durch chemisch- wissenschaftliche Arbeiten fördern. Beiter ist eine Bewegung im Gange, um ein Forschungsinstitut für tierische und pflanzliche Dele und Fette zu errichten.