Einzelbild herunterladen
 

faffent, for milffen alle unfere agitatorische und organisa­torische Kraft, alle unsere Fähigkeiten anwenden, die Arbeiter zu bilden, und mit dem Verständnis für die Schwierigkeiten unferer Zeit wie mit Hoffnungsfreudigkeit für die Verwirt ichung des Sozialismus erfüllen. Dann werden wir in voller Gesundheit die Beit abwarten Fönnen! Die Gegenrevolutio­näre follen vor unserer eigenen Macht den Mut zu ihren An­ichlägen verlieren. Je stärker wir selbst werden, desto eher wird sich die Einigkeit der Arbeiterflasse von selbst ergeben. Wir sollen jederzeit zur Ginigung bereit sein, aber jeder zeit auch die Pflichten empfinden, so fräftig und freudig in unferer Agitation dazustehen, daß wir allein jeden Anschlag der Feinde von rechts zurückzuschlagen vermögen. Adolf Braun  .

Einigung in Danzig  .

( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".)

In zwei gemeinsamen Vertrauensmännerfizungen der beiden sozialdemokratischen Parteien in Danzig   ist eine formelle Ginigung zustande gekommen. Eine Programmfommission soll das Partei­programm für den Freistaat Danzig   entwerfen. Als Ver. handlungsbasis wurde nach stürmischer Debatte folgende

Resolution angenommen:

.Da in den Programmpunkten der beiden Barteien bis auf die Frage der Diktatur des Proletariats und der politi ichen Arbeiterräte eine Einigung erzielt ist, erklären die Ver­trauensleute der beiden Barteien, daß, zur Verwirklichung des Sozialismus jedes Kampfmittel, gegebenenfalls auch die Sozialismus jedes Kampfmittel, gegebenenfalls auch die Diktatur des Proletariats, angewandt werden soll."

Zu der am 14. Dezember stattfindenden Stadtverordnetenwahl wird eine gemeinsame Liste aufgestellt.

Italienische Wahlfolgen.

Der Matrosenmord. Maximilian Harden   veröffentlicht in dem letzten Heft Seit den Neuwahlen steht die parlamentarische Vertretung feiner 3utunit" schwere Anklagen gegen den Obersten vieler Gemeinden und Provinzen Staliens in einem Steinhard anläßlich der Erschießung der 32 Ma- politischen Gegenfage zu den aus den Wahlen hervorgegangenen troien in der Französischen Straße, die während der März- Berwaltungstörperschaften, so daß die Regierung nach dem unruhen erfolgt ist. Bekanntlich ist gegen Oberleutnant Mar- Avanti" wahrscheinlich allgemeine Neuwahlen für lettere au­loh, der den Befehl dazu gegeben hat, Strafantrag wegen ordnen wird. Zum Wahlausgang meint Secolo", es handele sich nicht um Totschlages erhoben worden, nicht wegen Mordes. Harden behauptet, Oberst Reinhard sei, dringend verdächtig, einen Sieg der Bolschewiften. Die Bedeutung des Wahltages liege durch seinen leichtfertig unbedachten Befehl im Triumph des Dranges nach einer gründlichen wirtschaftlichen 29 junge Deutsche   in grausamer Megeleige- Erneuerung des nationalen Levens. Werde Italien   ein demo a tötet zu haben." Er schildert eingehend die Vorgänge fratischer Staat, so brauche es den sozialistischen   Steg bei dem letzten Löhnungsappell der aufgelösten Matrosen- nicht zu fürchten. Stampa" fleht in dem Wahlergebnis eine division, bei dem 300 Mann festgenommen wurden, von denen Berurteilung der Kriegspolitik. dann nach Harden 29 auf Weifung Marlohs niedergeschossen wurden. Marloh   habe von Oberst Reinhard Weisung gehabt, alles was er irgendwie erschießen fönne, zu erschießen. Marloh selbst wird als minder zurechnungsfähig dar­gestellt. Der Untersuchungsvorgang wird auf das schärfste kritisiert. Marlohs Flucht sei auf Aufmunterung feiner Vorgesetten hin erfolgt.

In Turiu und Benedig haben Bombenattentate gegen sosialistische Umzüge und Zeitungen ftattgefunden; in beiden Fällen ist wenig Schaden zu verzeichnen. Im Zusammenhang mit einem solchen Anschlag in Mailand   wurden die Kriegsheger a. D. Musso­lini und Marinetti   verhaftet.

Die Broteststreiks in Mailand  , Bologno und Verona   find bei­gelegt.

Lugano  , 22. November. Der Mailänder   Allgemeinausstand,

ber von Bologna   und Verona   unterstübt wurde, ist beigelegt

worden.

Es ist selbstverständlich, daß die schwerwiegenden. An­Flagen, die Sarden gegen Reinhard erhebt, bei der bevor­stehenden Gerichtsverhandlung gegen Marloh   restlos auf­geflärt werden müssen. Wir haben feine Beranlassung, dem Ergebnis dieser Verhandlung vorzugreifen, fordern jedoch mit allem Nachdruck, daß Reinhard darauf hin vernommen wird, ob er die ihm zur Last gelegten Aeußerungen tatsächlich getan und ob er oder einer seiner Untergebenen das Unterteilt fuchungsverfahren in irgendeiner Weise beeinflußt hat.

In der Untersuchungsfache gegen den Oberleutnant Otto Damit stellen sich die Danziger auf den Standpunkt der deut­ schen   Genossen in Oesterreich   und der Tschechoslowakei  . Hoffen Marloh   wegen Totschlags( Erſchießung von Angehörigen der wir, daß ein gemeinsames Programm gefunden wird, das fozial- offsmavinedivision in der Französischen   Str. 32 am 11. März 1919) findet die Hauptverhandlung vor dem Kriegsgericht der Reich3­demokratisch ist und den alten Parteizwist schließt. wehrbrigade III am Mittwoch, den 3. Dezember 1919 im Großen Schwurgerichtssaal des Landgerichts III  , Berlin  , Turmstr. 91 ( Neues Kriminalgericht, Gizungsfaal 664) statt.

Reaktionäre Totenfeier".

tasie.

Das traurige Ende.

9

Es ist zeitweise ertoogen worden, ein oder zwei Ba­taillone zum Schuße der Bahnlinie gegen litauische Banden­borzufchiden. In Kowno   wird über die Schaffung einer Demarfationslinie zum Schutz dieser Bahn verhandelt. Es wäre dringend zu wünschen, daß die Ententetommif. deutschen   Soldaten Deutschland   gesichert erreichen können und nicht überfallen und wie tolle Hundeerschlagen

Die im Bund der Aufrechten" zusammengeschlossenen Ueberreaktionäre feierten ihren Totensonntag in der Stadt. miffionstirche. Alle, die in der letzten Woche Hindenburg­Demonstrationchen gemacht hatten, fanden sich am gestrigen Nach Aus London   werden angebliche Kownoer Nachrichten mittag einträchtig zusammen, um bei musikalischer Begleitung verbreitet, wonach Rettow Borbed mit 30 000 Mann Brandreden für Kaiser und Reich und gegen die Vernichter und 400 Panzerautos in Litauen   eingefallen der deutschen Herrlichfeit" zu genießen. Natürlich verschönten auch fei. An auständiger Stelle erklärt man das für Phan­General udendorff und Exprinz Eitel Friedrich   die Jeter weit ihrer Anwesenheit. Die Feier begann streng religiös und wurde allmählich in hurtapatriotische Bahnen mit wildtriegerischen Rebanche fanfaren übergeleitet. Nach der Erledigung bes religiösen Teile sprach Lic. Nump über das Thema: Sind unsere Helden umsonst gestorben? Die mili tärische Trauerrebe hielt der ehemalige Kriegsminister b. Stein den gefallenen Kriegern. Dann sprach ein Universitätsprofeffor ſion ihren Einfluß aufwende, damit die heimkehrenden und hierauf Ludendorff  , der in dem ihm eigenen militärisch Inappen Stil eine Rede zu seiner höheren Ehre hielt. Neues brachten sämtliche Ansprachen natürlich nicht. Die Versammelten ließen betzückt das monarchistische Phrasengeflingel über sich er­gehen und gerieten geradezu in Efstase, als zuletzt eine wilde An­sprache von Stapel gelassen tourde, in der alle guten und bösen Geister zur baldigen Aufrichtung der alten Herrlichkeit und zur blutigen Bergeltung an den Verderbern( hiermit waren aber Ludendorff und Konsorten sonderbarerweise nicht gemeint D. Red.) aufgerufen wurden. Die eigenartige Totenfeier tatsächlich war es eine politische Versammlung mit Musik wurde mit dem Torgauer", dem aufpeitschend- frischfröhlichen Stampf­marsche, geschlossen. Nach Schluß fletterten Weiblein und Männ­lein auf die Kirchenbänke und redten fich die Sälse, um die großen Tiere noch recht gründlich beaugapfeln zu können. naben im Alter von 12 bis 14 Jahren übten, mit Stahlheimen ausge. rüftet, die Türkontrolle aus. Am Ausgange wurde mit Schau. budenanteißergeschrei für die gute Sache der ,, berkannten" Vater landsfreunde gesammelt.

-

-

Lieb Baterland, magst ruhig sein. Solange noch derartige Hanswurstiaden von den Leuten, die mit aller Gewalt seine einzig mahren Freunde sein wollen, aufgeführt iverben, fann man auf feinen Fall an eine Wiederkehr der alten reaktionären Herrschaft glauben. Die Wichte find wirklich zu närrisch.

Uebrigens bat Ludendorff   auch im Theater des Westens   gestern seine Weisheiten berzapft.

Kulturarbeit der Sozialdemokratie.

werden.

" 1

Simons kehrt zurück.

Die Presse de Paris  " schreibt, daß die Abreise des deutschen  Unterhändlers Simons mit seinem ganzen technischen Gefolge nach Berlin   zu zahlreichen Kommentaren Anlaß gegeben habe. Das Blatt fügt bei, daß Simons diese plögliche und unvorhergesehene Entschließung im Anschluß an eine Besprechung mit den franzöfi schen Delegierten Dutasta und Berthelot gefaßt habe. Er fenferierte auch mit den englischen und amerikanischen   Delegierten. Simons erklärt seine Abreise damit, daß das Deutschland   zur Unterzeichnung vorgelegte Protokoll betreffs der Nichtinnehaltung des Waffenstillstandes und der über die Einzelheiten der Aus­führung des Friedensvertrages gepflogenen Verhandlungen eine Befragung des Reichskabinetts

Gr fügte nicht bei, daß er zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder­fommen würde. Dies macht den Austausch der Ratifikations­urkunden vor dem 1. Dezember nahezu unmöglich, d. h. der Friede wird nicht an dem vom Obersten Rat grundsäglich festgesetzten Zeitpunkte in Kraft treten können.

Kindermord von Wien  .

uns mit: Genosse Max Winter, Vizebürgermeister von Wien  ,

Wien   hat rund 550 000 Kinder und Jugendliche. Von diesen find nach amtlichen Untersuchungen wenigstens 300 000 unterernährt. Das tuberkulosegefährdete Alter von bis 19 Jahren ist darunter mit etwa einem Drittel vertreten. Kar­toffein gibt es überhaupt feine, fo wenig wie Fleisch. Feit tommt auch nur auf den Tisch des Mannes, der Riesenpreise dafür zahlen kann. Hilfe tann nur von außen werden.

Der Physiologe Prof. Dr., Durig hat berechnet, daß für Menschen von mittlerem Körpergerbicht 2500 bis 5500 r- nährungstalorien täglich zur Ernährung je nach der Arbeitsleistung erforderlich sind. Bisher standen, der Wiener Bevölkerung 760 Kalorien pro Stopf und Tag zur Verfügung. Heute sind auch diese nicht mehr gesichert. In den Jahren vor dem Krieg entfielen auf 1000 Einwohner Wiens jährlich 15,5 Todesfälle, heute etwa 25. Die Todesfälle stiegen von 33 268 im Jahre 1914 auf 51497 in 11 Monaten des lebten Jahres. Im Jahre 1914 waren 6623 Todesfälle an Tuber­fulose zu verzeichnen. In den letzten 11 Monaten des Jahres 1918 starben an dieser Krankheit 10660 Menschen. Bei etoa 30. Prozent aller Toten haben die Aerzte Unter ernährung festgestellt. Im größten Versorgungshaus der Stabi  Wien blieb für die Ernährung der Säuglinge nichts anderes übrig als Kraut und dieses mußte faft ohne Mehl, und Fett zubereitet werden.

Die Geburtsaiffet fiel feit 1914 bon 36 378 Kindern auf 17511 in 11 Monaten des Jahres 1918. Infolge des Mangels an Nahrung fällt die Stillfähigkeit der Müt ter ständig; Ruhmilch oder Nährmehl ist nicht vorhanden. Blut­  armut, anstedenbe Stranfheiten, Fettlosigkeit, chronische Ver­lausung, Berkrüppelung, Radyitis, Storbut, Schwund des Fett­gewebes, Knochentuberkulose vermindern die Bevölkerung von Tag zu Tag. Im Versorgungsheim Lainz wurden im Oftober 1913 15 616 Milogramm Weißgebäd verbraucht; im Oktober 1918 standen nur 489 Rilogramm zur Verfügung. Aehnlich find die Ziffern von Fleisch, Mehl und Milch. Dahingegen stieg der Verbrauch von Kraut in dieser Anstalt von 4450 Kilo. gramm im Oftober 1913 auf 60 800 ilogramm im Of tober 1918. 1913 starben von 9911 Pfleglingen der gleichen Anstalt 1534, in 11 Monaten des Jahres 1918 von 9648 Mindern 3008. Während das durchschnittliche Gewicht von Knaben int 14. Lebensjahre 41 Silogramm beträgt, fant es nach getroffenen Feststellungen im Jahre 1918 auf 80,3 Silo; ähnlich bei dent Mädchen. Die Unterernährung zeigt bei den Lebenden grauen­hafte Verheerungen. In dem Jahre des besten Wachstums vour 10. bis 16. Lebensjahre hat sich das Gewicht der Kinder von 1914-1918 nicht vermehrt. Die Sterblichkeit

Ihnen hat die Revolution die langersehnte Freiheit der Ent- mene Arbeit als wenig geeignet erscheinen, aber doch kann gerade scheidung gebracht, fich der Partei anzuschließen, die Sie schon seit der trümmerhafte Zustand, aus dem   Deutschland sich wieder auf­Jahren als die unbeirrbare, erprobte Vorfämpferin für Demo- richten soll, dem Studium des Sozialismus besonders gut dienen. Eröffnung eines vierwöchigen Kursus über Sozialismus. fratie und Sozialismus Bannten, die Sie während des Krieges Namens der Lehrer hob auch Prof. Heinrich Gunow hervor, immer mehr in dieser Eigenschaft tennen und nach dem Ausbruch daß ein Gegen der Arbeit, die jetzt zu leisten ist, nur aus den stärk­Der vom Parteivorstand und Zentralbildungsausschuß ge- der Revolution als die tats und verantwortungsbereite Führerin sten Anstrengungen der Hörer hervorgehen fann; aber es möge so schaffene Kursus zur Einführung in den wissenschaftlichen So- der damals zum Teil fassungslosen Boltsmassen schäßen gelernt werden, foie es einst gewesen sei: noch heute preisen ehemalige zialismus nimmt heute seine Arbeit auf. Geboten werden soll haben. Dieser alten Sozialdemokratischen Partei haben Sie sich Parteischüler in freudiger Grinnerung die Zeit, da sie auf den ein Lehrgang für Genossen und Genossinnen aus den Kreisen der geistigen Arbeit, die der Partei mit der Revolution in großer Baht angeschlossen. Aber der Entschluß allein genügt noch nicht, jeden Bänken der Parteischule faßen. Prof. Budo Hartmann, der geistigen Arbeit, die der Partei mit der Revolution in großer Baht falls nicht für die besonderen Aufgaben, die die Partei von Ihnen verdiente Baumeister österreichischer Boltsbildungsarbeit, der eben­sugeströmt find. G3 handelt sich bei der Hörerschaft um solche vornehmlich für die wichtige Bildungs- und Jugendarbeit erwartet. falls zu den Lehrern gehören wird, betonte, das Ziel der Arbeit Persönlichkeiten, die sich im letzten Jahr schon in der Bewegung, Diese Aufgaben erfordern besondere Vorbereitung und Ginstellung, jolle zu einer Vertiefung des   sozialistischen Denkens und Empfin besonders in der Bildungs- und Jugendbewegung, verdient gemacht besonders ein gründliches Studium des wissenschaftlichen So- dens führen. So mancher neue Genoffe gelangte aus ethischen An haben. Die Partei lann die früher entwidelten wichtigsten Mittel zialismus. trieben zum Sozialismus; wenn sich ihm jetzt die Wege zu all en ihrer Bildungsarbeit, die Parteischule und die Wanderkurse, für jebt Damit sage ich Ihnen getviß nichts Neues, auch damit nicht, bedeutsamen geschichtlichen Gründen öffnen, die den Sozialismus nicht in Anwendung bringen. Aber zu den Opfern für das jetzt geschaffene Unternehmen ist sie bereit in der Erwartung, daß die daß es schwer ift, fich in dem gewaltigen Stoff dieses Wissens zur Notwendigkeit unserer Kultur machen, so wird dieser kom geschaffene Unternehmen ist sie bereit in der Erwartung, daß die zurechtzufinden, zumal wenn es neben vieler Barteiarbeit und im mende Monat Großes für ihr weiteres Wirken bedeuten. Aus dem aus allen Bezirken der Partei zusammenberufenen Genossen die Erkenntnis, die sie hier gewinnen werden, in ihren Heimats- verworrenen Durcheinander unseres armen, von Leidenschaften Kreise der Hörer dankte der Genosse Wagner, Lehrer aus Chem­und Gegenfäßen zerriffenen Volfes geschehen muß. nib, für die ansparnenden Gedanken der Begrüßung. Es werde nicht gebieten tateifrig für die Bewegung und den Sozialismus ver. fehlen am äußersten Aufgebot der Straft, die das Werk erfordert,

werten.

Und nun auch unseren Gruß all den Genossen, die sich mit festen Waffen und ernstem Werkzeug rüsten wollen, um unser Schaffen der Kultur zum heil vorwärts zu treiben!

Hier seht unser Rurfus ein. Sollte er den hohen Zived voll erfüllen, so müßten Sie hier mindestens ein Jahr beieinander bleiben. Dazu haben weder Sie noch wir Zeit und Mittel. Schon ein Monat bebeutet ein großes Opfer. Die Zeit ist fura. Aber es läßt auch in bier Wochen fich viel erreichen, wenn man will. Was soll erreicht werden? Gine Ginführung, vielleicht noch besser eine Einfühlung in die Probleme der   sozialistischen Theorie und Pragis. Komödienhaus: Sie", von Georg Reidke. Dabei kommt Ihnen zu Hilfe, daß Sie auf vier Wochen von aller Erika   Gläßner, die dem Stücke eine ihr so vorzüglich liegende sonstigen Arbeit losgelöst find, daß Sie an geistige Arbeit und Bombenrolle hat, daß man fast glauben tönnte, die Komödie sei starte Konzentration für bestimmte geistige Zwecke gewöhnt sind, ihr auf den Leib geschrieben, fonnte mit dem Autor oft erscheinen. und daß Gie vor Männern fiben, die seit Jahren, ja zum Teil Das Publikum war guter Laune und empfand es dankbar, daß dem über ein Menschenalter die Probleme des wissenschaftlichen So- quedfilbern- mutwilligen Temperament der Darstellerin so reichliche Bialismus durchdacht und gefördert haben. Sie wollen Ihnen jest Gelegenheiten des Austollens geboten wurden. Das liebenswürdige Umwege ersparen und Ihnen ihre eigenen mühsam erworbenen Rangentam des bei seiner Drolerie und teden Grazie doch gründlich Erkenntnisse und Erfahrungen im unmittelbaren mündlichen Ge- ordinären Großstadtpflänzchens, das im Wirbel pridelnder Gefall dankenaustausch übermitteln. Durch beiderseitigen guten Willen sucht rings seine Fallen aufstellt, fam in allen Evakünsten schillerno mit verblüffender Natürlichkeit heraus. Auf eingeborener Unmorat und durch Opferbereitschaft läßt sich das Ziel erreichen. Das ge- und weiblicher Berachtung jeder Logit gibt dieses Fräulein Hanna meinsame Band der Gesinnungsgemeinschaft wird sehr schnell das den Kanaillen Strindbergichet Dramen nicht viel nach; und wenn äußerliche Verhältnis von Lehrern und Schülern zum kamerad der ehrliche und blind verliebte Mufitus, den sie als letzte Reserve schaftlichen Bündnis und zur Arbeitsgemeinschaft umwandeln." in Bereitschaft hält, wirklich bei ihr hängen bliebe, ſo böte ein Der Ansprache Heinrich Schulz' folgten Worte Philipp Schei solcher Bund gewiß den Stoff zu einer schwarz in schwarz ge­demanns, der die Schüler und Lehrer namens des Parteivor- haltenen antlägerischen Ghetragödie. Einfümeilen aber, che einer standes begrüßte: Die vier Wochen Arbeit, die jetzt beginnen, wer- fest an der Angel jibt, tritt die Gefährlichkeit des Persönchens hinter dem Poffierlichen, ja oft Sympathischen eines urwüchsig den die stärksten Ansprüche an die Willenskraft jedes einzelnen frischen, bielfach noch gang findlich anmutenden Leichtfinns zurüd. stellen. Mit Vertrauen in die Genossen bringt die Partei ihr Der bürgermeisterliche Herr Verfasser folgt dem recht respekt. Sie, die Sie hier vor mir fiben, gehören nicht zu diefen. Opfer; der gegenwärtige Zeitpunkt fönnte für die jetzt unternom- lofen Treiben, bei dem auch einem Bertreter der Ordnung, einem

Gestern abend fand im Beratungsraum der Bortvärts- Rebal. tion die Begrüßung der zu den Kursen in   Berlin eingetroffenen Genossen statt. Parteivorstand, Zentralbildungsausschuß und Kurslehrerschaft nahmen an der Zusammenkunft teil. Ueber das Ziel der geplanten Arbeit sprach Heinrich   Schulz. Wir geben die wichtigsten Säße seiner Ansprache wieder. Er sagte: " Der Kursus ist ein Kind der Revolution. Früher wäre ein Aufruf der Partei an die Gelftesarbeiter, sich auf den Bänken der Parteijchule zu einem Sonderlehrgang über wissenschaftlichen Sozialismus einzufinden, erfolglos geblieben. Die meisten hätten einen solchen Aufruf nicht gehört oder verstanden. Die wenigen anderen hätten ihm nicht folgen dürfen. Sie waren unter dem Drud des alten Systems zur Gesinnungsheuchelei gezwungen. Die Revolution hat die Scheidemand, die die Geistesarbeiler von den Handarbeitern trennte, niedergeriffen. Seitdem vollzieht sich ein lobhafter wechselseitiger Verkehr. Die Arbeiter suchen durch die Volkshochschulen in den Gebieten des Geisteslebens, die Intellet. tuellen in der Arbeiterbewegung Heimatsrecht zu gewinnen. Dabei haben noch nicht alle schon festen Boden unter die Füße bekommen. Manche taumeln noch halbtrunken vom Feuerwein der neuen Freiheit hin und her, oft kann nur der äußerste Radikalis­mus einem solchen Neubekehrten völlig genügen. Hoffentlich treibs ihn nicht eine baldige Ernüchterung bald wieder zurück bis an die letzten Grenzen des anderen Extrems.