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Eine mißlungene Enthüllung".

Zu den von uns in der Dienstag- Abendausgabe ber­öffentlichten Mitteilungen der B. S.- Korrespondenz über die Geschäfte der Kaufleute Gebrüder Sklarz, durch die angeblich auch bekannte Führer der S. P. D. kompromittiert sein sollen, schreiben die P. P. N.":

Soweit derzeitige und ehemalige sozialdemokratische Mit glieder der Regierung in Frage kommen, werden diese dunklen Andeutungen als breister Schwindel bezeichnet.

wollen wir ritferli ferben, Samit Sie Ehref nicht zuschanden werd e". Ein Vertreter des Christen­tums, der für neuen Massenmord begeistert. Außerdem for derte Herr Rump die Anwesenden zur Wiedererrichtung der Monarchie auf.

Der Hellseher aus Hinterland.

In der Deutschen Tageszeitung reitet Graf Reventlow zum so und sovielten Male sein Steckenpferd von der Zer­mürbung der Westfront durch revolutionäre Propaganda. Aber Herr Rump hat noch einen Kollegen in Potsdam , Wir haben hier schon mehrfach festgestellt, daß Graf Revent­den ehemaligen Divisions- und Hofpfarrer Dr. Vogel. In low von den Verhältnissen an der Front schon um deswillen dem Hause dieses Herrn hatte Ludendorff Wohnung genom- feine Ahnung haben kann, weil er, der Offizier in men und dort kam es am Dienstag zu einer mon- wehrfähigen Alter, während des ganzen Krieges ver­archistischen Rundgebung. Vor dem Hause in der standen hat, jede persönliche Berührung mit Es handelt sich um eine Angelegenheit zwischen den Ge- Breiten Straße versammelte sich ein zahlreiches all deutsches der Front zu vermeiden. brüdern Stlarz und ihrem ehemaligen Angestellten Sonnen Publikum. Unser Potsdamer Korrespondent berichtet über Wäre Graf Reventlow, der heldenmutige Heimstratege, feld, der ihnen eine hohe Summe unterschlagen hat, nach den Verlauf der Kundgebung: persönlich an der Front gewesen, so würde er vielleicht die Holland entfloh, jetzt gerichtlich zur Verantwortung gezogen Der General trat an das Fenster des Pfarrhauses und Leute kennen, die in Wirklichkeit das Beer er­wird und nunmehr neben seinen Prozeßgegnern auch führende hielt eine obrede auf den Preußenge ist und den dolch t" und die Stimmung auf den Nullpunkt gebracht Mitglieder der Sozialdemokratie verdächtigt, die mit ihnen militarismu 3. Die Menge fang, Seil Dir im haben. Das waren zu 99 Prozent seine all deutschen jemals in Berührung gekommen sind. Siegertrana". Darauf brachten die Demonstranten Gesinnungsfreunde, fene Offisiere, die die Mary­Wie die P. P. N." ferner hören, begrüßen es die von Hochrufe auf General Ludendorff , Wilhelm II. und schaften um ihr Essen bestahlen und die Kantinenbestände der Korrespondenz gemeinten ,, bekannten Führer" der S. P. D. den Militarismus aus, der Schmährufe auf die fistenweise in die Heimat an ihre Freunde schickten, jene daß sich ihnen endlich eine greifbare Gelegenheit fekige Regierung folgten. Reich& toebriolda Menschenschinder, die während des Trommelfeuers in den bietet, die schon seit längerer Zeit herumschwirrenden Gerüchte, ten mit Stahlhelm waren bis zum Pfarrhaus aufgestellt. sichersten Unterständen steckten, aber in Ruhestellung sofort die nichts als dreiste Lügen und Verleumdungen Wan ist in Potsdam darüber sehr empört, daß Pfarrer den schneidigen Vorgesezten herauskehrten und mit Drill sind, gerichtlich zu widerlegen. Selbstverständlich Dr. Vogel zu einer derartigen Kundgebung ein Pfarrhaus und Strafererzieren den abgekämpften Mannschaften die wird auch gegen die Urheber und Verbreiter des ver hergibt. ihnen angeblich gewährte Ruhe bis zur letzten Minute ver­leumderischen Schwindels strafrechtlich vorgegangen. Die Rolle, die Herr Ludendorff in der deutschen Repu. efelten, jene Stabsärzte, die Krüppel t. v. schrieben, aber für werden. blit zu spielen gedenkt, tritt immer deutlicher zutage. Ihm die Buchstaben g. b. und d. u. fefte Tarife hatten, jene genügt es nicht, das deutsche Volk einmal in den Abgrund Etappenhengste mit Ledergamaschen, Monokel und ordenge­Unsere Barleigenossen werden also den Weg beschreiten, gestürzt zu haben, er fühlt sich dazu berufen, noch ein zwei- schmidter Brust, denen keine Ehrenbezeugung des Frontsol­den auch wir als den allein gangbaren bezeichnet haben, den tes Mal eine ähnliche..fegensreiche" Tätigkeit zu entfalten. Daten stramm genug ausfiel, und die bei den Töchtern der Weg der öffentlichen larstellung. Es erscheint Monarchistische Demonstrationen, Ste van che- Demon- besetzten Lande vergaßen, daß fie für das hungernde Front­heer sorgen sollten, und viele ähnliche Typen, die jedem dies um so notivendiger, als ein Teil der rechtsstehenden ftrationen und Ludendorff an der Svize. Presse sich die Behauptung der Korrespondenz B. S. vor- 3wei Millionen Zote sind ja auch noch Frontsoldaten nur allzu bekannt sind. Jeder einzelne dieser Leute hat hundertmal mehr ersehenden behaltlos aneignet und, wie z. B. die, Post", unglaubliche viel zu wenig! Einfluß auf die Armee ausgeübt, als es Waggonladungen Beschimpfungen gegen die Regierungsmitglieder vom Stapel läßt. von Flugblättern vermocht hätten.

Regierung und Betriebsrätegesetz.

Das Kabinett hat sich in seiner Sigung vom Dienstag mit der Frage des Betriebsrätegesetes beschäftigt, deffen wichtigster Paragraph in der Kommission in erster Lesung zur Abstimmung steht. Es gab einstimmig feine Ansicht dahin kund, daß das Gesetz vor Beginn der Weihnachtsferien in allen drei Lesungen verabschiedet und daß es von der Zustimmung der die Regierung bildenden Parteien getragen werden müsse.

Neue Ludendorff- Demonstration. Nachdem in Berlin den alldeutschen Demonstranten bas Geschäft einigermaßen berefelt worden ist, haben sie den Si ihrer Tätigkeit nach dem für ihre Swede geeigneteren Pots dam berlegt, wo es sich für sie in Verbindung mit Reichs­wehrofizieren und Pastoren herrlich leben läßt.

Am Montag veranstaltete die Deutschnationale Boltspartei in der Garnisonkirche zu Potsdam eine Ge­dächtnisfeier zu Ehren der Gefallenen. Als Redner war außer dem Pastor Rump, über dessen deutschnationale Toten­sonntagpredigt an anderer Stelle des Blattes etwas gesagt wird, ein ungenannter militärischer Befehlshaber vorgesehen. Als dieser erschien General Ludendorff , der über das von einem offenbar Gehirnverblödeten verfaßte Thema Der Militarismus als die demokratische(!) Schule für die sitt. liche Ertüchtigung des Erfolges"(?) sprach. As der Gene ral geendet hatte, sprang plöglich ein Feldgrauer auf und schrie mit lauter Stimme: ,, Wenn die Stundekommt, Herr General Ludendorff , dann folgen wir Ihnen wieder!" Das war das Signal zu einer allge­meinen alldeutschen Demonstration. Pfarrer Rump verfehlte nicht, den Ruf des Feldgrauen in variierter Form in seine Rede einzuflechten: Wenn die Beit gekommen ist,

Die Werbetrommel.

Marlbrud zog aus zum Kriege, Miron ton tong, mirontaine."

Hörst du die Trommel schlagen, diron ton tom, diromdom

hörst du die Trommel schlagen, bu braver Bürgersmann? Die Helden, die dich führten

in Elend, Not und Tod, im Sumpf dich sitzen ließen, fie sind schon wieder da. Sie gehen auf den Gassen, diron ton tom, diromdom sie gehen auf den Gassen und machen ein Geschrei: Wir sind die nationalen Allteutschen von Gebliit, wer unserer Fahne schwöret, braucht Hirn und Kopf nicht mehr."

Mit Hurra darf er rennen,

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biron ton tom, biromdom mit Hurra darf er fennen, wie& Kalb dem Megger folgt.- Muckit irgend die Kanaille? Zum Teufel mit dem Ker!!!

Das Spiel, das wir verloren, das fängt von vorne an." Was zauderst du noch, Michel, diron ton tom, dirombom was zauderst du noch, Michel? Herr Helfferich zieht voran, auch Ludendorff , der treue,

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und Reventlow, halloh! Wie liebltch flingt das Schnarren: habf Achtung eingefch wentt!".

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Politischer Totensonntag.

Zweierlei Maß?

In recht eigenartiger Weise baben nach uns zugegangenen Be­richten eine Anzahl Geistliche den Totenfonntag begangen. In Unter der Ueberschrift Haenische zweierlei Mag" batte der der Halle des Garnisontirabofes, der in der Müllerstraße Berliner Lokal- Anzeiger" behauptet, Haenisch habe zwar gegen den awischen See- und Schulstraße gelegen ist, fand eine Totenfeier für Hindenburgswütigen Direktor Leonhard ein Disziplinarverfahren die dort beerdigten Kriegsgefallenen statt. Der Pfarrer eingeleitet, aber bazu fage er nichte, daß in Neuföln in der betete am Schluß feiner Predigt für unseren Kaiser" und sprach in 85. Gemeindeschule der Unterricht teilweise ausfiel, weil sich Lehrer diefem Zusammenhang die Hoffnung aus, daß bald wieder andere am Begräbnis Saafes beteiligen wollten. Bustände für unfer Baterland tommen wilrben. Am 18. November 1919, dem Tage der Beifegung Saafes, ist

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Der Gottesdienst in der Heiligengeifttirche( Birken- wirklich an der genannten Anstalt der Unterricht von 12 Uhr ab straße) wurde beeinträchtigt durch eine begerische Rede des Bastors allgemein ausgefallen. Aber nicht, damit die Lehrer zum Begräbnis Rump gegen die jetzige Regierung, in der er Propaganda für die Haaies gingen, wofür es ja auch viel zu spät gewesen wäre, sondern Wiederkehr der Monarchie machte. In beiden Fällen wurde eine teil um die genannte Stunde eine amtliche Konferenz stattfand, die Anzahl Zuhörer durch derartige Ausführungen auf das tiefste ver- bis 2 Uhr dauerte. Dabei ließen sich die Damen und Herren legt. Diese Herren, welche die Kanzel zu politischer Biopaganda fogar photographieren außeramtlich natürlich. Aber vielleicht mißbrauchen, wundern sich dann über die Zunahme der Kirchen überzeugt sich der findige Gewährsmann des Lokal- Anzeigers" austritte. burch einen Einblid in das Lichtbild, daß wirklich fämtliche Lehrkräfte der Schule, die zurzeit dort beschäftigt find, anwesend to aten und zwar bis zum Schluß!- Wieber ein mal vorbeigelogen, armer Lotal- Anzeiger"!

In diesem Zusammenhang verdient auch folgendes Borkommnis erwähnt zu werden: In der ersten Gemeindeschule zu Niederichön haufen fragte eine Lehrerin, Fräulein Großmann, während der Turnstunde die Schülerinnen der 1. Klasse, wer nicht am Religionsunterricht teilnehme. Als fich fünf Schülerinnen meldeten, meinte die Dame: hr seid in meiner Achtung um ein gutes Stüd gesunken." In den Kreisen der Eltern herricht über diefen Vorgang berechtigte Erregung. Derartige reaktionäre lleber griffe müssen auf das strengste gerügt werden.

Henke für Haafe.

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Keine Deutschen ausgeliefert.

Ein Berliner Abendblatt verbreitet eine Straßburger Havas meldung, wonach eine Anzahl deutscher Offiziere und Beamten, die in der letzten Woche von Deutschland au Frankreich ausgeliefert worden seien, demnächst vor dem Kriegsgericht in Lille wegen Diebstahls und Plünderung abgeurteilt werden würden. Eine Auslieferung deutscher Offiziere und Beamten ist nicht erfolgt. Es ist unverständlich, wie das betreffende Blatt, das über die Wie die P. P. N." von parlamentarischer Seite erfahren, Sachlage informiert sein muß, eine folche Nachricht verbreiten fand nach der Plenarsizung in der Fraktionssitzung der Un- tann, die natürlich nur geeignet ist, in Deutschland sawere abhängigen Sozialdemokratie die Neuwahl des Fraktionsvor- Beunruhigung hervorzurufen. Das Blatt mußte sich fagen, standes statt. Als Nachfolger Haases wird der Abgeordnete daß Frankreich die Auslieferung gar nicht hat fordern fönnen, da Henke- Bremen zum ersten Borsigenden gewählt werden, Abg. der Friebensvertrag und damit die Bestimmungen noch nicht in Friz Geyer- Leipzig zum zweiten Vorsitzenden. Kraft getreten find.

abspielt, läßt sich in einer Reihe von tausend aufeinanderfolgenden| naiver Nachlässigkeit wie hier. Steinrüd als Brabach war still Bildern verfilmen. Da unser Zeitfeld 16-20 Bilder in der Sekunde und schlicht, ganz erfüllt von gütiger Menschlichkeit. Seine Un­verlangt, wenn wir die Bilder zu fließendem Geschehen vereinigen welt ließ es an entsprechendem Format erheblich fehlen bis auf die wollen, so braucht also der Film von taufend Bildern in der uns Ritscher in ihrer reizvollen Lulutopie. Starter Beifall deckte den zugänglicher Zeitperspektive 50-60 Sekunden, und damit wird die Widerspruch der Wenigen. Curt Mored. Sundertstel- Setunde in eine Minute aufgelöst. Der Weg des Deutschfreundliche" Nobelpreisrichter? In Stockholm wird Bliges, die Rätsel des Insektenflugs und viele andere Erscheinungen, die in einer uns unzugänglichen Geschioindigkeit in der Natur er­folgen, find uns auf diese Weise flargemacht worden.

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Der Film wirkt aber auch als Zeitfernrohr", indem er lang jame Vorgänge in eine turze Zeitspanne zusammenbrängt, und das Werden einer Blume, das Tage und Wochen dauert, in wenigen Minuten vorführt und das Wachsen des Embrios vom Keimblatt bis zum selbständigen Gebilde in furzer Zeit darlegt. Durch den Film kann man das Gras zwar nicht wachsen hören, aber wachjen sehen. So erhält der Mensch durch den Film ganz neue Stand punkte zu gewissen Erscheinungen. Der Film zeigt uns eine Fliege, beren Flügel man langsam auf und abschlagen sieht, eine Rose, die vom ersten Erscheinen der Knospe bis zur Blüte und Frucht nur wenige Minuten braucht. Ja, er vermag sogar die eine Dimension der Zeit umzukehren. Ein Film. der rückwärts vor geführt wird, stellt die uns geläufige Abfolge der Ereignisse böllig auf Sen Kopf: Waffer fließt den Berg hinauf; ein Stein erhebt sich vom Boden und fliegt in schöner Barabel in die Haub eines Menschen; aus alt wirb jung; furg: die Zeit geht rüdwärts. Das wissenschaftliche Instrumentarium unserer Zeit." schließt der Verfasser, ist durch den Film um die Zeitlupe, das Zeitfernrohr und den Zeitwender vermehrt worden."

von den Ententefreunden Entrüstung gegen die Preisrichter ge­mimt, die alle drei Nobelpreise nach Deutschland vergeben haben. Besonders Branting tritt gegen sie auf und spricht ihnen jedes Tati­gefühl ab, weil sie Prof. Haber ertoren haben, der seine Luftstick­stoff- Erfindung ganz in den Dienst des Strieges gestellt habe. Dem­gegenüber stelt das Mitglied der Preiskommission Professor Cla on fest, daß die Erfindung Habers bereits mehrere Jahre vor dem Krieg, befannt gewesen sei und jedermann sie im Kriege an­wenden konnte. Haber habe den Preis darum erhalten, weil seine Methode unabhängig von der Wasserkraft in beliebigem Umfang antvendbar und von Weltbedeutung für die Erhöhung der Bolts­ernährung sei. oder ist

Branting scheint jede dialektische Betrachtungsweise die auch allzu deutsch ? verloren zu haben; sonst hätte er bebachi, baß jede Erfindung für den Krieg ausgenutzt wurde. Andererseits ist aber3 Erfindung aber auch der Landwirtschaft zugute ge­fommen und hat dazu beigetragen, bai bie englische Blodabe uns nicht böllig dem Hungerbobe zugeführt hat. Uebrigens müßte Bran­ting fonfequenterweise den ganzen Nobelpreis ablehnen, denn hat nicht ihr Stifter- Dialettit der Geschichte mit seinen Gr­findungen wirksamite Striegswaffen geliefert?

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Im großen Schauspielhause find für sämtliche Abonnementsvor ftellungen Plage aller Stategorien im Vorverkauf und am Abend zu haben. Sonnabends und Sonntags findet überhaupt fein Abonnement statt, es sind dann alle Blaze frel.

Jim Leffing: Museum spricht am 27. November 18 Uhr abends Dr. Melitta Gebhard über: Schiller und die griechische Tragödie.

,, Brabach", Drama von Heinrich Mann. ( Urauffüh Die Morgenfeier im Schauspielhaus bringt in ihrer Veran Unbestreitbar italtung am Sonntag, 11 Uhr vormittags, nach dem Bortrag von Dr. Mar rung im Münchener Residenztheater.) bleibt dies: ein großer Geist, ein herber Jntelleft waltet in dieser Deborn: Renaissance und Reformationsseit", Legenben Tragödie von der untergehenden Güte und Schiffbruch leidenden und Schelmenileber, Boltslieber, Stüde aus Hutten, Luther, Dürer und Hans Sachs . Der Madrigalchor fingt Chorgesänge von Haßler und Dlan­Menschlichkeit, die in Wirklichkeit burch Märtyrerium dennoch tri- bus Laffus unter gleichzeitiger Borführung von Lichtbildern des Sfenheimer umphiert. Aber er brückt sich in Formen aus, die vom Leben er- Altars von Grünewald. brüdt werden, statt zu überragen. Mächte find hier in Gegensah und Kampf gestellt: in Brabachs führender Gestalt übermensch Schlaraff liche Gitte und Liebe zu verbrüdertem Geschöpf, in der andern Gruppe die Macht, deren Herrschaft verankert in bürgerlich- wider­Zeitlupe und Zeitfernrohr. Die außerordentliche Bedeutung finniger Weltordnung. Brabachs Salvatorweg bis zu fanft ver­des Films für unser gesamtes Stulturleben tritt immer mehr her hauchtem G8 ist vollbracht" auf der Schädelstätte einer tapitalisti. vor. Nicht nur auf dem Gebiete der Kunst und der Unterhaltung schen Wirklichkeit ist dies Stück. Schon einmal starb Brabach, der ist er zu einem gewaltigen Fattor geworden, sondern auch im Unter- Mann der Güte und des Verzeihens, im waffenuhgleichen Kampf richt und in der Geschäftswelt ist er als Lehrmittel und als Re- gegen die Repräsentanten forrumpierten Bürgertums, in dem Ro flame zu einer wichtigen Rolle berufen. Aber auch unsere ganze man" Der Untertan ". Er hieß dort Bud. Wie er zerschellt Bra­Zeitanschauung wird durch ihn revolutioniert. Darauf weist bach im Anrennen gegen die Macht, durch die er dem Freunde den W. Porfimann in einem Aufsatz des Prometheus" hin. Der Weg des Aufstiegs bahnen möchte, auf dem er selbst erlahmte, da Film ist das Mittel zur Bezivingung der Zeit," sagt er. Was Mikro- ihn das Gewissen hindert in allen Entscheidungen des Egoismus. stop und Fernrohr dem Orte sind, ist der Film für die Zeit. Der Aus diesem Hin und Her von dramatischen Schachzügen aber fanm Film eröffnet uns eine Veränderung unserer zeitlichen Perspektive, unmöglich die dee bes Dichters far und eindeutig hervortreten. er fann Ewigkeiten und Bligesschnelle in Minuten verwandeln, d. 5. Das Ganze erstict in einer Wucherung von Eingelzügen, die das uns unzugängliche Zeiten in unser Zeitfeld" bringen, so wie uns Mikroftop und Fernrohr unzugängliche Orte in unser Ortsfeld

bringen.

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Großartige Dienste leistet der Film ber Wissenschaft als Beit­ifroskop". Ein Vorgang, der sich in einer Sundertitel Sekunde

Tempo der sich abwickelnden Handlung bedenklich verschleppen. Bra back ist ein Rechenerempel. feine Dichtung. Eine schöne, nicht überwältigende Idee wird erstickt in diesen drei Akten von dra­matischer Ungulänglichkeit. Man darf dramaturgische Gefeße igno­rieren in souveräner Beherrschung des Technischen, nicht aber in

Die Kunsthalle Wilmersdorf( Pariser Straße, Ede Ludwigkirchplat) hat ihre Weihnachtsausstellung eröffnet. Eintritt frei. Geöffnet von 10-1 und 3-6 Uhr, Sonntags 11-1 115r.

Der Wirtschaftliche Verband bildender Künstler Berlins , diese gewerkschaftliche Organisation der Berliner Künstlerschaft. hat jetzt bie in Groß- Berlin benachbart wohnenden Stünſtler in Heinere Gruppen zuſammen­gefaßt, beren Dbleute die Vertrauensleute ihrer Gruppe in wirtschaftlichen Fragen find. Die Auskunfts- und Vermittlungsstelle( Lutherstr. 46) ist zu einer lebendigen Berbindung zwischen Stünstler und Auftraggeber aus­gebaut.

Ein Schleswig- Holsteinischer Volkslied- Ausschuß ist in Stiel von den Bertretern der vollskundlichen und heimatgeschichtlichen Bereine der Broving gegründet worden. Der Ausschuß will die gesamte Boltsboefte der Seimat sammeln und in engster Susammenarbeit mit dem deutschen Bolls­lebarchio in Freiburg i. Br. wissenschaftlich berarbeiten. Gegen 3000 Lieber, Reime und anze liegen bereits als Material bot.