Industrie und Handel.
Börse.
An der Börse war die Tendenz wenig einheitlich, das Geschäft cubig. Balutapapiere fonnten im Zusammenhang mit der neuer lichen Entwertung der Reichsmart erneut anziehen. Bevorzugt waren eine Reihe von Kolonialpapieren. Petroleumwerie verkehrten auf lebtem Stand. Montanwerte waren überwiegend feft mit Ausnahme von Phönig, die 9 Proz. einbüßten. Gute Meinung bestand für Schiffahrtsattien, Farb, Elettro- und Rüstungspapiere gaben teilweise nach. Heimische Renten waren unbeachtet.
Groß- Berlin
Der Magiftrat erläßt folgenden
Aufruf!
Schlimme Botschaften treffen aus Wien ein und werden stünd lich drohender. Hungersnot, Kohlennot und Krankheit scheinen das Leben der Wiener Bevölkerung auslöschen zu wollen. Der Schrei hungernder, frierender und kranker Kinder und Frauen schallt au uns herüber. Die Stadt Berlin , in Tagen des Glüdes mit der Schweftergemeinde an der Donau freundschaftlich berbunden, kann diesem SinSterben nicht untätig zusehen.
Die städtischen Behörden, selber im immer schwerer werdenden Rampf mit den Nöten der winterlichen Lebensmittel und Kohlenberforgung, fönnen aus eigenen Beständen nicht die Hilfe leisten, welche unsere Bürger, wenn sie nach Kräften zusammenwirten, schaffen können.
Daher rufen wir alle, die helfen können, zur Hilfe auf. Gebe jeder aus dem kleinen Bestand, den er etwa für schlimmste Zeit
eigener Not verwahrt, eine kleine Gabe:
unverderbliche Lebensmittel, Hülsenfrüchte, Mehl, Konserven. Alle Spenden müffen in möglichst starkes undurchläffiges Mate. rial verpackt und verfchnürt fein und durch eine Aufschrift den In
halt erkennen laffen.
Sammelstellen sind: Luisen- Lyzeum, Ziegelstr. 12; Viktoria
Lyzeum, Brinzenftr. 51; Eozhien- Lhzeum, Weinmeisterstr. 16/17: Charlotten.Lyzeum, Stegliter Str. 29; Margareten - Lhzeum, Jff landstr. 11; Dorotheen- Lhzeum, Wilhelmshavener Str. 2; SchillerPygeum, Bankstr. 41; Königstädtisches Lyzeum, Greifswalder Str. 24/25; Luther- Lyzeum, Tempelhofer Ufer 2.
Die Sammelstellen sind geöffnet von Montag, den 1., bis Sonntag, den 7. Dezember 1919, vormittals 10 Uhr bis nachmittags 4 Uhr. Außerdem werden angenommen
Geldspenden
Volk und Zeit", unfere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Bostauflage bei.
aus Stralau tummelsburg wurden fjon von einem folgenden Tatbestand: Bollmershaus hat sich, dem Mate ganzen Militärspalier erwartet. Etwa 70 bis 80 Personen, feines Parteifreundes Lost folgend, um den Bosten des Sekretärs barunter Kriegsbeschädigte, bie wirklich nicht gut auf den beworben. Das war zu einer Zeit, wo o st und die hinter ihm Trittbrettern fahren fönnen, die nur mit Wochenfarben oder Karten stehenden Metallarbeiter in Bollmershaus einen unbedingten dritter Klasse in der zweiten Wagenklasse gefahren waren, wurden Bertreter ihrer Tattit erblidten. Diese Auffassung änderte fich zu 6 M. Strafe verdonnert bzw., wenn sie die Zahlung verweigerben, aber, nachdem Vollmershaus im Ausschuß der Gewerkschaftsfür ein Strafverfahren notiert. Gegen dieses unfinnige Borgehen der Eisenbahnverwaltung tommission hinsichtlich des Metallarbeiterstreits mit der Streilmuß schärfftens Protest erhoben werden. Gerade die Eisenbahn- leitung nicht durch dick und dünn ging und manche Maßnahmen verwaltung hat keinen Grund, das ohnehin schon reichlich unzu- der Fünfzehnerkommission nicht billigte. Als nun im Ausschuß friebene Bublifum noch mehr zu verbittern. die beiden Bewerber Bollmershaus und Böhling aur Wahl flanden, enthielt sich oft der Stimme. Dadurch ergab sich ein Stimmenberhältnis, welches den Ausschuß veranlaßte, beide Bewerber als Kandidaten der Bollversammlung zu präsentieren. Von einer Kraftorofchte getötet wurde gestern nachmittag be: Da die Unabhängigen in der Gewerkschaftskommission bie Mehr. 70 Jahre alte Rentner Georg Lechin aus der von- der- Hehdi heit haben, wäre die Wahl Vollmershaus gesichert gewesen, Straße 11. Als er den Fahrdamm des Büßowufers überschreiten aber die Metallarbeiter wollten seine Wahl Hintertreiben, indem wollte, fam eine Kraftdorfchte angefahren. Der Führer bremste tusch beantragte, die Stelle nochmals auszuschreiben und die und brachte den Wagen auch bald zum Stehen. Es war jedoch zu Wahl deshalb zu vertagen. Andere Mitglieder der U. E. P. wider spät, der alte Mann wurde umgeworfen und erlitt einen Schädel- sprachen diesem Antrage, der dann gegen eine starte Minderhe bruch, an dessen Folgen er bald darauf verstarb. abgelehnt wurde. Nun beantragte Rush. eine Baufe zu mache Straße 24 wurde gestern der 56 Jahre alte Arbeiter Otto Müller Vorsitzende Korsten erklärte den Antrag für unstatthaft, weil Zwei Bersonen durch Leuchtgas vergiftet. In der Bring- Eugen- damit die Unabhängigen eine Besprechung abhalten könnten. Det in feiner bort im dritten Stockwert belegenen Wohnung mit dem es in der Gewerkschaftskommission feine politischen Fraktionen gebe, ebenso alten Schuhmacher Karl Janetti aus der Rösliner Str. 8 tot aufgefunden. Das Zimmer war mit Gas angefüllt und ein jedoch könnten die Delegierten der Metallarbeiter eine Besprechung Hahn des Gastochers geöffnet. Müller und Janetti hatten gemein- unter fich abhalten. Rusch änderte nun seinen Antrag in diesem fam pezecht und dabei vie! Edmaps getrunken. Ms sie dann in Sinne, ersuchte aber die auf seinem Boden stehenden Rollegen, an der Nacht zum Dienstag die Wohnung Müllers aufgesucht hatten, der Besprechung teilzunehmen. Die Mehrheit der Versammlung um dort zu übernachten, öffneten fie wahrsechinlich in der Trunken- ging mit den Metallarbeitern hinaus. Es wurde also tatsächlich heit den Gashahn des Rochers, vergaßen aber die Flamme an- eine Fraktionsfibung der Unabhängigen abgehalten. zustecken und fanden so den Tod.
Tätlichkeiten gegen einen Straßenbahnfchaffner. Eine schwere Gewalttat wurde heute früh gegen einen Straßenbahnschaffner der Linie 17 in der Nähe des Hansaplakes vollführt. Der Straßeneinige jüngere Beute auf das Trittbrett. Der Schaffner hieß den bahnwagen war vollständig überfüllt, troßdem stellten sich noch Wagen halten, damit das Trittbrett geräumt werde, in diesem Augenblid tamen neue Fahrgäste, die ebenfalls noch mitjahren wollten. Es entwidelte fich ein Streit, in dem plöblich mehrere wollten. Es entwickelte sich ein Streit, in dem plöblich mehrere Baffagiere über den Schaffner herfielen. So verlegte einer der selben den Schaffner mit einem Spaten sehr erheblich am Kopf. Der Schaffner wurde nach einem Lazarett übergeführt, der Täter festgenommen.
wachtmeister vom Polizeipräsidium. Als er nach Dienstschluß heimUeberraschte Einbrecher. Einen guten Fang machte ein Oberfehrte, bemerfte er, daß sich eine vierköpfige Einbrecherban be an einem Geschäft in der Brunnenstraße zu schaffen machte. Er eilte zunächst in seine Wohnung, um sich dort unauffällig umzus fleiben, fehrte zum Tatort zurüd und wartete bort in aller Ruhe, bis die Einbrecher thre Beute in einer herbeigerufenen Droschke ber padt hatten, bis sie eingestiegen waren, dann sprang er, seine Pistole schußfertig in der Hand, hinzu, erklärte alle vier für ber= haftet und befahlbem Droschkentutscher, nach dem Bolizeipräsidium zu fahren. Ohne irgendwelche Hilfe Einbrecher und Beute nach dem Polizeipräsidium.
bei der Stadthauptkasse, der städtischen Sparkaffe, ihren Neben- herbeizurufen, ging er neben der offenen Droschte her und brachte ftellen und Zweigkassen.
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Reide.
Die Stadtverordnetenbersammlung. Heimann. Wehl.
Für Wien . Die Mitglieder der Internationalen Rapellmeisterbereinigung haben beschlossen, den 29 d. M. als Opfertag für die notleidende Wiener Bevölkerung anzusehen. Jeder Kapellmeister der Internationalen Rapellmeiftervereinigung berzitet an biefem Tage auf feine persönliche Gage zugunsten dieser Aktion, und bittet der Vorstand der J. A. B. die Berliner Bevölkerung, diefen Schritt dadurch zu unterstützen, daß sie an diefem Tage in allen Botalen 10 Bf. pro Speise und Trani , bei Kino pro Billett extra als Beitrag für die notleidende Wiener Bevölkerung zuzahlt. Die Stellen, an denen beine Mitglieder der J. R. V. spielen werben gebeten, die gesammelten Beträge entweber an die Geschäftsstelle, Schiffbauerdamm 15, zu übergeben. Die einge laufenen Beträge werden sofort von der J. K. V. der österreichifchen Regierungsstelle übergeben werden.
Als fie nach einer halben Stunde zurüdfehrten, zeigte fidh, baß feine Verständigung erzielt worden war. Rufch erflärte, Vollmershaus haben ben Metallarbeitern erklärt, er trete von der Kandidatur zurüd. Dadurch sei eine neue Situation gefchaffen, Andere Une abhängige widersprachen dem. Fris Schmidt( Handlungsdie Stelle müsse aufs neue ausgeschrieben werden. gehilfe) berief sich darauf, daß die Neuausschreibung bereits abgeReihe von Delegierten Bollmershaus, dem Rusch die lehnt fei und Schumacher( Schneider) empfahl im Namen einer Reihe von Delegierten Vollmershaus, dem Ausch die Rüdtrittserklärung abgezwungen habe, zu wählen. Hierauf erklärte Vollmershaus, er trete von der Standi batur zurüd und beantrage Bertagung der Wahl. Diefer Antrag wurde gegen eine starke Minderheit abgelehnt und die, Wahl vollzogen.
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Bon 133 abgegebenen Stimmen erhielt Vollmershaus 89, Böbling 35, unb 9 Bettel waren unbeschrieben.
Körsten erklärte, wenn Vollmershaus die Wahl nicht annimmt, bann gilt Böhling nach parlamentarischem Brauch und nach den geltenden Bestimmungen als gewählt.
Wollmershaus gab teine Erflärung über Annahme oder Ablehnung der Wahl ab.
Da die Wahl und die Debatten darüber den ganzen Abend aus. gefüllt hatten, wurde der Hauptpunkt der Tagesordnung:„ Berufsorganisation. Industrieverband, Betriebsräteorganisation" vertagt.
Bereinbarung der Musikinstrumentenarbeiter.
Die Elektrizitätsversorgung Charlottenburgs scheint nunmeh: gesichert zu sein, wenn nicht ganz unvorhergesehene Umstände ein. treten. Das Werk verfügt augenblidlich über so viel Kohlen, daß es jeinen Betrieb im vollen Umfange bis Sonnabend füb Die Verhandlungen mit den Unternehmern wegen Erhöhung durchführen kann. Jagwischen werden sicherlich weitere Kohlen- der Teuerungszulage und Berkürzung der Arbeitszeit von 48 auf lieferungen eingetroffen jein. Der Reichsfohlenfommissar hat 46 Stunden in der Woche drohten zu scheitern, weil die Unternehmer jedenfalls die erforderlichen Anordnungen getroffen und es ablehnten, die Forderung der Arbeitszeitverkürzung überhaupt wird auch dafür sorgen, daß eine Unterbrechung nicht mehr eintritt. zum Gegenstand der Verhandlungen zu machen. Diese Haltung der
Unternehmer war um so auffallender, als ein erheblicher Teil der Betriebe bereits die 46stündige Arbeitszeit hat. Es tam jedoch nach erneuten Verhandlungen am Donnerstagnachmittaa zu einer Verständigung, die dahin geht, daß die Frage der Arbeitszeit bis zum Ablauf des bis 15. Februar 1920 geltenden Tarifs zurüdgestellt und vom 1. Dezember ab bie Teuerungszulage um 75 Pf. für die Stunde erhöht wird.
Der Bund deutscher Frauen zur Befreiung der Gefangenen bat bie Möglichkeit, 50 tuberkulöje Kinder von Kriegs- oder Bivilgefangenen im Alter von 7 bis 18 Jahren zu hunderttägige m uraufenthalt tostenlos in die Schweiz au fahiden. Antragsteller wollen fich apeds ärztlicher Nachuntersuchung melden. Buchstabe- Montag, den 1. Dezember, Buchstabe 2-3 Dienstag, den 2. Dezember, bon 9-2 Uhr, in der Landesversicherungsanstalt Berlin , Am Köllnischen Park 3, Bimmer 27. Mitzubringen Eine am Donnerstagabend abgehaltene febr fart find: 1. Die Bescheinigung, daß der Vater in Kriegs- oder Bibil- besuchte Versammlung der Musikinstrumentengefangenschaft ift, 2. ein ärztliches Attest darüber, daß die bestehende arbeiter stimmte dieser Vereinbarung zu und nahm eine ReTuberkulose durch Höhenfuraufenthalt Aussicht auf nachhaltigen folution an, welche die Branchenleitung beauftragt, für möglichst Seilungserfolg bietet, und das die Kinder frei von anstedenden baldige Durchführung der 48stündigen Arbeitszeit zu wirken. Krankheiten und Ungeziefer sind. Sen Verhandlungen mit den Unternehmern wurde noch ein anderer Streifall behandelt. Bei der Firma Schiller, Joachim
29. und 30. November in der Aula ber Uhlandichule, kolonnenitrake, am Schöneberg . Eine Jugendiariftenausstellung am straße, hatten die Arbeiter, welche mit dem Lohn nicht aufrieden 1. und 2. Desember in der Aula ber Cohenzollernschule, Belziger Straße, waren, ihre Entlassung genommen. Die Firma hat daraufhin von 4-8 Uhr, veranstaltet ber Schöneberger Lehrerinnenverein und der schwarze Listen in Umlauf gesezt mit der Wirkung, daß es den ausJugendschriftenausschuß des Schöneberger Lehrervereins.
Gegen die übermäßige Einwanderung in Groß- Berlin. Die Charlottenburger Stadtberoronelenversammlung wird sich in ihrer Sigung im nächsten Monat mit einem Antrag zu befassen haben, durch den der Magiftrat ersucht wird, angesichts der großen Wohnungsnot bei der Reichsregierung auf die fofortige Einbringung eines Gefeßenwurfes in der National bersammlung zu bringen, durch den eine unerwünschte Sinwanderung verhindert, eine wirtfame Grenzfontrolle durchgeführt, der Einwanderung von Polen , Galiziern und Ruffen ins deutsche Reichsgebiet entgegengewirft uno bie Abschiebung läftiger Ausländer besser als bis- werben, auf A- Starten/ Liter und auf B- Starten Liter Milch. her erreicht wird.
Christentum und Juden!
Auf Einladung des Verbandes der jüdischen Jugendbereine Deutschlands sprach im überfüllten Saal bes Brüdervereins Dr. Johannes Müller, Herausgeber der„ Grünen Blätter", über das
Groß- Berliner Lebensmittel.
getretenen Arbeitern nicht möglich war, in anderen Betrieben Befbäftigung zu finden. Wenn Schiller die schwarzen Listen nicht sofort wieder rüdzicht, dann wird der Holzarbeiterverband die ausgetretenen Arbeiter als Etreifende betrachten, über die Firm führen. Auch gegen die Firmen, welche Arbeiter, die auf der farzen Liste stehen, nicht einstellen, soll Stellung genommen verden.
Pankow . Ab Freitag in den Geschäften, bie von Epełowsth beliefert Schiller die Spe: r verhängen und sie mit aller Schärfe durch
Groß- Berliner Parteinachrichten. Werbeausschuß der Angestellten.
Waren und Kaufhäuser, Textilindustrie und-handel, Berhältnis zwischen Juden und Thriften in Deutschland . Er tenn Golz- und Möbelindustrie, chemische Industrie und Sandel, zeichnete den Antisemitismus als eine wächeerscheinung und bob die Feigheit und Erbärmlichkeit hervor, die darin liegt, alle Brauereien, Tabakindustrie und-handel, Zeitungen, Buchhandel Schuld für die fittlichen Gebrechen unserer Zeit auf die Juden abzu- und Druckereien. wälzen. anstatt ihnen durch eigene Arbeit entgegenzuwirken. Den Juden empfahl er weniger Empfindlichkeit und eine mebr positive Form der Abwehr. Er forderte eine Einheitsfront aller, die gewillt find, an dem Wiederaufbau Deutsch lands ohne Rücksicht auf ihre persönlichen Interessen mitzuarbeiten.
In der Aussprache, die einen bemerkenswert fachlichen Berlauf nahm und der die sehr zahlreiche Zuhörerschaft, die sich wohl je zur Hälfte aus Juden und Christen zusammenfeste, mit großer Anteil nahme folgte, stimmten sämtliche Rebner diefer Forderung zu. Von hriftlicher Seite wurde aber zum Teil der Antisemitismus aus rassemäßigen Verschiedenheiten zu erflären bersucht. Von jüdischer Seite wurde dagegen Berwahrung eingelegt, daß man alle Schäden in Wirtschaftsleben und Bresse den Juden zur Laft lege, insbeson. dere wurde von der Vertreterin der Jugend ein glühendes Be fenntnis aum Idealism us abgelegt.
Weil sie zweiter Klaffe fuhren.
In diesen Berufen tätige Barteigenossen werden dringend gebeten, fich aur Mitarbeit zur Verfügung zu stellen und ihre Abressen fowle bie ihrer Berufskollegen, welche Parteigenossen find, einzusenden: Berlin W 9, Bellevueftr. 7 II.
Mit dem Metallarbeiterstreit und dem Beschluß ber Berliner Gewerkschaftskommission vom 5. November beschäftigte sich eine Funktionärtonferenz der Sektion II des Transportarbeiterverbanbes. Karl Aloſe gab einen Ueberblid über bie Rage vor der Res bolution und über die Lohnkämpfe 1918 und 1919. Er sprach dann ausführlicher über die Differenzen, die zum Metallarbeiterstreif führten und über die Verhandlungen mit den Unternehmern und vor dem Schlichtungsausschus( August 1919). Der Schiebsspruch wurde von den Transportarbeitern einstimmig abgelehnt. Aber bie Metallarbeiter erklärten sich nicht solisarisch, sondern nahmen ber Schiebsspruch an. Dan begannen die Verhandlungen über bie Frage der Eingruppierung. Währerb der Aussprache, die die Telehandlungen teilnehmen sollten, tam Rus vom Metallarbeiterber band hinzu und erklärte:„ So geht das nicht. Wenn Ihr nicht ber handelt, dann werden wir Metallarbeiter es für Euch tun!" Da burch wurden wir gezwungen, an den Verhandlungen teilzunehmen, die nichts anderes waren als das reine& afperletheater. Auf jeder Seite durfte nur ein Mundanwalt und ein Sachverständiger reben. Wir übrigen wurden überhaupt nicht zum Wort zugelassen. aus den einzelnen Betrieben bestimmte Gruppen von SpezialDie neue Lattit, die bei diesem Streit angewendet wurde: arbeitern herauszuziehen, hat sich nicht be to a hrt. Damit haben wir ben Unternehmern nicht imponiert. Bei den Verhandlungen über die Wiedereinstellung der Arbeiter erklärte ein Arbeitgeber: Wenn die Vertreter der ungelernten Arbeiter schon bei den frühe. ren Verhandlungen so aufgetreten wären wir jebt, dann wäre der Schiedsspruch im August anders ausgefallen."( Ein Beweis, wie schlecht der Kampf am Verhandlungstisch geführt worden war.)
Vorträge, Vereine und Versammlungen. Vereine und Verfammlungen. gierten der Transportarbeiter unter sich hatten, ob sie an den VerSchreiber, Holzmarktstr. 65. Freier Wanderbund. Freitag 7, Uhr: Mitgliederversammlung bei 1. Grünau- Comödwig- Müggelheim. Sonntag: Treffahrt nach Müggelheim : Abfahrt Bahnhof Friedrichstraße 7.15 Uhr früh 2. Hoppegarten- Starishorst- Rahnsdorf- Müggelheim. Ab fahrt Schlesischer Bahnhof 6,10 Uhr früh 3. Beuthen - Bujener BergeMüggelheim. Abfahrt 7,20 Uhr früh Görlitzer Bahnhof. Nachmittagsjahrt Rahnsdorf- Müggelheim. Schlesischer Bahnhof 1,08 Uhr nachmittags, Deutiche Friedensgefellschaft, Ditsgruppe Berlin . Montag 8 Uhr im Café Auftria, Potsdamer Str . 28: Graf Georg von Arco über: Technik und Friedensbewegung.
Gewerkschaftsbewegung
Wahlkampf in der Gewerkschaftskommission.
Zwiespalt bei den Unabhängigen.
Die B. 8. berichtet: Auf der elektrischen Bollbahn Bihterfelbe- Berlin ist natürlich auch ein eingeschränfter" Fahrplan eingeführt, und ebenso natürlich sind daher die Züge maßlos überfüllt. Heute morgen stand man schon von Lantwis an zu 24 und 25 in jedem Abteil. In SüdUn Stelle unseres Genossen Ritter , der den Boften eines Am 1. November fand eine Sibung der Gewerkschaftskommis ende wollten auch noch einige mit, die ins Geschäft und kontor mußten Da es nicht anders ging, gerieten fie in die zweite Klasse. Sekretäre der Gewerkschaftskommission mit einem Amt in der son statt, in der Richard Müller einen Bericht über die Lage gab. Sur Vollmershaus trat für den Generalstreit ein. Rusch sowohl Parteiorganisation bertauscht hat, war in der am Donnerstag abge- wie Richard Müller wandten sich mit allen Mitteln gegen den Am Potsdamer Bahnhof eingetroffen. turben diese Missetäter von awölf Mann des Bahnhofswachtommandos, haltenen Sigung der Gewerkschaftskommission ein neuer Sekretär Streit. Susch sagte:„ Seien wir offen und ehrlich. Was wollen mit Gewehren natürlich, erwartet Die Türen ber zu wählen. Die Stelle ist ausgeschrieben worden, der Ausschuß wir den Massen fagen. um fie für den Generalftreit zu gewinnen? Abteils zweiter Klaffe wurden befest und es erfolgte eine hoh hat die Bewerbungen geprüft und präsentierte als Randi baten Nach meiner Ansicht werden sich nur bei Siemens Streitigkeiten notpeinliche Feitstellung, Strafzahlung usw. Also den Bevollmächtigten des Schuhmacherverbandes Vollmers über die Wiedereinstellung der Funktionäre ergeben. Doch glaube zwölf Mann Truppenaufgebot, weil man anders als in der zweiten Haus und den bisherigen Hilfssekretär der Gewerkschaftstom- ich, daß auch dort die Differenzen aus der Welt zu schaffen find." Klaffe nicht mitkommen fonnte. und dies auf einer elektrischen BollNach den Erklärungen Rusche wäre ein Generalftreit ein mission Böhling. Wegen der Kandidatur Vollmershaus, bahn, auf der schon längst die Klaſſenunterschiede abgeschafft der erst vor kurzem von seinen Genossen der II. S. B. in den Aus-| Generalunjinn gewesen. Auch der Vollzugsrat war gegen den Aber bies war nur der Anfang. Es zeigte fich balb, daß in schuß gewählt worden, fam es zu einer ausgedehnten Debatte der der St. P. D.! Noch am 3. November erklärte Rusch, an einen biefer Aktion ein Syftem lag. Die äntömmlings bes Bollringguges Unabhängigen untereinander. Die Debatte ergab im wesentlichen Generalftrei! wäre nicht au denlen