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f5n«««, fich z« Vxtfen Beschuldigungen zu Sutzern. fu? die Ni: emstweUen Herrn'<Mlarz die volle Verantwortung über- lassen müssen. Grmiitelungsverfahre« gegen Tklarz. Wie durch WTB betanntsegeHe« uiird, hat der Erste Staat»- auwalt am Landgericht I ein Ermittlungsverfahren gegen Georz Sklarz eingeleitet. Tab Verfahren wegen v» S- lieftrnng v,a Svunenfeld ans Helland ist schon seit An- tanz diese» Monats im Gange.
Hegen öie Wirtschastsüemokratie! Die politische Demokratie, die im November o. Js. erkämpft und mit einem Schlage errungen wurde, hat ge- wisse Kreise bei weitem nicht so in Schrecken gesetzt, wie die mirt schädliche Demokratisierung. Bekarnttlich wird seit Wochen von Arbeitgebern und sonstigen Interessierten gegen das B e t r i eb s r ä t e g e s« tz Sturm gelaufen. be> fürchten sie doch, daß durch sein Inkrafttreten eines ihrer' Bollwerke stark erschüttert wird. Seitdem nun die Frage! des Betriebs rätegesetzeS in das akute Stadium getreten ist.| wird auf die matzgebenden Stellen geradezu«in Trommel- fever eröffnet. Bon der Angst, die vor dem neuen Gesetz herrscht, legt folgende Kundgebung beredsames Zeugnis ab: Der Verband sächsischer Industriellen hat sich telegraphisch an die Zentrumsfraktion und die D e m o- traten der Nationalversammlung gewandt und dringend ge» beten, bei der bevorstehenden Entschließung über das Betriebs» rätegesetz sich nicht durch politische Rücksicht leiten an lasse», sondern mit Rücksicht auf den Wiederaufbau jnife« res Wirtschaftslebens zu verhindern, daß die Entsendung von Arbeitern in den AufsichtSral, die Vorlegung der Bilanz und die Mitwirkung der Arbeiter und Angestellten bei der Einstellung »euer Kräfte beschlossen werde. Der zuletzt von den Arbeitgebern ausgesprochene Wunsch, Arbeiter bei ber Einstellung nicht mitwirken zu lassen, ist leider gegen die Stimmen unserer Genossen in der ersten Lesung des Gesetzes im Betriebsräteausschutz, von der wir an anderer Stelle berichten, in Erfüllung gegangen. Es mutz nachdrück- lich darauf hingewiesen werden, datz die Regisrungsporteien unbeirrt von derartigen Wünschen der Großindustriellen das Gesetz in der Form zur endgültigen Annahme bringen, wie es der Arbeiterschaft, die des jahrzehntelangen Druckes nun endlich sott ist, allein annehmbar erscheint. Hierbei dürfte' der alt Genüge abgehetzte Hinweis von dem Wiederailfbau des Wirtschaftslebens von geringem Eindruck sein, wird doch durch ihn nur ungeschickt verhüllt, was eigentlich sich hinter ihm verbirgt: Nichts anderes nämlich, als die Furcht um' Vorrechte, die, weil sie immer bestanden haben, doch damit nicht im mindesten mehr Berechtigung erlangen. Politisch ist für jene Kreise eben alles, was in ihren Machtbereich hineingreift, und in diesem Sinne müssen die Regierungs- Parteien sich allerdings energisch von.politischen Rücksichten" leiten lassen. Der Generalstreik ln öitterfelü. Zm. IViUerfeld« Bezirk strhf» infvlgr de» Generalstreiks alle Einrieb« still. Di« Streikende« habe« 5 Forderungen aufgestellt,, worunter Zurückziehung der Truppe», Entlassung der verhafteten Arbeiterführer»nd Aufhrbuug des Ausnahmezustandes. Die Verhandlnnge», die»v« einer ArbeiterdeputatiH« mit dem R eichswehrmiuiste r i» Berlin   geführt wurdt«, sind ergebnislos verlaufe», da der Minister ans feinem Standpunkt »erharrt, daß das Einrücken der Reichswehrtruppcn nicht a l S Streiks rund angesehen werben lüane. Die Lage ist sehr ernst, da Sympathiestreiks in Mitteldeutschland  erwartet werde«. Die Lichtverfvrguug Berlin  « hofft mm»«»»fr echt erhaltra z»{innen. Die»Technische Rothilfe" steht: sum Eingreife« bereit.[
Das Setrlebsrätegeseh im Ausschuß. In eine? Abendsitzung am Freitag beriet der Betrieb?- räteauSschuß der Nationalversammlung nochmals bii rest­lichen, noch unerledigten Artikel über die Einstellung und Kündigung. Nach längerer Debatte wurde ei» Antrag, des Zentrums gegen die Stimmen unserer Genossen angenommen, welcher lautet: Heber die Einstellung des einzelnen AÄwitnehmerz hat der Arbeitgeber allein ohne Mitwirkung oder Kontrolle des Betrieb»-, Arbeiter- oder LngestklltenraiZ zu entscheiden. Für die Kündigung wurde als Artikel 43 und 43 ein ge­meinsamer Antrag.der Regierungsparteien widerspruchslos an- genommen. Die Artikel haben folgenden Wortlaut: 8 42. Arbeitnehmer können im Falle der Kündigung oder Entlassung seitens des Arbeitgeber? den Arbeiter, oder Ange- stolltenrat anrufen: t. wenn der begründete Verdacht vorliegt, datz die Kün­digung wegen politischer, militärischer, kor. fef- f: o n e I l e r oder g e w e r k s ch a f i! i ch e r Betätigung oder wegen ihrer Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einem politischen, konfessionelle?, oder beruflichen Berein oder einem militärischen Verband« erfolgt; 2. wenn die Kündigung oder Entlassung ohne Angabe von Gründen erfolgt; 3. wenn die Kündigung deshalb erfolgt ist, weil der Arbeit. nehmer sich weigert«, dauernd andere Arbeit alz die bei der Einstellung vereinbarte zu verrichten; 4. wenn die Kündigung sich als ein« unbillige, nicht durch die Verhältnisse des Betriebes bedingte Härte darstellt. Das Recht des Einspruchs besteht nicht bei Entlassungen, die auf einer gesetzlichen oder tarifdertraglichen oder durch Schiedsspruch einer gesetzlich anerkannten Schlichtungs« stelle auferlegten Verpflichtunzen beruhen, bei Entlassungen, die durch Stillegung des Betriebes erforderlich werden, und bei fristlosen Kündigungen aus einem Grunde, der nach dem Gesetz zur Kündigung des DienswerhällnisseS lchne Einhaltung einer Kündigungsfrist berech. igt. Erachtet der Arbeiter- oder Angestelltenrat die Anrufung für begründet, st» hat er beim Arbeitgeber auf eine Verständi» gung hinzuwirken. Gelingt diese Verständigung nicht, so kann der Arbeiter, oder Angestelltenrat oder der betroffene Arbeit- nehmer den Schlicht ungsausschutz anrufen. 8 43. Ter SchlichtungsauS schütz kann die lkn- Wirksamkeit der Kündigung aussprechen und für den Fall, datz der Arbeitgeber die Wiedereinstellung verweigert, diesem eine Entschädigungspflicht auferlegen. Tief« bemitzt sich nach der Zahl der Jahre, während deren der Arbeitnehmer ,n dem Betriebe beschäftigt war, und darf für jedes Jahr bis zu einem Zwölftel des Jahresarbeitsverdienstes, jedoch im ganzen nicht über sechs Zwölftel hinausgehen. Dabei ist so- nrofjil auf die wirtschaftliche Lage des ArbeimehmerS als auch auf die wirischaftliche Leistungsfähigkeit de? Arbeitgebers angemessene Rücksicht zu nehmen. Dep Ar- beitgeber hat dem Acbeitnehnter innerhalb dreier Tage zu er- klären, ob die Entschädigung oder Entlassung erfolgt. Der Arbeitgeber ist im Falle der Wiedereinstellung der- pflrchiet. dem Arbeitnehmer, fall» inzwischen die Entlassung er- folgt war, für die Zeit zwischen der Entlassung und der Wieder­einstellung Lohn oder Gchalt zu zalchm.§ 615 Satz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs   findet euilprechende Anwendung. Ter Arbeitgeber kann ferner öfferrtlich-rechtlichs Leistungen, die der Arbeitnehmer au» Mitteln der ErtverbSlolen- oder Armenfürsorge in der Zwischenzeit erhalten Hai, zur.Anrechnung bringen imd mutz dies« Beträge der leistenden Stelle zurückerstatten. Der Arbeitnehmer ist berechtig:, falls er in- zwischen einen neuen Tienfivertrag abgeschlossen hat, von dem alten zurückzutreten. Er Hai hierüber, nachdem ihm die Entscheidung d«Z S ck k i ch t u�N g s a u S s ch u f s e S bekannt ge- worden ist, unverzüglich dem Arb.itgeber eine Erklärung abzu- geben. Macht er von feinem Rücktrtzrsrechi Gebrauch,, so ist ihm. falls inzwischen die Entlassung erfolgt, war, Löhn oder Gehalt nur für die Zeit zwischen der Entlassung und der Entscheidung de? SchlichtungSauSschusscz zu zahlen. Absatz 2 Satz 2 und 8 fachet entsprechende Airwendung. Nach Annahm« von Aenl wungen verschiedener dem Be- triebSrätegesetz entgegenstehende'' Gesetzesbestimmungen wurdn die erste Lesung des Betriebs rcktegesetzes beendet. Der Ausschuß ver tagte sich bis Ende nächster Woche.
Jubenitsch liquidiert.
Tie rnsfiiche» Rordwesttroppe»«erde», soweit fk« sich nicht freiwillig dem Befehl der Este« unterstelle», entwaffnet. Die Liquidation der Stordwcs'angelegenheiten bereitet große Schwie» rigkeite«. In Narwa   befinde» sich etwa ZV russische Gene»- röl«. Di» finnische Regierung wird mit Gesuche« um Einreise- erlaubnis destürmt, doch wird prinzipiell«»r die Durchreise erlaubt. Die Mitglieder der russische« Rordwrstregierung wolle««ach PariS   übersiedeln. In einer Unterredung erklarte de« mit de« Engländer« in Kopenhagen   verhandelnde Bolschewist L i t v i n v f f, daß er kein« politischen Ziele verfolge, sondern nur Verhandlungen über den Austausch der Gesänge««» anknüpfe« und über k e i n r ander« Frage sprechen wolle. K a m e n« w kündigt» im Moskauer Sowjet die baldige Er« reichling de, Linie Kiew   Charkoft Zarizy« an, Sibirien   lieg« bis Tomsk   offen. Deniki» sei zu vernichte« und i« Schwnrzeit Meer zu ertränken. Der bolschewistische Heeresbericht meldet Er- folge bei Jauümrg und Kiew  , sowie den Bormarsch 130 Werst(je 1070 Meter) östlich vo« SiuSk. Jetzt soll sich Polen   opfern.Morning Post" meldet ans Washington  : Die Alliierte« habe« Polen   die Ermächtigung erteilt, eine große Offensive gegen Sowjet-Rußland zu beginne«. Die polnischen Militärsachverständigen hoffen, Moskau   und Beters- bürg innerhalb 3 Wochen erobern zu können. Sie«erden sich schneiden. Die Deukschrist über Scopa K!ow. Lm 27. November wurde vom Frei he mi v. LerZner, dem Generaksekretär d-r   Friedenskonferenz ein« ausführliche Denkschrift über die Flottenversenkung bei Scapa Flow  übergeben und ihre Ausführungen mündlich erläutert. Die Denk- schrist verweist darauf, daß mit der im Waffenftillftzmde verein- barten Jnternierung der deutschen   Kriegsschiffe teinesweys über deren endgültiges Schicksal entschieden sei. Hervor- gehoben wird die Tatsache, datz die Versenkung dem Verhalten der alliiert«» und assoziierten Regierungen zur Last gelegt werden mutz. Dieser ZlSfchniLt der Denkschrift lauten Daß»dmiral v. Reuter bei d« Bersenkung ohne Wissen imd Wille» bei dentfchen Heimatbehörden gehandelt hat, ist den gegae- rilche» Regierung sofort»ach dem Bekanntwerde» des Lorfalls mitgeteilt worden und wird auch jetzt unbedingt aufrechterhalten. Andererseits wird festgestellt, datz die Kriegsschiffe im Widerspruch mit den Bestimmungen des WaffenstillstaridsbertragS und ofe- Rücksicht auf die deutschen   Proteste nicht in einem neu« t r a l« n, fondern in einem britischen Hafen interniert worden sind. Die Gegner haben ein? Juternievung in den in Betracht kommenden neutralen, namentlich also in niederländischen und skandinavischen Häfen überhaupt nicht versucht. Außerdem haben die Engländer die Jntrrnierung in Srapa Flow so gestaltet, daß die Besatzungen wie Kriegsgefangene be- handelt wurden. Insbesondere wurde ihr freier Lerkehr mit der Heimat unterbunden. Wie die Tentschrist durch Kiarlegung der Einzelheiten des Vorgangs nachwersi, ist eS lediglich auf diese Unterbindung deS Verkehrs zurückzuführen, datz Admiral v. Reuter in jenen Tagen zu der Annahme kommen mutzte, der Waffenstillstand laufe am 21. Juni mittags ab und datz er daraufhin die Versenkung der Schiff« veranlatzte. Hieraus ergibt(ich einmal, daß der Admiral während des Aufenthalts der Schiffe in Scapa Flow   der Brfehlsgewalt der deutschen   Regierung tatsächlich entzogen war. Damit entfällt von vornherein jedl Haftung der deutschen   Vtegierustg für dia Handlungen des Admiral?; d«nn für Anordnungen eines kr-iegs g e f« n g e n e»; MilijärbefohlshaberS- ist fein Heimatstsat nicht verantwortlich. Außerdem kommt aber das eigene Verschulden der Gegner hinzu, deren vertrugSwidrigeS Vorgehen dir eigentliche Ursache der Persenkung geworden ist. Es kann unmöglich zugegeben werden, daß die Alliierten von Teutschland den Ersatz eines Scha- den? fordern, der aus ein vertragswidriges Verhal. ten der Alliierten zurückzuführen ist und gerade infolge die' es vertragswidrigen Verhallens von Teutschland, überhaupt nicht verhindert werben' konnte., Trotz dieser Feststellung aber betont die deutsche Regierung in ihrer Denkschrift, datz ste durch diese Streitfrage keine Ver-
Iimg-Siegfried.
Au» der Frühzeit Friedrich Engel  ». In den nächsten Tagen erscheint im Verlage vou Julius Springer  , Berlin  , der eiste Band einer groß- zügigen Biographie von Friedrich Engels  , der die Frühzeit dieses Klassikers de? Sozialismus von 1820 bis 1851 umfaßt. Verfasser ist der durch feine Schweitzer. Biographie rühmlichst bekannte Dozent Dr. Gustav Mayer. Dos Buch, dessen ausführliche Würdigung wir uns vorbehalten und aus dem wir für heut« mit Erlaubnis des Verlags nur eine kurze Stichprobe wieder- geben, kostet broschiert 20 M. Die Familientradition berichret übereinstimmend, Friedrich habe ursprünglich Jura studieren und die Beamtenlaufbahn einschlagen wollen. Weshalb er sich aber anders entschied, darüber bestehen zwei verschiedene Versionen. Nach der einen habe der Vater sich einem Studium widersetzt und unter Ausnutzung seiner dollen Autorität den Sohn zum KaufMannZberuf bestimmt, für de» dieser keine Neigung verspürte; noch der anderen Härte Friedrich aus sich heraus auf daS juristisch« Studium verzichtet, weil er mit den freien Anschauungen, die er damals schon gehegt habe, nicht preußischer Beamter habe werden wollen. Gewiß hat der junge Feuerkops, den eZ vor allem ins Leben hinausverlangte, hin und her geschwankt, bevor er sich, vom Barer gedrängt, für den KaufmannZstand entschied. Aber dieser verurteilte damals den tüchtigen Mann noch nicht zu jener«temlosen Rastlosigkeit späterer Tage. WeShalb sollte er, so mochte Friedrich denken, nicht auch als Kaufmann die Möglichken behalten, in seinen Mutzestunden den Pegasus zu tummeln? Seit den) Ausgang des Monat? Mai war Ferdinand Freiligrath   bei einer Barmer Firma als Kontorist beschäftigt. Wie ihm dabei wirklich zumute war, erfuhren die Fernstehenden nicht; wohl aber sickerte auch zu ihnen durch, daß erzwischen Journal und Hauptbuch' seine Verse schrieb. Das war gerade die Zeit, als Engels die Schule verließ. Leider wissen wir fast nichiS über das folgende Jahr, während dessen er noch in der Heimat verweilte, um in' dem väterlichen Geschäft die kaufmännischen Anfangsgründe zu erlernen. Als einem treuen Sohn des Wuppertals lag ihm die Hebung von Literatur und Dichtung auf diesem für die Kunst so wenig ersprießlichen Boden damals lebhaft am Herzen. Er schwärmte für Freiligrath  . doch fcheim er diesen nur erst von weitem verehrt und nachgeahmt zu haben. Seine Gedicht« aus dieser Zeit weisen dessen Einfluß deutlich auf. Die holprig«, damals übrigens irgendwo zum Dcuck geksngte BalladeDie Beduinen" ist eine bloße Nachahmung des Lebens des RezerS und de? Mohrenfürften. Auch in dem in Ter- zinen geschriebenen Gedicht Florida   wandelt Engels, wenn man auf die Form und daS Kostüm sieht, in der Spur Freiligrathz. Wer in den Gedanken zeigt sich bei ihm bereit? die politische Ader,
die in dem spätere» Revolutionslyriker noch schlummerte. Wieder erinnert hier Engels an da» Unheil, das die Bleichgesichter den Indianern über den Ozean gebracht haben und wie die Unterdrück. ten sich dessen bewutzt werden und der Geist der Rache in ihnen erwacht. Sie beschließen, datz der nächste Weiß«, der auf der Insel lande, dem Tode geweiht sei. Das Schicksal trifft einen deutschen  Jüngling, der, als Mitglied der verbotenen Burschen- schoft nach sechs Jahren Gefängnis zur Auswanderung nach Amerika   begnadigt, als einziger einem Schiffbruche entgangen war. Er wird gefangen und verurteilt: Die Freiheit dacht' ich wieder hier zu finden, Und Freiheitskämpfer grüßen mich mit Mord, So mutz ich büßen meiner Brüder.ioenl� Ein Kruzifix, da» die Flut herar spült, bringt dem Sterbenden die letzte Tröstung! Diese? Gedicht, das noch der Barmer Zeit angehört, bringt die erste Anspielung auf politische Z e i t v e r h ä l t n i s s e. Wie Engels in diese hineinwuchs, wird aber besser erst später im Zu» sammenhang dargestellt. In die Welt der alten deutschen   Sagen, die gerade damals in Simrocks und Morbachs billigen Ausgaben der Volksbücher wieder recht ins Volk zurückströmten, hatte schon der Schüler sich mit brennenden Wangen vertieft. Doch zu keiner ihrer Gestalien fühlte dn erwachende Jüngling sich mit ähnlicher Begeisterung hinge. zogen wie Jung-Siegfried, nach dessen Heimatstadt Tanten, wo ihm mütterliche Verwandte lebten, wir ihn auf seiner ersten selbständigen größeren Reise andachtsvoll pilgern sehen. Er fühlt« den gleichen.Tatendurst", den gleich«».Trotz gegen das Her- kommen" in sich, der Siegfried au» der Burg feines Baters trieb; daS ewige Ueberlegen, die philiströse Furcht vor der irischen Tat" war auch ihmvon ganzer Seele zuwider", er wollte hinaus in die freie Welt, er wolltedie Schranken der Bedächtigkeit um- »ennen und ringen um die Krone dos Lebens� die Tel". Ein dramatisches Fragment: Der gehörnte Siegfried ist in feiner ersten Szene geradezu der Niederschlag der Kämpfe, die sich im Zusam- menhang mit Berufswechsel im Schöße der Famiii« Engels ab- gespielt haben mögen. Da klagt denn Vater Sieghard, datz der Sohn, statt im Rat auf die weisen Worte der Greise zu lauschen. lieber im Walde umherschweife und sich mit Bären herumschlage. Ein Alter nimmt den Fant in Schutz: Warum solle dem Achtzehn. jährigen nicht der Sinn nach Jagd und Streit sieben? Ter König lasse ikn nur gewäbren und geg:n Drachen und R:esen zu Felde zielen. Das Leben werde ihn schon sein: Lehre nehmen, sei er ältar geworden, so werde er die Weisheit ichäüen lernen, i» tue Heimat zurückkehren und hier sein wahres Glück finden.' Wirklich bleibt dem Vater keine ander- Wahl, er mutz' de? Sohne? Wunsch erfüllen. Da überläßt sich dieser stürmischem Jubel:
Der wilde Bergstrom gießt sich brausend Allein durch Waldesschlucht voran, Die Fichten stürzen vor ihm sausend, So wühlt er selbst sich eine Bahn. llnd wie der Bergstrom will ich sein, Die Bahn mir brechend ganz allein." Noch freilich glaubt der alt« Rat, der sich für Jnng-SiegfriedS künftige Wiederkehr eingesetzt hatte, den Vater trösten zu können: Der Bergstrom auch kommt einst zu Tal, Dann kracht nicht mehr der Bäume Fall, Dann fließt er durch die Eb'ne still, Itacht fruchtbar ring» die Lande, Der Wellen Wüten wird ein Spiel, Endlich verrinnend im Sande." Wir ader wissen heute, daß I u ng- S i egsried rech! be« halten hat und nicht des Vaters alter Freund; derwilde Berg« ström" Friedrich Engels  , einmal freigelassen, ergoß sich in Gegen- den, die weit ablagen von jenen Gefilden, in denen der sorgende Vater ihn gern zurückgehalten hätte!
Der Bericht lll«« die Eröffnung de» Großen Schauspielhauses konnte in dieser Nummer nicht erscheinen, da er vou der Rohrpost verbummelt worden ist. TaS Thaliatheater bracht« sein neue» Singspiel.Di« n är- rische Liebe"<nn Freiing mit allen Zeichen des Erfolges her- aus. Zwischen Text(wie üblich von Jean Kren), Musik(Leon Jesseff, Inszenierung und Darstellung herrichte die vollige Ein? beit, die durchschlägt. Sowohl in der Fabel wie in der Musik ist di« Klippe des Abgeleierten glücklich vermieden. Für lllk und aller- lei Humore und komische Abarten ist reichlich gesorgt. Die Haus- gölter, Oskar Sabo und Ferry Sikla   an der Äp.tze. feierten ihr« gewohnten Triumphe, an denen auch Erna Ritter und Betty Fein« ihren wohlverdienten Anteil hatten. 150 malDa» Grfry". Tos Drama unseres Genossen Paul Bader   ging am Donner-iag ziuu 150. Male im Rofe-Theater über die Bübne, vor vollem Haiffe und wie immer unter starriwm Beifall der Zuschauer. Von Montag ab tritt Ros-nowSDia im Sckatten lebeu" an die Si-lle diese» wirkungsvollen Arbeiter- kampfdramaS. Im übrigen Deutschland   ist da? Stück Baders kürzlich m Bremen  , Nürnberg  , Fürth   aufgeführt worden, ut» e» steht dv-t auch weüerhin auf dem Spielplan. Wie wir hören, werden jetzt zwei Ensembles gebildet, die das Stück durchs Ruhr- revier führen sollen. ProvknziolverbSnbe ffl« freie, Bilsnngsw-ien sind'«?ntsl-�n beaMen, die roxi dt? Pnilrale]f:r£cljna<btctiU prlrrfiiiöt föftten. Qbre Tätigkeit umfahi all: SLb«.a«g-biet«-«3 ich ja fchreot ber �nft. jiiarper«", j;i«acTaen, d-ctz pje f.nn'atiifitn der Sunt:. ae onSer? gt, rfftät w erden dürften._._ ' Uroma..Lw S-ywarzvieN" Sonntag. TienStag vnd Sonnad-nd. Montag..Sinter in der eflaefe". Mittwoch..yn dm, Bergen Nr»»-. Donnerstag fpricht Prof. Scbmiri aus Jena   üb« Ernst Haecke» Freitag ,Lrr»so!«m«id fem« heiligen Stätten".