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verde. Auch über das Aufstellen der Pferdebahnwagen hinter an den anderen Abenden dieser Woche das Ausstattungsstück Das inander in der Potsdamerstraße, gegenüber der Linkstraße, wurde Antlitz der Erde  " gegeben wird. ebhaft Klage geführt. Von einer Beschwerde sah man indessen ils aussichtslos ab, da frühere Beschwerden gleichsfalls ohne Erfolg waren. Beschlossen wurde ferner noch, an den Magistrat sas Ersuchen zu richten, für eine bessere Pflege des Holzpflasters Sorge zu tragen.

Sie

Adolph Ernst- Theater. Endlich hat Charley's Tante fich zur Ruhe gelegt. Ob zur ewigen? Der Eindruck, den ihre Nach­Auf der Dampfstraßenbahn in Teltow   ist am Montag Schlimme befürchten, daß die würdige Dame, die an die 300 folgerin am Sonnabend gemacht hat, läßt immerhin das früh der 5 Uhr 10 Minuten fällige Bug entgleist. Es ergab sich, Mal den Berlinern ihre Aufwartung machen durfte, noch licher Weise ist niemand verletzt worden, doch mußten die Paffa eine Posse von daß die Weiche von ruchloser Hand zerstört worden war. Glück­einmal wieder Lückenbüßerin wird spielen müssen. Um der Qualität der Solotte aufzugabeln, giere, meistens Arbeiter, ihren Weg zu Fuß zurücklegen. hätte Herr Adolph Adolph Ernst wirklich nicht ins fonnige Die Hauseigenthümer von Adlershof   sind, was Rück ichtslosigkeit den Miethern gegenüber betrifft, ihren Berliner  Lumpenthum. Unter dem Verdacht, eine Majestäts- Frankenland zu wandern brauchen; das lag in derselben Nummer Kollegen fast noch über. Namentlich in der Frage der Haus- beleidigung ausgesprochen zu haben, ist dieser Tage der Zahl seit Jahr und Tag bei ihm auf Lager und brauchte nur meister- Aspirant Möllenthin von der Artilleriewerkstatt in ein and Treppenbeleuchtung herrschen in diesem Vorort noch 3u Spandau   in Untersuchungshaft genommen worden. wenig abgestäubt zu werden. E3 ist dieselbe Er wurde schale Handlung, die in Stücken von der Qualität stände, die zum Theil geradezu haarsträubend sind. Bon wenigen Spandau   in Untersuchungshaft genommen worden. Hilfe der Balletkünfte von der Ausnahmen abgesehen, halten es die meisten Hausbesitzer über von einem Schreiber dieser Fabrik denunzirt, der ihm untergeben der Goldlotte" mit gaupt für überflüssig, die paar Pfennige für Petroleum aus war; derselbe hatte ihn beleidigt und war auf seine Veran- Dauer einer Viertelstunde auf drei Stunden ausgedehnt werden zugeben, möge der Miether sehen, wie er, ohne den Sals zu laffung dafür bestraft worden. Die Anzeige wird als ein Rache- muß, und es sind in den Tänzen und Gesängen ganz dieselben brechen, im Dunkeln die Treppen hinaufkrabbelt. An derartigen alt angesehen. Exerzitien, die Herrn Adolph Ernst zu seiner eigenartigen Berühmt­gemeingefährlichen Zuständen trägt zum Theil zwar die In- Wie Bandalen haben am Sonntag Nachmittag einige Leute heit verholfen haben. Eine Dame aus Operettenland verfolgt differenz der Miether selber die Schulb; es ist daher hohe Beit, in einen Wirthshause in der Wildenowstraße gehauft. ihren Mann gleichzeitig mit seiner früheren Flamme in die saß die Einwohner noch vor dem ersten Oktober energisch bei bedrängten, wie gemeldet wird, den Wirth derart, daß er durchs muß und kleidet sich, von Eifersucht gepackt, ebenfalls in Uniform, um Stadt hinein, in der er seine 28tägige Reservedienstzeit abmachen ihren Wirthen auf Befferung dringen. Von Fällen, in denen sich Fenster flüchten mußte, zerstörten die Einrichtung und beftablen dem Wielgeliebten auf die Finger zu sehen. Diverse Verwechslungen, muß und kleidet sich, von Eifersucht gepackt, ebenfalls in Uniform, um die Hausbesitzer weigern, ihrer Pflicht zu genügen, wolle man die Ladenkaffe um 31 M. Der Gesammtschaden des Wirths soll Kasernenschnauzer, Liebeleien! Das sind Lolottes 28 Tage! ser Arbeiter- Sanitätskommission in Adlershof   Anzeige machen; sich auf 500 m. belaufen. Die Raufbolde sind verhaftet worden. Die Handlung spielt in Italien  , sie hätte ebenso gut in Schweden  auch Mittheilungen über sonstige sanitäre Mißstände sind an die Gin Liebesdrama hat am Sonnabend Abend gegen 6 Uhr vor sich gehen können. An dem trivialen Zeug, dem auch die elbe zu richten. Zur Entgegennahme von Mittheilungen diefer im Hause Brunnenstr. 48 seinen Abschluß gefunden. Dort war Mufit nur in feltenen Fällen ein wenig innere Lebendigkeit zur Art sind bereit: Reichert, Kronprinzenstr. 6; Fiedler, Bismarck und Waldstraßen- Ecke, 2 Tr. und Michels, Hacken Tage zuvor zu dem Tischler Schmeichel ein Mann gezogen, ber verleihen vermochte, hatten die Künstler des Adolph Ernst­sich für den am 9. Januar 1868 geborenen Bäckergesellen Paul Theaters unverdient viel Fleiß verwendet. Es klappte oergstraße 17. Lehmann ausgab und aus Burgwald   bei Zehdenick   gekommen alles, wie es nur auf dieser Bühne klappen kann. Vor allem sein wollte. Am Sonnabend krachte plötzlich ein Schuß in dem thaten fich der mit einer prächtigen Stimme versehene Herr Klein Bimmer des Lehmann, und als Angehörige der Schmeichel'schen( früher am Friedrich Wilhelmstädtischen Theater) und Fräulein Familie nach dort eilten, fanden sie 2. als Leiche vor. Er hatte Gisela Fischer sowohl im Spiel als in ihren Gesangsleistungen sich aus einem Revolver eine Rugel in den Mund gejagt. Auf hervor. Fräulein Fischer verfügt über eine natürliche Anmuth, die einem Tische lag ein Schreiben, in welchem L. erklärte, daß er ihr in der Rolle als militärfromme Bänerin vortrefflich zu statten die That wegen verschmähter Liebe begangen habe. Die Leiche fam. Von dem alten Personal des Theaters leistete namentlich des Selbstmörders wurde dem Schauhaufe überwiesen. Herr Tielscher Ausgezeichnetes in liebenswürdiger Komit. Bei aller Sorgfalt aber, mit der auch der geringste aus der zahlreichen Künstlerschaft agirte, zweifeln wir doch daran, daß die arme Colotte ihre 28 Tage am Leben bleibt.

Beint Angelu ertrunken ist in der Nacht zum Sonntag

der Gerichtsdiener Richter aus der Stromstr. 36. Er hatte sich am Sonnabend Abend ein Boot genommen und war damit bis sur Schleuse in Charlottenburg   gefahren. Als er hier sein Fang­zeug auswerfen wollte, verfor er das Gleichgewicht und stürzte ins Waffer. Die Leiche ist noch nicht gefunden.

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Gerichts- Beitung.

Das Berliner   Aquarium ist durch Kauf in den Besitz zweier Exemplare eines ebenso werthvollen wie merkwürdigen Reptils, der Kruften- Echse( Heloderma), die bisher hier noch nicht gezeigt wurde, gelangt. Die Seltenheit dieses schon vor mehreren Jahrhunderten den amerikafahrenden Spaniern bekannt gewordenen Thieres bei uns dürfte im Wesentlichen auf den Umstand zurückzuführen sein, daß die Eingeborenen seiner weft merikanischen Heimath dasselbe für sehr giftig, ja seinen Biß für gefährlicher als den der gefürchtetsten Giftschlangen hielten und halten und daher nicht zum Fang desselben zu bewegen waren. Diese von den Europäern als irrig betrachtete Meinung der Mexikaner ist durch neuerdings angestellte Untersuchungen be stätigt worden und es hat sich ergeben, daß die Krusten- Echse die einzige wirkliche giftige Gibechfe ist, indem ihr Biß nicht nur Ileinere Thiere( Lauben, Vögel, Frösche) binnen wenigen Minuten Der Vorfall am Sedantage, von der wir in der Freitag­Der Arbeiter Georg Flucke, über dessen Strafthat wir tödtet, sondern auch beim Menschen recht schlimme Folgen, unter Nummer berichteten, hat sich wesentlich anders zugetragen, als er Umständen sogar dessen Tod herbeiführt. Die beiden neuen in unserem Blatte nach der uns zugegangenen Reporternachricht am Sonnabend berichteten, ist nicht, wie angegeben, zu drei Gäfte sind mit dem gleichfalls sehr seltenen rothen Teju auf der geschildert worden ist. Die Prügelei fand nicht vor dem Leh Jahren, sondern nur zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt rechten Seite der Schlangengalerie untergebracht. mann'schen Lokal, sondern Ecke der Wollank- und Florastraße worden. Ohne Geläute". Die Große Berliner Pferdebahn- Gesell- ſtatt, und zwar schreiben die Augenzeugen der häßlichen Affäre schaft hat seit Ende voriger Woche von sämmtlichen Geschirren es wesentlich dem übermäßigen Eifer der Gendarmen zu, daß es der im Betrieb befindlichen Pferde die Schellen abnehmen lassen, au der Prügelei, bei der die Gäste des Lehmann'schen Lokals ganz weil jahrelange, peinliche Beobachtungen nunmehr unwiderleglich außer Spiel geblieben sind, gekommen ist. dargelegt haben, daß der Straßenlärm das Schellenläuten, Polizeibericht. Am 8. d. M. wurde ein Mann in seiner welches als Warnungssignal bienen sollte, völlig illusorisch macht. Bon jetzt an dient nur noch die große, am Vorderperron befind­iche Klingel des Kutschers als Warnungszeichen.

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Witterungsübersicht vom 10. September 1894.

Grober ufug? Vor dem Dresdener   Schöffengerichte fam

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Wegen Beleidigung des Amtsvorstehers von Steglitz  hatte sich am Freitag unser Parteigenosse Fritz Kaspar vor dem Schöffengericht des Landgerichts II zu verantworten. Das Bergehen wurde in einem Referat gefunden, welches vom Angeklagten am 2. März über die Gemeinderathswahl gehalten worden ist. Wohnung, in der Neuen Königstraße, erhängt vorgefunden. Kaspar forderte in der gehaltenen Rede den Amtsvorsteher Nachmittags feuerte ein Rutscher aus Uebermuth aus einem, nach energisch auf, in bezug auf die Armenunterstützung einer 65jährigen der Einfahrt zum Potsdamer Bahnhof gehenden Fenster des Frau Schulz Nemedur zu schaffen. Er trat den Wahrheits­E8 lebe die Ordnung! Am 1. Oftober werden in Berlin   Grundsstücks Linkstr. 8, einen Revolver ab. Gegen Abend wurde beweis für die von ihm aufgestellten Behauptungen an, der ihm 300 Schuleute neu eingestellt werden, welche zur Neu Organi auf der Kreuzung der Marfilius- und Blumenstraße ein Mann auch insoweit gelungen ist, als der Staatsanwalt felber die Jation des Nachtwachtdienstes in der 10. und 11. Hauptmannschaft durch einen Geschäftswagen überfahren und an Kopf und Brust schwer Ladung der von Kaspar genannten Gewährsmänner beantragte. erforderlich sind. Am 1. April 1895 werden wiederum zwei verletzt. Abends erschoß sich ein Mann in seiner Schlafstelle in der Der Gendarmi Borg, der die Versammlung überwacht hatte, war Sauptmannschaften zum Nachtwachtdienst herangezogen werden. Brunnenstraße. Ferner erhängte sich ein Mann in seiner zum Theil recht ungenau über die Vorgänge vom 2. März unter­Jun ganzen fehlen übrigens, wie gemeldet wird, an dem etats. Wohnung in der Lübbenerstraße. In der Nacht zum 9. d. m. richtet; so wußte er a. B. nicht, ob Jahn oder Zubeil erster mäßigen Bestande der Berliner   Schuhmannschaft nur noch wurde ein Nachtwächter, der in der Schönhauser Allee   gegen Referent gewesen war. Bei alledem lehnte der Gerichtshof die 200 Mann, deren Einstellung noch in diesem Jahre zu erwarten Erzedenten einschreiten mußte, von mehreren Männern über- Ladung weiterer Zeugen ab und verurtheilte den Angeklagten fallen, zu Boden geworfen und am Kopfe verletzt. Um auf die Aussagen des Gendarm hin zu 30 M. Geldstrafe und jein dürfte. Opfer der kleinen Füße". Wir lesen in den Beitungen: 9. b. M. Morgens wurde ein Schloffer in der Landsbergerstraße Publikation des Urtheils. Selbstverständlich wird gegen dies Die einzige achtzehnjährige Tochter eines Bahnbeamten in von einem Rellner durch mehrere Messerstiche am Kopfe und Urtheil Berufung eingelegt werden. Die einzige achtzehnjährige Tochter eines Bahnbeamten in Rücken so schwer verletzt, daß seine Ueberführung in ein Schöneberg   war mit einem jungen Kaufmann verlobt, und am Sonntag über Feuer statt. Contes ber acht Tage sollte die Hochzeit sein. Sie glaubte Krankenhaus erforderlich wurde.- Am 8. d. M. fanden vier es wieder einmal fürzlich zu einer gediegenen Auslegung des ihrem Bräutigam beffer zu gefallen, wenn sie möglich st cleine Füße hätte, und trug seit einiger Zeit die denkbar engsten Stiefel, in die sie die Füße förmlich hineinzwingen mußte, so daß sie wie in einem Echraubstocke saßen und jedesmal starf aufchwollen, wenn die Stiefel ausgezogen wurden. In voriger Woche zeigten sich nun an beiden Füßen und namentlich in der Stationen. Knöchelgegend blutumlaufene und mit graugelben Streifen durch­sogene Stellen, und außerdem verspürte das junge Mädchen beim Auftreten heftige Stiche. Als sie es vor Schmerzen nicht mehr aushalten fonnte, wandte sie sich an einen Berliner   Arzt und Swinemünde  . diefer erklärte, daß beide Füße infolge der fortgesetzten Blut­Hamburg anftauung vom Brand ergriffen seien, und daß unverzüglich eine Berlin  . Amputation vorgenommen werden müsse. Das Mädchen ist Wiesbaden  .. jedoch im Krankenhause einem Wundfieber erlegen. Die Strafe war zu hart für diese Narrethei. Bum Glück sterben ünchen ja nicht alle, die ihr fröhnen, sonst würde unser liebes Deutsch­ land   entvölkert sein. Denn nirgends ist die Sucht nach kleinen Füßen" so groß als in Deutschland  , dessen Schönen durchschnittlich auf größerem Fuß leben, als die Französinnen und Spanierinnen. Aber unsere lieben Landsmänninnen nein Landsmädchen und Landsfrauen sollten sich doch mit den alten Griechinnen tröften, die ebenfalls auf solider Grundlage wandelten und dennoch bem weiblichen Schönheitsideal am nächsten gekommen find. Unsere Leserinnen mögen blos in das erste beste Museum gehen und fich die Standbilder der griechischen Liebesgöttin Aphrodyte ( Venus) betrachten und sie werden finden, daß diese sehr, sehr schön ist und recht große Füße hat. Und schöner als Benus wird doch wohl kein weibliches Wesen der Gegenwart sein wollen.

Der Referendar Schaber aus Lüßow in Ostpreußen   hätte sich beinahe vergiftet. Als er vor einigen Tagen zu später Stunde angetrunken in seiner Wohnung, Juvalidenstr. 91, ankam, wollte er sich mit doppeltkohlenfaurem Natron ernüchtern, nahm aber statt dieses Mittels versehentlich Chlorkali. In einem Kranken­hause wurden ihm Gegenmittel gegeben, sodaß er sich bald außer Lebensgefahr befand.

ien

Barometer

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

NNO

764

767

N

·

765

NM

766

N

765

28

763

23

Haparanda Petersburg

762

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NW

775

N

772

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NNW NND

Gork.

Aberdeen  Paris

Windstärke

( Stala 1-12)

42444222212

Wetter

Temperatur

( nach Celsius

50 G. 4° R.)

woltig wolkenlos bedeckt heiter bedeckt

13 10 11 11

7

heiter

9

heiter

8

Regen

6

heiter

9

wolkig

7

bedeckt

10

Π

Wetter- Prognose für Dienstag, den 11. September 1894. Etwas wärmeres, vielfach heiteres Wetter mit schwachen nördlichen Winden; feine oder unerhebliche Niederschläge.

Berliner   Wetterbureau.

Theater.

und

an

groben Unfug paragraphen. Am 11. Juni stand der Gärtner Winkler mit verschiedenen Arbeiten beschäftigt an dem Schul­haufe in Trachenberge  . Da hörte er, wie in einem Klassen­zimmer ein Kind geschlagen wurde, was dann laut schrie. Un­willig hierüber machte er seinem Unmuth durch mehrere Aeuße­rungen Luft. Als hierauf der Lehrer Hugo Wiedemann, der das fleine Mädchen geschlagen hatte, das Fenster trat fich das Raisonniren des Winkler verbat, ant: wortete letzterer wörtlich: Die Schule ist doch tein Zuchthaus, in eine solche Schule schicke ich meine Kinder schon lange nicht." Diefe Worte sollen nun, man lese und staune, die öffentliche Ruhe und Sicherheit erheblich gestört und öffentliches Aergerniß erregt haben. Gehört worden find die Aeußerungen nur von den Schulkindern, die sie ihrem Worts laute nach aber gar nicht verstanden haben. Aber trotzdem war dies grober Unfug" und muß der Gärtner, der übrigens aus­sagte, daß er mit seinen Worten im vollen Rechte zu sein glaubte, da die Kinder dort nur zu oft geschlagen würden, 10 M. Strafe blechen. Es ist uns unerfindlich, warum das Gericht nicht den Lehrer wegen groben Unfugs" in Strafe genommen hat, denn der hatte doch durch das Schlagen des Kindes mindestens ebenfo viel öffentliches Mergerniß erregt, als Winkler, denn man kann nicht annehmen, daß sich die Kinder über eine derartige Be­strafung eines anderen besonders freuen. Fürwahr, es ist weit gekommen mit der modernen groben Unfugs- Auslegung in der sächsischen Rechtsprechung.

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Der Staate

Der Staatsanwalt gegen die Heirathaannoncen. Durch Aufnahme von Heirathsannoncen sollte sich der für den Anzeigen­theil der Deutschen Warte" verantwortliche Redakteur Löwe Die Freie Volksbühne hat im neuen Bereinsjahre eine des Sittlichkeitsvergehens schuldig gemacht haben, wegen dessen Kenderung getroffen, die gewiß von allen Mitgliedern sympathisch er sich gestern vor der dritten Ferien- Straftammer des Land­begrüßt wird. Die Mitgliederzahl der einzelnen Abtheilungen gerichts I zu verantworten hatte. Beanstandet war eine Anzahl ist auf 1100 beschränkt und damit der Uebelstand beseitigt, daß bei Gesuche, die zur Verlesung gelangten. Mit Kleinen Abweichungen der Ueberfüllung des Theaters manchem der Genuß an der Borstellung bestand der Wortlaut darin, daß der Inserent die Bekanntschaft verloren ging. 3war gelangen auch jetzt noch eine Anzahl Stehpläge zur einer mit bestimmten Gigenschaften ausgestatteten Dame suchte, Ausgabe; der von diesem Loos Betroffene wird insofern aber um sie eventuell" oder bei gegenseitigem Gefallen" zu heirathen. Im Wahufinn hat sich vor einigen Tagen die 84 Jahre etwas versöhnlich gestimmt, als ihm Gelegenheit gegeben wird, Der Angeklagte bestritt, daß man aus dem Inhalte der Annoncen alte Frau Martha Schöps, die kurz vorher aus der Frrenanstalt dem Spiel gut zu folgen, wenn ihm andererseits das Stehen schließen müsse, es handele sich um Anbahnung eines unfittlichen Herzfelde entlassen worden war, in der Spree   ertränkt. Die nicht allzu große Beschwerde verursacht. Mit dieser Neu- Verhältnisses. Auch müsse er sein Befremden darüber ausdrücken, Leiche wurde am Montag Morgen an der Weidendamer Brücke einrichtung hängt nun eine andere eng zusammen, die von den daß die Anklagebehörde gerade ihn ausgesucht habe, er fönne Mitgliedern nicht so freudig aufgenommen wird, wird, die dem Gerichtshof eine ganze Anzahl Berliner   Seitungen unter gelandet. Eine Fahnenflucht ist breiten, worin feit Jahr und Tag ganz gleiche Annoncen ver­Falb's Wetterprophezeiungen. Ein bäuerlicher Besitzer Anforderung an ihren Geldbeutel. wegen der Mehrforderung aber feineswegs eingetreten. Der öffentlicht würden. Der Vorsitzende bedeutete dem Angeklagten, aus der Umgegend Berlins   theilt mit, er habe das Falb'sche Beitrag, der auf 60 Pf. pro Monat bemessen ist, erscheint gewiß daß dies ihn nicht zu entlasten vermöge, wenn gegen die be theure Wetterpropheten- Buch, vor dessen Ankauf wir unter dem allen als ein nothwendiges Opfer, das fie der Neueinrichtung treffenden Redakteure Anzeige erstattet würde, so würden auch 20. Jult warnten, benutzt und es vortrefflich befunden: er habe allerdings in der Weise sich nach Falb gerichtet, daß er immer einzelnen Abtheilungen so start, daß vor der Hand alle 6 Ab- anwalt führte aus, daß es sich in den beanstandeten allerdings in der Weise sich nach Falb gerichtet, daß er immer bringen mußten. Und so ist denn auch der Andrang zu den diese zur Verantwortung gezogen werden. angenommen habe, es müsse das entgegengesette Wetter Annoncen gar nicht um die Anbahnung eines Eheverhältnisses, eintreten, als alb prophezeit hatte. Ob unser ländlicher Ge- theilungen voll besetzt sind. Was den Mitgliedern in künstlerischer Beziehung geboten sondern um ein Verhältniß handle, welches als unfittlich bes nosse nicht ein flein wenig übertreibt, mag dahin­bahin wird, dürfte wohl kaum den Leistungen des vorigen zeichnet werden müsse. Früher fehlten bei diesen Gesuchen die geftellt bleiben. Die Falb'schen Wetterprophezeiungen fönnen sehr wohl einmal das Richtige treffen, zumal fie taum Jahres nachstehen. Der Abschluß mit dem Lessing- Theater Worte weds Heirath" oder" Heirath nicht ausgeschloffen". mehr enthalten, als daß innerhalb eines Zeitraums von fünf bietet im kommenden Jahre einen reichhaltigen Spielplan, Damals" feien mehrere Redakteure wegen Sittlichkeitsvergehen da zu diesem auch das Repertoir des Berliner   Theater zur Verantwortung gezogen worden und um sich vor ähnlichen Tagen irgend wo in Norddeutschland, Deutschland   oder Europa   hinzukommt, welches, wie bekannt, gleichfalls unter der Direktion Anklagen zu schüßen, sei es Gebrauch geworden, den wahren es regnen, schneien, hageln oder trocken sein werde, daß aber eine des Herrn Blumenthal steht. Mit der ersten Aufführung hat Zweck der Annonce durch den bezeichneten Zusatz zu verschleiern. Verfrühung oder Verspätung in der Zeitangabe um etwa fünf sich denn auch die Direktion bei den Mitgliedern wieder aufs Wenn beispielsweise eine Annonce laute: 3wei große stattliche Tage eintreten tönne. Derartige fich als Prophezeiungen käuflich beste eingeführt. Für die Vorstellung Emilia Galotti   fann allen Freundinnen wünschen die Bekanntschaft zmeier ebensolcher Darbietende Redereien find eitel Humbug. Für die Zeit vom Mitwirkenden nur volles Lob gespendet werden. Die zweite Herren behufs eventueller Heirath zu machen, so müsse dies 5. bis 10. September prophezeit Falb:" Das Wetter wird Borstellung am letzten Sonntag brachte einige Neubefeßungen; Inserat als ein unfittliches bezeichnet werden. Der Staats. vom 5. ab hat es in und um Berlin   ständig geregnet. Bortreffliches leistete Herr Kober als Marinelli; Herr Prechtler, anwalt beantragte eine Geldstrafe von 30 M. Der Gerichtshof Für die Zeit vom 10. bis 12. September prophezeit Falb:" Be- der den Prinz von Guastella zur Darstellung brachte, ist bei den fonnte sich den Ausführungen des Staatsanwalts nicht an­ginn der Niederschläge". Ob mit dem 10. endlich trocken Wetter Mitgliedern schon längst als beliebter Künstler geschäßt. Rühmend schließen, sondern erkannte auf Freisprechung mit der kurzen beginnen wird? hervorzuheben ist wieder Marie Reisenhofer als Gräfin Drsina, Begründung, daß die Gesuche allein nicht die Annahme gerechts Das Repertoir der Urania weist heute, Dienstag Abend, fowie die gute Darstellung des Angelo seitens des Herrn Waldow fertigt erscheinen laffen, es handle sich um Anbahnung eines un­eine Wiederholung des mit so vielem Beifall aufgenommenen und des Odoardo von Herrn Nollet. Die anderen Rollen waren fittlichen Verhältnisses. Projektionsvortrages von Dr. Carl Müller Genossenschaftsleben nicht minder glücklich vertheilt, so daß der Gesammtvorstellung,

trocken"

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bei Thieren nnd Pflanzen" auf, am Freitag einen Experimental- wie bereits bemerkt, nur anerkennendes Lob gespendet werden

Burtrag des Herrn P. Spies Ueber elektrisches Licht", während kann.

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