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Der nächste Zeuge Rauscher war ebenfalls Mitglied des rebo­lutionären Arbeiterrates. Er sagt aus: Ich bin am 21. Februar nach der Ermordung Eisners mit Bekannten in den Landtag ge­gangen. Einzelne Soldaten sagten uns: Raus fommt niemand mehr,

es wird alles massakriert.

Ich habe zuerst das Zeugnis vermeigert aus Furcht vor Nache. Den Namen Hagemeister habe ich aber zunächst bei meiner Bernehmung auch nicht genannt. Bors.: Stimmt es, daß Luttner es Ihnen gesagt hat, wir waren alle droben auf der Galerie? 3euge: Ja, das stimmt. Vors.: Zeuge, erinnern Sie sich wirk­lich genau, daß Luttner Ihnen gesagt hat, Hagemeister habe ge­schossen? 3e uge: Das ist ganz bestimmt richtig.

Hierauf wird der Zeuge Buttner nochmal vorgerufen. Er stellt alles in Abrede und will die Affäre nur von Augenzeugen gehört haben. Er sei am Mordtage überhaupt nicht im Landtage gewesen. Bors.: Der Zeuge Luttner hat das Alibi für dieſen Der Staatsanwalt beantragt dennoch die Verhaftung 2uttners wegen Verdachts des Meineides.

Zweiter Verhandlungstag.

Groß- Berlin

Feuergefechte zwischen Kriminalbeamten und Posträubern.

Drei Kriminalbeamte und zwei Verbrecher schwer verletzt.

Bom Kuhhandel.

Unter diefer Ueberschrift nimmt die Freiheit" in ihrer heutigen Morgennummer bezug auf eine Vorwärts" notiz vom Dienstag morgen, worin wir von der Bestätigung des neugewählten Bürger­meisters Scholz Mitteilung machten und daran die Pemerfung fnüpften, daß der nun freigewordene Poften eines Stadtverordneten vorstehers wiederum durch ein Mitglied unserer Fraktion besett werden wird. Dazu schreibt die Freiheit":

Das flingt sehr zuversichtlich. Der Kuhhandel mit den bürgerlichen Parteien ist also icon fertig, die bösen Unab­hängigen haben nun nichts mehr zu bestimmen. Wahrlich, ein bischen sehr hochmütig. Aber Hochmut fommt vor dem Fall." Weiß die Freiheit" denn nicht, daß die Wiederbesetzung des

Bu zwei schweren Feuergefechten zwischen Kriminalbeamten und Posträubern kam es in der vergangenen Nacht an zwei ver­schiedenen Stellen der Stadt, im hohen Norden und im Südwesten, fast mitten im Zentrum. Auf dem Postamt 17 am Schlesischen Bahnhof wurden, wie wir berichteten, am 14. v. M. zwei mit Stadtverordnetenvorstehers durch ein Mitglied der mehrheits­Winkeleisen beschlagene Kisten geraubt, die Wertsendungen in Höhe sozialistischen Fraktion als der stärksten im Neuköllner Stadt­von 132 000 m. enthielten. Die Ermittelungen zur Aufklärung parlament ein selbstverständliches Recht ist, wozu es eines Kuh­dieses Raubes blieben zunächst erfolglos. Es konnte nur festgestellt handels mit den bürgerlichen Parteien erst garnicht bedarf? Wit einer so dummen Bemerfung gibt sich das Blatt doch eigentlich werden, daß dabei ein Mann in Postuniform beteiligt war, also schon der Lächerlichkeit seiner eigenen Leser preis. entweder ein Postbeamter oder ein Mann, der früher aushilfsweise bei der Post beschäftigt war. Die Kriminalpolizei veröffentlichte nunmehr eine Bekanntmachung, in der das bisherige Ergebnis der Deutscher Landgemeindetag. Der demokratische Landtagsabgeordnete Postsekretär Kalbskopf Ermittelungen mitgeteilt und zugleich eine Belohnung von 5000 M. Am 6. und 7. Dezember fand im Stadtverordnetensitzungsfaal hat auch den Eindruck eines Komplotts von der Sache gehabt. für die Aufklärung des Postraubes ausgeschrieben wurde Es mel- des Schöneberger Rathauses die gemeinsame Hauptversammlung Neuesten Nachrichten" Kunkel, der die Landtagsstimmungsbilder die Arbeiter Erich und Emil Vogel aus der Guineastr. 39, gelenkt unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Buhrow, Steglitz , statt, Der folgende Zeuge, der Schriftleiter der Münchener deten sich jetzt Zeugen, durch die der Verdacht auf zwei Gebrüder, des Verbandes der Größeren Deutschen Landgemeinden E. V. und des Verbandes der Größeren Preußischen Landgemeinden E. V. für das Blatt schreibt, schildert die Vorgänge von damals: Die Tribüne war außerordentlich stark besetzt. Allgemein fiel es auf, wurde, die früher als Aushilfsarbeiter bei der Post beschäftigt zu der auch die Reichs- und Staatsbehörden, der Deutsche Städte­daß die Diplomaten tribüne mit Leuten besetzt war, die waren. Beamte der Inspektion 01 und 2 der Kriminalpolizei tag, Reichsstädtebund u. a. ihre Vertreter entfandt hatten. ich als zweifelhafte Elemente ansprechen mußte. Als der Beginn schritten nun gestern abend in der neunten Stunde zu einer Durch­der Verhandlungen sich verzögerte, entstand im Saal Unruhe. Ich suchung der Wohnung der Verdächtigen. Als sie plötzlich in diese unterhielt mich gerade mit einigen auswärtigen Berichterstattern, einfielen, wurden sie mit Pistolenschüssen empfangen. Zwischen den als ein Soldat zu mir trat und mich fragte, ob ich von den Beamten und den Verbrechern entspann sich ein heftiger Feuer­,, Neuesten Nachrichten" sei. Er überreichte mir dann kampf, bei dem drei Beamte schwer verletzt wurden, während es den beiden Tätern gelang, sich durch die Flucht der Festnahme zu entziehen. Ob auch sie verwundet worden sind, weiß man nicht. Verhaftet wurde nur eine in der Wohnung anwesende Frau. Die Verlegungen der Beamten sind so schwer, daß fie sofort nach dem tranfenhause gebracht werden mußten. Der Bezirksoberwacht meister Erdmann erhielt drei Schüsse, einen in den Kopf, einen in die Brust und einen in den rechten Oberarm, der Kriminaloberwachts meister Treichelt einen Kopfschuß. Diese Beamten wurden nach Aus diesem Haus tommt niemand mehr heraus. dem Paul- Gerhardt- Stift gebracht und mußten dort sofort operiert Da ich meine Frau im Sizungssaal wußte, suchte ich sie auf, um sie werden. Der dritte Beamte, Kriminalwachtmeister Krumbholz, er­herauszubringen. An der Tür erklärten mir jedoch andere Col. hielt einen Schuß ins Auge. Er wurde nach dem Virchow- Kranken­daten: Alles zurückbleiben. Handgranaten her! Ein etwas behaus überführt. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die Ge­sonnenerer Soldat erklärt darauf: Die Dame muß doch heraus- brüder Erich und Emil Vogel , deren man bisher noch nicht habhaft gelassen werden. Murze Zeit darauf wurden wir alle nach Waffen werden konnte, die Posträuber vom Schlesischen Bahnhof sind. Alle gurchsucht. Es hieß dann, daß Auer im Saal eine turze Gr­lärung zum Tode Eisners abgeben solle. Wir gingen deshalb in den Saal zurück Auer hatte taum einige Worte gesprochen, als ein Mann in grauem Mantel mit einem breitkrempigen Hut auf dem Kopfe durch einen Seiteneingang im Saal erschien: Er trat mit raschen Schritten vor die Minifterbant, sprach einige unverständliche Worte und gab

ein zersplittertes und blutbefledtes Opernglas und erklärte mir, daß dieses dem soeben erschossenen Minister­präsidenten Eisner gehörte. Das war für mich das Signal, so­fort an das Telephon zu eilen und mich mit meiner Redaktion in Berbindung zu sehen. Als ich wieder in den Saal zurüdkehrte, sprach gerade der Alterspräsident Jäger sein Bedauern über das Attentat aus. Damit trat eine einstündige Pause ein. Ich ging in das Journaliſtenzimmer und sprach mit meinen Kollegen. Ein

Soldat erklärte uns:

einen Schuß auf Auer

Bruft an Brust

Schritte zu ihrer weiteren Verfolgung und Festnahme werden so­fort eingeleitet. Zu dem schweren Kampf in der Guineastraße wird mitgeteilt, daß auf die Ergreifung der entkommenen Verbrecher eine Belohnung von 5000 M. ausgesezt worden ist. Bezirksober­wachtmeister Erdmann traf mit seinen Beamten bei seinem über­raschenden Besuch bei Frau Behrens im atveiten Etock des linken Seitenflügels Guineaftr. 33 nicht nur die Gebrüder Erich und Emil Vogel , in denen die Posträuber vermutet werden, sondern eine Gesellschaft von acht bis 10 Männern von etwa 17 bis 30 Jahren, die mit ebenso vielen Frauen und Mädchen angeblich zu einer Ge­burtstagsfeier versammelt waren. Bei der Durchsuchung der Räume hatten sich mehrere der Anwesenden hinter eine

Die Versammlung, in der eine große Zahl der großstädtischen Vororte, insbesondere von Groß- Berlin, der Industriegemeinden des Rheinlands, von Westfalen , Ober- und Niederschlesien, von Schles wig- Holstein, Sachsen , Baden u. a. m. vereint waren, beschloß ein­hellig, der fünftigen Gestaltung der Gemeindeverfassung durch die neue preußische Landgemeindeordnung folgend, sich zu einem Preußischen Landgemeindetag E. V." und entsprechend im Reich zu einem Deutichen Landgemeindetag E. V." im Zusammenschluß mit den großen füd- und mitteldeutschen Landgemeindeverbänden umzugestalten. Es wird also dem Deutschen Städtetag als Ver­treter der städtischen Interessen ein Landgemeindetag als Förderer der Landgemeinden jeder Art und Größe in Zukunft zur Seite

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stehen.

Unter dem Programm der Tagesordnung war besonders ein Vortrag des Geheimen Regierungsrats im Reichsfinanzministerium von Laer über die Reichsfinanzreform und ihre Wirkung auf die Gemeinden", sowie ein Vortrag des Geschäftsführers Dr. deffler über die Preußische Verwaltungsreform" von 3nteresse.

Im Kampf gegen den Kinoschund wird fünftig, wie wir bereits meldeten, auch die Jugend mi!. tun. Die angekündigte öffentliche Versammlung für Jugend­liche, die Einspruch erheben wollen gegen die zunehmende Verschande­lung des Kinos, findet nächsten Sonntag, den 14. Dezember, 11% Uhr, im 3irtus Busch statt. Es gilt, aus dem Kino das zu machen, was es sein soll: ein edles Mittel der Unter­haltung und der Bildung Wie weit das Kino mit seinen jest üblichen Darbietungen hiervon entfernt ist, wird in der Ver­sammlung durch die Referenten gezeigt werden. Auch Erwachsene haben Zutritt und sind als Gäste willkommen.

Befreiung des Telegrammverkehrs. Die Beschränkungen im Brie

cb. Auer erhob sich, griff an seine Brust und erhielt in diesem Moment einen zweiten Schuß, worauf er dem Minister Grimm in die Arme sant. Dieser konnte Auer nicht halten und ließ ihn langsam zur Erde gleiten. Nun sprangen die Minister Gareis trat dem Mörder entgegen. Er umfaßte ihn und es fam Rammer geschlichen und feuerten nun plößlich durch die Gardine unterliegen aber noch der militärischen Zensur und werden nur auf 14 Schüsse auf die drei Beamten, die das große Zimmer durch- Gefahr des Absenders angenommen. Dies gilt auch für Durchgangs­gelten für Telegramme noch, aus und im Durchgang durch Italien telegramme. Die Beschränkungen im Telegrammverkehr mit Italien und seine Kolonien. Die Telegraphenverwaltung von Italien hat in den eroberten" Gebieten eine Reihe von weiteren Telegraphen­anstalten eröffnet. Die Telegraphenverwaltung von Estland un haben.

zwischen beiden zu einem Ringen. Dies dauerte vielleicht 10 bis 15 Sefunden. Während des Kampfes bekam der Täter auf einen Augenblid jen rechten Arm frei, erhob ihn und schoß Garets bon oben nieder.

juchten. Die Verwundeten schleppten sich nach dem Korridor. Während zwei der Beamte sich um sie bemühten, ergriff die ganze Gesellschaft die Flucht und entfam.

Die verlegten Beamten, Oberwachtmeister Erdmann und Kri imstande, über die Vorgänge Auskunft zu geben, Krumbholz, der das Auge verloren hat, fonnte noch feine Angaben machen. Heute bormittag wurde die Wohnung noch einmal durchsucht. Man fand auf dem Ofen versteckt eine größere Menge Geld und Papiere.

Sonderklaffen für sprachleidende Schüler find vom Magistrat in

Am Saaleingang, der durch einen Vorhang verdeckt trar, stand während dieser Zeit ein zweiter Mann, ebenfalls mit grauem minalwachtmeister Treichelt, waren gestern abend im Krankenhause faßt insgsamt 121 Anstalten, die meist ihren Namen gewechselt Mantel und Hut auf dem Kopf, und hielt den Vorhang empor, effenbar, damit der Mörder schnell entweichen konnte. Dieser ging auch nach dem Eingang zurüd und verschwand einige Augenblide hinter dem Vorhang. Plöglich sprang er wieder hervor und gab blindlings noch zwei bis drei Schüsse

ab. Die Kugeln gingen an der Ministerbank entlang, die nicht mehe so dicht bescht war wie vorher, da einige der Minister hinausgeeilt waren und andere, so der Verkehrsminister Frauendorfer, Schuß hinter der Ministerbank gesucht hatten.

berurteilt worden.)

der Anführer der Leute

Später traf ich im dritten Stock des Gebäudes den Angeklagten Bindner in Begleitung von zwei bis drei Leuten. Zu den taten­los umherstehenden Soldaten fagte ich darauf: Das ist ja der Täter, der auf Auer, Ofel und Gareis gefchoffen hat. Die jungen, sehr lässig gekleideten Soldaten erklärten mir jedoch:

Da greifen wir nicht ein,

Aussicht genommen. Um die Eltern auf die geeignete Behandlung ihrer an Stottern, Stammeln oder anderen Sprachgebrechent

leidenden Kinder hinzuweisen und sie mit der geplanten Einrichtung einer Sprachheilschule befannt zu machen, wird Direktor Schorsch am 19. De­zember, abends 6 Uhr, in der Stadthalle im Stadthause, Klosterstraße, einen Vortrag halten.

Charlottenburg . Zur Frage der Steuererhöhung. In dem Be­richt der Schöneberger Stadtverordnetenversammlung wird gesagt, daß auch die Stadt Charlottenburg dem Vorschlag einer 50- prozen­tigen Gemeindeeinkommensteuererhöhung beitreten dürfte. Hierzu erfahren wir, daß der Magistrat dieser Frage noch nicht näherge­treten ist, und daß es bei der Finanglage Charlottenburgs fraglich ist, ob sich der Magistrat dem Vorgehen Berlins anschließen wird.

D

Neukölln. Eine Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften befindet sich in der Zeit vom 7.- 21. Dezember in der Turnhalle der 1. Mädchen Mittelschule, Donaustr. 126. Sie ist täglich von 5-8 Uhr geöffnet. Mit der Jugendschriften- Ausstellung ist zu gleich eine Ausstellung von Driginalbildern jezt lebender Künstler verbunden.

Vortrage über die Gefahren und die Bekämpfung der Saundliteratur eröffnet. Sodann folgt eine Führung durch die Bücher- und Bilder- Ausstellung. Alle Eltern find herz­lift eingeladen. Kinder haben nur in Begleitung Erwachsener Zutritt.

Arbeiter Schwimmverein Neukölln . Donnerstag, den 11., 8 Uhr, Fortsetzung der am 4. Dez. vertagten außerordentlichen Generalversamm­lung im Lokal von Striegel, Reuterstr. 22.

Der

Deutscher Monistenbund. Freitag 7 Uhr im Lhzeum- Klub, Lühow­play 8: Vortrag von Herrn Prof. Abrahamowiz. Thema: Stampf um Persönlichkeit."

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Das zweite Feuergefecht spielte sich um die Mitternachtsstunde vor dem Postamt 11 in der Bahnhofstraße ab. Der Kriminalpolizei war bekannt geworden, daß eine mehrköpfige Verbrecherbande be­absichtigte, den Bostwagen, der die mit dem Zuge auf dem An­Nach seinem zweiten Erscheinen im Sibungsfaal ging der Halter Bahnhof einlaufenden Wertsendungen nach dem Bostamt 11 Täter, während fein Helfer immer noch den Vorhang zurüchielt, in der Bahnhofstraße bringt, zu überfallen und zu berauben. Zur hinaus. Im Saal herrschte ungeheure Aufrgung und es wurde Verhütung dieses Raubüberfalles und zur Festnahme der Bande auch noch geschossen. Im ganzen fielen noch etwa 8 bis 10 Schüsse, es fönnen aber auch mehr gewesen sein. In der wurden deshalb besondere Vorkehrungen getroffen. In der wurden deshalb besondere Vorkehrungen getroffen. Beamte des Diplomatenloge befanden sich zu dieser Zeit noch 6 bis 3 Leute. Sie Raubdezernats und Streifmannschaften unter Führung des Stri­standen alle um einen bageren schwarzen Herrn herum und be- minaloberwachtmeisters Wild legten sich auf die Lauer und ber­sprachen sich eifrig mit diesem. Es war für mich kein Zweifel, folgten den Bostwagen, als er die Wertpakete, die mit dem kurz daß er vor 12 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof eingelaufenen Zuge nach dem nahgelegenen Postamt in der Bahnhofstraße brachte. Dort er­war. Ich hörte, wie er zu diesen sagte: So, jest gehts weiter.( Be- schien plötzlich ein graugestrichenes Militärauto, dem drei maskierte, wegung.) Jch merkte, daß alle diese Leute zusammengehörten. Nach mit Revolvern bewaffnete Männer entstiegen. Sie stürzten sich auf Die Ausstellung wird am Sonntag nachm. 4 Uhr mit einem Besprechung mit meinen Kollegen kam ich zu der leberzeugung, die Postbeamten, hielten ihnen die Pistolen vor die Brust, entrissen daß nach der Beschreibung der Anführer das revolutionäre Arbeiter= ratsmitglied Hagemeister war.( Hagemeister ist inzwischen ihnen einen Postsack, der neun Wertsendungen enthielt und ver­wegen Hochberrats in einer anderen Sache zu 10 Jahren Festung suchten, mit diesem das bereitstehende Automobil zu besteigen und damit zu entfliehen. Als sich die Beamten jetzt auf die Räuber stürzten, entspann sich ein Feuergefecht, bei dem zwei der Räuber verwundet wurden. Giner erhielt einen Bauchschuß, der andere einen Beckenschuß. Dem dritten gelang es, au entkommen. Der durch Bauchschutz Verletzte wurde festgestellt als ein Postfahrer Paul Göpel, ein Mann von 29 Jahren, der in der Melchiorstr. 9 wohnt. Er behauptet, daß er von den beiden anderen zu dem Naubüberfall überredet worden sei. Göpel wurde nach dem Krankenhause ge­bracht. Der zweite Verlegte, der nur eine ungefährliche Fleisch­wunde am Oberschenkel und Becken erhielt und nach Anlegung eines Notverbandes nach dem Polizeipräsidium gebracht wurde, ist ein 25 Jahre alter aus München- Gladbach gebürtiger Schloffer Frik Doling aus der Friedrichsfelder Str. 16. Göpel ist als Kraftfahrer ausgebildet und fährt bei der Post schon seit mehreren Jahren. Er ist in Düsseldorf und Remscheid wegen Diebstahls und Betruges schon bestraft. Die Verbrecher waren bereits am Sonnabend mit dem Entkommenen zusammen an zwei Chauffeure der Funkerhorch­abteilung der Reichswehr in einer Schankwirtschaft am Schlesischen Bahnhof zum zweitenmal mit dem Anfinnen herangetreten ihnen ihren Wagen zur Ausführung eines großen Planes zur Verfügung zu stellen. Sie versprachen dafür jedem der Chauffeure 16 000 m. Die Chauffeure gingen zum Schein auf das Anerbieten ein, ber­Auf Befragen des Verteidigers schildert der Zeuge eingehend ständigten aber unter der Hand die Polizei. Die Chauffeure sollten und mit Demnoftrationen, wie Lindner in geducter Haltung, gleich der Verabredung gemäß, um 11 Uhr abends die drei Mann vom einer abe ichleichend, um die Ministerbank herumging und sich Schlesischen Bahnhof abholen. Das geschah denn auch. Ein Kri­dann feitwärts zu drücken suchte. Es werden dann in Tanger Reihe die Landtagsabgeordneten minaloberwachtmeister fuhr mit drei Beamten seiner Streifmann­Fuchs. Dr. Pfeiffer, Geiftlicher Rat Sturm, Bürgermeisterschaft und drei Beamten des Raubdezernats in einem zweiten Straft­dermann. Stadtrat Hartmann, Bürgermeister Bau- wagen unauffällig hinter dem Heereskraftwagen mit den Ver­mann, die Landtagsabgeordneten Geiselhardt, Sögg. bredjern her, bis dieser auf dem Askanischen Plaz hielt. Bald dar­Rifinger. Oberlandesgerichtsrat Beder und die Abgeordnete auf entspann sich dann der obengeschilderte Kampf. Der geraubte Emilie Maurer. die Landtagsstenographen Schriftsteller Sack. der ihnen wieder abgenommen wurde, enthielt neun Geld­Saafer und Redakteur rämer fowie mehrere Landtagsboten beutel mit rund 200 000 m. über die gleichen Vorgänge vernommen.

das hat schon fo fein müssen.( Große Bewegung.) Diese Aeußerung frappierte mich. Nach der ganzen Art des Auftretens schienen mir diese Leute gar keine Soldaten zu sein, sondern nur in Uniformen gesteckt worden zu sein. Reiner batte eine irgendwie militärische Haltung oder gar Disziplin. Ich kam deshalb zu der Meinung, dicse Goldaten seien

gar nicht zum Schuße des Landtages da, sondern zu ganz anderen Zweden.( Große Bewegung.) Ich schrieb dann meinen Bericht und sah zu, daß ich hinaus fam. Es wurde aber niemand herausgelaffen. Endlich fand ich einen Soldaten, der einen etwas vertrauenerweckenden Gindrud machte und das Kommando zu führen schien. Er sagte mir: Von mir aus fönnen Sie heraus. Aber rund herum stehen Ma fchinengewoehre und Ihre Neuesten Nachrichten önnen ia heute doch nicht erscheinen.( Bewegung.) Inzwischen waren aber die Revolutionäre in unser Gebäude ein gebrungen und wir erschienen überhaupt nicht mehr.

( Fortsetzung in der Morgenausgabe.)

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Hermsdorf . Bom Donnerstag, den 18. bis Connabend, den 20., auf

Groß- Berliner Lebensmittel. Reinickendorf . Sleinhandelspreis des markenpflichtigen Petroleums 2,20 m. pro Liter. Wittenan. Von Freitag ab auf Abschnitt 103 der Groß- Berliner Rebensmittelfarte 150 Gramm Haferfloden( 23 Pf.) Abschnitt H 24/ Z 24 der Einfuhrzusabfarte je 250 Gramm 500( Bramm Roggenmehl( 70 Pi.). Die Ware ist bis spätestens Sonnabend, ben 20. b. Mts., abzuholen. Abschnitt 95 der Groß- Berliner Lebensmittelfarte 150 Gramm Graupen ( 53 Bi.) und auf Abschnitt 46 für Jugendliche 4 Suppenwürfel( a 10 Pf.). Die Bestellabschnitte sind Freitag, den 12. und Sonnabend, den 13., bei den Händlern abzuliefern. Bezugsberechtigten, die im Besitz der braunen Wilchfarte finb. es aber versäumt haben, fich in die Kundenliffe ein, tragen zu lassen, können sich zweds Nachtragung im Gemeindebureau,

Bimmer 6, melden.

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

Niederschönhausen . Heute Bablabend in den bekannten Lokalen. Cberschöneweide. Heute 7, Uhr Bablabend. 1. und 2. Bez. bei hoj, Ede Klarastraße. Gades, Watt, Ede Helmholzstraße, 3. und 4. Bez. bei Drake, Wilhelminen­Petershagen a. b. Citb. Heute 8 Uhr Bablabend im Restaurant Heuer, Dorfstraße. Vortrag über Elternbeiräte und deren Aufgaben. Nowawes . Heute 8 Uhr Mitgliederversammlung. Tagesordnung: Die Einigungsfrage.

Jugendveranstaltungen.

Wilmersdorf . Heute 7 Uhr Zusammenkunft in der Oberrealschule, Iam Seepart( Hindenburgschule).