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Von einem Franzosen ermordet.

Am Sonnabend wurde in Aachen   der Metallarbeiter Köppen von einem Franzosen nach einem von letterem herbeigeführten Wortwechsel erschossen. Die gesamte Arbeiterschaft der Metall­industrie in Aachen   wohnte dem Begräbnis bei.

Zur Verhütung von Rundgebungen veröffentlichte der Ober­bürgermeister ein Schreiben des tommandierenden Generals der Besazungstruppen, Targe. Es heißt darin:

Hinrichtungen in Budapest  .

Die Zentralarbeitsgemeinschaft zur

Montag früh wurden im ehemaligen Militärgefängnis auf Verteuerung von Brot und Kartoffeln.

dem Margaretenring weitere neun Hinrichtungen vollzogen. Die Hinrichtung erfolgte tros des Protestes des eng= lischen Gesandten Sorton. Die Leichen blieben dann noch eine halbe Stunde hängen und wurden nachmittags ge­richtlich geöffnet. Hunderte von Personen konnten, trotzdem sie zu den Hinrichtungen Einlaßkarten erhalten hatten, nicht mehr zugelaffen werden. Die ganze Umgebung des Gerichtsgebäudes mar von Militär mit Maschinengewehren befezt. Der Bürgermeister von Mailand   sowie der Bürgermeister von Bologna   und die Ver­treter einer Reihe sozialistischer Arbeiterorganisationen Nord­ italiens  , die in Wien   weilten, um 600 Kinder nach Italien   zu ge­leiten, haben vor ihrer Abreise an den Admiral Horthy sowie an die italienische Mission in Budapest   namens der gesamten öffent­lichen Meinung in Italien   Protest telegramme gegen die

Ich bitte Sie, der Familie diefes Arbeiters nochmals mein Bedauern auszudrüden, welches ich ihr bereits durch meinen Ge­neralstabschef aussprechen ließ und übersende Ihnen beifolgend die Summe von 1000 Mart, welche ich bitte, der Familie als erste Beihilfe zu übermitteln. Die Ermordung des Köppen ist die Tat eines betruntenen Mannes, welcher sofort ber­haftet worden ist und vor das Kriegsgericht gestellt wird. Die Familie des Köppen wird die Genugtuung erhalten, auf welche sie Anspruch bat. Ich hoffe, daß, wie Sie selbst, auch Ihre Mit­bürger in diesem beklagenswerten Vorfall nur eine berHinrichtungen gerichtet. einzelte verbrecherische Tat erblicken und sich bei Ge­legenheit der Beerdigung nicht zu Kundgebungen hinreißen laffen, die ebenso ungerechtfertigt wie un angebracht pären."

So ganz vereinzelt ist die Tat leider nicht. Jetzt wird Frank­ reich   als Hort der Gerechtigkeit natürlich, die Manheim- Million zurückzahlen.

Das Baltikum  .

Ueber die Lage in Lettland   erfahren wir von zuständiger Stelle folgendes: Die deutschen   Interessen werden nach dem Ab bruch der diplomatischen Beziehungen durch die lettische Regierung von dem dänischen Konsulat in Riga   wahrgenommen, bei dem die bisherigen Angestellten der deutschen   diplomatischen Vertretung be­schäftigt sind. Die Not unter den Reichsdeutschen ist, wie das bei der allgemeinen wirtschaftlichen Lage der Randstaaten erklärlich ist, sehr groß.

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Italien   und der Dreibund.

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Der Pariser Eclair" beschäftigt sich eingebend mit dem bom französischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten heraus­gegebenen Gelbbuch. Das Blatt behauptet, das Gelbbuch be­weise, daß schon 1902 Italien   die Verpflichtung übernommen habe, sich an feinem Angriff gegen Frankreich   zu beteiligen. Die Doku­mente seien von allerhöchster Bedeutung, weil fie in flarer Weise den Beweis lieferten, daß die Haltung Italiens   bei Beginn der Feindseligkeiten, also feine Neutralität, vorauszusehen war. Das Blatt veröffentlicht Berichte des Botfdiafters Barrère, des Visconti Venosta  , des Ministers des Aeußern Prinetti, namentlich über die Unterhaltungen, die sich zum Teil auf die Erneuerung des Dreibundes beziehen. Auch Delcaffé spielt in den veröffent­lichten Aftenstüden eine bebeutiame Rolle.

Kleine politische Nachrichten.

Wenige Blätter nur sind, wie uns von zuständiger Seite ge­schrieben wird, dem Beschluß der Zentralarbeitsgemeinschaft vom 24. Dezember gerecht geworden. Zunächst erscheint es einmal not wendig, den Beschluß der Zentralarbeitsgemeinschaft in seinem ganzen Wortlaut zu bringen:

Die Reichsregierung hat sich, um die Ernährungswirtschaft aufrecht zu erhalten, in Uebereinstimmung mit dem VI. Aus schuß der Nationalversammlung   genötigt gesehen, den Landwir­ten Ablieferungsprämien für Brotgetreide und Kartoffeln in dem durch die Verordnung vom 16. Dezember 1919 vorgesehenen Umfang zu gewähren.

Die Zentralarbeitsgemeinschaft der industriellen und gewerb­lichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands   erkennt an, daß die hierdurch hervorgerufene Verteuerung dieser wichtigen Nahrungsmittel von den Arbeitern und Angestellten nicht ge­tragen werden kann. Sie hält es deshalb für dringend notwen­dig, daß dieser ziffermäßig festzustellende Ausgleich von den Ar­beitgebern ab 1. Januar 1920 getragen wird.

Diese Feststellungen sind ohne Berzug von den beiderseitigen Organisationen regional einheitlich zu treffen. Da es sich um eine Verteuerung der unentbehrlichsten Nahrungsmittel handelt, trifft diese den Ernährer einer Familie stärker als den Allein­stehenden. Die außerordentliche Zulage foll darum nach der Ropfzahl der vom Arbeitnehmer zu versorgenden, nicht selbstän big erwerbstätigen Familienangehörigen bemessen werden; sie soll jedem Arbeitnehmer unabhängig von den Tarifverträ gen die Möglichkeit verschaffen, den durch die Neuberordnung Herborgerufenen Mehraufwand zu bestreiten.

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Arbeitgeber und Arbeitnehmer stimmen darin überein, daß durch die Webernahme dieser Teuerungszulagen der Industrie neue Milliardenlasten aufgebürdet werden. Erhöhte Pro­duktionskosten fönnen aber nur durch erhöhte Produktionen aus­geglichen werden; soll eine weitere Steigerung der Preise aller Fertigfabrikate in Deutschland   verhindert werden, muß jeder Schaffende feine Pflicht bis aufs Leyte erfüllen."

Der Vorwärts" vom 25. Dezember bringt nur den ersten Absatz des Beschlusses und nennt diesen den wesentlichsten Teil. Das mag richtig gewesen sein, doch wäre es dringend notwendig gewesen, mindestens auch den zweiten, sicher nicht unwesentlichen Abjaz zu bringen, schon allein des Verständnisses wegen.

Die Zukunft des Landes ist noch in Dunkel gehüllt. Die Auf­rechterhaltung von Ruhe und Ordnung ist der Regierung zwar gegenwärtig gelungen. An ihrem Willen, den Bolschewis- Unabhängiger Reinfall in Gotha  . Bei 70 Proz. Wahlbeteiligung von innen und außen niederzuhalten, tann nicht ge- wurde zum Oberbürgermeister der Kandidat der S. P. D. und der aweifelt werden. Aber ob die Kräfte vorhanden sind, um Bürgerlichen  , Bürgermeister Scheffler- Sagan, mit 11 168 Stimmen dieses Ziel zu erreichen, ist zweifelhaft. Vorläufig werden gewählt. Der Unabhängige Geyer- Leipzig erhielt 5958 Stimmen. die bolichewistischen Streitkräfte durch die baltische Landeswehr und Die Bewirtschaftung der Stapelfaser ist auf Beschluß des Unter­zuverlässige Teile der lettischen Armee mit Leichtigkeit in Schach suchungsausschusses für Kunstieide und Stapelfafer mit sofortiger gehalten. Den kommenden Monaten wird aber in Riga   mit Be Wirkung aufgehoben worden. jorgnis entgegengesehen. Für Ostpreußen   sollte fich aus dieser Reichskunftant. Die Reichsregierung bat im Steichsministerium Lage in Lettland   die Erkenntnis ergeben, daß eine unmittelbes Innern ein Amt für die fünstlerische Beratung bare Gefährdung der oftpreußischen Grenze durch den Bol des Reiches geschaffen. Die Wahrnehmung diefes Aufgaben schewismus nicht vorliegt und nicht vorliegen wird, solange das freises ist Dr. Edwin Redslob  , dem neuen Direktor der staat jezige lettische Ministerium oder ein aus denselben Parteien zu- lichen Stunitsammlungen von Württemberg  . übertragen. Er wird sammengesettes am Ruder ist Eine unmittelbare Gefahr wird erst sich aur Unterfügung aus den verschiedenen Künstlergruppen fach dann eintreten, wenn erfolgreiche bolichemistische Angriffe an der berständige Berträte schaffen. Die Geschäftsleitung in anderen Beruf steht man mitten in den Verhandlungen und im Lettischen   Front einfegen sollten.

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Die Freiheit" sagt in ihrer Besprechung des Beschlusses, daß mit ber Bezahlung der Brot- und Kartoffelpreiserhöhung noch kein Ausgleich für die allgemeine Erhöhung der Bebenskosten er sielt fei. Das ist richtig, aber dieses konnte auch nicht die Absicht der Stellungnahme der Zentralarbeitsgemeinschaft sein. Die Fest febung der tariflichen Lohn- und Arbeitsbedingungen ist Sache der beiderseitigen Berufsorganisationen. Da von der Zentrale hineinreden wollen, hieße die größte Verwirrung anrichten. In einem Beruf hat man eben einen neuen Tarif abgeschlossen, im britten Beruf beginnen die Verhandlungen in den nächsten Tagen. Ein Zeitungsverbot. Der Gouverneur der Festung Thorn In dieses Getriebe darf man von außen nicht eingreifen. hat das Erscheinen und die Verbreitung der sozialdemokra= Der Beschluß der Zentrale sollte lediglich einen Weg zeigen, tischen Tageszeitung Volksstimme" für die Dauer einer Woche um außer tariflich" zu verhüten, daß durch die verboten, weil sie anläßlich des Streits der Arbeiter der Gas- Prämien an Kartoffel- und Getreideproduzen. und Elektrizitätswerte das Eingreifen der Technischen Notten eine Verschlechterung ber Bebenshaltung der Hilfe zur teilweisen Aufrechterhaltung des Betriebes der Glet- Arbeiter und Angestellten eintritt. Die Tätigkeit trizitätswerte aufs schärffte verurteilt und den Streifbruch" als der Berufsorganisationen auf tariflichem Gebiete soll durch den ein Verbrechen an die Arbeiterschaft bezeichnet hatte. Beschluß der Bentrale nicht im mindesten gehemmt werden.

Berlin   wird Architekt Otto Baur übernehmen.

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Wenn die Freiheit" weiter meint, daß das freiwillige Bu geständnis der Unternehmer von den Anhängern der Arbeitsge. meinschaft wahrscheinlich als ein Triumph ihrer Politik auspofaunt wird, so ist die Freiheit" durchaus auf dem Holzwege. Nicht als Triumph, sondern als Gelbstverständlichkeit muß der Beschluß der Bentrale angesehen werden, wenn anders die Arbeitsgemeinschaft ihren 8wed auf fogialem Gebiete erfüllen soll.

Der Spott über den Völkerbund. Camille Huysmans   erklärt in einem Artifel im Brüsseler Peuple" über die internationale Sage, daß, wenn die Demokratien des Westens weiterhin ihren Regierungen erlauben, thre blinde Politik des trassen Egoismus fortzusehen, Europa   zugrunde gerichtet werde. In England, von wo er gerade herfomme, jaien jelbst die heftigsten Gegner Lloyd Georges Noch keine deutschen   Konsulate in Italien  . Wie wir anders. davon überzeugt, daß Frankreich   schuld daran sei, daß der Friedens- lautenden Meldungen gegenüber von zuständiger Seite erfahren, vertrag noch nicht ratifiziert ist. Wie man in englischen demokra- steht ein bestimmter Termin für die Eröffnung der deutschen  tischen Streisen annehme, werde die Ratififation hinausgeschoben in Konfulate in Italien   nicht fest und fann vor der Ratififation des der Hoffnung, daß Deutschland  , zur Verzweiflung getrieben, Friedensvertrages auch gar nicht festgesetzt werden. Widerstand biete, was ein guter Vorwand sein würde, um die Hilfe der britischen Truppen gweds Annerion des linken Rheinufers in Anspruch zu nehmen. Huysmans   glaubt je­doch nicht, daß die Schuld ausschließlich die französischen   Reaktio­Die weiteren Ausführungen der Freiheit" find eine glatte näre trifft; denn diese würden ihr Haupt nicht so erheben, wenn sie Berneinung jeglicher Tarifpolitit, darüber aber tann sich die nicht der Unterfügung der einflußreichsten briti. In 20 großen Versammlungen, die der Ausschuß der Gewerk. Freiheit" mit ihren Anhängern aus Gewerkschaftstreifen aus­schen Staatsmänner und Diplomaten sicher wären. Schaftsfommission Berlins   Montag abend veranstaltet hatte, wurde einandersehen, die fast restlos Anhänger der Tarifpolitik sind. Wenn die Freiheit" weiter meint, daß die Zustimmung der Wenige Diplomaten und Staatsmänner der alliierten und assoziier- das Thema behandelt: Die Erhöhung der Lebensmittelpreise und ten Mächte, die den Völkerbund unterzeichnet haben, hätten wirk­die Löhne der Arbeiter und Angestellten. Arbeitgeber zu der durch die Erhöhung der Brot- und Kartoffel­In den Konzerthallen liches Vertrauen in die Kraft der darin festgelegten Grundsätze. Schumacher, der Bevollmächtigte des Schneiderverbandes. Gr ver- für die luge Tattit der Unternehmer sei, so Semgegenüber Konzerthallen( Sommandantenstraße) referierte preise bedingten Teuerungszulage nichts weiter als ein Beweis Die einflußreichften und vielleicht loyalften unter den Militaristen wies auf die Preissteigerung der Lebensmittel in den letzten Mo- au bemerken, daß es ben Arbeitern, doch ziemlich und Politikern bei den Alliierten trieben öffentlich Spott mit dem naten und führte aus, daß eine weitere wesentliche Preissteigerung fann, was beim Unternehmer die Triebfeder für geständnisse nsächlich sein Bölkerbund. erfolgen werde durch die den Landwirten bewilligte Ablieferungs- ohne Stampf ist, wenn nur Bugeständnisse gemacht werden, deren prämie, und daß die Verbraucher weiter belastet werden durch den

haben,

Lebensmittelpreise und Löhne.

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Fortfall der bisher zur Senkung der Lebensmittelpreise aus öffent- Grringung durch Kampf, mindestens in einzelnen Bezirken, zweifel­bon einer Energiz gewesen, wie nur wenige neben ihm sie beseffen lichen Mitteln gegebenen Buschüsse. Die Erhöhung der Lebens- haft wäre. Stellt man sich auf den Standpunkt der Freiheit". mittelpreise bringe naturgemäß eine neue Steigerung aller übrigen Bedarfsartikel mit sich. In dieser Situation, wo die Kosten des Lebensunterhalts von Woche zu Woche sprunghaft steigen, hätten die Tarifverträge teinen Wert mehr

Die Alten und die Jungen.

Von Theodor Fontane  .

Unverständlich sind uns die Jungen" Wird von den Alten beständig geiungen; Meinerseits möcht ich's damit halten: Unverständlich sind mir die Alten". Dieies am Ruderbleibenwollen In allen Stüden und allen Rollen, Diefes fich Unentbehrlichvermeinen Samt ihrer Augen stillem Weinen", Mis wäre der Welt ein Web getan, Ach, ich fann es nicht verstahn. Db unsre Jungen, in ihrem Grdreisten, Wirklich was Befferes schaffen und leisten, Ob dem Barnasse sie näber gekommen, Oder bloß einen Maulwurfshügel erflommen, Db fie, mit andern Neufittenverfechtern, Die Menschheit bessern oder verschlechtern, Ob sie Frieden'n oder Sturm entfachen, Ob sie Himmel oder Hölle machen, Eins lägt fie ftebn auf fiegreichem Grunde, Gie baben den Tag, fie haben die Stunde, Der Mohr fann gehn, neu' Spiel hebt an, Sie beherrschen die Szene, fie sind dran.

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Theater. Romain Rollands Drama Danton" ist für bie Aufführung im Großen Schauspielhaus vorgesehen. Wegener wird den Danton  " darstellen.

Aus nordischen Dichtern liest Ludwig Hartan in der am 11. Januar, 12 Uhr vormittags stattfindenden 8. Beranstaltung der Kammer funft im Saal des Deutschen Lyzeumsklubs. Er trägt nor aus den Berfen von Strindberg, Absen, Lagerlöf  .

Märchen und Kinderlieder tragen( mit Lichtbildern und neuem Brogramm) Lotte Rosenbaum und Helene Lachmansti- Schaul am 1. Ja­nuar( Neujahr), nachmittags 4%, Uhr, im Meisterjaal bor.

dann ist jedes Bugeständnis der Unternehmer bei tariflichen Ver­handlungen ein taftisches Manöver, falls es ohne vorhergehenden Rampf gemacht wird. Ist diese Beurteilung denn schon jemals ein Grund gewesen, um deshalb die Zugeständnisse der Unter­nehmer abzulehnen? Warum also jeßt diese Bemerkung? Ist für die Arbeiter und Angestellten. Es müsse eine völlige Neu- es der Freiheit" so unangenehm, daß es den Arbeitnehmerver­ordnung des Lohnsystems eintreten. Die Löhne und Gehälter fretern in der Zentralarbeitsgemeinschaft gelang, die Arbeitgeber müssen bedeutend erhöht werden. Neben den festen Lohnsätzen au beranlassen, auf ihren Vorschlag einzugehen? Daß durch dieses müßten noch Säße eingeführt werden, die den jeweiligen Lebens- Bugeständnis der Unternehmer an den natürlichen Klassengegen­mittelpreisen angepaßt seien. Die Ernährungspolitik der Regie fäben zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nichts geändert rung sei nicht geeignet, das Mißverhältnis zwischen Lebensmittel- wird, ist selbstverständlich und bedarf keiner besonderen Betonung. preisen und Löhnen zu beseitigen. Die Arbeiter müßten sich durch Aber es ist jedesmal ein besonderes Verdienst, wenn es beim gegen­ihre Gewerkschaften ausreichende Löhne erringen. Sächerlich sei wärtigen Etand unserer Wirtschaft gelingt, eine Differenz unter das Angebot der Unternehmer in der Arbeitsgemeinschaft, zum Ausgleich der Lebensmittelpreissteigerung einen Bohnzuschlag von Wahrung der Intereffen der Arbeiter beigulegen, ohne die Pro­2. zu bewilligen. Da die Unternehmer durch politische Mittel duktion zu stören. bie Arbeiterbewegung niedergudrüden bemüht seien, müßten auch die Gewerkschaften ihre Kämpfe unter dem Gesichtswinkel des politischen Kampfes führen mit dem Biel: Beseitigung der fapita­listischen Wirtschaft.

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Sine allen Versammlungen vorliegende Resolution wurde ein­ftimmig angenommen. Nach einem Hinweis auf die Ablieferungs­prämie, dem Fortfall des Verbilligungszuschusses und der hierdurch bedingten schweren Belastung der Verbraucher, heißt es in der Resolution:

Die Grnährungspolitik der Regierung fordert die arbeitende Bevölkerung zu schärfften Widerstand heraus. Die Versammelten fordern daher von der Regierung

die Beibehaltung der Zwangswirtschaft, restlose Erfassung aller im Lande vorhandenen Agrarprodukte und die Verhinderung ihrer Ausfuhr, strengste Bestrafung aller Lebensmittelwucherer und Schleichhändler.

Nur auf diese Weise kann dem drohenden Zusammenbruch der Bollsernährung Einbait geboten werden.

Die oben gekennzeichnete sprunghafte Steigerung aller Preise führt zu einem völligen Zusammenbruch der bisherigen Bohnpolitit der Gewerkschaften. Die Versammelten fordern daher den Aus­ichuß der Gewerkschaftskommission auf,

Das war der Bwed, unb biefem 8wed im allgemeinen bient ein wesentlicher Teil der Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft.

Der Schluß der Ausführungen der Freiheit" bient bem lebten Teil des Beschlusses der Sentralarbeitsgemeinschaft. Da find auch wir ber Meinung, daß dieser Absah recht gut hätte weg­bleiben können. Uns dünft, es wird höchste Beit, wenn man jet: anfängt, sich mit mehr Nachbruck und Entschloffenheit gegen jene zu wenden, die das deutsche Nationaleigentum im Ausland ver­fchleubern und bie erzielten Verkaufspree in ausländischen Ban­fen anlegen. Wird hier nicht endlich mit ganzen und durchgrei­fenden gesetzgeberischen Maßnahmen eingegriffen, dann kann uns die fleißigste Arbeit der deutschen   Arbeiter, und Angestellten vor dem Abgrund nicht retten.

Was nun zum Schluß die auch früher schon gemachten Vor­ten usw. Preiserhöhungen zugestimmt haben, so sei hier bemerkt, würfe anlangt, wonach Arbeitnehmer in den Arbeitsgemeinschaf­daß die Zentralarbeitsgemeinschaft für solche Fragen nicht in Be­tracht tommi. Collte aber an irgend einer anderen Stelle, wo auch Arbeiter ober Angestelltenvertreter mit zu entscheiben haben, einer unberechtigten Preiserhöhung zugestimmt sein, dann ist es sofort mit dem Reichsarbeitsminister in Berhandlungen einzu- dringend erforderlich, mit dem Material an die Oeffentlichkeit gu treten, um in Gemeinschaft mit diesem die Arbeitgeber zur fofor- fommen, um durch öffentliche Atritit solche. Vorkommnisse für die tigen Zahlung von Buschüssen, die der Differens der jetzigen Ent- Bukunft zu verhindern. Reinesfalls aber darf ein derartiger Fall lohnung und der am 1. Januar eintretenden Verteuerung ent- Veranlassung geben, die Mitarbeit zu negieren, denn bann würde sprechen, zu veranlassen.

Eine unbekannte Dürer- Zeichnung ist für 800 fund für das Britische   Museum erworben worden. Das Blatt war früher, wie in der Runitchronit" berichtet wird, in Deutschland  , ohne daß man es als ein Bert Dürers erfannt hatte. Doch ist die Autorschaft unbezweifelbar, zu nung für die gesamte werftätige Bevölßerung ist es notwendig, daß sind. Wenn also die Freiheit" und andere Mißbergnügte meinen, Zur Sicherung der Lebenshaltung und der geregelten Entloh- es nur noch schlimmer, da ja die Herren dann ganz unter fich mal auch noch der Reit des Monogramms fichtbar ist. Das Blatt, das etma in die Zeit von 1501 zu datieren ist, zeigt oben den nadten Ober- der Ausschuß der Gewerkschaftskommission sofort Verhandlungen die gefaßten Beschlüsse taugen nicht, dann bitte arbeitet mit und lörper Chrifti als Schmerzensmann mit der Dornentrone, der die Finger etreleitet, um der gleitenden Lohnstala als zeitentsprechende Form zeigt, daß Ihr es beffer tönnt. Aritisieren ist leichter als Besser­an jeine offene Geilenwunde legt, und darunter ein Stüd Gewandung. der Entlohnung sur Einführung au berhelfen." I machen.