Einzelbild herunterladen
 

Groß- Berlin

Wahlspruch.

Nun find wir drin im Neuen, bereit, was man so Dasein nennt, von neuem nachzufäuen, solang noch die Latichte brennt.

Mit heiterem Gesichte

rin in die graue Zukunftswelt! Wir gehn nicht von der Fichte, wenn gleich die Sorgenmeute belt!

Baulchen.

Pummelplah. Gespenstisch und fröstelnd vagt die Halle des Friedrichsbahnhofs in den grauen Abendhimmel, fein Licht und fein Verkehr: Im Zeichen der Verkehrssperre! Der scharfe Wind fegt die Straße hinunter und vertreibt selbst die sonst so ausdauernden kleinen Mädchen" von ihren gewohnten Pläßen unter dem Stadtbahnbogen. Mißmutig stapfen die Chauffeure, in ihre Pelze gehüllt, bor  ihren Autos bin und her und sehen neidisch nach dem Rummelplak gegenüber. Tort ist Licht, Wärine, geräuschvolle Musik und tausend andere schöne Dinge, die das Herz erfreuen. Allerneufte Attraftio­nen und Sehenswürdigkeiten verheißt das Aushängeschild am Gin gange. Und nur 20 Pf. Eintrittsgeld, wer lann da widerstehen. Zusammen mit einem Knäuel Menschen werden wir durch eine Drehtür bineingeschleudert. An einem Schalter ladet man feinen Baster an eine glutäugige brillantenbefäte junge Dame ab. Dann dürfen wir hinein.

Das erste, was wir wahrnehmen, ist ein überwältigender Geruch von warmem Fett, gerade gegenüber ist eine Wurstbude, an der die Kavaliere ihre Tamen trattieren. Berarbeite nur reine Ware" Steht mit Riefenlettern oben angeschrieben! Eine junge Dame, die fich vereinfamt fühlt, nähert sich uns mit verführerischem Augen­aufschlag und der lieblichen Frage Na, Dider, wie is et denn?" und auf uniere höfliche aber bestimmte Ablehnung folgt prompt Oller Duffel."

23

Alle diese erbliden in diesem lärmenden Großstadtgetöse eine annehmbare Abwechslung ihres sonstigen eintönigen Alltagslebens. Wie lange wird es dauern, bis auch alle diese Sehnsucht nach einer höheren, launigen Interhaltung und Hunger nach einer wahren Kunst empfinden werden? 6. W.

oben, unter uns breht sich das Raruffet mit feinen vielen Lichtern, auch wohl ober el nadgablen mußten, melt er fie fonft gur jebt sehen wir mit einem Blid den Bahnhof und tief unten die Polizei bringen wollte. Straße. Wie im Film fauft alles vorbei, jest topfüber hinunter, Die zweite Kolonne bestand aus den Soldaten Frit Fierte bor uns freischt ein Mädchen laut auf und fchon sausen wir auf und Ernst Thomann  , die in Berlin   in einem Lazarett lagen. ebener Erde noch einmal im Kreise herum und sind erlöst. Leichten Sie suchten zunächst bie Zionskirche heim und dann die Gottes­Herzens trennen wir uns von der lauten Stätte und drängeln uns häuser in Wilmersdorf  , 3offen, Großbeeren  , Birkenwerder  , Lant­mühselig bis zum Ausgange durch. Und immer neue Scharen wit und Dahlwih. Jn Dahlvik wurden sie von einem Radfahrer strömen herein! gestellt, als sie mit der Beute das Dorf verlassen wollten, fügten sich auch scheinbar, liefen aber plöblich davon, während der Rad­fahrer feine Maschine an einen Baum stellte, um sie dann mit einer Flinte bewaffnet, abzuführen. Einer von ihnen erhielt dabei einen Echuß in den Arm. Der Radfahrer war durch ver­bächtige Fragen auf sie aufmerksam geworden. Die Einbrecher pflegten nämlich aufs Gerabewohl nach irgendeinem Ort nachts hinauszufahren und dann im Finstern die Kirche zu suchen. Den einzigen Anfalt gab ihnen eine große Karte von Berlin   und Ulm­gegend, auf der die Kirchen durch ein Kreuz angedeutet sind. Fans den sie ihr Ziel nicht ohne weiteres, fo fragten fie eben bei Orts­einwohnern, die sie zur Nachtzeit noch trafen, berum, bis sie es erreicht hatten. Tann verschafften fie fich mit Dietrichen oder Nachschlüsseln Cinlaß oder aucy, indem sie eine Fensterscheibe ein­brüdten, und arbeiteten" ungestört. Gs gelang, nicht nur die bier Einbrecher zu fassen, sondern auch eine Menge Teppiche und Geräte aller Art wieder herbeizuschaffen. Kirchentücher waren zum Teil bereits verarbeitet. So trug die Braut Kaisers einen Mod aus Kirchentuch. Den Verhafteten fallen außer den erwähn ten, deren sie überführt und geständig sind, ohne Zweifel auch noch andere Kircheneinbrüche, die sie vorläufig noch leugnen, zur Last.

ein Rechte und Polizeiskandal. Rechtsanwalt Oborniter schreibt uns: Am 3. Mai 1919 mollte ein Sicherheitssolbat F. einen Brot­tartenhändler&. in der Grenadierstraße festnehmen. Da dieser zu entfliehen verfuchte, schoß der Soldat auf ihn und verlegte ihn durch Kopfschuß so schwer, daß E. auf der Stelle tot zusammen brach. Als der Soldat sah, was er angerichtet hatte, lief er, ohne fich um den Toten zu fümmern, schnurstrads zur Wache. Dort meldete fich furz darnach freiwillig ein russisch  - polnischer Jude D. mit einer Reihe weiterer Beugen, die befunden wollten, daß der Soldat unnötig und ohne Warnung auf den Brotkartenhändler ges schossen hätte. Der Soldat behauptete, daß der Beuge ihn durch Bedrohung mit einem Revolver an der Verhaftung des Brots markentändlers gehindert und er deshalb geschossen hätte. Auf die Besd uldigung des Coldaten verhaftete man D. sofort und er­hob Anklage wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt gegen ihn. am 24. Mai 1919 wurde D. zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Das Urteil wurde rechtskräftig. Nachdem D., der ständig seine Unschuld beteuerte, 4 Monate Gefängnisstrafe verbüßt hatte, lieg er das iedereaufnahmeverfahren betreiben. Dem Gesuch auf Wiederaufnahme, das zunädst von dem Gericht nach Anhörung der Staatsanwaltschaft abgelehnt wurde, wurde auf sofortige Be­fdwerde stattgegeben. Die erneute Hauptverhandlung fand am 20. Dezember vor dem gleichen Gericht, das die Verurteilung ausgesprochen und die Wiederaufnahme abgelehnt hatte, statt. Ohne daß sämtliche Entlastungszeugen vernommen waren, bean tragte der Vertreter der Staatsanwaltschaft sofortige Verhaftung des Soldaten wegen Meineids und Freisprechung des Angeklagten. Das Gericht nahm an, daß der Soldat objektiv unwahres be­schworen, hielt jedoch nicht für erwiesen, daß seine Aussage wiffent lich falsch sei. Den Angeklagten sprach es frei und ordnete feine fofortige Enthaftung an. Niederbrüdender als die Eragit biefes Falles ist das Berhalten der Behörden in dem nun einsehenden Nachspiel. Vom 20. bis 23. Dezember ließ man den Angeklagten, dessen Unschuld erwiesen war, im Strafgefängnis Blößenfee weiberschmachten. Das Alten­zeichen stimmte angeblich nicht. Und eines russischen Juden wegen fann man doch wohl nicht Telephon oder Boten in Bewegung feten! Gin Verbrecher muß zwar innerhalb 24 Stunden dem Richter vor geführt werden, damit dieser über die Medytmäßigkeit der Inhaf­tierung entscheide; aber wozu gleiche Rücksicht gegenüber einem, der unschuldig eingeberbert mar! Ein leiner der unschuldig eingeberbert mar!- Aber auch am 23. Dezember entließ man den Freigesprochenen nicht. Man schaffte ihn nach dem Bolizeipräsidium, Belle 59, Station 5. Sier durfte er vom 23. bis 31. Dezember 1919, also weitere volle acht Tage, über fein nach ungeschriebenem Gewohnheitsrecht strafbares Verbrechen, russischpolnischer Jude zu sein, Betrachtungen anstellen. Bei feiner Entlassung am 31. Dezember fagte ihm der Kassenbeamte, daß er ausgewiesen sei und innerhalb von zwei Tagen Berlin   verlassen müsse. Er legte ihm einen Bettel zur Unterschrift vor, deffen In­balt der Freigesprochene nicht weiß. Einen schriftlichen Aus­meifungsbefehl hat D. nicht erhalten. Meine sofortigen Verfuche, am 1. Januar 1920 zu erfahren, ob wirklich der( sonst unbeschol­tene) Freigesprochene am 2. Januar Berlin   verbaffen müsse, schei tern daran, daß am 1. Januar weder ein zuständiger Beaniter noch nach Auskunft der Herr Polizeipräsident zu sprechen waren.

Eine große Bube zieht unsere Blide auf sich. 8um Glüds hafen. Sier gewinnt jeder. 50 Pf. Eintritt." Eine große Menge erfüllt den Raum und betrachtet die herrlichen Gewinne, als da sind Marmorbüften, echte Borzellane, Gemälde, Teppiche". Auf großen drehbaren Scheiben stehen einzelne Babien als Ge winne und dazwischen sehr viele Nieten Jeder Einfah fostet 1 Mart. Das Rad wird in Umdrehung gefeßt und dann durch einen Schlag aufgehallen Die Epannung hit ungeheuer Monte Carlo ist nichts dagegen Blöblich lautes Geschrei, ein Kavalier hat zwölfmal hintereinander eine Niete gezogen und verlangt jetzt einen Freischlag. Det Befizer weigert sich, die Stimmung wird erregt, fchon bilden sich die Stoßtrupps. Wir entfernen uns, che es losgeht.

Die nächste Bude, das Bachkabinett! 50 Bf. Eintritt. Das ist nicht viel für heutige Verhältnisse. Also hinein. Ein fleiner Raum, an den Wänden Spiegel in Kontav- und Sonderform, die die Beschauer in berzerrter Form wiederspiegeln. Und unzählige Menschen lachend, freischend und sich amüsierend. Ein langer magerer Jüngling betrachtet gedankenvoll sein Spiegelbild, das plößlich fpißbäuchig und plattfüßig geworden ist. Beim Sinaus geben höre ich ihn gerade noch sagen: Ne, wie sich der Mensch doch ändern tann!"

Auf zum Hippodrom! 1 Mart Eintritt, dafür ist aber auch alles um so großartiger. Eine große Arena, in der Mitte der Stallmeister mit Bylinder, Babybart und Beitsche, leitet das Ge­fecht. Nach den aufreizenden längen einer Musikbande, troben 10 lebensmüde Gäule im Kreise umber. Ein wundervoller Anblid! Geheimrats Marie Hammert sich angsterfüllt am Sattel feft und en nedischer Zufall verschiebt ihr Rodchen. Baffen Se man uff, def Ihnen nischt platt", ruft ein Vorwißiger. Ein Soldat versucht vergeblich feinen Gaul zu schnellerem Laufe anzutreiben und Strampelt mit feinen Eporen; ebenso gut tönnte er eine Schnece anspornen. Plöblich ein Pfiff und wie versteinert halten die Gäufe. Gine Minute Pause bis zum nächsten Ritt.

-

Wir verlassen die Bude auf der Suche nach neuen Sensationen, das Karussel hat Hochbetrieb, felig umschlungen fahren die Pärchen in den Kutschen nach der Melodie Das war in Schöneberg  ". Da ist die Schleifenbahn, 1 Mark Eintritt, Das muß man ge sehen haben, da muß man hineingetreten sein", ruft der Befizer. Wir feben uns in eine Art von Schlitten, der an einem Seile läuft. Ein Rud und wir sausen los, in die Höhe. Schon sind wir

fie in Altona   einen sehr freundlichen Erfolg. Marie Ferron   ge­staltete die Titelfigur.

" Die Jugendpäter von Alfred Möller   und Hans Lorenz, deren Uraufführung im Samburger Thalia­theater stattfand, find ein onfelhaft liebenswürdiger, sonst antt musischer Schwank Tragfähige Routine und Kenntnis eines ge­wissen Publikums brachten den Erfolg. A. S.

Der Jungvoll- Kalender 1920, diese schöne Schöpfung des Haupt­borstands des Verbandes der Arbeiterjugendvereine, ist soeben er schienen und wird, wie seine Vorgänger helle Freude ernten. Er behandelt im Hauptteil seiner Beiträge die Revolution und die Stellung der Jugend zur Revolution. Richard Wagners glühen­des Bekenntnis von 1849, das die Revolution als die schöpfe rische Macht der Menschheitsentwidlung feiert, leitet das Buch ein. Erwin Barth   gibt eine geschichtliche Darstellung des November­umiturzes, seiner Ursachen und Folgen. Karl Korn  , der Bau­meister der Jungbolt- Bücher, spricht über den Einn der Revolution

Ranbmord in Berlin   N.

In der Gipsstraße 82 wurde die 62jährige ledige Schneide­rin Margarete Dummit ermordet und beraubt aufgefunden. Gins   ihrer 8'mmer hatte sie bis vor kurzem an einen Studenten bermietet. Eie lebte fehr zurüdgezogen. Sie verdiente durch Wahrsagen und Kartenlegen noch nebenbei. Sie erhielt häufig den Besuch von jungen Mädchen, während sie Männern nur felten Zutritt gewährte. Donnerstag nachmittags hörte ein Flur­nachbar die Maße der Flurnachbarin jämmerlich miquen. Er schöpfte Berdacht, um so mehr als in dem Brieffaften noch mehrere Briefe und die Beitung vom 80. v. M. sich befanden. Mit dem Hausverwalter öffnete er die verschlossene Wohnungstür. Auf der Leiche lag ein fleiner weißer Tischläufer, mit dem die Tote er­broffelt worden ist. Spuren äußerer Gewalt waren an der Leiche sonst nicht sichtbar. Auf dem Tisch standen Kaffeetassen und Kuchen­reste. Mehrere Teller lagen zerschlagen auf dem Fußboden. Sie laffen darauf schließen, daß zwischen dem Mörder und seinem Opfer ein kurzer Kampf stattgefunden hat. Was dem Täter in die Hände gefallen ist, steht noch nicht feft. Wahrscheinlich aber hatte die Er mordete Griparnisse. Sie hob diese in einem fleinen Schrant auf, der gleichfalls erbrochen ist. Der Gasbahn in diesem Zimmer war geöffnet. Wahrscheinlich hat der Mörder das Licht brennen lassen. Es ist erloschen, nachdem das Gas des Automaten ver­braucht war

Die Ermittelungen wurden sofort eingeleitet, doch fehlt bisher noch jeder Verdacht. Für die Aufklärung des Verbrechens und Er­greifung des ober der Täter ist eine Belohnung von 3000 m. aus gefeßt.

15 Kircheneinbrüche aufgeklärt.

Für% Millionen Mark Nosenöl gestohlen. Aus einer Fabrik in Leipzig   wurden, wie uns von dort berichtet wird, 20 Kanister, enthaltend 35 Sg. Rosenöl, gestohlen. Auf deren Wiederherbei­dhaffung ist eine Belohnung von 80 000 2. ausgesetzt. Da be stimmte Anhaltspunkte dafür sprechen, daß das Nosenöl nach Berlin   verschoben werden soll, so forscht auch die hiesige Kriminalpolizei danach. Wer über sein Auftauchen Nachricht geben fann, wird gebeten, sich im Zimmer 83 des Berliner   Polizei­präsidiums zu melden.

100 000 Mart von falschen Beamten beschlagnahmt". Um 100 000 M. in Tausendmarkscheinen geprallt wurde gestern ein Kaufmann aus der Rosenthaler Str. 16. Gestern morgen gegen 7% Uhr flopfte es bei diesem start an der Hintertür seiner Woh­mung. Als geöffnet wurde, traten zwei Männer ein, von denen der eine bürgerliche Kleidung, der andere Bolizeiwachtmeisteruniform trug. Der Zivilist gab sich dem noch im Bett liegenden Kaufmann als Kriminalfommissar Bärger aus und erklärte, daß er in dienstlichem Auftrage eine Durchsuchung der Wohnung vornehmen müsse, weil der Verdacht gegen ihn bestehe, daß er Schiebergeschäfte mache. Weil sich ber vermeintliche Kriminalfommissar auswies und sein Begleiter richtige Polizeimacyt meisteruniform mit Dienst­müße und umgeschnalltem Revolver trug schöpfte der Kaufmann feinen Argwohn und ließ, während er sich ankleidete, eine Durch juchung feiner Räume bornehmen.

22

Bunächst fanden die Beamten in seiner Brieftasche 7000 Mt. Weil sie jedoch mehr Geld bei ihm vermuteten, septen sie die Haussuchung fort und sagten dem Kaufmann, daß er einen großen Geldbetrag in der Wohnung habe, weil er nach Wien   reisen wolle. Im Schreibtisch fanden sie denn auch schließlich fünf gebündelte Batete mit je 20 Eintausend- Markscheinen. Dieses Geld beschlag­nahmten" sie. Ueber die Beschlagnahme" stellte der Herr Kom­missar eine Quittung aus und sagte dem Kaufmann, daß das Geld im Zimmer 166 des Berliner   Polizeipräsidiums niedergelegt werde und dort entschieden würde, ob es beschlagnahmt bleibe oder ihm wieder ausgehändigt werde.

Erst nachdem sich die Beamten" entfernt hatten, stieg dem Saufmann ber Verdacht auf, daß es damit nicht seine Richtigkeit habe. Er erkundigte sich auf dem Polizeipräsidium und wurde so bald gewahr, daß er Gaumern ins Garn gegangen war. Der Herr Stommiffar" ist etwa 30 Jahre alt, 1,65 Meter groß und schlank, hat schonarzes, geschorenes Haar und einen fleinen gestuzten Schnurrbart und trug einen bunkelgrünen Filahut, der born her untergezogen war, und einen dunklen Ueberzieher. Der Polizei­wachtmeister ist etwa 40 Jahre alt und hat ein bartlojes Gesicht. Für 300 000 Mart Diamantenziehsteine. gestohlen wurden in der Zeit vom 24. bis 30. Dezember bei der Deutschen Kabelindustrie in Oberschöneweide  . Die Einbrecher stahlen die wertvollen Steine, die zum Drähteziehen verwendet werden, aus einem eingemauerten Geldschrank. Die Diebe können die Steine nur an Drahtziehereien und Diamantenziehsteinfabriken absetzen. Falls sie bei einer folchen angeboten werden, wollen sich die Fabriken mit der hiesigen Kriminalpolizei, Zimmer 92, Anruf 430, Kriminalinspektor on­berg, mm Verbindung setzen. Auf die Wiederherbeischaffung der Steine ist eine Belohnung von 15 000 M. ausgefeßt.

Brauhauses, Landsberger Allee 12, entstand gegen 7 Uhr ein Dach­Großer Dachstuhlbrand. Auf dem Grundstüd des Böhmischen stuhlbrand. Am Löschen des Feuers sind drei Züge der Feuerwehr Ursache des Brandes ist noch nicht bekannt. beteiligt. Der Dachstuhl ist bis zum 2. Stodwert eingestürzt. Die

Neuköllns Schulpflegerinnen. Ueber den Aufgabenkreis der städtischen Schulpflegerinnen Neuköllns herrscht in der Bevölkerung im allgemeinen noch teine Klarheit. Die von der Stadt Neukölln angestellten 10 Pflegerinnen die dem Dezernenten für das Ge­sundheitswesen unterstellt sind, sollen die Vermittlerinnen zwischen Schytle, Schularzt und Ellernhaus fein. Sie erstreben vor allem eine wirksame Gestaltung der Fürsorge für alle bedürftigen, tranten, vernachlässigten und verwahrloften Boltsschultinder. Mit dem Schularzt arbeiten sie Hand in Hand. Durch Besuch der in Frage fommenden Häuslichkeiten der Kinder überzeugen fie fich von der Befolgung der schulärztlichen Ratschläge und versuchen durch ent­sprechende Einwirkung auf die Eltern der Kinder sowie bei häus­und die Aufgabe der proletarischen Jugend. Die neueste Lage Bwei Kolonnen Kircheneinbrecher, die unabhängig voneinander lichen Mißständen durch geeignete Belehrung und eventuell tätiges uniere Jugendbewegung behandelt. Rich. Beimanns Beitrag arbeiteten", wurden nach langen und mühevollen Nachforschun- ingreifen eine Abstellung aller gesundheitlichen Mängel zu er­Neue Ziele und Wege". Wejen und Tätigkeit unseres Revolutions- gen von der Kriminalpolizei endlich unschädlich gemacht und hinter zielen. Eine Mitwirtung der Pflegerinnen erfolgt auch bei Aus­wahl ber alljährlich in Ferienkolonien, aufs Land usw. zu ent­parlaments der Nationalversammlung   schildert aus eigener Kennt Schloß und Riegel gebracht. Die kolonnen" waren nicht start­nis und Erfahrung Wilhelm Sollmann  .. Conrady erzählt jebe zählte nur zwei Mann, aber um so rühriger und erfolgreicher. fendenden Kinder, der Teilnehmer an den Schulspeisungen und der die Geschichte der ersten deutschen   Nationalversammlung des Die eine hatte sich zum Arbeitsfeld den Norden Berlins   und die Besucher der Kindervolksküchen. Die diesjährigen Weihnachtsferien werben wegen Rohlen Frankfurter   Barlaments. Einem Revolutionär, der ungleich stär- nördlichen Vororte gewählt. Sie bestand zunächst aus einem Kell­fer als in jenen vergangenen Tagen in der lebendigsten Gegenwart ner Hermann Kaiser   aus der Schönholzer Straße und dem mangels bis zum 19. Januar einschließlich verlängert. Diese Be wurzelt, iſt Conrad Schmidts Gedenkartikel zum 100. Geburts  - berühmten Entfesselungstünstler Jaques Schmit. Kaiser, einstimmung gilt für die höheren, mittleren und die Gemeinde. und tag tiedrich Engels, gewidmet. Den revolutionär ge- Gentleman- Ginbrecher, der nur im Gesellschaftsanzug mit Lad- Silfsschulen. stimmten schneidigen Kritiker der wilhelminischen Aera  . Th. stiefeln geht, tam bald zu der Ueberzeugung, daß sich der Ent- Oranienburg. Stadtverordnetenversammlung. Der Arbetter Seine, führt Franz Diederich den Lesern in Wort und Bild fesselungstünstler für ihn nicht eigne. Er trennte sich von ihm rat wurde gegen die Stimmen der beiden fozialistischen Fraktionen bor. Nur ein Teil des Inhalts ist dies, aber der wichtigste; jeder und nahm sich den Dreher Erich Karsch, einen wegen Einbruchs abgeschafft. Auch unsere Fraktion trat für Beibehaltung ein, weil Beitrag, auch das hier nicht Genannte, steht auf guter Höhe. Das wiederholt vorbestraften Menschen zum Gehilfen. Schmit wurde der neugemählte Beigeordnete Ferka( U. S. P.) scheinbar aus polis Buch foftet 1,80 M. Die Schulgeldsätze denn auch bald nach einem Einbruch in die Kirche von Nowawes   tischen Gründen imrier noch nicht bestätigt ist. Theater. Im Kleinen Theater führt Edgar Liche die Spiellettung in einem dramatischen Auftritt von zwei Wachtmeistern des Dezer- der höheren Schalen wurden wegen der finanziellen Notlage der ber am 5. Januar stattfindenden Uraufführung von Heinrich annats in der Nähe des Bahnhofs Spandau   festgenommen. Stadt wie die ftaatlichen Säße erhöht. Die Mehreinnahme wird tenjad Die farrhaustomödie". Im Schiller- Theater Kaiser   und Karsch brachen nun in die Kirchen von Blanken  - durch vermehrte Anftellung von Lehrern und Teilung von Massen Charlottenburg findet am Freitag die erste Aufführung des fünfattigen burg, Wahlsdorf, Saulsbors, Heinersdorf  , Malchow  , Tempelhof  , aufgebraucht zugestimmt wurde einer Schanktongessionssteuer Dramas Der Motor" von Hans W. Fischer   statt. Der Berliner   Vollschor beginnt am Montag, den 12. Januar, abends Biesdorf   und Buch ein, gelegentlich auch noch in einige Villen, und der Erhebung eines Gemeindesteuerzuschlags zu der Reichs­Die Staatsregierung soll ersucht werden, in 8 Uhr, in der Aula des Königstädtischen Gymnasiums Elisabethstr. 57, wie in Neudamm bei Küstrin   und Buckow   bei Müncheberg  . Weberall grunderwerbesteuer. einen Elementarlursus der Notenlehre.( Auch für Nicht fanden sie Teppiche, Deden und mehr oder weniger wertvolle Oranienburg   ein Staatssteueramt zu errichten. mitglieder.) Die Chorproben beginnen am Freitag, den 9. Januar, in Kirchengeräte aller Art. Nur die Kirche in Heinersdorf   war, wie berfelben Aula. Neueinstudierung: Beethoven  , IX. Symphonie. Kaiser jagt, so arm, daß dort nichts zu holen war. In Biesdorf  erbeuteten sie einen so fdmeren Teppich, daß sie ihn nur bis nach der Landstraße schleppen konnten. Sie fuhren deshalb rasch mit der Bahn nach Berlin  , borgten sich 300 M. und nahmen dafür einen Kraftragen, um den Teppich zu holen. Leute, die früh morgens bes Weges tamen, halfen ihnen bereitwilligt beim Auf­laden der schweren Last. Der Chauffeur aber war nicht sp ahnungslos. Er durchschaute die Zusammenhänge und schlug rasch auf den bereinbarten Fahrpreis bon 300 M., den er schon in der Tasche hatte, noch 200 M. drauf, die ihm die Einbrecher denn

-

Ein Klassisches Neujahrskonzert des Boltsfraftbundes", unter der aus­gezeichneten Leitung Mörites, begeisterte die Besucher im ufafaal am 300 und fagte ihnen, wo Troft und Erhebung zu finden ist, wenn das neue Jahr dem alten gleichwertig werden sollte.

Ein Jugendwert Frank Wedekinds, die Bauernnovelle, Marianne", wird jetzt erstmalig im ersten Heft der neuen Wochenschrift Der fleine Roman veröffentlicht, die Herbert Jhering   im Berlag H. S. Hermann, Berlin  , herausgibt. Willy Jädel hat zu der Novelle eine Anzahl Zeich­mungen gefchaffen. Der Herausgeber will dafür sorgen, daß die Bilder bas Wort des Erzählers fteigern.

-

-

Groß- Berliner   Lebensmittel.

Steglitz  . 3 Pfund Kartoffeln( 1a- o). An Stelle der fehlenden 4 Bfund 1 Pfund Großbrot. Bis 6. Januar 125 Gramm Teigwaren( 106), 125 Gramm Nährsuppen( 108), 250 Gramm ausl. Maismehl( 109), 125 Gramm lose Haferflocken( 107). Rotkohl je Pfund 10 Pf. Weißlohl je Pfund 5 Pf. Stralau. Donnerstag 250 Gramm Bohnen( 110), 125 Gramm Nudeln ( 111). Abschnitte bis Sonntag abgeben. Bantow. Ab Sonnabend 250 Gramm Teigwaren( 107 u. 108). Wittenau  . Ab Sonnabend 150 Gramm Graupen( 107), 150 Gramm salsenfrüchte( 108).