Nch niederzulegen und kann ein RevistonSgrund sein> Bei der Strafvollstreckung soll der Richter mitwirken. DaS neue JagendgerichiSgesetz will es dein Richter überlassen, ob« den Jugendlichen strafen oder gegen ihn ErziehungSmahregcln verhängen will. Der Richter kann von der Vollstreckung einer Strafe gegen Jugend- ii.i'e Abstand nehmen. Bewährt sich der verurteilte Jugend- iiche innerhalb einer Frist von fünf Jahren, so rritt Straferlaß ein. Die Jugendlichen sollen tu besonderen Strafanstalten untergebracht werden. Tie Jugendgerichte sollen in weitestgehender Verbindung nnt den VormundschaftSgerichten stehen. Die Jugendfürsorge- Vereine sollen zur Mitwirkung bei der Auswahl der Schöffen tür die Zugendgerichte und bei der Erforschung der Person- Uchkeit und der Lebensverhältnisse der Jugendlichen heran- gezogen werden. Auch bei der Durchführung der Erzichungs- maßnahmen sollen sie gehört werden. Die Verhängung einer Schutzaufsicht über den Jugendlichen soll zulässig sein. Es soll dem Jugendlichen«in Berater gestellt werden, der ihn beaufsichtigt und ihn unterstützt.
DZe ftffäre Sonnenselü. Der Rechtsanwalt Sonnenfelds fen., Herr Hartte, über- der Oeffcntlichkeit ein Schreiben, in dem er gegen die Unterstellung�' protestiert, daß sein Klient in Sachen Scheide« mann durch Nichterscheinen zum Termin.gekniffen" habe. Unseres Wissens hat von„kneifeu" bisher noch niemand gerodet— außer Herrn Hartte. Er muß also wohl den Eindruck haben, daß da» Verhalten seines Klienten so aus- gefaßt iverden kann. Im übrigen erzählt Herr Hartte, daß tein Klient nicht gewußt habe, um welche Sache es sich han- delte. Sonnenseid habe seine Vorladung dahin beantwortet, daß er noch nicht so wiederhergestellt ser(wovon, wird nicht gesagt), um drei Treppen steigen zri können. Unseres Wissens gibt es in Moabit Fahrstühle, wovon doch Herr Hartte seinen Klienten hätte benachrichtigen können. ES scheint demnach, oaß Sonnenseld an einer ähnlichen Krankheit leidet, wie sein Freund Baumeister , als dieser(nach seinen eigenen Korten)„krank und nicht willenS" war, vor dem Partei- ttnlersuchiingsauZschuß zu erscheinen. Die Korrespondenz v. 5. glmibt Scheidemanns Angabe im„Vorwärts", daß NoSke und er(Scheidcmann) gegen einen hiesigen Redakteur Klage angestrengt haben, dahin er- gänzcn zu können, daß es sich«m eine Klage des Herrn Sklarz gegen den Redakteur Vetter von der„Berliner Volksztg." handle. Bescheidener Verstand hätte der Korrespondenz ö. L. sagen können, daß eine Klage von Sklar, nicht eine Klage von Scheidemann und NoSke ist. Wenn Sklarz gegen deu Redakteur Vetter geklagt bat. so ist daS eben ein sechstes Versahreil in dieser Angelegenheit. Die Person, gegen die Scheibemann und NoZk« genagt haben, steht der Korrespon- »snz B. S v i c l näher als Herr Vetter. Die„Deutsche Tageszeitung" windet sich um die Fest- stcllung ScheidemannZ, daß sie die Beschuldigungen gegen ihn im Falle Liebkneckt-Luremburg zunächst kommentar- los abgedruckt und erst dann für unglaubwürdig erklärt hat, Äs Sä'eidemann zur Klag? schritt, mit allerhand belanglosen Ausflüchten herum. Am 23. Dezember hat sie übrigens de« gierig Aussührungen der„Schweizerischen republikanischen Blätter" in der Affäre abgedruckt. Ohne auf den Inhalt öreser Ausführungen einaelicn zu wollen, möchten wir doch mit- letten, daß die alldeutsch-kaisertreue„Deutsche Tageszeitung" sich auf ein Blatt berufen hat, von dem'tveithin bekannt ist, daß es ein ausgesprochenes Organ der ® a t? n t e darstellt. Sein Rodakteur I. B. Rusch war fciiher an dem katholischen..Argauer Volksblatt", mußte aber »iÄe Stcllung aufgeben, weil seine einseittge Pe-temahme
GroMaötabenö. von Han« Gothmann. Mlmd« wachen die Straßen auf und werden leben Mg vnd rasen unaebiuer im spärlichen jiicht der Vogenlampen und bäumen sich zuchen» vom Leben in den giganiiscben Himmel, den»ine Nachtwalke duntel wie eine« Niesenraubvogel« rauschender Flügel durchsägt. Alle Plakate vor den grellen Kino» werden lebendig und die Figuren m't Iramp'batt verzerrten Gesichtern steigen herab und schreiten, wie verzerrte Rarttaturen de« Leben«, neben den schwatzenden Menschen. die nach Lust und Vergcsien und ranzender Freude dürsten. Portale zu Tanzpatästen schnappen wie hungrige Hai« die Menschen ein. ikine Dirne wankt an den trasiloien Mauern und tostet nach de« Tagen der Unschuld fär einen Augenblick himmlisch»erklärt wie Maria vor der Leriündigung. idiner hat über Seltgläsern plötzlich die D.fion riesiger Sklaven« batailio««. und gemarterter Menschenbrlider in Ketten und haßdoller Fron. Von den angstvolle» Gestirnen weht eine ungeheure Stimm« durch den«bendwind, daß tausend unschuldige Mädchen plötzlich dt« Multer neben sich sprechen hören, wenn sie der schwimmende Blick der Lust schon entehrt. Der Verbrecher krümmt sich im Dunkel und lauert auf einen Mord. Einer kauert vor Kasienfchränken und keucht nach dem Glück im Keil seiner Blendlaterne. Eine unheimliche Ahnung fällt mit der Macht auf die tosende Stadt; Wissen von Elend, gefahrvallenBergwerlen. dumpfen Fabriken. Streik, Hunger und Schwanzerschaft. Reuer flackern auf. Ich sehe der reißende« Leldenschaft zuckend« Brände. die Flammen der Lust, vor denen die Mauern und eiflgen Stein» Häuser bersten. Die Trümmer einer Welt find schwanger von einem nenen Schicksal und aud den Wirrniflen und Ausbrüchen der Gefühle. Kämpfe, Nöte glotzt die Zukuufr, noch blind. vnd während ich wie auf einem Seil über die Abgründe gleich Tausenden schreit«, Mütter beten um gefallene Löhne und eine Braut lächelt feierlich entsagungsvoll im Tode«lampf) seh' ich plötzlich auf allen Dächern Kinaoperateure kurbeln, in«n> geheuren Apparaten »tn fangen da« gespensterhaft wilde Bild einer immer noch blutenden, matzlo» zerrissene» Aeit..
für die Entente bie Leser stänKfl vor den Kopf stieß, zumal er das Deutschtum in jeder nur möglichen Weise beschimpfte. Nach mehrfachen und vergeblichen Versuchen, in der fran» zösischen Schweiz eine Stellung zu finden, kam er an die von der Entente für ihn gekauften„Schweizerischen republikani« sehen Blätter", die er seitdem völlig nach den Weisungen des französischen Propagandabureaus leitet. Für die„Deutsche Tageszeitung" immerhin eine recht beachtttche Quelle. Stocktaub ist der fromme„Reichsbote". Nachdem Scheidemann hier am 2. Januar einen Irrtum des„B. T." dahin richtiggestellt hat, daß seine Klage sich nicht gegen Sonnenfeld jun., sondern gegen Sonnenfeld sen. richtet, be- kommt der.Reichsbote" in seiner Abendausgabe vom 3. Januar immer noch fertig zu behaupten, daß Scheidemann ein Verfahren gegen den jungen Sonnenfeld beantragt habe, der sich in Holland befindet. Da der Redakteur des „Reichsboten" jeden Sonntag in die Kirche geht, werden ihm dereinst seine Lügen mit Sicherheit verziehen werden.
Vo steht üer d.<d. S.? Der Deutsche Offtzierbund hat sich bisher stets als wirklich neutrale und absolut unpolitische Vertretung der Offiziere bezeichnet. Anfänglich ist er das wohl auch gewesen, dann aber hat er Neigung gezeigt, sich nach rechts abdrängen zu lasten. Einigermaßen eigentümlich herührt folgende Notiz der»Deutschen Zeitung": Wie wir hören, ist General Hutier zum vorfitzenden des Demfchen LffizierbnndeS gewählt worden an Stelle de» vor einiger Zeit zurückgeUetenen General» Scheüch. Wir würden biete Wahl autzerorventlich begrüßen, denn sie würde wohl die Gewähr geben, daß von nun an die Cliquen» Wirtschaft im D. O. B. ihr Ende finden würde. Weite Kreise nicht nur de« Osfizierkorp» haben e» einfach niibt verstanden, dah der D. O. B. e« nicht für nötig tzehaltea hat, die drLSke Verabschiedung seines Vorstandsmitgliedes, deS Oberste« Reinhard, zum Gegenstand eine» Einspruch» dri der ReichSregieruug zu machen. Gerade da« Schweigen de« Dentichen Ossizierbunde« bei dieser Angelegenheit hat viele Offiziere kopfscheu gemacht, die bisher dem D. O. B. wohlwollend gegenüberstanden. Man hat also in alldeutschen Kreisen vom D.O.B, er- wartet, daß er in offene Opposition zur Regierung treten würde, und sieht, nachdem dies nicht geschehen ist, in der Wahl des Generals Hutier eine Gewähr dafür, daß cS künftig geschieht. Im Reichswehrministerium dürfte man allen Anlaß haben, diese Entwicklung de» bisher mit großem Wohlwollen behandelten D. O. B. genau zu verfolgen.
Unsere Grenzbewackung. Eine nächtliche Sutoschmuggelprob«, die der Staat»« kommisiar für EchleSwig-Holstein, Genoste Dr. Köster, an der dänischen Grenze veranstalten ließ, ergab unbegrenzte Möglich. leiten. Der einzige Posten, den man bei oftmaligen! Hin- und Her fahren traf, ließ gegen b0 M. da» Auto ungefragt passieren. Die dänischen Gendarmen erklärten, von einer deutschen Grenz» bewachung überhaupt nicht« mehr zu wissen. In der einen Nacht traf der Wagen elf wirtliche Schmuggelauto«. Da« Lü tt ich er.Journal de Lidge" macht darauf aufmerk« sam, daß an der Grenze von Gemmenich Vi« Gouvy au« Sachen. Köln und Krefeld namentlich von Belgier » ein umfangreicher Schmuggel betrieben werd. Diese kauften Waren oller Art zu billigen Preisen auf und schmuggelten sie alsdann meisten« mit Automobil oder auch mit der Eisenbahn in da» Land. Jede Nacht seien die Straßen von Deutschland her überfüllt mit Fuhr« werken. So sieht also die deutsche Grenzsperr« au«. Aber jeder Privat- briek nach und von Wien wird in Dresden aufgemacht und durch- schnüffelt. Dazu reicht'«.
Romain Rollanö. Bon Frieda Rudolph-Staubitz. Kennst Du Romain Rolland ? Er ist ein Franzose, viekwehr: er ist ein Mensch. Einer der Edlen, Großen, die Herz und Seele, Liebe und Kraft in sich tragen, die über alle Schranken hinau« wirken und glühen, auf daß da« Leid der Menschen gesund«. Uebcr alle Schranken hinau« i Da« bedeutet gerade für einen Franzosen sehr viel. Ihm ist die.Schmach seine« Lande«", seiner „vergewaltigten Heimat" tief in die Kindesseele schon gebrannt. der Same de« Hasse«, der Stäche in da« junge Herz schon gesät, daß ihm„Revanche" ein heilig Gebot erscheint, eine Erfüllung heischende Kraft, verführerisch genug war diese Glut. Wer flammt nicht auf, wenn eS heißt, Streiter eine» Recht« zu fein? Hat un« dieser Ge- danke nicht auck. au» allem besseren Wollen herausgerissen und un«, die wir bittere Feind/ de« un« belastenden Militarismus waren, die Waffe schwingen und zum Kampfe ziehen lassen? Wieviel tiefer, ja fast unausrottbar muß diese» giftige Gerank nationaler Unfehlbarkeit erst seine Wurzeln schlagen, wenn systema. tisch jahrzehntelang der Revanchegedanke ein ganze» Volk beherrscht. Darum die Augen auf, hcrau» au« der Niederung, hinauf auf die Höhe und von dort au« Umschau gehalten, wie e« Romain Rolland tat. Er hatte die Waffe seine» Geiste» gegen den Irrtum gezückt, der ein fast unzerstörbare« Mauerwerk zwischen den Völkern er- richtet. Er ringt, wie wir, um Glück und Freiheit aller Unter» drückten, ob da» nun Deutsche, Franzosen oder Engländer sind, ganz gleich. Sein Kampf gilt, wie der unser«, den Renschen« der Menschheit. Romain Rolland hat ein helle» Auge. Er läßt sich nicht von nationalistischen Schönfärbereien betrügen. Er weiß, wer leidet. wer der Knecht, der Sklave ist. Kein noch so verlockender Revanche- gcdanke konnte ihm die Not deS eigenen Volke» verbergen. Er sah die Unterdrückten de» eigenen Lande»:„Eine Handvoll Genieher, die ihren Sinnen da» Maximum von Lust bei einem Minimum von Gefahr zu verschossen suchen und e» sich gern gefallen lassen, daß die anderen für sie büßen." So sagt er selbst in seinem Roman »Johann Christof". Haben wir nicht dasselbe in niste rem Lande erkannt. Und haben wir un» nicht aufgeschwungen, diese Handvoll Genießer zum Teufel zu jagen. Wahrlich kein leicht Stück Arbeit. Sie wurzeln wie die Quecken im Ackergrund und oft will die Hand müde werden, da» Unkraut zu vernichten. Aber sie darf nicht müde werde«, sonst ist alle» verloren, der Ackergrund unserer freien Arbeit auf» neue überwuchert. Nicht müde werden! Romain Rolland rüttelt un» auf:.Ihr seid tausendmal stärker al« eure Unterdrücker, ihr seid tausendmal mehr wert, und ihr laßt euch von ihrer Unoerschämtheit bezwingen! Ich begreise euch nicht. Ihr lebt in dem schönsten Lande, ihr seid mit der schärfsten Intelligenz begabt, mit dem menschlichsten Emp- finden, und ihr wißt au« alledem nicht« zn machen. Ahe laßt euch
Kleine Schiebung. Die.Fretheit" schreibt eine ganze Spalte zistamme«. um»ach. zuweisen, daß die Unabhängigen in Gotha keine Wahlniederlage erlitten, sondern sehr gut abgeschnitten hätten. Wir wollen'« kurz machen und al« verspäteten NeujahrSwunsch hiermit aussprechen, daß wir den Unabhängigen vnd der„Freiheit" im kommenden Jahre noch zahlreiche solche„Siege" wie in Gotha wünschen. Bei der ganzen Geschichte hat die.Freiheit" nur vergessen — oder sie tut so, als hätte sie vergessen—, daß e» uns in unserem Artikel auf die ganz nebenbei gemacht« Feststellung der Wahlniedet- läge wirklich nicht ankam, sondern auf die Tatsache, daß da« Gothaer unabhängige Blatt im Anschluß an die Niederlage gegeschrieben hatte: Bei den nächsten Wahlen würden die Arbeiter von anderen Waffe» al« von Stimmzettel« Gebrauch mache». Worauf selbst die„Freiheit" und„Leipziger BolkSzeitung" zeterte«: Man müsse nachsehen, ab r« den« noch Sozialdemokrat« feie», die in Gotha da» Blatt redigierten und die Politik der ll. S. P. machten. Diese unangenehme Tatsache will die„Freiheit" mit lang» atmigen Betrachtungen darüber totreden, daß die Wahlniederlage in Wirklichkeit ein Wahlsieg gewesen sei. Um so schlimmer für sie und Gotha I Denn dann fällt für die Ausführungen de» Gothas« Partoidlatte» der einzige Milderungsgrund weg, der sich noch denken ließe, daß sie ein impulsiver Ausbruch de» Schmerze » über die Wahlniederlage gewesen seien. Wir stellen nunmehr fest: Trotz ihre» angeblichen.Wahlsiege»" wollen die Gothaer Unabhängigen bei de« nächsten Wahlen mit„anderen Waffen" aU Stimmzettel losgehen. Warum wohl?
r Frechheit oder Faulheit! Zu unserer Notiz in Nr. L de»„vorwärts" können wkr intt- teilen, daß fie wenigsten« eine Wirkung gehabt bat: Im Lauf« de«». Januar erhielten wir von der Oberpostdirektion Berlin nicht weniger al« vier wettere Briefe ausgehändigt, die vor Jahren während de« Krieges an» dem Ausland an de«„vor- wärt«" abgegangen und von der Zensur zurückgeholten worden waren. Der erste Brief ist laut Poststempel aufgegeben in Ben» am 3l. Januar lülll(Absender: Bund der Menschheitsinteressen), der zweite am 22. März lg!« in Zürich (Absender: S. Bronftctn« SemlowSky'. der dritte am 5. Januar 1916 in Bern (Absender: Dr. F. Mender), der vierte am 1«. Januar 191S in Kopenhace» (Absender: Frau P. Rubinstein). Warum diese Briefe noch über ein Jahr nach der Beendigung de« Kriege« lagerten, ist un« unverständlich. Jedenfall« mag Dr. Rudolf Breitschetd, der sich in der„Freiheit"— mit Recht— über eine ähnliche Brieizurückhalwng beschwert, darau« ersehen, daß e« sich hier nicht um eine Chilane speziell gegen Oppositionelle, sondern um eine allgemeine höchst verurteilenSw«»» Schlamperei handelt.
Elve Erfittüuog üer-Irekhett�. Die„Freiheit" brachte am Freitag abend unter der bielver- sprechenden Ueberschriit„Au« dem Staate NoStau"«iite« Bericht über die WethttachtSseter de« Reichsmehr- Kavallerie- regiment« II! in Potsdam und über ein« Rede des Rtnmeifte' Graf Berthold, in der sich dieser Osfizier unter AuSfällrn gegen den ReichSwchtmitnster NoSle al« königStreu bekannte. Im Anschluß hieran behaupter die„Freiheit", daß Graf Berthold nunmehr zur Sicherheitewehr übergetreten sei weil er„hier ein noch günstig--«« Feld ttir seine monarchistisch« Propagandatätigkeit zu finden glaubr". An zuständiger Stell« ist festgestellt worden, daß«in Grat Bertbotd nicht zur SicherheitSwebr übergetreten ifh und daß sich auch«in Otfizier ähnlichen Rainen» oder tonst ein früherer Ritt- meister des AeichSwehr-KavalleriereoimeniS Ilk nicht in ihre.» Offi'ierkorpÄ befindet. SS handelt sich also wieder einmal um«ine der üblichen freien Erfindungen de« unabhängigen Blattes. Wird die„Freiheit" ihre Leser davon verständigen, daß sie wieder einmal etwa« andere« getan, al« dte Wahrheit und nicht» al» die Wahrheit auszusagen? unterdrücken, besibimrfen, von einer Handvoll Schelmen mit treten. Zum Teufel, seid doch ihr selber. Wartet nicht, bös der Himmel oder ein Napoleon euch Hilst. Erhebt euch, eint euch, an» Werk! All« miteinander! Fegt euer Hau» rein!" Ja. Romain Rolland , wir haben damit begonnen,„wir selber z» sein", unser Haus rein zu fegen. Nun wir wach sind, wolle» wir nicht müde werden im Kampfe um unser Glück. Und wir wifi-n e» auch den Augiasstall reinigen wir, wenn e» auch endloser Kräfte bedarf Aber dein Volk, Romain Rolland , hat die Glut deiner Worte noch nicht erfaßt.„Tt� Handvoll Genießer' treibt eS noch üppig in deinem Lande. Ihre Slacheglut scheint stärker al» das Feuer deiner Liebe. Aber du ringst ja nicht allein. Einmal kotktmt auch den Deinen die Stunde, da sie sich erheben und ihr Hau» reinfegen. Drüben bist du verkannt. Aber bei un» steht du in den Reihe» unserer geistigen Führer, die über alle Schranken hinweg die Mensche« einem groheu Ziele zuführen: der LAkerverdriideruug.
Ei» Hilfswerk für deutsche Mufik und Mufiler ist in Borke- reitung. Den Anstoß dazu gab eine Spende de« bekonnien Violinvirtuosen Karl Flrsch, der die Summe von 2Sci00 M., die Hälfte de« Ertrage« eine» im Haag veianstalteten WohltäiigkeitS- lonzert«, der„Allgemeinen Mnsikzeitung" zur Weiter- leitung an unterstützuiigSbedülftige Musiker überwies. Dieser Be» trag soll nun der Grundstock zu einer auf breitester Basis zu stellenden Sammlung von Geldmitteln weiden, die nickt: nur einzelnen notleidenden Personen, sonderv der durcki die zulünstige wirischaftliche Lag« vieliach Überhaupt in Fiage gestellten ernsten Muiikpilege zugute kommen wird. Gedacht ist unter stnderm an die Erhaltung der zum Teil in bedrängter Lage be- findlichen Musik« und Chotvereine in den kleineren Städten, an die Ermöalichnng von Anfführtmgen neuzeitlicher Werke, die durch die gewaltig geftiegenen Unkosten jeder Art in der Mehrtabl der Fälle zuküniiig in Frage gestellt sein würden, ferner die Förde- rung begabter Künstler und die Drucklegung ihrer Werle. Zur schnellen DurchsAhrung de« Plane« hat sich ein vorläufige« Komriee gebildet, da« zurzeit mit den näheren Vorbereitungen beschäftigr ist. Jbm gehören an: Frau Julia Culp . Karl Flesch . Leo Kesten. berg, Max von Schilling«. Georg Schumann . Paul Schwer» und Richard Stern. Die«eschäfrsstelle de«.Hilsewerl» für Deutsch « Munt und Musiker" befindet sich beim Verlage'der„Allgemeinen Mufilzeitung", Berlin W 62. Schrllstr. 9. «in»euer medizinischer Lehrfilm. Aus dem Gebiete de« medi- zinischen Lehrfilm«»st ein weirere«, sehr beachtenswerte« Ergebni» zu verzeichnen. Vor einem vornehmlich au««erzten bestehende» Publikum ließ vre Ufa ihr« neuest« wissenschakilich« vilderrcihe vorführen, die alle Phasen der Wassermanns»«« Reoltion aufzeigt. Die Blutentnahme au« dem Arm de»»u Untersuchenden, die kehr lehrreiche, fchrmatische Darstellung der positiven und negative» Blutrealtion. alle« erscheint deutlich, überfichiltch und mit einer Lebendigkeit, die dem Experiment am Menschen nicht nachsteht. Die Vorgänge im Brutofen find besonder» anschaulich geroten. Ein utstruttiver vvetrag von Dr. Köntgtberger erläutert« da»»Ud.