Wilhelms Blutrezepte.
Die Veröffentlichung der Briefe Wilhelms an seinen lieben Niti" in verschiedenen Blättern hat wieder einmal die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit auf die unglückselige und verhängnisvolle Person dieses Mannes gelenkt. Bei dieser Gelegenheit möchten wir feststellen, daß von unserer Seite das wichtigste jezt noch nicht herausgekommene- Dofument in dieser Sache bereits vor vielen Monaten an die Deffentlichkeit gebracht wurde und zwar zu einer Zett, in der Wilhelm noch auf dem Throne saß. Am 27. Ottober 1918 druckte der Vorwärts" auszugsweise einen Brief Wilhelms an Nifi ab, der wahrscheinlich schon damals das größte Aussehen erregt hätte, wenn nicht die hereinbrechende Revolution die Aufmerksamkeit auf größere Dinge gelenkt haben würde. Wir möchten aber das Dokument der Vergessenheit, der es unverdientermaßen anheimgefallen ist, wieder entreißen, da es mehr als irgend ein anderer Brief die Person dieses Komödianten, Heuchlers und Feiglings auf dem Thron entlarvt.
Erschütternde Zahlen.
Genosse Adolf Thiele, der sich während des Krieges
unzweifelhafte Niederlage der Demagogen und Agitatoren" bedeuten würde. In folgendem sett der Raiser dem Zaren in der Form schonend, in der Sache sehr bestimmt auseinander, daß der japanische Strieg un populär der dankenswerten Aufgabe unterzog, das Material über die fei, und da die Verantwortlichkeit für die Niederlagen dem Verluste des deutschen Heeres und der Marine zu Herrscher zugeschoben werde, zu der Unpopularität des Herr- sammeln, und die Ergebnisse einem begrenzten Personentreise zugänglich zu machen, veröffentlicht nunmehr die Schlußschers und seiner Dynastie beitrage:
Der Kaiser setzt dem Zaren auseinander, daß ein po pulärer Krieg für den Herrscher leicht zu ertragen set. Die Verantwortung für eine unpopuläre Sache ist aber
ganz etwas anderes."
oder
" In Europa find alle gleichsam durch ein stillschweigendes übersicht über die Verlustlisten. Hiernach sind für das lebereinkommen in dem Punkte einig, daß der Bar persönlich| Landheer 1551, für die Marine 178 Berlustlisten herausgegeben für den Krieg verantwortlich ist. Der Anjang des Krieges, das worden. An Toten hat das deutsche Heer insgesamt Unerwartete des plöglichen Ueberfalles, die offenbar 1718 246 Menschen zu beklagen, von denen auf die Mannunzureichende Vorbereitung, all das ist, wie man sagt, seine schaften 1 655 553 und auf die Difiziere 62 693 Mam entSchuld. Man sagt, daß Tausende von Familien, die fielen. Die Zahl der Verwundeten beträgt 4 234 107, ibre Männer durch den Krieg verloren haben, für das Blut hierunter 116 015 Offiziere. Als Gefangene dieser den Zaren verantwortlich machen und ihre Klagen vor Vermißte endlich verzeichnen die Verlustlisten insfeinen Thron vorbringen." gesamt 1073 619 Mann, die wiederum in 1050 516 Mannfchaften und Unteroffiziere, sowie 23 104 Offiziere jich teilen. des Landheeres beträgt also Der Gesamtverlust 7 025 972 Menschen, die Kehrseite des frisch- fröhlichen Strieges. Naturgemäß find die Verlustzahlen der Marine absolut Und dieser Krieg sei in allen lassen Rußlands un- wesentlich geringer, immerhin aber, relativ genommen, erpopulär, selbst bei den Offizieren, hauptsächlich wegen der schreckend hoch. Als tot werden hier 24 112 Mannschaften und Unteroffiziere, als verwundet 29 830 und als geMißerfolge der russischen Waffen. " Im Resultat diefer Ueberlegungen fängt das Publifum anfangen 11 654 Marineangehörige bezeichnet, hinzu kommen Der Brief, der die Anrede„ Liebster Siti" führt, geht von anzudenten, der Bar fönne selbst das Oberkommando die in neutralen Staaten Internierten, an Strankheit Gestordem Attentat auf den Grostfürsten Sergius aus. übernehmen und sich an die Spitze der Truppen stellen.. benen, so daß die Gesamtverlustziffer der Marine 78 342 Wilhelm in seinem mit einer starten Dosis Attentats- Sowohl das europäische Publikum, als auch die russische Nation Menschenleben beträgt. blickt instinktiv auf den garen und erwartet, daß er hervortreten Zurzeit ist es noch nicht möglich, eine vergleichende ang st gemischten monarchischen Solidaritsgefühl- schimpft Uebersicht, insbesondere mit mit den Verlusten der geghier ähnlich wie und sein großes Werk hoheitsvoll vollbringen wird. Man erin seinen berüchtigten Randbe. merkungen in den Kriegsaften über das Attentat von wartet von ihm, er möge allen zeigen, daß er, der Selbst- nerisch en Länder, zu geben. Nur folgender Vergleich Sarajewo : herrscher feines Boltes, bereit ist, dessen Sorgen und mag die ganze Furchtbarkeit des letzten Krieges beleuchten: Dualen zu teilen, soweit es in seiner Macht steht. Diese all- Jm Kriege 1870/71 betrug auf deutscher Seite der gemeine Erwartung habe jemand in sehr bescheidenen Worten Gesamtverlust an Toten 41 210( 16 056 gefallen, 10 506 ausgedrüdt.( Das Folgende im Urtegt franzöfifch): Der Bar muß an Wunden gestorben, 14 648 an Strantheit gestorben), an eine große Tat vollbringen, um seine Macht aufs neue zu stärken Verwundeten und Unfallverletzten 98 233, an Gefangenen und seine bedrohte Dynastie zu retten. Er muß mit seiner Person oder Vermißten 14 138. bezahlen( il faut qu'il paye de sa personne)."
Der Kaiserbrief ist vom Jahre 1905 datiert und in englischer Sprache abgefaßt. Von seinen ca. 400 Zeilen gab der Vorwärts" seinerzeit die Hauptstellen wieder, die auch heute noch das größte Intereffe beanspruchen dürften.
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„ Diese Schufte von Anarchisten haben eine dunkle und ge meine Tat begangen Ich fann nicht glauben, daß diese Zenfel aus den Reihen Deiner Untertanen hervorgegangen seien. Es sind sicher Ausländer aus Genf ."( Ausländer, Fremde find's zumeist... Red.)
es u. a.:
gemeint ist eben die öffentliche Meinung Europas ) ist folgendes: Das Regime Wirstys hat der Presse allzu plötzlich viel größere Freiheit gewährt als früher. und hat die Zügel, die Plebe so straff hielt, allaufnell gelodert."
Für sich selber hat Wilhelm den Grundsat, mit feiner
Die Eisenbahnerbewegung.
Hieran anknüpfend, entwickelt der Kaiser dem Zaren die europäische Meinung", die sich übereinstimmend über die Verhältnisse in Rußland gebildet habe. In das Gewand dieser Person zu bezahlen, nicht eingehalten. Anderen derAm Montag nachmittag wurden die auf Wunsch einer europäischen Meinung" sind dann auch die folgenden Rat- artiges zu raten, ist freilich leichter! Im folgenden wird dann wieder die Jdee einer feier- Gewerkschaft im Dezember unterbrochenen Tarifverhandfchläge gekleidet, so daß dem Zaren die Meinung seines fürstlichen Beraters gleidhjam als der Standpunkt der ge- lichen Protlamation an das Volt mit allem Bomp Iungen fortgesetzt. Es hat gestern eine allgemeine Aussprache samten europäischen Beffentlichkeit dargelegt wird. Da heißt erörtert, die vom Moskauer Kreml aus erfolgen foll. Der stattgefunden. Dienstag beginnen wieder die Einzelberatungen, Zar solle nach Moskau fahren, den Adel und die Nobilität die nunmehr ohne Unterbrechung weitergeführt werden sollen, „ Das Resumé aller diefer on dit"( wörtlich: Man fagt- in feinem prächtigen Palast versammeln und sich mit einer um den Tarif so schnell wie möglich fertig zu stellen. Rede an sie wenden: In Köln wurde am 3. d. M. ein Umzug der EisenbahnMan tönnte mit einem Tabel für die veröffentwertstättenarbeiter von englischen Militär aufgelöst. In lichten Briefe für die an den Baren gerichteten Schriftffüde Elberfeld zogen fie Montag vormittag zum Eisenbahnbeginnen und sagen, das sei eine schlechte Sitte, die nicht direktionspräsidenten, um nochmals die Forderungen zu überwiederholt werden solle. Dann müßten die Reformen, die reichen. Die Betrieb sarbeiter nehmen, wie gemeldet wird, der Bar selbst für sein Volk nüßlich findet, erklärt werden, teinerlei an der passiven Resistenz in Frankfurt a. M. nicht teil. In Bersprechungen allgemeiner gesetzgebender Versammlungen, teine Jena wurde beschlossen, wenn die Parole tommt, zu streifen. Konstituante, feinerlei Nationalfonvente, sondern einfach ein Wird der seinerzeit veröffentlichte Tarifvorschlag verwirklicht, " Habeas corpus Aft" und die Erweiterung der Kompetenzen so müßten zum Ausgleich die Personenfahrpreise und Güterdes Staatsrats. Keinerlei Versammlungs- oder Pressefreiheit tarife um 150 Proz. erhöht werden. und der strengste Befehl an alle Zensoren, in Zukunft alle An- Was eine Stillegung der Eisenbahnen bedeuten würde, feindungen zu vermeiden. Dann muß der gar feinen Unter- braucht nicht weiter ausgemalt zu werden. tanen seinen Willen in Bezug auf die Armee funbtun, falls er es für möglich und notwendig hält, selbst am Feldzug teilzus nehmen.. Nachher muß der Bar, umgeben von seiner Geistlich leit mit Kirchenbannern, Kreuzen, Weihrauch und Heiligenbildern, auf den Balkon treten und die eben gehaltene Rede schon Seit dem 1. August 1914 bat bas bekannte Sprichwort Lügen als Manifest an feine treuen Untertanen halten, die haben turze Beine", seine Gültigkeit verloren. Lügen haben jetzt unten im Hofe versammelt von den geschlossenen Reihen der die längsten Beine. Der Stössingeriche Bilderschwindel der Truppen mit aufgepflanztem Seitengewehr und blankem Säbel um Freien Welt" ist mit einem Satz von Berlin nach Baris gesprungen. geben sein müssen. Der Bopulaire" reproduziert die bekanntlich geftelte- Photo
Daher sei die Ehrfurcht vor der obsoluten Regierung gemindert worden, wie aus einer Reihe von Briefen an den Baren hervorgehe, und dem Zaren wird der Rat erteilt, diese Ehrfurcht wieder herzustellen. Bei den Leuten habe sich die Ueberzeugung gebildet, daß sie vor das Schloß des Baren hintreten und ihm thre Wünsche vortragen können. Wilhelm empfiehlt sich als Oberregisseur der ins Auge gefaßten Komödie:
Er
" Deshalb wird die Meinung geäußert, daß es nüglich sein würde, wenn der Bar einige von ihnen, die ein von Truppen umgebenes Biered bilden würden, vor dem Schloß empfangen und ihnen vom Ballon eine Ansprache halten würde. müßte dabei von der Geistlichkeit im Ornat und mit Kreuzen und von seinem Gefolge umgeben sein und zu den Leuten wie ein Bater sprechen. Das müßte geschehen, bevor die bewaffnete Gewalt zu Worte fäme. Es würde sehr möglich sein, auf diese Weise ein Blutvergießen zu vermeiden oder wenigstens feinen Umfang zu mindern."( Wilhelm war also für Blutvergießen mittleren Umfanges". Wie ein Vater! Die Redaktion.)
Der Kaiser meinte, daß eine solche Rede vom Balton bis ft die entlegensten Gegenden des Reiches ertönen und eine
Franz Werfels„ Gerichtstag".
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Stöffingers Schwindel im Ausland.
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Dann wird das ganze tiefgerührte Bol! Dir be- graphie von der angeblichen Erichießung zweier Matrosen in seiner geistert zujubeln, auf die nie fallen und für Dich beten." Nummer vom 80. Dezember 1919 und verfehlt auch nicht, die blutMehr als alle bisher veröffentlichten Briefe dürfte gerade rünftige Beschreibung, die die Freie Welt" im Jahrmartisbudenstil diefer geeignet sein, die vollendete politische und zu dieser Moritat liefert, ausgiebig zu benutzen. geistige Unfähigkeit dieses gekrönten Dilettanten ins rechte Licht zu setzen.
anstatt zu sagen", schreit er gequält was in ihm gärt und schwelt.
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und muß doch weiter sagen, Er weiß: die Generation, zu der er selbst gehört, biefe verAcht Jahre sind es her, daß Franz Werfel mit dem urwüchstgen borbene Generation, tann zu feiner Erlösung der Welt mehr geWeltfreund" schöpferisch in die deutsche Literatur eintrat. Der langen. Wir nicht!", so donnert der Urteilsspruch dieses GerichtsBand„ Wir find", bewußter Ausbau der großen Weltliebe des tages. Und nun schließt er sich jener Flucht an, die in oberfläch Dichters, folgte 1918, das mehr fonstruierende Buch„ Einander" lichster Form Georg Kaiser am Ende feines Gas" begeht, die 1915. Run, nach vier Jahren vier Jahren dieses Kriegswahn ernster, aber ebenso weniger wahrscheinlich Ernst Toller am Ende schickt der Dichter ein viertes monumentales Gedichtbud feiner Wandlung" seinen Friedrich antreten läßt: der Flucht in hinaus. Gerichtstag" nennt er es, wohl in Anlehnung an jenen die nächste Generation, in das Kind, in die Hoffnung auf die Vers Jbsens: Zukunft:
finns
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„ Beben heißt: düftrer Gewalten Sput betämpfen in sich.
Dichten Gerichtstag halten über sein eigenes Jah."
Bon, der Freudigkeit und dem Strahlen jenes-Jünglings, der jauchzte:„ Ich will mich auf den Stafen niederwerfen und mit der jauchzte:" Ich will mich auf den Rasen niederwerfen und mit der Erde in den Abend fahren. D Erde, Abend, Glück- o auf der Welt sein!" ist in diesen neuen Gedichten, die man als Ganzes
nehmen muß, nichts mehr übrig. Ein gewaltiger Trübsinn" hat den Menschen Werfel gepadt. Er hält Umkehr:
D meine Freunde, was war dies vorige Scheinen, da ich euch tanzte und wohlgefiel? Gelogene Nacht und Rausch von falschen Weinen. Sinab ist alles Spiel!*
Stöffinger ist drauf und dran, in die Reihe der großen Schwindler von Weltruf aufgenommen zu werden.
Büßte
Böbel
von den anderen fennt er feinen. Seine Redensorten find: Wir müffen uns zufammentun und hierüber beraten, der Wasse und dem Maifte müffen wir uns fernhalten, nicht mehr buhlen um die Gunst der Wähler." Angegriffen oder fritisiert, sagt er: Grit gegen Mittag geht er aus dem Hause „ Entweder die oder wir müssen Herren im Staate iein." im tadellos sigenden Mantel, modisch frisiert, mit forgfältig gepflegten Nägeln; man hört ibn erregte Worte ausstoßen: Das Denunziantenpad madit es einem unmöglich, in der Stadt zu wohnen!" Was müssen wir uns vor Gericht von der Gegenpartei alles bieten lajien!" gern, was die Regierungsmänner fic eigentlich denken!" ist undantɓar; gehört nur dem, der schentt und immer schenkt!" Man geniert sich in der Voltsversammlung, wenn so ein schäbiger Broletarier neben einem figt!" Wann hört das endlich auf, daß man uns mit Befizsteuern und Vermögensopfern ruiniert?"" Verfluchte Demagogen! Und der Reichsgründer Thefeus hat die ganze Ein diesem Gedichtbuch organisch sich einfügendes Zauberspiel". Schuld an dem Niedergang; der bat zwölf Kleinftaaten zu dem Na, betitelt Die Mittagsgöttin" schließt denselben Schluß, der trotz Einbeitsstaat berichmolzen und ihre Herrscher geftürat. allem Glauben eine Flucht, das flagende Eingeständnis eines Un er hat seinen Lohn bekommen; er war das erste Opfer der Demas bermögens bedeutet." Wir leben", endet es höheres Leben herauf- gogen. Aehnlich äußert er sich im Gespräch mit vornehmen Ausländern und mit denen von seinen Mitbürgern, die wie er leben auführen, und sind erlöst in denen, die da fommen." und denken. H. B.
Wir verspielten unfern Zwielicht- Geist. Er entglitt. Wir wurden zu Erde. Doch Erde ist gut, ist gut. Erde, die einst der Fuß messianischer Jugend tritt."
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Das Leid, das aus diesen Veilen quilt, ist zu gewaltig, als daß man diese Flucht als Bequemlichkeit ansprechen dürfte. Furcht barer Ernst prüft eine Seele bis in ihre tiefste Tiefe auf ihre Bulänglichkeit. Eine Abrechnung wird vorgelegt, deren Ethos matellos ist. Das ungeheuere Beispiel einer Selbstfafieiung das ist dieser Gerichtstag", vor dem alle esthetischen Werte belanglos Der Heide in Werfel starb; ein Chrift Werfel schreit nach werden. Man wagt es faum, auf diese Gedichte als Gedichte, als Erlösung von dieser schlechtesten aller Welten, schreit nach Erlösung einen Höhepunkt deutscher Sprachkunst und Sprachschöpfung hinzu von der eigenen Sündigkeit, von der Trägheit des Herzens", weisen. Der Dichter beweist sich gegen sich selbst. Hier ist Mitdiciem fieberlofen llebel", das jeder Mensch in fich trägt, ohne teilung aus einer Tiefe, die das Wort nicht verrät, nicht verflacht, es besiegen zu tönnen. Er hat das große Gefühl der innerlichen nicht zerschwächt. Eigenwillig, manchmal zu sehr gesucht, aber selbst Einheit, die er besaß, verloren, er ist in den ewigen Kampf der dann noch genial oft nur mit Mühe zugänglich, aber, wenn er awet Seelen", der sich nicht lösen will, hinabgeglitten. Er bäumt faßt, Abgründe durchleuchtend: so brauft diese Sprache baber. sich selbstquälerisch gegen das Gebrechen der fatten SelbstgerechtigOtto Ernst effe. feit" in fich auf und kommt zu der örtlichen Erfenntnis:„ Die Selbstbehauptung im Geiste ist Selbstvernichtung, die Selbst- Wie ein Junker vor 2200 Jahren aussah, nämlich genau jo bernichtung im Geiste aber ist Selbstbehauptung." Fatalismus be- wie heute, erfahren wir mit aller Genauigkeit durch Theophraft, den ichatter sein Wesen: Es gibt Büßer, die feinen Morb begangen menschliche Charafiere, boll Scharffinn und Humor, und er, der ein gelehrten Schüler des Aristoteles . Er schrieb ein Büchlein über haben und nichts anderes büßen müssen, als was sie sind." Die Gegner der Demokratie war, hat den Junker jeiner Zeit schonungs Buße seiner Eristenz berkündet er in erschütternden Pfalmen, in los porträtiert. Die 26. seiner Gharatteristiken heißt: Das Junkers Bermaledeiungen und Berfluchungen seiner selbst und des tum ist etwa zu difinieren als Heirichiucht, die mit Kräften auf ganzen Seins. Er geht in den Glauben ein, da der Wille, zu ihren Vorteil ausgeht; vom Junter läßt sich folgendes sagen: ichaffen, versagt: Hier rettet fein Wille mehr, hier rettet nur Wenn die Voltsversammlung berät, welche Männer dem Wunder." Sein Wert grinzt ihn an, öde, lügnerische Wortemacherei. Minister beigeordnet werden sollen als Ordner für den großen Die Sprache dünkt ihn Teufelswert, von der Hölle erfunden, Ge- Dionysosfeftzug, io meldet er sich zum Wort und führt aus, daß fühl und Erschütterung auf dem Wege vom Herzen zu den Mit diese eine unbeschränkte Vollmacht haben müßten; schlagen andere ein Bebnerfollegium bor , fo fagt er:„ Einer ist genug; der aber menschen zu verdrehen, zu verflachen, zu entwerten. Immer wieder muß ein Mann sein!" Bon Homers Bersen weiß er nur einen türzen Flüche über das Wort und die Worte hin, ein ungeheuerer auswendig: Barabogon, die Mitteilung durch die Berachtung der Mitteilung, Nimmer Gedeihen bringt Bielherrschaft; nur einer sei bunch ihre Berneinung in Frage stellend. D hätte ich entsagt, .D hätte ich entfagt, Herrscher"( Som. JL. 2, 204);
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Der spanische Romanschriftsteller Perez Galbos ift, 74 Jabre alt, in Madrid gestorben. Er begann mit der Darstellung nationalgeschichtlicher Stoffe, worin er in 30 Bänden mit antifleritaler Tendenz das foziale und politische Leben mit außerordentlich intimer Beobachtung und scharfer Charakteristit schilderte. Später ging er zum modernen Sittenroman über und folgte Bolas Spuren. Galdos war erklärter Gegner der Kleritalen. Unter den spanischen Schriftstellern hatte er den ersten Namen.
Eine Zeitungsausstellung veranstaltet das Deutiche Museum für Buch und Schrift in Leipzig . Sie umfaßt alle Arten von der ältesten geschriebenen bis zu der heutigen Zeitung.
Ein Tichaifowesty- Konzert des Blüthner- Orbeiters unter Schein pflugs hingebender Leitung und der Mitwirkung von Sofa Walter( Sopran) und Helga Elger( Alt) begeisterte am Sonntag die Hörer für des russischen Meisters unbändige caft, die einfach schafft, nicht erfinnt und nicht tredt, für die verschwenberische Füße seiner Melodit und die Leidenschaft und Sanitheit seiner Lieder.
Im Deutschen Opernhaus muß toegen Erfrantung mehrerer Mit glieber die Vorstellung tagdalena" am Mittwoch durch Migiton" erfest werden.
Borträge. Der efte der beiden Bortrine über Rhythmit unb Stil der grit oon Dr. Urtur findet Donnerstag, 8% Uhr, in der Sezeffion, Surfürstendamm 202,
Der zweite Phantafusabend des Arno Holz Georg Stolzenberg8ylus findet am Mittwoch 8 Uhr in der Berliner Sezeffion, Kurfürstensamm 232, statt.
Die Pressevorstellung im Metropoltheater am Sonntag, den 11. Sanuar, bringt in ihrem ersten Teil Angelys Bosse, Das Fest der Handwerter". In der darauffolgenden Aufführung des zweiten Attes der Fledermaus hat an Stelle ber verbinderten Frau Remp Rola Artot be Babilla die tolle bes Brinzen Crlojsty übernommen.