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Sozialdemotret Berlin".
Abend- Ausgabe.
Vorwärts
Berliner Volksblatt
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Der mißglückte Generalstreik.
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Donnerstag, den 15. Januar 1920.
Vorwärts- Verlag G.m. b. H., SW. 63, Lindenstr. 3. Fernidrecher: Amt Mortsvlas, Nr. 117 33-34.
Der Reichskanzler zum Frieden.
Xus 3üria meldet Wolff:
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Im Programm der Kommunisten und ihres unabhängigen Anhängsels war als zweiter Att der neuen Revolution". bie diesmal bestimmt zur Errichtung der Kätediftatur führen follte, für heute morgen der Beginn eines Generalben zu allen deutschen Behörden und allen Berfonen int befesten ftreits zum Gedenken an die Revolutionsopfer" vorge- Der Reichskanzler Bauer gewährte dem Berliner Vertreter Gebiet: Ihren Befchien muß überall gehorcht werden, und sehen. Nicht nur in Berlin , sondern auch in der Provinz war der Neuen Zürcher Beitung" eine Unterredung. Im Ber. wenn das nicht geschieht, so fönnen z. B. Beamte burch Ent. bon der unabhängigen und fommunistischen Preise die Pa- laufe dieses Gesprächs äußerte er sich im Anschluß an die Rati- fcheidung der hohen Kommission zeitweilig role ausgegeben worden, an diesem Tage die Arbeit einzu- fitation bes Friedens wie folgt: oder bauernd ihres Amtes enthoben werden. Unfere stellen. „ Sie wiffen," erflärte er bem Vertreter des Schweizer Blattes, von ihr sofort oder auch später außer Kraft gefekt werden. Reichsgesche sind der Hohen Kommiffion vorzulegen und können Trotz der guten Regie und reichlicher Anwendung brume che schmterigteiten es geloftet hat, biefen Frieden Die Pejagungstruppen, der Entente unterliegen einschlichlich aller talsten Terrors ist die Arbeitseinstellung nach dem Willen unter Dach und fach zu bringen. Immer wieder fam eine neue bon diesen Truppen eingestellten ober in ihren Diensten ber kommunistischen Treiber nicht program mäßig Forderung der Entente, die neue Beratungen notwendig machie, stehenden Bersonen ausschließlich den Militärgefehen oder berlaufen. In den Vorstädten, in den Fabritvierteln und immer wieder wurde der Augenblick der Ratifikation hinausges Gerichtsbarkeiten der Truppen. in der Nähe der großen Fabriken waren im Laufe der lebten zögert, obwohl wir ein dringendes Intereffe baran hatten, ben Nacht Blafate angebracht worden, auf denen die Arbeiter Waffenstilstand durch Schaffung eines wirklichen Rechts. Das ist ein Freibrief für die rheinischen Hochverräter, aufgefordert wurden, als Proteft gegen das Einschreiten der zustandes abzulösen. Nun ist der Friebe da, und damit ist die aber noch dadurch rückwirkend geschübt werben, daß gegen Gin Sicherheitsbeamten am Reichstag und gegen den Ausnahme wenigstens formell eine wichtige Etappe zurüdgelegt. Welche wohner der bejebten Gebiete ohne Grmächtigung der Hohen Komaustand die Arbeit auf 24 Stunden niederzulegen. Wie bereits Stellung wir als Voll und als Regierung einnehmen wollen, wird mission wegen politischer Petätigung aus der Zeit des Waffenim Aufruf der Freiheit" vom Montag waren auch diese Bla- hnen bekannt sein. stillstarbes keine gezichtliche Verfolgung eingeleitet oder fortgesett fate wieder von einer Reihe von Gewerffchaft3. organisationen und der Berliner Gewert. Wir find entfchlaffen, ben Versailler Bertrag zu halten, fa und feine Strafbestimmung angewendet werden darf. Andererjhaftskommiffion unterzeichnet. Aber auch hier schwer er it; wir wollen feine Nevandhcpolitik treiben, sondern wir feits foll die gobe Kommission befugt fein, ungeachtet gegenteiliger wieder handelt es sich wie das erftemal' um eine Fal wollen arbeiten; wir wollen uns also bemühen, Baragraph für Bestimmungen deutscher Gesetze bei der Untersuchung irgend schung. Die Gewerkschaftskommission hat weder einen Baragraph des Bersailler Friedens innezu halten, und bas mit welcher Angelegenheiten sich alle behördlichen und sonstigen Urfolchen Proteststreit befchloffen, noch bisher zu den Vorgängen voller, bewußter Loyalität. Wir erwarter aber auch, daß die En. funden, deren Vorlegung für den Gang der Untersuchung für note am Reichstag Stellung genommen. Erst heute wird die Ge- tente lobal fein und an einer Milberung des Bersailler Friedens wendig erachtet wird, ausliefern zu lassen. werkschaftskommiffion zusammentreten, um über die gegen bereit sein wird, so balb sich herausstellt, daß er in dieser Form wärtige Cituotion zu sprechen. Dabei wird festestellt wer ben, wer die Namen der Organisation mißbraucht, um die Denn darüber wollen wir uns fiar sein, wenn der Bersailler Ber Arbeiter zu putschistischen Handlungen zu verleiten. trag Buchstabe vor Bud ftabe in dem Geiste ausgeführt wird, in dem der Waffenst: stand gehandhabt torben ist. so bedeutet er nicht ben Beginn eines Friedenszustandes, fondern
bahn zu verzeichnen.
nicht durchführbar ist.
bie Bortlegung bes Acieges mit politischen Mitteln- die Fortsetzung des grausamsten Krieges, ben die Welt bisher ge schen hat.
Ich vertraue, daß die Entente nach und nach einsehen und zugeben wird, daß es in ihrem eigenen Interesse liegt, die Fredensbebin. gungen zunächst in der Pragis und dann auch in der Form au mildern.
Das Briefgeheimnis is so gut wie aufgeheben, da sich die Hohe Kommission das Recht beilegt, fich Briefe und Postfendungen jeber Art auständigen zu Joffen, sobald fie bos aus irgendwelchen Grünen für nötig hält Zeitungen, Bücher, Drud Aber all diese mittel der Fälschung und auch der an an sachen, Noten, Bilder und Fime fönnen nach ihrem Ermessen ver derer Stelle behandelte offene Terror vermochten nicht, boten oder be chlagnahmt werden. Das Versammlungsredi die Arbeiter in ihrer Mehrzahl aus den Berliner Betrieben wird gleidfalls gänglich von der Hohen Kommission abhängig geherauszubringen. Von den öffentlichen Berkehrsmitteln find macht, da diese selbst unpolitische Bersammlungen von ihrer Ge nur die Bahnstrecken der Städtischen Straßennehmigung abhängig macht. Auf diese Weise wird das Rheinland bahnen durch den Streit der Arbeiter und Angestellten den ganz fubjektiven Berwaltungsmaßnahmen der Hohen Romftillgelegt worden. Verschiedene Versuche, auch die Angemission unterstellt, ohne dab ihm eine Appellationsmöglich stellten der Großen Berliner zur Arbeitsniederlegung feit gewährt würde. Das erinnert an die Zustände, die im zarikizu bewegen, miẞ glüdten. Der Verkehr wickelt sich in scen Rußland herrschten. Und dieser Zustand foll 15 Jahre dauern? voller Regelmäßigkeit ab; im Betriebe der Bahn wird von Die Entente wird selber ein ehen, daß sie Milberungen ein gearbeitet. Dasielbe ist auch bei der Hoch- und Untergrund- Allerdings find die Berordnungen, die gerade jett von treten lassen muß; nicht nur aus algemeinen redtlichen Gründen, ber Hohen Interalliierten Rheinlandsfom sondern aus der gang realpolitischen Erkenntnis heraus, daß man Einen gewissen Erfolg batten, wie immer, die revolutio- mission er affen werden sollen, um ihre eigenen Befugnisse und auf diese Weise nicht dauernde Verhältnisse nären Obiente in einigen Betrieben der Berliner Mehr Verhältnis zu den deutschen Behörden festzulegen, nicht gerabe ich affi." fallindustrie. So follen, wie uns gemeldet wird, im bazu angetan, bicje Auffassung zu unterstügen. Tatsächlich be- Zum Schluß der Unterredung fand der Reichskanzler freunt. Rabelwerf Oberfbree, in der Oberichonewei- tenten diese Verordnungen einen entschiedenen Rüdliche Worte für die Gefangenen für forge, bie während bes ber Maschinenfabrik und bei der Nationalen fchritt und nicht einen Fortsarili; sie lassen sich mit dem Krieges durch die Schweiz entfaltet worden ist; er sprach davon, Automobilaefellschaft in Oberichöneweide die Ra- Friebensvertrag nicht bereinbaren und schaffen wole bankbar das deutsche Volt und die deutsche Regierung für ben difalen ihren Willen durchgefekt und die anderen Arbeiter einen Zustand, der schlimmer ist als der bisherige, überliefern sie Richtblick fei, ben bie warme Menschlichkeit des Stweizer Boltes gezwungen hoben, mit ihnen die Werkstätten zu verlassen. doch das gesamte öffentliche und private Leben dér. Rheinlande in den sdieren Tagen des Kampfes und des Waffenstillstandes für In den Werken der Firma Siemens u. Salse bem willfürlichen Ermessen der Kommission, Deut dyland bedeutet hat. Eagen Sie eren Landsleuten", schloßz wird vollständig gearbeitet. Im stugellager mitte, bie überall beft.mmen und eingreifen kann, sobald die Sicherheit er, daß wir nie vergessen werden, was sie für uns getan na u follten beute morgen um 7 Uhr die Arbeiter aus dem der Befabungettuppen oder die Aufrechterhaltung der Ordnung haben. In der Sorge um die Striegegefangenen haben wir uns vor Betriebe herausgeholt werden. Der größte Teil der Arbei- ihrer Meinung nach gefährdet ist. Ich möchte hier nur einige Meni 811 Mensch lennen gelernt, und das wird auch dazu ter wollte sich der Barole nicht fügen und weiter arbeiten. Bunkte herausgreifen, die Ihnen die Art, den Geist dieser Ver- beitragen, die wirtschaftlichen Fragen, die zwischen uns schweben, Darauf wurde von den unabhängigen Vertrauensleuten ba's ortnungen besondere treffend illustrieren. Da sind zunächst Be- einer freundlichen und für beide Teile erfreulichen LöLicht ausgeschaltet. Die Arbeiter verlaraten über ftimmungen über das Verhältnis der interalliierten Militärbehör| fung entgegenzuführen." die eventuelle Arbeitsniederlegung geheime Abstim. muna: biele wurde verweigert. Schließlich gelang es den Streiftreibern, non etwa 3100 Beschäftigten etwa 1000 beiter aus dem Betrieb berouszuziehen.
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legen, bie nicht den Mut aufbringen konnten, ben gewißenlofen, fich wild und start gebärdenben Berführern entgegenzutreten, bie Arbeit verlassen.
rtrieben barüber, das große Arbeitermaffen gegen ihren Willen Schon wieder häufen sich bei uns die Klagen aus den Beburch Anwendung des gemeinsten autrechtes zur Bei der Firma 3 wietu ich. Charlottenburg , baben Arbeitsniederlegung gezwungen werden. Von einem Vertrauens. felbft Unchbäraige dagegen gewandt. die Arbeit nieber mann unserer Partei wird folgendes mitgeteilt: Am Joachim größte Teil von der Empfindung beseelt mar, daß fie fich und dem Dies taten fie um des lieben Friedens willen, trotzdem der zulegen. Der Betrieb ist in Sätiofeit. Etwas mehr Erfolg Friedrich- Gymnasium Wilmersdorf werden hatten die Inabhängigen bei der Firma Ludwig 2o ewe. Bauarbeiten ausgeführt. Seute wollte ein Teil der Beschäftigten ganzen deutschen Bolf durch diese Arbeitseinstellung nur Sche wo ein fleinerer Feil der Arbeiter der Streifparole Folge die Arbeit nied rlegen. Vier Maler und mehrere Zimmerleute ben zufügen. Sie baten es auch aus der Empfindung heraus, leitet. den Petrieben der Firma Schwart for ff weigerten Fid), bie Arbeit einzustellen, weil sie ben blutigen daß die Eisenbahnverwaltung die Kollegen 9 gen den Terror, der arbeitet im Werke Wild an der arökere Teil der Arbeiter. But fiften, oie gewiffenlos die Arbeitermassen in ben ob auch von Stontrollausschuß mitgliedern, die, die Produktion haben Mei Lohnerhöhung bringendste Aufgabe sein, Maßnahmen zu treffen, im Werke in Berlin find über 50 Troz. in den Streit ge. heben, feine Belferbienste leisten und feine Mit- follen, ausgeübt wird, nicht schütt. Es muß unseren Genossen treten. ei her norrbremfearbeiten 800 von 2500 im fulb für bergoffenes Arbeiterblut auf ihr Haupt in der Regierung und auch der Eisenbahnverwaltung nach erfolgter Betrieb Peidäftigten. Non der Firma srael wird ge- laden wollen, Ste wurden aber von einer Anzahl Maurern tätlich bak alle verantwortlichen und besonnenen Arbeiter und Beamten me'dat de dort etwa 60 Broz. der Beschäftigten am Streit bedroht und rusten schließlich der rohen Gewalt weichen. beteiligt find. Ginen viel geringeren Grfola botte bie fommunistische" bestens 50 Prozent derer, die an der Demonstration teilnahmen zu: Schließt Euch zusammen, schart Guch um die S.P.D.- VerGenau auf gleiche Weise sind schon am Dienstag min- nieber Zutrauen haben, daß fie vor bem Terror der gewiffenlosen Aufwiegler geschüst werden. Allen Stollegen aber rufe ich tre Prorole in den orderen Berliner industriellen Werfen. dazu gepreßt worden. Die Drahtzieher wußten, bag fie bie Mit merigen Ausnahmen wird gearbeitet. fo dak mit vollen Massen su blutigem Putsch, zum Sturm auf den Reichstag führten den Kellogen überzeugen, daß sie auf dem falschen Wege sind, daß trauensmänner! Ihr werdet dann auch die so radikal gebärden Pecht gefeat werden fann, dok auch der zweite nichten der und scheuten sich trobem nicht, ungezählte Taufende fie nur die Geschäfte der Realtion beforgen." fommunifich robharaioen Prtschiften om gefunden Sinn wiber beren willen auf den Stampfplak zu schleppen, wo der Groß- Berliner Arbeiterschaft zufchanden geworden ist. biese dann zum Teil mit ihrem Blut zahlen mußten. Genau wie der alte preußische Militarismus haben sie innerlich widerstrebende Massen an die Schlachtbank getrieben.
Stre't und Demonstrationsterror. mit allen Mitteln des Ranges und der Gewalt fuchen die Umus stifter und Butschisten ihre Broede durchzusehen. Nicht an Girficht und Ueberzeugung der Arbeiterschaft appellieren fie stehen diefe doch auf ber entorgengefebten Seite, nachdem die Arbeitamaen aefehen haben mozu fie am Dienstag mißbraucht worden find. Den mangelnden Willen zur Gefolgschaft muß des halb di Unterwerfung der Widerstrebenden unter die rohe Gewalt ersetzen
So schreibt uns ein Eisenbahner der Wertstätte:„ Am Dienstag mittag 12 Uhr fand in unserer Eisenbahnerwerkstatt wiederum eine angeblich fpontane", in Wittlichkeit von unabhängigen und tommunistischen Drahtzichern säuberlich eingefädelte Versammlung statt. Was in dieser Versammlung an Demagogie, Lügen und Ver. drehungen seitens der unabhängigen Redner geleistet wurde, läßt sich hier nicht schildern.
Mit Wut im Herzen und gepadt von einem heiligen Born gegen die gehässigen Aufwiegler, haben etwa die Hälfte der Kol
Aehnlich schildert uns ein Arbeiter des Gaswarfs Sch margendorf, wie Demonstrationszüge der 1. S. 3. D. fertiggestellt wurden. In der Betriebsversammlung die üblichen begreben, wer gegen die Demerstration. auftrat, wurde niebergeschrien.
Der Arbeiterrat lich bie Ausgänge befehen und foutroteren, bak jeder fich an der Demonstration beteiligte. Es wurde wie beim Militär tommandiert: Um 10 Uhr Arbeitsschluß, um 11 thr Abmarsch zum Reichstag. Wäre" fo schreibt unser Gewäßre mann ,, cs einem jeden freigestellt gewefen, zu arbeiten oder zu demonstrieren, so wäre nicht der zehnte Teil hinausgegangen. Hätte die Wahl selbst nur gelautet: Demonstrieren over Rad
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