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Mehr Demokratie in der Verwaltung.

Zu diesem in unserem Blatte wiederholt angeschnittenen Thema fendet uns ein Genofie aus 2 ähn in Schlesien   folgenden be­achtenswerten Beitrag:

Toy der Revolution gelang es dem Bürgermeister unierer Stadt, unter dejjen Rigorojuäz während seiner bisherigen Dienst zeit insbesondere die Kriegerwiiwen stark zu leiden gehabt hatten, mit Hilfe der Demokraten neu gewählt zu werden. Die hiesige sozialdemokratiice rattion der Stadt­verordnetenbersammlung erhielt nun von der Ortsgruppe den Auftrag, unter allen Umständen die Bürgermeistermabl rückgängig zu machen bzm. die Bestätigung zu verhindern. Am 6. Juni 1919 wurde bei dem Regierungspräsidenten in Siegnis der Antrag gestellt, gegen den Bürgermeister ein Disiplinaryer fahren zu eröffnen. Stattdeffen fandte mun die Stegnizer Re­gierung einen abligen Regierungsaiieiior nach hier und erwiderte der Fraktion unter Berweigerung der er betenen Unterredung, fie babe teinen Anlas zur Eröffnung eines Disziplinarberfahrens oder zur Berjagung der Bestätigung finden tönnen. Auf Grund einer Beschwerde beim Oberpräsidenten erhielten wir die Aufforderung, der Liegnizer Regierung näher spezialisierte Angaben über unfere Beschuldigungen gegen den Bürgermeister zu bringen. Nut

hörten

fomit liegt die Sandwirtschaft still. Dies wollen die Großagrarier; er aus deft Thyssen- Konzern ausgeschieben war, eine entgegenges benn fie haben tein Interesse daran, daß die Landwirtschaft unter setzte Politif betrieben habe. der jegigen Regierung gedeiht. An einer anderen Stelle der Broschüre macht helfferich feinem

Und barum bitten wir, daß den Großgrundbesitzern endlich Gegner den Vorwurf, daß er in seiner Doppeleigenschaft als Abges mal ihr schamlofes und frivoles Spiel mit den Landarbeitern, ordneter und Mitglied des Thnssen- Konzerns Edhritte unternommen überhaupt mit bem gesamten deutschen   Volke gelegt wird. Wenn habe, um dem Thyssen- Kongern die werivolisten Gruben des frana man bebenit, daß im Frühjahr die Reichstagswahlen statt zösischen Erzbedens von Brieb zu überweisen und dort eine, finden, so dürfte energisches Zupaden erst recht am Blaze sein, vollendete Tatsache zu schaffen, durch welche, wenn der Krieg wenn man verhüten will, daß sonst wieder die Junker regieren. siegreich ausgegangen wäre, die gesamte deutsche Industrie durch die Bevorzugung einer Gingelfirma geschädigt worden wäre. Dieser Berjud Grabergers sei unbedingt als eine Begünstigung privater Sonderinteressen

Die Not der geistigen Arbeiter. Stultusminister Soenisch sprach in Leipzig   in einer öffent- carf Spften der Allgemeinbeit anzusehen. An einer anderen Stelle lichen Versammlung über die Bage der geistigen Arbeiter. ber voicure greift Selfferich Erzberger wegen seiner Haltung Er betonte, daß die Bewertung der geistigen Urbelt jest vielfach in dem Streit zwischen einer Berliner   Tiefbaufirma und fchlechter sei als bie ber törperlichen. Hier Bandel zu schaffen, muß dem Reichsfiefus an. Graberger vertrat damals als Schiedsa auf dem Wege der Selbsthilfe angestrebt werden. Organisa- richter die Tiefbaufirma in bier Brogeffen gegen den Fistus. tion der einzelnen Berufskreise und Einwirkung auf die Deffent­tichkeit jeien dafür die gangbaren Wege.

Schweiz   gegen Völkerbund  .

Wie uns aus Basel   gebrahtet wird, hat ein vom Zürider Boltsrecht veröffentlichter Geheimbericht der Landesverteidigungs­ommiffion die Stimmung so sehr gegen den Bölkerbund beeinflußt, bak die Ablehnung des Beitritts in der Volksabstimmung wahr fcheinlich sei. Bekanntlich hat die Entente es abgelehnt, vocher die Neutralität der Schweiz   zu garantieren. Schweden   und Argentinien   sind dem Rölkerbund beigetreten.

mir nichts weiter ntehr, Bieber Borfizende unferes Vereins und der Fration Ende September eine Anilage wegen Beleidigung des Bürgermeisters von der Staatsanwaltschaft Hiriberg erhielt. Man batte also die Zeit von Juni bis September benust, um den Bürger­meister über das Borgefallene gründlich zu informieren. Was inzwischen über das Verhalten des Bürgermeisters bekannt wurde, Bätte genügt, um einen russischen Gewalthaber des alten Systems zu stürzen. Aber die Liegnizer Regierung hatte immer noch femen Anlaß". Im Gegenteil- als am 1. Dt. tober die Dienstzeit des Bürgermeisters abgelaufen war, wurde Reuter meldet aus Baris, daß Clemenceau   in einer er ohne die Genehmigung der Stadtberordneten als tommiffa.Unierrebung erflärte, er merbe in einigen Tagen auf stoei Monate rischer Bürgermeister bon der Regierung bestimmt. nach

Wir können die Empörung unserer Genossen velkommen ver­fteben. Es muß als ein Skandal bezeichnet werden, daß auch beute noch eine Regierung es wagen kann, unbeachtet der schweren Borwürfe, die gegen eine in führender Stellung befindliche Persön lichkeit erhoben werden, diefe unter Nicht a fung des öffent. lichen Brotestes zu fügen. Es ist dringend zu hoffen, dağ den Biegniger Hutotraten von höherer Stelle der Stand puntt targemacht wird.

Er schreibt keime.

egypten geben. Memoiren werde er feine schreiben. Alle Achtung! Endlich mal einer, der feine Memoiren schreibt.

Der Helfferich- Prozeß.

Großgrundbesitzer und Landarbeiterschaft. noch überschreiten.

Helfferton behauptet nun, daß Erzberger die lekte Entscheidung in diesem Rechtsstreit zumunsten der Gesellschaft entschieden, und nach diesem Urteil, brei Wochen später, in den Aufsichtsrat der von ihm vertretenen Brivatgesellschaft eingetreten fei. Durch eine solche Maßnahme, die vom Standpunkt der geschäftlichen und politischen Användigkeit zu beurteilen fei, habe Erzberger sich selbst erlebigt.

Bei der Verlesung des Berichts des Nuntius Pacceli an den damaligen Reichetangler Michaelis unterbricht der Vorsitzende mit der Mitteilung, dak Rechtsanwalt Dr. Isberg den Antrag gestellt habe, dieje Berichte nicht mehr zu berlesen, da sie bereits bekannt seien. Reichsfinanzminister Erzberger  : Diese Berichte stimmen nicht mit dem amtlichen Stenogramm überein. 3 ber Vorsitzende darauf aufmerksam macht, daß sie dem Ste ich sa anzeiger entnommen find, sagt Rechtsanwalt Dr. Alsberg, daß der Reichsfinanzminister fich darüber nachher zu äußern habe, ob der im Reichsanzeiger" veröffentlichte Bericht nicht von ihm forrigiert worden sei. Darauf wird in der Verlesung fort­gefahren. ( Fortseßung in der Morgenausgabe.)

Die fozialbemokratische Fraktion der Nationalversammlung hat fich am Sonntag in einer fünfftündigen Debatte, die vor Beginn und nach Schluß der Plenarverhandlung über das Betriebsrätegefes stattfand, mit den neuesten innerpolitischen Ereignissen und der

Im großen Schwurgerichtssaal des Landgerichts I im alten Saltung ihrer Regierungsmitglieder beschäftigt. Justizgebäude in Moabit   begann am heutigen Montagvormittag Von den Ministern nahmen das Wort Bauer, Noste, David und der mit großer Spannung erwartete Beleidigungsprozek Erz- Braun. Die valtion billigte mit allen gegen drei Stimmen bei berger gegen elfferich. Die Verhandlung dürfte aller Vor- einigen Enthaltungen das Programm ihrer in der Regierung fiken aussicht nach die vorläufig festgesetzte Tagungsfrist von 2 Wochen den Genossen. Es soll die Demokratie mit allen Mitteln gegen die Diftatur von Iinis geschützt, es soll auf der anderen Seite der Landgeridtadirektor Baumbo leitet die Verhandlungen. Arbeitern aber gegeben werben, was bei der heutigen Lage des während die Anklage durch Oberstaatsanwalt Krause und Ersten Staatsanwalt v. Clausewit vertreten wird. Die juristische Landes nur irgendwie möglich ist, um die deutsche Republik über Vertretung des Reichsfinansministers Erzberget, der in dem die tommenden schweren Monate hinüberzubringen. Um dieſes Berfahren gegen Helfferia als Neben läger zugelassen ist, große Biel   zu erreichen, hat die Frattion ferner eine fünfgliedrige haben Geh. Justizrat b. Gordon und Rechtsanwalt Dr. Eugen Kommission eingesetzt, die im Ginvernehmen mit dem Neichs­Friedländer übernommen. Kurz bor 10 Uhr erschien der toirtschaftsminister und dem preußischen Landwirtschaftsminister die Minister Grzberger in Begleitung des Geheimrate Haemmer bom Ernährungsfrage untersuchen und die Mittel erforschen soll, Reichsfinansministerium. Es soll in jeder Woche mur an bier mittels beren wir die Landwirtschaft zu erhöhter Leistung befähigen Tagen verhandelt werden. Da Reichsfinanzminister Erzberger ge. tönnen. Die Kommission soll sofort mit ihrer Arbeit beginnen, beten hatte, in dieser Woche den Freitag freizulassen, so wird damit die deutschen   Landwirte noch vor Beginn der Frühjahrs­am Montag, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend verhandelt, in den folgenden Wochen jedoch werden immer Mittwoch und Sonne bestellung erfahren, wie die kommenden Ernteerträge gewertet wer den sollen. Es gilt, das große Biel zu erreichen, dem deutschen  abend freigehalten. Nach Berlesung des Beschlusses gur Boden so viele Nahrungsmittel abzuringen, wie mit Anspannung aller Kräfte nur irgendwie erreicht werden kann.

Eröffnung des Hauptverfahrens

Folgende beherzigenstwerte Ausführungen gehen uns mit der Bitte um Beröffentlichung zu: Das teuflische Treiben der Großgrund befizer im Streife Neustettin   ist bekannt. Neuerdings arbeiten sie an det vlan mäßigen Vernichtung des Bandarbeiterverbandes. Guts. befizer sprechen offen aus, daß fie Leute, die im Landarbeiter verbande find, nicht beschäftigen; bie müssen eben weiterziehen. So haben auf allen Gütern eine Reibe Arbeiter ben Losschein hekommen, ohne daß die Arbeiter sich baben etwas zuichulden tommen lassen. Es wird vom Besfiber alio ein Drud, eine politische Maßregelung ausgeübt. Der Arbeiter gerät fo infolge feiner politischen Gesinnung in Not und Elend. Die notwendige Folge wird sein, daß die Befizer erreichen, was sie wollen: die Arbeiter treten aus dem sozialdemokratischen L. A. V. aus und schließen fich deutsch nationalen Verbänden an. Darum tut dringende Abhilfe not und zwar in dem Sinne, daß die kündigungen des Befigers, die ohne fragt der Vorfißende Staatssekretär Selfferi, ob er be­Einverständnis mit dem Arbeiterausschus baw. streitet, die betreffenden Artikel geschrieben zu baben. Selffe. der ganzen Arbeiterschaft erfolgt find, für un rid: 3 betenne mich zu diesen Artikeln. Bors.: Wollen Sie gültig ertlärt werden! wird nicht in diesem Sinne den Wahrheitsbemeie antreten? Selfferich: Jawohl, gebolfen, so ift die Sache der Sozialdemokratie in der Land- den vollen Wahrheitsbeweis.- Es erfolgt hierauf die Berlejung arbeiterschaft bahin: denn der Sozialismus steigt und fällt hierzu- bon Helfferiche Broschüre Fort mit Erzberger". In dieser Lande mit dem Bandarbeiterverband. Broschüre, die aus einer Reihe im Juli und August v. 3. in der Die Kündigung der Landarbeiter berfolgt noch einen weiteren Streuzzeitung" erschienenen Artikel besteht und zu der helfferich ein 3wed. Die hiesigen Großagratier rechnen zum Frühjahr Borwort und Schlußtvort geschrieben hat, erklärte helfferich: Die Bes mit einer ungersnot in den größeren Städten. Dann freiung des deutschen   Bolles von der Regierung emes Mannes, den glauben fie, werden sie billige Stadtarbeiter bekommen er auf Grund der genauen Beobachtung feiner Zätigkeit während des die schließlich fürs trodne Stüd Brot arbeiten. Arieges, während des Waffenstillstandes und während der Friedens und endlich wollen die Befizer die Landwirtschaft augrunde verhandlung nicht anders ala Reichsverderber" bezeichnen richten und die Boltsernährung gefährden; denn Landwirt fönne, fei, feine Abficht." Selfferich behaupiet, daß Erzberger au schaft ohne Arbeiter ist unmöglich. Aber sicher geben wir ber Beit der Beit, als er noch zum byssen- Konzern in feiner entgegen, wo im Frühjahr die Befißer in die Welt bofaunen: bie Stellung als Aufsichtsrat und Mitglied des Grubenvorstandes Landwirtschaft kann nicht arbeiten, wir haben teine Arbeiter, I schwerindustriell interessiert gewesen sei, während er später, als

Die Ausfahrt.

Bon Anub Rasmussen.

über allen spandenden Inbalt hinaus literarisch wertvoll.

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Beim Aufbruchefignal fahren die Hunde in die Höhe, und balb gleiten Bandzungen und Felfen auf dem Wege zu Kap Barru an uns vorbei. Es ist, als ob die ganze frühlingsbelle Felfenfüfte, bie den weißen Fjord einrahmt, in dem Augenblid, wo wir fie berlaffen, um dem Unbekannten entgegenzueilen, all die froben Erinnerungen, die uns mit ihr verknüpfen, wachruft.

Der fühne Grönlandforscher hat die Roffeerlebnisse auf seiner Durchquerung des grönländischen Binneneies in einem höchft lebendigen, borzüglich tuftrierten Buche( Ultima Thule, Ber  Dort, bor jener Bucht, pflegen die jungen, unerfahrenen See­lag von Morave u. Scheffels, Berlin  ) festgehalten. Sme Gegenfat zu den meisten neueren Darstellungen von Reisen im ewigen Eife Hunde sich auf dem Eig zu versammeln, wenn die Sonne zu wär vermag diese Schilderung uns wirklich zu feffeln. Ste glöt höchft men beginnt. Dort, zwischen den kleinen Inseln hin geht die Wan­anschauliche Bilder von Landschaft, Thieren und Menschen, fie ist derung der Walrose, wenn der Sommer das Gis auf dem Fjord geben mit Grlanbnis des Verlages die von schönem Bagemut be aufgetaut hat. Und dort oben auf dem Sohlenlappenfelfen" tonnte man stets eines Safen sicher sein. Seitere Jagderinnerun­6. April 1912. gen und Vorstellungen von üppigem Wohlbehagen in Zeltlagern, Seute beginnt in Frühjahrssonnenschein und herrlicher Auf- wo die Beute verbaut wurde, steigen schmunzelnd in einem auf. bruchsfreude die Neise, die große Schlittenfahrt nördlich um Grön. Die Hunde traben, greifen tüchtig aus, so daß Fels um Fels land herum. Hei, Kameraden, glüdliche Männer auf der Schwelle hinter uns verschwindet. Die weiten Bandstreden kommen uns zu frohen Offenbarungen! Das Morgen soll den Bipfel zum| entgegen, man fist wie ein König auf dem Schlitten und sieht großen Unbekannten lüften; mit der Sonne eilen wir unserer Horde und Buchten vorbeistreichen. Sehnsucht entgegen!

feelte Ausfahrt wieder.

Hinaus ins Wetter, hegierig der kommenden Tage! it ge ipannten Muskeln, von einem hungrigen Verlangen getrieben wie Saubtiere auf ihren Zügen, grüßen wir die Fahrt nach Norden! Das Gemüt tlar, mit allen Segeln gehißt, steuern wir in neue Belten hinein!

Rann jemand reicher sein?

Die Schlitten verfammeln sich vor unserer Ansiedlung bei Umanags mächtig aufragendem Holzfelsen", und die junge April­senne, die ihr Licht übers Land sendet, macht die Gedanken feftlich erglühen. Man ist glücklich, daß man hinaus fann, um feine

Ein geflüstertes Wort, ein leises, aufreigendes Signal läßt bie Sunde   die Ohren spiken. Sie schnuppern in der Luft und fträuben die Haare. Das Aufbruchszeichen ist gegeben, und tie Hunde wiffen, daß die große Galoppade begonnen hat! Meine weißen Hunde leuchten in der Sonne, thr zäher An­sprung zeugt von guten und gefunden Kräften, die sich freuen, in Tätigkeit zu treten. Bierzehn prächtige Hunde öffnen uns das Tor zu dem großen Unbekannten, das unsrer wartet.

Und das Fremde, Neue, das uns bevorsteht, findet uns nicht unvorbereitet, mag es nun zu frühlingshellem Sieg oder in die große Dunkelheit führen, die den Unterlegenen verschlingi! Vor uns wird jest ein feiner schwarzer Punkt fichtbar, dem schließlich erreichen. Und seht: es ist languag!

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Reichsunterstützung für das Hochwassergebiet. Die Reichs­regierung hat dem Reichskommissar von Start auf Antrag 10 000 M. zur Unterstüßung der durch Hochwasser geschädigten Bevölkerung des bejezten rheinischen Gebiets zur Verfügung gestellt. Und das am Sonntag!" Wer hat nicht schon in Ibsens   Ge spenfter" bei diesem Stoßfeufzer des frommen Bastor Manders Herzhaft gelacht. Pastor Manders lebt auch in Deutschland  , er regiert den orthodogen Reichsboten" und läßt dort seinem Schmerz über die Annahme des Betriebsrätegejeges in folgenden Worien freien Lauf: Die Chriftliche Volkspartei hat sogar nichts dagegen au erinnern gehabt, daß man den Sonntag mit parlamentarie cher Seßarbeit belastete, mur um die gesezte Aufgabe pünktlich zu erfüllen. Schredlich, schrecklich, daß man am Sonntag ges magt hat, ein Gefeß zu beschlieeßn, das der Arbeiteridaft Vorteile bringt. Solange am Sonntag noch zahllose Proletarier für den Profit der Unternehmer arbeiten mußten, mar die Aufregung des Reichsboten" darüber weit weniger heftig.

als fremde Schiffer die Büchse aus dem Lande der Weißen ein­führten, erwarb er feine, denn er besaß nicht jene Frische des Bluts, die Trieb zum Neuen, die Quell des Fortschritts ist.

Wir tamen über ihn wie eine Lawine, unsere Sunde umtobten ihn ausgelassen, und er sprang vom Echlitten, verwirrt über den Jubel der Kraft, der ihm aus unseren dampfenden Gespannen entgegenschlug.

Wir machten halt und verteilten sein Hab und Gut zwischen uns: Einer nahm seine Frau zu sich auf den Schlitten, ein zweiter seinen Sohn, ein dritter seine Tochter und ein vierter seinen b fcheidenen Hausstand. Und Jlánguaq lächelte demütig wie der Saule  , dem man seine Laft abnimmt. Und weiter rasten wir, ohne die neue Bürde im geringsten zu spüren, während Jlánguaq ba!> hinter uns verschwand.

Hei, lánguag! Es tat wohl, dir zu begegnen! Du steigerst noch unsere Reiselust, die uns wie auf Schwingen trägt.

Denn alle Reisen der Welt existieren nur für ben, der sie felbft macht; für andere bleibt nur das, was man durch armjaline Worte geben tann.

Die unabhängige Litanei. Der Stößinger ift ein Bilderblatt. rebatteur, wie er im Buche steht. Gestellte Bilder gibt er für Naturwahrheit aus, den athenischen Slavenstaat erklärt er für verwandelt, warum soll sich die Weltgeschichte nicht auch wandein. ein Proletarierparadies. Ja warum denn nicht; hat sich Stößinger In seiner lebten Nummer ist er barmloser; er lärt Kinder durch die Lüfte schweben, und behauptet, das wäre der Beginn des sozia­liftischen Tanzes( eher der Ausreise nach Woltentududsheim). As Tierfreund führt er uns einen dressierten Sater vor, der aus bor, der Flasche trinit und Pfeife raucht( bor der Stößingerschen Welt erneuerung galten folche Dreffuren für gefchmad ose Entstellungen des Tieres). Aber die Haupface: der Dauerdichter Urno Natel den alten forschen Refrain: es muß alles perrungeniert werden" zelebriert er alles wird anders werden die Geographie, die Ge­ja schon begonnen, und die neue Religion liefert( in Fortjebungen) schichte, die Religion. Gewiß doch. Stößinger hat das große Werk Arno, das Cuallchen. Näselnd psalmadiert er, die neue Bitanei Weihraachfäßchen der werten Kundschaft um die Nase. Alles wird und schwingt- Borbeter und Chorinabe in einer Beriondas anders werden mur Stößingers Hausdichter wird stets eine umgepfropfte Frieberite Kemper bleiben,

Kräfte zu prüfen, fern bpm bequemen Herd und den gewohnten wir mit unseren bellenden Hunden immer näher fommen und den singt den 9. Mantus auf das heilige Proletariat. Gr ist sehr zah Fleischtöpfen. Man fühlt sich wie ein Abler, der die Zuft stürmen wir will. Der Abschied tennt keine Wehmut. Ein Mann ist dort zu Hause, wo seine Arbeit ist, und die unsrige besteht nun für lange Hause, wo seine Arbeit ist, und die unsrige besteht nun für lange Zeit im Vorwärtsstreben.

Freuchen ist schon vorausgefahren, um einige Proviantange. legenheiten zu ordnen, und Inutitsoq, der eine unserer Estimo. begleiter, erwartet uns ebenfalls weiter nördlich. Das Abschied nehmen ist also nur an Ubbloriaq und mir und einigen Begleit­schlitten, die uns ein Stüd Wegs das Geleit geben wollen.

Es ist eine Freude, unter Bolaresfimos Abschieb zu nehmen: feine überflüffige Empfindsamkeit, feine Verschwendung von Braunbfchaftsverftcherungen; ein freier Mann Bridt, zu einer wei­ten Mee auf, das ist alles. Ilobloxiage Brau und feine vier Min­ber seigten fich nicht einmal braußen auf dem Eis; fie verftanden jo gut, daß es einer lebten Umarmung zum Abschied nicht mehr

bedurfte.

Jlánguaq! Gibt es ein besseres Wahrzeichen unserer vor bisher, und ist es das jetzt nicht noch mehr als je: das Streben ins wärtsbrängenden Reiseluft? Kameraden, was war euer Leben Weite, der große Sprung ins Neue hinaus!

Und was ist languaq? Der Mann, der in der Vergangenheit steden blieb.

Sebt ihr die mageren Sunde feines Gespanns, die fich von uns überholen laffen? Seinen elenden Schlitten, feine Ausschuß. waffen und Gerätschaften, bie alle schabhaft find? Ist es nich:, als ob wir in ihm auf einmal alle diejenigen berkörpert fehen, die aurüdgeblichen sind auf dem Vormarsch ber Enimidiung?

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Drgelfonzerte finben Donnerstag, abends& Uhr, fomph! im Dom wie in ber Stailer.ilhelm Gebächtniskirche( wamm wird diese byzantinische un Griftliche Bezeichnung aufhören?) flatt.

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Druckfehlerübericht, Die Belekung des Liebestrantes" in ber Denn Jiánguaq ist hier oben bei uns der Zup beffen, der Bollsbühne tonnte nicht beffez jeinfo foleb der Referent( man las stehengeblieben ist, während alle andern vormärtsgefommen find gebrudt: fonnte vielleicht Beffer fein). 3nt der Samlet" Besprechung find Er verfchaffte fich fein Rajat, als seine Landsleute den Gebrauchberfchiedene Entelejungen. Bor allem: Fräulein Thinig hat nicht mit tragischer oblbeit, fondern mit tragischer boldheit durch ihren Wahnsinn besselben durch Einwanderer aus Baffinsland   erlernten. Kind gezwoitichert. Das ist schöner und fei beshalb and beridtial.