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Nr. 43 37.Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Die Preise sind zu niedrig!

In der Preußischen Landesversammlung wurden am Freitag zunächst

Kleine Anfragen

erledigt. Dabei erklärt die Regierung, daß sie die Rechte der Lehrer au höheren Privatschulen entschieden wahrnehmen werde.

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Die

Sonnabend, 24. Januar 1920

Scheidemanns Rechtfertigung.

B. Die Beschuldigungen gegen mich.

1. Mein Verkehr mit Stlarz.

Ich soll wochenlang täglich bei Stlarz berlehrt haben; bei Tisch sei es hoch bergegangen; ich hätte Bollmacht gehabt, auch in seiner Abwesenheit sein Haus zu besuchen; in seinem Zimmer hänge mein Bild.

Abg. Dr. Schreiber- Halle( Dem.): Wir müssen endlich zu einer Planwirtschaft kommen, die die nationalen Reichtümer, die wir noch besiken, planvoll und entschlossen ansnüßt, das sind unsere Sohle und unsere Landwirtschaft. Alles hängt von der Steigerung der Produktion ab und es ist geradezu ein Wahnsinn, wenn weite Kreise unseres Volfes glauben, jest meniger intenfib und fürzere Ich bin seit Jahren mit Starz befreundet, d. b. seit einer Beit arbeiten zu müssen als früher, als es uns wirtschaftlich noch geit, in der niemand, ich am wenigften, damit gerechnet gut ging. Es fehlt an Kohlen, um die Stickstoffbetriebe voll aufrecht bat, jemals Weitglied der deutschen Regierung zu werden. zu erhalten, und die zahlreichen milden Streits bringen die Bro- Ich war sein Gast, wie ich es in vielen anderen befreundeten buftion außerordentlich zurüd. Die höheren Preise dürfen nicht Häusern auch war. Jo verkehrte bei ihm besonders deshalb gern, erst dann bewilligt werden, wenn die Ernie eingebracht ist. Wir weil ich dort hervorragende Männer der Kunst und Wissenschaft, verlangen deshalb mit dem Antrag Herold bestimmte Mindest Offiziere und auch prominente Ausländer traf, von denen ich preise. Für das nächste Erntejahr muß die zwangswirtschaft nach mancherlei hörte und lernte, was für mich als Bolitiker von Bichtig Möglichkeit beseitigt werden, und deshalb send wir auch für Auf- teit war. In feiner der Familien, in denen ich verkehrte, ging es hebung der Zwangswirtschaft für Zuder, entsprechend dem An- boch her. Die Bollmacht, sein Haus ungeniert auch dann aufzusuchen, wenn trag von Stefiel. ir glauben acht(!), dat bei freier Preisbit er nicht in Berlin   sei, bekam ich in dankenswerter Weise, als dung die Bob habenten, die ja nur 1 Proz. der Bevölkerung aus- ich und andere meiner engeren Freunde sit nicht wußten, wo wir machen, den ärmeren Beuten die landwirtschaftlichen Probufte weg- die Nacht zubringen sollten, wenn wir rabiaten Elementen, die uns kaufen werden. Eine Steigerung der Löhne und Gehälter ist na auflauerten und fortgefekt mit dem Tode bedrohten, nicht zum Opfer türlich auch notwendig. Das wird man in Kauf nehmen müffen, fallen wollten. Von den für die beiden Sonnenfelds eintretenden wenn man überhaupt wieder zu einer Gefundung der Bolkswirt Männern, die mir jetzt einen Vorwurf daraus machen wollen, daß shaft und zum Abbau der Preise kommen will. Bir müssen den ich ir dem Sflarzschen Hause verkehrt habe, hat mir in Mut haben, das zu sagen, auch wenn es nicht populär ist.( Reb- fritischer Zeit Fafte Zustimmung.) feiner auch nur einmal ein Nachtlager angeboten.

Aufführung des Schauſpiels" Der Bauer im Hegefeuer" in einer Schülervorstellung in Berlin   bezeichnet die Regierung als be­bauernswerten Mißgriff. Bezüglich der Abstimmung in den an Belgien   abzutretenden Orten hält die Regierung an der Wahrung unserer Rechte fest und ersucht auch die Stadtverordneten der be­treffenden Gebiete, in diesem Sinne aufklärend auf die Bevölkerung einzuwirken. Auf Anfrage Brüdner( Soz.) sagt die Regie: rung eine Beschleunigung des Geschäftsganges bei den Behörden zu. ( Große Heiterfeit.) Ueber die Sonderbesteuerung von Vororten und den Unterschied in den Kommunalsteuern wird die Regierung demnächst ein Notgejes vorlegen. Die Fahrpreisermäßigung für Laubentolonisten konnte nicht aufrecht erhalten werden wegen des damit getriebenen Mißbrauchs. Die feit dem 1. April 1919 in den Ruhestand getretenen oder vom 1. Januar 1920 in den Ruhestand tretenden Beamten werden das Ruhegeld nicht nach den neuen Besoldungsgesehen erhalten, weil die finanzielle Lage es nicht ge statte.( Lebhaftes Sört! hört! und Zuruf: Wo bleibt der Beschluß Der Landesversammlung?)- Die Frage der Benubung der Kriegs­beschädigtenabteile 3. Klasse mit einer Fahrtarie 4. Klasse wird durch Die Tariffommission beraten werden. Aba. van Keffet( Dnatl.) ist mit dem Vorrebner einverstan. Als ich in einer besonders im Iimmen Nacht im Januar 1919 Ueber eine Entschädigung Der Beamten wegen Aufhebung des Gemeinbesteuerprivilege wird ben. Bei den Zuckerrüben hat die Gente erst in diefen Tagen be­brhandelt. Ueber ein neues Feuerbestattungsgeses wird inner- gonnen.( Bewegung.) Mindestens die oberen Teile der halb der Regierung beraten. Wegen Zuckerbelieferung der Imker hat die Regierung bei der Reichsregierung Schritte unternommen. Den Ansiedlern aus Westpreußen   und Posen, die von den Polen  enteignet und ausgewiesen werden, wird vorläufiges Unterkommen und nach Möglichkeit andere Ansiedlungsgelegenheit geboten. Es folgt die förmliche Anfrage des Abg. Schüling( 3.) über die Ablieferung der Milchkühe  

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an die Entente.

Mit der Regierungserklärung, daß die Preise in Verbindung mit dem Ausschuß der Nationalberjommlung festgefeßt wurden und cine Erhöhung nicht mehr erfolgen fönne, erklärt sich

Rüben sind verfault.

gun: zweiten Male Zuflucht bei Stiarz fuchen wollte, fand ich die Haustür von Spartalisten besest, die mich erwarteten. Ich konnte mich noch in Sicherheit bringen, mußte aber finden­lang auf der Straße bleiben, bis ich gegen Morgen in einer Abg. Mehrhof( II. Sog.): Gs gibt ja nur noch einen tümmer Plutodroschke die Oleichskanzlei erreichen konnte. In Abwesenheit lichen Rest von Zingswirtscaft. Die Regierung mit dem fogia- des Herrn Stlarz habe ich seine Wohnung im döästfalle liftischen Aushängeschild ist unfähig getoefen, die Sivangeirischaft fünt bis fedsmal aufgejut. Wie vielen anderen meiner großzügig zu organisieren. Sie mich im Geinde mur von einer Bekannten babe ich auch Starz auf feinen Wunsch meine Photo­Handvoll Großschiebern beherrjat, die mächtiger fint als das Digraphie gestiftet. Sie trägt folgende Widmung: Philipp Scheibe rektorium Ebert Moste- Beine.( Beifall bei den U. Soz.) mann seinem verehrten Freunde Herrn Georg Eflarz. 3. März 1918."

Abg. Stender( D. p.: In der Sozialdemokratischen Fraktion fißen teine Produzenten. Wir begrüßen die treffliche Rede des be­motratischen Vertreters, Hoffen ober, daß auch feine Parteifreunde in der Nationalversantm Iung beraus die nötigen Folge­rungen ziehen.

Abg. Ehlers( Dem.) tcincsfalls zufrieden. Wir stehen vor der Abg. v. Kanig( Duail.) begründet jeinen Antrag beir. Auf­Gefahr, daß die Milchversorgung der Städte nicht mehr aufrecht erhebung der Zwangswirtschaft in Dit- und Westpreußen  . Die Schweinefleischpolitit der Regierung ist der reine Flohzirkus  . ( Große Heiterkeit.

halten werden kann.

Abg. von der Often( Dnatl.): Auch wir sind mit der Regierungs­erklärung in feiner Weise einverstanden.

Abg. Peters- Hochdonn( Soz.): Eine Preiserhöhung würde zum Schaden der Kleinbauern eine allgemeine Verteuerung des Rind­vichs herbeiführen. Man sollte nicht so allgemein von einer Not­lage der Landwirtschaft sprechen. Mir haben viele Bauern erklärt, sie hätten fich nie so gut gestanden wie jetzt.( Hört, hört! bei den Goz. Große Unruhe rechts.)

Abg. Klaußner( U. Soz.): Gegen die hohen Preise des Milch­vichs muß die Regierung endlich einschreiten.

Abg. Stendel( D. Vp.) führt aus, daß die Viehpreise viel zu tebrig feien.

Staatsfomatiffer für das Ernährungswesen Beters: Das Prämiensystem ist nach eingehender Aussprache mit den Interessen­ten durchgeführt worden. Bei jeiner Genehmigung durch die Na tionalversammlung haben auch die Deutschnationalen zugestiment. Solche Reden, wie die Kanik. fördern die Verständigung nicht. ( Unruhe rechts.)

Gin Bertreter des Berkehrsministeriums erflärt es für unrichtig, daß die Bolen keine Koblenzüge nach Ostpreußen   fahren Itegen.

Die Beratung wird abgebrochen.

Bizepräsident Dr. Porjar berauf die nädte Sibung an auf Damit schließt die Besprechung. Der Gefeßentwurf betrei- Dienstag 12 Uhr mi. der Lagesordnung: Gährungsfragen fen Befeitigung der Konfitserhebung bei gerichtlicher Verfolgung und feine Vorlagen. von Beamten und Militärpersonen wird gegen die Stimmen der Rechten angenommen, und hierauf die Besprechung der förmlichen Anfrage Held über die

fortgefeht.

Beschaffung von Düngemitteln

Abg. Herbert( Soz.): Während die arbeitende Bevölkerung furchtbar gelitten hat, haben die Landivirte die Kriegszeit benußen tönnen, um jich gesund zu machen.( Unruhe rechts.) Die land­wirtschaftliche Produktion leidet nicht unter der Zwangswirtschaft, sondern unter der Kurzsichtigkeit der Landwirte, die ihren Arbeitern nicht das bewilligen wollen, was ihnen zukommt.( Beifall bei den Soz.)

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Jan Krebsereuter.

Seine Taten, Fahrten und Meinungen. Aufgezeichnet von Hans Müller- Schlößer.

Serein!" hörte er Klapdors von der Aufregung ait.

ternde Stimme.

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Das ist doch unerhört! Habe ich Ihnen nicht gejagt-?" Stopp! Stopp!" jagte Grades ganz ruhig. bab dat Fahrzeug binnen geschleppt. Es hatt zuviel Salzwasser ,, Was?"

unter Ded."

Abg. Adolf Coffmann( U. 3) wiederholt ben Boriching, den Antrag der Unabhängigen über den Belagerungszustand auf die Tagesordnung zu sehen. Die amtliche Berichtigung des Korrespon Denzartikels über das Direktorium fei nur eine Bestätigung(?) feiner Behauptungen gewesen. Eine Bolsvertretung, die vor fich jelber Achtung habe, würde es als ihre Pflicht empfinden, den An­trag schleunigft ouf die Tagesordnung zu jeben.

Der Antrag des Abg. Hoffmann wird abgelehnt. Schluß: 7 1hr.

Sonntag mittag. Besonders im Suboften geitmetie etwas aufitarend, Wetteraussichten für bas mittlere Norddeutschland bis jedoch überwiegend trübe mit biter wiederholten leidten iederholägen und mäßigen westlichen Winden. Temperaturen über dem Stullpuntt.

Grades schob seine Schirmmüße tief in den Naden und zog sie fest in die Stirn und fritt, etwas vornübergebeugt. durch das Tor an den Rhein  . Der Wind riß und zerrte an jeiner Jade und blies die Funken aus seinem Pfeifchen. Gra­des atmete tief auf, daß die Nähte seiner Jade trachten und die fülbernen Knöpfe bald abiprangen, ond pas

Es war nicht mehr der talte Wintermind, er brachte schon etwas Frühlingsduft mit. Auf den Wiejen der anderen Rheinseite lag auf dem winterlichen Grau gelb schon ein zarber, grüner Schimmer.

Grades recte seine hadenden Knochen und schritt schneller dahin. Als er auf die Zitadellstraße fam, fah er Also ohne viel Erplikation, Herr Selapbor, ich hab' von weitem Quaddel medhel wieder in der grünen Schürze ich wollt jagen, meine Frau hat heut morgen' ne Jung auf vor der Türe seines Lädchens auf den Baden fißen und mit die Welt gebracht, sicher acht Pfund schwer!" spitzen Fingern voll Eifer einige zarte Stübsamenvflänzchen auszupfen, die in den Rigen zivischen den Dürpelsteinen ge­sproffen waren.

Als die Eintragungen vorschriftsmäßig gemacht worden waren, stand Klapdor auf und schüttelte Grades die Hand. Ich gratuliere Ihnen! Und meine Size von soeben werden Sie mir nicht verübeln, wie?"

Oh wat, Herr Klapdor! Ich an Ihr Stell', ich hätt' uns auch rausgeschmissen! n' Dag, Herr Klapdor!"- Als Grades aus dem Rathause trat, war Quaddelmechel nicht mehr da.

Oha, er ist über Stach gegangen!" lachte Grades. " Enä, aber mit Blig und Donnerkeil nach Haus!" sagte Drögendid.

Grades ging raich näher und verfekte ihm eine derben Tritt in den Achtersteven, und Quaddelmechel schoß stumm nach vorne und fiel der Ränge nach den Dürpel hiauf. Dat war ich, Fernand!" rief Grades, Dir kenne ja mein' Manier!!"

2. Empfang von Lebensmitteln.

Frau von Gurland foll mid täglich mit Sped, Butter, Burst ufw. gratis aus Beständen der Truppen beliefert haben. Ich foll allerlei Lebensmittel von Stlar; empfangen haben. Batete mit Lebensmitteln, die ich ab und zu durch Sklarzs Vera zahl bekannter Berliner   Genoffen)

mittlung empfangen babe, waren Liebesgaben( für eine An­

vou dänischen Freunden.

Dieſe unfere alten dänischen Freunde bedienten sich lediglich der Vermittlung des Herrn Stlarz. Als Zeugen fübre ich den dänischen Genossen. Kiefer sowie Herrn Elfarz felber an. Die Behauptung, daß es sich um häufige Zuwendungen und große Wengen gehandelt habe, ist volkommen unwahr. Bon Frau von G. habe ich überhaupt niemals ein Batet bekommen. An drei Stellen des Materials fehrt, jedesmal freilich in anderer Aufmachung, die Behauptung wieder, daß fogar eine Drofate boll Lebensmittel zu mir gefchiet worden sei. In der in Frage fommenden Zeit gab es in Berlin   feinen Droschtengaul, der eine Droichte bis nach Steglit gebracht hätte.

PP

Ich und andere Mitglieder der Regierung follen auch in Beimar bon den von Stlarz gespendeten Lebensmitteln gelebt haben. In Weimar   waren alle Mitglieder der Regierung, auch die bürgerlichen, gegen feste Preise in voller Penfien eines im Schloß

errichteten Restaurants.

3. Angehörige von mir auf Kosten von Stlarz in Dänemark  . Mein Schwiegerfohn Hent foll erzählt haben, daß seine Frau und Kinder dauernd auf Kosten von Starz in Kopenhagen  lebten.

Das fann er nicht gefagt haben, denn es ist un wahr. Ale meine ganze Familie im Sommer 1917 infolge Uuterernährung schwer erfrankte meine verheirateten Töchter, deren Männer vier Jahre lang int gefehrt- Felde waren, waren wieder an mir in das Elternhaus zurüc - und zwei Enfellinder auch noch dem Kenchhusten in so schlimmer Weise anheimfielen, daß der Arzt als lesten Met­tungsverfuch Luftwefel empfahl und gute Nahrung, der Türe standen Binjenstühle mit hohen Lehnen. An der Wand bingen grellbemalte Schlachtenbilder aus der Zeit Napoleons  . Rechts und links von einer Schwarzwälder Uhr vergnügten sich in tieine Käfigen zwei Ranarienvögel mit einem gezivitscherten Frage- und Antwortspiel. Ant Tür­rahmen, gerade handgerecht für den Eintretenden, hing ein Weihwasserfesselchen aus Borzellan mit einem Balmzweig­lein drin. Auf dem Tische lag reben den Goldfischen ein Stalender, der Hintende Bote von Lahr  , damit man hie und da nachiehen konnte, wie alt man war. Man hätte es sonst in dieser stillen Zeit vergessen. In der Nähe vom Fenster standen weißgescheuerte iepen aus Weidengeflecht. Darin lagen Röggelchen, Brötchen, Grau- und Schwarzbrote. Auch einige Korinthenpläge gudten dazwischen hervor. Der Fuß­boden war wie die Sieben weißgescheuert. Und damit er unter den Schuhen der Käufer nicht schmutzig würde, war er mit weißem Sand bestreut. Dann und wann wurde der Sand mit einem weichen Besen in leisen Wellenlinien überstrichen. Grades trat in die Ladenstube; die nidende Schelle über der Türe meldete ihn an.

den Baas" Strümpfe stridte, stand sogleich auf und wackelte Die Frau Bädermeisterin, die am Fenster jaß und für

auf ihn zu.

noch obe gewese un hab' Euer Frau ein Tellerche Grüg' mit ,, Es is alles in Ordnung," sagte fie. ,, ich bin foebens Milch un e Ei drin eraufgebracht. Et hat ihr gut geschmedt. un der Jung schläft wie ein Prinz, ho,. Mie fühlt Ihr Euch denn als Patter,,?"

gebt paß, Frau Söffgens! Am Sonndag soll der Jung ge Ich bin froh wie ein Baner, der gebeicht' hat! No tauft werden"

,, Wie soll er denn beige?"

Darauf schritt er lachend weiter, bis er an den breiten, ausgetretenen Dürbel fam. Sier wohnte er auf dem dritten Stod. Der fräftige Geruch von frischgebackenem Schwarz brot fam ihn im Sausffure entgegen. Im Unterbause wohnte Grades stopfte bedächtig sein Pfeifchen, schlug Feuer und nämlich der Bäckermeister Aloys Höffgens, jein Hausherr. baffie. Darauf schlenderte er gemächlich nach Hause. Er Neben der Haustüre an dem blizblanten Fenster, dessen untere fühlte sich so lustig wie ein Sperling im Weizenfeld. Er ging Scheibden mit weißen Gardinen verhängt waren, hing ein auf das alte Theater, das ehemalige Gießhaus des Meisters Glaskasten, in dem die Brötchen und Röggelchen zu einer Grupello zu, das mit seinem ionischen Säulenportal dem Pyramide aufgebaut waren. Ueber die Haustüre schaufelte Marktplate ein so angenehmes, bescheiden vornehmes An- an einer eiiernen Stange eine große, bergoldete Brezel. Die fehen gab, und blieb vor einem Theaterzettel stehen. Der erste Tür in dem dämmerigen Flur führte in den Laden, ein braver Mann, Gott tröst sein Seel in Chigfelt. Er hat Jan soll er heiße, Jan, wie mein Vater felig. Dat wor Nichter von Zalamea, von Calderon  , einstudiert von C. 2. der zugleich Wohnzimmer war. Der Tür gegenüber, wo er fein Leben nie wat Unrechts getan, ist vor Dot und Deuwei Simmermann" las er. Dann ging er, die Sände in den gleich in die Augen fiel. stand der alte, folide Glasirant, nit bang gewesen, und mein Jan soll jo Gott will auch jo Jacentaschen, an Grupellos großem Wohnhause an der Ede in dem das Familienporzellan, die goldgeränderten und blau-' n Mann werden! Also wat ich sagen wollt, Frau, für borbei und bog in die enge, durch das zum Rhein   führende geblümten Kaffetassen blitten. Zwischen ihnen die Mutter Sonndag müßt Ihr mir einen großen Plak*) backen mit Bolltor berdunkelte Bollstraße ein. In ewigem Dämmerlicht Gottes von Kevelaer   aus Borzellan und andere Heiligen Storinthen und Rosinen drin, däftia, wie sich dat gehört auf Tag die Zollstraße. Nur im Sommer, wenn die Sonne hoch figürchen aus Wachs, alles nett und ordentlich aufgestellt. indtauf. Er darf einen Daler fosten! Auch einen Bott stand. fielen helle Strahlen auf die geichweiften Giebel on In der Ede stand der Säulenofen, der im Winter, wenn tuchen müßt hr baden mit Mandeln und Zitronat drin der nördlichen Seite. Durch den kleinen vieredigen Toraus- draußen der Schnee knirschte, die Bädersfamilie un fich der und Zucker oben drüber. Wat der fost, ist egal!" schmitt fah man die Masten der Schiffe vorübergleiten. Ein jammelte und im Sommier als Blumenständer diente. Auf ewiger, scharfer Wind blies und pfiff durch das Loch, und einem mit einer gehäkelten Dede geschmüdten Tische schwam­tagsüber flog mancher Hut und hopite über das Pflaster. men in einer Glasglode ein paar Goldfische herum. Neben

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*)=' bon placenta.  

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( sorti. folgt.)