Gewerkschaftsbewegung

Die Lohnbewegung der Holzarbeiter.

In 10 großen Mitgliederversammlungen be schäftigten sich die Berliner   Holzarbeiter am Freitag mit ihrer Bohnbewegung. Wie die Berwaltung berichtete, haben die Unternehmer den Vorschlag des unparteiischen Schiedsgerichtsvor fizenden, Lohnzulagen von 1,00, 0,90 und 0,80 Mt. für die einzel­nen Lohntlassen zu zahlen, abgelehnt. Zugleich beanstandeten sie aber auch den Vorsißenden als nicht unparteiisch genug. Sie schlugen einen Vertreter vor, der schon bei früheren Verhandlungen mitgewirkt hat. Da dieser aber nicht in Funktion trat, bestimmte ber Reichsarbeitsminister, daß der jeßige Vorsitzende die Verhand­lungen weiter zu leiten habe. Die Unternehmer zeigten sich dann noch weniger entgegenkommend. Die Verhandlungen dauern auf zentraler Grundlage fort und werden zum Reichstarif führen, den bie Berliner   Holzarbeiter nicht wollen. Es besteht zwar die Mei nung, daß der Arbeitgeberschutzverband auseinanderfällt und Ber lin feine örtlichen Vereinbarungen treffen könne, trotzdem glaubt bie Verwaltung in Stücksicht auf ihre prinzipielle Haltung zum Reichstarif, vor einem solchen und den darauf hinauslaufenden zentralen Verhandlungen warnen zu müssen. Einen Antrag, oder einen bestimmten Vorschlag, welchen Weg nun die Holzarbeiter einzuschlagen haben, befürwortet die Ver­waltung nicht. Sie überläßt das den Mitgliedern und legte ihnen zur Abstimmung die Frage vor, ob sie mit der Durchführung ihrer Forderungen so lange warten wollen, bis die zentralen Berhand. lungen beendet sind. Die Abstimmung ergab, daß die übergroße Mehrheit sich für Fortführung der Verhandlungen

erflärte.

Gine Vertrauensmännerversammlung wird die weiteren Schritte beschließen.

Den Versammlungen lag auch ein Beschluß der Bertrauens­männer zur Beratung vor, Extrabeiträge zu erheben und diese zu­fammen mit dem ordentlichen Beitrage in folgende vier Beitrags. flaffen zufammengulegen, 4, 8, 2 und 1 Mr. Der Höchstjazz der wöchentlichen Streitunterstützung soll dann betragen 100 Mt., 76 Mt., 56 Mt. und 36 Mt. und für jedes Kind 3 Mt. Die Ent. scheidung darüber fällt in der nächsten Generalversammlung.

Die Generalversammlung des Gemeinde- und Staatsarbeiter Verbandes nahm den Geschäfts- und Sassenbericht über das vierte

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Quartal von 1919 entgegen. Von Ende Oktober bie Ende Dezember| Vorherige Verhandlung zwischen einzelnen Firmenleitungen stieg die Babl der männlichen Mitglieder von 28 502 auf und Angestelltenausschüssen sind darum abzulehnen, da die 82 222, der weiblichen Mitglieder von 11 296 auf 13 600, der Jugend- Berhandlungen von Organisation zu Organisation, also im lichen von 118 auf 304, die Gesamtzahl von 40 001 auf 46 126. Ueber die Neuwahlen der Ortsverwaltung usw. Sinne wirtschaftsfriedlicher Vereinbarungen gepflogen sind. entspann sich eine längere Debatte. Ein Antrag, die Wahlen durch Wir verweisen auf die Zeitungsnotizen in dem Sonntag­Urabstimmung zu vollziehen, wurde abgelehnt. Ein Redner der Morgenblatt. Opposition" verlangte, daß die vorgefchlagenen Kandidaten ihr politisches Glaubensbetenntnis ablegen."( Wiber­Beseitigung des Achtstundentages. spruch, Gelächter, Lärm.) Jhm wurde geantwortet, daß offenbar Vom Gemeinde- und Staatsarbeiterverband wird uns ge­beabsichtigt sei, die Mitglieder der S. P. D. aus der schrieben: Ortsverwaltung auszuschließen. Bekämpft wurde Der Landeshauptmann von Sarnow   in Stettin   hält die Zeit namentlich die Wiederwahl Pollenstes zum ersten Bevoll- für geeignet, Konflikte mit der Arbeiterschaft in Stralsund  , mög­mächtigten.( Buruf: Wenn er nur das richtige Buch hätte-1) licherweise in ganz Bommern  , heraufzubefchrören. Die feit fedis Demgegenüber wurde darauf hingewiesen, daß Bollenste seine Monaten in der Provinzialbeilanstalt Stralsund   bestehende adyt ganze Kraft in den Dienst der Gewerkschaft gestellt habe. Bollenste stündige Arbeitszeit ist seit dem 20. M. beseitigt worden. Das felber erflärte, in der Frage des Generalftreits im Oktober habe Bersonal soll wieder pro Tag bis zu 15 Stunden Dienst verrichten. die Generalversammlung sein Verhalten gebilligt und ein Miß- Verhandlungen mit dem im Juni v. J. gewählten Arbeiterausschuß trauensvotum abgelehnt. Bu der Demonstration vom werden abgelehnt. Dasselbe brüste Verhalten wird, anscheinend 18. Januar ftellte er feft, daß sowohl für das Flugblatt wie auf Betreiben seines Sefretärs, allen gefeßlichen und ministeriellen für den Aufruf in der Freiheit" die Unterschrift nicht eingefor Anordnungen zum Sohn, auch gegenüber dem Organisationsver­dert und daß der Gemeindearbeiterverband übertreter geübt. Die Stralsunder städtischen Arbeiter wollen, sollten gangen worden ist. In der Berurteilung der Ungulänglichkeiten die angebahnten Berhandlungen nicht zum Ziele führen, um der Ses Betriebsrätegefebes feien alle einig gewesen Aber Demon Solidarität willen, auch zum lepten gewerkschaftlichen Mittel ftrationen fönne bie Arbeiterschaft nur machen, menn fie einheitlich greifen. Wir fragen, soll die Arbeiterschaft durch solche allen ge­und geschlossen vorgeht Diese Attion sei nicht durch die Berliner   feslichen Verordnungen zuwiderlaufende Handlungsweise provoziert Gewerkschaftskommission eingeleitet worden Für ihn als Gewerk werden? Gibt es für Pommern   letne Mittel, den Gefeßen Achtung fchaftler fönnten aber nur Beschlüsse seiner Organisation oder der zu verschaffen? Gewerkschaftsfommiffion bestimmend sein. Beschlüsse irgendwelcher politischer und sonstiger Institutionen lehne er bezüglich seiner ges merlichaftlichen Tätigkeit entschieben ab.

482 Stimmen( Lepodginsfi 141); aweiter Bevollmächtigter Echarlau Die Wahlen ergaben: Erster Bevollmächtigter Bollenete mit mit 516( Prenzlow 36); Sekretär Lebodzinski mit 516; erster Rassierer Hoffmann mit 705; Beifiber Bort, Elib. Blant, Grunau, Schaum, Gursche, Wienide, May, Gutekunst, Fuchs, Lenz; Ver­treber aur Gewerkschaftskommission Pollenste, Lepodzinski, Dett mer, Wienide, Bazold, Fischer.

Ueber die Stellungnahme der Generalversammlung zu den Verhandlungen wegen der Teuerungszulagen haben wir bereits in unserer Morgenausgabe berichtet.

Aus der Tariffommission der Metallindustrie wird uns mitgeteilt, daß von seiten der Arbeitgeber ein An­gebot gemacht worden ist. Zu diesem Angebot nehmen die Funktionäre der Afa am Montag, den 26., Stellung.

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Herr Koslowski vom Gewerkschaftsbund kaufmännischer Ange. stelltenverbände ersucht uns mitzuteilen, daß die im Vorwärts". berhandlungen mit dem Arbeitgeberverband für das Versicherungs­Bericht vom 19. Januar wiedergegebene Aeußerung in den Tarif­gewerbe einen anderen Sinn gehabt habe. Er habe die Aeußerung Ser Arbeitgeber lediglich insoweit als sympathisch bezeichnet, als darin anerkannt worden sei, daß schon in der zweiten Hälfte des Jahres 1919 die Teuerung eingetreten sei, die durch eine einmalige Zahlung einen Ausgleich finden solle.

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