Reichstonferenz der Unabhängigen. In aller Stille hat in Berlin am vergangenen Mittwoch eine -ieichLkonferenz der U. S. P. stattgefunden, über deren Verlauf die Korrespondenz B. S. einige Mitteilungen zu machen in der Lage ist. Nach di-eier Darstellung, deren Richtigkeit wir nicht kontrollieren tonnen, hielt das Hauptreferat Crispien. Er behauptete, daß die Re» gierung schon längst zu gewaltsa?nem Vorgehen gegen die Streik» bewegung entschlossen gewesen sei und die Berliner Borfälle vom 12. Hairuar nur zum Vorwand genommen hätte, um den Belage» rungszustand zu verhängen. Natürlich sucht« Crispien mit allem Nachdruck den Deweis zu erbringen, daß die Demonstration als eine friedliche geplant war und daß die U. S. P. jede putschistische Taktik nach wie vor verwerfe. Nach seiner Behauptung war im Programm -nSdrücklich festgelegt, daß die Demonstranten, durch Ordner und Vertrauensmänner rechtzeitig zum Abmarsch und zur Auslösung der Demonstration aufgefordert werden sollten,«ine unglückliche Verleitung von unvorhergesehenen Zufälle» lwaS mag das gewesen sein? N�d.) habe aber daS rechtzeitige Eingreifen der Ordner verhindert. so fei es zu bedauerlichen Zwischenfällen gekommen, die vor..ein- '.einen Personen" a u f d c ampe deS Bortal I deS Reichs- tags hervorgerufen worden seien. Trotz dieser beachtenswerten Ge- iändnisse suchte Crispien dann natürlich doch die Schuld an den blutigen Vorkommnissen auf die Regierung zu wälzen. Im Gegen» iatz zu seiner Darstellung von dem völligen Versagen der Ordner behauptete er nach dem Bericht einige Sätze später, dast.zweifel» 'öS' die Entfernung der Demonstranten von der Rampe und über» dauvt die Beendigung der Demonstration ohne Blutvergießen hätte erfolgen können, i Warum geschah eS nicht? Zeit genug war. Red.) In seinem weiteren Rescrat forderte Crispien zu engem Zusam- orenschluß«ruf. Es müsse eine Taktik verfolgt werden, die mit den wirklichen Machtverhältnissen rechne und nickt phan» ! asti sch e H o f f ngr n ge n auf einen über Nacht erfolgenden Zu- 'ammenbruch nähre. Die politische Partei müsse die Führung und Entscheidung über alle ihre Aktionen haben. TaS schließt selbstverständlich nicht auS, sondern bedingt vielmehr wie bisher«in engcS Zusammenarbeiten in allen Fragen mit den Räten und Gewerk- 'chasten. Jetzt- müsse eS Aufgabe der Organisationen sei«, die Wahlen zum Betricbsrätegesetz mit allem Nachdruck zu betreiben und geeignete Vertrauensmänner in di« Betriebsräte zu wählen.(Also will sich die ll. S. B.,'jetzt doch auf den Boden des Gesetzes stellen. Das hätte sie auch brlliger haben können. Red.) Bezüglich der Gewerkschaften verwarf Trispien jede AbsplitterungSbewegung und verlangte von den Bar» teimitgliedeni. daß sie innerhalb der Gewerkschaften im Sinne der Parteibeschlüsse wirken. Eine besondere Erörterung fand über die Verhältnisse im Bergbau statt. Ein Vertreter der Bergarbeiter operierte mit der Behauptung, daß die Einführung der SeädSstundenschicht keine Verminderung der Kohlenprobuktion nach sick, ziehen werde. Die Reichskonferenz stellte sich denn auch aus den Standpunkt, daß zwar die Lage für die Durchführung der Streikbewegung außer- ordentlich ungünstig sei, daß aber di« U. S. P. alles daran setzen ! volle, um der Forderung der Sechs stunden schick« zum Siege zu der- velfen.(Wir leiden ja auch unter entsetzlichem Ueberfluß an Kohlen. Red.) Zum Schluß»eilte Crispien noch die Ergebnisse seiner De» wrechung mit dem Sekretär der französischen Partei, Genossen Fross ard und der schweizerischen Parteileibung mit Er konnte die günstige Aufnahme konstatieren, die die Stellung- nähme der Part?« zu der Internationale auch in weiten Kreisen der »vanzösischen und schweizenschen Parteigenossen gefunden hat. So bätten sich günstige Aussiebten für die Verhandlung mit den der II. S. P. D. nabestebendcn Parteien im Westen eröffnet. ES sei zu hoffen, daß hierdurcki der Zlufban einer Internationale im Sinne der Beschlüsse des Leipziger Parteitages gefördert würde, um so mehr aber, wenn auch im Osten die Deiche Bereitwilligkeit zur Verständigung und zum Zusammenschluß der proletarischen Kräfte vorhanden sei.(Die aber bekanntermaßen nicht da ist. Red.)
Wirtschaft. RnchSvcrfassung und ProduktioaSzwaug. Sollte dak Entgegenkomme« an die Wünsche der Landwirte b-züg'.ch einer Neurestftellung angemessener Preise nicht den Willen zu größerer Produktion auslösen, sondern sollte« die Agra- rier weiter damit drohen, den Boden unbestellt zu lassen, so wird die Reichsregierung nicht umhin können, jene Grundsätze der Reichs Verfassung rückhaltlos zur Geltung zu bringen, di« ein« derartige bewußt« Schädigung des.allgemeinen Wohls nnbe- dingt ausschließen. Es sind das die Artikel 121. 122 und 122 der Reichsverfassung, di« dem Reich« das Recht zur ZwangSent- e i g n u n g und ZwangSvcrwaltung geben. Dazu kommt di« Reichssiedlungsverordnung vom 22. Januar 191S mit den Pa» ragrophen 12, IS, 21 und 22 über Enteignung und Zwangspachtung. Die Reichsverfassung sichert dem Reiche die Ueberwachung der .Nutzung des BodenS in einer Weise, di« Mißbrauch verhütet" und verpflichtet den Grundbesitzer gegenüber der Gemein. Wirtschaft zur.Bearbeitung und AuZnutzuntf deS Bodens"; sie schränkt den EigentumZbegriff in bestimmte Grenzen ein und begrenzt auch Jne wirtschaftliche Freiheit des einzelnen". Wo di« Reichsverfassung die Wege so unzweideutig vor- zeichnet, müssen diese entschlossen beschritten werden. Di« denmtwortlichen Stellen dürfen versichert sein, daß bei einem derartigen zwangsweisen Eingreifen die Volks- Mehrheit nickt nur im Prinzip, sondern auch mit praktischer llnterstützung hiner ihnen stehen wird. Gegen Hunger und Verelendung muß mit alle« zur Verfügung stehenden Mitteln angekämpft werden. Produktionsstelgerung mid Landarbeiterfrage. Wenn der preußische LandwirtschaftSminirder i» seiner am y 27. Januar d. I. in der Preußischen LandeSversammlung gehalvc- nen Rede eindringlich hervorhob, daß die unbedingt erforderliche Steigerung der Produktion nur dann erfolgreich sein könnte, wenn auch di« Lavdarbeiterfrag« befriedigend gelöst und mit dem neuerdings �vornehmlich tn Pommern ) in di« Erscheinung getretenen System der Kündigungen ganzer Familiru auf großen Gütern gebrochen würde, so ist für diese Behauptung, wie uns von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hinreichendes Mate- rial vorhanden. In einer ganzen Reibe von Kreisen der Regie- vungSbezirke Stettin und Köslin ist Arbeiterfamilien und Einzel- «erbeitern gekündigt worden, die 10, 20, 20 und mehr Jahr« auf einem und demselben Gute beschäftigt waren. Es befinden sich Darunter KrtegSbeteiligte, Invaliden und Familienväter. Besonders in Pommern sind Kündigungen häufig, namentlich in de?> Kreisen Anklam , Regerwalde, Belgard , Schieoelbein, Köslin und Bublitz beobachtet; beifpielsweist wurde im Kreis« Anklam 41 Fami. Iren, im Kreis« Schievelbein 81 und im Kreise Belgard sogar 172 Familien die Kündinung z»gestellt. Dieses Vorgehen muß auf die Arbeiter um so erbitternder wirken, als noch zahlrkichc Russe« in den landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigt sind und weitere eingestellt werden. Es kann nicht genug darauf hingewiesen werden, daß hierdurch Gegensätze geschaffen werden, die bei einigem guten Willen seitens der beteiligten Arbeitgeber zum Nutzen der Allgemeinheit leicht vermieden werden können und müssen, denn nur so läßt sich die Steigerung der Pro» duktion bewirken. Mit ssrößtem Ernst. Aus den eingehenden Darlegungen de» Reichswirrschast«. Ministers in Dresden verdienen besonders hervorgehoben zu werden feine Hinweisungen au» den Ernst unierer ErnährungSlage und die zivinzcude Notwendigkeit, ganz besonders auch di« Broigelreide-Be- wirtschaftung mir gröhlem Ernste durchzuführen, und auf die der- hängnisvolle» Zusammenhänge zwischen der viel zu gewogen Sah-
kenfSrdchmng, dem dadurch herborysvvfenen Erliegen«wch fc&cher Exportindustrien, die keiner ausländischen Rohstoffe bedürfen, und den sie dadurch unerträglich steigernden Schwierigkeiten. Enteignung deS Großgrundbesitzes in Tschechien . Wie die Blätter au « Prag melden, bat der Ausschuß für Bodenreform der Nationalversammlung ein Gesetz über Enteignung des Großgrundbesitzes vorgelegt, das einstimmig genehmigt wurde. Danach wird der Großgrundbesitz an die kleinen Landwirt«, Legio- näre und Angehörigen der bewaffneten Macht sowie an deren Hinterbliebene und KriegSinvalide verleilt. Sramarz erklärte in Weinberge in einer Rede, er hoffe, daß sich auf den deutschen Gütern durch die Besiedlung mit tschechischen Legionären tschechische Dörfer bilden würhen. Neue Preissteigcruuge«. De » P. P. N. wird mitgeteilt: Der Zweckverdand Rheinischer Zigarren- und Tabak fahr ikanten in Bonn hat erklärt, daß infolge des Valutatiefstandes und der Einführung des Goldzolles sämtliche Tabak- und Zigarrcnfabrtkate in kurzer Zeit erhebliche Pr«iS- steigerungen erfahren werden. Für den Regierungsbezirk Laib-n wurde der Erzeugerhöchstpreis für Milch von 70 Pf. au» 1,70 M. für den Liter und für Molkereibutter von 6 auf 11 M. für das Pfund erhöht.
Parteinachrichten. Wahlrüstungen. Trotzdem d«r Termin für ine nächsten ReichstagSwahlen noch nicht endgültig festgelegt ist. aber mit Bestimmtheit gerechnet wird, daß sie noch rm Laufe dies«? Jahres vor sich gehen, enwnckelt sich erfreulicherweis« innerhalb unserer Parteiorganisationen«in regeS Interesse für den Wahlkampf. Di« Parteigenossen sind sich bewußt, daß das geistige Rüstzeug geschärft werden muß. Vielerorts werden Werbewochen für di« Parteipreffe eingerichtet. Lehrkurs« zur Ver- tiefung sozialistischen Wissens werden von Bezirksverbänden und OmtSvereinen veranstaltet, dir sich reger Teilnahme erfreuen. Unter anderem hat der Verwaltungsbezirk Wiesbaden beschlossen, in allen Kreisen des Bezirks in den Monaten Februar. März,«pnl Lehrkurse für die Parteifunktionäre abzuhalten. Es »'ollen bebandelt werden: Tie Verfassung der deutschen Republi?, Demokratie oder Rätediktatur? Die Ausgaben der Betriebs- und WirifchaftSrüt«. Die politischen Parteien und ihre Programme. Der Wiederaufbau Deutschlands . Auch in materieller Wei»« wird jetzt schon Vorsorge getroffen. So hat der Sozialdemokratisch« Ver» ein K a r-I S» u h e beschlossen, von seinen Migliedern ein P a r t e i- notopfer für die kommenden Wahlen zu erheben. Jedes Mit» glied hat. falls fein Einkommen bis zu 10000 M. beträgt,«inen Donderbcitrag von 10 M. zu bezahlen. Mitglieder mit einem Ein- kommen von über 10 000 M. sollen 5 vom Hundert des den Betrag von 10000 M. übersteigenden Einkommens zum Wahlfonds bei- steuern. � GroßSerlln Ein Stiefel verloren... Dsrwsg sei gesagt, daß folgendes ein Ereignis(ja. ein Ereignis) aus dem Leben eines Mannes ist, der 70 Jahre abt, als wohnungSloier Invalide durch die Berliner Straßen streift. Vor sich führt er einen Kinderwagen mit einigen Unentblchrlichkeitsn seines armseligen Lebens. Abends heißt sein Hafen: Städtisckjes Obdach. Ganz alltäglich— o. daß wir erzogen wurden, unS gleichmutig cm den Anblick alltäglicher Tragödien zu gewöhnen—. Da ist sein Brief voll zitternder Buchstabon: Ich. ein 70jShriger, mittelloser und erwerbsunfähig«: Invalide. verlor vom Kindenvc-gzn(vmmu-Äich Alte Jockotstvaße) auf dem Woge zum Städtischen Fcmrllie-üobdach»in« große schwarzledeon« Tesche, worin ein Saiefel mit zwei Schnallen, «in dveikner. jedenfalls in Scherben gegangener Topf mit ge- kochtcm Reis wie verschiedones anter- sich befand, und erhoffe, da sämtliche WisdererlcmgungSvevsuche erfolglos blieben, auf diesem Woge wieder in Besitz meiner verlorenen, für mich uner- fetzlichen Hab« zu kommen. Herr Fr. Gkäske(der Pfleger des Verlierers), Neue Roßstratz« 12, bei der Brücke— Eisenwaren- Handlung in Firma Rchfeldt u. Co— ist gern bereit, hierauf bezügl. Mitteilungen entgegenzunehmen. Ein Stiefel verloren, ein Topf mit Reis, ein« lederne Tgsche. Das ist nebensächlich. Ich glaube, daß sich auf dieses ein Gütiger finden wird, der es ihm ersetzt. Aber, wir lassen heifte noch Siebzigjährige aus der Straße mittellos und woh- nungsloS. Siebzigjährige, die eine nachweisbare monatliche Armenunterstützung von 34 M. rmd eiirrf Invaliden- und Zusatzrente von 32,75 M. monatlich beziehen. Das sind für den Tag 2.20 Mk. Heute 2,20 M. pro Tag zum Leben. Wer kann ermessen, weiche Kostbarkeiten da der Stiefel mit zwei Schnallen, das Töpfchen mit Reis, die lederne Tasche dar- stellen. Wer kann ermessen, in welchen Tiefen sich dieses Leben abspielt, da? in diesen Dingen schon unersetzliche Kost- barkeiten sieht. Wer kann ermessen, wie nahe es der untersten Stufe jeden Daseins steht imd ob es nicht da überhaupt schon angelangt ist. Was gebt in diesem Manne vor, wenn sein Wägelchen irgendwo und irgendwann die Bahn eine? heu- tigen satten imd dicken Schmarotzers kreuzt.■ Aber nein, es geht jedenfalls nichts in ihm vor. Er ist abgestumpft gegen Glanz und Dunkel. Er ist wohl bei sich selbst etwas gswor- den, das außerhalb jeden menschlichen Maßstabes stellt. Er ist ein Ding, daS nach dem Menschen kommt, das seine Augen nicht zu erheben wagt... Alltäglich ist�s. Aber laßt das Achselzucken. Nehmt die Siebzigjährigen von der Straße, gebt ihnen Stiefel imd Kleider, auch Töpfe mit Reis imd<m Dach, ein Dach, ein dauerndes Dach über dem Kopf.. Laßt sie mich wieder Menschen sein.__ K. Die Techniker und Groß-Berliu. Der Reichsbund deutscher Techniker hatte die An- gehörigen aller kechnnchen Bern �stände sowie die technischen Beam. ten und Angestellten der Groß-Bcrliner Gemeinden zu einer Ver- sammlvng eingeladen, um zu dem Gesetzentwurf über Groß-Berlin Stellung zu nehmen. Der Vorsitzen».», Direktor Dahl, sprach die Befürchtung auS. daß Groß-Berlin demnächst da» Schicksal WieyS teilen würde, so sehr habe uns die Entwicklung der letzten Wochen und Monat« in der Rekonvaleszenz zurückgebracht. Ein Groß-Berlin würde die Vorzüge und die Nachteile eines Großbetriebe» aufweisen. Der Reichsbund deutscher Techniker müsse fordern, daß befähigten Technikern leitende Srellen in der Verwaltung offen seien. Baurat I e n t s ch- Charlottenburg führte auS. daß der weitestgehende und straffste der drei vorliegenden Enrwürse der Regierunpsentwurf sei, in dem da» Hohe Lied der Technik gesungen würde. ES müsse da- rauf hingearbeitet werden, daß die Techniker in stärkere Fühlung mit den maßgebenden Kreisen gelangen. Nach einer Diskussion wurde ein« Entschließung angenommen, in der die Erwartung au»- gesprochen wird, daß der Technik in Zukunft Gelegenheit gegeben wird, ihre Kräfte an Verantwortkicker Stelle in den Dienst der Ver» waltungen und der öffentlichen Wirischast zu stellen. Um die schulgemeinde. Im großen Hörsaal de»'Zentraftnstitute» für Erziehung und Unterricht ta der Potsdamer Straße hatte» sich am Sonnabend
Lehver and Lefoeick»,«»« grAßer« AHk z»«Laer ÄuSfpvaPe über die Einrichtung der Schulgemeinde eingefunden. tote sie feit der Revolution durch Ministerialerlaß für die höherenl Schulen zugelassen ist. Der Leiter der Versammlung, Dr. K a- werau, betonte, daß der Gedanke der Schulgemeinde lange vor Ausbruch der Revolution lebendig gewesen sei, daß aber heute bc- reitS die Gesvhr bestehe, daß die Idee durch die Praxis ganz in den Hintergrund gedrängt werde. Nach einer Umftage habe» von 120 höhereu Schulen nur 20 eine Schulgemeinde gehabt, von» denen wieder einig« bereits«ingegange» sind. Oberlehrer Dr. Borghorst, der den einleitenden Vortrag hielt, bekaniue sich zur Schulgemeinde. Unsere Erziehung, sagte er. ist noch zu sehr auf dem Drill aufgebaut. Die Schul« darf aber nicht nur Wissen vermstteln, sie muß vor allem auch den Charakter bilden. Ms vor allem notwendig sieht er die Herstellung eines Vertrauensverhältnisse» zwischen Schülern und Lehrern an, da? dem Geiste der Lüge und der Heuche« lei bei den Schülern den Eingang verwehrt. Em westerer Mangel unserer Schulen sai der, daß sie viel zu wenig Gemeinsinu in den Schillern wecken. Aufgabe der Schulgemeinde soll es fein, einmal das erforderliche Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüler herzustellen, dann aber auch vor allem, die Schüler so zu erziehen, daß ihr Verantwortungsgefühl der All- gemeinheii gegenüber geweckt und gestärkt wird. Für dee Durchführung der Idee der Schulgemeinde empfahl der Redner Be- rücksichtigung der verschiedenen Verhältnisse bei Klein- und Groß- ftadtschulen. MS Vorstufe für die groß« Schulgemeinde sieht Dr. Borghorst die K la s s« nge me i n sch a ft als zweckmäßig und gegeben an. Im Anschluß daran berichteten mehre« Leiter von Schulgemeinden an höheren Groß-Berliner Schulen über die biSH« mit dieser Einrichtung gemachten Erfahrungen, die im allgememe« al? günstig bezeichnet wurden._ ZnganSfall wegen polnischer Sperrungen. Nach einer Mttei-- lnng der Gisenbahnbt«?tion Berlin Osten ist nun auch die Estrecke Könitz— Dirschau durch die Sperung des Bahnhofes Könitz feiten» de» polnischen BahnhofSlommandanien für den Zugverkehr gesperrt worden. Wegen dieser Sperr« fallen folgend« Züge von sofort ab auS: Vorzug DL, ab Berlin 3.20 abends, DS, ab Berlin 8.40 abend» und Vorzug 241. ab Berlin 11.04 abends, sämtlich nach Jnsterburg bzw. Etzdikuhnen. Ebenso fallen auch die Gegenzüge Vorzug DI. an 7.24 früh, D4. an 7.14 ftüh, und der Vorzug 243, an 6.25 früh. Di« bisher nach Ostpreußen verkehrenden Schnellzüge Dl(ab Friedrichstraße 3.36 vorm.) und fein Gegenzug D2. an Friedrichstraße 3.08 nachm. verkehren von heute lMontag) ab nur noch Mischen Berlin und Schneidemühl . Die Personenzüge Schnn« demühl— Könitz, von denen zwei nach und von Berlin Airschluh hatten, verkehren nur noch auf der Streck« Schneidemühl— Dirschau.— Die bisherigen Schnellzüge nach und von Ostpreußen D 1, D 2. Vorzug DL, Vorzug D4. D3 und DI sollen von heute(Montag) ab bereit» wieder verkehren, sie werden vom Stettiner Bahnhof abfahren bzw. dort ankommen und werden über Stettin und Danzig umgeleitet, doch find zur Stunde die genauen Fahrzeiten noch nicht bekannt. Verlorene Papiere. Ein zurzeit in Berlin weilender«nerika- rcischer Genosse hat Freitag eine Brieftasche mit etwa 40 000 Mar?, sowie ernen Kreditbrief und seip« Bürgerpapiere verloren. Er legt besonderen Wert auf ff« Wiedererstattung de» Kreditbriefes und der anderen Papiere und bittet den Finder, diese 'evtl. anoeiym bann Portier de» Hotels Adlon abzulreseva.
Vermischte Lokalnachrichte«. AuS dMN Schlosse B e rl i n- N i e de r schönha usen wurden durch Einbruch wieder neun wertvolle Gemälde gestohlen:„Simson und Delila",.Mylord Marrshall", 36 mal 81 Zentimeter groß,.eine Dame". 90 mal 106 Zentimeter,.Carita», von vielen Personen umgeben", 92 mal 132 Zentimeter, Kar! IL, König von England". 41 mal 84 Zentimeter,.Christuskopf",»Män. ner und Frauen im Freien badend"..Di« Kreuztragung Cristi" und ..Dd« veetb of Setinecnr". Bei Auftauchen der gestohlenen Bilder bittet der AmtSvorsteher von Derlin-Nieder�chönhausen um Nach. richt.— Aus dem Eiswerkkanal am Tegeler See wurde die L e i ch e einer unbekanten Frauensperson gelandet, die anschei, nend länger« Zeit im Wasser gelegen hat. Di« nach der Halle de» Tegeler Friedhofe» gebrachte Tot« ist etwa 85 Jahre alt. mittelgroß, untersetzt, hat dunkelblonde» Haar und lückcnbaste Zähne. Wahr- scheinlich liegt Selbstmord vor. Erkenner der Toten wollen sich beb der Tegeler Polizei melden._ Tribllnenkarten für da» Lichten berger Stadtyaftament. Ein« der letzten Stadtverordnetenversammlungen in Lichtenberg beschloß die Einführung von Tribünenkarten. Man ließ sich in erster Linie davon leiten, daß eS den.Anhängern aller Parteien möglich gemacht werden sollte, den Verhandlungen der Sdabtverordnetenversamtn. lung zu folgen. waZ bisher meist nicht der Fall raas. Für Parteigenossen und Parteifreunde werden die Karten jedesmal einige Tage vor der Stadtverordnetenversammlung im Sekretariat, Nieder- barnimstr. 4, durch den Genossen BaranowSki zur AnSgpde ge- langen. «rbetter-Stenographenband JMerfvstcmal. ÄursuB fltr Fortgeschrittene In Swl;e-S»'>»cv jeden Montag 7 Uhr Im Lokal Handk«, Frucht- Uraß« 71. Kursus für Anfänger tu Swlze-Schrey Beginn Freitag, de» si Februar, 7 Uhr._ Groft-Berliner Lebensmittel« (verspätet eingegangen.) Lankioi«. 150 Gramm Fleisch. 3 Pfund Kartoffeln, 100«ramm Haferflocken, 115 Gramm Graupen. Auf Jugcicdlichenkarie 200 Gram« Nudeln. Aus Speisesenkatte 20 Gramm Butter. Auf Etnfuhrzusatz- karfe 70 Gramm Margarine. Auf 0 27 der Einfuhrzusatziart« 100 Gram» SchmoU, 250 Gramm Erbsen, 250 Gramm Maismehl. Jolmnnieibal. 100 Gramm Serfienflocken, 125 Gramm Graupe». mehl. 250 Gramm rnisl. Hülsenfrüchtr, 250 Gramm Cercalienmehl. Auf Zusatzkart« kür Jugendliche 200 Gramm Buchweizenmehl, für alte Leut«, Kriegsbeschädigte, für Kinder sowie für werdende Mütter und«rank» Sonderausgabe. Irrptaw. 2 Pfund Kartoffeln. Auf Sc nud 6g der Kortoffelkart« 400 Gramm Nudeln und 250 Gramm Karwffelschelben. 250 Gram» Rudeln. 125 Gramm Sirup. 250 Gramm Sago . Auf A I und A U der Milchlarte für Februar sür Kinde» im 1. und 2. Jahre 1000 Gram» Haferflocken. 1 Dose Malzextrakt. 4 Stück Pfefferkuchen. Aus v I und B II, C I und C II der Milchkart« sür Februar für Kinder vom Z. bis 6. Lebenslahre 500 Gramm Haferflocken, 1 Dose Malzextrakt. 4 Stück Pseffev» suchen. 1 Pfund Reis, 1 Pfund Bohnen. 2 Pfund Teigwaren: an Krieg». beschädigie, die Z0 Pro, und mehr erwerbsunfähig find, S Ster: für Wadende und Pillende Mütter. Temvelhoi. 125 Gramm Sraupenmehl, 125 Gramm Weizengrieß, 200 Gramm Serstenflocken. Für Sinder im 3, und 4. Lebensjahre auf Februar-Kindervollmilck.katün B l und B II: 500 Gramm Gersten flocke«, 2 Paket» Knorr « Kindernabruna. Für hoffende und stillend« Mütter: 500 Gramm Weizengrieß, 200 Gramm Graupe», 2 Paket« KelS. Für Kinder im 7. und 8. Lebensjahr« auf Magermilchkarte« Gruppe l: 1 Et, 500 Gramm Feldzwteback. Pankow . 250 Gramm Haferflocken.
Groß-Serlmer partemachrschtea. Bennm. Mitgliederversammlung am 7. Februar. 8 Uhr. bei Roch- Wald, Kaiserstr. 82. Wichtig« Tagesordnung, vollzähliges Erscheine« notwendig. Achtung! Angestellt « der Post, und Tetegrapbenvcrwalwng bei da Ober-Postdirektton. de« Postämtern C 1, C 2 und dem Paketpoftamt. Heut« S Uhr Kellas Festsäle. Bergstr.»9, Versammlung. Genosse Hcll.r. Mitglied der Pr. LandeSdersammlung spricht llba:.Deuiichlai�S Wiederaufbau.' Freie Aussprach«. Alle» muß zur Stell« fein.