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Karl Egon Frohme.

Zum 70. Geburtstag.

Am Dienstag beging Genosse Frohme, Mitglied der Natio­nalversammlung, in voller förperlicher und geistiger Frische seinen 70. Geburtstag.

An den Namen Frohme knüpfen sich Erinnerungen an jene Tage, in denen die deutsche Sozialdemokratie zum erstenmal in

Tenuten. Auch ist nicht ersichtlich, weshalb wegen Saatmangel lebig- p

Preiserhöhung für Zeitungsdrudpapier. Die Bisherigen Preise lich Mitgliedern des Landarbeiterverbandes gekündigt wurde, und für Zeitungsbrudpapier find durch eine Bekanntmachung des Reichs zwar vornehmlich die Bertrauensmänner diejes Verbandes. wirtschaftsministeriums vom 31. Januar 1920 um den Betrag von 10 m. erhöht worden. Die Notwendigkeit dieser Erhöhung ergab sich aus der am 1. Februar in Kraft tretenden Kohlenpreis In Puzig ist nach Meldung der" P. P. N." ein Land steigerung. Ueber die von den Zeitungsverlegern angeregten arbeiterstreit ausgebrochen. Maßnahmen zur Berbilligung des Zeitungsbrudpapiers sind die Erwägungen noch nicht abgeschlossen.

die Außenpolitik attiv eingriff. Es war im Jahre 1885, als Tarifabschluß im Versicherungsgewerbe.

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Wirtschaft.

Die gefährdete deutsche Kaliindustrie.

im Neichstag über die staatliche Subvention von Post= Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeber­dampferlinien nach Australien und Afrika abge- verband im Versicherungsgewerbe und den Angestellten, ist in den stimmt wurde. Unsere deutsche Außenpolitik war damals noch der letzten Tagen zwischen den Parteien Klarheit über die gegenseitigen In der Bog " veröffentlicht Daniel Bernstein einen artig in den Anfängen begriffen, daß der Reichstag zwar der Sub- Wünsche und Forderungen geschaffen worden. Nachdem am Mon- Aufsaß, der sich mit der Ueberfremdungsgefahr bention einer australischen Linie zustimmte, dagegen die Linie nach tag, den 2. Februar, bereits die Verhandlungen furz vor dem Ab- beim Saliwert Aschersleben beschäftigt. Durch unt Afrika , jenen Kontinent, der später das Hauptkolonialland Deutsch bruch standen, wurde durch Anträge des Gewerkschaftsbundes verdächtig scheinen de Hintermänner werden Aktienkäufe lands werden sollte, ablehnte. Die sozialdemokratischen Reichstags- faufmännischer Angestelltenverbände und des Gewerkschaftsbundes für das Ausland getätigt. Der Verfasser führt aus: abgeordneten griffen in die Verhandlungen über diese Frage ein der Angestellten eine neue Verhandlungsgrundlage ge- Es sei nur daran erinnert, daß seinerzeit Aichersleben durch und gaben der Subvention der australischen Linie ihre Zustim schaffen. Die Arbeitgeber machten in bezug auf die Entlohnung die Außenseite politik des Herrn Schmidtmann sehr start unter mung. Ein Teil der sozialistischen Genossen, unter ühinen Bebel, weitere 3ugeständnisse und legten spezifizierte Vorschläge amerikanischen Einfluß geraten war, und daß noch heute, sett war darüber aufs äußerste verstimmt und veröffentlichte im am 3. Februar vor. Nachdem bereits am 2. Februar der Bentral- jener Beriode, nicht ganz unerhebliche Attienminoritäten sich in Züricher Socialdemokrat" auf Anordnung der Fraktion" einen verband der Angestellten sowohl seinen ablehnenden Standpunkt wahrscheinlichkeit, daß sie sich jenfeite der Landesgrenzen untontrollierbaren Händen befinden. Es besteht die große heftigen gegen die Taktik der sozialdemokratischen Mitglieder des gegenüber den Vorschlägen der Arbeitgeber und auch der beiden aufhalten und teilweise in den Vereinigten Staaten in festem Be­Reichstags gerichteten Aufruf. Frohme wies diesen Aufruf einer anderen, Organisationen bekanntgegeben hatte, erflärte er am letzten fige find. , im Dunkeln verborgenen Krateblerclique" energisch zurück und Verhandlungstage, daß er die Verhandlungen als gescheitert Es ist daher von der höheren Warte der deutschen Wirt geriet auf diese Weise in einen scharfen Gegensatz zu Bebel. Auch ansehe. Seine vorher abgegebene Erklärung gipfelte darin, daß fchaft aus bedauerlich, daß ein Berliner Jurist in seiner am die Mitglieder des kommunistisen Arbeiter= bildungsvereins in London traten Frohme und der er die Beschränkungen, die der Arbeitgeberverband in seinem neuen Sonnabend veröffentlichten Aufforderung an die Aktionäre der Kaliwerke Aschersleben lediglich von einer großen Gruppe von sozialdemokratischen Reichstagsfraftion entgegen, da sie wider die Entwurf des vom Zentralverband geforderten Mitbestimmungs - Aktionären" spricht, ohne diese selbst näher zu tennzeichnen. Da ist jozialdemokratischen Reichstagsfrattion entgegen, da sie wider die rechtes vorgesehen hatte, nicht anzunehmen in der Lage sei. Da zunächst ein geiundes Mißtrauen am Blaze. Denn es wäre ja Interessen der Arbeiterklasse handle. Demgegenüber betonte Frohme den ausschließlich deutschen Charakter der von Lassalle ins bei muz bemerkt werden, daß er diese seine Forderungen durch eine leider nicht das erstemal, daß Altionargruppen unter dem Leben gerufenen sozialistischen Bewegung und nannte die Hand- schriftliche Erklärung am 10. Januar d. J. bereits fallenge- Dedmantel der Wahrung von Aktionärintereffen bei der Aus­gabe von Vorzugsaftien mit erweitertem Stimmrebt die Ge­Tungsweise der Londoner Genossen Mißbrauch des Jnier. Iaffen hatte. Er verließ den Verhandlungsort. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten und der Gewerkschafts- chäfte des Auslandes besorgt haben. Die Vorgänge nationalitätsprinzips". Daß Frohme seinerseits aus ganzem Herzen Sozialist und treuer Anhänger der Internationale bund kaufmännischer Angestelltenverbände verhandelten nunmehr in den Generalversammlungen der Delfabriken Groß- Gerau und war, bewies er noch in demselben Jahre auf dem Kopenhage - mit den Arbeitgebern allein weiter. Die Verhandlungen haben der Bremen - Besigheimer Delfabriken sind noch in frischer Erinne­von Vorzugsaftien mit mehr­ner kongreß, der ihn wie auch Auer, Bebel, Diez und andere ergeben, daß die Barteien sich geeinigt haben auf der Grund- rung. In beiden Fällen gelang es den Verwaltungen nicht mehr, hervorragende Vertreter des Sozialismus in den Freiburger lage des vom Arbeitgeberverband erneut am 2. Februar überreichten fachem Stimmrecht gegen den Willen einer ausländischen Gruppe Geheimbundproses verwidelte und der ihm sechs Mo- Tarifvertragsentwurfs. In den Besprechungen haben durchzusetzen. Zwar ruht die Mehrheit der Aktien der Kalifverke Aschersleben nate Gefängnis eintrug. die Arbeitgeber den Gewerkschaftsbünden weitere 3uge stand­Im übrigen sieht Frohme auf das an Arbeit reiche Leben eines nisie gemacht, unter anderem Mindestsätze für zu zahlende sicher in den Trefors der Disconto Gesellschaft, aber Journalisten zurüd. 1875 1878 war er Redakteur des Bolts Wirtschaftsbeihilfen garantiert. Nach diesen Zugeständ- trotzdem erscheint ein umfassender Schuß des führenden freund" in Frankfurt a. M. Seit Ende der achtziger Jahre ver- nissen werden zur sofortigen Auszahlung an verheiratete deutichen Raliwertes notwendig, denn auch eine vielbewußte fleine Minderfeit fann Pläne einer Verwaltung durchkreuzen. Gerabe öffentlichte er im Berliner Volksblatt" vielbeachtete Beit- Angestellte im Laufe der nächsten Tage mindestens 1000 M. die Disconto- Gesellschaft hat in dieser Beziehung feme befonders artifel. Im Jahre 1890 trat er in die Redaktion des Sambur- gelangen, für unverheiratete Angestellte über 24 Jahre die garan- guten Erfahrungen machen müssen, hat ihr doch die Deutsche Bant get Echo" ein und ist seit 1881 ständiges Mitglied des Reichs- tierte Mindestsumme von 500 D. und eine Nachzahlung zwischen bei der Deutichen Erdöl- Gesellschaft schließlich ihren Willen aufge­tags bzw. der Nationalversammlung. Zu seinem Geburtstag be- altem und neuem Tarif. Die weiteren Mindestfäße für diese Bei- zwungen. Indes, solche Interessenfämpfe find zu ertragen, folange deutiche Partner um ein rein deutsches Unternehmen ringen. Anders glückwünschen ihn Parteigenossen aus allen Teilen des Reiches und hilfen sind ähnlich gestaffelt. jo manches Mitglied der Regierung. Vom Reichspräsidenten . Ge- Die beschließenden Organisationen behalten sich vor. Hende- aber wird die Sachlage, wenn der geschwächten deutschen noijen Ebert liegt ein herzliches Gratulationsschreiben vor. rungen des Vertrages durch eine besonders eingesetzte Kommiffionirtschaft ihre lezte Stüße, ein Naturmonopol, entrissen werden soll. Gehen die Kaltwerke Aschersleben dem deutschen Einfluß vers Aber Frohme ist nicht nur Politiker und Journalist. Darüber vor endgültiger Unterzeichnung des Vertrages zu treffen. Diese loren, so würde das bedeuten, daß eine Syndikatsquote von hinaus hat er in den besten seiner Stunden seinem Volf eine Reihe Angelegenheit wird am 4. Februar erledigt. Man darf gespannt 50,2741 Taufendsteln dem Nationalvermögen entzogen werden bon Dichtungen und Büchern geschaffen. Unter ihnen ist das sein, welche Stellung der Zentralverband der Angestellten zu dieser würde. Und das zu einer Zeit, in der der Salihunger der ganzen Buch über Monarchie und Republik" besonders zeitgemäß. vollendeten Tatsache einnehmen wird. Welt faum zu befriedigen ist, und, was die Hauptsache ist, besten­falls nur durch Deutschland gebedt werden kann."

Wir wünschen Genossen Frohme noch lange Jahre segensreicher Arbeit.

Die Aussperrung der Landarbeiter.

Zur Kündigung von Landarbeitern in Pommern wird den B. P. N." von unterrichteter Seite mitgeteilt: Bei Bekanntwerden des Erlasses des Reichswehrministers Noste, der die erfolgten Massentündigungen als unwiitiam erklärt, wurde in einem Teil

( Der vorstehende Bericht ging uns in später Abendstunde zu. Die unter der Rubrik Gewerkschaftsbewegung gegebenen Mitteilun gen sind durch ihn überholt. Red. d. Bortvärls".)

Die Ausgaben für die Sparprämienanleihe.

Es ist tief traurig und beschämend, daß das deutsche Volt folchen elenden Sch a cher seiner gewissenlosen Rapi­talisten mitansehen muß. Um ein paar Lappen Profit verschachert der Kapitalist die Eristenzmöglichkeiten der Ar­beiter. Wie lange noch soll die deutsche Arbeiterschaft dieses

In der Kreuzzeitung " wird der Verwunderung darüber traurige Spiel mitansehen? Nur einen einzigen Ausweg Ausdruck gegeben, daß die vom Reichsminister der Finanzen gibt es und der ist: die Entziehung der Verfügungsgewalt der rechtsstehenden Breffe u. a. darauf hingewiesen, daß einmal die bie Sparprämienanleihe noch nichts über das Ergebnis talisten und die Unterstellung der Produktion unter ge­eingeſetzte Stommission zur Prüfung der Ausgaben für über unsere Produktionsmittel aus den Händen der Kapi... Kündigungen in beidheidenem Umfange" erfolgt feien und daß der Untersuchung bekanntgegeben hat. Dazu bemerkt die meinwirtschaftliche Zeitung.

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diese andererseits lediglich durch den Mangel an Saatgut

So laut als irgend möglich müssen es alle deutschen und Düngemitteln bedingt wurden. Es ist jedem Kundigen aus dem Geheimen Regierungsrat Norden vom Reichsfinans Arbeiter ausrufen: Scht, wie die Kapitalisten die fiat, bag der legte Grund in dieser Zeit des Landarbeitermangels ministerium als Borjizenden, Geheimen Oberfinanzrat v. Grimm Produktionsmittel des deutschen Volfes verſchachern, barum feineswegs als stichhaltig gelten fann, zumindest rechtfertigt er in bom. Reichsbankdirektorium, Abgeordneten Ruschte und Geheim- beseitigt dieses System, das es jedem einzelnen feiner Beise die Massentündigungen von Landarbeitern, rat iegismund( delegiert vom Börsenverein Deutscher Buch- erlaubt, auf Kosten der Gesamtheit mühelos Sapital zu er­wie fie tatiächlich auf einzelnen Gütern in Pommern erfolgten. händler) bestehende Kommission folgendes: Auch lägt der Umstand, daß für die gekündigten Arbeiter bereits werben, auf Grund dessen die Arbeiter den Drohnen tribut­pflichtig werden. andere gesucht wurden, diesen Grund als faule Ausreden er

Milchüberfluß.

Infolge der unerwarteten, mehr als hundertprozentigen Breiserhöhung fonnte in Groß- Berlin viele für seinder und Strante bestimmte Milch nicht abgenommen werden. Im Blatt hat so gestanden, vom Amt ward es befohlen, nun fann ich fernerhin nur noch ein Viertel Holen" Die blasse Mutter rechnet, fie sucht und zählt und zählt, das Geld hat sie zusammen sich dennoch nicht gequält. Ihr dürftig Kindlein wimmert matter,

die Waffersuppe macht nicht fatter,

am Ende liegt es friedlich, still-,

der Pfarrer spricht:' s war Gottes Will' 1"

Jm Blatt hat so gestanden, vom Amit ward es befohlen. Gar Mancher in der Stille hat ein Jahrfünft gestohlen vom vollgehäuften Wagen der Haftig furzen Zeit. Gib dich zufrieden, Alter, denk an die Ewigkeit, den Milchtopf laß aus Runzelhänden, dein Schlemmen muß sich einmal enden. Ein Leben voller Müh und Not quittiert am besten schnell der Tod.

Im Blatt hat so gestanden, vom Amt ward es befohlen. Viel andre Leute rufen jetzt von der Tafel oben:

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Die Milch bleibt ja in Fülle beim Handelsmanne stehn,

um ein, zwei Martpapiere soll sie zugrunde gehn?" Ber Klugheit und Verftand gebrauchte,

aus aller Wirrnis Rugen faugte,

der darf doch mästen seinen Leib

jamt Dirne, Better, Erben, Weib!

Schlaraff

Neues Volkstheater. Emil Berisch und Heinz Goldberg haben gemeinsam das ehemalige Theater der Freien Volksbühne" in der Copenider Straßge( gulegt Nationaltheater) gepachtet und beabsichtigen, darin zeitgenössische und lassische Werke zu spielen. Das Theater jou volkstümlich gehalten werden.

Im Deutschen Opernhaus wird wegen Erkrankung des Herrn Bötel Mittwoch statt ,, Mandragola"" tgaros Hochzeit" gegeben. Die Berliner Museen sind wieder einmal gefchloffen Grund: Kohlenmangel. Die Besucher würden es natürlich bei der milden Tempe­ratur aushalten, aber dem Personal fann man dauernden Aufenthalt in ungebeizten Räumen nicht zumuten.( Uebrigens ist auch der Borwärts" betrieb mochenlang ohne Heizung) Wie wär's, wenn man an den Segnungen der. Stälte nun auch einmal die Hamsterbetriebe, die immer Stohlen haben, teilnehmen ließ!

Ein Rotoschkaprozek. In Nürnberg wird demnächst ein inter­effanter Brozeß ftattfinden. Der dortige Frantische Sturier" hatte in einer Kritit von Rotoschtas Zeichnungen als dem Gipfel des Blödsinns ge­fprochen. Die Kunstzeitschrift Die Sichel" ritt daraufhin eine scharfe Attade gegen die Zeitung die nun flagt. Ein Dalcroze- Seminar, autorisiert von der Hauptanstalt in Genf , eröffnet Nina Gorter in der Staiferallee 174.

Die drohende Hungersnot.

Der frühere Unterstaatsfefretär des Reichsernährungsamte 3 not, welche das Grab von Millionen zu werden drohe und fordert v. Braun bespricht im Bayerischen Kurier" die drohende Hungers­verträgen zwischen den Städten und den landwirtschaftlichen Genossenschaften als einzige Möglichkeit einer geordneten Lebens­mittelbersorgung im nächsten Jahre.

Die Nachprüfung der Ausgaben, die sich insgesamt auf etiva 8% Millionen Mark belaufen, erfordert ein außerordentliches Maß von Arbeit, das bisher troß angestrengter Tätigkeit der Kom­mission noch nicht in vollem Umfange bewältigt werden fonnte. Die Kommission hat indes von vornherein die Absicht ge­habt, einen Zwischenbericht herauszugeben, für den die Vorschleunige Vorbereitungen zum Abschluß von direkten Lieferungs­arbeiten demnächst beendet sein dürften. Die Kommission fann aber schon heute erklären, daß ehrenwidrige Berfehlungen der mit der Propaganda der Sparprämienanleihe betrauten Beamten nicht vorgekommen sind. Unrichtig ist auch die Annahme, daß Sonder Die Gleichsetzung der deutschen und polnischen Mart. honorare , die den Charakter von Bestechungen tragen, für die An­Infolge der Gleichießung der deutschen und polnischen Markt fertigung von Zeitungsartikeln usw. bevilligt worden sind. Da find in den biesigen Staufläden die Preise um 75 bis 100 Prog. gegen hätte in einzelnen Fällen bei der Vergebung der Aufträge heraufgefest worden. Hiergegen wird von seiten der cine größere kaufmännische Ueberlegung und Borsicht beobachtet Landwirtschaft, deren Preise in Polen unlängt her abgesezt werden sollen. Ueber diese Fälle wird der Zwischenbericht late worden sind, entschieden Front gemacht. Auskunft geben."

Bewirtschaftung der Tabakernte.

Der Reichswirtschaftsminister hat auf Grund des Gutachtens des aus allen Wirtschaftstreifen zusammengefeßten Wirtschaftsrates die Beibehaltung der Bewirtschaftung der 1919er Inlandstabakernte beschlossen, jedoch in Aussicht genommen, die 1920er Tabat­ernte freizugeben.

Kleine politische Nachrichten. Schwarz- weiß- rote Bolschewiften. Die Freie Welt", das illustrierte Blatt der 1. S. P., bringt das Bild einer Demonstration der Arbeiter in Petersburg , der Airtomobile voranfahren. Dazu Ueberall Sturmlauf gegen eine gerechte Verteilung wird bemerki:" Jm dritten Auto( rechts) siken Vertreter des deutschen Sowjets in Petersburg ." Dieser deutsche Sowjet der einzureichenden Produktion. Entweder waschen sich die ist tenntlich gemacht durch eine riesige schwarz- weiß- rote Fahne! Er Produzenten oder die Händler die Hände in der Schüssel der fann offenbar ebenso wenig von den geliebten Farben lassen wie Spefulationsgewinne, am liebsten bei: e zusammen. unsere Deutschnationalen. Das zuschauende Volt wird auf dem Die Arbeiter können es ja bezahlen! Bilde von einer starten Soldatentette mit aufgepflanztem Bajonett in respektvolle Entfernung von den Sowjetauto­mobilen zurüdgedrängt, offenbar um diese nor allzu stürmischen Ausbrüchen der Anhänglichkeit und Begeisterung zu schüßen. Darunter noch ein sehr lehrreiches Bild. Sein Titel lautet: An­stellen nach Brot in Petrograd . Man sieht eine lange Menschenschlange, die im tiefften Schnce wartet, wartet.

Der Kapitalbedarf der Industrie.

Im November, Dezember, Januar hat die Industrie 2865 Millionen Mark in Form von Kapitalerhöhungen aus dem Geldmarkt entnommen.

Fusion in der Lebensversicherung.

Antisemitische Treibereien an deutschen Hochschulen. Wie Zwischen der Frankfurter Lebensversicherungs-.- G. und der andernorts maßt sich auch an der Technischen Hochschule Deutschen Lebensversicherungsbant A.-G. in Berlin wurde mit in Karlsruhe ein fleiner alldeutscher Klängel antisemitische Wirkung ab 1. Januar 1920 eine Fusion vereinbart derart, daß die Diktatoreneingriffe in die Rechte der Hochschule an und suchte die Aktionäre der Berliner Gesellschaft für je brei ihrer Attien eine Aftic Berufung eines jüdischen Gelehrten auf den chemisch- der Frankfurter Gesellschaft erhalten, welche zu diesem Zwecke ihr technologischen Lehrstuhl zu hintertreiben. Da Rektor und Senat Aktienkapital um eine Million auf fechs Millionen Mark erhöht. sich in ihrer Autorität bedroht sahen, beschlossen sie die Die Frankfurter Allgemeine Versicherungsgesellschaft, die bisher das Schließung des 3nstituts. Inzwischen hat der Streitfall ganze Attienkapital der Frankfurter Lebensversicherungsgesellschaft eine gütige Regelung erfahren, da der betreffende Gelehrte der besaß, bietet für jede aus dieser Verschmelzung entstandene neue Ruf abgelehnt hat und der Senat den Beschluß zurückziehen konnte, aftte der Frankfurter Lebensversicherungsgesellschaft den Aktionären veil von der Studentenschaft mit einem Bedauern über die Machen der Deutschen Lebensversicherungebant dreitausend Mart in bar. fchaften der betreffenden Kreise die bindende Erklärung abgegeben Das Berliner Institut bleibt als Filiale des Frankfurter Unter­wurde, ein Eingriff in das Benifungeredt des Senats liege ihr nehmens bestehen. fern. Auch dieser Fall zeigt, wie es um die Achtung von Geistes­freiheit und Menschenrecht in den Kreisen bestellt ist, die am Lautesten wider die Vergewaltigung dieser Rechte und Freiheiten durch den Sozialismus schreien.

Das Ende des Volksbundes. Der Ausschuß des Volts bundes für Freibeit und Waterland bat einstimmig befchloffen, die feit 1917 bestehende Drganifation des Volkebundes für Freiheit und Vaterland in Rücksicht auf die beränderten poli­Itischen und wirtschaftlichen Zeitverhältnifie aufzulösen

Z. K. Die englische Spigenindustrie nimmt jetzt nach dem Striege einen unerwarteten Aufschwung. In Nottingham ist die Stadt und die ganze Umgegend eine einzige Spißenfabrik. Alle verfügbaren Räume, fogar Kinotheater, werden in Spizenwerkstätten umgewandelt. Die Frage nach weiblicher Arbeitskraft ist enorm. Die Nachfrage nach besseren Spigen auf dem Weltmarkt ist äußerst start. Sollte die deutsche Spigenindustrie, deren Konkurrenz von vor dem Kriege England mit allen Mitteln totzumachen bestrebt ist, nicht demnach wieder erfolgreich in Aftion treten lönnen?