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Bekenntnisschrift Ein Jahr im Dienste der russischen Sowjetrepublik) für die russischen Verhältnisse Worte prägt, die auch wir deutschen Sozialisten uns in dem Ringen um die große Sache zu Herzen gehen lassen sollten. Er schreibt:
werden. Aber alle dieje Drucmittel verschärfen nur das deutsche wirtschaftliche und politische Elend und dieses Glend ist anstedend auch für die Länder der Entente." Damit ist gezeigt, daß über diesen Kernpunkt der Auslieferungsfrage in Deutschland überhaupt keine Meinungsverschieden
Die Erscheinung, die wir als Bolichewismus bezeichnen, bedeutet die Ausartung der Revolution in einen asiatischen heit bejteht. Despotismus einzelner Sowjetmachthaber, die Ausartung der Revolution in eine Blutherrschaft, deren Folge der kulturelle und wirtschaftliche Ruin ist.
Die sozialdemokratische Fraktion.
und der Saa? mit i warz- weiß roten Fahnen drapiert. Herr Major Seidelmann muß über die Feier Auskunft geben können, da er sich persönlich von der Herrichtung der Räume unterrichtet hat.
Wir bringen ferner dem Reichswehrministerium folgenden Fall zur Kenntnis: In Osterode wurde der Geburtstag des Erkaisers von dem dort liegenden Reichswehrbataillon, Kommandeur Major Kowallet, festlich mit Parade, schwarz- weiß roten & ahnen usw. begangen. Die Offiziere trugen dabei Achselftüde und lange Degen.
Diese Entgleisung der Revolution ist vor allem daraus zu schäftigte sich gestern in einer Beratung, die um 10 Uhr morgens Die sozialdemokratische Fraktion der Nationalversammlung beerklären, daß sich die Bolschewiti in ihrer Wirksamkeit nicht in begann und bis in die Nachmittagsstunden dauerte, mit der AusZu der Kaisergeburtstagsfeier der Eisernen Division im erster Linie von der Fürsorge um die Enterbten, sondern vom lieferungsfrage. Beschlüsse wurden nicht gefaßt. Als Ergebnis abteilung der E. D. ist stvar Anfang Januar zur Entlassung geMunsterlager fönnen wir noch folgendes berichten: Die ArtillerieHaß gegen die Bourgeoisie leiten lassen... Wenn nun aber der der Besprechung, an der sich u. a. auch Reichstanzler Bauer und Entfchiedenheit abgelehnt werden muß, so ist doch nicht außer aber festgestellt werden, daß die Fraktion mit der grundsäglichen fammengestellt, der Mitte Januar das Munsterlager in den AbendBolschewismus als eine Methode des Sozialismus mit aller Minister des Auswärtigen Hermann Müller beteiligten, fann langt, aber die Entlassenen haben sich nach ca. einer Woche wieder zusammengefunden und zu einem Transport zu Auge zu lassen, daß man nicht zu jedem Mittel greifen darf, Haltung der Regierung vollkommen einverstanden ist. Es wurde fammengestellt, der Mitte Januar das Munsterlager in den Abendum in Rußland den Bolichewismus zu bekämpfen... Die russischen der Wunsch ausgesprochen, die Regierung möge mit nüchterner ſtunden verließ. Die Auflösung der E. D. scheint danach nur Sozialisten find fest überzeugt, daß, je eher man das russische Sachlichkeit an dem Standpunkt festhalten, daß die Entente lin- 27. Januar im Munsterlager befindlichen Teile der E. D. noch dem eine formale zu sein. Jedenfalls unterstanden die am 93 ſtalteten, über weiche zuerst die Deutsche Zeitung Bolt in Ruhe läßt, desto schneller fich in Rußland eine innere mögliches von uns fordert, und daß zugleich alles vermieden werde, Reichswehrministerium, als sie die Kaifergeburtstagsfeier veran andlung im Sinne des Sozialismus und der Demokratie was zur Aufpeitichung der nationalen Leidenschaften auf beiden Reichswehrministerium, als sie die Kaifergeburtstagsfeier veran bodziehen wird. Seiten geeignet ist. Nach dieser Nichtung wurde an einzelnen Aeußerungen, die in der Deffentlichkeit gemacht worden waren, von manchen Rednern lebhaft Kritik geübt.
Mit der fozialdemokratischen Fraktion der Landesversammlung ist eine gemeinsame Sigung in Aussicht genommen, in der die Frage der Abfindung der Hohenzollern besprochen werden soll.
berichtet hat.
Schließlich betonen wir, daß wir den Tagesbefehl der Sturmabteilung Rosbach ( Möln) hier im Wortlaut befizen, der die Befehle zu einer außergewöhnlichen Parade mit Musik für den 27. Januar enthält.
Amtlich wird noch mitgeteilt, daß die Entlassungen im Reich 8 wehrregiment Nr. 29 nur wegen der notwendigen Heeres. verminderung und aus keinem anderen Grund vorgenommen worden sind. Bir meinen, wenn Entlassungen notwendig find, so fommen dafür in erster Reihe solche Elemente in Frage, für die in einer republikanischen Armee. sowieso tein Plug ist.
Das ist unserer Meinung nach der Weg, auf dem auch Deutschland am ehesten zur Gesundung und zu einem gesunden Sozialismus gelangt. Wir alle stehen am Tor der Tränen. Schweres ist über uns hereingebrochen und noch Schwereres steht uns möglicherweise bevor. Frivolität und nicht hart genug zu bestrafender Leichtsinn wäre es, wenn politisch unreife Heißsporne und Unruhstifter zu diesem Schweren von neuem die Gefahren des Bürgerkrieges heraufDer Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten. beschwören würden. Wir haben augenblicklid) Ruhe im Lande und selbst, in den Reihen derer, die an den Willen zum Der Ausschuß der Nationalversammlung für auswärtige AnSozialismus innerhalb der sozialistischen Ministergruppe gelegenheiten beschäftigte sich am Montag nachmittag mit der Aus unserer Regierung mit Unrecht zweifeln zu müssen glauben, lieferungsfrage. Wie alle Sigungen dieses Ausschusses fand geht die Erkenntnis auf, daß, wenn nun einmal Kampf auch die gestrige vertraulich statt. Das Ergebnis der Verjein muß, dieser Kampf mit den legalen Mitteln des handlungen faßte der Vorsitzende Scheidemann folgenderpolitischen Kampfes geführt werden kann und geführt werden maßen zusammen: Unbeschadet an Ausstellungen im einzelnen darf Berliner Polizeipräsidium besteht in der Frage der Verlänge muß. Wehe dem, der den schützenden Damm dieser Erkenntnis ich feststellen, daß der Ausschuß in der Auslieferungsfrage einrung der Polizeistunde eine Kontroverfe. Der Minister von neuem niederreißen und wehe vor allent der Entente, verstanden ist mit dem bisherigen Verhalten und den in Aus- des Innern, Genoffe Heine, erklärt, daß er sich gegen die Bewenn sie unser Volf in den Wahn legter nationalistischer sicht gestellten Schritten der Regierung. Der Ausschuß erwartet, strebungen, die Polizeistunde zu verlängern, mit allen ihm zur Berzweiflung treiben sollte. Dann: laßt alle Hoffnung daß er vor tveiteren entscheidenden Schritten der Regierung so Verfügung stehenden Mitteln stemmen werde. Der Berliber fahren. Nicht nur für Deutschland . techtzeitig einberufen wird, daß er Stellung dazu nehmen kann. Bolizeipräsident Ernst betrachtet die Verlängerung der Polizei
Die Unabhängigen und die Auslieferung.
Die Freiheit", die am Montag nach dem Verbot das erste mal wieder erschienen ist, lehnt in einem Artikel Unverstand und Wahnsinn" ebenfalls das Auslieferungsbegehren der Entente ab. Der Artikel lagt die Regierung an, daß sie nicht dem Ausliefe rungsverlangen durch Aburteilung von Kriegsverbrechern zuborgetommen ist, und sagt dann
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Kein Anlaß zum Einschreiten?
Den P. P. N." wird durch das Reichswehrministerium folgendes mitgeteilt: Die durch eine Anzahl von Zeitungen gegangenen Nachrichten über angebliche Kaisergeburtstagsfeiern bei der Reichswehr sind von den zuständigen militärischen Dienststellen nach geprüft worden. Ein Anlaß zum Einschreiten hat sich hierbei nicht ergeben."
Der heilige Nachtbummel.
Zwischen dem preußischen Ministerium des Innern und dem
flunde von einer bis eineinhalb Stunden als eine Rotwendigkeit. Nur auf diesem Wege seien die Nachtlofale zu bekämpfen, gegen die jede Kontrolle und jedes Machtiniffel zu verjagen beginne Die Erklärung des Polizeipräsidenten dürfte der Autorität der Behörde toum förderlich sein. Außerdem werden die, die risikolos sich der Sorgen der Nachtbummler annehmen, die durch die Verlängerung der Polizeiftunde feineswegs alle verden, bestimmt nicht daraufhin ihre Nachtlokale aufgeben. Im Angesicht der Kohlenmüssen wir uns dem Standpunkt des Genossen Heine vollkommen Aber dieses un heilvolle Versäumnis recht- Wir können nicht umhin, über dieses rein negative Er- anschließen und der Berliner Polizei zum rüdsichtslosen fertigt das Verlangen der Entente, die Schul- gebnis unsere Verwunderung auszusprechen. Nach den zahl- Gebrauch ihrer Machtmittel gegenüber dem schädlichen digen vor ihre Gerichte zu ziehen, deshalb noch reichen uns vorliegenden positiven Berichten über Kaisergeburts- Treiben der Besitzer der Nachttaschhemmen raten. Die Schulen, die in feiner Weise. Worauf jeder, und mag er noch so schuldig tagsfeiern halten wir es für unfaßbar, daß eine gründliche Unter- Haushaltungen, die Industrie und die Eisenbahn leiden schiver jein, ein unverwirkbares Recht hat, ist der Anspruch auf fuchung einfach nichts ergeben hat. Hat doch zunächst die al unter der Kohlennot. Sie durch die Einschränkung jedes unnüßen ein unparteiisches Gericht. Die Entente verlangt aber deutsche Preise selber sehr erfreut über Kaifergeburtstags- und unproduktiven Kohlenberbrauches zu schützen, ist eine ſelbſtverdie Auslieferung von Dentschen an ihre Gerichte. Und ebenso- feiern ini Munsterlager und anderswo berichtet, bis dann ständliche Pflicht. Im sächsischen Erzgebirge werden pro Haushalt wenig wie wir zu deutschen Militärgerichten irgendwelches Vertrauen haben, wenn politische Gegner vor ihnen stehen, ebenso die Ankündigung des Reichswehrministers tam, daß alle Veranstalter und Woche 13 Pfund Kohlen verteilt, die Schulen werden auf wenig haben wir Vertrauen zu Richtern, die in einer Atmo- von solchen Feiern aus der Reichswehr entfernt werden follten. Wochen geschlossen und auch dann, wenn sie wieder geöffnet wperiphäre Recht finden sollen, die durch den Krieg chauvinistisch und Nicht von einer, sondern von mehreren Seiten ist uns über ben, müfen schulfreie Tage wegen Rohlenmangels eingelegt wer militaristisch vergiftet ist. Die Entente verlegt alle die Kaisergeburtstagsfeier des in der Kaserne des Eisen- den Die Kohlenstadt 3widau muß abends 9 1hr die gesamte Gebote der Gerechtigkeit, wenn sie nicht den Ange bahuregiments Nr. 1( General- Pape- Straße ) einquartierten Straßenbeleuchtung aus Kohlenmangel auslöschen. Millionen von fchuldigten ein Gericht gewährt, das mit allen Garantien Sturmbataillons Schmidt in ganz übereinstimmender Weise Arbeiter sind beschäftigungslos, weil ihre Betriebe keine Kohlen der Unparteilidh feit ausgestattet ist." berichtet worden. Sollte hier eine Untersuchung stattgefunden haben, haben. Was müssen all die dadurch Betroffenen denken, wenn man " Die deutsche Regierung ist, wie nun die Machtverhältnisse fo fönnen wir uns mur denken, daß das Neichswehrministerium da- dem heiligen Berliner Nachtbummel zuliebe in Berlin die Polizeiliegen, gar nicht in der Lage, die Forderung zu erfüllen. mit hinters Licht geführt worden ist, daß man ihm erklärt hat, am stunde verlängert und damit den unnüßen Kohlen-, Kraft- und Und ebensowenig kann die Forderung, selbst unter den stärksten Druckmitteln, von einer anderen deutschen Regierung durchgefest 27. wäre nichts geschehen. Das stimmt. Borsichtshalber hat näm- Lichtverbrauch vergrößert. Erst kommen die notwendigen lich das Bataillon die Feier am 28. Januar veranstaltet. Die Feier Lebensbedürfnisse der nüßlichen Glieder unseres Boltes *) Firnverlag, Berlin W. 57, Preis 4 M. Im Auftrag der fand in den Räumen der Kaserne statt, es wurde die und zu allerletzt die parafitären Sonderwünsche der großstädtischen Gefellschaft Aufbau und Werden. Büste des ehemaligen Kaisers mit Tannengiveigen geschmüdt Nachtbummler.
Märkische Tataren.
Von Karl Brammer.
Spinnwebleichter Nebel über dem winterlichen Boden, Rauhreif hat dunkle Stieferkronen und gelbtrodene Grasbüschel veriilbert. Ist märkischer Wald zum Walde Avalum geworden? Au geweihter Grabstätte grüßt ein Mann mit weißem Turban fremde Besucher. Der tatarische Priester, der Mullah , geht durch die Reihen und deutet auf die Gräber, in denen die Söhne einer wärmeren Sonne letzten Schlaf schlafen. Da liegen sie alle, die fernher kamen, Tataren, deren Heimat die Wolgaufer, die Krim und die kaukajiichen Steppen waren. Tataren, Araber, Juder sogar hat der Tod kväderlich vereint. Zu ihren Häupten ist unter Halbmond und Stern der Name jedes einzelnen zu lesen. Da sind Namen mit fremdem Klang, Namen voller Selifamkeit, Namen, die der Phantafie fremde Menschen und fremde Länder vorgaukeln. Ja, der märkische Wald ist wirklich zum Zaubevivald geworden. Ucher den Niefern leuchtet die weiße Spize eines Minarets auf, und dann nirb. auch die Kuppel mit dem Glaubenszeichen aller Moslemin fichtbar. Varaden umschließen die Moschee und bilden die kleine Labarensiedlung, die„ Weinbergslager" heißt, etliche Minuten von Wünsdorf und eineinhalb Wegshunden von Zoſſen entfernt liegt.
Mehr als tausend Menschen faßt das Lager, Männer, die des Nachts und am Tage von der Heimat träismen, die am Morgen mit der Sehnsucht nach der Heimat erwachen, die abends mit ihr schlafen gehen. Vier Jahre und länger tragen etliche diese Sehnsucht in sich, am Glanz der Augen erkennt man, wie fief Heimatfrankheit in den zuckenden Herzen wühlt. Schlimmes baben die tatarischen Männer erdulden müssen, Hoffnungen, endlich in die Heimat zu kommen, wuchsen in ihnen auf, Hoffnungen, die zu
Wer kann dieses Leid tiefer mitleiden als wir, die wir selbst bis| nung, als wir das Tatarenlager verließen, feierlich erklären, daß heute auf hunderttausende unserer Brüder, Väter und Söhne warten fie als Söhne Asiens immer gern mit ihren dertmußten? Das eine aber soll auch nicht vergessen werden: niemals schen Brüdern am Aufbau einer besseren, f haben die Männer, denen die Verwaltung und Ordnung des ren Welt arbeiten würden. Tatarenlagers, anvertraut worden ist, ein schöneres Anerkenntnis verständnisvoller Tätigkeit erhalten, als durch die Tatsache, daß an jenent für die Tataren so unglückseligen Tage alle zurückkehrten, die in die Heimat fahren sollten. Steiner fehlte. Und alles blieb ruhig im Lager trotz heftigster innerer Grregung aller Lagerinsassen.
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Aeußerlich hat man freilich für die Tataren getan, was man tun konnte. Sie werden nicht wie russische Striegsgefangene" be= handelt, sondern wie Internierte, die gegen ihren und unseren Willen nicht in ihr Vaterland gelangen können. Die Tataren mit ihrem Mullah an der Spitze sind an der Lagerverwaltung beteiligt, der Mullah , ein Mann, der das volle Vertrauen der Deutschen und Tataren bejibt, vermittelt ihnen alle Tröstungen, Verheißun gen und Segnungen des Jflame. Die Tabaren hören knieend in der Moschee die Sprüche des Koran , sie vernichten an der geweiten Stätte die vorgeschriebenen Waschungen, sie hören um die vorgeschriebene Stunde von der Zinite des schlanken Minaretis die Stimine des Gebetsrufers, in ihren Räumen hängen die Bilder von Meffa und Medina, hängen die Bilder ihrer Lieben. Alle verschiedenen Völkerſtämme, Turkmenen, Kirgisen und wie sie sonst heißen mögen, können sich ein Stück Heimat in der Mark vorMorgana tann es sein. freilich nicht mehr als eine Vortäuschung, als eine Fata
täuschen
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Richard Dehmels Tod hängt mit einer Benenentzündung zusammen, die der Dichter aus dem Felde beimbrachte. Seit Ende Herbst nahm eine Blutaderverstopfung seine Kräfte schwer mit. Seine dichterische Arbeit war unterbrochen, seine geistige Marheit zeitweilig getrübt. Giner Lungenerkrankung, die jest hinzuteat, hat er nicht mehr zu widerstehen vermocht.
Professor Friedmanns Antrittskolleg. Im Garnisonlazarett I in der Scharnhorststraße ist das Institut des ao. Prof. Dr. Friedmann zur Bekämpfung der Tuberkulose eingerichtet worden. In dem zum Hörsaal umgebildeten Teil der Barade eröffnete gestern des Ministerialdirektors Dr. Gottstein vom Wohlfahrtsministerium, Prof. Friedmann in Gegenwart des preußischen Kultusministers, sowie einer Anzahl Hervorragender Berliner Aerzte, unter denen man Prof. Schleich , Prof. Dührßen, Prof. Zinn , Prof. Klein und Sanitätsrat Dr. Hirschfelb bemerkte, jeine Vorlesungen. Prof. Schleich, der vor elf Jahren dem Friedmannschen Mittel noch sehr steptisch gegenüberstand, bezeichnete es in feiner Eröffnungsrede als eine der größten medizinischen Entdeckungen". Genosse Moment aus dem Kampf um die Wahrhett ausgemerzt werden Haenisch gab den Wunsche Ausdrud, daß endlich das persönliche möge, jest heiße es, das gewiesene Mittel wissenschaftlich zu erforfchen; er rief dem Forscher ein herzliches Glüdauf zu. Prof. Friedmann selbst gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Tuberkulosebekämpfung und gedachte ehrend der Verdienste Sonst vertreiben sich die Wünsdorfer Tataren die Zeit so gut Robert Kochs. Er kam dann auf sein Mittel zu sprechen, das er oder so schlecht es eben möglich ist. Das beste Mittel dazu ist die aus Tuberkelbazillen der Schildkröte heranzüchtet und als GegenArbeit, und die Talaren arbeiten gern. Der märkische Bauer gift gegen die Menschentuberkulose verpendet. Er führte dann cinte große Zahl von Patienten, Männer, Frauen und Kinder vor, schätzt die Tataren von Wünsdorf , denn ſie ſind fleißig, willig und die nach ihren eigenen Angaben meist sehr lange schon mit allen folgsam. Diejenigen, die im Lager bleiben, singen ihre Lieder, möglichen Mitteln erfolglos behandelt waren, aber seit Gebrauch Die Tataren von Wünsdorf wissen freilich, daß ihnen nicht spielen Theater auf tatarische Art und vor allen Dingen sie bebes Friedmannschen Mittels ihrer Heilung entgegensehen. Die durch unsere, nicht durch deutsche Schuld der Weg zur Heimat ver- suchen fleißig die Schule, sie holen nach, was sie in ihrer Jugend Vorführung dieser Patienten verstärkte entschieden den Gindrud, schlossen geblieben ist. Aber ihre Leiden werden durch dies Wissen versäumen mußten, fie rechnen ,, lesen und schreiben. Dreimal in daß die Friedmannsche Theorie nicht so hurger Hand abzuweisen ist. nicht geringer. Dreimal stand ein großer Teil von ihnen zur Ab- der Woche geht der Neftor aus 3offen zu feinen Tataren, um ihnen Es bleibt abzuwarten, ob diese Behandlungsresultate der wissenIm Interesse der von der reise bereit, dreimal mußte auf fremde Weisung der Befehl zur die deutsche Sprache beizubringen. Der Lehrer, der selbst kein Wort schaftlichen Prüfung standhalten. Rückkehr gegeben werden. Und einmal war die Hälfte der Lager- tatarisch spricht, hat sich eine eigene Methode geschaffen, nach der Tuberkulose so schver heimgesuchten Menschheit wäre das wahrlich infassen schon chmarschiert, hatten die Glücklicheren schon Abschied er unterrichtet, und die Erfolge beweisen, daß sich bei seinen genommen von den zurückbleibenden Kameraden. Wieder mußte fleißigen Schülern diese Methode bereits recht gut bewährt hat. wer empfindet nicht diese Qual? der Befehl zur Rückkehr ge- Alle Fürsorge der deutschen Behörden wird stets von den Tageben werden. Da haben die Tataren im Walbe gelagert, fie haben| taren des Bagers dankbar anerkannt. Aber sie hat ihnen bisher die Zähne zusammengebissen und haben zitternd auf eine gün- den Weg in die Heimat leider nicht öffnen können. Nun hoffen die jtigere. Bendung ihres Schicksals gewartet, sie wollten nicht zurüd Tatanen und mit ihnen die vielen Tausende von Russen, die noch in das Ginerlei des Lagers, in dem sie wohl leben und doch wieder in Deutschland warten, auf das internationale Rote nicht leben forinten- und mußten schließlich doch zurück. Gin jeder reu3. Diese ihre Tette Hoffnung darf auf keinen Fall zu in seine Baracke, ein jeder auf seine Bettstatt und mußten die Hab- schanden werden. Eine aber soll zum Schluß noch ausgesprochen jeligteiten aus Gad und Taschen wieder auspaden. Die einen sein: Wenn den Tataren von Wünsdorf exdlich die langerfehnte Andenken, die den Frauen, ben Kindern und den Eltern daheim Stunde der Heimfehr schlägt, so scheiden sie shne Groll aus Deutschvon Deutschland erzählen sollten, waren nuklos, finalos geworden. land. Zur Bekräftigung dessen ließen sie uns durch eine Abord
Gittäuschungen wurden.
zu wünschen.
Theater. Das Komödienhaus" mußte die Erstaufführung der Komödie, Das Instangenkind" gestern abermals verschieben; wegen Erkrankung eines Hauptdarstellers. Der Filmreformvortrag der Sozial- Filmgesellschaft findet heute abend 7%, Uhr im Flugverbandshaus, Blumeshof 17( Ede Schöneberger Ufer 40) ftatt. wohnter Beife beginnen. Für den Beginn der Immatrifu ationen wurge Das Sommerfemefter der Berliner . Universität wind in geder 26. April. für den Anfang der Vorlesungen der 3. Mai feitgefest. leber 500 Volkshochschulen find bis jest in Deutschland gegründet worden. So teilt die Zeitschrift„ Volkshochschulblätter".( Berbig von Alwin uble in Dresden ) mit Diefe Babl umfast natürlich alle Formen der Boltshochschule, die feineswegs gleichwertig find. Immerhin spiegelt fi rege Interesse, das auf diesem Felde am Berle ist