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«Stet ist, aV der unmittelb'st«?l«schlll� cm M«S?au. Besonders erregt zeigt er sich über KautSkyS Verzicht auf alle gewaltsamen Umsturzpläne, den er als im Runde eincS Marxisten alshöchst verwunderlich' klingend bezeichnet. Um so merkwürdiger ist c-I. und ein um so deutlichererS Schlaglicht auf die wirtschaftliche Einsicht diese» großen.PorteiführerS' wirft ei. werfn er trotz der Betonung, ein gewaltsamer Umsturz hänge nicht von dem Wunsch und dem Willen einzelner Personen ab, dennoch erklärt, man müsse auch auf diese Eventualitäten gerüstet sein. Ledcbour hat früher in mancher Red« den demokratischen Pvr- lamentariZmu» als politisches Kampfziel hingestellt. Jetzt, da dieses Ziel erreicht ist, spekuliert er aufrevolutionäre Situationen', von denen man freilich nie genau wissen kann, ob sie da sind oder nicht, und produziert sich als Equilibristauf der steigenden, sinkenden Welle de? Glücks'. Einstweilen hat er eS nicht weiter gebracht ÄS dazu, daß man ihn nirgends mehr ganz ernst nimmt.

Unabhängige MethoÜe. Ten Mund zu voll genommen, Aus Fr a n k f u r t a. M. wird unS gedrahtet: Erst jüngst mußte der Redakteur der stindikalistisch-anarchistischenRoten Fahne' eine Verleumdung gegen unser Parteiblatt ÄS un- wahr zurücknehmen. Nun hatte das unabhängigeVolkSrecht' unserer.Volksstimme' nachgesagt, sie habe dem bekannten Robert W i ß m a n n das Schicksal H a a s c» angedroht. Darauf hatten die fünf Redakteure derVolksstimme' Privatklage ange« strengt. Am Sonnabend war Termin vor dem Schiedsgericht. Als verantwortliche Redakteurin desVoiksrechtS" erschien Toni Sender , die seinerzeit einem französischen AuS- fr a g e r gegenüber Teutschland der Verletzung des Frie- densver trage» beschuldigt hatte. Jetzt gab sie folgende Er. klärung ab: Die Redaktion desVolkSrecht»' erklärt, sie habe sich davon überzeugt, daß die Redakteure derVolksstimme' keinesfalls und in keinem Artikel, wie in dar Nummer vom ö. Januar desVolkSrechtS' behauptet wurde, dem Parteisekretär Wihmann. das Schicksal Haase» angedroht hätten. DieVolks» stimme' habe lediglich zum Ausdruck gebracht, daß Wißmann Leuten wie Vo h zum Opfer fallen würde, wenn er zur Macht gelangt wäre. Damit ist die Sache für unsere Genossen erledigt.

Die Lln'verjitätswohlen. Für die Dienstag bi» Donnerstag stattfindenden Studenten- Vertretungswahlen wird in der Universität und unter den Stu- denten«in« außerordentlich stark« Propaganda gemacht. Besonders die reaktionären Gruppen(Korpsstudent««, Völkische . Deutschnationale usw.), die sich zu einem Block zu- sammcngeschlossen haben, überschwemmen die Universität mit einer wahren Papicrflut.Gegen Juden und Internationalismus' lautet di« Parole dieser gehormsame» Schüler Roethes und Eduard R e h e r i. Taneben finden wir noch eine Anzahl von Grüppchen, die unentschieden zwischen rechts und links schwanken. D«r starten Reaktion gegenüber haben die sozialistischen Stu» denten sich zu einer einheitlichen List« zusammen- geschlossen, die unter der Parole: Gegen den reaktiv» nären Terror auf der Universität, für Volks- Hochschule und Sozialismus! in den Kampf geht. Wenn die Sozialisten bei der letzten Wahl nur 300 von 4ÖOO Stimmen erhalten konnten, so lag das im wesentlichen an der Gleichgültigkeit der Studentt», die die Listen ihrer Fakul- tät wählten. Heute, wo sich gezeigt hat, daß die Deutschnationale Stu- dentenschast ihre Recht rücksichtslos dazu gebraucht, um Dozen- te n, die ihr unangenehm find,'unter Anwendung aller Mittel zu entfernen, ist unentschiedene Zurückhaltung nicht mehr am Platz, w«nn die Universität nicht völlig zu einer schwarz- weiß-roten Drillanstalt für patriotische Wissenschaften werden soll. Darum: sozialistische Studenten und Akademiker aller Richtung, wählt di« Einheit«- L i st« Sozialistischer Studenten, die mit den Namen Kruse. Otto Friedlaender , Arnholz, Dr. Siegfried beginnt!

kleine politische Nachrichten. KoburgS Bereinigung mit Bayern . Der StaatSverirag zwischen Bayern und Koburg über die Vereiniigung KobüvgS mit Bayern wird hsute veröffentlicht. Klara Zetkin verhaftet. Nach einer Meldung de»V. T." ist die zu der internationalen Kommunistenkonferenz in Amsterdam gekommene deutsche Kommunistin Klara Zetkin in AmerSfoort verhaftet worden, ebenso eine Schweizerin; beide Frauen sind zurückgeschickt worden. Di« Kommuniftenkonfsrenz wurde von der Polizei curfgohoben.

Prozeß Erzberger -tzelsserich. Am heutmen Vormittag wurde der Fall.Angele' ver- handelt. Es handelt sich hierbei darum, daß Erzbevger den Kom­missär Angele, der infolge Unregelmäßigkeiten au« seiner Stellung bei der RcichSgerstenstelle ausscheiden mußte, wieder in die Siel- lung zurückgebracht haben soll, wofür er von Angele Leben». mittel erhalten habe. Nach längeren Debatten ciniate man sich schließlich dahin, den F a l l A n g e I e heute zu verhandeln. Helfferich: Im Fall Angele selbst handelt eS sich im wesentlichen um folgenden Tatbestand: Ter Malzfabri. k a n t Eugen Angele in Warthausen bei Biberach war als Unterkommifsär eines Herrn Gabriel Steiner in Ulm bei der ReichZgerftenstell« angestellt. Er ha: sich in dieser Stellung eine« groben VertrauenSmißbrauch» schuldig gemacht, der Ver- anlassung zu seiner Entfernung au» der Kommissionärstellung und später zu einem Einschreiten der Staatlanwaltschaft Ra» ven»berg Veranlassung gab. DaS Verfahren schweb: noch. Hier be'chaitigt unS vom Fall Angele nur der den Herrn Nebenkläger betreffende Teil. Ter damalig« Abgeordnete Erzbergcr hat auch hier seinen Parlamentarischen Einfluß ausgenützt, um seinen Freun- den geschäftlich« Vorteil« zu verschaffen, und zwar unter ganz be- sonders erschwerenden Verhältnissen. Er hat seinen Freund und Landsmann Angele, gegen den so schwer« Verfehlungen vor. lagen, der ReichSger st en stelle gegen starken Widerstand, unter Einsetzung eine» erheblkbsn Druckes geradezu aufgezwungen. Er hat sich auch sonst für die Wünsch« deS Angele bei der Reichs- gcrstenstelle, z.®. hinsichtlich der Kontingentbewilligung wiederholt mit seinem Einfluß al» Abgeordneter eingesetzt. Dasselbe hatte er auch gegenüber der ReichSfr�termittelstelle getan. Angele hat sich für dies« Bemühungen durch regelmäßige und reichliche Sendungen von TchlrichhandclSwaren revanchiert. Herr Erzberger bat lang« Zeit diese Erkenntlichkeit dankbar entgegengenommen. ES bandelt sich bei dem Fall Angele im Gegensatz zu dem FallAnhydar" nicht um ein großes Ge- fchäfi, sondern gewifterniahen um ein Idyll in diesem Prozell. ober ein Idyll, das im kleinen für die Art der ganz bedenkenlosen Ausnützung de« politischen Stellung, wie ich si« i» de» Nebenkläger

bekämpfte, ganz besonders charakteristisch ist. Wenn dann schließlich auch Beamte der in Betracht kommenden Reichsstellen sich gegen- über Herrn Angele und seinen L.bensmittelpaketen nicht ganz fest erwiesen und dem Angele unerlaubte Gefälligkeiten erwiesen haben. so ist das nur die Frucht der von dem Nebenkläger gesäten Saat der politischen Korruption. Rechtsanwalt Friedländer: Der Angeklagt» tut so. ÄS ob es noch nie dagewesen sei, daß ein Abgeordneter sich für Leute in seinem Wahlkreis« einsetzt. DaZ ist immer vorgekommen und wird auch so bleiben. Jetzt soll nun dieser Mann Verfehlungen begangen haben und trotzdem soll ihn der Abgeordnete wieder in seine Stellung gebracht haben und sich dafür durch Zusendung von SchleichhandelS'varcn baben belohnen lassen. Um das letztere gleich vorweg zu nehmen: Ter Nebenkläger ist seit 17 Jahren Abgeord» neter eines ländlien Kreises. Angele ist Selbstversorger. Daß er seinem Abgeordneten Lebensmittel zugeschickt hat, nun: puter peccavi. Wir habe« alle Lebensmittel bezogen, ich auch, vielleicht auch der Angeklagte!(Helfferich ruft da- zwischen: Im komme noch darauf zurück!) Wesentlich ist, ob der Abg. Erzberger gewußt hat, daß Angele sich al» U n t e r k o m m i s- s ä r bat Verfehlungen zuschulden kommen lassen. Am 23. August ISIS hat sich das Särulthsißamt von Wach:lfauscn in Württemberg an den Abg. Erzbergcr gewandt und sich dafür eingesetzt, daß Angele als U n t e r k o m m i s s ä r Sei der ReichSgerstcnstelle wie- der eingestellt würde, da die» im Interesse deS Regie» rungSbezirks Biberach sei. Der Verteidiger verliest hier» auf die diesbezügliche Eingabe des SchultheißamtS. Deswegen hat sich der Abg. Erzberger für Angelege eingesetzt, von dem er durch jahrelange Bekanntschaft wußte, daß er aus guter Familie stamme und daß gegen ihn nicht» vorläge. Rechtsanwalt Alsberg: Für uns sst die Frage maßgebend, ob der Nebenkläger seinen amtlichen Einfluß«ingesetzt hat für eine amtliche Beschäftigung eincS Mannes, gegen den schwere Anklagen von der Staa!sanivaltsch>aft erhöben werde,: sind. Rechtsanwalt Dr. Friedländcr: Es ist nicht richtig, daß. als Erzberger sich im August 1916 für A n g e l e einsetzte, gegen diesen schon ein Straf- verfahren schwebte. Tics wurde erst am Ib. Juni 1917 eingeleitet. Vors.: Ter Angeklagte kann saitte Erklärungen auf Grund der Strafprozeßordnung abgeben. Wenn in diesem Prozeß der Nebenkläger in der Rolle eines Angeklagten erscheint, so ist das ein Fall, der in jedem LeumuwdZprozeß vorkommt, Helfferich(zu Erzbergcr): Wie lange vertreten Sie den Wahl- kreis Biberach ? Erzberger : Seit dem Jahre 1901. Mir sst die Familie Angel« seit 24 Jahren bekannt. Sic betreiben ein große Malzfabrik unter der Firma Alois Angele. Im Sommer 1916 kam der ein« Teilhaber, Herr Eugen Angel«, zu mir und gleichzeitig erhielt ick ein Schreiben de« SchultheißamtS Wacht- Hausen, in dem ich ersucht tvurde, Horrn Angele seine Stellung al« Unterkommissar wieder zu verschaffen, Tie Eingabe de? Echultbeißamts trug«inen Vermerk de? Bezirksrats, in dem bestätigt wurde, daß die Wiedereinstellung deS Angele als im Interesse de S 3 a n d b e» zirks Bibel: ach liegend befürwortet wurde. Ich will zugeben, daß ich mich mit großer Entschiedenheit dafür eingesetzt habe, daß Angele ÄS Unterkommissär wieder, eingestellt wurde. Fortsetzung in der Morgenausgabe.

GroßSerüÄ Nächtliche Tragödie am Hohenzallerndamm. In der vergangenen Nacht passierte der in Begleitung eine» Beamten der Untergrundbahn auf dem Heimweg besmdliche HauS- Verwalter Rode, Sächsische Straße 42, die Ems« Straße. Beide sahen plötzlich«ms einem Haus« einen Mann treten, der einen Rucksack und Karabiner trujj. Rode, der der WilmexSdorfer Einwohnerwehr angehört, aber»wht im Dienst war, hielt den ihm verdächtig erscheinenden Mann an. Im Laufe eine» Wortwechsel» riß der Angehaltene seinen Karabiner v«n der Schulter und schoß aus einer Entfeinung von fünf Schritt auf Rode, der mit zer- schmciiertem Schädel auf der Stelle tot zuscrmmenbrach. Ein« Patrouille der Polizei, di« gerade die Stelle passierte, nahm den Täter fest, der als das Mitglied der Wilmersdorfer Ein- wohnerwehr Wersdorf festgestellt und in Haft genommen wurde. G. vermutete in Rode und dessen Begleiter zwei Verbrecher, die ihn überfallen und berauben wollten. Da er fürchtete, im Falke eines Zögernö von den anderen erschossen zu werden, griff er zur Waffe.' Des Vatermi�deS verdächtig. ?m Mai 1919 wurde in seiner Wohnung Kurfürftendamm 188 teneralvertreter de» Sekthauses Pommern, der Kaufmann Hans Wendel st ad t, ermorset aufgefunden. Vor einigen Tagen hat man nunmehr seinen 23jährigen Sohn, den Kaufmann Wen» d e l st a d t, unter dem Verdacht, seinen Vater umgebracht zu haben, verhaftet. Sein Verteidiger Justizrat Dr. Werthauer sst über- zeugt, daß man es hier mit einem Unschuldigen zu tun hat und bemüht sich daher um die Freilassung de» jungen Wendslstadt. Die Schule als Wahlschlepper. Eine rech: eigenartige Wahlagitation leistet sich die Lehrer» schaft der. städtischen Realschule gelegentlich der Elternratswahlen. Anstatt sich, wie nach dem Gesetz vorgeschrieben, den verschiedenen Parteirichtungen gegenüber neutral zu verhallen, verteilten sie an ihre Schüler für deren Eltern Zettel folgenden Inhalts: An die Elternschaft der IS. Realschule, Berlin . Diejenigen Väter und Mütter, die für ihre Kinder eine religiöse, deutsch « Erziehung und damit die Bei- behaltuna des Religionsunterricht» in der Schule' fordern, werden zu der am Sonntag, den IS. d. M., vormittags lOVtz Uhr, in der Aula der Ib. Realschule, Carmen- Sylva-Straße, stattfindenden Vorbesprechung zwecks Aufstellung einer Kandidatenliste eingeladen, Mit Recht fragen die Eltern der Schüler, wer den Lehrern die Berechtigung gibt, ihre amtliche Stellung zu benutzen, um Wahl- Propaganda für die deutschnationale Richtung zu machen. Vielleicht klärt her Kultusminister Genosse Hönisch die Herren Lehrer einmal darüber auf, wie weit ihr« Befugnisse als Pädagogen gehen.

Groß-Serliner partelnachrichten. S.-dZ.-T.-ArtionSnnSschnst der«..W..«.,Betrtebe. Mittwoch S Uhr im Sov Pen- Ehmnasium Vortrag des. Genoffen Ehrte:.Das Be- triebsrätegisetz-. 30. Rbt. DienStaz VI, Ubr bei Lehser, Carmen- Sylda-Str. S, Ver- sammlung der Ellern , deren Kinde? die 2SS, un» MS ,«cmeindelchuli, Zchcrenbergslraße, besuchen. Mittwoch?>/,.Uhr bei Gruna», Stahlheuner Srraße 30. für die Bemeindeschuie 17, Eiaraarder Tiraye.»nd SOS., Geth. semaneiwaße,' Fn beiden Versammlungen Aufstellung der Kandidaten ,u den Eliernbeiröten. Aorwmlslesdr und Elter«, die aus dem Boden der S, P. D. stehen, find eingeladen. 4». Abt. DienSwg 7 Uhr bei Pose, Koloniestr. IV, wichtige Sitzung aller BetricbSvellrauensleut« und itunNionär«. Neukölln. Für die aus dem Boden der S. P. D. Itehonden Altern der daS Lvzeum II Richardplatz besuchende» Kinder DienSlag«>/, Uhr bei Stolz«. Ecke Kaiser-Friedrich- und Jnnstratze, dringende vestrechnng. Nachdem Teilnehme an der Elternaersammümg und der vom Wahlaut- ichi»! anberaumten Versammlung in der Aula de» Real-Symnafium», Kaiser-Friedrich- Straße. Ebarloitenburg, 13.«Brnppe. Minwoch 7 Uhr Gruppenoersamm« lung bei Klingenberg, Kaut-, Eckt Kaiser-iZriedrich-Straic.

verbanüstag üe? �anZarbeiter. Heut vormittag um 10 Uhr würbe in den KammersAs« die zwen« Generalversammlung de» Deutschen Laicharbeiterverbander eröffnet. Ter Verbandsvorsitzenidr Georg Schmidt sagte in seiner Eröffnungsrede unter aickerem: Bei der ersten General ve:. sammlung im Jahre 1912, zählte der Verband 20 000 Mitglieder, ein kleines, von den Gegnern vrcspLÜeteS Häuflein. Heut sind hier 100 Delegierte anwesend, die 625 090 Landarbeiter und Laudarbeetoriunea vertreten. Besonders erfreulich ist e», daß sich die Arbeite- rinnen in großer Zahl dem Verband« angeschlossen habe«. Der Redner gedachte l>er im Kriege gefallenen Dlil-glieder und begrüßte die anwesenden Verireter der Regierung und der anderen Organ:- saiisnen. Das NeichkarbeitSminifterium ist dunch einen Geheim- rat vertreten. Landwirtschaftsminister Bauer ist anwesend. Reich»wirtfchaftöminister Schmidt lmt sein Erscheinen zugesagt. Den Allgemeinen Deutschen ÄowerkschastSbund vertritt Legier, Die holländischen, dänischen und schwedischen Sani" arbeiterorganisafionen haben Vertreter entsandt. Der Redner dankte der sozialistischen Arbeiterschaft, durch deren Unterstützung der Deussche Landarbeiterverbaud hochgekommen ist. Die Land- arbeitet werden ihren Dank dadurch abstatten, daß sie ihren Der band als ein würdiges Glstd der deutschen EchverrschastSbewvgung ausbauen. Von der österreichiichen Bruderorganisation ist«in Begrüßun-gStelegraunn eingelaufen. Ein Sehreiben auS England, das der Redner vorloS, spricht dafür, daß sich eine Anbahnung von Beziehungen mit den Arbdlera der früher febnd- lichen Länder bemerkbar mach!. Nicht nur in England, sondern auch in Frankreich und Polen sind solche Anzeichen vor- Hauben. Geheimras Feig begrüß!« den VerbaNdsiag namen» d-S ReichSa rbe i! snn ni stets und betonte, daß die Verhandlungen t*: VerbandStageS nicht nur für die Landarbeiter, sondern für das gtraz« deutsche Volk von wirtschaftlicher Bedeutung seien. Hiemstra begrüßte den Verdandstag namen« de» Nieder- ländlichen Landarbeitervevbandes. Jakobsen über hechte die Grüße der dänischen und schwedischen Organisation. L« g i e n, Vorsitzender des Allgemeinen Deutlchen Dowerk- schaftSbundeS, gedacht« der Abwicklung des Verbandes, der iich Kriege am schwersten unter den AuSnähmemaßregeln gelitten habe und sich dagegen nicht so wehren konnte wie die Industriearbeiter. Die Revolution hat den Wog zur vollen Organisierung der Land- arberter frei gemacht. Aber was unter einem jahrzchntelanaen Druck versäumt werden mußte, kann nicht in wenigen Wochen nachgeholt werden. E» scheint, als ob die Unternehmer die alten Zustände wieder einführen wollten. Aber darin haben sie sich' ge tauf cht. Die Landarbeiter werden alle derartigen Versuch« zurückweisen. Ich wünsche, daß der Land- arbeiterschaft die Kämpfe, die sich in der Industrie abgespielt haben, erspart bleiben, denn unter solchen Kämpfen würde das ganze deutsche Volk leiden. Landwirtschaftsminister Vr«un, vom Vorsitzenden Schmidt begrüßt, führte unter anderem auS: Es ist da» erstemal, daß ein preußischer LandwirtschaftSininister aus einem Kongreß der Landarbeiter erscheint und ihn begrüßt. Man macht mir eine be- sondere Begünstigung der Landarbeiter zum Vorwurf, weil i ch e ö ablehn«,, die Landarbei ter in der Ausübung ihres Koalitionsrechts su hindern. Ich bin stets für die be- rechtigten Forderungen der Landarbeiter eingetreten und werde cs auch in Zukunft tun. Ebenso trete ich auch für die berechtigten Forderungen der Landwirte ein. Mit allem Nachdruck werde ich mich dagegen wehren, daß die Landarbeiter in der Ausübung ihres Koalitionkrecht» behindert werbe«, den» dadurch würde unser Wiitschafisleb»» auf das schwerste erschü lieft werden. Van hat da« Dort geprägt, ich sei ein Minister für die Land- « r d« i t e r. Ich nehm« diese Bezeichnung a!» Ehrentitel an, wenn sie auch nicht so gemeint war. Für die L«ndarb«iter «inzu» teste« ist besser,«Ii wenn ich wich zum Sachwalter einer kleinen Gruppe machen würde, unter deren Herrschast und durch deren Herrschsucht da» große Unglück über Deutschland gekommen ist. (Beifall.) Mit dem unbeschränkten Koalitionsrecht habe« die Landarbeiter schwer« Pflichten gegen das ganze Volk übernommen. Um uns vor dem völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu de- wahren, ist die Produktion im Bergbau und in der Landwirtschaft am wichtigsten. Diese Betriebszweige dürfen keine Stunde stillgelegt werden. Da? erheischt daS Interesse der Allgemeinheit. Tie Regierung ist sich der Pflicht bewußt, gesetzliche Maßnahmen zu treffen, wodurch die berechtigten Forderungen der Landarbeiter so zur Geltung kommen können, daß Streiks nicht not- wendig sind. Ich appelliere an die Landarbeiter, von ihrem Koali- tionZrccht so Gebrauch zu machen, daß unser Wirtschaftsleben nicht darunter leidet. Ich begrüße den Verbandstag und wünsche, daß er sich dieser Verantwortung bewußt ist)(Lebhafter Beifall.) Nachdem der Vorsitzende Georg Schneibt dem Minister für leine Wort« gedankt hatte, konstituiere« sich der Derbanditag, Vor Eintritt in die Tagesordnung verlas Faaß namens des Vorstandes folgende Erklärung, die einstimmig angenommen wurde: Die Vertrfter von etwa 350 000«rganisteften Land- und Forst- arbeitern, di« heute zur Generalversammlung deS Deutschen Land- arbeiterverband«» zusammengetreten sind, protestieren einmütig gegen die in den vergangenen Wochen vor allem in Pommern gegenüber Tausenden von Berufsgenossen und VcrbandSmitgliedecn ausgesprochenen Arbeit S k ü n d i g u n g e n, die von ihnen al» ungesetzliche Maßregelung«« betpachtet werden. Die Landarbeiterschast ist sich stet» der Bedeutung der Land- arbeiterfrage für die ErnährungÄvirtschaft de» deutschen Volte» bewußt gewesen. Sie weiß, daß die Wi-dcraufrichtung unsere» zusammengebrochenen Wirtschaftsleben« die strengst« Selbst- disziplin aller deutschen Arbeiter erfordert und hat die? im verflossenen Jahre dadurch bewiesen, daß sie ihr« eigenen Interessen stets hinter diejenigen der Gesamtheit des deutschen Volkes stellt. Di« gab in allen Verhandlungen mit den Unter- nehmern zu erkennen, daß sie bereit ist, für die gerechten Bedürf- niffe der Landwirtschaft einzutreten und innerhalb der industriellen Arbeiterschaft wie der Gesamtbevölkerung Verständnis für die gegenwärtig« schwere Lag« der landwiftschMftliche« Betriebe zu wecken. Sie hat diese Haltung bi» heut« gewahrt, oibwaU von Unter- nehmersem: alles getan wurde, um auf dem Lande das vor- revolutionäre Abhängigkeitsverhältnis wieder herzustellen. Di« Vertreter der organisierten Land« und Forstarbeiter sind heute, genötigt,«in« letzte eindringlich: Warnung an da» Lawd» und forstwirsschastlich« Unternehm: ertum zu richten, da« in seinem alten Herrenstolz fortfährt, die einfachsten Menschenrechte der Arbeiter- schaft auf dem Lande zu mißachten. Sie erklären, n i« m a l» die Hand dazu bieten zu wollen, di« Ernährung de» deutschen Volke» zu gefährden und unter voller Wahrung de» ihnen wie der übrigen Arbeiterschaft Verfassung?- mäßig zugestandenen Rechte» der Mitbestimmung im Arbeit», und ProbuktiernSprozeß, am Wiederaufbau unserer Volks- Wirtschaft mitzuarbeiten. Sie müssen aber jede Ver- antwortung dafür, ablehnen, wenn d::?ck die von einem Teil der heutigen Besitzer deS ländwirischaftlichen Bod-nS betriebens K atastropheup o li tik das deutsche Volk in seiner Ernährung noch «ehr ah» tziStzar G»fäh«dft«erd«r faKta,