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Die Voraussetzung, von der diese Vorlage ausging, daß die Hochkonjunktur der mit dem Krieg verbundenen großen Vermögensumwälzungen im Sommer 1919 beendet sein werde, hat sich als irrig erwiesen. Es wird daher ein Weg gesucht werden müssen, auf dem auch die nach dem 30. Juni 1919 erzielten Vermögensgewinne schärfer erfaßt werden fönnen, als es mit dem eingangs erwähnten für rubige Zeiten bestimmten Besitzsteuergejet" geschehen würde. Aber darüber wird später zu reden sein. Ebenso dringlich wie die beiden Kriegsgewinnsteuern war die Ausgestaltung der Erbschaftssteuer, die trog der steigenden Finanznot in den Kriegsjahren immer weiter hinausgeschoben worden war. Sie fam in Weimar noch zustande. Die neue Erbschaftssteuer zerfällt in eine Nachlaß-, eine Erbanfall- und eine Schenkungssteuer. Die Nachlaßsteuer erfaßt den gesamten Nachlaß des Erblassers und belastet die ersten 200 000 m. mit 1 Proz., die nächsten 300 000 m. nuit 2 Broz.. die nächsten 500 000 W. mit 3 Proz., die nächsten 1 000 000 m. mit 4 Proz. und die weiteren Be­träge mit 5 Prog. Ist der Nachlaß nicht größer als 200 000 Mark, so bleiben 20 000 M. frei. Beim Uebergang des Nach­lasses in die Hände des oder der Erben wird dazu die Erb­anfallsteuer erhoben, die nach der Größe des Erbanfalls und nach dem Grade der Verwandtschaft gestaffelt ist. Sie steigt im ersten Verwandtschaftsgrad von 4 Proz. für die ersten 20 000 M. bis zu 35 Proz. für die über 1,5 Millionen hinaus­gehenden Beträge, die Säße erhöhen sich aber bis zur Ver­doppelung, wenn der Erbe bereits ein Vermögen von 100 000 Mart bis 1,5 Millionen besitzt. Bei jedem weiteren der sechs Verwandtschaftsgrade sind die Anfangs- und Endiäze des Steuertarifs höher als bei den vorhergehenden. Je nach dem Verwandtschaftsgrad bleiben kleinere oder größere Beträge frei. Mehr als 90 Proz. dürfen jedoch nicht erhoben werden. Schenkungen werden behandelt wie Erbanfälle.

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Georg von Vollmar .

Aktive und passive Wahlberechtigung sind unverändert geblieben. Neu dagegen ist die Wahlkeiseinteilung und die Zu sammenfassung von mehreren Wahlkreisen zu Verbandswahl­

Zum 70. Geburtstag. In der ländlichen Abgeschiedenheit von Coienjaz in Bayern freisen. Die Wahlkreise sind so bemessen, daß auf ihre Gesamt­begeht heute Georg v. Vollmar jeinen 70. Geburtstag. Seit wählerzahl in der Regel vier Abgeordnete fallen. Zur Einreichung Jahren hat ihn, den Kriegsbeschädigen no 1870. ein schweres von Verbandswahlverschlägen werden mindestens ie drei förperliches en gezwanger., sich von der Arbeit für sein Volt Wahlkreise zu einem Verbandswahlkreise zu­und feine Partei zuückzuziehen, die ine dahin den ganzen Inhalt sammengefaßt.(§ 7.) Statt der Wählerlisten können jetzt auch jeines Lebens gebildet hatte. Dieses Schicksal war hart für ihn Wahlkarteien argelegt werden.(§ 11.) wie für Sie Partei, die gerade in der gegenwärtigen Zeit Männer vom Schlage Vellmars nötiger hat denn je.

In den Wahlkreisen sind spätestens am 21. Tage vor dem Wahl­tage die Kreiswahlvorschläge einzureichen. Sie müssen Wie die meisten der älteren Parteigenoffen hatte auch Genoffe von mindestens 50 Wählern des Kreises unterzeichnet sein.(§ 14.) v. Bollmar eine Jugend voll aufprausendem Enthusiasmus erlebt, Statt beim Kreiswahlleiter fönnen beim Verbandswahlleiter bis war er ein begeisterter und gläubiger Prophet der neuen Zeit ge zu demselben Termin Verbandswahlvorschläge durch 50 worden, und an Schärfe der grundsätzlichen Erkenntnis ließ er Wähler des Verbantsbezirks eingereicht werden.(§ 15.) Schließlich jich in jungen Jahren von keinem andern leicht übertreffen. Aber sind beim Reichs.vahlleiter spätestens am 35. Tage vor der Wahl schon in den letzten Jahren des Sozialistengeſetzes, mehr noch nach Reichswahlvorschläge einzureichen. Auch sie müssen von seinem Fall, vollzog sich in Vollmar eine Wendung nicht von den mindestens 50 Wählern unterzeichnet sein und dürfen beliebig viele alten Idealen hinweg, aber doch hin zu einer schärferen Erfassung Namen führen. Es bestehen also nebeneinander Kreiswahl­der gegebenen realpolitischen Möglichkeiten. vorschläge oder Verbandswahlvorschläge und darüber Reichstvahl= Vor dem sog. Revisionismus gab es einen jog. Possib: vorschläge. Die Kreiswahlvorschläge und die Verbandswahlvorschläge lis mus", cine sozialistische Politik, die bestrebt war, mit bestehen müssen die Erklärung enthalten, to el chem Reichswahlvor­den Kräfteverhältnissen zu rechnen und sich nach ihrer Maßgabe auf schlag ihre Rechtsstimmen zu zurechnen sind. Sonst scheiden die nähere Ziele einzustellen. Ein solcher" Possibilist" war mindestens Reitstimmen des Wahlkreises oder des Verbandswahlkreises bein seit Beginn der neunziger Jahre Georg v. Vollmar, und als solcher Juteilungsverfahren für das Reich aus.(§ 17.) erfuhr er nicht geringe Anfechtung. vor allem auch von dem feuer­töpfigen Freund und Widerpart Bebel, mit dem er manchen großen rednerischen Kampf, den letzten auf dem Parteitag von Dresden , ausfocht.

An hinreißender Kraft der Rednergabe war Vollmar dem Herzenbezwinger Bebel nicht gewachsen, um so mehr wirkte er durch überlegene Ruhe und Schärfe der Beweisführung. Auch der Wider­strebende fühlte in seinen Worten das Gewicht einer ungewöhnlichen Intelligenz, und er erkannte, daß beide Männer mit verschiedenen Temperamenten für dieselbe Sache kämpften, der sie beide von früher Jugend auf mit Leib und Seele gehörten.

Zu diesem ersten in Weimar verabschiedeten Abschnitt fam noch die einheitliche Neugestaltung der Grund Der Stärke seiner Persönlichkeit verdankte es Genosse v. Voll­wechselstener, die progressive Gestaltung der Tabak­steuer, die Zündwaren- und die Spielkarten- mar, daß er nicht nur zu den hervorragendsten Männern des Reichs­tags gehörte, sondern auch ganz besonders in seinem Heimat­land Bayern einen Einfluß übte, der die zahlenmäßige Kraft der Partei weitaus überstieg. Er hat auch die Gegner zur Achtung einer Partei gezwungen, die Männer wie ihn zu ihren Vertretern zählen durfte.

steuer.

Das Hauptstück des zweiten nach der Ueberfiedlung der Nationalversammlung nach Berlin in Angriff genomme­nen Abschnittes war das von den besitzenden Streisen vergebens scharf bekämpfte und immer noch gehaßte Reichs­notopfer. Von allem Reinvermögen, das nach Entrich­tung der außerordentlichen Kriegsabgabe und der Kriegs­abgabe vom Vermögenszuwachs verbleibt, ist die allgemeine Vermögensabgabe zu zahlen, deren Gestaltung im einzelnen im Rahmen dieser Skizze nicht dargestellt werden kann. Er wähnt jei nur, daß 5000 M. bei einer Einzelperson, 10000 M. beim zusammengerechneten Einkommen eines Ehepaares und je weitere 5000 M. für das zweite und jedes weitere Kind iteuerfrei bleiben und im übrigen die Abgabe von 10 Proz. für die ersten 50 000 m. des abgabepflichtigen Vermögens bis zu 65 Proz. für die über 7 Millionen hinausgehenden Beträge ansteigt. Gesellschaften und sonstige juristische Per­jonen zahlen 10 Proz. des Vermögens. Das Reichsnotopfer war am 1. Samrar 1920 fällig, es kann aber in dreißigjähri­gen Zilgungsrenten abgetragen werden, die eine fünfpro­zentige Verzinsung des jeweils geschuldeten Betrages ent­halten.

Das Reichsnotopfer, das die größte Besitzsteuer ist, die die Geschichte fennt, war nur durchzusehen unter gleichzeitiger Erhöhung der Umiabiteuer, die nunmehr 11% Proz. für die Gegenstände des Massenbedarfs beträgt und 15 Proz. für die Gegenstände, die einen mehr oder weniger entbehrlichen Lurus darstellen. ( Gin zweiter Artikel folgt.)

Der Weg ohne Heimkehr.

jolcher Seele:

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Es ist schmerzlich, daß in einer Zeit wie dieser ein solcher Mann zum Feiern gezwungen ist. Aber wenn wir auch zu unserer Be­trübnis mit Vollmar als Mittämpfer der er so gern wäre- nicht rechnen können, so bleibt er doch unter allen Lebenden einer der Werdientesten aller Parteigenossen und ein liebenswerter Mensch. Wenn er, wie wir alle es von Herzen wünschen, noch ein Stück des Wiederaufstiegs erlebt, so wird er sich sagen dürfen, daß in dieser Entwicklung auch noch die Arbeit mitlebendig ist, die er geleistet hat.

Trotz der mehrfachen Listen ist die Stimmabgabe nur eine einmalige. Die verschiedenen Listen dienen nur zur gerechten Verteilung der Reststimmen. Diese ordnet der Gesetzentwurf folgendermaßen:

$ 27. dem Kreiswahlvorschlag werden so viel Abgeordnetensie zugewiesen, daß je einer auf 60 000 für ihn abgegebene Stimmen fommt. Nicht verbrauchte Stimmen und Stimmen eines Wahlvorschlags unter 60 000 wer= den, soweit eine gültige Erklärung nach§ 17 abgegeben ist, dem Reichswahlleiter metgeteilt( Reststimmen).

§ 28. Der Verbandswahlausschuß zählt die im Ver­bandswahlkreis auf die Verbandswahlvorschläge ge­fallenen Stimmen zusammen und teilt jedem Verbandswahlvor­ichlage soviel Abgeordnetenfibe zu, daß je einer auf 60 000 für ihn abgegebene Stimmen fommt. Richt verbrauchte Stimmen und Stimmen eines Verbandswahlvorschlags unter 60 000 mer­den, soweit eine gültige Erklärung nach§ 17 abgegeben ist, dem Reichswahlleiter mitgeteilt( Reitstimmen).

§ 29. Der Reichswahlausschuß zählt die in allen Wahlkreisen oder Verbandswahlkreisen auf die Reichswahlvorschläge gefallenen Reststimmen zusammen und teilt jedem Reichswahlvorschlag auf je 60 000 Neststimmen einen Abgeordnetensitz au.

Wahlberechtigt und wählbar sind nach§ 35 auch Reichsan­gehörige, die sich ständig im Ausland aufhalten( Auslands­deutsche). Das gesamte Ausland bildet einen Wahlkreis. Die Stimmzettel werden dem zuständigen deutschen Konsul übergeben und durch diesen an den Reichswahlleiter gesandt. Die Auslands­Der Reichskanzler hat an Genossen v. Bollmar folgendes Tele- deutschen erhalten soviel Abgeordnetenjige, wie oft die Summe der von ihnen abgegebenen gültigen Stimmen durch 60 000 teilbar ist. gramm gerichtet:

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Zum 70. Geburtstage fende ich dem großen Borkämpfer für Geistesfreiheit und Volksrechte die herzlichsten Glückwünsche." Auch der Parteivorstand sandte ein herzliches Glüd­punschtelegramm.

Das neue Reichstagswahlrecht.

Die Deutsche Allgemeine Zeitung, veröffentlicht den Entwurf des neuen Wahlgesetes. Er ersetzt das Verhältniswahlrect, wie es bei der Wahl zur Nationalversammlung in Geltung war, durch ein ganz neues System der Verhältniswahl, dessen Grundprinzipien hier schon mehrfach erörtert wurden, zuletzt in Nr. 120 vom 5. März.

Der Entwurf entspricht teinem der drei früher veröffentlichten Vorentwürfe genau. Sein wesentliches Merkmal gegenüber den früheren Entwürfen besteht darin, daß er zwar Wahlkreise und Verbandswahlkreise kennt, daß diese aber jenen nicht übergeordnet, sondern nebengeordnet sind. Eine Partei fann in demselben Bezirk nicht gleichzeitig Kreiswahlvorschläge und Verbands­woahlvorschläge einreichen, sondern in dem Bezirk werden starfe Parteien Listen für jeden einzelnen Wahlkreis, schwache Parteien dagegen nur eine Liste für den ganzen Verbandswahlkreis auf­zustellen. Reststimmen, sei es der Kreise, sei es der Verbands­bezirke, werden unmittelbar der Reichsliste zugerechnet.

Eines

Ein Weg ohne Heimkehr! Der da auszog, fehrt nicht zurück: zu stehen; in einem Palmengarten, wo der deutsche Etappenmajor einen andern wird die Heimat in ihm finden. und auch die alte feinen Staffee einnahm, ist er mit einer schönen Frau spazieren ge­Heimat findet er nicht mehr, wie sie war bei seinem Scheiden. Auch gangen. Das erste ist eine Bagatellen; und das zweite? Blöglich Ein Martyrium in Briefen von Armin T. Wegner . sie ist getötet. wird er zum Dienst in die Cholerabaraden fommandiert. Er, ein Armin Wegner ist ein Mensch von bewältigenden Trieben. Die alle, die so schwer fich losbanden von dem, was vor dem von Fiebern und inneren Leiden Geschwächter, der von den Aerzten Seine Natur hat die Art, die vor dem Kriege als ein Zeichen der Kriege ihr Leben unterbaute, umzirkte, formte, fie haben hier das eben eines längeren Urlaubs versichert wurde. Er nennt den Bes Zeit in der jungen Generation aufging. Ein Hinauswollen ins Buch der Tragif, in die der Krieg sie stieß. Ter graufame Tod, fehl ein Todesurteil, und dies entstammte demselben Geiste, der eite, Weiteste ist da, ein innerstes Eripinnen, Erschließen, Ge- von deffen raftlosem Wüten die Briefe zeugen, ist Symbol der Zeit. anderswo Schüzengrabendienst und Aergeres als Strafe nießen des Sichtbaren in Wundern von Bewegung, ein Umfafien Die ausgebrannte endlose Steppe, Spuren gewesenen Menschen mittel verwandte. Hillergeist entzügelter Niedertracht! wollen herdrängender Weltbreiten in eroberndem Gewachsensein. Lebens bis an die Mauern ihrer Städte heran, in Hunger und Blöße Morgens findet der Gestrafte in der Schreibstube zwischen Wegners atembolles Buch vom Antlitz der Städte" erquoll aus verderbende Waffen vertrieben ziehender Armenier, Lasten sterben- den Papieren einen geheimen Befehl von dem leitenden Doch was ist aus dieser weltraffenden Jugend der, toter Soldaten an allen Landungsplägen des Tigris, von Arzt des Lazarettes, der den Bermert trägt: W. ist so zu be der Borkriegszeit geworden? Cas Drama bes alten Seuchen befallene Strieger in den furchtbaren Lozaretten und dann schäftigen, daß ihm jede Lust, in Bagdad spazieren zu gehen, ver­Europa, das Massengräber blutiger Leichen schichtete, hat ihr ent- Botschaften von immermähendem Tode auch aus der Heimat, all geht". Mit täglich zwölfstündigem Dienst und noch drei Nacht­scheidende Proben auferlegt. Wie vollzogen sie sich? Was fragten dieses Vorüberziehen unfäglicher Schrecken, die ein lebenbegebrender, wachen wird diesem Befehl Folge geleistet. Nicht der einzige ift sie? Denen, die scharfäugigste Seher zu fein meinten, gebaren sie gütevoller Mensch in Qualen durchschreitet, wächst zusammen zu Wegner, den Bosheit der Offiziere trifft: Stimmen deutscher die Erkenntnis, daß Binden bisher vor ihren Augen lagen. Doch einem Bilde, das über seine engere Wirklichkeit hinaus Ausdruck Soldaten erheben( später in der Heimat) die Auflage, sie hätten in dies Andersichauen konnte Willensmenschen nicht genügen. Ihr des Ganzen seiner Gegenwart wird. In der Seele eines Dichters einer türkischen Fremdenlegion" gedient. Er fizt am Bett eines Leben braucht die Bewegung zu Tatzielen. Hier nun befennt in tragisch erlebt, weitet es sich zum tragischen Geschehen einer sterbenden Offiziers, in dessen legten Träumen das bittere Gefühl mitten des Striegsgrauens sein Innerstes ein Dichter, der von sich finkenden Weltzeit. Zwischen Vergangenheit und Zukunft sinkt die veriagter Freundschaft umging, die Scham und der Vorwurf gegen fagt, immer sei ihm das Herz der Kompaß seines Geistes gewesen. Gegenwart in graufer Kluft ein. ein. Trennen vom Gestern, die Kameraden, die, Verbrecher aus Ehrgeiz und Niedertracht, ihren So fonnte fein Ziel nur in einer Richtung gelegen sein. Do Scheiden auf immer wird Verhängnis. Alte Gemeinschaften Untergebenen die Liebe verweigerten, die sie ihnen schuldig waren." der Weg? Der Weg, auf den es bei allen Zielen ankommt! Der brechen hin. In Todessteppen steht er, ein einzelner, vereinsamt. Welch ein Urteil, daß die Heimkehr ihm als Erlösung gelten fonnte, war ein Wüstenweg endloser Martern. Unzählige find, die ihn Denn auch hier gilt nur, wer zu töten berufen ist, und ein ob er schon wußte, daß in Deutschland ibn Enttäuschung erlebt haben, und hier nun sagt die Pein einer ringenden Seele, liebender Menschenpfleger ist im Grunde eine verächtliche Gestalt." erwarte! Und neues Grauen sammelt auf sein Haupt die vierzigs wie dies Grleben war. Unfrei, namenlos schwer und unsäglich Soll sein Schicksal aus dem Sandmeer an rettendes Ufer gelangen, tägige Rückfahrt durch die Wüste( die in Tagebuchblättern mitgeteilt ist). fchmerzhaft noch in den Befreiungen! jo muß er ganz aus eigener Kraft hindringen. Werte rettender Menschlichkeit, die er in den Elendslagern armeni­Das Buch Wegners, das im Verlag Fleischel, Berlin , er- Und dies Buch, in der Form wahrhaft ein Gebilde von fünfte scher Flüchtlinge tun will, werden gehemmt und hinterliftig un­schienen ist, beginnt: Diese Briefe reden vom Tode, manche sind lerischer Klarheit, ist nicht Dichtung. Es baut sich aus Briefen, die möglich gemacht. In Konstantinopel wird er schließlich durch an Lote gerichtet". Und die Vernichtung des Todes säumt nicht wirklich geschrieben wurden, 1915 und 1916. Nur, daß eben ein Soldaten der deutschen Militärmission verhaftet und bis zur nur die Straße, die Wegner , von den Schlachtstätten Polens aus Dichter fie schrieb, und daß er sie ausschickt von Stationen zwangsweisen Abfahrt nach Deutschland in dem Rumpf eines alten feiner Tätigkeit als freiwilliger Pfleger nach dem fernen Drient feines Erdenwanderns, die, immer von Leichen umiät, an Schiffes im Goldenen Horn interniert. Der Marterweg der geworfen, beschieden war; fie legte an ihn selber die frallende Scheidewegen lagen. Die Mutter, die Großmutter, Freunde, Menschlichleit im großen Kriege! der als Sanitätssoldat nach dem Tigris - Freundinnen empfangen die Briefe, alles Menschen, die ihm In der lateinischen Kirche zu Bagdad , am Fest der Jungfrau, Hand, denn er, lande zog, hat, von tückischer Seuche gepackt, durchlitten, was irgendwie Kameraden des Werdens find, Kräfte, die feine wachen unter dem Hallelujagetön der Beterstimmen zornvolle Selbst­Tausende, die stärker waren als er, nicht überstanden. Kraft bewegend erweitern, so daß fie, nach Höhe und Reife anklagen in der Brust des Dichters auf. hättest du nicht aufstehen biese Briefe follen, deine Hände gegen den Mund zu legen..." Und die Anklage Daß er in jene Fernen geriet, war durchaus sein freier Ent verlangend, fich ihnen entgegendrängt. Was ichluß. Ihn jagte die fieberhafte Begierde, den Weg diefes durchseelt, ist lauterster Gemeinschaftssinn. Dankbarkeit atmet, die hallt furchtbar aus: Du Knecht der Stummheit! Du Verbrecher Strieges wenigstens für sich stets aus eigener Straft und nun wieder nehmend gibt. Eine Ephäre reinstarten Menschentums erichließt des Schweigens! Du Dieb der Wahrhaftigkeit!" Der Ausgang neu zu gestalten". Ein Brief an Carl Hauptmann deutet an, er sich, und in diefe nun treibt das Kriegsichidial sein schweres, sein der Bagdadfahrt Wegners läßt ermessen, wie tief diefe Worte aus sei von dunklen Bedrückungen verfolgt aus Deutschland geflohen. häßlichst schmuziges Gewölt vor. Die Männer draußen, die ihm dem Wurzelgrund seines Wesens hervordrangen. Sie waren nicht Sie fonnten nur aufgehn in einem, dessen Handeln Aber dieses Gefühl, Macht der Selbstbestimmung zu befizen, wird menschlich nahe standen, die er berehrte, sterben hinweg. Die Worte nur. zerrieben. Auch er entging dem Schicksal nicht, das in jenen Jahren Seuche fällt den Feldmarschall Golg, fällt einen jüdischen Stabsarzt, schon auf dem Wege der Pflichten des Brudertums" schritt. Sie uns alle einschnürte, in jenen Tagen vulkanischer Veränderungen, an denen sein Herz hing. Er selbst wird zu mehreren Malen Herr find ein Maß der Kraft, die ihn im Innersten vorwärts drängte. in denen uns die Aussicht zur nächsten Stunde verhängt blieb". gefährlicher Krankheit. Ein Brief an seine Mutter, der die große Wo aber sie am Werte war, mußte der Bruch mit den Gewalten, Es gelingt ihm nicht, das Ruder seines Lebens in der Hand zu Lüge" der Zeit leidenschaftlich bekennt, wird von der Zensur fest- die der Krieg gerichtet hat, sich bis zum Legten vollenden. Es ist das Ent­behalten. Er wird ein Einsamer in einer Wüste der Verwesung, gehalten; er veranlaßt später des Echreibers Ridberufung aus der falten des Willens zur starken Frucht, der aufgedeicht in Empörung einer, nach dem inmitten von Schmerz, Eiter und Wunden" die Türkei . Wegner hat zweifellos nach Golz' Tode zu den politisch gegen den Wahnsinnewillen der Vernichtung. Aus Todesgedanken Berzweiflung greift, die kein entschlossenes Ja mehr aufbringt für die Verdächtigen gehört. Als es ihm gelingt, Erholungsurlaub zu blüht leuchtend der Trost: Sieh, noch aus den tiefsten Abgründen Frage, ob es sich noch lohne, au leben, zu sterben. Das ist gewinnen, gibt es Verzögerungen bei der Heimfahrt. Winzige der Erde wollen wir das Glüd der kommenden in die Höhe nicht die letzte Strecke des Riugens im Zerbröckeln von Werten, die Borkommnisse, die das Mißfallen von Difizieren erregen, zeitigen banen". Dieser Kampf zwischen Tod und Zeben ist Seele dieses Einen Offizier, den er in Schlafbose Buches. bisher im Dasein dieses Menschen wichtig waren, aber sie bebt sich ungeheuerliche Folgen.

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düfter ab in dem Erleben, das dem Buche den Namen gegeben hat. antraf, hatte er nur mit einer Verneigung gegrüßt, statt stramm Wie viele, viele haben den gleichen Stampf in jener Mitte der