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ärch« Abrüstung. Di« Revision bei vneefüMaren Kri«- densvertraaes soll«msschlietzlich durch moralische Mittel, durch das Zuscmuri« Heu aller demotra tischen und sozialistischen und pagi- '.hen i löllevungsteiie erstrebt werden. Der Völkerbund in ein! Rechtsmittel der vereinigten Böller umgestaltet werden. 1 neue Partei fordert Frieden, Freundschaft und Wirtschaft?- «....tausch mit allen Ländern. Nicht die zweite»der dritte Jäter- r.Ltionale darf die Losung sein, fondern nur die geeinte Jntrr- uc.irncle.__ Vom Untersuchungsausschuß. Auf Wunsch des pveiten-Unterausschusses veröffentlich: Graf Ma� HoirigälaZ sein dort ge'halieneS Akienreierat über die Erklärung«.�iolittiS vom S. Dezember 1014 in der italrenifchen Kammer. Z e stet rei df>. 1! nga r n Hobe cnfsngä Juli 191S wäbveud de? Ballantri.'S Italien und Deutschland die Absicht mitgeteilt, gegen Serbicu vorzugehen und diese Aktion als ein« defen« sive Matznahm« bezeichnet. Ans Grund der deutschen Akten über die damaligen Aeutzemngen des UnierstaatssekretärS jitnumermonn und auch Wilhelm II. erklärt Graf MongelctS, datz Berlin sich damals nicht an einem Komplott gegen Serbien beteiligt, son­dern sofort aus freien Stücken auf Wien im Sinne der Mätzi» g?-ng und der Erhaltung de? Friedens eingSvirkt Hot.

Zur Neuregelung der Aiccheuverfassung in Preußen wird die Generals hnode einberufen werden, nachdem mi: der Staats- regierung ein Einverständnis übet die Sicherstellumg einet wirksamen Beteiligung der Laien und die gerechte Bertei- lung des Stimm�ewichtz zwischen Stadt und Land in der ver- s�üunggebemden Bersamonlung erzielt worden ist.

Streik in öer MaßschnsiSerei.

Di« Arbeitnehmer in den Betrieben der Damenmahschneidere fordern eine Lohnaufbefferung, welche der Arbeitgeberverbnnd ab

hneiderei ob, gelehnt hatte. Ave Versuche der Arbeitnehmer, den Arbeitgeber- verband zu Verhandlungen zu bewegen, blieben erfolglos. Deshalb wurde am vergangenen Mittwoch bei den dem Arbeitgeberverband angehörenden Firmen der Dainrnmastschneiderei die Arbeit nieder» gelegt. Darauf traten dann die Arbeitgeber mit der Vertretung des Schneiderverbandes in Verhandlung. Sie verlangten aber eine wesentliche Herabsehung der Lohnforderung und eine Bindung bis zum 1. Juli. Tie Sknreier der Arbeitnehmer erklärten, sich auf diese Bedingungen nicht einiossru zu können. Sie brachen die Verhandlungen ab und riefen den SchlichtungsauZschuß an, der beute(Montag) liber die Angelegenheit verhandeln wird. Am gestrigen Scnntagnackmittag tagte im großen Saal bei TewerkschaflShnustS eine überfüllte Massenversammlung der tn der Tamenmastschneiderei beschäftigten Arbeitet und A-Heilerinnen. 2er Ortsvorsitzeirde Schumann trug den vorstehenden Sach- verhalt vor und teilte mit, daß sich die Herrenmahschneider mit den Streiken''.-lidarisch erklärt haben und am heutigen Montag �rü> eben;: 1 Arbeit niederlegen werden, um damit auf di c ivigung der Forderungen ihrer Kollegen von der Damenmaßbrar.che hinzuwirken. Die Versammlung billigte einstimmig den Streikbeschlutz der VertrauenSle-ute und beschloß, di« Arbeit nicht eher aufzunehmen, als bis die berechtigten Forderungen erfüllt sind. Tie Bachbinder fite eine tOttprozentige Lshnzul-tge. Die Buchbinderei- rbeii tr und-orbe iterina-n, soweit sie in Buch» bindereien, Buchdruckereien und KescbäfrZbuchtabrikan arbeiten. hielten am Sonntagvormittag im Großen Saal de»..Deutschen HofeS". Luckaner Sir. 18. eine gutbesuch?-! Versammlung ab. Am 10. März sollen in Leipzig die Verhemdlm:n mit den llnter- nehmern wegen eine: Erhöhung der Löhne beginnen. Czerny verwies in seinem Referat darauf, datz im Vorfahr fünf Teuerungs- zusagen gezahlt wurden, daß aber bei den rapid steige-'.den Preisen die Zulage immer Himer den erhöhten Ausgaben zurückblieb, so dah damit die Lebenshaltung immer weiter sank. Bei der Vertretung höberer Forderungen sei von den Unternehmern wiederholt auf die Twizctc Genügsamkeit der Buchdrucker verwiesen worden» Auch d.e neue Forderung der Blnhdrucker dringe noch nicht einmal das, Was die Duchchindcc schon am IL. Februar erkielten. Es werde «ouvcndig sein,.Satz die Arbeiter de» gravbischen Berufes zu- künnig gemeinsame Aktionen unternehmen. Solche Geschlosseicheit werde auch nötig sein gegenüber den Bestrebungen der Unter» nehmer, die Arbeitszeit wieder auf die Vorkriegszeit zu erhöhe». lbezüglich dcs TaristvefenS sagte der Redner, es dürfe nicht un, Zwingt au der alten starren Tarifpolitik festgehakten werden. Jeder Tarif bedeute immer nur da» Minimum dessen, was der Arbeiter pevrauckn. Der zweite Referent Kaspar schildert die Eatwick» -lung zum Tarifwesen und da? Vverhalten der Arbeitgeber bei den vorioen Verhandlungen. In der Diskussion wurde van allen Rednern die Notwendigkeit einer Lobnerböhunq rawgewiesen. Da auch wiederhol, auf di« Zerrissenheit der Aroeiterschaft nach politischen RiStungen der» wiesen worden war. erklärt« Jmhof: Er glaube im Namen seiner politischen Freunde von der S. P. D. sogen zu können, daß die Be- wegung vollständig einig und geschlossen durchgeführt werden müsse. Wenn die Unternehmer glauben, mit unserer politischen Uneinig. iei: rechnen zu können, so täuschen sie sich. Umer gewerkschaftlicher Kampf mutz gcmeinsam geführt werden. Nach einem Schlußwort von Ezemy wurde eine Resolution «instimmig anatnommert. wonach sich die Versammlung für«ine IllSprozeniige Lohnzulage auespricht.

Streik in, Butter- v»d Kolonialwarengrosthandek. Die Kutscher, Arbeiter. Arbeiterinnen und Kassenboten befinden sich seit Mitte Februar in einer Lohnbewegung. Die Lohnsätze waren bisher: 130 Dt. für Kutscher. 125 M. für Arbeiter. 67.20 M. für Arbeiterinnen pro Woche und 510 M. für Kassenboten. Bei den stattgefundenen Verhandlungen mit den Unternehmern haben die Arbeitnehmer ihre ursprünglich höheren Kordcruwge-n ermäßigt auf 15 M. Teuerungszulage zah.bor ab 1. Januar 19Z0 und«in« Lohn- erhöhung von 35 M. pro Woche für männliche und 17,60 M. für weibliche Beschäftigte. Diese Forderungen haben die Unternehmer abgelehnt. Eine am Donnerstag, den 4. März sehr zahl« ch besuchte Per. sammlung der beteiligten Arbeitnehmer beschloß einstimmig, am Freitag früh den Unternehmern noch einmal die Forderungen zu unterbreiten. Dies ist in allen Betrieben geschehen, d'e Umern-H. mcr haben aber aus ihrer Weigerung bestanden. Di« Kollegenschast ist daraufhin dem Beschlüsse der Versammlung folgend am Sonn- abend früh in allen Betrieben in den Streik getreten. Heute. Montag, findet vor dem Tchllchtungsausschutz eine Der. Handlung in dieser Streitsach- statt. Am Montag, den S. März. abend« 7 Uhr, findet im Lokal.Englischer Hof'. Llexanderstr. 27c, -ine Versammlung der Arbeitnehmer aus den bestreikten Betriebe» natt. welche zu dem Schiedsspruch resp. zur Wiederaufnahme der Arbeit Stellung nehmen soll. Zu bemerken ist noch, saß die Hefekutscher der EinkaufSge- nassen schaft der Bäcker und Konditoren an dem Streik»st beteiligt find. Es»rnnmef. zirka 25 Großbetriebe in Frage.

Wirtschaft.

Zur wirtschaftlichen Lage. Wir befinden uns iv: sogenannten Wiederausbau. Vieles fehlt dazu, vor allem ein einheitliches Wollen, ei» klares wirtschaftliches Ziel und ein großzügiger Arbeitsplan. Di« Kap,- ta li st« n wollen die Arbeits« veise fortsetzen, dre sie vor dem Kriege reich und während des Krieges noh reicher gemacht hat, große Massen des Volles wollen dagegen mit diesem System brechen und eine neue Wirtschaftsweise beginnen, ein? G e s es l sckia f t S- Wirtschaft ertsthten, an deren Gesamtertrag die Gesamtheit gerechten Anteil erhält. All den verschiedenartigen Maßnahmen gegenüber, die heute getroffen oder vorgeschlagen werden, um den wirtschaftlichen Aufbau zu ermöglichen, erheben sich Enuvendungon. die antikapitalistischer oder antisozialistischer Na- tue sind. Die F ü h r e r der Wirtschaft find mit Ausnahme einiger s» zial istischer Minister Kapitalisten, alle Vorschläge, die au? ihren Kreisen kommen, zielen daher aus eine Erhaltung der privat- kapiialistischeu Wirtschaft hin. DaS entbindet unö nicht von der Pflicht, ihnen größte Aufmerksamkeit zu schenken und auch zu be- obacheen, welche Kritik diese Vorschläge im kapitalistischen Lager finden. Wollten wir uns«ruf den Standpunkt stellon, daß alle diese zahlreichen Pläne, Anregungen, Denckschrifben ustv. uns eigentlich gar nichts angingen, weil st« ja nicht direkt der Errichtung einer sozialistischen BedarfSdeckungStoirtschaft dienen, so würden wir doch eine schwere Schuld auf unS laden, denn gerade dadurch, daß wir alle die Unternehmungen und Bemühungen registrieren und ihr« Kritiken dazufügen, erschließen wir der sozialistischen Arbeiterschaft einen tiefen Einblick in das komplizierte Gewebe der kapitalistischen Wirtschaft. Wir sehen deutlich, wo die Fäden in Schutz und Kette zerrissen oder morsch geworden sind und wo ibzw. wie an, besten die neuen starke» Fäden durchgezogen werden können» die das neue Gewebe für die neue Wirtschaft bilden sollen. Diese Schulung und Erziehung zur WirtschaftSsüh- rung ist dringend notwendig, weil bisher die Arbeiterschaft von der wirtschaftlich leitenden Arbeit ausgeschlossen worden ist. Weil sie aber seLbst di« Zügel in die Hand nehmen, bestimmen, w a S und w l e produziert und verteilt werden soll, so genügen dazu nicht einige Minister. Alle Zusammenschlüsse in der Produktion und im Handel dienen der Vereinfachung der WirtschaftSsührung. Unsere Wirtschaft, die an? rund< Millionen Einzeltlürtschaften bestehen map, wird durchsichtiger, je stärker die Gliederungen, di« Aufammenfassungen nach Fachgebieten zu Fachgruppen vor sich gehen. Daher begrüßen wir alle Vorgänge in der kapitalistische ir Wirt. schaft, die wir als wirtschaftliche Selbstverwaltungskörper, als Shndizierungen, Vertrustungen, ja selbst wenn eS nur Kon- ventionen sind, entstehen sehen, als Etappen auf dem Wege zur Ge- memwirtschaft. Gewiß führen diese Unternehmungen zu geivaltigen Verstärkungen der Kapitalsmacht und stärker als je erheben die kapitalistischen Führer drohend die Jaust der Regierung und der Arbeiterschaft gegenüber. Aber das darf uns nicht ängstigen, wissen wir doch, daß die viel, diel grSsiere Macht bei der Arbeiterschaft liegt, insbesondere dann, weim sie als E i n h e i t S- front sich zusammenfindet. Die Sorge um da» tägliche Brot nimmt unS aber vor allem in Anspruch. To uns Lebensmittel und Rohstoffe sohlen. da wir sie notgedrungen cm» dem Ausland beschaffen müssen, sind wir gezwungen, uns den Bedingungen und Forderungen, die sich an» der Befriedigung dieser Bedürfniitze in rein kapiia- listischen wirtschaftlichen Ordnungen ergeben, zu füge». Unsere Wünsche uns Forderungen für den Umbau in unserem Sinne müssen zurücktreten, wenn es vor allem einmal gilt, da» Gespenst des Hungers von uns abzuwenden, da» sich bereit» unserer ko- mächtigt hat. So ist unsere Loge äußerst schwierig und ungeheuer ver» antworrungsvoll. Wir werden den rechten Weg ans ihr heraus wohl so nur am besten finden, daß wir den täglichen Bedürfnissen Befriedigung sichern und uns durch ernste Ar- beit vorbereiten, um die Wirtschaftsführetz heranzubilden, die befähigt sein toerden, die großen Ausgaben der neuen Wirt- schaft erfolgreich zu lösen.

Die Berliner GltcrnbeiratSiuahleu. Am gestrigen Sonntag fanden in Berlin und in einigen Bor - orten die Wahlen zu den Elternbeiräten statt. Auch den bis 11 Uhr abends vorliegenden T e i l resullaren erhielten Stimmen: S. B. D........ 10000 und 200 Mandate U. T. P........ 24 000 und 570 Mandate Ehri stlich-UnPolitis che.. 31 000 und 620 Mandate Wie wenig dieses Wahlresultat einen Maßstab für sie politischen Machtverhältnisse in Berlin abgibt, zeigt deutlich, oaß die Christlichen fast ebensodiel Stimmen aufgebracht haben wie die beiden sozialdemokratischen Parteien zusammen. Wir hoffen, daß bis zur nächsten ElternbeiratSwahl alle diejenigen, die genern die«hristlich-unpolitifch« Liste gewählt haben, einsehen, daß sie«inen grotzen Fehler begangen haben. Für miS aber soll dieser Wablausfall eine Lehre sein, in Zukunft mit mehr Energie und mit mehr Willen z n m S i e g in den Kampf zu gehen. Wir können es unS nicht leisten, daß unsere Genossen den Gegnern in gleichgültigster Weise das Feld über- lassen, das zu bestellen ihre Pflicht wäre. Der Landhunger des GroftstädterS. Kundzebong der Siedler und Lanbenkolonifie«. Gegen Wohnungsnot und Nahrung»» ot riefen die Siedler und Laubenkolonisten aus Grotz-Lerlin, di« sich am gestrigen Sonntag im Zirku» Busch versammelt hatten, die Re- gierung zu tatkräftigem Handeln auf. Sie erwarten Linderung dieser Note, wenn die Besiedlung der Umgebung Ber » l i n e und zugleich die gärtnert scheNutzungde»Bodeni gefördert wird. An Stelle des alt Referent angekündigten, aber ausgebliebenen Bodenreformers Damaschke sprach sein Anhänger L u b a h n über die H e i m st ä t t e n s r a g e. die nur durch em Heimstättengesetz mit Enteignungsrecht zu lösen sei. Er glaubte, die Regierung mahnen �u müssen, daß sie die in der Verfassung gegebene Heim- stättenzuwge hält. Sonst wird, rief er, di« Stunde kommen, wo das Volk nimmt, was es brauch!«Zustimmung.) Auch Stadtbaura« W a y n e r- Schöneberg wünschte, daß die Regierung gegenüber der SredlungSfrage sich weniger passiv ver- hallen möge. Die WohnungSfinan�ierung sei heute bei den hohen Baukosten nur noch durch»ine für das Wohnungswesen anzustrebende Planwirtschaft zu ermöglichen. Das Gesetz über die Mietsteuer, deren Ertrag die Mittel zu Neu- bauten liesern soll, werde für das Baujahr ISA) wohl zu spät kommen. Ten Baumaterialienwucher erleichtere der f orstfisku» selber, der den Holzpreis in Auktionen biS SOO M. pro estmeter treiben lasse. Wagner verlangt«, daß die der Großstadt- entwüklung entgegengesetzte Strömung gefördert, per Schrei»ach der erlösende» Scholle «hört und durchgreifende Abhilfe geschaffen wird. fSaarker Beifall.)

Der Vorfitzende des Verbandes der LcmbenWlomsten, Genosse Franz S t« i n w« g- Neukölln, geiftelte die Maßnahme de» Eisenbahnministers, den Siedlern und Kolonisten die bisherige Jahrpreisermätzigung zu entziehen. Angesichts der Ernährungsschwierigkerten sei eS geradezu Wahnsinn, auf diese Weise die RabrungSmit telerzeugung zu unterbinden, deren Ertrag auf Groß- Berliner Lauben land z. B. in 1V16 sogar bei Berechnung nach Friedenspreisen einen Wert von 12 Millionen Mark gehabt habe. Den Großagrariern habe man Prämien bewilligt, damit sie mebr Getreide ablieferten, den Kleingärtnern aber werde durch höhere Lasten ihre Arbeit erschwert und verleidet. Steinweg schloß: Wir fordern Wiedereinführung der Fahrpreisermäßigung Nehmt" von den Faulen, die Fleißigen aber soll man unterstüKsn. Halbfreie Fahrt für die Fleißigen!(Lebhafter Beifall.) In der Diskusston sprachen auch Vertreter der Kriegs­beschädigten, für di» ja die SiedlungSftage besonders wichtig ist. Angenommen wurde ein« Resolution, die in der Haupt- fache folgendes sagt: Die Versammelten fordern dort der Regierung soforiige Vorlegung eines HeimstättengefetzeS mit durch­greifendem Enteignnngsrecht für die Gemeinden. Jedem, der ein« Heimstätte wünscht, sind billiger Boden und die notwendigen Mittel zu gewähren. Erwartet wird ein« andere Politik in der Baustos frage; die Zuschüsse dürfen nicht durch hohe Holzpreise der StaatSforsten wieder eingezogen werden. Im Interesse der Volks- gesundhei! und zur Erleichterung der Ernährungsverhältnisse wird verlangt, die nnerschwiualichen und unmöglichen Fahrpreis« für Siedler und Kolonisten auf ein erträgliches Maß zurückzu- schrauben. Gefordert wird ferner, die M i e t st e u« r nach den Familien» und Wohnverhältnissen wirklich sozial festzusetzen und Vertreter der Interessenten bei der Beratung zuzuziehen. Alle Parteien, Verbände und Behörden werden ausgerufen, nicht mehr zu dulden, daß unser Volk in den lebenswichtigen Siedlungs- und Pachtnagen immer wieder an der AuZwirkung seiner zum Wiederaufbau drängenden Kräfte verhindert wird.

Gegen die Gtnheitsgemeinde. Im Charlottenburger Rathause fand Sonntag eine von einem Freien Ausschuß einberufene, stark besuchte Versammlung gegen die beabsichtigte Bildung einer Einheitsgemein de Groß- Berlin statt. Stadtrat Dr. Spiegel- Eharlottenburg hielt das Hauvtreferat, in dsm sr auf die ideellen und tatsächlichen Schädigungen hinwies, die von der Durchführung der EinheitS- gemeind-e Grotz-Berlin zu erwarten sind. In der Besprechung wies als erster Redner Rektor Kort- bans- Steglitz darauf hm. daß weder sie Provinz Brandenburg noch der Kreis Deltoto zertrümmert werden dürsten. Die Einheit»- gemeinde sei ein Sprung ins Dunkle. Hinter dem ganzen Gesetzentwurf scheinen politische Motive zu schlummern. Steglitz lehne die Eingemeindung ab. Siadwerordneienvorsteher F u b i a n- Wilmersdorf wandte sich in seiner Eigenschaft als Ingenieur mit Rücksicht auf die Aufgaben,, die der Techniker in der Gemeinde zu erfüllen hat, mit größtem Nachdruck gegen die Einheitkgcmeliide. GemeindsfvndikuS Sturm- Friedenau : Die Einheitsgemeinde ist undurchführbar, weil man da» Pferd am Schwange aufzäunt. StadtsyndituS Sembritz ki- Charlotten­burg erklärte ebenfalls, daß man eine SinheitSgemeinde, so, wie sie geplant sei, nicht von einem Rathaus aus verwalten könne. Dr. Kantorowicz- Spandau lehnte die EinheitSgcvneind« für Spandau ab. Es wurde einstimmig eine Entschließung angenommen, in der schärfster Protest gegen die Einheitsgemeinde Groß-Berlin er. hoben wird. Einverstanden erklärt« sich die Versammlung mit der Zusammenfassung kleiner lebensschwacher Land- gemeinden und Gutsbezirke und wünscht unter grnnd- sätzlick-r Aufrechterhaltung der Einzelgemeinden die Uebertragung der notwendigen GemeinlchastsanSgaben an einen zu bildenden Kommunalverband. Wird die Aufgabe anders gelöst, so besteht die Gefahr, daß die Entwicklung von Groß-Berlin«inen nicht wieder outzumachenden Schoden erleidet und der Fortbestand der Provinz Brandenburg in Frage gestellt wird. Kohle» i« Menge«»d dennochKohlenkuappheit" 1 Wird die neueste KohlenpreiSerhvhung die letzte gewesen sein? Ach, eS hat längst kein Mensch mehr den Mut, so etwa? zu hoffen! Da sollten für daS nächste Mal die zuständigen Behörden wenigstens Vorsorge treffen, daß nicht wieder Kohlen erst in dem Augenblick zu haben sind, wo die höheren Kohlenpreise in Kraft trete«. Im.Borwärt«' ist bereits dargelegt worden, wie sehr die nicht rechtzeitig mit Kohlen belieferten Verbraucher dadurch geschädigt werden, daß st« die auf älter« Kvrtenabschniite jetzt neuhgelieserien Kohlen zu den höheren Preisen abnehmen müssen._.. Die Erregung hierüber zittert immer noch nach in Briefen, die uns zugeben. In Lichtenberg war bei einem Kohlen- Händler in den letzten Tagen des Februar beobachtet worden, daß er Kohlen in Msngen aufgestapelt hatte. Trotzdem belieferte er Kunden nicht nach Maßgabe der schon früher frei- gegebenen Abschnitte, sondern ließ nur gering- Mengen a b. Als aber der März laut, der die neuen Kohlenpreise brachte. war man auf dem Kohlenplaiz plötzlich bereit, alle Wünsch« zu be- friedigen. Frauen, die es als Uebervorteilung empfanden, daß ü« für die längst fällig gewesenen Kohlen jetzt den höheren Preis zahlen sollten, lrefen m ihrer Er­regung gemeinsam zur Polizei. Dort wurden sie an die Kohlenstelle im L-chwnberaer Rathaus gewiesen, und von ihr ließen sie sich beschwichtigen durch di« Zusage, die Sache solle untersucht werden. Welches aber war da» Ergebnis der Untersuchung? Jnzwiichen hat die Kohlenstelle auf mahnende Anfrage die Antwort gegeben. sie habe sich mit der Kohlenstelle Groß-Berlin in Verbindung gefetzt, doch sei gegen die Forderung der Kohlenhändler nichts zu m Zu'machen ist deshalb nichts, weil über den Preis der schon vorder eingefahrer«» Kohlen kein« ausdrückliche Bestimmung ge- troffen worden ist. Darum fordern wir schon jetzt, daß Vor,orge getroffen wird, die Wiederholung solcher Dinge zu verhüten. Auch muß künftig in den Wochen mw Tagen vor einer neuen Kohlen. Preiserhöhung durch schärfste Kontrolle der Kohlen platze darüber gewacht werden, dafj keine W a r e n 5 u r u?-a. i u n g möglich wird._ HreH-öerliner partelnachrichten. Heute, 8. März. Vororte. t&lmcxttariL 7% Uhr Viktoria- SM«- Schul«, E-stein« Straße 31/25, O-ss-Müch- voll-versamiiilung. Thema:.Die bewußte Jrrcsührung der Orflenttlchkeit durch d-n Führer der Nechtsparteie» Dr. Leidig.« Keserent: Genosse Lüdemann. Morgen, V. März. Verli«. 37.«dt. 7 Uhr Mitgliederversammlung.Artushoff. Perleberger Straße 26. Genosse Landrichter Stuben:.Demowatili-rung der Ver» waltung.« Vororte. Lichtenberg. 71s Uhr abend», 1. Viertel, Versammlung im»Loge«. Kasino', Knorrpromenode. ZU-toetu: Genosse Müller.

Jugenöveranftaltungen. SoziaKsiische«chwerseltion. Heute ftä Uhr, Jugendhet», Stade » siraße 8. Vortrag das Genossen S-hmann über: �sugendbeweauna unl nationale Idee.» Iateresftene Schullmneretde» alt Säfte willkoaute».