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der Reichsliste. Aber natürlich kommen noch die Neste aus anderen Wahlkreisen hinzu.

Eine andere Bartei babe in nur eine Verbandswahlliste aufgestellt und 90 000 Stimmen darauf erhalten. Dann be­tommt sie einen Abgeordneten und einen Stimmenrest von 30 000 für die Reichsliste gutgeschrieben.

Auf die Reichsliste werden die Parteien hauptsächlich solche Führer setzen, die große Leistungen aufzuweisen baben, die aber nicht zu bestimmten reisen in besonders enger Fühlung stehen. Unterläßt eine Partei die Aufstellung einer Reichsliste, so verscherzt sie damit die Ausnutzung ihrer Reftftimmen. Der Wahleifer des Wählers wird dadurch angefacht, daß wirklich jebe Stimme an dem Wahlresultat mitwirft. Es kommt nicht wie beim alten Reichstagswahlrecht nur darauf an, mehr Stim­men zu haben als der Gegner, sondern möglichst oftmals 60 000 Stimmen für die eigene Bartei zusammenzubringen.

Die Bevorzuguna irgendeiner Partei durch Wahlkreisein teilung oder Wahlkreisgeometrie ist bei dem neuen Wahlrecht wolffommen ausgeschlossen: auch der Zufall spielt faum eine Rolle, er fann einer Partei höchstens im ganzen Reich ein Mandat fosten, nämlich wenn ihr letter Stimmenreft nur um ein weniges unter 60 000 bleibt. Auch die komplizierte Rechnung, mit der unter den früheren Verhältniswahlrecht das Wahlresultat ermittelt werden mußte, fällt jetzt reg. So­bald eine Partei ihre Stimmensohl fennt, erhält sie mittels einer einfachen Division durch 60 000 die Pabl ihrer Mandate. Der Einfluß der nichtwähler ist vollkommen aus­paschaltet. Unter dem alten Verhältniswahlrecht, bei dem die Pahl der zu verteilenden Mandate von vornherein feststand. übten auch die Nichtwähler einen gewiffen Einfluß auf das Bahlergebnis. Bum Beispiel im Wahlfreis Boien, wo die bolnische Bevölkerung Wahlenthaltung proflamierte, entfiel bei der Wahl zur Nationalversammlung infolge der schwachen Wahlbeteiligung durchschnittlich schon auf 10 000 abgegebene Stimmen ein Abacordneter, in anderen Bezirken dagegen erft euf 70 000 bis 80 000 Stimmen. Die Wahlenthaltung der Bolen nügte also den deutschen   Parteien, die in Bojen gerade am stärksten bertreten waren.

Jetzt zieht schwächere Wahlbeteiligung auch schwächere Ber­tretung nach fich. Enthält ein Teil der Bevölkerung sich der Stimme, so fällt eine entsprechende Bahl von Abgeordneten aus. Ist die Wahlenthaltung so stort, daß die Rabl der Ab­geordneten zu gering zu werden droht, fo läkt sich im äußersten Fall der Quotient bon 60 000 entsprechend für das ganze Reich herabsetzen.

Die Adlon- Affäre.

Preisgekrönter Monarchismus.

Bestrafte republikanische Gesinnung.

B

Der Konflikt in der Gewerkschaftskommiffion

Die am Montag abgeboltene Plenarbersammlung der Gewerk­Den Rachrichten des Republikanischen Führerbundes" ent- fchaftskommission beschäftigte sich wie wir bereits in der heutigen Morgennummer berichtet, mit dem anläßlich der Betriebsrats nehmen wir folgende Darstellung: wahlen im Ausschuß ausgebrochenen Konflikt. Derselbe ist der breiten Offentlichkeit befannt geworden durch einen am 22. Fes bruar im Vorwärts" veröffentlichten Aufruf, den die Ausschuß­mitglieder Körsten, Lint, Albrecht, Bauer, Brückner und Utheß unterzeichnet hatten. Eine von der Gegenseite gegen diesen Aufruf erhobene Beschwerde bildete den Gegenstand der Grörterungen der Versammlung.

Bei der 3. Komp. des Reichswehr Inf. Reg. 115 in Prenzlau   hat zur Jeit des Geburtstages des gewesenen Raisers eine pietätvolle tünstlerische Schmüdung der oben sollernbilder unter persönlicher Zeitung des Kompagnie führers Hauptmann lottowsky stattgefunden. Um die Wil­helmverehrung und den Eifer zur Schmückung noch mehr anzu­regen, find drei Breise im Betrage von 35 M., 25 M. und 15 W. ausgeseht worden. Die glücklichen ersten Preisträger waren die Mannschaften einer Stube, die das Bildnis Wilhelms mit Bor­beer geschmüdt zwischen die Betten geflemmt hatten.

Wir bemerken hierzu: Was nühen die Aufforderungen des Reichswehrministers an die sozialdemokratischen Eltern, ihre Söhne der Reichswehr zuzuführen, wenn nachher die Eingetretenen bei bem geringsten Widerspruch gegen monarchisches und reaktionäres Treiben wieder herausfliegen.

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Rusch begründete die Beschwerde. Er sagte, am 17. Februar habe der Vollzugsrat und die Bezirksleitung der S.& D. em Flugblatt herausgegeben mit einer Fußnote, aus der hervorgeht, daß die S. P. D. bie Betriebsratswahlen zu einer Parteiangelegen. Der Regiffeur dieser Preisschmüdung( Hauptmann Slot heit machen und eigene Bisten aufstellen wolle. Erst infolge dieses towsky) hat den Unteroffigier 3 ander, der seine republi- lugblattes und nach dessen Erscheinen habe die U. S. P. zu der tanische Gesinnung nie verleugnete und sich verschiedentlich im Angelegenheit Stellung genommen und ein selbständiges Vorgehen Gegensatz zum Hauptmann Nottowsky in außerdienstlichen, politi- befchloffen. Als dies in einem Aufruf in der Freiheit" zum Aus­schen Angelegenheiten gestellt bat( er hat einmal entschieden Pro brud tam, habe der Borwärts" die Mitglieder der U. S. P. der test erhoben gegen das heil- dit- im- Siegertranz- Gewerkidaftezersplitterung beschuldigt. Nach diesen Vorgängen Spielen) der Regimentstapelle) mit den Worten gekündigt: habe man erwartet daß Körsten eine Ausschußfizung einberufen Unteroffiziere mit einer solchen Gesinnung würde. Es habe das aber selbst nach wiederholter Aufforderung fann ich nicht gebrauchen!" Zander ist Mehrheits von Rusch und anderen Mitgliedern seiner Richtung nicht getan. fosialist. Dann sei am 22. Februar der Aufruf von Körsten und der fünf anderen. Ausschußmitglieder im Vorwärts" erschienen. Darauf seien dann die übrigen Ausschußmitglieder aufammengetreten und hätten beschlossen, Rörsten solle eine Plenarversammlung einbe rufen. Körsten sei dazu aufgefordert worden, er habe es aber ab. gelehnt und habe erklärt, die Ausschußmitglieder, die eine U. S. P.­Fraktion gebildet haben, bätten sich dadurch und durch ihren Aufruf Aus Potsdam   melbet uns ein zuverlässiger Gewährsmann, außerhalb des Ausschusses gestellt der Ausschuß bestehe also nur daß anläßlich der Auflösung der Potsdamer Unteroffizierschule noch aus den sechs übrigen Mitgliedern. Hierauf hätten die auf dort wieder der übliche alldeutsche Nummel stattgefunden hat. Sof. dem Boden der U. S. B. stehenden Mitglieder ihren Aufruf zurück­prediger( ohne Sof) Vogel und General Hoffmann hielten Un- gezogen. Auch dann habe sich Störsten noch geweigert, eine Aus­sprachen, wobei der Hofprediger das Strießen" und Schinden" schußfibung einzuberufen und habe erklärt, er habe die Angelegen­in der alten Armee verherrlichte und der General   den Rachefrieg beit dem Gewerkschaftebund unterbreitet, die Entscheidung müsse prebigbe. Darauf erfolgte Barademarsch vor mehreren Generalen, abgewartet werden. Nachbein dann noch alle ton Rörsten berlang­u. a. auch Bring Sigismund, und schließlich zogen die Truppen ten Formalitäten wegen ber Einberufung einer Ausschußsihung unter Mängen des Heil bir im Siegerkranz" durch die Stadt. erfüllt waren, habe Körften die Eibung endlich einberufen. Der Redner beantragt, Rörsten das scharffte Mißtrauen auszusprechen. Schwarz- weiß- rote Fahnen überall gaben das Gepräge. Rörsten antwortete hierauf: Es handelt sich hier nicht nur um die Gegenfäße wegen der Betriebsrätewahl, sondern darum, daß wir auf dem Standpunkt

Ein mißliebiger Landrat.

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der stritten Neutralität der Gewerkschaften stehen In der Deutschen Tageszeitung" with wieder einmal Sturm gelaufen gegen den Genossen Bülow, den fommiffarischen Landrat und uns an die Beschlüsse des Nürnberger Ge. bee reifes Franzburg  , weil er sich nicht in den Dienst der land wer! caftstongreffes balten, wonach die bisherige wirtschaftlichen Arbeitgeber zwingen lassen will. Darf man das Gewerkschaftsfommission ein Ortsasschuß des Allgemeinen Deut. Noch keine Entscheidung über die Haftbeschwerde. Blatt daran erinnern, daß Bülow, der durch sein erfolgreiches schen Gewerkschaftsbundes ist. Die andere Seite aber will inner Prinz Joachim Albrecht   und Rittmeister von Blaten be- Eingreifen Anfang Februar eine umfangreiche Streitbewegung, die halb der Gewerkschaft eine bestimmte politische Richtung vertreten finden sich zurzeit noch im Untersuchungsgefängnis Moabit   durch rücksichtslose Kündigung von Arbeiterwehnungen entstanden und verlangt lokale Selbständigkeit. Infolge dieser Gegensäte in Schubhaft. Das vom Bolizeipräsidium geführte Ermitt- war, beilegte, auf der Barther   Tagung des Franzburger Kreis- haben sich die Dinge so zugespitzt. Die starten Gewerkschaften, lungsverfahren ist abgeschlossen und die Sache auf den Weg tages bei 6 Stimmenentfaltungen mit 17 Summen ein Ber  - besonders die Metallarbeiter, haben ständig auf uns gedrückt, daß ber ordentlichen Gerichte überwiesen worden. Sie trauensvotum erhalten hat? Die Bertrauene lundgebung die Gewerkschaftsfommission nur in ihrem Sinne arbeite. Die wird zurzeit von der Staatsanwaltschaft beim Kriminalgericht dieses Kreistages follte der Deutschen Tageszeitung" mai eriten Differenzen entstanden beim Metallarbeiterstreit. Da wur. Moabit  , und zwar vom Ersten Staatsanwaltschaftsrat Dr. gebender sein, als die ihr zugegangenen belanglofen Be- den wir völlig ausgeschaltet. 23eißmann, bearbeitet. Die Frage, ob die Schubhaft auf- schwerden. Denn der Kreistag fezt sich aus 20 bürgerlichen Der Streif der Maschinisten und Heizer ist ohne Zustimmung rechterhalten oder ordentliche Untersuchungshaft verhängt wird,( darunter 17 Deutschnationalen!) und nur 8 sozialdemokratischen des Ausschusses ins Werf gefeßt worden. Der Generalstreit der bzw. ob die Angefchuldigten aus der Haft entlaffen werden, Abgeordneten zusammen. Gen. Bülow bat es wirklich nicht nötig Metallarbeiter ist von der Fünfzebnerkommission und vom Noten wird vermutlich im Laufe des heutigen Nachmittags entschieden den Nuf nach seiner Amtsentfernung ernst au nehmen. Er darf bei Bollzugsrat gegen unseren Protest beschlossen worden. So sind wir der Lektüre des Agrarierblattes daran denken, daß das führende als Zentralstelle der Berliner   Gewerkschaften immer ausgeschaltet beutichnationale Mitglied des Kreistages, Graf v. Behr, erst kürzlich worden. anonyme, wohl aus der gleichen Quelle stammende Angriffe Man hat uns nur noch als Schwanz der Metallarbeiter gegen Bülow im Stralsunder Tageblatt" als maglofe, haltloſe betrachtet. und unrichtige Vorwürfe" bezeichnet hat, die die schärfste Zurück Auch der Beschluß gegen die Technische Nothilfe ist uns auf­weisung verdienten."

werben.

Die fortgesetzten Ermittlungen haben bisher neue Mo­nrente nicht ergeben. Belastungs- wie Entlastungszeugen bleiben mit voller Bestimmtheit bei ihren Angaben. Der Ver­furch eines hiesigen Spätabendblattes, die für den Brinzen schtver belastenden Aussagen der Kellner durch das Motiv zu erschüttern, daß die Angehörigen der französischen   Mission stets gute Trinkgelder gezahlt hätten, verdient allerschärfste Zurüd­Ulrich Nauscher spricht am Donnerstag, den 11. März, abends weisung. Soll diefe Unterstellung fich übrigens auch auf den 8 Uhr, im Eigungsfaal des Herrenbauses über: Auswärtige Besizer des Hotel Adlon   beziehen, dessen Aussagen mit Politit, Recht und Unrecht der Opposition". Der Vortrag wird denen seiner Angestellten durchaus übereinstimmen? veranstaltet von der Staatsbürgericule e. V.

Der Kapitalfönig.

Gin großer Betrug und ein leines Versehen. Ueber givei Stunden hatten sie schon zusammengesessen, die Millionen repräsentierenden Bankherren, die Industriekapitäne, die Börsengrößen und die großen, großen Schy eber, und hatten an dem Plan gehedt, der ihnen die schon übervollen Taschen zum Blaken, dem Bolt aber neue Laften, Preiserhöhungen, Binfendruck bringen follte. Da erhob sich ber elegante schmale Direktor Heumann und brachte mit wenigen unverschämt flug abgewogenen Säben das gange Gebäude zum Wanten.

Ein ungeheurer Tumult entstand. Man ging gegen Geumann Seine guten Freunde redeten auf ihn ein wie auf einen störrischen Esel. Andere schrien schwere Injurien in die von ebenso schweren Importen geschwängerte Luft des Sizungsjaalss: So' ne Jemeinheit! Verdammte Zucht! Echieber! Gauner!

Der Zug polterte schon dem Westen zu. Heumann hatte in dem Blatt gelesen und wollte ummenben, als wie von ungefähr sein Blid auf die rechte obere Ede des Blattes fiel. Da stand: Einzelpreis 15 Bf.

Fünfzehn Pfennige? Was denn? Heumann füllte, wie im das Blut zu Kopf stieg. Fünfgehn fennige loftete doch das Blatt, und die Alte hatte than gwengig abgenommen, batte also ihn, den Direktor Heumann, glatt betrogen. Jawohl, betrogen. Nachweis lich. Der Aufbrud bedeutete eine vertragliche Berichtung des Verkäufers an den Käufer, dem Käufer das Blatt zu diesem und zu keinem höheren Preis zu verlaufen. Das war

Heumann jah sich außerstande, feine Empörung länger zu ver­bergen. Das Auditorium der zweiten Klasse schien ihm gut ge­wählt. So sagte er mit halblauter aber scharfer Stimme: Das ist denn doch pardon das ist denn doch der Gipfel proletari­scher Unverschämtheit!" Er erreichte, was er bezwedte: Man

hörte ihn an.

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Heumann lächelte spit. Und während er scheinbar auf das Hier steht ausdrüdlich, baß die Beitung 15 f. toftet. Das Neben seiner engeren Freunde achtete, merkte er sich genau jebes alte Weib aber nimmt mir, weiß Gott  , 20 Pfennig ab, und das Bort, das ein Gegner prägte. Die sollten es nicht gut haben, mit einer Gemütsruhe, die von einer Gewissenlosigkeit jeugt, wie wonn sich Gelegenheit bot. Er würde nichts vergessen. Herrenredyt. fie nur die Stevolution und die gegenwärtigen anarchischen Bu­Allmählich wurde es stiller. Der Vorsitzende ließ Heumann stände hervorrufen. Die ganze Begehrlichkeit der Massen und noch einmal sprechen. Gespannt achtete man auf jeds feiner ihre nie su stillende Habsucht seigt sich beutlich in diesem gemeinen Worte, die gemessen und gewogen heraustamen, ohne Etoden, mit eistalter Sicherheit. Es wurde allen flar: dieser Mann hatte givei Stunden zugehört, ohne ein Wort zu äußern. Jest sannte er alle ihre Wünsche und spielte Trumpf mit ihnen. Er beherrschte die Situation, und die maßgebenden Banfleute stellten sich einer nach dem andern auf ihn ein. Sie wußten genau, daß diefer Mann

Betrug."

Die zweite Maff roch es geradezu, daß hier einer der bren, Sapitalfönig und Herrenmensch, sprach, und sie sollte mit Kopf­niden und leisen Worten Beifall und Dant.

Riemand fam auf den Gedanken, daß sich die Trummen Nam­

Tr.

oftrohiert worden.

In der Frage der Betriebsräte waren wir anfangs vollkommen einig. Wir hatten eine Versammlung, die das Betriebsrätegesetz abgelehnt hat. Dann tam die Demonstration am 13. Januar, die von einer Anzahl von Gewerkschaftsvorständen mitveranstaltet

Die Tänze der Charlotte Bara  , am Sonntag mittag auf der Kammerspielbühne, überraschten. Sie riffen nicht hin, garnten nicht dämonisch ein, aber sie erzwangen fich eine Singabe des Schauens, die sich nur dort einstellt, wo feinlebende Sunst wirkt. Charlotte Baras Tanamimik dichtet aus ben Wurzeln einer primitivistischen Blastik. Was sie darstellt, ist gewonnen aus dem Willen zur Bän bigung der Bewegungen in die einfachste Ausdruckssprache, und es berührte jüngste Kunft. Die andachtmilde Stille gotischer Dom­figuren wird erfchloffen: das Leben, das sie haben, beginnt sichtbar au atmen; die Seele des Steins wird aus plastischer Gebundenheit erlöft, aber die Grenzen biefer Gebundenheit bleiben gewahrt, denn nur um den seelischen Inhalt, dessen Form fie bedeutet, ist es zu tun. Dies Begrenzen war all den andern, die Eigenart der Künst lerin mehr noch als dies gotische Motiv zeigenden Tanzbildern ein Gang wesentlich. Wie verschieden auch die Themen waren zum Stichtplak( nach einer altfranzösischen Melodie), ein Totentanz ( nach Saint- Saens  , etwa bolbeinisch inspiriert), ein Tana ohne Musit, der die limbildung eines profanen Gößenbildes in ein bei­liges zu verfinnlichen fuchte immer entfalteten seelische Vorgänge fic in strenger Bindung, so daß fünstlerische Form sich bildete, die ein lebendes, greifbares Ganzes sicherte. Wer solches Ziel sich ſtellt, in dem muk ein plastisches Ausbrudsvermögen wirken, bas feinstem feefifchen Geschehen gehorcht. Darin beruhte auch ber Reis eines feltfam rubigen efftatischen Tanges. Er war schön in der Form, weil diefe Gewand einer tiefen Annerlichkeit der Bewegung war. Doch er war nicht das Wichtigste, wenn auch die Zuschauer, die bei bedeutsamer Ursprünglichem fühl blieben, ihn so zu nehmen schienen.

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fh.

Ser Berliner Künstlerbund", zu beffent Borfisenben fett Frit

Weber Architekt und Maler foricht imunftlerhaus", Bellevueftr. 8, am 10. März, abends 7 Ubr, Mater Stuti chmann, Professor an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums.

Theater. Sm Großen aufpielhaus gebt in Ab­änderung des Spielplans am Sonnabend und Sonntag König Im Rofe Theater einen großen aber auch einen ganz großen Gaunerzug getan hatte, men Ginger des alten Frauchens in der Tasche verheddert hatten, Debibus mit Moiffi, unb Elle gems in Szene, als sie den fehlenden Sechser herausholen wollten. Niemand findet bie Erftenfiilbrung des Schauspiels Der Fall Wertmann der ihm seine runden vier Millionen einbrachte, und sie mußten ahnte, daß sich das alte Frauchen stille Vorwürfe machte, daß der schon am 12. März statt. Anfang Uhr. sehen, dabei nicht au furs su fommen. Gr hatte sie alle feine Herr wohl gar denken könnte, fie habe ihm abfichtlich zu Heumann mußte es selber auch ganz genau. in der Tasche. Sie sappelten sich ab, und er freute sich. Necht? wenig herausgegeben. Niemand wußte, daß diese alte Frau das Preis und A. Rosenbaum gewählt worden sind, will im Frühjahr eine Unrecht? Leere Worte für ihn wie für die andern. Aber er war hatte, was ben anderen, die das Balt täglich und stündlich betrü- graphische Muskellung veranstalten. der Stärkere, das heißt der Gerissenere gewesen. Seine Informa- gen, nicht haben: ein Gewissen! fionen waren genauer und bestimmter, seine Raftulationen richtig gwefen. Eigene Schulb der andern. Aber das Gesetz? Das ist für bie Schwachen und Dummen; die stolpern darüber und fan­gen fich in den Waschen. Heumann hatte eine Schere, die den Draht burchschnitt und die hieß Gewiffenlosigkeit. Als er nach einer weiteren Stunde aus dem Haus trat, da lachte er fludernd in fich hinein: Dummföpfe, fich so einseifen zu laffen! Bier Millionen! Das, ist schon was.

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Am Eingang zur Untergrundbahn, dem er jetzt auging, stand ein altes Weiblein, das Zeitungen ausbot. Er nahm eine und gab ber ten zwei Behnpfennigitüde, zögerte eine Sefundenlänge und ging bann die Treppe hinab,

Des buigsberger Schloß wird, wie jeht ein Erlag des preu  - An der Interrichtsanstalt bes ftaatlichen Kunstgewerbe Bifchen Finanzministers entschieben hat, nur zu einem Teil für das Museums, Binz   Albrechtstr. 8, beginnt das Sommerquartal am Anmeldungen im Simmer 55 vom 15. bis 27. März, vort neue Bandesfinanzamt verwendet werden, und stvar längstens bis 22. pril. aum 81. März 1921. Andere Räume vor allem der große Mesto. 10-2 Ubr. Bewerber müssen Arbeiten vorlegen, die ein Urteil über ibre werben schon jet ben eft. Befühlgung und Aber Art und Umfang der bisher genoffenen Borbildung witersaal und der Krönungsfaal 14. April. preußischen Sammlungen überwiesen. Dareus ist zu schließen, geftatten. Aufnahmeprüfungen zu probeweiser Aufnahme vom 8. bis daß der Wunsch, das ganze Schloß für die Sammlungen zu ge winnen, später in Erfüllung gehen wird.

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Gegen die Lugusbesteuerung der Originalfuustwerke findet am 15. März, abends 7%, Uhr, im Plenariaale des Herrenhauses eine Brotest fundgebung der bildenden Künftier Berlins   unter Führung des wirtschaft lichen Berbandes bildender Künstler statt.

Aur Begründung eines Reichsverbandes akademisch gebildeter Wufitlehrer höherer Lehranstalten hat sich ein vorbereitender Ausschuß gebildet. Hauptziel ist die Schaffung eines dem jezigen Oberlebrerfiande in Vorbildung, Rechten und Pflichten, Besoldung und Amtsbezeichnung bolig gleichwertigen Mufillehrerstandes höberer Lebranstalten. Die Geschäfts­führung hat einstweilen Dr. Richard Münnich übernommen.