Gewerkschaftsbewegung

Lohnstatistik.

Die auf Veranlassung des Reichsarbeitsministeriums vom Statistischen Reichsanit eingeleitete, Lohnstatistit, deren Ergebnisse für die Gesundung unserer Arbeits- und Lohnverhältnisse von her borragender Bedeutung sind, stößt in letter Zeit in einzelnen Fällen auf Widerstand. Obwohl bei den Beratungen über die Erhebungen die beteiligten Arbeitgeber- und Arbeitnehmerkreise im weitesten Maße beteiligt worden sind und volles Einverständnis über Art und Umfang der Statistik erzielt wurde, waren bei der zunächst vers suchten freiwilligen Durchführung der Erhebung, so große Lücken zu befürchten, daß der Wert der mit großer Mühe und erheb­lichen Kosten eingeleiteten wichtigen Arbeit ernstlich Schaden ge­listen hätte. Es blieb daher, so bedauerlich dies erscheint, nichts übrig, als zu Zwangsmaßnahmen zu greifen.

gift der für männliche Werkstattarbeiter festzulegende Stundenlohn;| Tarifvertrag der Angestellten im Gastwirtsgewerbe! Heimarbeiter erhalten ihre Auslagen für Arbeitsraum, Näh- Endlich ist nach längeren Verhandlungen der Tarifvertrag für maschine, Bügelgeräte usw. mit 10 Bros. Aufschlag vergütet. Für das Gastwirtsgewerbe Groß- Berlin mit rdwirtender Straft in Fabrikbetrieben beschäftigte Arbeiter und Arbeiterinnen erfolgt bom 1. Januar 1920 zum Abschluß gekommen. die Lohnberechnung nach folgendem Schema: Stundenberechnung.

Arbeiter:

19

.

Bügel Maschinen Handarbeit arbeit arbeit I II Prozent der Werkstattarbeiterlöhne

110

90

männliche weibliche. weibliche im 2. Berufs- Halbjahr 90 weibliche im 1. Berufs- Halbjahr 50

73

1280

50

40

65 55 50 50

1889

1889

40 40

Die weiteren tarifvertraglichen Bestimmungen wurden als dann in den Tagen vom 15. bis mit 17. März behandelt, und es fam auch dabei eine vollständige Einigung zustande. Der Garantie lohn wird den in Fabrikbetrieben beschäftigten männlichen und weiblichen Arbeitsfräften zu fieben Achtel und den Werkstatt­arbeitern in voller Höhe des Zeitlohnes gewährt. Gefehliche Feier. tage, Arbeitsunterbrechung von geringer Dauer infolge Betriebs­störung, Materialmangel usw. werden voll, von längerer Dauer zu 8 616 B.G.B.   zur Berechnung gestellt. Der verdiente Sohn wird 66% Proz., jedoch nur bis zu drei Tagen, und Unterbrechung nach allwöchentlich in voller Höhe ausgezahlt. In vier Wochen nicht verdienter Garantielohn wird nachgezahlt.

Für die Berechnung der Löhne kommen die ab 1. April 1920 in der Herrenmaßschneiderei geltenden Stundenlöhne abzüglich 10 Pro­sent in Betracht; in Städten mit mehreren Stundenlohnklassen gilt die niedrigste straffe als Grundlage. Bisher höhere Löhne dürfen infolge dieser Berechnung eine Stürzung nicht erfahren.

Eingelaufträge werden mit 15 Broz. Aufschlag berechnet.

Die Nähzutaten werden sämtlichen Beschäftigten unentgeltlich geliefert und Ferien den in Betrieben Beschäftigten bei Fortzahlung des Lohnes in folgender Weise gewährt;

nach, jähriger Beschäftigung im Betrieb 8 Arbeitstage

Die Kernfrage tvar, ob die Unternehmer noch länger die in bielen Betrieben üblichen 10 roz. Buschläge ertra erheben dürfen.

Beide Parteien wandten sich an das Reichswirtschaftsministerium. Folgender Schiedsspruch wurde gefällt:

Die Unfosten für die Entlohnung, Heizung, Beleuchtung und bergleichen find grundläglich in die einzelnen Preise für Getränke und Speisen mit einzufallulieren und dürfen nicht als prozentualer Aufschlag in der Rechnung erscheinen. In den Gastwirtschaften find an deutlich sichtbaren Stellen Blafate anzubringen, in denen darauf bingewiesen wird, daß die Entlohnung der Kellner und alle sonstigen Unkosten in den einzelnen Breifen eingerechnet sind und das Trinkgeldnehmen bei sofortiger Entlassung verboten ist. Der gleiche Vermerk ist auf allen Speise und Getränkekarten sichtbar anzubringen.

Betriebssperre als Folge des Generalftreiks. Der Deutsche Transportarbeiterverband, Sektion I, Bezirk Groß­Berlin, gibt folgendes bekannt:

verbandes, Leinetveberverbandes und der Firma Weber u. Co., Der Gefchäftsführer Herr Wolfgang Mitter des Taschentuch­beren Betriebe sich Koppenstr. 68, Friedrichstr. 5, Krausenstr. 25/28 und Unter den Linden 40/41 befinden, erklärt Vertretern des Deutschen Transportarbeiterverbandes, daß er mit ihnen wegen Bezahlung der Streiftage nicht verhandelt. In abfälliger Weise äußerte er sich über die Juden, indem er bemerkt, daß diese die Streiftage bezahlen können, da ja ihre Interessen von der Arbeiterschaft mit vertreten würden. Der Transportarbeiterverband hat daher seine Mitglieder aus diesen Betrieben herausgezogen und über die genannten Be­triebe die Sperre verhängt."

Tarifvertrag im Butterkleinhandel. Für die Angestellten im Butterfleinhandel ist mit dem Verein der Butterkaufleute Berlin  und Umgegend und dem Zentralverband der Angestellten am 6. März 1920 ein Zarifvertrag abgeschlossen worden. Auskunft über diesen Tarifvertrag erteilt die Geschäftsstelle des Zentral­berbandes der Angestellten, Belle- Alliance- Str. 7/10.

Unter dem 9. März ist eine Verordnung ergangen, die sowohl jeden Arbeitgeber wie jeden Obmann des Angestellten oder Arbeiter- Ausschusses als auch jeben einzelnen Arbeiter unter Androhung erheblicher Geldstrafe verpflichtet. die Fragebogen genau, vollständig und richtig auszufüllen, zu unter schreiben und rechtzeitig an die bezeichnete Stelle zurückzugeben. Es fann nur dringend empfohlen werden, dieser Pflicht zu genügen. Ein Reichstarif für die Uniform- Lieferungsschneiderei. Die in der Lieferungsschneiderei herrschenden Verhältniffe waren infolge der Indifferenz eines großen Teiles der in diefer Branche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen bisher nur in einigen Städten tariflich geregelt. Neben einigen Wertstatt­arbeitern werben im gangen Reich und vornehmlich in ländlichen Bezirken Heimarbeiter beschäftigt, und in Berlin  , Glberfeld, Köln  und Mainz   find größere Betriebe borhanden, woselbst in fabrik mäßiger Weise die Arbeiten in Teilafford, in Elberfeld   in Zeitlohn, hergestellt werden. In den Fabritbetrieben ist die Beschäftigung weiblicher Arbeitskräfte vorherrschend. Diese Verschiedenartigkeit der Produktionsform mit ihren unangenehmen Begleiterscheinungen in eine systematische tarifvertragliche Formt zu bringen war die Der Tarifvertrag hat ab 1. April 1920 bis 31. März 1921 mit Aufgabe, die sich ber Verband der Schneider usw. gestellt hatte. breimonatiger Kündigungsfrist Gültigkeit. Der materielle Teil, Die Lösung dieser Aufgabe wurde durch viertägige Verhand- die Stundenlöhne, gelten auf unbestimmte Zeit mit einmonatiger hungen über die Aufstellung einer einheitlichen Stundenberechnung Sündigungsfrist. für alle bortommenden Arbeiten gefunden. Danach liegt der Be­Ein großes Wert ist damit für viele Tausende in der Uniform­rechnung des zu zahlenden Lohnes bei den verschiedenen Produk­tionsformen die gleiche Stundenzahl zugrunde und es besteht eine- Lieferungsschneiderei Beschäftigte geschaffen. Unschäzbare Vorteile 26. März, abends& utbr, im Gewerkschaftshaus, Saal 1: Mitglieder torauf es im wesentlichen anfommt eine gegenseitige Benachteiligung der Arbeiterschaft nicht mehr. Für die sind erreicht, und Herstellung einer Joppe werden nun den Arbeiterinnen in Fabrik- Einheitlichkeit in den Lohn- und Arbeitsbedingungen für das ganze Forderungen. betrieben genau so 9 Stunden berechnet, wie für die Werkstatt- und Reich ist erzielt. Möge sich die Arbeiterschaft diefer Branche der Seimarbeiter. Der hierfür geschaffene Affordtarif umfaßt 290 Bo- geleisteten Arbeit würdig erweisen durch restlosen Ausbau der Organisation. sitionen und enthält sämtliche vorkommenden Arbeiten. Der Betriebsrat. Am fünften Tage der Verhandlungen wurde die Regelung ber Entlohnung der in Fabrikbetrieben in Zeilafford beschäftigten Ar­Betriebsräteschule. Der Unterricht wird am Freitag im Berantw, für ben rebattion. Sell: Artur Ridler, Charlottenburg  ; für Anzeigen: beiten und Arbeiterinnen behandelt, und es tam folgende Verständis früheren Herrenhause von 4-8 Uhr fortgesetzt. Thema:„ Das Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts- Veriag 6. m. b. H., Berlin  . Druck: Bor­wärts- Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. C. Berlin  , Lindenstr gung zustande. Als Grundlage für die Berechnung der Entlohnung Betriebsrätegesetz". Hierzu 1 Beilage.

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