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Man kann nicht verstehen, daß erst jetzt Maßnahmen beantragt werden und noch weniger, daß die sächsische Regierung wartet, bis Magnahmen gegen eine wochenlang hausende Räuberbande beantragt werden.
Die Straße darf fein Mensch mehr betreten. Unten| Blutbad. Denn mit jeder Bestialität der Militärs wächst die Blauen, 1. April. Hier ist alles ruhig. Gegen Holz find die vom Hof herauf schallen Kommandos. Plötzlich eine Hand- Wut der Arbeiterschaft. Und trop allem hat es der Nepu erforderlichen Schritte von der fächsischen Staatsgranatenerplosion. Man hat die Tür zum Kesselhaus gs. blikanische Führerbund verstanden, eine regierung unternommen worden. Die 100 000 m., die er sprengt. Wir fiben oben, 15 Mann. und ja, was taten Volkswehr zu organisieren. ja, was taten Volkswehr zu organisieren. Wäre nur noch verlangte, wurden von den Fabrikanten aufgebracht und bezahlt. wir warteten wohl auf unsere Berhaftung. Die Scheiben dieje Nacht erst vorüber. zitterten noch von der ersten Explosion, da krachte es schreckDonnerstag, 18. März. licher noch zum zweiten und dritten Male. Dann rattert Nachts wurden von Arbeitern Patrouillen abgefangen. unten ein Auto los. Giner von uns geht hinunter. Kommt Bis aufs Semd ausgezogen und so heimgeschickt. Der zurüd: Sie holen Dynamit!" Der Offizier schrie Truppen hat sich eine merkwürdige Nervosität bemächtigt. ibn an: Halten Sie' s Maul, sonst lasse ich Sie erschießen!" Blanlos jansen sie mit ihren Autos herum. Plötzlich aufEine halbe Stunde vergeht, eine Stunde. Da kommt das tauchende Patrouillen knallen in abnungslose Bassanten an den Reichswehrminister Geßler, Berlin , ist folgendes TeleWeimar, 1. April. ( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) Auto zurüd. Es ist 10 Uhr geworden. Was tun? Wider- ohne jeden Grund. Studenten- Leutnants ichyvingen Handstand ist ganz zwecklos. Su zwei und zwei versuchen wir aus granaten, schreien erregt. Noch regiert der Gewehrkolben, gramm des Staatsrats ven Thüringen gerichtet worden: dem Haus zu kommen. Es gelingt. Auf uns kommt ein der Gummifnüppel. Das Generalkommando sucht erneut Offizier zu: Sind das die Herren von der Volksmacht"?" Berhandlungen. Man zittert vor dem Generalstreik. Man Sehr höflich. Wir sagen nichts. Er läßt uns gehen. Die hat schlechte Nachrichten aus Berlin . Wir fühlen. wittern Straße ist tot. Nach wenigen Schritten ertönt wieder eine Die Arbeiterschaft fordert: Abzug der entseßliche, weithin hörbare Detonation... unsere Druckerei Truppen als erstes. Man hört, daß Offiziere für sich Am( in Wahrheit eine Privatdruckerei) ist vernichtet. Doch was nestie fordern. Feiglinge. Aber der Boden wankt. Gleich kommt es diesen Gesellen auf Kulturwerte an? - gleich muß die Tragikomödie aus sein.
Dienstag, 16. März. Bormittags befehen wir uns den Schaden. Die Scheiben bis in den vierten Stod geplagt. Unten ein Dieselmotor, ein Elektromotor, eine Dynamo buchstäblich in Stücken, die Treibriemen gestohlen. Wir sind lahmgelegt. Wir haben, glaube ich, blasse Gesichter. Knirscher mit den Zähnen. Wir
find machtlos.
es
Und wirklich um 5 Uhr rücken die ersten Truppen ab. Da geschieht noch ein furchtbares Unglüid. Auf der belebtesten Straße Breslaus verursachen verbrecherische Provoder Tod grausam. Dann ist Totenstille in der dunklen fateure eine wahnsinnige Schießerei. Noch einmal waltet Stadt. Gespenstisch, sang- und Flanglos rüden spät nachts die letzten Truppen ab.
Furchtbar hat sich das Gewitter entladen. Die Luft,
Ich bleibe allein auf der Redaktion. Genoffen bringen Sie Stadt, die Herzen zittern noch vor Erregung. Aber es Meldungen von Verhaftungen, Schießereien, biehischen Grausamkeiten der Truppen, die ist vorüber. Eine seltsam erregte Stille.
faum glaublich erscheinen. Von Zeit zu Zeit sausen Panzer- bis in die Nacht. Noch ist vieles, alles sunflar, unsicher. Morgen werden wir irgendwo drucken. Wir schreiben autos vorbei und jagen den Straßenpassanten einen panischen Schrecken ein. Hin und wieder kommt ein Kollege: Noch lastet die Frage schwer, ob das Gewitter noch einmal n Berlin steht es schlecht mit der Kapp- Rezurückfommen wird? Die Truppen liegen mit allen Waffen gierung". Hoffnung feimt auf. Draußen scheint sehr vor den Toren Breslaus . Wer weiß, was noch geschicht... schön die Sonne. In der Luft liegt ein unfaßliches Zittern;
In
ist das der Frühling?
Mühsam bezähmte Wut feucht in der Stadt, die sich der Säbelherrschaft beugt. Aber der Magistrat beschließt zur größten Wut der Putschisten, in feiner Weise auf die streifenden Arbeiter nnd Beamten einzuwirken und die Streiftage voll zu bezahlen.
Wann aber fommt die Erlösung?
Mittwoch, 17. März. Vormittag Schreckensnachricht auf der Redaktion: 26 unjerer Distriktsführer bei einer geheimen Sigung verhaftet.
,, Wir erbitten als dringende Maßnahme sofortige Rückkehr des in Thüringen stehenden Militärs in seine Garnisonen mit Musnahme von Weimer und Gera , welche Städte truppenfrei bleiben müssen, baldige Räumung von Gotha und sofortige Aufhebung und Abberufung der Zeitfreiwilligenverbnäde. Wir bitten Anordnung zu treffen, daß das Militär in den Ortschaften und Quartieren ohne Zurschautragen von Handgranaten sich bewegt. gez. Paulssen." Der Staatsrat von Thüringen erläßt folgenden Aufruf:
,, Mit dem heutigen Tage hat auf Antrag des Staatsrats von Thüringen der Reichspräsident den Ausnahmezustand für ganz Thüringen aufgehoben. Damit ist eine besondere mil:- tärische Maßnahme zum Stillstand gebracht und die Boll ziehungsgewalt im vollen Umfange auf die verfassungsmäßige Behörde übergegangen. Vorausseßung für diese Entschließung der Reichsregierung ist, daß die verfassungsmäßigen Gewalten nicht in ihrer Tätigkeit behindert oder beeinträchtigt werden. Der Staatsrat pon Thüringen hat damit die Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit in Thit ringen übernommen und erwartet von der gesamten Bevölkerung, daß sie ihn bei Erfüllung dieser Aufgabe unterstützt." Weimar , den 1. April 1920.
Paulssen. Hofmann. Baudert. Genz. Werner. Metschte. Mehnert. Rudolph. Tenner. Bärwinkel. Brandenstein.
Eine Rechtfertigung Eugen Ernsts. Genosse Eugen Ernst ersucht uns um Veröffentlichung folgender Zuschrift:
Um den unsinnigen Gerüchten, ich hätte mich der Kapp- Regierung zur Verfügung gestellt, entgegenzutreten, bitte ich um Aufnahme folgender Darstellung:
Am Sonnabend, den 13. März, früh, famen einige Herren zu
mir, schilderten mir in knapper Form die Vorkommnisse der letzten Nacht und baten mich im Austrage des Generals v. Rüttwik, wenigstens vorläufig auf meinem Bosten zu bleiben, da sonst in Berlin die Sicherheitszustände zusammenbrechen würden. Auf meinen Einvand, daß ich als Sozialdemokrat doch keiner Regierung Kapp dienen könne, erklärten die Herren mir, daß ich meine Tätigkeit ausschließlich auf die Aufrechterhal tung der öffentlichen Sicherheit beschränken tönne. Für mich war natürlich das Urteil meines Borgesetzten, Herrn Ministers
Chemnitz, 1. April. ( Telunion.) Ueber den Besuch des Hölz in Chemnitz wird noch folgendes berichtet: Hölz traf am Donners tag, furz nach 8 Uhr von Zwidau kommend, auf dem HauptbahnDer Generalstreif wirft unerbittlich. Spärlich brennen bof ein. Die Schutzmannschaft war telegraphisch benachrichtigt abends Gaslaternen. Drahtverhaue sperven Straßen, Ge- worden und hatte nach dem Südnicolai- und dem Hauptbahnhof bäude ab. Wer weiter geht, wird erschossen". Um 10 Uhr starke Aufgebote beordert. Hölz und seine Anhänger versuchten, mit abends werden Plakate mit der Verkündung des Standrechts Handgranaten und Pistolen bewaffnet, die freie Straße zu geangeklebt. Streifposten werden erschossen. Die Arbeiter- vinnen. Sie entwaffneten einen Polizeiinspektor und mehrere schaft duckt sich unter dem Schlag. Aber ihre Entschlossen- Bolizeibeamte. Es fielen einzelne Pistolenschüsse, ohne daß jedoch heit wächst nur. jemand verlegt wurde. Auf schnell herbeigerufene Verstärkung 309 sich Hölz auf den Bahngeleisen nach der Vorstadt Hilbersdorf in Rich tung auf das Gefangenenlager Ebersdorf zurück, um die Russen zu befreien und sich in den Besitz der zahlreichen Waffen der dortigen Bachmannschaften zu setzen. Die Lagerwache, in Stärke von zirka 400 Mann, ivar jedoch rechtzeitig alarmiert eine, und der anderen Minister ausschlaggebend. Nachdem ich worden. Hölz umging das Lager und zog sich, von dem dem Minister Heine den Grund meiner ablehnenden Haltung andurch Ebersdorfer Mannschaften verstärkten Polizeiaufgebot hart gab, stimmte er zu, daß ich durch mein Verbleiben in eine verfolgt, in der Richtung auf Frankenberg zurück. Nach mehr schiefe Beurteilung fäme, bat mich aber, trosdem zur Erstündigem Marsch gelang es Hölz, Frankenberg zu erreichen. reichung bestimmter Ziele einige Tage zu bleiben. Ich blieb ant Die Arbeiterwehr Frankenbergs nahm hölz und seine Genossen Sonntag und entlieb sofort die verhafteten Flugschützend auf. Den Chemnizer Polizeimannschaften und den Ebers- blattberteiler, soweit ich von deren Verhaftung Kenntnis dorfer Mannschaften wurde vom Franlenberger Aftionsausschuß an erlangte. Am Montag bat ich minister Heine, mir einen bietgedeutet, daß die dortige Arbeiterwehr jeden Versuch, Hölz in wöchigen Urlaub mit anschließender Entlassung zu ge Frantenberg festzunehmen, mit Waffengewalt berwähren. Den Urlaub erhielt ich, die Entlassung würde mir ber hindern werde. Um ein Blutvergießen zu vermeiden, mußte fagt, da auch nicht der geringste Grund gegen mich vorläge. An von der Verfolgung Hölz' Abstand genommen werden. Uebrigens demselben Tage ließ ich auch v. Jagom sagen, daß ich den Bosten hat Hölz, wie weiter berichtet wird, nach dem beschwerlichen Fuß- verlassen habe. Mit Kapp und v. Lüttwitz habe ich in der marsch Chemnitz- Frankenberg die Stadt in einem requirierten ganzen Zeit nicht ein Wort gewechselt. Am Mittwoch besuchten Straftivagen verlassen. Der größte Teil seiner Anhänger ist in Heine und ich fast alle Kasernen der Sicherheitspolizei, gaben den Frankenberg zurückgeblieben. Sollte die Arbeiterwehr Franken- Mannschaften Aufklärung und verpflichteten sie aufs neue für die berg wirklich so verblendet sein, diesen notorischen Banditen in rechtmäßige Regierung. Ich ordnete dann noch an, daß alle BeSchuß zu nehmen? amite, die wegen ihrer Treue aur alten Regierung gemaßregelt
In die Stadt flattern gefälschte Flugblätter. werden angeklebt. Die Arbeiter lachen über den Schwindel. Durch die erregten Mensben sausen Autos mit verhafteten Zivilisten. Schanderhaft: Busehen zu müssen, diese Unruhe, diese Ungeduld, dieses zur Tatlosigkeit Berurteiltjein. Wenn wir fämpfen könnten! Uns wehren. Aber wir haben feine Waffen. Nur der Generalstreik wird restlos durchgeführt. Heute fährt teine Droschke mehr. Wo sich zehn Menschen sammeln, wird geschossen. Aber die neuen Herren suchen Verhandlungen mit den Partei- und Gewerk schaftsführern. Sie wollen fie verleiten, den Generalstreit abzubrechen. Wir sollen in der deutschnationalen Zeitung drucken dürfen, wenn wir gegen den Streik schreiben. Sie sind an die Unrechten gekommen. Aber wir wissen heute: Das verbrecherische Abenteuer ist bald aus. So oder so. Es gibt nur noch eine friedliche Lösung oder ein furchtbares
Brüder Arbeiter!
Bon E. W. Trojan.
Freunde, wenn ihr aus den behüteten Häusern und Heimen des Bürgers fommt, dann wißt ihr nicht, was das heißt: Arbeiter sein! Arbeiter sein müssen! Und vielleicht ein heißes Herz haben für das Große und Schöne in der Welt, für Recht und Gerechtigkeit, und dennoch nuc Arbeiter sein müssen.
Rommt, ich will euch zu den Stätten der Arbeit führen, auf daß ihr die Arbeit des Arbeiters auch wirklich kennen lernt. Denn niemand lernte sie euch noch fennen, fein Lehrer, fein Pfarrer, nicht Bater und Erzieher.
Gin Bergiverf! In atemraubender Fahrt geht es abwärts. Den Simmel fraß die Dunkelheit. Feuchte Kühle sticht euch an. Ihr steigt aus. Nun ummebelt euch warmer Brodem. Staub schmeckt ihr. Ihr friecht durch niedrige Gänge. Ihr fühlt, wie euch der Schweiß ausbricht. Euer Gesicht wird klebrig. Eure Finger tasten Schmuk. Jetzt seid ihr am Ort. Seht euch die Arbeiter an! Sie stehen verfrümmt, gebückt. Sie liegen gezerrt und verrenkt. Das Gestein engt sie ein. Dennoch müssen sie schaffen, schuften. Andere halten rasend ratternde Bohrer, um das Gestein zu lockern. Ihr ganzer Störper wird ununterbrochen mit erschüttert. Und diese Arbeit Tag für Tag, Wochen, Monde, Jahre. Das ganze Leben
hindurch.
Kommt in eine chemische Fabrik! Wappnet euch mit Festigkeit, denn ihr kommt in die Hölle. Vorsichtig! Hier gischt giftige Brühe. Breßt die Tücher an Mund und Nase. Atmet flach, daß euch die giftigen Gase nicht die Kammern des Lebens füllen. Hier die Bleilammern mit Schwefelsäure. Hier die Räume für Chlorbereitung. Die Arbeiter fönnen nur mit Schwämmen vor dem Mund und der Nase und mit dichtschließenden Brillen arbeiten. Dennoch, Gas und Gift dringt durch. Und in den Krankenhäusern der Berufsgenossenschaften fönnt ihr die Opfer sehen. Das Gift frißt ihnen die Nasen weg. Graufige Höhlen starren euch totenhaft frabig an. Das Gift verj.rucht ihnen das Blut. Das Gift zerfrist sie bei lebendigem Leibe.
Weiter! Kommt in die Eisengießerei und die Maschinenfabriken. Stopft euch Watte in die Ohren. Dennoch wird euch der Lärm umtoben. Hebt den Blick! In dem Riesentopf, der jetzt über eure Häupter hinsvegkriecht, ist flüssiges Eisen von Tausenden von Graden. Es genügt, über euch gefentert, um euch spurlos von der Erde zu vertilgen. Dort die Lauffaße führt einen riesigen Magneten, an dem Duhende von schweren Schienen haften. Versagt jetzt der Strom, so fallen sie und zerquetschen euch, wie ihr eine Fliege zer drückt. Aber Gießtöpfe fentern wirklich, Magneten versagen, Gieß löcher brechen aus und das hervorschießende flüssige Metall frißt alles Lebende, was ihm im Wege. Jene gigantischen Hebel schneiden die schwersten Schienen, aber sie schneiden auch menschliche Beine und Arme und Hände zu Hunderten im Jahr. Jene shklopischen
Stempel platten dir meterdicke glühende Blöcke zu dünnen Brettern nicht, daß der Arbeiter Herr über seine eigene Arbeit werde, weil breit. Aber sie zerquetschen auch des Arbeiters Hände. sie Herren bleiben wollen.
Habt Mut, weiter zu schauen! Kommt zu den Holzarbeitern. Laßt die bisher geduldigen Kohlenstlaben auf den Gedanken Dieser schrille überspikte Distant der Kreissäge will dir Nerven| kommen, die Arbeit hinzulegen, aufs Land zu gehen und in Luft und Gehör zerschneiden. Der Arbiter muß es dreihundert Tage im und Somme ihren Kohl zu bauen, das ganze Volf müßte zugrunde Jahre hören. Gewöhnung! sagst du. Frag die Nervenärzte! gegen.
Kommit zu den Glasschleifern! Myriaden mikrotomscharfer Glasmoleküle schwingen durch die Luft, bohren sich in Nasenschleimhäute und Lunge und zerfeben ihnen das Leben. Geht zu den Maurern guf den Bau! Ein Brett rutscht ab, eine Sprosse bricht und vier, fünf Par Kinderaugen müssen sich wund weinen um den toten Bater.
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Geht zu denen, die die kostbaren seltenen Hölzer bearbeiten von jenseits des Meeres! Fressende Geschwüre haben sie an den Händen. Sich die schwarzen Essenlehrer! Der giftige Ruß zerfrißt ihnen die Zeugungsorgane.
Geht schließlich zu den armseligen Menschen im Erzgebirge und zu den Spielivarenarbeitern in Thüringen ! Sie können nicht leben, wenn nicht schon die kleinsten Kinder mitarbeiten.
So war es vor dem Kriege. Und dann kam der Krieg und Hindenburg brüllte nach Granaten und Munition. Hunderttausende von frischen gesunden Mädchen und Frauen traten an zur Arbeit. Hunderte und hunderte wurden zerrissen in wütenden Explosionen. Niemand weiß davon, denn niemand hörte es.
Hindenburg schrie weiter: Gebt ihnen doch an Löhnen, was sie wollen. Und man gab ihnen höchste Löhne, um höchste Leistungen zu erpressen. Da begannen die Preise zu steigen.
Und dann kam der Tag, an dehr der ganze künstliche Bau zusammenschoß. Und von dem Tag an ist wieder wie einst der Arbeiter der alte Feind, der am meisten Gehaßte, der für Beil und Flinte immer. Reife.
Haben sie, die immer zuerst Geopferten, bis zum 9. November nicht genug geopfert? Und wo waren denn die in jenen schwarzen schweren Lagen, die stets von Opfer sprachen und selber doch nicht geben mochten? Das Vaterland, das Volk in Lodesnot! Warum sprangen denn sie nicht herzu und riefen: Hier, wir geben, was wir haben, um das letzte Grauen zu bannen. Ein jedes Kind weiß, daß sie noch immer die Millionen, die sie der Kraft des Volkes entfogen, in Händen haben. Ein jedes Kind weiß, daß das der einzige und wahre Grund unseres unerhörten Elends ist. Und dennoch rühren sie sich nicht vom Fleck; sie schivelgen unerhört, während sich das Volk im Stampf von Preis und Lohn zermürbt.
Dennoch sollen die Arbeiter arbeiten, sollen wieder anfangen zu opfern, sollen weiter wie bisher ihr Leben und ihre Gesundheit, ihre und ihrer Kinder Zukunft opfern für das Kapital. Die Generäle schreien's und die Offiziere, dic Geheimräte und Beamten, die, Direttoren und Ingenieure, alle jene, die selber niemals eine Hand schmutzig machen mögen. Sie wissen gut, daß ohne die Arbeit der Arbeiter uns alle der Abgrund verschlingt. Aber sie wollen
Oder glaubt ihr, daß ihr Kohlen schaffen könnt? Oder meint ihr, daß es die Generäle und Feldherren, die Fürsten , Prinzen und Grafen, die blondbärtigen urgermanischen Oberlehrer und Pfarrer, die gewichsten Diplomaten und Oberbeamten fun werden?
Nun, denn, so sage ich euch und jedem, der es hören will und nicht hören will: es wird in dieser Zeit nicht eher anders und besser, als bis die Großen sich flein machen, als bis die geistig Hochmütigen bescheiden werden, als bis die leberkomplizierten einfach werden und sie alle, alle zu dem Arbeiter treten und sagen: Verzeih mir, ich ging viele Jahre irre! Nun aber drang ich durch zur wahren Erkenntnis vom wahren Wert der Arbert. Gib mir die schwere treue Arbeitshand! Sei mein Bruder! Und nun laß uns in Gemeinschaft leben und arbeiten.
Denn das ist die einzig große und überwältigende Erkenntnis dieser Zeit: es gibt keine wahre Arbeit als durch die Gemeinschaft für die Gemeinschaft!
Bruder Arbeiter! Wer das erst sagen kann, der ist nicht nur wahrer iciner Mensch, den wird auch ein unnennbares Gefühl der Froheit und des Glücks durchströmen, und er wird erfennen, daß alles, was er jetzt an Unzulänglichem sieht, nur ein Uebergang ist.
Die Tage des Glücks und bes Lichts und der frohen Fefte der neuten Arbeit sind noch weit, aber durch den aus Pulvergeruch, Blut und Verwefung gewebten Geftant dieser Zeit atmen unsere Sinne schon die zarten Düfte kommender besserer Jahre.
Freunde, gebt euch alle die Hände und beginnt alsbald mit dems Werf. Heute schon! Sofort! Durch Arbeit Brüder!
Iutionären Energien, zeigt im April bei J. B. Neumann, KurfürstenLudwig Meidner, deffen Kunft durchzudt ist von großwürfigen, rebo damm 232, eine Sammlung von Gemälden, Kartons, Aquarellen und Zeichnungen.
Theater. Die Staatsoper hat den Termin der Erstaufführung von Richard Strauß' Fran ahne Schatten mehr für den 18. April bei aufgehobenem Abonnement angefeht. Die Generalprobe findet am 16. April statt.
auf seinem nach alter Weise tnirschenden Dreibein. An den Bieder Der heilige Burconfratius thront in Fraulicich scheints unerschüttert aufbausorgen der friegsverwüsteten Gegenden nimmt er mit fol. gender, einem Bariser Blatt entnommenen Bekanntmachung teil: Die Geschädigten werden benachrichtigt, daß auf Grund des Art. 2148 des Code Civil , abgeändert durch das Gesetz vom 1. März 1918, die dem Hypothetenbewahrer einzureichenden Verzeichnisse geschrieben sein müssen auf Blättern von liniiertem Vapier. mit 45 Linien auf der Seite, von dem gleichen Format und der gleichen Qualität wie das Stempelpapier großen Formats zu 2 Francs 40 Centimes." Heilge Ordnung, fegensreiche! Fehlt mu nur noch die Nummer und Enalität der Feder, mit der geschrieben werden