Nr. 171 37. Jahrgang
Groß- Berlin
2. Beilage des Vorwärts
Freitag, 2. April 1920 Iangen. Schaufenster und Außenbeleuchtung durch Gas oder wird. Der Untrag wurde angenommen und eine fünfgliedrige Elektrizität bleibt jedoch nach wie vor unzulässig. Die Vorschriften Kommission gewählt. Ferner lag folgender Antrag vor, den auf über Sicherheitsbeleuchtung für Ladengeschäfte bleiben mit der Maß- 360 Prozent festgesetten 3 uschlag zur Einkommensteu e'r gabe in Kraft, daß an die Stelle der bisher vom Koblenverbande auf 350 Broz. zu erhöhen. Nachdem die sozialdemokratische festgesetten Schlußzeit für den Verbrauch von Gas und Elektrizität und demokratische Partei sich für Annahme des Antrages er Eine Osterwanderung durchs Annatal. die polizeiliche Schlusstunde tritt. Die Bestimmungen, lärt haben, um fernerhin in der Lage zu sein, Mittel für Die Gegend um Strausberg gehört zu den schönsten nach denen die Beleuchtung von Privatwohnungen und Hotel fulturelle Aufgaben bewilligen zu fönnen, wird derselbe Ewald angenomment: Bis in der Umgebung Berlins . Bom Bahnhof Strausberg der zimmern bestimmten Einschränkungen unterworfen ist, find nicht mit folgendem Zusatzantrag abgeändert worden. zum Höchstbetrage von 326 M. soll die Steuer bis zum 15. Mai geOstbahn wandern wir nördlich der Bahm gen Ost bis zur nerell gestundet werden, ohne daß der Nachweis der ZahlungsChaussee, dann auf dieser in der Richtung nach der Stadt Leihgebühren in den städtischen Bibliotheken. unfähigkeit gestellt wird." Als Schulgeld für die Strousberg durch die Landhaussiedlung Strausberg II bis Schulen Zu einer außerordentlich bedauerlichen Maßnahme bat sich der hoheren werden folgende Säße feſtgeſetzt: zur Landhausstraße. Hier zweigt ein Fußweg nach rechts ab, Berliner Magistrat bereitgefunden. Er hat die Einführung Realgymnasium, Gymnasium, Oberlyseum und Lyzeum 240 M., der uns zum Schwanensee bringt. Wir überschreiten von Leibgebühren bei Benutzung der städtischen Bibliotheken Vorschulen 200 M., Mittelschule 120 m. Um den durch die Erdas Bäckerflieg bei der Schneidemühle und sind im befchloffen. Die Erhebung der Gebühren soll in der Art er höhung des Schulgeldes etwa eintretenden Mehrbedarf an rei Annatal Das Bäckerfließ, auch Heegermühlen- folgen, daß für Leihfarten mit Gültigkeitsdauer von einem stellen deden zu können, soll der bisherige Prozentfaz von 15 Auf Antrag werden die Schulheizer fließ genannt, verdankt seinen Namen dem niederdeutschen Jahre 5 M. und von einem Monat 50 Bf. erhoben werden auf 25 Broz, erhöht werden. Beefe, Bäke, d. h. Bächlein. Es entwässert das Land follen. Den Besitzern von Leihfarten ist der Besuch des Lefefaals anstatt in Gruppe 5 in Gruppe 4 des Besoldungsplans, der Brands füdlich von Strausberg und verbindet den Herrensee mit dem mentgeltlich geftattet. Im übrigen wird für den Besuch des Lefe- direktor anstatt in Gruppe 1b in Gruppe la eingereiht. Ein ( Stienissee. Der Zalzug bildet in der Hochfläche des Bar- faals eine Jahresgebühr von 2 M. erhoben werden. In den Volks- Antrag auf Errichtung einer Pflichtfortbildungsbüchereien follen in Zukunft die Lefer für jeden Empfangsschein, schule für Mädchen wird mit einem Zusazantrag des Bürgernim eine rinnenförmige Einsendung, die als Schmelzwasser- auf den Bücher verabfolgt werden, 5 Pf.( 2 Bf. früher) bezahlen. meisters Biefener:" Bezüglich der Zeit der Eröffnung der Schule rinne des Inlandeises anzusehen ist. Das Gewäffer zur Linken, wandern wir auf dem Grunde Ist es wirklich notwendig, in diefer Zeit den Wiffensburftigen mit wird eine nochmalige Beschlußfassung der Gemeindevertretung voreiner wenn auch nur geringen Steuer zu belaften? Findet sich behalten", angenommen. des Annatals weiter. Ein prächtiger Weg führt durch feine Stiftung, fein Fonds, aus dem die Unkosten für die städtischen den fühlfeuchten Wald des Tales . Buchen und Erlen, Birken Bibliotheken getragen werden können, wenn es dem Stadtfädel in und Ebereschen sowie Haselgebüsch besäumen das Fließ . Die der Tat nicht mehr möglich sein sollte? Der Magistrat wird darauf 1fer sind meist fumpfig und das Wasser ist mitunter völlig au antworten haben. bon einer grünen. Teichlinsenschicht überzogen. Vom jen feitigen Ufer Ingen die Dächer und Türmchen der Landhäuser durch das Geäst und kleine Zugbrücken überspannen das Fließ. Zu beiden Seiten des Tales ragen die Berge auf. Die diesseitigen Höhen sind mit hochstämmigen Kieferntvald bebedt.
Am Sonnabend fällt die Juristische Sprechstunde aus.
Die Leitung der Berliner Oberpoftdirektion hat der Geheime Bostrat und Vortragende Rat im Reichspoftministerium Gente übernommen. Sein Vorgänger Söntsen wurde auf Verlangen der Beamten entfernt, weil er Kapps Angebot, Postminister zu werden, angenommen hatte.
Neue Scaldirektoren in Berlin . Der Magistrat wählte in der ceftrigen Situng Direftor Bullrich von der 10. Realschule zum Direktor des Königstädtischen Realgymnasiums und zu seinem Nach folger in der 10. Realschule als Direktor den Oberlehrer Wir erreichen die Schlagmühle, eine alte Wasser- Dr. Reiske, ferner Studienret Dr. Suhle zum Direktor der mühle, jezt ein Wirtshaus mit schönem Garten am Mühl- Friedrich- Werderschen Oberrealschule, den Studienrot Kuttner feich. Weiterhin auf dem Osturfer des Fließes zum For itaum Direktor der Bertram- Realschule und schließlich Studienrat Dr. Mahlow zum Direktor des Humboldt- Gymnasiums. haus Schlag, wo wir das Fließ überschreiten und bald darauf an das Südende des Herrensees gelangen. Er ist von einem ziemlich ausgedehnten Verlondungsgürtel um geben. Gegen die Wasserfläche schieben sich breite Schilf- und # öhrichtzonen vor, die auf ihrer Landseite von Sumpfgebieten befäumt werden. Hin und wieder leuchtet uns der Die Kolsschiebungen im Tegeler Gaswerf. Der Berliner MaSeespiegel durch das Pflanzengewirr entgegen. An der pistrat teilt mit: Durch die Notiz über Rotsschiebungen im Tegeler Seegermühle vorüber erreichen wir die alte Stadt Gaswert wird der Anschein ermedt, als wenn die Beruntreuungen Strausberg am Straussee. Von den mittelalter- von Angestellten und Arbeitern des städtischen Tegeler Wertes felbit Lichen Befestigungsanlagen find noch der Landsberger- geschehen wären. Demgegenüber wird darauf hingewiefen, daß die Zor- Turm im Süden der Stadt sowie öftlich und west- vorgenommenen Verhaftungen fich lediglich auf Rutscher und lich des Turms umfangreiche Reste der Feldsteinmauer erhalten geblieben.
Mit der Stadtfähre lassen wir uns auf das Westufer des 3.8 ilometer langen und hier etwa 400 Meter breiten Straussees übersehen. Auf schönem Strandwege won dern wir zur Sudipize des Sees. Rechts zieht sich der präch tige Riefernhochwald hin, während links der See fich aus breitet, fieblich eingerahmt vom Zombgebüsch der Ufer und hem ehrwürdigen Stadtbild. Die Chaussee bringt uns an der Haltestelle Heegermühle der Strausberger Kleinbahn vorüber durch märfifchen Riefernald zur Kleinhausfiedlung Strausberg II imd zum Ostbahnhof Strausberg zid.
Die Dampferfahrten der Sterngeiendhaft fönnen leider, wie die Gesellschaft mitteilt, zum een Male nicht an den Osterfeiertagen begin Der Rohlenmangel ist ein derartig großer, daß es nicht möglich war, auch nur einige Dampfer in Betrieb zu setzen, aber man hofft, am ersten Sonntag nach Ostern die regelmäßigen Fahrten von Berlin und Potsdam aus aufzunehmen.
Abträger des mit der fuhr betrauten Fuhrunter nehmers erstrecken, die den Kots unterwegs beruntrent haben. Beamte und Angestellte des Tegeler Werks sind an den Uns regelmäßigkeiten nicht beteiligt.
dem Flugzeugplab Johannisthal stürzte gestern mittag ein Der Königsberger Polizeipräsident im Flugzeug abgestürzt. Auf Flugzeug ab, in dem sich der Königsberger Bolizeipräsident, Genoje iebbring, nady Königsberg begeben wollte. Der Polizeiprä fident erfitt bei dem linfall nur leichtere Verlegungen, sein Be aleiter, Reichskommiffar Roskowsky, fam ohne Schaden davon. Der Flugzergführer Doerr erlitt bei dem Sturz einen dreifachen einbrud
Die neue Gaspreiserhöhung. Die Direffion der städtischen Gaswerfe macht laut Inserat in der vorliegenden Nummer darauf aufmerksam, daß der Gaspreis von der im März d. J. erfolgten Standaufnahme ab auf 1 m. bar. 30 Pf. für das Aubikmeter erhöht worden ist.
Die Bureaus und Kaffen der Reichshauptbank werden Sonnabend, 3. April, den ganzen Tag geschlossen sein.
Die
Rigorose Unterbrechung der Milchlieferung für Weißensee . Der Gemeindeschöffe Bautz- Weißenfce teilt ung mit: Die Gemeinde Berlin- Weißensee steht seit Jahren mit der Moffereigenossenschaft Schwiebus in einem Vertragsverhältnis zur Milchlieferung. Genossenschaft lieferte täglich 2000 bis 2400 Liter Milch. Much Pankow fonnte noch mit 200 bis 700 Liter Milch beliefert werden. Seit dem 25. d. M. tamen mit einemmal ftatt 2000 Liter 550 Liter an. Sofortige Rücksprache mit der Genossenschaft ergab, daß Landrat von Mombart vom Kreise Züllichau- Schwiebus angeordnet hatte, die im Streise noch benötigten Fettmengen( Sonderration) durch Verbuttern der Milch herzustellen. Sofortiger Protest bei der Reichsfettstelle wurde erhoben. Dort wurde erklärt, daß dem Kreise Schwiebus im Monat Februar 140 Zentner, im Monat März 40 Bentner Fett zugewiesen worden sind und der Landrat fein Recht hat, einen alten Lieferungsvertrag aufzuheben. Man versprach sofortige Abhilfe. Landrat von Mombart erklärte telephoniſch, die Fettlieferung stehe auf dem Papier, er hätte keine bekommen, mill aber dafür sorgen, daß wir unsere Milch bekommen. Das már Sonntag, den 28. März d. J. Aber wie zum Hohn auf unsere Bemühungen verringerte sich die Milchlieferung am Montag auf 360 Pifer. Nochmalige persönliche Verhandlungen und scharffter Protest bei der Reichsfettstelle ergaben, daß Geheimer Regierungsrat Rothe in unserm Beisein den Herrn Reichsfommissar für Ernährung, angeblich neben dem Reichsminister für Ernährung die höchfte Instanz. bat, den Landrat von Mombart telegraphisch anzuweisen, die Milch nach Weißenfee liefern zu lassen. Er soll es auch bersprochen haben. Weiter fonnten wir nichts tun. Es hieß auf den Erfolg warten bis Mittwoch. Aber am Mittwoch wurden auch nur cttvas über 400 Biter geliefert. Es ist danach tatsächlich so, daß die Reichsstellen trob ihrer anMachinationen des Landrats zu unterbinden. Es muß unter allen scheinenden Empörung feine Macht haben, die unmoralischen mständen verlangt werden, daß die Macht des Landrats gebrochen wird, und wenn nichts anderes hilft, durch sofortiges Absehen.
Steglis. In der Gemeindevertreteritung beschränkte jich Bürgermeister Buhrom auf die Versicherung des tiefsten Mitachütz mit den Opfern aus der Schöneberger Straße( was die Berjamm lung durch Grheben von den Plähen unterstrich) u.10 die Dankfagung an Bolizei, Ginwohnerwehr und die Nothilfe im Elektrizi töiswert. Gemeindevertreter 2eimbach( Soz.) stellte darauf fest, daß der Bürgermeister auch nicht ein Wort der Verurteilung der Hochverräter gefunden habe; das sei geeignet, das Mißtrauen des größten Teils der Bürgerschaft gegen ihn aufs neue zu be Träftigen. Dann zoa der Redner den Gemeindevorstand zur Verantrortung wegen Verhinderung der zum 16. März einberufenen Gemeindevertretersizung und stellte die Helden vom Bürgerblod In der lezten Tempelhofer Gemeindevertreterin das rechte Richt wegen ihrer Angst vor einem Latrinengericht. fizung wurde ein Dringlichkeitsantrag Ewald u. Gen. vor der Dem Dank an unsere Polizeibeamten müsse man sich anschließen; Tagesordnung behandelt, der lautet:„ Wir beantragen, zu be- sie haben sich musterhaft benommen. Der Einwohnerwehr Die Kohlenstelle Groß- Berlin teilt mit, daß mit Wirkung vom fließen, daß den an dem Butsch beteiligten Gemeindebeamten und zu danken, liege feine Veranlassung vor; sie habe sich so gezeigt, 3. April ab die Vorschriften, die den zulässigen Verbrauch von Gas Lebrern, die sich ohne Erlaubnis ihrer Borgefeßten wie sie die sozialdemokratische Fraktion stets geschildert habe: reund Elektrizität in Gastwirtschaften, und Ladengeschäften zeitlich vom Dienste entfernten, die Teuerungsbezüge entzogen aktionär und überflüssig. Und nun gar noch den hegrenzen, bis auf weiteres zur Aufhebung ge- und gegen sie ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Streifbrechern im Glektrizitätswerk zu danken, sei zu viel verlangt.
56]
Das Ende der Notbeleuchtung.
Jan Krebsereuter.
Seine Taten, Fahrten und Meinungen. Aufgezeichnes von Haus Müller- Schlösser. Grades!!" scrie da Trüdeke auf, fiel vor dem Bett auf die. nie und drückte schluchzend ihre Stirn auf Grades' falte Hand.
Grades lag still da, den Kopf weit hintenüber, die Augen halb geschlossen und den Mund zu einem verlorenen Lächeln geöffnet.
Jan," schluchzte Trüdeke, Jan, dein Vater ist tot!" San war aufgesprungen, die Gitarre war mit dumpfem Gepolter zu Boden gefallen. Er stand starr da und schaute mit aufgerissenen Augen auf das bleiche, unbewegliche Geficht jeines Vaters. Er fühlte sich wie von unsichtbarer Hand geschüttelt, wie im Krampf frallte er auf der Brust den Rod zusammen und ging wankend aus der Kammer ins andere Bimmer, ließ sich auf einen Bretterstuhl fallen, legte den Stopf auf beide Arme und schluchzte und weinte seinen ersten großen Schmerz aus.
Welch ein trauriger Anblid ist ein leerer Stuhl am Tische der Familie! Die tränenblinden Augen der übrigen hängen an ihm, als fönnten sie die Gestalt defien bannen, der vordem gesund und glücklich auf ihm saß. Sie streicheln die abgeriebene Stelle an der Rückenlehne und lächeln welleidig über die an den Stuhlbeinen zurüdgebliebenen Krazipuren der Edwube. Starr und kalt steht der Stuhl am Tische, als sei er der Tod selbst, der den Platz des Verstorbenen besetzt bat. Mutter, fragte Jan ,,, wie ist denn dat gekommen mit Dem Batter?"
war naß und glitschig, dein Batter verliert den Halt und fällt in dat eisigfalte Waffer. Der Spitz ist gesund geblieben und lebt hent noch, aber dein Batter hat sich bei der Kält' den Tod geholt. Drei Wochen lang hat er sich gegen ihn gewehrt, aber es hat ihm nir genutzt. Jetzt liegt er da, und der Spitz lebt!"
Und Trüdefe schluchte wieder in die Schürze. Still, Mötterfel" stotterte Jan und legte seiner Mutter die Hand auf die Schulter, still Mötterfe! Der Jan ist noch da und der wird schon sorgen, wie ich den fenn'! Ich hätt' am End' noch lang herumgelelbeckt, aber jeßt, wo der Batter tot ist, mert ich, dat die Lelbedsjahre vorbei sind. Ich hab' dat Reben bis jetzt noch nit richtig gekannt. Bis jetzt bin ich bloß herumgehuppt wie ein Spaß, der sich nit bang macht vor dem nächsten Tag und sein Körnchen pict, wo er es find't. Still, Mötterfe, der Jan spudt jetzt in die Händ', und dann sollst du noch dein' Freud ' an ihm haben!"
14.
Endlich kommt Jan zum Wam s.
Ein guter Vorfas ist ein mohlfeiles Sättigungsmittel der Seele. Freilich hält es nicht lange vor, aber für den Augenblid fühlt man sich herrlich gestärkt und bildet sich ein, auch die Kraft zu haben, den guten Vorsatz zur Tat zu machen.
Der Vorjaß, ein nügliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft zu werden, für seine Mutter und sich eine Existenz zu schaffen, erfüllte Jan mit großer Befriedigung, ließ ihn den Verlust seines Baters leichter nehmen, als er durfte, und machte ihn glauben, die Ausführung des Entschlusses sei schon balb getan.
,, Wovon denn?"
Wie, wovon?"
Ich mein', Jan, du hast doch noch feinen richtigen Ber dienst und nig. Wovon willst du denn Frau und Kinder ernähren? Man kann doch nit vom himmlischen Tau leben! Jung!"
,, Mach' dir fein' Sorg', Mötterfe! Wenn der Jan sagt, er will sich verheiraten, dann weiß er auch, wovon! Ho, ho, dat wär' noch schöner! Für den Verdienst wird gesorgt!" Er wußte zwar noch nicht, toie, aber un so lauter ver sicherte er cs. Dann ist gut," erwiderte Trüdefe und war beruhigt, voll mütterlicher Zärtlichkeit lächelnd, fragte sie ihn: Jüngfe, wer ist es denn? Senn' ich dat Mädchen?" Oh, gewiß, Mutter! Dat Schönens Nettchen aus der Kapuzinergaff'!"
und
,, Gott sei Dank, ein brav Mädchen!"
Ja, und friegt auch ein paar Taler mit." ,, Nit zu verachten, Jung. Aber sorg' bloß, dat jeden Tag Brot und Sonntags Fleisch auf dem Tische steht, denn wenn der Magen knurrt, schweigt die Liebe still!"
Jan umarinte sie und ging.
Die Worte seiner Mutter hatten ihn doch nachdenklich gemacht. Er hatte sich bis jetzt noch nicht den Kopf darüber zerbrochen, wie er jeden Tag Brot und Sonntags Fleisch auf dem Tische haben könnte. Das waren aber auch recht lästige Gedanken, die einem jedes bißchen Freude am Leben nebinen fonnten! Immerhin, seine Mutter hatte recht, einen richtigen Berdienst müßte man schon haben, sonst gab's nichts mit der Heirat, denn der alte Schöne hatte ihm gesagt, als er dent mit mehr Begeisterung, als er verantworten fonnte, seine Zukunftspläne entwickelt hatte, Jan," hatte er gesagt ,,, bu willst das Häschen mit der großen Trommel fangen! So geht das nicht! Wenn du mir was Sicheres nachweisen fannst, gut, sollst du das Nettchen friegen."
Wenn ihn die Sonne in der Nase fißelte, stand er auf, Trüdefe ließ die naggemeinte Schürze vom Gesicht sinken. fegte sich an den Tisch, den seine Mutter geräuschlos schon Er war zu gut, dein Vatter, und darum hat er so früh für ihn gedeckt hatte. Er verzehrte mit dem Appetit des fort gemußt. Jegt bei dem schweren Eisgang vor drei Wochen ruhigen und mit sich selbst zufriedenen Gewissens die frischen, ist es gewesen. Ein Schleppnochen lag am Werft, und wie fnadenden Brötchen mit altem Holländer Räse und trant dat Eis losging, haben die Schollen dat Schiff gepackt und dazu Feigenfaffee mit Milch und viel Zuder. Darauf zog Was Sicheres! Was sollte er sich darunter borstellen? ihm die Wanten eingedrückt. Da fing es an zu finfen. Und er sich mit der größten Sorgfalt an, bürstete seine blaue fragte er fich. Was beispielsweise ist etwas Sicheres, philomer war der erste, der an Ded gelaufen ist. um die armen Matrojenjade, zwirbelte sein blondes Schmurrbärtchen und sophierte er, während er am Rheinwerft entlang ging und Bröttelchen von den Schiffsleuten zu retten? Dein Batter! die Fliege am Kinn und ging, heiter und luftig pfeifend. Den Arbeitern zujah, die Reisballen aus einem Schleppkahn Ales mor schon glücklich an Land, da sprang noch der fleine Seine Mutter ließ ihn gewähren, weil sie in ihrem Mutter- trugen. Nichts ist sicher als der Tod; alle anderen SicherSpit auf dem Ded herum und hatte die Pfeife vom Schiffer stolz an ihn glaubte und davon überzeugt war, daß er schon heiten beruhen auf Voraussetzungen, die in dem Augenblice, im Maul. Dat Schiff lag achtern schon im Wasser, und dat alles ins richtige Lot bringen würde. Bloß als er eines wo wir sie für unumstößlich hielten, von einem Haud) des arme Zier lief hin und her und fonnt mit mehr an Land. Tages tam und sagte: Schicksals umgeblasen werden können. Also brauchte er es Bas tut dein Batter? Er rutscht über einen Balfen an Ded, ,, Mötterfe, ich will mich berheiraten, da schaute fic ihn mit der Sicherheit, die der alte Schöne verlangte, gar nicht padt den Spitz und rutscht wieder zurüd. Aber der Baffen groß an und fragte: jo ernst zu nehmen. ( Schluß folgt.)