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Konflikt zwischen Reich und Gotha.

gierung, auf die mittlere fapitalistische Rich­tung" und schließlich auch auf die Unabhängigen. Sie alle sollen ihnen als negative Bundesgenossen" gegen es erforderlich erscheinen lassen, unter Verhängung des Berlin  , 12. April. Die Verhältnisse in Gotha   haben die deutsche   Regierung dienen, der französische   General will Ausnahmezustandes nach Sachsen- Gotha einen sie überzeugen, daß ihr Unglück von Berlin   herrühre, damit eich stommiffar zu entfenden, der für die baldige Wie fie auf Berlin   marschieren. Welches Maß psychologischer derherstellung berfassungmäßiger Zustände Wölferkenntnis verraten diese Kombinationen! Sorge tragen soll. Wir sind weit entfernt, von irgend einer der ge- Bereits vor dem Kapp- Putsch   hatte die Regierung in Gotha  nannten Richtungen anzunehmen, daß sie sich wissent- berfassungswidrig widerrechtlich 3u lich zum Werkzeug dieser Bestrebungen macht. Aber stande gekommenen Beschluß des Gothaer Landtags zur und gebracht die wir müssen doch hier unsere AII deutschen an etwas er. Durchführung wiederholte Ber fügung des Reich 3 minister&

einen

des

Watter in Berlin  .

Neue Forderungen des Militärs? General Watter ist in Berlin   zu einer Unterredung mit dem Reichs mehr minister eingetroffen. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, hat die Unterredung den Zweck, die Ermächtigung zum weiteren Vorrücken in das Industriegebiet und die Wiedereinsetzung von Stand­gerichten zu erwirken. Wir warnen die Reichsregierung auf das nachdrücklichste davor, militärischen Erwägungen ohne Berücksichtigung der gesamtpolitischen Lage nachzugeben. Die ähnliche hirnverbrannte Spekulationen an die deutsche Sozial- unbeachtet gelassen. Während des Kapp- Butsches hat sie ihre wiesen haben, daß den militärischen Stellen nicht nur jede innern. Wenn während des Krieges feindliche Militärennern auf Unterlassung des verfassungswidrigen Vorgehene zahllosen Ereignisse der letzten Zeit dürften zur Genüge be­demokratie anknüpften, dann haben sich die Deutsch  - Pflichten vernachlässigt, insbesondere auch ihre hauptsäch politische Einsicht fehlt, sondern daß sie es auch in den meisten nationalen nicht gescheut, hieraus Stoff fürsten Befugnisse verfassungswidrig auf berfassungswidrig auf einen Fällen an dem erforderlichen guten Willen fehlen lassen. niedrigsten und gemeinsten Angriffe auf Vollzugsrat übertragen. Ohne daß die Regierung ein- Wir können schon heute mit Bestimmtheit voraussagen, unsere Partei zu ziehen. Wie wird ihnen jetzt zu geschritten wäre, ist in Gotha   außerdem Reichseigentum im daß die Errichtung von Standgerichten in dem faum mute, wo die feindliche Spekulation in der deutschen   Werte von vielen Millionen zerstört worden. Die Abges beruhigten Ruhrgebiet   neue ich were Erregung ber­Regierung, deren Hauptstüße die Sozialdemokratie ordneten aller Parteien, von der sozialdemokratischen vorrufen würde. Desgleichen ist es Aufgabe des Reichs­mit bis zur de ufschnationalen. bildet, das zu brechende Rückgrat Deutschlands   ficht abgeordneten der 1. S. P., haben wegen der Verlegung der überhaupt erforderlich sein, auf das unbedingt not­Ausnahme der mehrministeriums, ein militärisches Vorrüden, sollte es und als Mittel zum 3wed die AII deutschen   be- Verfassung durch die Regierung in Gotha   ihr Mandat nuten will! Wie doppelt schlecht muß ihnen zumute sein, niedergelegt. Gine ordnungsmäßige Tagung des wendige Maß zurückzuführen. Es ist nicht angängig, nachdem feststeht, daß der Butsch der Kapp und Lütt Landtages ist nicht möglich und die von der Regierung ver- daß deutsche Generale durch den Sieg über ihre eigenen wit wirklich diese feindlichen Bestrebungen gefördert weigerten Neuwahlen müssen vorgenommen werden. Die Landsleute militärische Triumphe feiern. Die Reichswehr und in seinen Auswirkungen die Besetzung des Main  - Aufgabe des Reichskommissars soll es vor allem sein, mit möglichster soll eine Schußtruppe für das deutsche   Volk, nicht aber gaus herbeigeführt hat! Beschleunigung Neuwahlen zum Landtage herbeizuführen, damit eine Rampf truppe gegen dieses sein. ben fann. Der Regierungstommiffar ist angewiesen worden, fich eine berfassungsmäßige Regierung gebildet wer zu bemühen, die gegenwärtige Regierung zur sachgemäßen Mit­arbeit bei Erfüllung seiner Aufgabe heranzuziehen.

Wir stehen hier einem Plan gegenüber, der mit aller Naffiniertheit, deren die rein militaristische Denkart fähig ist, auf die völlige Vernichtung Deutschlands  abzielt. Da erhebt sich in uns die Frage: Was jagen die französischen   Sozialisten dazu, mo bleibt ihre Gegenaktion? Begnügen sie sich, durch Still­schweigen die Worte in den Richtlinien ihrer Militärs anzu­erfennen ,, Die Sozialisten sind ja bei uns schon zurüdge- gen Tagen in einem Erlaß gegen die Politit i'm Seere

drängt"?

Die Entpolitisierung" in der Praxis.

Uns wird geschrieben: Der Reichspräsident hat sich vor ein:- ausgesprochen. Dieser Erlaß wird ähnlich des bekannten Juli Die französischen   Genossen haben uns seinerzeit vorge- Grlasses des ehemaligen Reichswehrministers Noste von der worfen, daß wir während des Krieges die deutschen   Milita- militärischen Dienststellen wie folgt ausgelegt: risten nicht genügend befämpft hätten. Aber damals ging es Am 9. 4. 20 gab der Adjutant des Kommandanten des um die Existenz Deutschlands   und das Damoklesschwert Truppenübungsplates Neuhammer( Queis  ) in einer Ver­des Versailler Friedens schwebte über uns. Immer sammlung der dortigen Ortsgruppe des Republikanischen Führer. wieder müssen wir darauf verweisen, daß wir gegen nichts bundes folgendes bekannt: Die Werbung für den Republikani­anderes gekämpft haben, als gegen diese deutlich von schen Führerbund wird bestraft. Offiziere und Unteroffiziere, die uns vorausgesehene Folge einer deutschen   dem Republikanischen Führerbund beitreten, werden sofort ohne Niederlage. Wenn man uns den Frieden von Brest  - jeden Anspruch auf Abfindung entlassen. Die Kommandantur ist Bitowsk anhängt, für den übrigens die deutsche Sozialdemo- vom Generalfommando( General von Finkenstein) ange­fratie nicht gestimmt hat, so war uns damals klar, daß dieser wiesen, jede Werbung mit allen Mitteln zu unterdrücken, da der Frieden spätestens beim allgemeinen Friedensschluß Republikanische Führerbund unter dem Einfluß der Kommunisti­seine notwendige Revision erfahren würde. schen Partei steht.

Ropp in Danzig  ?

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Nach Meldung der B. 3." befindet sich ein Teil der Putschisten, mit app an der Spize, im Freistaat Danzig   außerhalb des Bereiches der deutschen   Justiz. Ueber Lütiviz' Aufenthalt jei nichts befannt.

eine neue Gegenrevolution für unwahrscheinlich halien. Ein Nach Informationen desselben Blattes sollen amtliche Stellen Putsch würde nach ihrer Ansicht kaum über die Anfangsstadien her­

auskommen.

Wir können nicht genug vor solchem unverbesserfichen Optimis­mus warnen. Wenn nicht die Säuberung der Reichswehr in ganz anderem Tempo als bisher betrieben wird, und wenn nicht endlich der verfehlte Entpolitisierungskurs" aufhört, der nur der endlich der verfehlte Entpolitisierungsturs" aufhört, der nur der Herausdrängung der republikanischen Glemente dient, so ist ein Neuauffiammen des Butsches mit Sicherheit vor

auszusehen.

Hölz erpreßt weiter!

Auflösung des Elberfelder Aktions­ausschusses.

Blauen, 12. April.  ( W. T. B.) In Klingenthal   wurden heute abend große Versammlungen abgehalten, in denen gegen die Aber die französischen   Sozialisten befinden sich jetzt nicht Weiter wurden ähnliche Befehle erlassen von dem Kom- Verhaftung des ölichen Automobilführers durch die mehr im Kriege. Eine Bedrohung ihres Landes existiert mandeur einer Reichswehrbrigade in Medlenburg v. Derken Plauener   Polizei protestiert und gedroht wurde, daß genau nicht außer in der Phantasie aufgeregter Militaristen, die und dem zuständigen Wehrkreiskommando in Jüterbog  . so berfahren werden solle wie in anderen Orten, z. B. in Falken­dieses Schreckgespenst brauchen, unn einen Vorwand für wei­stein. Unter dem Druck dieser Drohung ist die von Hölz ver­Wir haben hier mehrfach dargelegt, daß die sogenannte langte Sumnie von einer Million Mark von der Vogt­tere militaristische Politik zu haben. Vielleicht sehen heute die französischen   Linksradikalen ein, welchen Fehler sie begangen Entpolitisierung" der Reichswehr unter den jezigen Um- ländischen Bant zur Verfügung gestellt und in einem von haben, indem auch fie noch nach der völligen Niederlage Ständen ein ganz verfehltes System ist, weil es in Sölz bierher gesandten Automobil nach Klingenthal  Deutschlands   zeitweilig mit diesem Echredgespenst operiert der Praxis auf die Schaffung einer durch und durch abgeschickt worden. haben, um über die völlige Entwaffnung Deutschlands   für reaktionären Reichswehr hinausläuft. Es ist das ver­die französische   Abrüstung zu wirken. Im Erfolg haben sie fehlte System Noskes, das am 13. März Schiffbruch er-. durch die Erregung der Revancheangst nur diese Gene- litten hat und nun endlich restlos über Bord gewor ralspläne gefördert. fen werden sollte. Dazu ist aber vor allem notwendig, daß In der französischen   Bartei ist seit dem Friedensschluß von den verantwortlichen Stellen feine Er­cine Radikalisierung vor sich gegangen. Ein Teil der Partei lasje mehr herausgehen, die im Geiste diefes der sich nach dem app- utsch aus den drei sozialisti. betrachtet sich als gleichstehend mit den deutschen   Unabhän- System 3 gebalten sind und deren zwar nicht beabsichtigte. fchen Parteien gebildet hatte, hat sich heute aufgelöst und gigen, ein Teil strebt noch über diese hinaus und sucht An- aber tatsächliche Wirkung durch die obige Darstellung wird durch einen Ordnungsausschuß ersetzt. schyluß an Moskau  . Die französische   Partei wird beste Ge- flar gekennzeichnet wird. Der Zentralrat, der seinen Sig in Barmen hatte, hat legenheit haben, jest zit zeigen, daß es sich hier nicht nur Dagegen berfangen wir, daß nun endlich in einem Er- fich ebenfalls aufgelöst und einen geschäftsführenden Ausschuß um eine Radikalisierung in Worten und Relaß des Reichspräsidenten und Reichswehrministers flat mit der Erledigung der vorliegenden Angelegenheiten betraut. folutionen handelt. Freilich glauben wir, daß es hier gegen die Verbote und Schikanen Stellung gar feiner besonderen Radifalisierung bederf, um das Richtige genommen wird, welche die republikanischen und regie­zu tun. Die franzöfifche Arbeiterschaft brauchte nur gegen- rungstreuen Organisationen und allein diese! liber ihren Militaristen die gleiche Haltung anzunehmen, wie unter der Maske der Entpolitisierung" aus der Reichswehr fie am 13. März die deutsche Arbeiterschaft a I Ier Richtungen herauszudrängen suchen, während natürlich den gegengeschlagen, die Wahlen zum golfething auf Montag, ben geschlossen gegenüber den Kapp und Lüttwig ge- revolutionä en Organisationen fein Haar 26. April, zu verschieben. Der König hat seine Zustimmung gefrümmt wird! zeigt hat.

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zehren, auf einen neblichten Imperativ. Nicht zu reden von der Verballhormung des Todes als Blumenempfänger, Blutfled im

Hafenclevers Flucht in das Jenseits". Taschentuch und Göße überm Weihrauchteffel.

Fünf Afte lang und( nach Wedekind) feiner, der den Gnaden­stoß dem Raoul schon versehte, da er den Schattenzauber vor der Mondulisse mit dem Plondfrauenkopf offerierte.

Wo Sie, lieber Hasenclever, Iyrisch zergliedernd auf den Jüng­ring" zurüdgriffen, war Ohrenweide. Wo Sie mit den Händen Räder schlugen und die Augen gen den Schauspieler Deutsch   brann­ten: durchzitterte Betrübnis mein Hirn.

Nicht daß die Wahl der Begebnisse, die zur plastischen Gruppe zu wandeln Sie sich ni los mühten, mich gestempelt hätte. Witte­rung, von woher das Drama( oder die Tragödie?) der Deutschen  Sowjets zu erwarten ist, läßt mich falt. Wenn querflammend solcherlei Gestaltetes da ist, wird zu wägen sein: wie hat der Auf­zeiger Gehirndurchrüttelndes zum Weltbild gepreßt.

Ein Mahnbrief an den Dichter von Baul 3ech. Ob Sie sich, lieber Hasenclever, jener spukhaften Silvesternacht 1914/15 im Weimarer   Elefanten" noch erinnern, beztveifle ich. Von den Menschen, die Sie damals unter Assistenz von Franz Werfel  herzugerufen hatten: gegen den Massenmord zu protestieren, die düstere Stickluft in Kasernen, Baríamenten und Führergehirnen mit einem aus lichteren Welten herbeibrarjenden Orfan   in das Ge­röll der Hölle zu fegen, ist keiner als Blizzardschleuderer auf der Strede geblieben. Drei oder vier wurden vom Bodenwind der Had maschine in Gräben vor Verdun   und in die Blutwildnis der Somme, der Karpathen gerissen. Ginen umflammerten die Saugrüssel des Irrenhauses. Sie selber: dolmetschten in Gefangenenlägern und lebten Etappe. Zwischendurch durchsausten Ihr Blut: Auferstehung und Tod" in Revolutioren. Barrikaden freilich fürmten Sie nicht Was Sie im Jenseits" aber an Gestaltetem geben, ist weder in Straßen zwischen Zeitungspalästen und Armleutestockwerken. Der Bild, noch Welt. Die Angestrengtheit: Unpolitik wider Verfitschung non flinkeren Handgelenken und leberläufern zur Konjunktur er- des Aufrührerischen im Jargon der Straße zu setzen, hat Schiff Bobene Revolutionsmarsch drosselte dem politischen Dichter" den bruch erlitten. Was nichts besagen will gegen die Abregigkeit des Motor ab. Daß Sie diese neuerliche Etappe von den Beruhigungs- Stofflichen. Ich sah unlängst im Kino solcherlei Gruseliges von gazetten manifestieren ließen, trug Ihnen einen, unter den Aermeln einem Technifbeherrscher der Leinwand blutvoller geftanzt. Sie haben schon durchgeschtvikten, Frad ein. Sie von uns, in vielerlei Wind- mit der Laubsäge eine Bejahung( denn das ist doch die umgekehrte gegend Verschollenen, aus zu warnen, schien überflüssig, wo Perspek- Moral der Geschicht) der Witwenverbrennung nach indischem Muster tiven fich zu Kulissen schoben, die dem Alltag einen Sonntagewald gejuitten. sauberten. Ein Heiligreich mit expressionistisch angepinselten Tafeln: 3iehaus Deine Schuh'!"

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Füße aber eines noch in Fliederduft und Vogelgezwitscher Badenden zu küssen, lehnen die Waller ab, die gegen Aristokratie jedweden Gegenstandes( im Raum) find.

Darum ist zu sagen: In delikat mit Sternmustern gefünchten Mäumen des Verloges Ernst Rowohlt  , gefüllt mit Menschen, die von Ihnen profitieren, oder nächtliches Gelag' auf Sensationen durch fieben, oder buntdornige Wegstreden mit Ihnen durchliefen, oder, immer noch, Wegweisertum herbeisehnten: die Nacht zwischen dem 10. und 11. April 1920, die nir Gelegenheit gab, nach schmerz­reichen Jahren das Resultat jener Silvesternacht zu überprüfen, war ein dumpfer Rumor auf einem Brachgefild.

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In fünf Atempausen wollen Sie ein Jenseits steilen mit einem Lungenstoß, der vor dem ersten Aft schon Blut auf die Rippen treibt. Sie beschwören die Geladenheit Jbsens für den Spuf eines Ein­falls, der gereicht hätte, zwei Spalten Feuilleton im B. T." 311 füllen. Die Requisiten des Revolvers, des Messers, Lotterbettes und Kindgeschreis zwischen Personen Jeanne und Raoul, vor jenem Dritten, aus Bichtern Pustenden, an Wänden Fingernden, vor jenem in Haustüren knarrenden und auf Schlüsseln pfeifendem Ge­wiffenflechten die Imagination, die vorgab, von Sternen au

Elberfeld  , 12. April.  ( M. T. B.) Der Aktionsausschus,

Die dänischen Wahlen.

Kopenhagen  , 12. April. Das Ministerium hat dem König vor­

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dazu erteilt.

Begabungen.

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Erna Rubinstein- Agnes Schulz Ludwig Heymann- Kempner. Konzertumschau.

Die Frage, ob jemand Musikbegabung hat, soll nicht auf dem Podium, im Ronzertsaal afut werden, sondern im Studierzimmer, im Konservatorium schon abgetan jein. In der Ceffentlichkeit steht nur noch die Frage der künstlerischen Reise zur Diskussion. Wie

Selmar

schwer ist es da oft, ja zu sagen, und wie weh tut es, verneinen, bertrösten, abwehren zu müssen! Meister Nifisch deckte vor einigen Wochen in geladenem Kreise die Leistungen der Geigerin Erna u bir stein mit seinem Namen. Nun springt das blonde Ruffen­find unerwartet schnell vom Voden des Virtuozipielerischen auf die Leiter der höchsten Kunst und strauchelt hilflos. Mehrowik, der beweglichste und rührigste unter den phil­harmonischen Dirigenten, wagt mit ihr das Violinkonzert Beet­Was mit Unterstützung durch das Klavier, im Rahmen Hovens. Mendelssohnscher Läufe, im Ecchiteinsaa! Erwartungen übertraf wird im Eaal, wo Busch spielt, Verwegenheit. Das Mädel kann bich, streicht einen großen, fräftigen Bogen, hat eine geschmeidige linke Hand, der man selbst Griffunsicherheiten und Berjager im Rausch des Temperaments gern einmal nachsieht. Aber welch eine. brutale Risigkeit in der Kadenz, welch Mangel an Fühlen im Ge­fang des Adagios, welche Verschleppung in den Edjäzen, welche Scheinwärme bei eisigstem Etüdenausdrud! Zurück in die Schule! Ober ein starkes Geigertalent geht an der Vorspiegelung, ein Genie Was mich zwingt, gegen Ihr neues Stück zu eifern, ist der aus sei erstanden, sicher zugrunde! Wie viel bescheidener gibt sich das Liedkonzert der jungen Ihrem Gehirn zitternde Blid, so er trüb geworden ist für Ballung des Wesentlichen im Nebeneinander und Widereinander von Men- Agnes Schulz, die sich einen Strauß, romantischer Gebilde schen. Ar den Hindernissen, die Sie türmen, zerbricht fein Hell-( Schubert, Mendelssohn, Brahms  ) zurechtbindet und mit einer er­frischenden Harmlosigkeit darbietet! Sie war in guter Schule: topf; meint allenfalls eine sitengebliebene Schwester Tränen unter gofal fierung, Elimmanfat, Delonomie des Atems erzählen davon; der Hand.

We wird in den fünf Aften auch nur eine Sekunde der graue Tag geheiligt, alse, daß Heilige in Hütten darin gut wohnen? Bo brennt die schmerzliche Echam? Wo wiegt sich Gottes Taube?

Sie haben an diesem Abend ein Fach zu tief gegriffen. Von den Silvesteraufrührern Anno Weimar jaß der Doftor Kurt Pinthus   vor Ihnen, jazen zwei, drei Ihnen schon Kühlere. Ich halte es mit dem Ihnen aus dem Ungefähr entsprungenen Sohn".

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Das revolutionäre Werk find Sie mir aber noch immer schuldia. Für die fünf Jenseitsafte" werden Direktoren sicherlich Spiel­pläne stürzen. Und Rollenjüdtice. fo sie sich in zeitgemäßen Stöpfen um Fräulein Orsta usw. manifestieren, jubelten Ihnen schon zu.

Es war fein verlorener Abend, aber ein Stück, das klanglos zu verlieren ich Ihnen, lieber Hafenclever, wünsche.

und sie wird meiter lernen. weil das allerletzte am Ausdruck noch nicht immer fühlbar wird. Aber sie singt nicht wie eine Anfängerin. Gin weicher, in Höhe und in tiefen Registern gleich gut gebildeter Sopran gibt sich dem Ernst und der Geschmeidigkeit eines Liedes mit vornehmer Zurückhaltung hin. Der Vortrag hat Kultur und neben der Erziehung viel eigenen Charme, Gefälligkeit und Farbe. Wenn die Mittellage noch fräftiger wird, dürfte die junge und sicher sehr begabte Künstlerin im Lied- und auch im Cratorium­gefang bald neben den Besten genannt werden.

Das Konzert, das Ludwig Heymann- Kempner mit an­spruchsvollem Programm zu bewältigen fuchie, gibt zu denken. Gin kaum vom Krieg Genesener, der sich durchzuschlagen hat in dem notleidenden Berlin  , spart fich eni paar tausend Mari für diesen einen Abend, da er vor einer Gemeinde stehen und dirigieren und muiizieren darf. In der Tat für jeden, der den Reiz des Siah­führens in den Fingerspigen hat, ein Ziel, das Arbeit und Ent­behrung lohnt. Aber woher tommt diesem jungen Musifer das heiße Begehren? Will er die eigene Musik propagieren? Sein