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fenen wünschenswerten Kandidaten unterbringen könnten. Man hat das Für und Wider jener Vorschläge gründlich er­wogen und ist zu dem Beschluß gelangt, daß erst die Liste der Einzelkreise, dann erst, aber mindestens sechszehn Tage vor dem Wahltermin, die Reichsliste einzureichen sei. Gegen die Aufstellung der Reichsliste erst nach der Wahl sprachen ungemein triftige Gründe, die hier im einzelnen nicht aufge­führt werden können. Im übrigen sprach bei der Fassung dieser und jener Bestimmung auch die Erwägung mit, daß es verhindert werden müsse, Eigenbröteleien Tür und Tor zu öffnen. Die einschlägigen Paragraphen sind so formuliert, daß ein Mißbrauch der Verhältniswahl durch po­litische Außenseiter so gut wie ausgeschlossen erscheint.

Bermerkt muß noch werden, daß die Gewährung des Wahlrechts an die Soldaten gegen die sozialdemokrati­schen Stimmen leider abgelehnt wurde. Ferner, daß das ab­solute Wahlgeheimnis( mit Kuverts und Wahl­flosett") erneut festgelegt und desgleichen die Auslegung von Stimmzetteln aller Parteien im Wahllokal ausdrücklich vor­geschrieben wurde. Ueber die Beteiligung des Reiches an den Kosten der Herstellung und Verteilung der Stimmzettel wird noch verhandelt. In den Uebergangsbestimmungen wird gesagt, daß in den Abstimmungsbezirken dre dortigen Abgeordneten der Nationalversammlung so lange als Reichstagsabgeordnete gelten, bis in jenen Bezirken eine ordmungsmäßige Wahl erfolgen kann.

Schon in den nächsten Tagen wird der Entwurf in der Fassung, die der Ausschuß ihm gegeben hat, an das Ie­num der Nationalversammlung gelangen. Voraussichtlich wird er ziemlich unverändert hindurchgesteuert werden. Das Instrument ist dann geschmiedet. Am deutschen   Volke und insbesondere seinen breiten Massen liegt es dann, vor der Welt und der Geschichte zu beweisen, daß es seine Freiheit zu nüßen versteht und für seine Selbstregierung boiitisch reif ist.

Butsches an der Waffenfuche bei reaktionären Bauern der Dörfer Mechterstädt   und Sättelstädt   und vereinzelt an der Wegnahme einiger Lebensmittel beteiligt hätte, wären auf einem Leitertagen verladen worden. Dieser sei an ein Auto ge= bunden und in Richtung Mechterstädt   entführt worden. Herr Bahnassistent Rudolph fügte hinzu, daß die Verhaftungen unter großen Roheiten und Bedrohungen auch von weiblichen Familien­augehörigen vorgenommen worden seien. Der Arbeiter Herr Albert Rosenstock war ebenso wie die gesamte Bevölkerung ein­sayließlich auch des Herrn Wachtmeisters Heß entsegt über die brutale Form, in der die Verhaftungen vor sich gegangen wären, und schilderte das Aussehen der Lastautos, die mit von Toten­töpfen gezierten Aufschriften wie Marburger Studenten­torps" versehen gewesen seien. Außerdem seien die Gefangenen unter Bedrohungen auf dem Todesmarsch gezwungen worden, Deutschland  , Deutschland   über alles" zu fingen. Der Amts­

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Nompagnieführer der sie bewachenden Kompagnie geritten und habe gesagt, er habe in Halle bei den Spartatiftenunruhen einen Armschuß bekommen und tenne die Bande. Ich habe nichts mehr zu tun; überlassen Sie mir die Leute!" Der Kompagnieführer habe sich geweigert, der Offizier fei nach einem Wortwechsel für eine Weile nach vorn geritten und habe dann zurückommend mit seinen Beuten ihre Bewachung übernommen. Von diesen sei ihnen dann dauernd zugeredet worden, fie sollten doch fliehen, man habe sie sogar immer mit Bajonetten von der Straße gegen den Straßenrand gedrängt. Sie hätten aber immer nach vorn ge­strebt, um den Anschluß nach der 6. Kompagnie nicht zu verlieren. Späterhin sei ein weiterer berittener Offizier gekommen, der wohl der Führer der ganzen Abteilung gewesen wäre und sie auf ihre Bitten wieder der 6. Kompagnie unterstelit hätte. Ja Gotha  seien sie dann später alle entlassen worden.

richer von Thal machte die Angabe, daß die Verhaftungen ledig. Diese Childerung zeigt, wie die berühmten" Fluchtber durch diesen Studenten und Oberleutnant fuche" zustande kommen. Ueber die Wirkung der Morbtat stellt ohne weitere Legitimation vorgenommen worden die Volkskompagnie noch fest, daß nach der Grschießung von Thal seien. Dies wird auch durch offizielle Erklärungen der Brigade   die Truppe, die durchweg zu der Bevölkerung bis dahin in einem Rumschöttel im Thüringischen   Landtag und in den Tageszeitungen freundschaftlichen Verhältnis gestanden hatte, in ganz Eisenach  bestätigt, worin ausdrücklich erklärt wird, daß die Brigade teinen Schuhmacher mehr finden fonnte, der bereit war, Rumschöttel feinen Befehl zur Verhaftung gegeben für die Marburger auch nur den Hammer in die Hand zu nehmen. hätte. Von allen, welche späterhin die Reichen der Er- In den Gegenden, wo diese Tat geschehen ist, sei alles in s linf3­schossenen gesehen haben, wurde ausgeführt, daß dieselben

Die Volts­

in einem grauenhaft entstellten Zustand aufgefunden seien. Die radikale Fahrwasser gedrängt worden. Personalien feien zum Teil nur noch en den Aleidungsstüden tompagnie verlangt schnelle Alärung und Sühnung der festanstellen gewesen. Die Bautern, auf deren Denunziation hin Tat durch ordentliche bürgerliche Gerichte- Wir die Verhaftungen vorgenommen worden seien, wären gleichfalls fönnen uns diesem Verlangen nur anschließen. durch das schreckliche Ende der 15 Unglücklichen aufs tiefste er­schüttert worden.

Oberschlesien  .

Keine Betriebsräte!

Nach Eisenach   zurückgekehrt, erfuhren wir dann genau, da z die 15 Verhafteten am nächsten Vormittag er= mordet und schrecklich verstümmelt, zum Teil von vorn erschossen, in Zwischenräumen von 100 bis 200 Meter von­cinander entfernt, am Rande der Straße Sattelstädt- Mechterstädt aufgefunden worden seien. All: s dies bestätigte die bürger- war heute auf mehreren Gruben Oberschlesiens   angeschlagen, daß liche Eisenacher Tagespost" am 1. April 1920 in Nr. 78 in bie interalliierte Kommission in Oppeln   das Betriebsräte­einem Aufsatz Das Drama von Mechierstädt". gefes für Oberschlesien   nicht zulasie.

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Auf Grund dieser Erkundungen sandte die Volfstompagnie ein Telegramm an den Reichskommissar Genossen Grizefinski, das auf

Beuthen  , D.-S., 16. April. Oberschlesischen Blättern zufolge

Gleiwit, 16. April. Wie der Bolkswille" meldet, ist in­folge Ablehnung der Angestelltenforderungen der Angestell

Das Drama von Mechterstädt. emite Marſtellung drängte. Dieſes Telegramm wurde durch tenfreit auf Moning   früh fekosjekt werben.

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Taten studentischer Zeitfreiwilliger. In Marburg   hat sich im Gegensatz zu den kappistisch- alldeutschen Zeitfreiwilligen formationen in den Tagen des Putsches aus links­stehenden Studenten, Angestellten, Arbeitern usto. die Volfs fompagnie Marburgs" gebildet. Auch diese wurde nach Thüringen   geschickt, wo sie anders als die alldeutschen Forma­tionen in gutem Ginvernehmen mit der Bevölkerung ihre Auf gabe erfüllt hat. Die Volkskompagnie konnte aber auch die Wir­fungen beobachten, die das Wüten der reaftionären Formationen auf die Bevölkerung ausübte. Als sie am 27. März in Ruhla   einrückte, bemerkte sie mit Erstaunen, wie die Bevölkerung panikartig vor ihr die Flucht ergriff. Auf verwunderte Anfragen erfuhr dann die Volkskompagnie, daß man sie für einen Teil der Truppen hielt, die am Mittwoch vorher ( 24. März) 15 Gintvohner aus Bad Thal in bestialischer Weise ermordet hatten. Diese zunächst unglaubliche Nach richt veranlaßte die Volfskompagnie, nähere Erkundungen über dieses Drama einzuziehen, über deren Resultat in einer be­sonderen Veröffentlichung u. a. folgendes berichtet wird:

Der Bürgermeister von Bad Thal, Herr Schein, berichtete, daß am Mittwoch, den 24. März, gegen 7 Uhr abends plöblich Laftautos, mit Maschinengewehren und Geschütz bestückt und von Marburger   zeitfreiwilligen Studenten besetzt, in die vollkommen friedliche Ortschaft eingefahren seien und die ahnungslose Bevölkerung unter Drohungen und Rufen: Fenster

an!

Es wird scharf geschossen!" in größten Schreden versetzt hätten. Man fuhr vor mein Haus und das des Gendarmerie­machtmeisters Heß und verlangte an Hand einer mitgebrachten Lifte die Bezeichnung der Wohnungen von 16 Bürgern der Ge­meinde. Wachtmeister wurde dann genötigt, auf An­ordnungen eines Oberleutnants im Verein mit der Truppe die Berhaftungen vorzunehmen. Die mit rücksichtsloser Härte festgenommenen 15 Bürger, von denen ein Teil völlig unschuldig gewesen wäre, der andere Teil sich während des Kappschen

Eine Abteilung französisäjer Militärs, die am Eisen­

den Garnisonältesten Major Ehlers angehalten und nicht durchge. Oppeln  , 16. April. Etwa 10 000 Personen nahmen an der laffen. Von Interesse ist auch die weitere Mitteilung, daß sich Trauerkundgebung bei der Ueberführung des durch einen franzö unter den studentischen Mördern eine Anzahl Theologen fischen Soldaten getöteten Güterbodenvorstehers Placek zum Bahn­befunden haben. In der Bevölkerung wurde allgemein gesagt, daß hof teil, von wo die Leiche nach Breslau   gebracht wird. Dem die künftigen Pfarrer" besonders beteiligt gewesen seien. Weiter Trauerzug fchloffen fich je ein Bertreter des englischen, des franzö­sind von großem Wert die Aussagen der Arbeiter Rudolf fifchen und des italienischen Militärs an. Die Plebiszitkommission Arnold und Alwin Bäz aus Eisenach  , die gleichfalls von der ließ einen Kranz am Sarge   niederlegen, ebenso die franzöſiſchen  Studentenwache in Mechterstädt   angehalten wurden. Bäh, der Truppen. einen Ausweis von dem Abschmittskommandeur bei sich hatte, wurde bahnwagen Aufstellung genommen hatte, zog auf Wunsch einer mit diesem zurückgewiesen unter dem Vorwand, der Ausweis des Deputation wieder ab. wurden beide seitens der Wachmannschaft auf das ärgste beschimpft " Spartatiftenhundes" sei gefälscht. Während der Nacht und bedroht. Im Laufe des Abends seien noch Einwohner von Mechterstädt  , darunter 15 jährige Knaben und eine 65 Jahre alte Frau, eingeliefert worden. Ueber das weitere sagen die

beiden aus:

Am nächsten Morgen feien fie am Ende der sechsten Kom pagnie marschiert; diese habe sie auch bewacht. Es war ein völlig nebliger Morgen; der Kompagnieführer habe sich ihrer ange­nommen, jedoch seien sie von anderen Angehörigen der Kom­pagnie, insbesondere von einem Soldaten mit schwarzer Kappe ( Meniurmuje), während des Mariches und bei Suhepausen unter Schlägen zu Freiübungen( Kniebeugen) gezwungen wor­den, unter Aeußerungen wie: S

Schießt sie tot! Unsere Anatomie braucht Leichen!" Auch hätten sie patriotische Lieder fingen müffen. Die Frau sei unter diesen Anstrengungen zusammenge= brochen und unter wüsten Beschimpfungen auf einen Wagen geladen worden. Auf der Höhe von Teutleben   sei die die Steigung mir langsam nehmende Marschkolonne von einer Gruppe Soldaten, die zum Teil aufgepflanzt hatten und von einem Offizier zu Pferde in grüner Jägeruniform mit E.. 1 und einem Orden auf der rechten Brust geführt wurden, ein­geholt worden. Man habe sie( die Zivilisten) begrüßt mit den Worten: Ah, da sind ja noch welche!" Der Offizier sei zum

Kriegsverbrecherprozeß.

Ein Henker mit Generalsstreifen.

Wien  , 16. April.  ( Eigener Drahtbericht des Vorwäris"). Morgen beginnt hier vor dem Obersten Gerichtshof der Prozes gegen Feldmarschalleutnant Ljubitschitsch, der 1914 in Ostgalizien  eine Anzahl Zivilisten ohne geordnetes Urteil hängen ließ.

Rücksendung internierter Reichswehr. Die in Köln   internier. ten Reichswehrtruppen sind nach Weifung des Marschalls Foch und in Uebereinstimmung mit der deutschen   Regierung in unbe­jestes Gebiet zurückgesandt. Die Ablieferung erfolgt an der öst= lichen Grenze der neutralen Bone, jenseits Siegburgs; die Route war gewählt worden, um das Ruhrgebiet   zu vermeiden.

Ein Bolschewiftengeses in Holland  . Die Regierung hat in der Reiten Rammer einen Gefeßentwurf eingebracht betreffend die Bekämpfung revolutionärer Wühleveien. Mit Gefängnisstrafe bis zu 5 Jahren wird bedroht, wer zu im Auslande befindlichen Personen oder Körperschaften in Beziehungen steht oder tritt, um in Holland   eine gewaltsame Umwälzung vorzubereiten oder zu unterstüßen. Die gleiche Strafe steht auf die vorsätzliche Einführung von Gegenständen, die eine Unterstützung einer solchen Umwälzung bezwecken.

Moderne Monumentalmalerei. Flammenschrift, die, über weite Wände ausgebreitet, zu den Massen öffentlichungen durch Gründung einer Arbeitsgemeinschaft der sprechen will. naturwissenschaftlichen Körperschaften Deutschlands   durchzuführen. Während der letzten Jahrzehnte hat die europäische   Munst Die Betonung der Fläche bei der monumentalen Malerei Die drei Vorteile: ciner gewissen Sichtung des Materials, der wiederholte, aber stets ergebnislose Ansäge zur Erzeugung eines bringt es mit sich, daß die Anordnung der Figuren und Gegen- leichten Zugänglich machung der Arbeiten für den Wissenschaftler großen monumentalen Stils in der Malerei unternommen. Er stände nicht hintereinander, sondern möglichst neben oder und der erheblichen Verbilligung der Veröffentlichung für die natur­follte aus dem Boden des Impressionismus herauswachsen, also über einander geschieht. Die Fläche soll eben nicht durch das Vor- wissenschaftliche Körperschaft liegen auf der Hand. auf einer Sunftanschauung beruhen, die in der optisch täuschenben täuschen einer Tiefenrichtung durchbrochen, sondern, in ihrer wirt. Freilich hat das Scheitern der allerdings zu ungünstiger Zeit Wiedergabe momentaner Natureindrücke ihr richtunggebendes Ziel lichen zweidimensionalen Gestalt betont werden. Die Wandge- ins Leben gerufenen Brücke" Wilhelm Ostwalds gezeigt, daß der jah. Gine monumentale Malerei, ebenso wie eine monumentale mälde der alten Griechen und Aegypter, die Mosaißen und Fresten Wissenschaftler auch für die naheliegenden Probleme großzügiger Plastik fann sich aber nur im engsten Anschluß an die Architektur des Mittelalters zeigen diese Kompositionsform, und auch unsere Arbeitsvereinfachung im allgemeinen heute noch kein Verständnis entinideln, und jede Malerei, die sich an architektonische Formen Jüngsten suchen sie sich wieder zu eigen zu machen. Bei der Mehr- besitt. Es handelt sich aber zurzeit um weit mehr, nämlich um die anschließt, bedarf der Linie als Trägerin ihres tünstlerischen zahl der Figuren- und Landschaftsbilder von Wilhelm Schmid. Erhaltung und Leistungsfähigkeit der deutschen   Wissenschaft im Ausdruckswillens und muß ihren Charakter als Flächent unit die bei Nicolai( Viktoriaſtr. 26a) ausgestellt sind, tritt dieses Konfurrenzfampf mit anderen Nationen. Aus der Not der Zeit bewahren und betonen. Dies sind Boraussetzungen, denen der Bestreben zutage. Die Linie ist hier überall das Beherrschende und sollte daher eine vorbildliche Zentralisation deutscher naturwissens Impressionismus nicht zu genügen vermodyte, weil seine Wirkungen die Gegenstände find meistens so angeordnet, daß die Hintergründe schaftlicher Literatur entstehen. nicht auf einen vereinfachenden, streng fonzentrierenden Linien- fich über dem Vordergrund aufbauen. Bei einem Gemälde, das der ausdruck, sondern auf vibrierenden, zerfließenden, zart nuancieren- Künstler trotz des fleinen Formats als Wandgemälde" bezeichnet, Deulichen Schauspielhaus wurde Wilhelm Schmidtbonne neues Der Geschlagene" von Schmidtbonn  . Jm Hamburger den Farbenstimmungen beruhen, und weil er nicht Flächen gliedern, ist diese Anordnung so streng durchgeführt, daß nirgends eine sondern Tiefenräume gestalten mill. Nun wäre allerdings eine Ueberscheidung stattfindet, sondern jede Einzelfigur in ihrem Drama Der Geschlagene" uraufgeführt. Es ist eine Dichtung mit Baukunft denkbar, bei der alle konstruktiven Elemente mufgelöst bollen anriß sichtbar wird. Bei impressionistischen Malereien, die mancherlei Störpergebrechen, aber eine Dichtung immerbin. Im erscheinen, alle festen Linien und Flächen verschwinden und in deren stets den Eindruck des Momentanen, Zufälligen, unberührt Natür Sturze verliert ein Flieger das Augenlicht. Der vom absurden Rahmen daher eine impreffionistische Wandmalerei mit ihren die lichen und das Gefühl des unbegrenzten Raumes mit allen atmo- Schicksal Gezeichnete blickt seherisch in verborgene Seelenbezirke. Monvern burchbrechenden, den Blid in grenzenlose Raunausdeh- sphärischen Einflüssen, Licht- und Farbenreflexen erweden wollen, Bulegt demütigt fich feine wild anmaßende Herrennatur. Auf dem nungen weidenden Wirkungen stilistisch am Blake fein tönnte. Tat würde eine solche Kompositionsweise unnatürlich, gezwungen, bon- Wege über einen Verdacht geschieht die Entwicklung. Josef Wach sächlich aber hat es eine solche Baufumst bisher nicht gegeben, und| struiert erscheinen. Gine Kunst aber, die weniger die getreue holder verdächtigt seine blonde Frau und den weicherzigen Bruder selbst die malerische" Architektur der indifchen Tempel, der Spät Wiedergabe eines optischen Natureindrucks als die rhythmische Auf- des Ehebruches. Nicht ganz ohne Berechtigung, wie fich heraus­gotif, des Barock und des Rokoko ist von diesem Ziel noch himmel- teilung einer Bildfläche im Linien und Farben zum Ziel hat, kann stellt. Die Lösung ist, daß sich dem Geichlagenen, Mitleidsbedürf weit entfernt. Es bleibt also bis auf weiteve, heute noch nicht diese arrangierende Umschichtung der gegenständlichen Bildelemente igen die Gattin zuwendet. Der Abel im Menschen siegt über den zu übersehende Grtwicklungen die Forderung bestehen, daß eine unbedenklich wagen. Sie wird dabei inmer den Charakter ihres Stain. Schmidtbonn bat es nicht nötig, ein Marodeur fremder momumentale Malerei vorwiegend Linien- und Flächenkunst sein Stils wahren, eines Stils, der in feiner Eigenart die wesentlichsten Vorzüge und des Zeitstils zu fein. Er gestaltet auf seine lyrische, retheri­sche und vergeistigende Art die drei Afte. Die Aufführung unter muß, und jede Stunft, die auf impreffionistischen Wirkungen beruht, Boraussetzungen für monumentale Wirkungen enthält. scheidet daher für diesen Broed aus. Es wäre zu wünschen, daß die neue Kunst nicht länger nur auf Herman I a ch 3 Regie war sehr fein und neupathetiich ftilsicher. Salheim. Dem Ziel, dem der Impressionismus in hoffnungslosem Mühen die Herstellung von Staffeleibildern und graphischen Arbeiten be- Der Erfolg war unleugbar. machjagte, treibt die Kunst der jüngsten Generation von selber zu. schränkt bliebe, sondern bald einmal Gelegenheit erhielte, sich in In den modernen Arbeiten, die wir auf den Berliner   Ausstellungen großen Aufgaben raumschmüdender Wandmalerei zu betätigen. gegenwärtig zu sehen bekommen, find alle Elemente einer monu­Dr. John Schitowsti. mentalen Malerei zum mindesten im Naime enthalten. Die Ge­

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Der größte Radiumbefiz der Welt. Nach einer Mitteilung des tfchedischen Arbeitsministers befigt die Tschechoslowakische Republit gegenwärtig 2 Gramm Stadium, die bei einem Preise von 10 000 Kronen für ein Milligramm Radium einen Wert von 20 Millionen Stronen besigen. Die Tichecho- Slowakei verfügt somit über den größten Radiumvorrat der ganzen Welt.

Die Sommerausstellung der Freien Sezeffion wird am 17. April, nachmittags um 3 Uhr eröffnet.

mälde des Ungarn   Bela Ezobel, ber jebt bei Cassirer Arbeitsgemeinschaft   naturwissenschaftlicher Körperschaften. Einen ( Viktoriaftr. 35) ausgestellt hat, zeigen ausgedehnte Farbflächen, Vorschlag, geboren aus der Not der Zeit, macht Herman Rillig, die von fräftigen, meist schwarzen Linien ausdrucksvoll umrissen Borsigender des Naturwissenschaftlichen Vereins Würzburg". find. Diese Linien bilden das Gerüst der Komposition, sie sind die Wer fann sich durch den Wust naturwissenschaftlicher Zeitschriften eigentlichen Träger des Bildrhythmus. Die Farben schwingen in noch hindurcharbeiten?" fchreibt er in der Naturwissenschaftlichen diesem Rhythmus mit, aber sie haben nichts Bewegtes, nichts Wochenschrift". Und in der Tat, wer kann heute bei Bearbeitung Der Künstlertag, der von der Allgemeinen Deutschen   Kunstgenossen­Flimmerndes und nichts aus der Tiefe Kommendes, sondern eine einer naturwissenschaftlichen Frage ficher angeben, daß ihm nicht ruhige, leuchtende Straft, die fich auf der Fläche ausbreitet und in irgendeine wichtige Veröffentlichung über sein Thema entgangen sei, festen Formen an ihr haftet. Das Porträt des Dichters Roland- weil sie in irgendeiner Vereinszeitschrift bergraben liegt? Nur eine Holst"( Nr. 15), das Stilleben"( Nr. 29) und vor allem der Anabe Zentralisation wenigstens der Vereinszeitschriften läßt bier Abhilfe mit dem Ball"( Nr. 4) sind Beispiele eines Stils, deffen monumen- erhoffen. Die Kosten für Bapier und Druck sind ungeheuer geworden, taler Charakter auch in den Aquarellen, noch mehr aber in den es ist vielen Autoren auch nicht mehr möglich, unter Verzicht auf Holzschnitten von Christian Rohlfs   zutage tritt, die eben- Entschädigung wissenschaftliche Arbeit zu leisten, und dies wird auf falls bei Caffirer zu sehen sind. Hier ist die Ausdrudskraft der Jahre hinaus so bleiben. Da erscheint der günstige Zeitpunkt ge­einfachen Linien von einer so suggestiven Gewalt und Wucht, daß geben, an eine großzügige Organisation der naturwissenschaftlichen sie das kleine Format der Blätter zu sprengen scheint. Das ist Beitschriftenliteratur heranzutreten.

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schaft auf den 22 April, vormittags 11 Uhr, nach dem Herrenhaus berufen ist, gilt dem Thema: Die Bedeutung von Kunit und Künstler im Kultur und Wirtschaftsleben des deutschen   Volkes. Zutritt nur gegen Karten. Geschäftsführung: Willy D. Dreßler, W 30, Rosenheimer Str. 34.

Die Deutsche   Philofophifce Gesellschaft( Geschäftsstelle: Erfurt  , Nordbäuser Str. 21) beruft die diesjährige Hauptversammlung zu Pfingsten Nachfolger Rudolf Eudens in Jena  , über Die deutsche   Philosophie und nach Weimar   ein. Am ersten Tage spricht Prof. Dr. Mar Wundt, der ihr Schidjal".

Die wiffenschaftlichen Vorlesungen des Berliner   Lehrerbereins find vom Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht übernommen worden. feine Graphif mehr, wie sie der ästhetische Feinschmecker im be- Es erscheint heute möglich, eine Organisation der von natur- Das Vorlesungsverzeichnis ist soeben erschienen und durch die quemen Lehnstuhl sikend behaglich genießt, sondern eine visionäre wissenschaftlichen Vereinen und Gesellschaften herausgegebenen Ver- Geschäftsstelle, W 35, Potsdamer Str. 120, zu beziehen.